Zentralkomitee der deutschen Katholiken

Allgemein Katholisches.
Cicero
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Beitrag von Cicero »

Martin O hat geschrieben:
Anastasis hat geschrieben:
schmitz-backes hat geschrieben:Aber nicht mal Kardinal Meisner war eingeladen
Hast Du da zuverlässige Informationen, daß er "nicht eingeladen" wurde? Müssen Bischöfe da überhaupt auf eine "Einladung" warten? Oder wollte er vielleicht einfach nicht teilnehmen, warum auch immer?
*Zustimmung*

Könnte jemand, der sich damit auskennt, folgende Fragen beantworten?

1.) (Siehe Posting von Anastasis)
2.) Wer stellt das Programm des Katholikentages zusammen? Geschieht dies ausschließlich durch das ZDK oder wählt dieses nur aus Ideen, die von Verbänden und Einzelpersonen kommen, aus?
-- Im letzteren Fall könnte nicht nur Kard. Meisner, sondern auch Kard. Scheffczyk von sich aus anbieten, zu einem Thema zu reden oder ein Verband ihn als Referenten vorschlagen.

3.) Haben die Bischöfe (Mehrheit der DBK, Ortsbischof u.a.) Einfluss auf die Gestaltung des Katholikentags? (Z.B. durch Teilnahme an der Planung, Vetorecht u.ä.)

Und, notabene: Lefebvre ist mit seinen Anhängern, die sich nach der Priesterweihe von Econe 1988 (?) nicht von ihm getrennt haben, exkommuniziert (Die Gültigkeit dieser Entscheidung wurde zwar angezweifelt, AFAIK aber nicht angefochten). Dagegen sind weder Bischof Gaillot, noch Küng, soweit ich weiß nicht einmal Drewermann, exkommuniziert.
Nagut, wenn es nichts ausmacht, das ein ausgemachter Katholikentagsmuffel antwortet :kratz:

Zu 1. Natürlich müssen die Bischöfe nicht eingeladen werden.
Wenn ein Bischof den Organisatoren signalisiert, daß er kommen möchte, wird sich auch was passendes finden.
Was Kard. Meisner betrifft, warum sollte er hingehen?
Oder warum sollte er nicht hingehen?
Kommt Küng - sagen die Konservativen: :motz:
Kommt Meisner - sagen die Progressiven: :motz:

Zu 2. Ein Organisationskommitee oder wieauchimmersichdasnennt
Eine so große Veranstaltung kann nur sehr professionell auf die Beine gestellt werden.
Wer den Organisatoren etwas oder sich anbietet, wird sicherlich auch eine Möglicheit bekommen, auf dem Katholikentag präsent zu sein.
Ich glaube kaum, daß die Mehrheit der Mitarbeiter an der Organisation zwischen Küng, Drewermann und Meisner unterscheiden können.

Zu 3. Kann ich mir nicht vorstellen, sonst hätte Kard. Meisner ja im Vorfeld intervenieren müssen.
Aber sicher wird zumindest der Für das ZdK zusständige Bischof grob informiert sein. Außerdem wird irgendwann das Programm veröffentlicht.

Wer dazu etwas mehr weiß als ich bitte nur zu, mich würde das auch interessieren.
Nicht, daß mich jemand zum Katholikentagsbesucher bekehren würde.... ;)

schmitz-backes
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Beitrag von schmitz-backes »

Msgr. Lefebvre spendete 1988 vier Bischofsweihen in Econe, dafür wurde er, der Konkonsekrator, sowie die vier Bischöfe exkommuniziert. Offiziel besteht ein Schisma mit den fest mit der Bruderschaft verbundenen Glübigen, Priestern und Bischöfen.

In Rom wird das mit dem Schisma heute inoffiziel anders gesehen, sicherlich auch um ein besseres Klima für eine Überwindung des "Schismas" herzustellen.

Zu dem Thema ganz interessant:

http://www.unavoce.de/pdf/Siebenbuerger.pdf
"Ihr seid nicht die letzte Nachhut des Mittelalters, sondern die Vorboten einer neuen Zeit!" Joachim Kardinal Meisner

Laura

Beitrag von Laura »

Ich habe es schon anderswo geschrieben: An dem diesjährigen Katholikentag ist mir vor allem aufgefallen, dass zumindest in den Messehallen sehr unterschiedliche Gruppierungen vertreten waren, von eben der Priesterbruderschaft Petrus (der ???.) bis hin zur lesbisch-schwulen Gottesdienstgemeinschaft...
Und warum legt man den ultrarechten Kongress "Freude am Glauben" nicht mit dem Katholikentag zusammen? Könnte ja eine Veranstaltungsreihe sein ...

