Pfarrgemeinderatswahlen ohne Kandidaten

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Raphaela
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Re: Pfarrgemeinderatswahlen ohne Kandidaten

Beitrag von Raphaela »

ad_hoc hat geschrieben:Raphaela hat geschrieben:
Ansonsten emfpinde ich es als eine absolute Frechheit und Beleidigug, was du über die Priester Mitte vierzig schreibst, denn auch hier kenne ich genügend, die nicht auf der faulen Haut lagen.[Punkt]
Hier möchte ich mal erwähnen, dass es wegen Beleidigungen gegen Firmen, Personen... in Foren der Betreiber zur Rechenschaft gezogen werden kann. conscientia, wenn du willst, dassder Kreuzgang bleibt, dann überlege, was du schreibst. - Gilt auch für alle anderen, die hier Peronen... beleidigen.
Noch eine ...., die hier total abdreht. :angewidert:
Ich drehe nicht ab, aber es kann irgendwann wirklich sein, dass aufgrund von Beleidigungen Robert zur Rechenschaft gezogen wird. - Und das will doch wohl keiner, oder doch? :hmm:
Ich bin gerne katholisch, mit Leib und Seele!

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Juergen
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Re: Pfarrgemeinderatswahlen ohne Kandidaten

Beitrag von Juergen »

Raphaela hat geschrieben:
conscientia hat geschrieben:
Jüngere Priester versuchen hauptsächlich, durchzustechen, was sie durchführen wollen, zeigen Laien die Türe, wenn diese sachkundiger sind als jene (was häufig vorkommt, denn der Durchschnitts-Mittvierziger-Priester hat im Studium auf der faulen Haut gelegen, weil er ja sowieso eine Arbeitsstelle kriegen würde), und sind obendrein noch traurig, wenn die ehrenamtlichen Laienmitarbeiter kein Mitleid mit dem sachunkundigen und weltfremden Priester zeigen, sondern ihn kritisieren.... schnüff!
…Ansonsten emfpinde ich es als eine absolute Frechheit und Beleidigug, was du über die Priester Mitte vierzig schreibst, denn auch hier kenne ich genügend, die nicht auf der faulen Haut lagen.[Punkt]
Hier möchte ich mal erwähnen, dass es wegen Beleidigungen gegen Firmen, Personen... in Foren der Betreiber zur Rechenschaft gezogen werden kann. conscientia, wenn du willst, dassder Kreuzgang bleibt, dann überlege, was du schreibst. - Gilt auch für alle anderen, die hier Peronen... beleidigen.
Na Raphaela, nun komm mal wieder runter.

Die Mittvierziger-Priester sind jene, die etwa Mitte der 90er Jahre geweiht wurden. Aus der Generation kenne ich so einige.
Da gab es im Studium solche und solche: wie in jedem Studium gab es die, die tatsächlich „auf der faulen Haut“ gelegen haben und jene die sehr fleissig waren.

Die Sache mit dem „auf der faulen Haut liegen“ war zwar vordergründig von der Seminarleitung nicht gewünscht, auf der anderen Seite wurde aber SEHR deutlich gemacht, daß es bei Prüfungen nur darauf ankommt zu bestehen, weil hinterher sowieso keine mehr nach Noten fragt! Hinzu kam ein gewisses Wohlwollen der Professorenschaft denen gegenüber, die Priester werden wollten. Im Ergebnis kam die Kandidaten dann mit sehr wenig Fleiss zwar nur sehr schlecht durch die Prüfung, aber sie bestanden sie. Studiert wurde nur das Nötigste, zumal es im Seminar lieber gesehen wurde, wenn man sich in der freien Zeit im Seminar mit engagierte (durch absurde Hausposten) als etwa keinen Kurs zu belegen, der „überflüssig“ war, weil man es nur aus Interesse besuchte und den „Schein“ später nicht gebrauchen konnte. Und so gab es Leute die dies ausnutzen. Leider muß man sogar sagen, daß den meisten ihre Noten egal waren: „Hauptsache bestanden“, lautete die Losung.

Und natürlich gab es auch andere, die sehr eifrig im Studium waren und auch entsprechend gute Noten bei den Prüfungen hatten. – Von denen findet man in den Gemeinde leider nicht ganz so viele, da sie aufgrund der guten Leistungen angehalten wurden, weiter zu studieren, um z.B. zusätzlich einen Lehramtsabschluß zu erwerben, um in kirchl. Schulen als Lehrer zu arbeiten; oder sie wurden gefragt ob sie nicht promovieren wollen und sind nun an Hochschulen oder im Generalvikariat oder sonstigen „höheren“ Stellen tätig etc.


Wenn „conscientia“ nun Erfahrung mit faulen Leuten gemacht hat, dann ist das ihre Erfahrung, die man ihr erstens nicht abstreiten, sondern erst einmal ernst nehmen sollte und man sollte ihr zweites bei Äußerung der Erfahrung nicht drohen und drittens sollte man (übertriebe gekünstelte) Empörung lassen.


