Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst II

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Maurus
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst II

Beitrag von Maurus »

Apollonia hat geschrieben:
Maurus hat geschrieben: Katholisches.info übersieht hier, dass für solche Unternehmungen in der Regel Spenden von Gemeindemitgliedern fließen. Ohne Eigenanteil der Gemeinde geht sowieso nichts, egal, wie billig man bauen will. Auch ohne Kirchensteuer kann also eine Gemeinde, wenn sie das will, einen neuen Altar in die Kirche stellen. Statt 60.000 muss sie dann vielleicht 80.000 aufbringen, oder sie macht es billiger. Aber Geld kommt für so etwas immer zusammen. In meiner Heimatgemeinde wurde nichtmal das Messbuch aus dem Gemeindeetat bezahlt, sondern von einem Gebetskreis. Dito Messgewänder, Gesangbücher usw. Nach dem Ende der Kirchensteuer ist in meinen Augen eher zu erwarten, dass die Gemeinden für solche Sachen dann noch viel mehr Geld haben, weil viele dann ein Teil des so Ersparten direkt der Gemeinde zukommen lassen können.
"... In diesem Jahr möchten wir einige Gewänder für die Messdiener anschaffen. Die schwarzen Talare sind arg zerschlissen, selbst geschickte Frauenhände könnensie nicht mehr reparieren... Für unsere Vorhaben bitten wir Sie um Ihre großzügige Spende." Das schreibt keine arme Pfarrei aus Afrika, sondern eine Pfarrei in Limburg.
Das sagt noch nichts über die finanzielle Leistungsfähigkeit dieser Gemeinde aus. Für solche Sachen werden Spenden akquiriert, egal, ob der Gemeindehaushalt das stemmen könnte oder nicht.
Raphael hat geschrieben:Im Zusammenhang mit den skandalisierenden Berichten über das Bistum Limburg kann man sich auch 'mal fragen: Warum hat denn die Unterschlagung von immerhin 3,8 Mio. € vor ca. 4 Jahren (Quelle) durch den Rendanten in Hadamar nicht ähnlich hohe Wellen geschlagen? :hmm:

Da ist der Kirche schließlich ein echter Schaden entstanden .......
Ein Rendant ist kein Bischof.
Kirchenjahr hat geschrieben:OK, der Weihbischof hätte auch nicht sagen brauchen (aber vielleicht sollen): "Wer die Einheit mit dem Ortsbischof aufgibt, aus Gründen, die nicht in Glaubensfragen liegen (,etwa weil der Bischof Häresien verkündet), also in zwischenmenschlichen Problemen, der hat sich von der Kirche Gottes getrennt und selbst das Verderben auf sich herabgerufen. Herr erbarme Dich."
Klar, der Bischof erzählt jahrelang die Unwahrheit über ein Bauvorhaben und täuscht Gläubige, Klerus und Verantwortungsträger und wenn das herauskommt, dann müssen alle darüber schweigen, andernfalls droht die Hölle. :vogel:

Sieh einfach mal ein, dass der Bischof hier der Verantwortungsträger ist. Dieser Shitstorm gegen das Domkapitel ist lediglich ein Ablenkungsmanöver, geführt von interessierten Kreisen, die es nicht wahrhaben wollen, dass sie sich in Franz-Peter Tebartz-van Elst getäuscht haben. Nachdem in den Gesprächen mit Lajolo eine vollständige Offenlegung der Baukosten ausgemacht worden war, hätte der Bischof spätestens einsehen müssen, dass das Spiel vorbei ist. Stattdessen hat er weiterhin auch gegenüber seinem Priesterrat seine Geschichte aufrechterhalten.

Wen kann es denn da ernsthaft wundern, wenn diese Leute keine Perspektive mehr hinsichtlich einer weiteren Zusammenarbeit sehen? Man kann das doch nicht ausblenden, was da passiert ist. Ein Bischof kann keine Diözese führen, deren Klerus und Volk im praktisch kein Vertrauen entgegenbringen. Das hat auch Franziskus eingesehen. Hoffentlich sieht es auch der Bischof ein. Der täglich größer werdende geistliche Schaden in Limburg geht zu 100% auf die Kappe des Bischofs, der offenbar keine Sekunde darüber nachdenkt, was für Erosionen diese Affäre im Bistum auslöst. Das begreife wer will.

Diese Dolchstoßlegenden, die da jetzt geknüpft werden, sind jedenfalls sehr aufschlussreich. Da ich selbst im Bistum wohne und viele Beteiligte auch persönlich kenne, kann ich dieses mal das Spiel durchschauen, dass von kath.net und Co. hier gespielt wird. Im Falle Mixa et al konnte ich das nicht, und habe mich auf die Berichterstattung der kath. Nachrichtenportale verlassen. Das werde ich sicher in Zukunft nicht mehr tun. Deren Prinzipien sind auch keine anderen als die der Mainstreammedien, nur die Vorzeichen sind andere. Die Konservativen sind immer die Guten, egal ob sie sie als notorische Lügner oder was weiß ich herausstellen, die anderen sind immer die Bösen, wenn gar nichts mehr geht, begründet man das mit einem offenen Hemdkragen. Erbärmlich, einfach nur erbärmlich.

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Juergen
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst II

Beitrag von Juergen »

Hatten wir das schon: http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitges ... ischofsamt
"Es gibt ein identitäres Amtsverständnis, das die Erhabenheit der eigenen Amtsperson ins Irrwitzige steigert", sagte der Geistliche in einem Interview, … "Wenn solche Leute systematisch gefördert werden, dann ist das System Kirche krank. Es zieht Narzissten an."… "Die Not einer narzisstischen Grundstörung lässt sich traumhaft befriedigen im Bischofsamt", sagte zu Eltz…
Ah ja,
wollte er nicht selbst mal Bischof werden? :hmm:


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Zuletzt geändert von Juergen am Samstag 26. Oktober 2013, 15:16, insgesamt 1-mal geändert.
Gruß Jürgen

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Vir Probatus
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst II

Beitrag von Vir Probatus »

Email an: info@kirche-in-not.de

Hochwürdiger Herr Pater Barta,

heute erreichte mich Ihr Spendenaufruf "Kirche in Not". Darin werde ich um eine Geldspende gebeten.

Die Ereignisse rund um das Bistum Limburg und seinen Bischof zeigen, daß die Kirche nicht in einer Not sein kann, zumindest in keiner finanziellen.


