Heilige des Tages

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HeGe
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

08. August: Hl. Dominikus, Priester, Ordensgründer
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Dominicus, Fundator Ordinis Praedicatorum et Conf. [...]. Wie der Herr den hl. Apostel Paulus als besonderes Rüstzeug zur Verbreitung seines Namens unter den Heiden auserwählt, so hat Er auch im Laufe der Jahrhunderte, besonders in Zeiten der Bedrängnisse Seiner Kirche, stets Männer erweckt, welche wie Felsen des Glaubens dastanden und durch ihre ganze Erscheinung den Gang der Ereignisse zum Wohle der Menschheit und zur Glorie Jesu Christi lenkten und beherrschten. Unter diesen gottberufenen Männern nimmt der hl. Dominicus, der Stifter des Predigerordens (nach ihm auch Dominicaner genannt), eine vorzügliche Stelle ein, indem er zu einer Zeit auf dem Schauplatze erschien, in welcher das Gift der Ketzerei unter den Gläubigen wüthete, und halb Frankreich, wenigstens die südliche Hälfte desselben, zerfraß. Nach der Mitte des 12. Jahrhunderts drohte nämlich eine gewaltige Krisis für die Kirche, eine Krisis, welche nicht minder bedenklich war, als jene, die acht Jahrhunderte früher durch die gleichzeitig sich erhebenden Arianer, Pelagianer und Manichäer herbeigeführt wurde. Von diesen letztern hatten sich Keime in den Landschaften des Euphrat bis zu deren Unterjochung durch den Islam erhalten, von wo sie nach Kleinasien vordrangen, dann durch die byzantinischen Kaiser in die Bulgarei versetzt wurden, hierauf im Anfange des 11. Jahrhunderts in die verschiedenen Länder des Abendlandes sich einschlichen und, wie sie in mancherlei Lehrmeinungen sich spalteten, so auch mancherlei Benennungen erhielten, von denen die Namen Katharer und Patarener die gewöhnlichsten waren. Bei großer Betriebsamkeit, auf allen Wegen und durch alle Mittel ihre Irrlehren zu verbreiten und die Gemüther gegen die Kirche einzunehmen, hatten sie bis zur Zeit des Papstes Alexander III. eine bedenkliche Verbreitung genommen, so daß man sie in Spanien, Nordfrankreich, in England, Deutschland (zumal im Rheingebiet), in der Lombardei, in einigen Städten des Kirchenstaates, vor allem aber im südlichen Frankreich findet, welches vorzüglich ihnen gehörte. Hier vereinigten sich mit ihnen die gleich nach Alexanders III. Tod entstandenen Waldenser, welche zwar weniger in dogmatischer Beziehung, vollkommen aber in der Verwerfung der Disciplin und des Regiments der Kirche mit ihnen übereinstimmten. Ihre Vereinigung hat von der Landschaft und Stadt Albi (Albiga) im südlichen Frankreich, worin dieselbe vorzüglich ihren Sitz hatten, nachmals den Namen Albigenser erhalten, so daß man sich unter diesem Namen weniger eine abgeschlossene Schattirung von Irrgläubigen, als eine Verbindung von Gegnern der Kirche nach allen Beziehungen, aber mit vorherrschend patarenischen Meinungen, zu denken hat. Die Päpste waren bei dieser Gefahr für den Glauben so Vieler nicht unthätig. Sie ordneten Legaten, bestellten Missionen, erließen Verfügungen; allein alles vergeblich. Da erweckte Gott zur Heilung der Gebrechen zwei Männer, nämlich den hl. Dominicus und 12 Jahre später den hl. Franciscus, welche in der Geschichte der Kirche zu den merkwürdigsten Erscheinungen gehören und welche Beide, wenn immerhin in verschiedener, aber dennoch verwandter, weil derselben Wurzel entsprossenen Weise, diejenigen Mittel anwendeten, deren die Zeit damals zur Heilung bedurfte, zugleich aber nicht blos für diese, sondern auch auf eine ferne Zukunft segensreich wirkten. – Nach dieser kurzen Darstellung der Zeitverhältnisse, bei welcher wir besonders Hurter's »Geschichte des Papstes Innocenz III.