Und ja, ich kenne aus meinem Studium Leute, die stinkfaul waren und heute noch strunzdumm sind. – Anderen haben inzwischen promoviert…
Gruß Jürgen

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conscientia
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Re: Pfarrgemeinderatswahlen ohne Kandidaten

Beitrag von conscientia »

Vir Probatus hat geschrieben:
Juergen hat geschrieben:
conscientia hat geschrieben:So etwas [...]
[...]
Wer geht (ginge denn) in diese Messen ?
Die Menge machts hier wohl nicht.
VP, folgende Rechnung:
eine Großpfarre mit 5 Priestern und 5 Kirchen/Kapellen/Oratorien, macht täglich eine hl. Messe für jeden Altar mit 1 - 2 Messdienern und durchschnittlich 8 Omas, die zur hl. Messe kommen, also wird die Christi Kirche vor Ort gegenwärtig gesetzt 5 mal 14 - 15 Personen, die die hl. Messe mitfeiern. 5 x 14 = 70 Pers., 5 x 15 = 75 Pers.
Die Alternative: eine hl. Messe in der Hauptkirche mit 1 Priester, 8 fußläufigen Omas und 4, die sich fahren lassen, 1 - 2 Messdiener = 14 - 15 Pers.
Ich rechne nur 1 Priester, weil die überzähligen 4 im Normalfall weder konzelebrieren noch in Chor- oder Zivilkleidung die hl. Messe mitfeiern.
(Noch besser wäre natürlich, wenn die 5 Priester an den 5 Kirchen außer zur hl. Messe noch einmal täglich in einer Tagzeit des Stundengebetes amtieren würden, da kommen dann außer 1 - 2 Messdienern aber höchstens 5 Leute, weil Kirchgänger das Mitfeiern bei der Gebetszeit als ernstzunehmenden Gottesdienst lernen und üben müssen.)

conscientia
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Re: Pfarrgemeinderatswahlen ohne Kandidaten

Beitrag von conscientia »

umusungu hat geschrieben:
conscientia hat geschrieben:Das Dumme ist, Herr Pfarrer: Ich kenne das nicht anders. Letztlich ist es so, dass PGR-Mitglieder dem Pfarrer aus der Hand fressen, wenn er die Sache nur geschickt genug einfädelt. Das mit den Räten in der katholischen Kirche ist eine Superidee, leider nur zeigt sie praktische Umsetzung viele Mängel, [...] Meine Aussagen über kirchliche Räte beruhen auf Erfahrungswerten, tut mir Leid.
Deine Erfahrungswerte sind also Dogma!
Klasse .. sonst hat niemand Erfahungswerte..... also doch Klein-Erna: ich weiß was!
Ich werde mich im Laufe der Zeit differenzierter äußern.

greetings, Kl.-E.

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Juergen
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Re: Pfarrgemeinderatswahlen ohne Kandidaten

Beitrag von Juergen »

Bei Deiner Rechnung ergibt sich das Problem, daß man meist nur bei Abendmessen Meßdiener hat.

Ich erinnere mich freilich noch an meine Schulzeit, als die Messen werktags um 7:00 Uhr waren (im Krankenhaus sogar um 6:00 Uhr). Da konnten wir bequem ministrieren, weil die Schule erst um 8:00 Uhr anfing.

Später hat man dann die Messen auf 8:00 Uhr verlegt (und die Messe im Krankenhaus abgeschafft), weil ja heutzutage die Leute nicht mehr so früh aufstehen. Der Erfolg ist, daß es keine Ministranten mehr in der Messe gibt und jene Leute, die z.B. im Einzelhandel arbeiten, ebenfalls fern bleiben, weil sie dann schon arbeiten müssen.
Super gelaufen – woll? :roll:
Gruß Jürgen

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conscientia
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Re: Pfarrgemeinderatswahlen ohne Kandidaten

Beitrag von conscientia »

Abendmessen: stimmt, das vergaß ich zu erwähnen.
Meine These: Wenn die Kirche Priesternachwuchs haben will, müssen sich die geistlichen Herren bequemen, ihre tägliche hl. Messe abends zu halten, sich um den Messdienerplan zu sorgen, eventuell fähige Jungs öfter zum Messedienen einzuteilen und sie anzuhalten - und im Übrigen um Priesternachwuchs zu beten. Das Ganze wird schon klappen.
Werktagsmesse um 7 Uhr hat auch etwas (aber da muss nicht nur der Messdiener früh aufstehen...).