Wenn Mittel da sind, um Luxusbadezimmer einzurichten, um einen Adventskranz für € 100000,-- von der Decke abzuhängen, (weil er dem Herrn Bischof am Boden stehend nicht gefällt), um Sicherheitsglas für das Arbeitszimmer eines Bischofs aus Washington einfliegen zu lassen, etc. pp., dann kann diese Kirche keine materielle oder finanzielle Not leiden. Dann wird auch Geld da sein, um, wie von Ihnen gewünscht und von mir auch durchaus als wünschenswert angesehen, Kindern eine Kinderbibel anzuschaffen.


Bitte ändern Sie die Bezeichnung Ihres Werkes in "Gläubige in Not" oder "Gläubige Kinder in Not", aber schreiben Sie mich unter der Überschrift "Kirche in Not" mit der Bitte um Spenden nicht wieder an.





Mit freundlichem Gruß!

Unterschrift
„Die Kirche will herrschen, und da muss sie eine bornierte Masse haben, die sich duckt und die geneigt ist, sich beherrschen zu lassen. Die hohe, reich dotierte Geistlichkeit fürchtet nichts mehr als die Aufklärung der unteren Massen.“ (J.W. von Goethe)

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Juergen
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst II

Beitrag von Juergen »

Maurus hat geschrieben:
Kirchenjahr hat geschrieben:OK, der Weihbischof hätte auch nicht sagen brauchen (aber vielleicht sollen): "Wer die Einheit mit dem Ortsbischof aufgibt, aus Gründen, die nicht in Glaubensfragen liegen (,etwa weil der Bischof Häresien verkündet), also in zwischenmenschlichen Problemen, der hat sich von der Kirche Gottes getrennt und selbst das Verderben auf sich herabgerufen. Herr erbarme Dich."
Klar, der Bischof erzählt jahrelang die Unwahrheit über ein Bauvorhaben und täuscht Gläubige, Klerus und Verantwortungsträger und wenn das herauskommt, dann müssen alle darüber schweigen, andernfalls droht die Hölle. :vogel:
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Gruß Jürgen

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Juergen
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst II

Beitrag von Juergen »

Vir Probatus hat geschrieben:Email an: info@kirche-in-not.de

Gruß Jürgen

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Gallus
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst II

Beitrag von Gallus »

Maurus hat geschrieben:Wen kann es denn da ernsthaft wundern, wenn diese Leute keine Perspektive mehr hinsichtlich einer weiteren Zusammenarbeit sehen? Man kann das doch nicht ausblenden, was da passiert ist.
Das mögen diese fünf Mitglieder des Domkapitels, die wir bei der Pressekonferenz gesehen haben, subjektiv so sehen, das sei ihnen unbenommen. Es kann sein, daß sie nicht bereit sind, Fehler zu vergeben und neu auf ihren gefühlten Kontrahenten zuzugehen. Das ist schade, aber manchmal hat man seine Gefühlswelt eben nicht unter Kontrolle.

Nur, um das nochmal zu sagen: Die Kirche ist keine politische Partei. Dort mag es Alltag sein, daß eine Partei Basis "das Vertrauen in die Führung" verliert und das dann zur Absetzung der Parteiführung führt. Aber diese Binnenlogik funktioniert in der Kirche nicht. Wenn der Heilige Vater sagt, daß der Bischof im Amt bleibt, dann habe ich mich als Domkapitular oder Diözesanbürokrat damit gefälligst abzufinden und muß selbst alles tun, um wieder vertrauensvoll mit dem Bischof zusammenarbeiten zu können.

Aber wenn ich mich tatsächlich wie eine trotzige Göre verhalten will und jedes Zugehen auf den Bischof ausschließe, dann gibt es eben nur noch eines: Rücktritt und ab in eine kleine Dorfpfarre, normalen priesterlichen Dienst verrichten. Oder zur Not um die Aufnahme in einem anderen Bistum bitten. Ist ja auch nicht ehrenrührig.

Selbst die Versöhnung kategorisch zu verweigern und darauf zu bestehen, daß der Bischof verschwindet, DAS ist allerdings ein Verhalten, das unwürdig und unchristlich und einfach nur erbärmlich ist.

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Juergen
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst II

Beitrag von Juergen »

Gallus hat geschrieben:
Maurus hat geschrieben:Wen kann es denn da ernsthaft wundern, wenn diese Leute keine Perspektive mehr hinsichtlich einer weiteren Zusammenarbeit sehen? Man kann das doch nicht ausblenden, was da passiert ist.
Das mögen diese fünf Mitglieder des Domkapitels, die wir bei der Pressekonferenz gesehen haben, subjektiv so sehen, das sei ihnen unbenommen. Es kann sein, daß sie nicht bereit sind, Fehler zu vergeben und neu auf ihren gefühlten Kontrahenten zuzugehen. Das ist schade, aber manchmal hat man seine Gefühlswelt eben nicht unter Kontrolle.

Nur, um das nochmal zu sagen: Die Kirche ist keine politische Partei. Dort mag es Alltag sein, daß eine Partei Basis "das Vertrauen in die Führung" verliert und das dann zur Absetzung der Parteiführung führt. Aber diese Binnenlogik funktioniert in der Kirche nicht. Wenn der Heilige Vater sagt, daß der Bischof im Amt bleibt, dann habe ich mich als Domkapitular oder Diözesanbürokrat damit gefälligst abzufinden und muß selbst alles tun, um wieder vertrauensvoll mit dem Bischof zusammenarbeiten zu können.

Aber wenn ich mich tatsächlich wie eine trotzige Göre verhalten will und jedes Zugehen auf den Bischof ausschließe, dann gibt es eben nur noch eines: Rücktritt und ab in eine kleine Dorfpfarre, normalen priesterlichen Dienst verrichten. Oder zur Not um die Aufnahme in einem anderen Bistum bitten. Ist ja auch nicht ehrenrührig.

Selbst die Versöhnung kategorisch zu verweigern und darauf zu bestehen, daß der Bischof verschwindet, DAS ist allerdings ein Verhalten, das unwürdig und unchristlich und einfach nur erbärmlich ist.
:daumen-rauf: :klatsch:
Gruß Jürgen

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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst II

Beitrag von Lilaimmerdieselbe »

Da haben Sie aber leider die völlig falschen erwischt, Leute, die nicht nur arm (geworden) sind, sondern auch Verfolgung leiden, vir probatus.