Laura

schmitz-backes
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Beitrag von schmitz-backes »

Weil Freude am Glauben nicht "ultra-rechts" ist und es als Gegenveranstaltung zum Katholikentag gedacht war.

"Freude am Glauben" wird wohl auch vom ZdK daher nicht sehr geschätzt.
"Ihr seid nicht die letzte Nachhut des Mittelalters, sondern die Vorboten einer neuen Zeit!" Joachim Kardinal Meisner

schmitz-backes
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Gläubig ist noch nicht katholisch

Beitrag von schmitz-backes »

"Ihr seid nicht die letzte Nachhut des Mittelalters, sondern die Vorboten einer neuen Zeit!" Joachim Kardinal Meisner

Laura

Beitrag von Laura »

schmitz-backes hat geschrieben:Weil Freude am Glauben nicht "ultra-rechts" ist und es als Gegenveranstaltung zum Katholikentag gedacht war.

"Freude am Glauben" wird wohl auch vom ZdK daher nicht sehr geschätzt.
Genau diese Gegenveranstaltung ist für mich das Problem. In einer Zeit, in der sich deutschlandweit kaum noch Leute für Glauben und Kirche interessieren, sind solche Querelen einfach sinnlos. Vielleicht sollte man sich eher darauf besinnen, Salz der Erde zu sein.

Laura
Zuletzt geändert von Laura am Dienstag 13. Juli 2004, 16:08, insgesamt 1-mal geändert.

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Felix Culpa
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Beitrag von Felix Culpa »

Das ist interessant, lieber Schmitz-Backes — Diesen Beitrag habe ich gestern bereits mit Interesse in der Tagespost gelesen.

Auf «küngisch» klingt das dann so: «Der Schweizer Theologe wörtlich: ‹Es ist deutlich geworden, dass wir alle in der einen Kirche sind. Bei allen verschiedenen Positionen, die doch nicht so weit voneinander entfernt sind.›»

Kipa, 20.06.04

Ich mag es nicht, vereinnahmt zu werden.

Cicero
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Beitrag von Cicero »

Felix Culpa hat geschrieben:Das ist interessant, lieber Schmitz-Backes — Diesen Beitrag habe ich gestern bereits mit Interesse in der Tagespost gelesen.

Auf «küngisch» klingt das dann so: «Der Schweizer Theologe wörtlich: ‹Es ist deutlich geworden, dass wir alle in der einen Kirche sind. Bei allen verschiedenen Positionen, die doch nicht so weit voneinander entfernt sind.›»

Kipa, 20.06.04

Ich mag es nicht, vereinnahmt zu werden.
Wieso fühlst Du Dich davon vereinnahmt?
... daß wir alle in der einen Kirche sind,...
Drin isser noch.
Und Du doch wohl hoffentlich auch.
... verschiedenen Positionen, die doch nicht so weit voneinander entfernt sind.
Das ist seine Wahrnehmung, die ich allerdings ebenso wenig teile wie Du.
Küng hat ein Problem mit der Wahrnehmung von Entfernungen, nicht Du.
Also kein Grund sich vereinnahmt zu fühlen.

Warum Katholikentagsorganisatoren gerade Küng ein Forum geben, ist klar. Daß das vorher und nachher im Blätterwald rauscht, ist auch klar und beabsichtigt. Sonst würde die veröffentlichte Meinung mittlerweile den KT gar nicht mehr wahrnehmen. Daß anschließend ein vermeintlich besonders konservativer Bischof motzt, ist auch klar, denn sonst kriegt der Ärger mit "seinen" Leuten.

Wesentlich mehr als über Küng ärgere ich mich über Kard. Lehmann.
Warum setzt er sich öffentlich mit Küng auf ein Podium? Qui bono?

Zur Frage nach dem Kongreß "Freude am Glauben":
Ich kann mir nicht vorstellen, daß die Organisatoren dieses Kongesses bereit wären, am Katholikentag teilzunehmen. Die würden sich zu Recht vereinahmt fühlen, wenn in der Nebenhalle Küng oder Drewermann ihre Showtime haben. So frei nach dem Motto: guck mal da, das kann ja gar nicht so schlimm sein, wenn die sogar direkt nebeneinander....