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Juergen
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Re: Pfarrgemeinderatswahlen ohne Kandidaten

Beitrag von Juergen »

conscientia hat geschrieben:…und im Übrigen um Priesternachwuchs zu beten. Das Ganze wird schon klappen.
Vor längerer Zeit, es muß so Anfang der 90er gewesen sein, kam in einem PGR der Vorschlag auf, ob man nicht 1x pro Monat in einer Kapelle eine „Gebet um geistliche Berufe“ abhalten könnte?
Der Vorschlag wurde angenommen und auch der Pfarrer fand die Sache gut. Von Anfang an war klar, daß dies eine Veranstaltung ist, die normalerweise von Laien organisiert wird und es Andachten sind, die von Laien gehalten wird. Dennoch kam ab und an der Pfarrer und hielt diese Andacht. Diejenigen, die dort engagiert waren, werteten das als positives Zeichen, daß der Pfarrer hinter der Sache stand.
Als der Pfarrer in Rente ging, kam ein neuer Pfarrer, der sich allerdings seltener dort sehen lies.
Bei seinem Nachfolger wiederum wurde dann (zufällig) mehrfach vergessen, den Termin im Pfarrbrief abzudrucken oder sonntags in der Messe im Publikandum darauf hinzuweisen.
Inzwischen gibt es diese Andacht nicht mehr…
Gruß Jürgen

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Didymus
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Re: Pfarrgemeinderatswahlen ohne Kandidaten

Beitrag von Didymus »

Pfarrgemeinderatswahlen ohne Kandidaten wird es zukünftig gehäuft geben. Ich bin seit 13 Jahren im Pfarrgemeinderat und mit jeder Wahl wird die Kandidatensuche schwieriger. Selbst als in unserer Seelsorgeeinheit bei der letzten Wahl die Zahl der Sitze drastisch reduziert wurde (von früher 5 selbständigen Pfarrgemeinderäten mit insgesamt über 40 Sitzen auf einen gemeinsamen PGR mit 24 Sitzen), war die Suche einfach nur eine Qual. Kaum jemand der in Frage gekommen wäre, hat zugesagt, und so kommen auch immer wieder Leute in den PGR, die eigentlich nicht geeignet sind (und selbst die muß man beknieen, bevor sie sich bereit erklären). Eine "Wahl" im eigentlichen Sinne ist es in vier von fünf Fällen sowieso nicht, weil meist genausoviele (manchmal auch weniger) Kandidaten auf dem Wahlzettel stehen, wie es Sitze gibt. Vor einigen Jahren wurde in einer Nachbarpfarrei mit einem leeren Stimmzettel gewählt, eine Wahlperiode später kam in einer anderen Nachberpfarrei erst eine Wahl zustande, als den Leuten klar wurde, daß die Diözese einen Beauftragten für das Kirchenvermögen bestellen würde, wenn es keinen PGR gebe.


Meines Erachtens hat das mehrere Gründe:

- Mit der sinkenden Zahl der Kirchgänger sinkt auch die Zahl der potentiellen Pfarrgemeinderäte. Wir haben eben nicht nur Priester- sondern in erste Linie Gläubigenmangel.
- Viele überzeugte Katholiken können mit dem Gremienkatholizismus bundesdeutscher Prägung nichts anfangen und machen anderweitig Apostolat.
- Wer sich noch auf Gemeindeebene engagiert, tut es lieber in Verbänden oder Organisationen wie Kirchenchor, Frauengemeinschaft, Kolpingfamilie, weil man sich dort eher seinen Interessen entsprechend engagieren kann als im PGR.
- Weil auch in diesen Verbänden die Zahl der Engagierten von Jahr zu Jahr sinkt, wird den Verbliebenen immer mehr Arbeit aufgebürdet. Manche lassen sich breitschlagen, zusätzlich auch noch im PGR tätig zu werden, schaffen aber die viele ehrenamtliche Arbeit nicht und kandidieren bei der nächsten Wahl nicht mehr.
- Wenn der Pfarrer die Arbeit des PGR nicht wertschätzt oder autoritär (bzw. ausschließlich mit einer Reihe ausgewählter Lieblinge in der Pfarrei under Mißachtung der anderen Laien) regiert, stellt sich schnell Frust ein.
- Mit den PGR-Sitzungen ist es nicht getan, es gibt noch Vorständssitzungen, einen Stiftungsrat, außerdem Sozial-, Jugend-, Liturgie, Bau- und was weiß ich noch für Ausschüsse, die ebenfalls mit Pfarrgemeinderäten bestückt werden wollen, Sitzungen abhalten, Protokolle produzieren usw. d.h. noch mehr Arbeit, noch weniger Freizeit...
- Und dann leiden die PGR auch unter dem allgemeinen gesellschaftlichen Rückgang des Ehrenamtes. Was wiederum unterschiedliche Ursachen hat, die ich hier nicht einzeln nenne.


Daß man immer noch an den derzeitigen Strukturen festhält und die Institution PGR (die ja ein Produkt der 70er Jahre des vorigen Jahrhunderts ist und unter ganz anderen Rahmenbedingungen entstand) nicht grundsätzlich überdenkt, ist mir ein Rätsel. Ein noch größeres Rätsel ist es, weshalb diözesane Stellen so tun, als sei es das höchste Glück des katholischen Laien, im Pfarrgemeinderat mitarbeiten zu dürfen. Mangelnde Kandidaten und geringe Wahlbeteiligung sprechen eine andere Sprache.

conscientia
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Re: Pfarrgemeinderatswahlen ohne Kandidaten

Beitrag von conscientia »