« (20. Buch, 10. Cap.) und Welte's Kirchen-Lexikon etc. benützten, wollen wir nun auf die Lebensbeschreibung des hl. Dominicus übergehen. Derselbe wurde im Jahre 1170 zu Calaruega (Calaroga), einem Flecken des Bisthums Osma in Altcastilien (Spanien) geboren, und seine Eltern hießen Felix und Johanna. Man hat ihn aus der Familie Guzman stammen lassen, die, durch ihre Verbindung mit mehreren königlichen Häusern berühmt, heutzutage noch besteht und mit den Herzogen von Medina-Sidonia und Medina de la Torres und Andern einen gemeinschaftlichen Ursprung haben soll; allein diese adelige Abstammung unsers Heiligen ist um so zweifelhafter, als die Lebensbeschreibungen seiner Zeitgenossen nichts von einem solchen Adel wissen, vielmehr nur berichten, er stamme von frommen und ehrbaren (honestis) Eltern ab, und als es ausgemacht ist, daß diese Meinung von seiner adeligen Geburt erst nach der Mitte des 16. Jahrhunderts in die Breviere des Ordens und von da in's römische Brevier Aufnahme fand. Als seine Mutter mit Dominicus, der ihr dritter Sohn war, gesegneten Leibes ging, träumte ihr einst, sie bringe einen kleinen Hund zur Welt, der mit einer bennenden Fackel, welche er im Munde trug, die Welt erleuchtete, was als große Vorbedeutung sich erwies, indem er durch seine Predigten und seinen unbeschränkten Seeleneifer, besonders durch die Stiftung seines Ordens, wirklich ein weithin leuchtendes Licht wurde. Uebrigens gibt Jordanus von Sachsen, sein Zeitgenosse und Lebensbeschreiber, diesen Traum anders. Nach ihm erschien nämlich der Mutter im Traume ein Kind, welches einen Stern auf der Stirne hatte und damit die ganze Welt erleuchtete. Letzterer Traum (vom Kinde mit einem Stern auf der Stirne) wird von einem andern Lebensbeschreiber, der eben so großes Gewicht wie Jordanus hat, der Taufpathin unsers Heiligen zugeschrieben, und es dürfte höchst wahrscheinlich seyn, daß bei Jordanus unter der Mutter, welche diesen Traum gehabt hat, die geistliche Mutter, nämlich die Taufpathin, zu verstehen sei. Beinebens müssen wir bemerken, daß die Nachrichten über den hl. Dominicus, soweit sie von spätern Schriftstellern herrühren, nicht selten höchst fabelhaft sind. Nicht nur lassen sie seine Geburt Jahrhunderte voraus vorherverkündigt werden, sondern sie behaupten unter vielem Andern auch, er sei wie Johannes Baptista im Mutterleibe geheiligt worden, und schrieben ihm ohne allen historischen Grund die albernsten Wunder zu. Wir haben uns daher vorgenommen, in unserm Berichte, der ohnehin nur ganz kurz seyn kann, nichts aufzunehmen, was nicht in den bewährten Lebensbeschreibungen unsers Heiligen enthalten ist. Was aus dem Kinde, das sie unter dem Herzen trug, werden solle, wurde der Mutter bald noch deutlicher; denn als sie einst in der Kirche des hl. Dominicus von Silos für eine glückliche Niederkunft eine neuntägige Andacht verrichtete, erschien ihr der Heilige und versicherte, sie werde glücklich einen Sohn gebären, der die Welt erleuchten und die Kirche Gottes sehr erfreuen