Meine wirklich ganz und gar persönliche Meinung:
So lange die Chance besteht, daß auf dem Katholikentag ein Küng, ein Drewermann, ein IKvU oder eind WsK ihr Forum bekommen, bekommt mich da niemand hin. Dafür gebe ich (ganz marktwirtschaftlich) kein Geld aus.

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mr94
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Beitrag von mr94 »

Katholikentage sind Orte des Dialogs, nicht der Wallfahrt. Solange Küng oder Drewermann nicht exkommuniziert sind, kann man ihnen kaum die Qualifikation für Katholikentagspodien absprechen. Schick war da, Meisner nicht. Was sagt uns das?
Et unam, sanctam, catholicam et apostolicam Ecclesiam.
Confiteor unum baptisma in remissionem peccatorum.
Et expecto resurrectionem mortuorum, et vitam venturi saeculi. Amen.

schmitz-backes
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Beitrag von schmitz-backes »

"Wesentlich mehr als über Küng ärgere ich mich über Kard. Lehmann.
Warum setzt er sich öffentlich mit Küng auf ein Podium?"

Ich würde sagen, dass man eine Diskussion mit Herrn Küng führen könnte, wenn man ihm entsprechend ein Gegenüber gibt, ein erstklassiger Theologe, an dem kein Zweifel besteht, dass er offensiv die reine katholische Lehre vertritt.
Aber da Herr Küng bestimmt nicht z.B. mit Card. Scheffcyk diskutieren würde und sich seine billige Polamik sowie so nicht sparen würde, denke ich, dass jeder Gedanke an eine solche Diskussion ein verschwendeter Gedanke ist!

Daher kann ich dir so nun wieder zustimmen1
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schmitz-backes
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Beitrag von schmitz-backes »

mr94 hat geschrieben:Katholikentage sind Orte des Dialogs, nicht der Wallfahrt. Solange Küng oder Drewermann nicht exkommuniziert sind, kann man ihnen kaum die Qualifikation für Katholikentagspodien absprechen. Schick war da, Meisner nicht. Was sagt uns das?
ich möchte dich darauf hinweisen, dass die beiden irgend wie zwischen Häretikern und Apostaten anzu siedeln sind! Was die sagen ist nicht katholisch, die sind nicht mehr katholisch, egal ob die Exkommunikation nun festgestellt ist oder nicht, das tut nichts zur Sache!
"Ihr seid nicht die letzte Nachhut des Mittelalters, sondern die Vorboten einer neuen Zeit!" Joachim Kardinal Meisner

schmitz-backes
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Re: Gläubig ist noch nicht katholisch

Beitrag von schmitz-backes »

schmitz-backes hat geschrieben:http://www.kath.net/detail.php?id=8078
Hier steht auch was zum Thema Küng, Drewermann und Co., sowie die Theologie die die Herrn vertreten!
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Felix Culpa
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Beitrag von Felix Culpa »

Cicero hat geschrieben:Wieso fühlst Du Dich davon vereinnahmt?
Na, mit der Frage hast du vielleicht recht. Es bezieht sich ja wohl auch auf die unterschiedlichen Positionen seiner Magnifizenz (war das der richtige Titel?) und Herrn Küng …

Und ich hätte mich vielleicht etwas eindeutiger positioniert als es s. Mgnfz. Kardinal Lehmann getan hat. Vielleicht gehört es zum Ritual, am Ende solcher Debatten die Nähe zu proklamieren. Ich frage mich nur, wozu das dienlich sein soll …

(Ich habe festgestellt, dass einige österreichische Geschwister hier schreiben, und deshalb versuche ich mich fortan an die richtige Titulatur zu halten … Formen sind kein leerer Wahn …)

Endesunterfertigter verbleibt mit
untertänigem Gruße …

*kopfeinziehundweg*

Peter
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Beitrag von Peter »

So, dank Stefan bin ich wieder wer. Hat eigentlich jemand irgendwo den Text dieses Gesprächs gefunden? Nachdem ich soviel darüber gehört habe, tät’ mich doch interessieren, was wirklich gesagt wurde.

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Edi
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Beitrag von Edi »

schmitz-backes hat geschrieben:"Wesentlich mehr als über Küng ärgere ich mich über Kard. Lehmann.
Warum setzt er sich öffentlich mit Küng auf ein Podium?"