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Edi
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst II

Beitrag von Edi »

Juergen hat geschrieben:
Caviteño hat geschrieben:Natürlich gilt für den Bischof wie für jeden anderen bis zur rechtskräftigen Verurteilung die Unschuldsvermutung. Andererseits erscheint es aber auch nicht angebracht ihn vor Abschluß/Einstellung der oa Verfahren wieder in sein Amt einzusetzen. Ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen, daß der Bischof im Amt bleib(t)en kann, wenn eines der beiden Verfahren mit einem Schuldspruch enden sollte.
Der Ruf des Bischofs wird durch die Medien alleine schon durch die Berichterstattung darüber, daß die Staatsanwaltschaft ermittelt, geschädigt. Der deutsche Michel hört nur: „Staatsanwalt ermittelt“ und denkt sich, daß der ja wohl was schlimmer gemacht haben muß, denn einfach so ermittelt ja kein Staatsanwalt. Alleine schon die Berichterstattung darüber, daß eine Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft eingegangen ist, ist in gewisser Form rufschädigend. — Selbst wenn alles im Sande verläuft und an den Sachen nichts dran ist, dann wird man sich in 10 Jahren noch daran erinnern, daß der doch schon mal irgendwas mit der Staatsanwaltschaft zu tun hatte.
einer Firmaeiner Firme
Und das wissen die Medien genau; und genau weil sie die Wirkung kennen und sie diese Wirkung hervorrufen wollen, berichten sie so, wie sie berichten.
Genau so ist es. Ich hatte schon zweimal mit dem Staatsanwalt zu tun, das Gerichtsverfahren aber ist dann in dem einen Fall eingestellt worden. Das andere Mal habe ich das Bußgeld bezahlt, um eine Gerichtsverhandlung, die noch teurer geworden wäre, zu vermeiden. Der deutsche Michel weiß gar nicht wegen was man alles den Staatsanwalt einschaltet. Beim einen Mal war es, weil durch einen Störfall in einer Firma, wo ich die Verantwortung hatte, in kurzer Zeit einige hundert kg Tenside (das ist ein Teil der Tagesmenge, die Haushalte und Firmen üblicherweise ins Abwasser lassen; Tenside sind in Reinigungsmitteln wie Haushaltsspülmittel, Füssigwaschmittel, Shampoo usw. enthalten) ins Abwasser und in die städtische Klaranlage gelangte. Das sind Umweltvergehen, die auch strafbar sein können, aber das macht ja keiner mit Absicht, zumal die Tenside Geld kosten.
Es lebt der Mensch im alten Wahn.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
der Irrtum findet immer freie Bahn,
die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.

Die meisten Leute werden immer schmutziger je älter sie werden, weil sie sich nie waschen.

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Maurus
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst II

Beitrag von Maurus »

Gallus hat geschrieben:
Maurus hat geschrieben:Wen kann es denn da ernsthaft wundern, wenn diese Leute keine Perspektive mehr hinsichtlich einer weiteren Zusammenarbeit sehen? Man kann das doch nicht ausblenden, was da passiert ist.
Das mögen diese fünf Mitglieder des Domkapitels, die wir bei der Pressekonferenz gesehen haben, subjektiv so sehen, das sei ihnen unbenommen. Es kann sein, daß sie nicht bereit sind, Fehler zu vergeben und neu auf ihren gefühlten Kontrahenten zuzugehen. Das ist schade, aber manchmal hat man seine Gefühlswelt eben nicht unter Kontrolle.
Es geht hier nicht darum, dass die Kapitulare dem Bischof nicht vergeben wollen. Ich hoffe, dass sie das können Aber eine Vergebung befreit nicht von irgendwelchen Konsequenzen. Ein Vergebung bringt auch kein Vertrauen zurück. Zudem gibt es vom Bischof überhaupt keine Erklärung, dass er diese neuen Vorgänge bedauert, vielmehr schiebt er die Verantwortlichkeit an Dritte weiter.
Das Problem ist nicht letzten Monat entstanden, es schwelt schon seit Jahren. Irgendwann ist für jeden die Grenze dessen erreicht, was er noch akzeptieren kann. Das ist für mich nachvollziehbar.
Gallus hat geschrieben:Nur, um das nochmal zu sagen: Die Kirche ist keine politische Partei. Dort mag es Alltag sein, daß eine Partei Basis "das Vertrauen in die Führung" verliert und das dann zur Absetzung der Parteiführung führt. Aber diese Binnenlogik funktioniert in der Kirche nicht.
Verrate mir doch bitte mal, wie ein Bischof sein Amt ausüben kann, wenn seine Mitarbeiter ihm nicht vertrauen und seine Schäfchen ihn für einen Lügner halten. Ein Bischof muss kein Heiliger sein, aber er muss bei allen Fehlern und Fehlerchen eine persönliche Integrität besitzen. Das ist beim Limburger Bischof offenkundig nicht mehr der Fall.

Gallus hat geschrieben:Wenn der Heilige Vater sagt, daß der Bischof im Amt bleibt, dann habe ich mich als Domkapitular oder Diözesanbürokrat damit gefälligst abzufinden und muß selbst alles tun, um wieder vertrauensvoll mit dem Bischof zusammenarbeiten zu können.
Das setzt seelenlose Automaten an der Diözesanspitze voraus. Vertrauen kann nicht verordnet werden, auch sich selbst kann man kein Vertrauen verordnen. Vertrauen muss durch entsprechendes Verhalten entstehen. Und da hat der Bischof bei jedem Versuch eines Neuanfang Vertrauen aufs neue verspielt.
Gallus hat geschrieben:Selbst die Versöhnung kategorisch zu verweigern und darauf zu bestehen, daß der Bischof verschwindet, DAS ist allerdings ein Verhalten, das unwürdig und unchristlich und einfach nur erbärmlich ist.
Die Sorge um die Diözese rechtfertigt das in meinen Augen. Die Diözese und damit die Kirche Gottes ist wichtiger, als die Person eines Bischofs. Eine Verweigerung irgendeiner Versöhnung erfolgt im Übrigen nicht und ist auch nicht Thema. Wenn der Bischof nicht erklären kann oder will, wie er sich eine Zusammenarbeit mit all diesen Leuten in Zukunft vorstellen kann, und wenn der Neuaufbau eines Vertrauens aus nachvollziehbaren Gründen ausgeschlossen erscheint, dann müssen auch entsprechende Konsequenzen gezogen werden.

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Exilfranke
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst II

Beitrag von Exilfranke »

Vir Probatus hat geschrieben:Email an: info@kirche-in-not.de

Hochwürdiger Herr Pater Barta,

heute erreichte mich Ihr Spendenaufruf "Kirche in Not". Darin werde ich um eine Geldspende gebeten.

Die Ereignisse rund um das Bistum Limburg und seinen Bischof zeigen, daß die Kirche nicht in einer Not sein kann, zumindest in keiner finanziellen.