werde; weßwegen dann unser Heiliger in der heil. Taufe nach ihm den Namen Dominicus erhielt (s. S. Dominicus). Der hl. Dominicus hatte noch zwei ältere Brüder, wovon der Aelteste Anton hieß, später Priester wurde und dann in einem Spitale, wo er sich dem Dienste der Kranken gewidmet hatte, im Rufe der Heiligkeit starb. Mamez (Manes, Manees), der Zweitgeborene, trat später in den von unserm Heiligen gestifteten Orden und begleitete ihn auf seinen Missionsreisen. Unsers Heiligen erster Lehrer war der Oheim von mütterlicher Seite, ein Erzpriester zu Cumiel Yçan (in Ecclesia Gumielis lsanensis), zu dem er in seinem siebenten Jahre kam, und mit dem er immer dem Gottesdienste beiwohnte, nachdem er die gehörige Zeit zum Studium und zur Erfüllung seiner andern Pflichten verwendet hatte. Als er 14 Jahre alt war, schickte man ihn auf die öffentliche Schule von Palencia (nicht Valencia, wie Einige haben), die kurz nachher nach Salamanca verlegt wurde, und wo er schnelle Fortschritte in der Rhetorik, Philosophie und Theologie machte und vollkommene Kenntniß der heil. Schrift und der heil. Väter erwarb. Einen Beweis, wie er frühe schon den Geist Jesu Chisti zu dem seinigen gemacht, gab er hier zu Palencia (Palantia), da er bei eingetretener Hungersnoth seine Bücher und Geräthschaften verkaufte, um aus deren Erlös die Armen zu unterstützen; ja einmal wollte er eine Frau in ihrem Kummer über die Gefangenschaft ihres Sohnes bei den Saracenen dadurch trösten, daß er sich selbst zu verkaufen geneigt war, um ihr hiedurch das Lösegeld zu verschaffen, was aber die Frau nicht annahm. Nach Beendigung seiner Studien und zu verschiedenen Graden befördert, hielt er zu Palencia öffentliche Vorlesungen über die heil. Schrift und verkündete daselbst das Wort Gottes mit so erstaunlichem Erfolge, daß auch verstockte Sünder durch seine Predigten gerührt und bekehrt wurden; denn was seine Reden nicht zu Stande brachten, das erwirkten seine Thränen, die er vergoß, und die Bußübungen, die er für sie übernahm. So viel Eifer und Lust erwarben ihm, da er kaum 24 Jahre alt war, allgemein den Ruf des erhabensten Seelenführers in Sachen des Heils, und er wurde denn auch hierin von Vielen zu Rathe gezogen. Um dieselbe Zeit wollte Don Diego von Asebes (Didacus de Azevedo). Bischof von Osma (1186–1202), die Chorherren seiner Kirche reformiren und in dieser Absicht die Regel des hl. Augustin unter ihnen einführen. Um seinen Plan durchzusetzen, warf er sein Auge auf den hl. Dominicus als den Tüchtigsten hiezu, und berief ihn zu diesem Werke, da er ohnehin seiner Diöcese angehörte. Kaum hatte dieser den Willen seines Oberhirten vernommen, so begab er sich nach Osma, um dort das Chorherrenkleid anzuziehen, im Jahre 1199 (nach Andern 1195). Obschon er nichts als sein Aeußeres änderte, so schien er doch durch den Eifer, womit er nach der Vollkommenheit seines Standes trachtete, ein ganz neuer Mensch zu seyn, und glänzte wie ein neues Gestirn in der Kirche zu Osma. Dieses sein heil. Beispiel erbaute Alle und bewog sie, ihn, zwar wider seinen Willen, zu ihrem Subprior, welches in Osma die erste Stelle nach dem Bischofe war, zu erwählen. Der Heilige unterstützte auch den Oberhirten in der Leitung seiner Diöcese und predigte fünf Jahre daselbst mit eben so viel Frucht als Eifer. Bei seinem Streben nach eigener Entsündigung und Heiligung entflammte