Ich würde sagen, dass man eine Diskussion mit Herrn Küng führen könnte, wenn man ihm entsprechend ein Gegenüber gibt, ein erstklassiger Theologe, an dem kein Zweifel besteht, dass er offensiv die reine katholische Lehre vertritt.
Aber da Herr Küng bestimmt nicht z.B. mit Card. Scheffcyk diskutieren würde und sich seine billige Polamik sowie so nicht sparen würde, denke ich, dass jeder Gedanke an eine solche Diskussion ein verschwendeter Gedanke ist!

Daher kann ich dir so nun wieder zustimmen1

Kardinal Scheffczyk zum Katholikentag:

http://www.kath.net/detail.php?id=8078

Wirklich interessant und entlarvend, jedenfalls für mich, ist das, was hier Kardinal Scheffczyk über die "Theologie" Küngs mitteilt. Geahnt habe ich das schon anhand mancher Aussagen, die Küng öfters im Radio machte und die ihn mehr oder weniger nicht nur als Papst- oder Kirchenkritiker aufzeigten, sondern als Mann, der biblische Glaubenswahrheiten leugnet und Jesus nicht mehr als Erlöser sieht. Schon das Wort "die Sache Jesu" (ja was denn für eine Sache muss man da fragen) ist für Küng kennzeichnend, mir sträuben sich da die Haare, wenn ich so etwas höre.

Nun hat Kardinal Scheffczyk dies auch genau auf den Punkt gebracht und bringen können, da er die Veröffentlichungen Küngs detaillierter kennt als unsereins.
Schade nur, dass so ein Mann dem Küng nicht Paroli geboten hat, wenn es schon das Podium auf dem Katholikentag gab. Lehmann, war dazu, da wohl ähnlicher Ansicht in vielem wie Küng nicht imstande.
Traurig nur, dass solche Leute wie Lehmann auch noch Kardinal werden können.

Scheffzcyk stellt in dem Artikel auch infrage, ob ein gläubiges Luthertum diesen humanistischen Jesuanismus annehmen kann. Mit Sicherheit nicht, denn es ist eine antibiblische Irrlehre des Herrn Küng.

Wer die Offenbarungen von La Salette kennt, der wundert sich über nichts mehr. Da wird die heutige Situation ja beschrieben und soweit ich weiß, ist La Salette ja kirchlich anerkannt. Wenn nicht korrigiert mich.

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mr94
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Beitrag von mr94 »

schmitz-backes hat geschrieben:
mr94 hat geschrieben:Katholikentage sind Orte des Dialogs, nicht der Wallfahrt. Solange Küng oder Drewermann nicht exkommuniziert sind, kann man ihnen kaum die Qualifikation für Katholikentagspodien absprechen. Schick war da, Meisner nicht. Was sagt uns das?
ich möchte dich darauf hinweisen, dass die beiden irgend wie zwischen Häretikern und Apostaten anzu siedeln sind! Was die sagen ist nicht katholisch, die sind nicht mehr katholisch, egal ob die Exkommunikation nun festgestellt ist oder nicht, das tut nichts zur Sache!
Soso. Gut, dass wir Dich haben. Ich bleibe lieber auf dem Boden des CIC.

schmitz-backes
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Beitrag von schmitz-backes »

Das nennt sich Tatstrafe!

Zumindest steht das so in den Bedingungen für die Erteilung der Absolution für das Erzbistum Köln.
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schmitz-backes
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Beitrag von schmitz-backes »

Canon: 1364
Paragraph: 1
Nummer:
Text: Der Apostat, der Häretiker oder der Schismatiker ziehen sich die Exkommunikation als Tatstrafe zu, unbeschadet der Vorschrift des can. 194, § 1, n. 2; ein Kleriker kann außerdem mit den Strafen gemäß can. 1336, § 1, nn. 1, 2 und 3 belegt werden.
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mr94
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Beitrag von mr94 »

Du wirst lachen, aber den CIC kenne ich schon. Jetzt bitte Belege für Deine These, Küng habe sich als Häretiker diese Tatstrafe bereits zugezogen. (Sprich: Wer außer Dir sieht das auch so? Insbesondere derjenigen, deren Wort in dieser Sache Gewicht hat.)

schmitz-backes
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Beitrag von schmitz-backes »

Schau mal was Prof. Scheffcyk dazu schreibt!
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mr94
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Beitrag von mr94 »

Scheffcyk war ja schon genannt worden. Ist er der einzige von Rang und Namen mit dieser Meinung? Worauf ich hinaus möchte, ist Folgendes: Auch eine Tatstrafe kann (und sollte, in Fällen wie diesen) festgestellt werden.