Wenn Mittel da sind, um Luxusbadezimmer einzurichten, um einen Adventskranz für € 100000,-- von der Decke abzuhängen, (weil er dem Herrn Bischof am Boden stehend nicht gefällt), um Sicherheitsglas für das Arbeitszimmer eines Bischofs aus Washington einfliegen zu lassen, etc. pp., dann kann diese Kirche keine materielle oder finanzielle Not leiden. Dann wird auch Geld da sein, um, wie von Ihnen gewünscht und von mir auch durchaus als wünschenswert angesehen, Kindern eine Kinderbibel anzuschaffen.


Bitte ändern Sie die Bezeichnung Ihres Werkes in "Gläubige in Not" oder "Gläubige Kinder in Not", aber schreiben Sie mich unter der Überschrift "Kirche in Not" mit der Bitte um Spenden nicht wieder an.





Mit freundlichem Gruß!

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Wie dumm! Kirche in Not agiert weltweit und hat erst mal nichts mit den Vermögen bischöflicher Stühle in Deutschland zu tun. Absolut kleingeistig, befremdend "rachsüchtig" (Ich zeig's denen jetzt) und überaus peinlich, das auch noch hier einzustellen.
„Was du in anderen entzünden willst, muss in dir selbst brennen.“ - Aurelius Augustinus.

Bitt Gott für uns, Maria.

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Exilfranke
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst II

Beitrag von Exilfranke »

„Was du in anderen entzünden willst, muss in dir selbst brennen.“ - Aurelius Augustinus.

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Edi
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst II

Beitrag von Edi »


Ist ja interessant. Aus dem Link: "Und nicht der Bischof war es, der den Bau genehmigte, sondern das Domkapitel. Während der Sedisvakanz – dem Zeitraum zwischen dem Rücktritt Kamphaus' und dem Antritt Tebartz-van Elsts – fällte das Gremium diese Entscheidung. Es war ein Verstoß gegen das Kirchenrecht, nur ein Bischof kann solche Beschlüsse fassen. Tebartz-van Elst begehrte nicht auf, aber er nahm dem Domkapitel die Kontrollfunktion über das Vermögen und die Finanzgeschäfte."

Wenn das zutrifft, dann ist es kein Wunder, dass der Bischof kein umfassendes Vertrauen mehr zum Domkapitel hatte und dem die Kontrolle entzog. Auch ein Bischof muss seinen Mitarbeitern vertrauen können und das war offenbar (nicht nur in diesem Fall) nicht immer der Fall.
Es lebt der Mensch im alten Wahn.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
der Irrtum findet immer freie Bahn,
die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.

Die meisten Leute werden immer schmutziger je älter sie werden, weil sie sich nie waschen.

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Maurus
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst II

Beitrag von Maurus »

Edi hat geschrieben:

Ist ja interessant. Aus dem Link: "Und nicht der Bischof war es, der den Bau genehmigte, sondern das Domkapitel. Während der Sedisvakanz – dem Zeitraum zwischen dem Rücktritt Kamphaus' und dem Antritt Tebartz-van Elsts – fällte das Gremium diese Entscheidung. Es war ein Verstoß gegen das Kirchenrecht, nur ein Bischof kann solche Beschlüsse fassen. Tebartz-van Elst begehrte nicht auf, aber er nahm dem Domkapitel die Kontrollfunktion über das Vermögen und die Finanzgeschäfte."
Der Journalist tut so, als hätte das Kapitel genau diesen Bau, der da jetzt entstanden ist, genehmigt. Das ist aber nicht richtig. Auch sind von 27 nur Planungsarbeiten bekannt, keine Auftragsvergabe. Die Bauentscheidung fiel zudem in die Amtszeit von Bischof Kamphaus. Die Entmachtung des Domkapitels als kausal für dieses Vorgehen zu deuten ist ebenfalls mutig, denn dafür gibt es keinen Anhaltspunkt. Die Entmachtung erfolgte erst drei Jahre nach Amtsantritt und hatte offensichtlich den Zweck, die Kosten für das Projekt geheimzuhalten. Auch der ersatzweise eingesetzte Verwaltungsrat wurde bekanntlich über die Kosten nicht voll informiert.

Falsch ist auch die Behauptung, der Bischof habe die Möglichkeit der Pfarrleitung nach c. 517 § 2 "umgehend" rückgängig gemacht, in Wirklichkeit hat er lediglich eine auslaufende (weil ad experimentum verabschiedete) Regelung nicht verlängert.

Auch dieser Journalist zündet also bloß Nebelkerzen.
Zuletzt geändert von Maurus am Samstag 26. Oktober 2013, 14:18, insgesamt 1-mal geändert.

conscientia
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst II

Beitrag von conscientia »

Hallo, zusammen,

im Grunde könnt ihr die Diskussion hier einstellen. Denn sie dreht sich im Kreis.

Für die einen ist FP ein glaubenstreuer Bischof, der von einer Plebs, Meute etc. aus dem Amt gejagt werden soll, weil er in Bezug auf Ehe und Familie (Homosexualität usw.) Positionen vertritt, die dem Zeitgeist widersprechen. Die planerischen und finanziellen Unregelmäßigkeiten in Bezug auf seinen Amtssitz fallen nicht so sehr ins Gewicht oder sind nicht so schlimm oder nicht ihm anzulasten.

Für die anderen ist FP ein Bischof, der planerische und finanzielle Unregelmäßigkeiten sich hat zuschulden kommen lassen und obendrein seine ganze Amtszeit in Limburg hindurch um der Glaubenstreue willen in einer nicht gewinnenden Art und Weise als Chef agiert hat, sodass er bis auf wenige Ausnahmen das Vorschussvertrauen und die Sympathie beim Klerus, den Mitarbeitern, den in der Gemeinde aktiven Kirchgängern seiner Diözese gegenüber verspielt hat.

So wird es bleiben.

Ich würde ja sagen: noch nie richtig glaubenstreu gewesen, nur an verbale Rechtgläubigkeit angepasst zu Zeiten, in denen es sich lohnte, sich um die Kölner Metropolie zu bewerben. Der Marburger Dekan war insofern ein Bauernopfer. Insgesamt is FPs Regierung der Limburger Diözese suboptimal gelaufen.
Nu ist FP Bischof in Limburg, er hat noch mehr als 20 Jahre vor sich, da werden alle Beteiligten aufeinander zugehen müssen. Vielleicht trägt ja FPs Auszeit dazu bei. Aber es müssten sich wahrscheinlich noch ein paar mehr Leute eine Auszeit nehmen, z. B. in den Gremien (auch der Herr Riebel), im Domkapitel, vielleicht auch in der Bischofskongregation: Denn der Versuch, als Nachfolger von Kamphaus in Limburg einen Glaubenstreuen zu installieren, scheint schief gelaufen. Vielleicht sollten die im Rom sich mal überlegen, ob es nicht doch besser wäre, auf so eine Bischofswahl-Kandidatenliste welche zu setzen, die zwar konsequent sind, aber moderat vorgehen, täglixh ein Stückchen glaubenstreuer, nicht von jetzt auf nachher mit der Dampframme, vielleicht auch mit Zugeständnissen an die traditionell progressive Seite verknüpft, etwa durch die Förderung von Basisgemeinschaften im Rahmen des trqditionelle Verbands- und Arbeitskreis (Eine-Welt-Kreis-)Wesens des deutschen Katholizismus hindurch. Kostet nix und dient auch der Glaubenstreue, wenn man die Worte richtig wählt.