Juergen hat geschrieben:Dennoch kam ab und an der Pfarrer und hielt diese Andacht. Diejenigen, die dort engagiert waren, werteten das als positives Zeichen, daß der Pfarrer hinter der Sache stand.
Als der Pfarrer in Rente ging, kam ein neuer Pfarrer, der sich allerdings seltener dort sehen lies.
Bei seinem Nachfolger wiederum wurde dann (zufällig) mehrfach vergessen, den Termin im Pfarrbrief abzudrucken oder sonntags in der Messe im Publikandum darauf hinzuweisen.
Inzwischen gibt es diese Andacht nicht mehr…
Genau so etwas meine ich mit "Ich-Fixierung": Der Verantwortliche oder die Verantwortliche(n) (Pastoralreferentin, Pastoralteam, wer auch immer) ist völlig verliebt in das eigene Projekt, in die eigenen Projekte, nicht in das Projekt, das sein Fundament in der Kirche Christi findet, die wiederum aufgebaut ist auf dem Fundament der Lehre der Apostel.
Man möchte nur sein eigenes Projekt durchziehen und vergisst "zufällig", einen Termin zu erwähnen.

Dieses Schema gibt es in vielem.

Auch liturgische Missbräuche entstehen so: Man ist fixiert darauf, das eigene Projekt einer katechetischen Messe durchzuziehen, und vergisst dabei das Projekt, in der Messfeier das tun zu wollen und zu sollen, was die Kirche tut.

(OT: Das gilt auch für pfarrliche und diözesane Bauprojekte: bei denen öfter einmal weniger mehr wäre; aber dafür haben wir einen eigenen Strang.)

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Juergen
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Re: Pfarrgemeinderatswahlen ohne Kandidaten

Beitrag von Juergen »

Juergen hat geschrieben:Und da braucht man auch nur kurz überlegen, wie die Leute darauf kommen, daß die Priester „faul“ sind…
Man geht z.B. auf Allerheiligen in den Dom und sieht, daß sehr weit vorne im Hauptschiff ein Priester in zivil gekleidet sitzt und selber auch zur Kommunion geht. Es ist wohl daraus zu schließen, daß er heute einen zelebrationsfreien Tag hat.

Naja, Allerheiligen ist ja auch irgendwie so doof in der Woche, also fast werktags und in anderen Bundesländern ist ja auch gar kein Feiertag… was soll man sich dann hier anstrengen? Und außerdem haben wir einen Pastoralverbund wo wir uns im Pastoralteam einig waren, daß wir auf Allerheiligen nicht zu viele Messen anbieten wollen…
Zuletzt geändert von Juergen am Freitag 1. November 2013, 17:24, insgesamt 2-mal geändert.
Gruß Jürgen

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Vir Probatus
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Re: Pfarrgemeinderatswahlen ohne Kandidaten

Beitrag von Vir Probatus »

Juergen hat geschrieben:
Juergen hat geschrieben:Und da braucht man auch nur kurz überlegen, wie die Leute darauf kommen, daß die Priester „faul“ sind…
Man geht z.B. auf Allerheiligen in den Dom und sieht, daß sehr weit vorne im Hauptschiff ein Priester in zivil gekleidet sitzt und selber auch zur Kommunion geht. Es ist wohl daraus zu schließen, daß er heute einen zelebrationsfreien Tag hat.

Naja, Allerheiligen ist ja auch irgendwie so doof in der Woche, also fast werktags und in anderen Bundesländern ist ja auch gar kein Feiertag… was soll man sich dann hier anstrengen? Und außerdem haben wir einen Pastoralverbund wo wir uns im Pastoralteam einig waren, daß wir auf Allerheiligen nicht zu viele Messen anbieten wollen…
Vielleicht ist er krank geschrieben ?
„Die Kirche will herrschen, und da muss sie eine bornierte Masse haben, die sich duckt und die geneigt ist, sich beherrschen zu lassen. Die hohe, reich dotierte Geistlichkeit fürchtet nichts mehr als die Aufklärung der unteren Massen.“ (J.W. von Goethe)

Lilaimmerdieselbe
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Re: Pfarrgemeinderatswahlen ohne Kandidaten

Beitrag von Lilaimmerdieselbe »

Vielleicht wollte er einfach zur Messe in den Dom?

Ecce Homo
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Re: Pfarrgemeinderatswahlen ohne Kandidaten

Beitrag von Ecce Homo »

Könnte auch sein, dass er zur Beichtgelegenheit war und hinterher die Heilige Messe besucht hat - um später dann bei sich zu zelebrieren?
User inaktiv seit dem 05.06.2018.
Ihr seid im Gebet ... mal schauen, ob/wann ich hier wieder reinsehe ...