Can. 1331 — § 1. Dem Exkommunizierten ist untersagt:
1° jeglicher Dienst bei der Feier des eucharistischen Opfers oder bei irgendwelchen
anderen gottesdienstlichen Feiern;
2° Sakramente oder Sakramentalien zu spenden und Sakramente zu empfangen;
3° jedwede kirchlichen Ämter, Dienste oder Aufgaben auszuüben oder Akte der Lei-
tungsgewalt zu setzen.
§ 2. Wenn aber die Exkommunikation verhängt oder festgestellt worden ist:
1° muß der Täter ferngehalten oder muß von der liturgischen Handlung abgesehen
werden, wenn er der Vorschrift von § 1, n. 1 zuwiderhandeln will, es sei denn, es
steht ein schwerwiegender Grund dagegen;
2° setzt der Täter ungültig Akte der Leitungsgewalt, die gemäß § 1, n. 3 unerlaubt
sind;
3° ist dem Täter der Gebrauch vorher gewährter Privilegien untersagt;
4° kann der Täter gültig keine Würde, kein Amt und keinen anderen Dienst in der
Kirche erlangen;
5° erwirbt der Täter die Erträge einer Würde, eines Amtes, jedweden Dienstes, einer
Pension, die er etwa in der Kirche hat, nicht zu eigen.
Zuletzt geändert von mr94 am Mittwoch 14. Juli 2004, 13:20, insgesamt 1-mal geändert.
Et unam, sanctam, catholicam et apostolicam Ecclesiam.
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Beitrag von schmitz-backes »

mr94 hat geschrieben:Scheffcyk war ja schon genannt worden. Ist er der einzige von Rang und Namen mit dieser Meinung? Worauf ich hinaus möchte, ist Folgendes: Auch eine Tatstrafe kann festgestellt werden.
´

Möchtest Du ein schönes Schisma und 2 Mio kirchenaustritte?

Schau mal was damals beim entzug der Lehrerlaubnis von Drewermann los war.
"Ihr seid nicht die letzte Nachhut des Mittelalters, sondern die Vorboten einer neuen Zeit!" Joachim Kardinal Meisner

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mr94
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Beitrag von mr94 »

Ach, jetzt kommen auf einmal politische Rücksichten ins Spiel? Wo sind die denn im CIC verankert?

schmitz-backes
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Beitrag von schmitz-backes »

nirgends!
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Peter
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Beitrag von Peter »

schmitz-backes hat geschrieben:
Möchtest Du ein schönes Schisma und 2 Mio kirchenaustritte?

Schau mal was damals beim entzug der Lehrerlaubnis von Drewermann los war.
Ein verborgenes Schisma besteht ja ohnehin schon. – Ich beginne zur Zeit, vorsorglich schon mal Athanasius zu lesen.

Das heißt: Zwei Millionen Kirchenaustritte würden – streng genommen – ohnehin nur dokumentieren, was längst Tatsache ist: Eine gravierende Kirchenspaltung im Bereich der Lehre … und im Bereich christlichen Handelns (was, wie ich meine, fast neu ist).

Unser Pfarrer, eine priesterliche Gestalt par excellence hat das vor Jahren während einer sonntäglichen Eucharistiefeier demonstriert – keine Chance für Kirchenschlaf: «Und der Riss», rief er, holte mit seinem Arm aus, wie um die vor ihm sitzende, erschrockene Schar der Gläubigen zu teilen wie einst Mose das Rote Meer, «der Riss geht mitten durch die Gemeinde

Das werde ich nie vergessen. Wer wagt es, das heute noch zu sagen. Statt dessen wird Einheit beschworen, als wäre sie ein netter, kleiner Talisman. «Wir sind ja gar nicht so weit auseinander.»

schmitz-backes
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Beitrag von schmitz-backes »

Peter hat geschrieben:
schmitz-backes hat geschrieben:
Möchtest Du ein schönes Schisma und 2 Mio kirchenaustritte?

Schau mal was damals beim entzug der Lehrerlaubnis von Drewermann los war.
Ein verborgenes Schisma besteht ja ohnehin schon. – Ich beginne zur Zeit, vorsorglich schon mal Athanasius zu lesen.