C. c.

PS. "Edi"s Kommentar zur "DIE WELT"-Meldung zeigt: Auszeit auch fürs Domkapitel!
(Da war vieles nicht in Ordnung. Muss Kirche so sein?)

c.

Caviteño
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst II

Beitrag von Caviteño »

Juergen hat geschrieben: Der Ruf des Bischofs wird durch die Medien alleine schon durch die Berichterstattung darüber, daß die Staatsanwaltschaft ermittelt, geschädigt. Der deutsche Michel hört nur: „Staatsanwalt ermittelt“ und denkt sich, daß der ja wohl was schlimmer gemacht haben muß, denn einfach so ermittelt ja kein Staatsanwalt. Alleine schon die Berichterstattung darüber, daß eine Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft eingegangen ist, ist in gewisser Form rufschädigend.
Also ich habe, als die Baukosten und die fehlenden Haushalte bekannt wurden, - auch hier im Forum - die Frage nach evtl'en strafrechtlichen Folgen gestellt und ich war vermutlich nicht der Einzigste in "diesem unserem Lande", der entsprechende Fragen hatte.... :pfeif:

Wie stellst Du Dir das denn generell vor? Soll die Staatsanwaltschaft nichts sagen? Sollen Geheimprozesse bzw. -ermittlungen durchgeführt werden, wenn es sich um einen Bischof handelt?
Wenn man eine "Person des öffentlichen Interesses" ist (ich glaube, so nennt man das), muß ich auch damit rechnen, daß eine Strafanzeige, die Beantragung eines Strafbefehls oder eine Hausdurchsuchung (s. "Uli" Hoeneß) eine andere Breitenwirkung hat, als bei Müller, Meier, Schulze. Eine solche Person zu sein, hat eben nicht nur Vorteile....

Im übrigen, um wieder auf den Boden der Tatsachen zu kommen, die besagte eidesstattliche Versicherung wurde von TvE ohne Not abgegeben - er wollte halt "Recht behalten". Die Presseerklärung der Staatsanwaltschaft Hamburg erfolgte erst, nachdem das öffentliche Interesse an den Limburger Vorgängen aufgrund der hohen Baukosten wieder gestiegen war und entsprechende Nachfragen bei der Staatsanwaltschaft eintrafen.

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Edi
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst II

Beitrag von Edi »

Maurus hat geschrieben:
Edi hat geschrieben:

Ist ja interessant. Aus dem Link: "Und nicht der Bischof war es, der den Bau genehmigte, sondern das Domkapitel. Während der Sedisvakanz – dem Zeitraum zwischen dem Rücktritt Kamphaus' und dem Antritt Tebartz-van Elsts – fällte das Gremium diese Entscheidung. Es war ein Verstoß gegen das Kirchenrecht, nur ein Bischof kann solche Beschlüsse fassen. Tebartz-van Elst begehrte nicht auf, aber er nahm dem Domkapitel die Kontrollfunktion über das Vermögen und die Finanzgeschäfte."
Der Journalist tut so, als hätte das Kapitel genau diesen Bau, der da jetzt entstanden ist, genehmigt. Das ist aber nicht richtig. Auch sind von 27 nur Planungsarbeiten bekannt, keine Auftragsvergabe. Auch dieser Journalist zündet also bloß Nebelkerzen.
Wenn es aber nicht zulässig ist, dass das Domkapitel über so einen Bau entscheidet wie klein oder gross und wie teuer er auch sein mag, dann hat es sich Rechte angemaßt, die ihm nicht zustehen. Selbst Planungsarbeiten in Auftrag zu geben, die ja auch schon teuer sein können, steht dann dem Domkapitel nicht zu. Es ist ja dann auch umgeplant worden, weil der Bischof etwas anderes wollte und die ursprüngliche Planung war wohl teilweise für die Katz und hat unnötige Kosten verursacht, für die das Domkapitel haftet.
Zuletzt geändert von Edi am Samstag 26. Oktober 2013, 14:23, insgesamt 1-mal geändert.
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Torsten
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst II

Beitrag von Torsten »

Maurus hat geschrieben:
Edi hat geschrieben:

Ist ja interessant. Aus dem Link: "Und nicht der Bischof war es, der den Bau genehmigte, sondern das Domkapitel. Während der Sedisvakanz – dem Zeitraum zwischen dem Rücktritt Kamphaus' und dem Antritt Tebartz-van Elsts – fällte das Gremium diese Entscheidung. Es war ein Verstoß gegen das Kirchenrecht, nur ein Bischof kann solche Beschlüsse fassen. Tebartz-van Elst begehrte nicht auf, aber er nahm dem Domkapitel die Kontrollfunktion über das Vermögen und die Finanzgeschäfte."
Der Journalist tut so, als hätte das Kapitel genau diesen Bau, der da jetzt entstanden ist, genehmigt. Das ist aber nicht richtig. Auch sind von 27 nur Planungsarbeiten bekannt, keine Auftragsvergabe. Auch dieser Journalist zündet also bloß Nebelkerzen.
radio vatican hat geschrieben:Weibischof Grothe leitet Prüfungskommission Limburg

In seiner ersten Stellungnahme sagte Weihbischof Grothe, der übernommene Auftrag sei "alles andere als leicht". Es gehe nicht nur um Kostendimensionen, sondern auch um das Nachvollziehen der Entscheidungswege und Verantwortlichkeiten.
Es ist nicht unwahrscheinlich, dass der Inhalt des Abschlußberichtes geeignet sein wird, das Vertrauen in mehr Personen nachhaltig zu erschüttern, als nur die des Bischofs.