Vir Probatus
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Re: Pfarrgemeinderatswahlen ohne Kandidaten

Beitrag von Vir Probatus »

Lilaimmerdieselbe hat geschrieben:Vielleicht wollte er einfach zur Messe in den Dom?
Das ist schon merkwürdig, daß es die Leute nicht ertragen, wenn ein Priester da ist, der nicht zelebriert, egal aus welchem Grund und dann "Faulheit" schreien.
„Die Kirche will herrschen, und da muss sie eine bornierte Masse haben, die sich duckt und die geneigt ist, sich beherrschen zu lassen. Die hohe, reich dotierte Geistlichkeit fürchtet nichts mehr als die Aufklärung der unteren Massen.“ (J.W. von Goethe)

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Protasius
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Re: Pfarrgemeinderatswahlen ohne Kandidaten

Beitrag von Protasius »

Es ist zulässig, die Kommunion ein zweites Mal am selben Tag zu empfangen, sofern es innerhalb einer anderen Messfeier geschieht. Der entsprechende Canon 917 macht da keinen Unterschied zwischen Priestern und Laien.
can. 917 CIC/1983 hat geschrieben: Wer die heiligste Eucharistie schon empfangen hat, darf sie am selben Tag
nur innerhalb einer Feier der Eucharistie, an der er teilnimmt, ein zweites Mal empfangen,
unbeschadet der Vorschrift des can. 921, § 2 [der die Wegzehrung behandelt].
Auch wenn es mir richtiger erschiene, wenn er in choro mit Talar und Chorhemd teilgenommen hätte, ist das erstmal nichts grundfalsches; wie Vir Probatus richtig anmerkt, wollte er vllt. einfach im Dom an der Messe teilnehmen, bekanntlich haben Kathedralen kirchenmusikalisch i.d.R. ein Kaliber, an das Pfarrkirchen nur in den seltensten Fällen heranreichen können.

Allerdings ging es ja erstmal nicht darum, ob dieser Priester faul ist, sondern ob es so erscheint bzw. wie man auf die Idee kommt, es gebe faule Priester. Dazu bleibt nur eins zu sagen: sich ohne Detailkenntnis darüber Gedanken zu machen, führt zu nichts außer unnützen Verdächtigungen, auch wenn es eine große Versuchung ist, sich besser zu fühlen - der Hochmut ist ein mächtiges Werkzeug des Teufels. Mit Detailkenntnis sieht das evtl. anders aus.
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009

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umusungu
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Re: Pfarrgemeinderatswahlen ohne Kandidaten

Beitrag von umusungu »

Juergen hat geschrieben:
Juergen hat geschrieben:Und da braucht man auch nur kurz überlegen, wie die Leute darauf kommen, daß die Priester „faul“ sind…
Man geht z.B. auf Allerheiligen in den Dom und sieht, daß sehr weit vorne im Hauptschiff ein Priester in zivil gekleidet sitzt und selber auch zur Kommunion geht. Es ist wohl daraus zu schließen, daß er heute einen zelebrationsfreien Tag hat.

Naja, Allerheiligen ist ja auch irgendwie so doof in der Woche, also fast werktags und in anderen Bundesländern ist ja auch gar kein Feiertag… was soll man sich dann hier anstrengen? Und außerdem haben wir einen Pastoralverbund wo wir uns im Pastoralteam einig waren, daß wir auf Allerheiligen nicht zu viele Messen anbieten wollen…
erst den Großinquisitor spielen - und dann bei Gegenwind kalte Füße bekommen!
Bei manchen Frommen scheint der "zelebrationsfreie Tag in Zivilkleidung" DAS Schimpfwort gegen einen Priester schlechthin zu sein........

Vir Probatus
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Re: Pfarrgemeinderatswahlen ohne Kandidaten

Beitrag von Vir Probatus »

umusungu hat geschrieben:
Juergen hat geschrieben:
Juergen hat geschrieben:Und da braucht man auch nur kurz überlegen, wie die Leute darauf kommen, daß die Priester „faul“ sind…
Man geht z.B. auf Allerheiligen in den Dom und sieht, daß sehr weit vorne im Hauptschiff ein Priester in zivil gekleidet sitzt und selber auch zur Kommunion geht. Es ist wohl daraus zu schließen, daß er heute einen zelebrationsfreien Tag hat.

Naja, Allerheiligen ist ja auch irgendwie so doof in der Woche, also fast werktags und in anderen Bundesländern ist ja auch gar kein Feiertag… was soll man sich dann hier anstrengen? Und außerdem haben wir einen Pastoralverbund wo wir uns im Pastoralteam einig waren, daß wir auf Allerheiligen nicht zu viele Messen anbieten wollen…
erst den Großinquisitor spielen - und dann bei Gegenwind kalte Füße bekommen!
Bei manchen Frommen scheint der "zelebrationsfreie Tag in Zivilkleidung" DAS Schimpfwort gegen einen Priester schlechthin zu sein........
Am 7. Tage sollst Du ruhen, warum soll das nicht auch für den Priester gelten?
Wir feiern ja den ersten Tag der Woche als den Tag ...
Die Frommen arbeiten sich i.d.R. viel schlimmer an den Priestern ab als die Normalen.
„Die Kirche will herrschen, und da muss sie eine bornierte Masse haben, die sich duckt und die geneigt ist, sich beherrschen zu lassen. Die hohe, reich dotierte Geistlichkeit fürchtet nichts mehr als die Aufklärung der unteren Massen.“ (J.W. von Goethe)

Ecce Homo
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Re: Pfarrgemeinderatswahlen ohne Kandidaten

Beitrag von Ecce Homo »