Das heißt: Zwei Millionen Kirchenaustritte würden – streng genommen – ohnehin nur dokumentieren, was längst Tatsache ist: Eine gravierende Kirchenspaltung im Bereich der Lehre … und im Bereich christlichen Handelns (was, wie ich meine, fast neu ist).

Unser Pfarrer, eine priesterliche Gestalt par excellence hat das vor Jahren während einer sonntäglichen Eucharistiefeier demonstriert – keine Chance für Kirchenschlaf: «Und der Riss», rief er, holte mit seinem Arm aus, wie um die vor ihm sitzende, erschrockene Schar der Gläubigen zu teilen wie einst Mose das Rote Meer, «der Riss geht mitten durch die Gemeinde

Das werde ich nie vergessen. Wer wagt es, das heute noch zu sagen. Statt dessen wird Einheit beschworen, als wäre sie ein netter, kleiner Talisman. «Wir sind ja gar nicht so weit auseinander.»
Dem kann ich nur zustimmen.
Nur leider geht dieser Riss nicht nur durch die Gemeinde sondern auch durch Klerus und Bischofkollegium.
"Ihr seid nicht die letzte Nachhut des Mittelalters, sondern die Vorboten einer neuen Zeit!" Joachim Kardinal Meisner

max72
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Beitrag von max72 »

Peter hat geschrieben:
schmitz-backes hat geschrieben:
Möchtest Du ein schönes Schisma und 2 Mio kirchenaustritte?

Schau mal was damals beim entzug der Lehrerlaubnis von Drewermann los war.
Ein verborgenes Schisma besteht ja ohnehin schon. – Ich beginne zur Zeit, vorsorglich schon mal Athanasius zu lesen.

Das heißt: Zwei Millionen Kirchenaustritte würden – streng genommen – ohnehin nur dokumentieren, was längst Tatsache ist: Eine gravierende Kirchenspaltung im Bereich der Lehre … und im Bereich christlichen Handelns (was, wie ich meine, fast neu ist).
Tja, das ist ein reelles Problem. Was tun? Fakt ist, dass ein Grossteil der Katholiken nicht mehr weiss was katholisch ist und sich entsetzlich aufregt, wenn man darauf aufmerksam macht, dass dies oder jenes nicht katholisch ist.

Wenn man halt nur Sonntags mal kommt und sonst sich mit der Sache nicht beschaeftigt. Dann regt man sich auf, dass die Kirche nicht genauso denkt wie die Alltagsphilosophie die man selbst hat.

Gruss

Max

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mr94
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Beitrag von mr94 »

Nicht übertreiben bitte. War das jemals anders?

schmitz-backes
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Beitrag von schmitz-backes »

Wenn die überhaupt noch sonntags kommen!

Meiner Meinung muss in Katechese und Predigt wieder vernünftig verkündet werden. Die Prediger sollten sich nicht zu Turnern auf der Dachkall machen und komplizierteste Theologie treiben sondern den Leuten einfach die Lehre Christi und der Kirche nahebringen. Allzu oft predigen Priester gegen den Glauben, allzu oft ziehen sie zweifelhafte Theologen zu rate und verunsichern die Gläubigen.
1992 hat Papst Johannes Paul II. den Katechismus veröffentlicht, auf dessen Basis muss ein Neubeginn gestartet werden.

Es wäre sinnvoll beispielsweise nach der Vorabendmesse oder Sonntagabendmesse eine Katechese zu halten die sich mit den Grundzügen des katholischen Glaubens befasst wie früher die sog. Christenlehre.

Man kann an Pfarreien die eine gute Katechese hatten und haben schon unterschiede erkennen. Wir haben in köln eine bakannte Wallfahrtskirche mit Pfarrei, dort wird eine schwarze Muttergottes verehrt, die Predigten spiegeln stets einen soliden katholischen hintergrund wieder und die unetrschiedlichen pfarrlichen gruppen erhalten eine gute Katechese durch die Pfarrgeistlichkeit, sei es die Jugend 2000, die Männerkongregation oder die Frauengemeinschaft. Sie gilt heute als die wohl katholischste Pfarrei des Erzbistums, sie erfreut sich regsten Zulaufs auch von außerhalb!
"Ihr seid nicht die letzte Nachhut des Mittelalters, sondern die Vorboten einer neuen Zeit!" Joachim Kardinal Meisner

max72
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Beitrag von max72 »

schmitz-backes hat geschrieben:Wenn die überhaupt noch sonntags kommen!