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Maurus
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst II

Beitrag von Maurus »

Edi hat geschrieben:
Maurus hat geschrieben:
Edi hat geschrieben:

Ist ja interessant. Aus dem Link: "Und nicht der Bischof war es, der den Bau genehmigte, sondern das Domkapitel. Während der Sedisvakanz – dem Zeitraum zwischen dem Rücktritt Kamphaus' und dem Antritt Tebartz-van Elsts – fällte das Gremium diese Entscheidung. Es war ein Verstoß gegen das Kirchenrecht, nur ein Bischof kann solche Beschlüsse fassen. Tebartz-van Elst begehrte nicht auf, aber er nahm dem Domkapitel die Kontrollfunktion über das Vermögen und die Finanzgeschäfte."
Der Journalist tut so, als hätte das Kapitel genau diesen Bau, der da jetzt entstanden ist, genehmigt. Das ist aber nicht richtig. Auch sind von 27 nur Planungsarbeiten bekannt, keine Auftragsvergabe. Auch dieser Journalist zündet also bloß Nebelkerzen.
Wenn es aber nicht zulässig ist, dass das Domkapitel über so einen Bau entscheidet wie klein oder gross und wie teuer er auch sein mag, dann hat es sich Rechte angemaßt, die ihm nicht zustehen. Selbst Planungsarbeiten in Auftrag zu geben, steht dann dem Domkapitel nicht zu.
Die Meinung, das Kapitel habe damals rechtswidrig gehandelt, habe ich noch nie irgendwo gehört. Es scheint sich um eine Privatauffassung von Herrn Röhn zu handeln. Ohne weiteres aus dem Recht ergibt es sich jedenfalls nicht. HInzukommt, dass die Verbindlichkeit der Planungen unbekannt sind. Solche Planungen zu unternehmen und sie dann dem neuen Bischof vorzulegen, wird kaum verboten sein, soviel Spielraum hat eine Diözesanverwaltung während der Sedisvakanz dann doch.

Nebenbei bemerkt: Die Frage ist für das Thema ohne Belang, denn hier geht es nicht um das Limburger Domkapitel an sich, sondern den Bischof von Limburg. Es stellt für den Bischof an keiner Stelle eine Entlastung dar, wenn das Domkapitel 27 rechtswidrig Planungen für ein Bischofshaus in Auftrag gegeben hätte.

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Juergen
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst II

Beitrag von Juergen »

]Maurus hat geschrieben:…Die Entmachtung erfolgte erst drei Jahre nach Amtsantritt und hatte offensichtlich den Zweck, die Kosten für das Projekt geheimzuhalten…
Offensichtlich?
Es ist also kein anderer Zweck denkbar?

Ja ne is klar… der Bischof war schon immer ne janz fiese Möpp.
Caviteño hat geschrieben:Wie stellst Du Dir das denn generell vor? Soll die Staatsanwaltschaft nichts sagen? Sollen Geheimprozesse bzw. -ermittlungen durchgeführt werden, wenn es sich um einen Bischof handelt?
Solange niemand rechtskräftig verurteilt ist oder bei einer öffentlichen Verhandlung vor Gericht steht, sollte man sich mit der Berichterstattung in den Medien zurückhalten. Das gilt nicht nur für einen Bischof, sondern für jedermann.
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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Caviteño
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst II

Beitrag von Caviteño »

Exilfranke hat geschrieben: Wie dumm! Kirche in Not agiert weltweit und hat erst mal nichts mit den Vermögen bischöflicher Stühle in Deutschland zu tun. Absolut kleingeistig, befremdend "rachsüchtig" (Ich zeig's denen jetzt) und überaus peinlich, das auch noch hier einzustellen.
Dumm, kleingeistig... - wohl kaum.

Finanzielle Sanktionen wirken schnell und sind wirksam. Ein signifikanter Rückgang des Spendenaufkommens - verbunden dem Hinweis der früheren Spender auf das Vermögen der Bischöflichen Stühle, des Vermögens des Domkapitels usw. usf - wird vielleicht ein Umdenken bewirken - Briefe, Proteste usw. wohl kaum.

Lilaimmerdieselbe
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst II

Beitrag von Lilaimmerdieselbe »

Wenn Du das glaubst, solltest Du Deine Adressaten besser wählen: Caritas auf Bistums- und Pfarrebene, Kindergarten-Türsammlung, Sammlung für den Chor, den Haushaltsplan der Gemeinde...

Kirchenjahr
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst II

Beitrag von Kirchenjahr »

Maurus hat geschrieben:Die Meinung, das Kapitel habe damals rechtswidrig gehandelt, habe ich noch nie irgendwo gehört. Es scheint sich um eine Privatauffassung von Herrn Röhn zu handeln. Ohne weiteres aus dem Recht ergibt es sich jedenfalls nicht. HInzukommt, dass die Verbindlichkeit der Planungen unbekannt sind. Solche Planungen zu unternehmen und sie dann dem neuen Bischof vorzulegen, wird kaum verboten sein, soviel Spielraum hat eine Diözesanverwaltung während der Sedisvakanz dann doch.
Zumindes das Kirchenrecht lässt in Kanon Can. 428 — § 1 aufhorchen: "Während der Sedisvakanz darf nichts verändert werden."

Wenn das Domkapitel also Kosten für Planungen verursacht hat, könnte hier durchaus der Straftatbestand der Untreue vorliegen. Mal sehen, ob die beauftragte Prüfungskomission die Angelegenheit genauso großzügig beurteilt, wie seinerzeit der Bischof TvE.

Da versteht man umso mehr, warum Dr. Geis jetzt des nachts schlecht schläft. Erschwerend käme hinzu, dass aufgrund des Zusammenwirkens von mehreren Personen quasi in einer strafrechtlichen "Bande" erhebliche Strafverschärfungen zu erwarten wären. Die Leute sägen am Ast des Bischofs ohne zu merken, dass sie auch drauf sitzen.

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Juergen
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst II

Beitrag von Juergen »

Caviteño hat geschrieben:Dumm, kleingeistig... - wohl kaum.

Finanzielle Sanktionen wirken schnell und sind wirksam. Ein signifikanter Rückgang des Spendenaufkommens - verbunden dem Hinweis der früheren Spender auf das Vermögen der Bischöflichen Stühle, des Vermögens des Domkapitels usw. usf - wird vielleicht ein Umdenken bewirken - Briefe, Proteste usw. wohl kaum.
Lilaimmerdieselbe hat geschrieben:Wenn Du das glaubst, solltest Du Deine Adressaten besser wählen: Caritas auf Bistums- und Pfarrebene, Kindergarten-Türsammlung, Sammlung für den Chor, den Haushaltsplan der Gemeinde...
Ja ne is klar, wenn einem irgendwas nicht passt dann lautet der Aufruf:

Druck machen!
Komm wir machen mal so richtig Druck.
Wir spenden nicht man kirchlichen Organisationen! Das wirkt!
Dann kann der Papst gar nicht anders als Bischof T.v.E. in die Wüste zu schicken.
Alle Mitmachen!
Jetzt die Spendenaufrufe boykottieren!