(OT, ich weiß: Ist Zelebration denn "Arbeit", von der man Ruhetag braucht? Sollte das nicht viel eher Lebensgrundlage sein? Eigentlich muss man da ja nicht mal was vorbereiten oder was schreiben, das Messbuch aufschlagen schafft man auch so, den Rest tut man in drei MInuten vorbereiten. Wo ist die Arbeit?)
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Hubertus
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Re: Pfarrgemeinderatswahlen ohne Kandidaten

Beitrag von Hubertus »

Ecce Homo hat geschrieben:(OT, ich weiß: Ist Zelebration denn "Arbeit", von der man Ruhetag braucht? Sollte das nicht viel eher Lebensgrundlage sein? Eigentlich muss man da ja nicht mal was vorbereiten oder was schreiben, das Messbuch aufschlagen schafft man auch so, den Rest tut man in drei MInuten vorbereiten. Wo ist die Arbeit?)
Natürlich nicht. Das Gebot der Sonntagsheiligung bezieht sich auf das Verbot aller alle "knechtlichen Arbeiten", also Arbeiten, "die hauptsächlich mit körperlichen Kräften und zu materiellen Zwecken verrichtet werden" (Jone, Kath. Moraltheologie 13/1949, 156ff.)
Der Kult ist immer wichtiger als jede noch so gescheite Predigt. Die Objektivität des Kultes ist das Größte und das Wichtigste, was unsere Zeit braucht. Der Alte Ritus ist der größte Schatz der Kirche, ihr Notgepäck, ihre Arche Noah. (M. Mosebach)

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Re: Pfarrgemeinderatswahlen ohne Kandidaten

Beitrag von Juergen »

Ecce Homo hat geschrieben:(OT, ich weiß: Ist Zelebration denn "Arbeit", von der man Ruhetag braucht? Sollte das nicht viel eher Lebensgrundlage sein? Eigentlich muss man da ja nicht mal was vorbereiten oder was schreiben, das Messbuch aufschlagen schafft man auch so, den Rest tut man in drei MInuten vorbereiten. Wo ist die Arbeit?)
Kleruskongregation hat geschrieben:http://www.clerus.org/clerus/dati/2013- ... sa_DE.html

Die tägliche Feier der Heiligen Messe auch in Abwesenheit von Gläubigen

Wir wissen sehr wohl, dass es in letzter Zeit immer wieder Priester gibt, die das so genannte „Messe-Fasten“ einhalten, das darin besteht, werktags, ab und zu, manchmal sogar jede Woche, die heilige Messe nicht zu zelebrieren, sie somit auch den Gläubigen vorenthaltend. In manchen Fällen ist der Priester der Ansicht, vor allem wenn er nicht auch direkt mit Seelsorge beauftragt ist, dass das tägliche Feiern der Messe nicht notwendig sei, wenn er sie nicht für eine Gemeinschaft zelebrieren kann. Und dann gibt es auch diejenigen, die der Ansicht sind, dass auch sie, in der Zeit ihrer wohlverdienten Ferien, das Recht haben „nicht zu arbeiten“; deshalb unterbrechen sie das tägliche Zelebrieren der Eucharistie. Was soll man nun davon halten? Fassen wir die Antwort in zwei Punkten zusammen: die Lehren des Magisteriums einerseits und einige theologisch-spirituelle Betrachtungen andererseits……
Gruß Jürgen

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Re: Pfarrgemeinderatswahlen ohne Kandidaten

Beitrag von Ecce Homo »

Hubertus hat geschrieben:
Ecce Homo hat geschrieben:(OT, ich weiß: Ist Zelebration denn "Arbeit", von der man Ruhetag braucht? Sollte das nicht viel eher Lebensgrundlage sein? Eigentlich muss man da ja nicht mal was vorbereiten oder was schreiben, das Messbuch aufschlagen schafft man auch so, den Rest tut man in drei MInuten vorbereiten. Wo ist die Arbeit?)
Natürlich nicht. Das Gebot der Sonntagsheiligung bezieht sich auf das Verbot aller alle "knechtlichen Arbeiten", also Arbeiten, "die hauptsächlich mit körperlichen Kräften und zu materiellen Zwecken verrichtet werden" (Jone, Kath. Moraltheologie 13/1949, 156ff.)
Eben. Darum hatte ich mich ja auch gewundert über die Einlassung von Vir probatus... viewtopic.php?p=69635#p69635
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Re: Pfarrgemeinderatswahlen ohne Kandidaten

Beitrag von Hubertus »

Ecce Homo hat geschrieben:
Hubertus hat geschrieben:
Ecce Homo hat geschrieben:(OT, ich weiß: Ist Zelebration denn "Arbeit", von der man Ruhetag braucht? Sollte das nicht viel eher Lebensgrundlage sein? Eigentlich muss man da ja nicht mal was vorbereiten oder was schreiben, das Messbuch aufschlagen schafft man auch so, den Rest tut man in drei MInuten vorbereiten. Wo ist die Arbeit?)
Natürlich nicht. Das Gebot der Sonntagsheiligung bezieht sich auf das Verbot aller alle "knechtlichen Arbeiten", also Arbeiten, "die hauptsächlich mit körperlichen Kräften und zu materiellen Zwecken verrichtet werden" (Jone, Kath. Moraltheologie 13/1949, 156ff.)
Eben. Darum hatte ich mich ja auch gewundert über die Einlassung von Vir probatus... viewtopic.php?p=69635#p69635
Ich weiß schon, daß das eine Erwiderung war. :ja:
Der Kult ist immer wichtiger als jede noch so gescheite Predigt. Die Objektivität des Kultes ist das Größte und das Wichtigste, was unsere Zeit braucht. Der Alte Ritus ist der größte Schatz der Kirche, ihr Notgepäck, ihre Arche Noah. (M. Mosebach)