Meiner Meinung muss in Katechese und Predigt wieder vernünftig verkündet werden.
Denke ich auch. Ich wiederhol mich, aber ich war 6-7 Jahre Ministrant, ich hab wirklich absolut gar nichts ueber den Glauben gelernt. Das schockiert mich heut ziemlich.

Man merkt's ja an Gespraechen, manche Menschen gehen in die Kirche, haben aber die generelle Alltagsweltanschauung, oft leicht esoterisch angehaucht. Wenn man dann was durch und durch katholisches sagt hoert man, "was, sowas glaubst Du"? Und wenn dann das was Drewermann oder andere sagen kritisiert wird, dann versteht es keiner.

ZB Eucharistieverstaendnis, da heisst es dann "wegen solcher Kleinigkeiten regen wir uns auf" ...

Es gab ja diese Umfrage, wo dioe Mehrzahl der Katholiken nicht an ein Leben nach dem Tod glaubten, viele andere an Reinkarnation. Nur 40% antworteten "ja" auf die Frage "Glauben sie an Gott"

Die Frage ist, jemand der sonntags in die Kirche kommt, sich aber kein bischen fuer die Sache interessiert. Ist der ueberhaupt Katholik?

Gruss

Max

Peter
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Beitrag von Peter »

Ich kann deine Einwände gegen die Sache verstehen, mr94 - bilde ich mir wenigstens ein, auf die Schnelle.

Das Problem sehe ich auch ein wenig darin, dass diese Diskussionen nicht so viel fruchten. Was würde helfen? Striktere Lehrzucht? Katechismuswissen abfragen vor dem Kommuniongang? Und ist es nicht auch von Vorteil, dass die Zeiten der Gesinnungsschnüffelei vorbei zu sein scheinen?

«So weit als ich bin betroffen» sehe ich keinen anderen Weg als das Bemühen um persönliche Glaubwürdigkeit. Hier weiß ich wenigstens sicher, was stimmt und was nicht … Und für den Rest gilt das Gleichnis vom Unkraut unter dem Weizen.

Was ich mir aber schon wünschte, wäre ein beherzteres Eintreten von Seiten der Bischöfe, aber auch der Normalgläubigen. Irgendwo mag ich Kardinal Lehmann sehr; aber manchmal wäre doch so ein Kick in Richtung Deutlichkeit, weniger Diplomatie … so wünschenswert.

Cicero
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Beitrag von Cicero »

max72 hat geschrieben:...
ZB Eucharistieverstaendnis, da heisst es dann "wegen solcher Kleinigkeiten regen wir uns auf" ...
Ja, da sprichst Du ein großes Wort gelassen aus.
Der weitaus größte Teil der Katholiken
- kann ein protestantisches Abendmahl nicht von der Eucharistie unterscheiden.
- kann eineN evangelischen PastorIn nicht von einem katholischen Priester unterscheiden.

Da herrscht ein Eucharistieverständnis vor, daß sich einem die Nackenhaare sträuben. Als wir im PGR über RS gesprochen haben und ich auf unsere recht laxe Praxis der außerordentlichen Kommunionspender hingewiesen habe, kriegte ich hysterische Antworten, ob ich wieder vors Konzil zurück wollte. (Kommt immer wieder mal vor)
Als am Gründonnerstag vergangenen Jahres Eucharistia de Ecclesia erschien sprachen alle vom Ende der Ökumene.

Weil siehe oben.
Der größte Teil der Katholiken in unserem Land würde bedenkenlos in einer evangelischen Kirche am Abendmahl teilnehmen und behaupten, das sei ohnehin alles dasselbe.

Aber - das sollte für uns ein Trost sein - wenn die Priester nicht (mehr) bereit und/oder in der Lage sind Tacheles zu reden, so soll uns Laien das nicht kümmern.
Wenn ein Kard. Lehmann lieber öffentlich mit Küng redet,
als die Lehre der Kirche zu verkündigen, so kann das mir als Schaf erst einmal egal sein.

Was mich bekümmert - und den Trost wieder auffrißt - was ist mit denen, die sich nicht selbst um ihren Glauben kümmern (können), die die Unterweisung brauchen, die "Kleinen", denen damit ein Ärgernis gegeben wird, obwohl sie selber es gar nicht so empfinden.

:kratz:

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