Schnell noch mit Spiegel, Bild, FAZ und Süddeutsche telephonieren und über unsere Demo informieren.

Druck machen!
Wir müssen Druck machen!
Wir müssen öffentlich Druck machen!




Es sind doch mehr Leute merkbefreit als man gemeinhin annimmt.
Gruß Jürgen

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Edi
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst II

Beitrag von Edi »

Maurus hat geschrieben:[ Es stellt für den Bischof an keiner Stelle eine Entlastung dar, wenn das Domkapitel 2007 rechtswidrig Planungen für ein Bischofshaus in Auftrag gegeben hätte.
Aber es könnte erklären, warum der Bischof das Domkapitel nicht mehr bei der Entscheidung über den Bau dabei haben wollte. Diese Zurücksetzung hat dem Kapitel ja nicht geschmeckt wie es gerade selbst ausgeführt hat. Da der Bischof offenbar bei der Kommunikation des Ganzen Fehler gemacht hat, konnte man nun seinen Frust über den Bischof rauslassen. So sauber verhalten sich diese Herren auch nicht gerade, wenn man nur ihre Pressekonferenz ansieht.
Es lebt der Mensch im alten Wahn.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
der Irrtum findet immer freie Bahn,
die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.

Die meisten Leute werden immer schmutziger je älter sie werden, weil sie sich nie waschen.

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Gamaliel
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst II

Beitrag von Gamaliel »

Gallus hat geschrieben:Nur, um das nochmal zu sagen: Die Kirche ist keine politische Partei. Dort mag es Alltag sein, daß eine Partei Basis "das Vertrauen in die Führung" verliert und das dann zur Absetzung der Parteiführung führt.
:klatsch:

ad_hoc
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst II

Beitrag von ad_hoc »

Vir Probatus hat geschrieben:Email an: info@kirche-in-not.de

Hochwürdiger Herr Pater Barta,

heute erreichte mich Ihr Spendenaufruf "Kirche in Not". Darin werde ich um eine Geldspende gebeten.

Die Ereignisse rund um das Bistum Limburg und seinen Bischof zeigen, daß die Kirche nicht in einer Not sein kann, zumindest in keiner finanziellen.


Wenn Mittel da sind, um Luxusbadezimmer einzurichten, um einen Adventskranz für € 100000,-- von der Decke abzuhängen, (weil er dem Herrn Bischof am Boden stehend nicht gefällt), um Sicherheitsglas für das Arbeitszimmer eines Bischofs aus Washington einfliegen zu lassen, etc. pp., dann kann diese Kirche keine materielle oder finanzielle Not leiden. Dann wird auch Geld da sein, um, wie von Ihnen gewünscht und von mir auch durchaus als wünschenswert angesehen, Kindern eine Kinderbibel anzuschaffen.


Bitte ändern Sie die Bezeichnung Ihres Werkes in "Gläubige in Not" oder "Gläubige Kinder in Not", aber schreiben Sie mich unter der Überschrift "Kirche in Not" mit der Bitte um Spenden nicht wieder an.





Mit freundlichem Gruß!

Unterschrift


So ein dummer Mensch, der so einen Dreck mailt und dann noch zur Nachahmung empfiehlt.
Weiß dieser Blödian denn nicht, dass "Kirche in Not" an wirklichen Brennpunkten vor Ort ist und hilft, ohne zu fragen, wer Schuld hat und wer nicht? Welche Mittel von wem angenehm sind oder nicht?
Wie ist es nur möglich, wegen einer vorerst nur mal vermuteten Geldverschwendung ausgerechnet diejenigen zu bestrafen, die dafür nichts können und wirklicher unmittelbarer Hilfe bedürfen??

:kotz:
quidquid cognoscitur, ad modum cognoscentis cognoscitur (n. Thomas v. Aquin)

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Pius PP
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst II

Beitrag von Pius PP »

Schäbig ist noch das freundlichste, was mir dazu einfällt!

Es geht doch bei dieser (Achtung, jetzt kommt politsprech!) "öffentlichen Debatte" längst nicht mehr um wahr oder unwahr sondern um Recht behalten koste es was es wolle. Diesmal trifft's, wie meistens, diejenigen, die mal gar nichts dazu können.

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Gallus
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst II

Beitrag von Gallus »

ad_hoc hat geschrieben:Weiß dieser Blödian denn nicht, dass "Kirche in Not" an wirklichen Brennpunkten vor Ort ist und hilft, ohne zu fragen, wer Schuld hat und wer nicht? Welche Mittel von wem angenehm sind oder nicht?
https://www.kirche-in-not.de/wie-sie-he ... ien-online

Damit ist jedem geholfen. Dem in echten Brennpunkten der Welt tätigen Priester, der die Messen liest, und den armen Seelen, für die sie gelesen wird.

Worauf VP jetzt vermutlich antworten wird, daß gestifteten Messen vorkonziliarer Aberglaube zugrunde liegt.

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Maurus
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst II

Beitrag von Maurus »

Juergen hat geschrieben:
]Maurus hat geschrieben:…Die Entmachtung erfolgte erst drei Jahre nach Amtsantritt und hatte offensichtlich den Zweck, die Kosten für das Projekt geheimzuhalten…
Offensichtlich?
Es ist also kein anderer Zweck denkbar?

Ja ne is klar… der Bischof war schon immer ne janz fiese Möpp.
Die entsprechenden Ausführungen der Mitglieder des Vermögensverwaltungsrats sind von der Diözese oder dem Bischof nie dementiert worden.
Kirchenjahr hat geschrieben:
Maurus hat geschrieben:Die Meinung, das Kapitel habe damals rechtswidrig gehandelt, habe ich noch nie irgendwo gehört. Es scheint sich um eine Privatauffassung von Herrn Röhn zu handeln. Ohne weiteres aus dem Recht ergibt es sich jedenfalls nicht. HInzukommt, dass die Verbindlichkeit der Planungen unbekannt sind. Solche Planungen zu unternehmen und sie dann dem neuen Bischof vorzulegen, wird kaum verboten sein, soviel Spielraum hat eine Diözesanverwaltung während der Sedisvakanz dann doch.
Zumindes das Kirchenrecht lässt in Kanon Can. 428 — § 1 aufhorchen: "Während der Sedisvakanz darf nichts verändert werden."