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Re: Pfarrgemeinderatswahlen ohne Kandidaten

Beitrag von Juergen »

Direktorium für Dienst und Leben der Priester – Neuauflage —— Hier ein Auszug aus engl. Version, der von mir verdeutscht wurde hat geschrieben:…Es ist daher notwendig, daß im Gebetsleben des Priesters nie fehlen darf: die tägliche Feier der Eucharistie, mit geeigneter Vorbereitung und anschließender Danksagung; häufige Beichte und geistliche Führung, die bereits im Seminar und oft sogar vorher praktiziert wird; die vollständige und innigere Feier der Stundenliturgie, die eine tägliche Verpflichtung für ihn ist; Gewissenserforschung; die regelmäßige Praxis des geistigen Gebets, die geistige Lesung, längere Momente der Stille und der Sammlung, insbesondere in regelmäßigen Exerzitien und Einkehrtage; die wertvollen Ausformungen der Marienverehrung, wie der Rosenkranz; der Kreuzweg und andere fromme Übungen; die fruchtbare Lesung aus dem Leben der Heiligen usw. Der richtige und gute Umgang mit der Zeit aus Liebe zu Gott und der Kirche wird es zweifellos dem Priester ermöglichen, leichter ein solides Leben des Gebets zu pflegen. In der Tat ist der Priester, mit der Unterstützung seines geistlichen Begleiter, geraten, Anstrengung zu unternehmen, um diesem Plan des Gebets zu folgen, der es ihm ermöglicht, innerlich zu wachsen in einem Umfeld, wo die vielfältigen Anforderungen des Lebens, ihn oft veranlassen können um des Handels willen zu handeln und die spirituelle Dimension zu übersehen…
Gruß Jürgen

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conscientia
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Re: Pfarrgemeinderatswahlen ohne Kandidaten

Beitrag von conscientia »

@Juergen: Danke. Dem ist nichts hinzuzufügen.

Bzeogen auf unsere Fragestellung heißt das: Wenn es in einem pastoralen Großraum mit fünf Kirchen oder Kapellen fünf Priester gibt, sollte das Seelsorgeteam fünf Werktagsmessfeiern ansetzen, s. meine Berechnung oben (die Alternative wäre nicht die Privatzelebration des Priesters für sich selbst in seinem Esszimmer, sondern die Konzelebration von fünfen in der zentralen kirche). Wenn die Priester nicht mehr können oder verstorben sind, lässt sich die Zahl der Werktagsmessfeiern immer noch reduzieren.

Aber in einem Bethaus (Kirche, Kapelle, Krankenhaus- oder Schwesternhaus-Oratorium) sollte es mindestens einmal täglich öffentlichen Gottesdienst geben, wenn man es nach altem Herkommen der Westkirche einrichtet, mindestens einmal täglich Messfeier (zumindest müsste ein Priester, assistiert von einem oder zwei Messdienern, die hl. Messe "lesen"), wenn man es modern will (wofür es gute Gründe gäbe) mindestens eine der Eckhoren der Stundenliturgie, Laudes oder Vesper.

Vir Probatus
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Re: Pfarrgemeinderatswahlen ohne Kandidaten

Beitrag von Vir Probatus »

Die tägliche Feier der Heiligen Messe auch in Abwesenheit von Gläubigen.

Diese Messe kann der besagte "faule" Priester doch feiern, wer will hier unterstellen das würde er nicht tun ? Er muss dazu in keine Kirche gehen, das kann er auch zu Hause.
Ich wollte mal eine Werktagsmesse besuchen und wunderte mich, daß die Kirche verschlossen war. Der Pfarrer bat mich in die Sakristei. Dort feiere er meistens, denn es käme ja eh niemand und da könne man Heizkosten und Strom sparen.
„Die Kirche will herrschen, und da muss sie eine bornierte Masse haben, die sich duckt und die geneigt ist, sich beherrschen zu lassen. Die hohe, reich dotierte Geistlichkeit fürchtet nichts mehr als die Aufklärung der unteren Massen.“ (J.W. von Goethe)

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Juergen
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Re: Pfarrgemeinderatswahlen ohne Kandidaten

Beitrag von Juergen »

Vir Probatus hat geschrieben:Die tägliche Feier der Heiligen Messe auch in Abwesenheit von Gläubigen.