Wenn das Domkapitel also Kosten für Planungen verursacht hat, könnte hier durchaus der Straftatbestand der Untreue vorliegen. Mal sehen, ob die beauftragte Prüfungskomission die Angelegenheit genauso großzügig beurteilt, wie seinerzeit der Bischof TvE.
Deine Auslegung von "nichts verändert werden" ist ziemlich eng und dürfte auch nicht der Rechtspraxis entsprechen. Während einer Sedisvakanz ruhen nicht plötzlich alle Bauvorhaben. C. 428 CIC verbietet dem Diözesanadministrator, die Diözee während der Sedisvakanz völlig umzukrempeln. Ein Pastoralplanungskonzept oder so dürfte er also nicht beschließen, aber Planungen für ein Hausprojekt, das ist völlig unbedenklich.
Der Vorwurf der Untreue ist völlig aus der Luft gegriffen.
Es ist mir nicht begreiflich, wie man von einer Kampagne gegen den Bischof sprechen und gleichzeitig andere in die Nähe krimineller Machenschaften rücken kann. Was ist an Deinem Verhalten besser?
Edi hat geschrieben:
Maurus hat geschrieben:[ Es stellt für den Bischof an keiner Stelle eine Entlastung dar, wenn das Domkapitel 2007 rechtswidrig Planungen für ein Bischofshaus in Auftrag gegeben hätte.
Aber es könnte erklären, warum der Bischof das Domkapitel nicht mehr bei der Entscheidung über den Bau dabei haben wollte. Diese Zurücksetzung hat dem Kapitel ja nicht geschmeckt wie es gerade selbst ausgeführt hat. Da der Bischof offenbar bei der Kommunikation des Ganzen Fehler gemacht hat, konnte man nun seinen Frust über den Bischof rauslassen. So sauber verhalten sich diese Herren auch nicht gerade, wenn man nur ihre Pressekonferenz ansieht.
Der Bischof hat sich das Projekt zu eigen gemacht und dann jahrelang selbst planen lassen. Und 2011 entmachtet er plötzlich das Domkapitel hinsichtlich der Aufsicht über den Bischöflichen Stuhl, weil diese 2007 nicht das Recht gehabt haben sollen (wie gesagt, dass ist eine fixe Idee dieses Welt-Journalisten), irgendwelche Planungen zu beginnen? Absurd.

Das Hausprojekt ist, wie die Diözese selbst nicht müde wurde zu betonen, schon unter Bischof Franz Kamphaus beschlossen worden. Diese Aussage der Diözese steht, sie wurde gebetsmühlenartig wiederholt, auch um Tebatz-van Elst als Inititiator (der er ja auch nicht war) aus der Schusslinie zu bringen. Damit ist der Vorwurf, dass Domkapitel habe eigenmächtig den Bau beschlossen, hinfällig. Erst recht falsch und unhaltbar ist die Darstellung des Journalisten dort, wo er zwischen dem Bauprojekt von 2007 und dem entgültigen Ergebnis von 2013 nicht differenziert. Der unter Franz Kamphaus geplante Neubau eines Bischofshauses (in das der Bischof selbst nicht einziehen wollte) umfasste neben der Vikarie als Amtssitz nur ein Wohnhaus mit Gästebereich, das 147 qm umfassen sollte und mit 3 Mio € veranschlagt war (was im übrigen auch nicht gerade billig ist).

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Juergen
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst II

Beitrag von Juergen »

Der Canon 428 CIC dient dazu, daß der zukünftige Bischof das Bistum auch noch so vorfindet, wie es sein Vorgänger hinterlassen hat. Es sind also alle Dinge verboten, die den zukünftigen Bischof irgendwie binden. So darf während der Zeit z.B. kein Pfarrer installiert werden; die Versetzung eines Priesters und Einsetzung eines Pfarradministrators etc. ist allerdings nicht verboten.

Durch das dusselige Wahlrecht des Domkapitels ist der Canon in Deutschland besonders relevant. Die Neubesetzung dauert verfahrensbedingt meist schon einige Zeit. In anderen Ländern wird ja oft der Bischofsstuhl am gleichen Tag neu besetzt an dem der Vorgänger emeritiert. Da gibt es diese Zeit der Sedisvakanz gar nicht.
Es wird eigentlich Zeit, daß dieses Wahlrecht endlich abgeschafft wird.
Maurus hat geschrieben:…Der unter Franz Kamphaus geplante Neubau eines Bischofshauses (in das der Bischof selbst nicht einziehen wollte) umfasste neben der Vikarie als Amtssitz nur ein Wohnhaus mit Gästebereich, das 147 qm umfassen sollte und mit 3 Mio € veranschlagt war (was im übrigen auch nicht gerade billig ist).
Daß ein Bischof irgendwo nicht einziehen will, das kennt man ja… Prunkbau in Paderborn: Erzbischof verweigerte Einzug. Bezüglich der Umrechnung/Hochrechnung auf heutige Zahlen bis ich skeptisch, weil das gar nicht so einfach ist. Man kann ja nicht einfach den damaligen Preis mit x multipizieren. – Aber egal. Und wenn man das mit Limburg vergleicht… „Pffff“, muß man da sagen. Die in Limburg haben ja nicht einmal einen Bunker eingebaut. Pah!
…Es gab dort nicht nur großzügige Diensträume und eine Privatkapelle, sondern auch eine unterirdische Garageneinfahrt sowie einen Bunker, der den Erzbischof wohl im Falle eines Atomschlages schützen sollte. "Das war das damalige Denken", sagt Engel…
Gruß Jürgen

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supermario
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst II

Beitrag von supermario »

Edi hat geschrieben:
Maurus hat geschrieben:[ Es stellt für den Bischof an keiner Stelle eine Entlastung dar, wenn das Domkapitel 2007 rechtswidrig Planungen für ein Bischofshaus in Auftrag gegeben hätte.
Aber es könnte erklären, warum der Bischof das Domkapitel nicht mehr bei der Entscheidung über den Bau dabei haben wollte. Diese Zurücksetzung hat dem Kapitel ja nicht geschmeckt wie es gerade selbst ausgeführt hat. Da der Bischof offenbar bei der Kommunikation des Ganzen Fehler gemacht hat, konnte man nun seinen Frust über den Bischof rauslassen. So sauber verhalten sich diese Herren auch nicht gerade, wenn man nur ihre Pressekonferenz ansieht.
Das war ja wohl eine Lachnummer und keine PK. Die suggestiven Fragen haben die 5 Putchisten am Tisch, mit den Hofberichterstattern vorher doch wochenlang sogar via Medien abgestimmt. Um die Stimmung unter den sog. "Gläubigen" nicht nur im Bistum sondern bundesweit entspr. zu takten.
Ich find´s aber gut, daß man diese Halunken einmal öffentlich präsentiert hat, auch wenn der einzige Zweck dieser Veranstaltung die berufliche Hinrichtung von TvE war.
Die Revolution (die postaggiornamentale Entweltlichung) frisst ihre Kinder, so ist das nun mal immer. ;D
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