Diese Messe kann der besagte "faule" Priester doch feiern, wer will hier unterstellen das würde er nicht tun ? Er muss dazu in keine Kirche gehen, das kann er auch zu Hause.
Theoretisch könnte er es, er wird es aber nicht getan haben. – Ich kenne meine Pappenheimer.
Prinzipiell kann man zwar die Messe überall feiern, aber um sie nicht in einer Kirche oder Kapelle zu feiern, bedarf es schon eines gerechten Grundes.
Vir Probatus hat geschrieben:Der Pfarrer bat mich in die Sakristei. Dort feiere er meistens, denn es käme ja eh niemand und da könne man Heizkosten und Strom sparen.
Das sind beides keine Gründe, die Messe nicht in der Kirche zu feiern.
Wenn er das Licht in der Sakristei löscht und nur - sofern überhaupt notwendig - eine Lampe in der Kirche anschaltet, ist verbraucht das auch nicht mehr Strom.
Bezüglich der Heizkosten: Wir leben hier ja nicht in Sibirien mit 2stelligen Minusgraden. So fürchterlich kalt sind Kirchen nicht. Vielleicht sollte sich der Priester einfach nur warm anziehen: Lange Unterhosen, eine warme Winterhose, Soutane, Albe, Stola und dickes Messgewand. – Dann friert er auch nicht; und er braucht auch in der Sakristei nicht zu heizen.
Gruß Jürgen

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Re: Pfarrgemeinderatswahlen ohne Kandidaten

Beitrag von Juergen »

Von einem der auszog gewählt zu werden…

Gestern in der "Lokalzeit OWL": http://www1.wdr.de/mediathek/video/send ... rue#banner
Im Anschluß daran ein Studiogespräch mit Herrn Dümmer (von WisiKi).


Hier die Kirche St. Stephanus: http://www.st-stephanus-paderborn.de/stephanus/
Gruß Jürgen

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Re: Pfarrgemeinderatswahlen ohne Kandidaten

Beitrag von Yeti »

Juergen hat geschrieben:Von einem der auszog gewählt zu werden…

Gestern in der "Lokalzeit OWL": http://www1.wdr.de/mediathek/video/send ... rue#banner
Im Anschluß daran ein Studiogespräch mit Herrn Dümmer (von WisiKi).


Hier die Kirche St. Stephanus: http://www.st-stephanus-paderborn.de/stephanus/
Das sieht doch ganz gut aus. Den PGR-Kandidat würde ich auch wählen. Der WiSiKi-Vertreter war erstaunlich zahm und weichgespült. Hätte auch ein Ordinariatsrat sein können. Komisch nur, dass alle den Umstand beklagten, dass "so wenig" sich für die Kirche interessieren. Gar keiner kommt auf den Gedanken, dass es ganz einfach derzeit nicht mehr Gläubige gibt.
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Juergen
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Re: Pfarrgemeinderatswahlen ohne Kandidaten

Beitrag von Juergen »

Yeti hat geschrieben:Das sieht doch ganz gut aus. Den PGR-Kandidat würde ich auch wählen.
Ja, der ministriert ja auch öfters im Dom.

(Soviel zur Bindung an seine Pfarrgemeinde…) :umkuck:
Gruß Jürgen

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Vir Probatus
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Re: Pfarrgemeinderatswahlen ohne Kandidaten

Beitrag von Vir Probatus »

Juergen hat geschrieben:
Yeti hat geschrieben:Das sieht doch ganz gut aus. Den PGR-Kandidat würde ich auch wählen.
Ja, der ministriert ja auch öfters im Dom.

(Soviel zur Bindung an seine Pfarrgemeinde…) :umkuck:
Was soll das denn ? Geht hier eigentlich gar nichts anderes mehr, als Leute mit Dreck zu bewerfen ?
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Re: Pfarrgemeinderatswahlen ohne Kandidaten

Beitrag von Yeti »

Juergen hat geschrieben:
Yeti hat geschrieben:Das sieht doch ganz gut aus. Den PGR-Kandidat würde ich auch wählen.
Ja, der ministriert ja auch öfters im Dom.

(Soviel zur Bindung an seine Pfarrgemeinde…) :umkuck:
Kann er doch, warum denn nicht. Wer sich in den PGR wählen lassen will, muss sich ja nicht unbedingt ausschließlich dort aufhalten.
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Juergen
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Re: Pfarrgemeinderatswahlen ohne Kandidaten

Beitrag von Juergen »

Yeti hat geschrieben:
Juergen hat geschrieben:
Yeti hat geschrieben:Das sieht doch ganz gut aus. Den PGR-Kandidat würde ich auch wählen.
Ja, der ministriert ja auch öfters im Dom.

(Soviel zur Bindung an seine Pfarrgemeinde…) :umkuck:
Kann er doch, warum denn nicht. Wer sich in den PGR wählen lassen will, muss sich ja nicht unbedingt ausschließlich dort aufhalten.
Richtig,
wenn allerdings schon die Mitglieder des PGR nicht in "ihre" Kirche gehen, sondern anderswo, dann finde ich das zumindest bemerkenswert.


Gerade sieht man ihn übrigens im Domradio während der Messe zur Seligsprechung ministrieren.
Gruß Jürgen

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