er in seinem Herzen immer mehr das Feuer der göttlichen Liebe, besonders in Hinsicht auf das Heil der Sünder und Ungläubigen. Oft flehte er um ihre Bekehrung zum Vater der Erbarmungen und brachte ganze Nächte am Fuße der Altäre zu. Dieß geschah bis zum Jahre 1203 oder 1204, wo sich eine Gelegenheit gab, seinem Eifer für das Heil der Seelen eine angemessene Richtung zu geben. Da nämlich der Bischof von Osma von König Alphons IX. von Castilien den Auftrag erhielt, die Vermählung des Prinzen Ferdinand, seines Sohnes, mit der Tochter des Grafen de la Marche in Frankreich zu unterhandeln, nahm er unsern Heiligen zur Begleitung mit sich. In Frankreich angelangt, kamen sie nach Languedoc, welches damals mit Albigensern angefüllt war. Auch derjenige, bei dem sie zu Toulouse wohnten, war von den Irrthümern derselben angesteckt, wurde aber vom hl. Dominicus in Einer Nacht bekehrt. Der Anblick so vieler Tausende von Verirrten, sowie der Umstand, daß sie bei einer zweiten Reise, die sie von Spanien nach Toulouse in der Absicht machten, um die Prinzessin abzuholen, diese todt fanden, wodurch ihnen die Eitelkeit der Dinge recht zu Gemüthe geführt wurde, brachte im Bischofe und seinem Begleiter den Entschluß hervor, in Frankreich zu bleiben und an der Bekehrung der Irrgläubigen zu arbeiten. Sie schickten daher ihre übrige Begleitung nach Spanien zurück und reisten nach Rom, um vom Papste Innocenz III. die Erlaubniß zu begehren, in Languedoc zu bleiben und daselbst an der Bekehrung der Albigenser zu arbeiten. Der Papst lobte ihren Eifer und erlaubte dem Bischofe, zwei Jahre von seiner Diöcese fern zu bleiben. Aus Italien zurückgekehrt, besuchten sie aus Andacht das Kloster Citeaux (Cisterz) bei Dijon, welches so viele Heilige hervorgebracht hatte, und kamen im Jahre 1205 nach Montpellier (Mons Pessulanus), wo sie mehrere Cistercienser-Aebte fanden, denen der Papst den Auftrag ertheilt hatte, sich den herrschenden Irrthümern zu widersetzen, die aber, weil sie keinen Nutzen stifteten, schon im Begriffe waren, ihre Sache aufzugeben. Da hielt sie der fromme Bischof auf mit den Worten: »Nicht so, meine Brüder, nicht so müßt ihr es angehen. Mit That und Beispiel muß man solche Menschen, die mit ihren Verdiensten prahlen, zurückführen; mit bloßen Worten ist's nicht möglich. Thut also, wie ich thue.« Er schickte auch wirklich (und mit ihm der hl. Dominicus) alle seine Pferde und sein beträchtliches Reise-Gepäcke fort, und ihrem Beispiele folgten die Aebte. Die Glaubensprediger sahen nun wohl die Gefahr und die Schwierigkeit ihres Unternehmens; allein sie waren fest überzeugt, daß ihre Mühe reichlich entschädigt würde, wenn sie das Heil nur einer einzigen Seele bewirken oder ihr Leben für Jesus Christus aufopfern könnten. Sie waren daher ohne alle Furcht, obwohl das Uebel auf das Höchste gestiegen war; denn die Irrgläubigen, nicht zufrieden, Schrecken und Verwirrung im eigenen Lande zu verbreiten, ergoßen sich in Schaaren von 4- bis 5000 Mann in mehrere Provinzen, plünderten Städte und Dörfer, ermordeten die Priester, zertrümmerten die Kirchen und gingen in ihrer Wuth soweit, daß sie den Altarschmuck zu Weiberkleidern mißbrauchten. Der hl. Dominicus versuchte es, mit dem Worte Gottes dem wüthenden Strome Einhalt zu thun, und schon die erste Unterredung hatte den Erfolg, daß die beiden Männer, der hl. Dominicus und sein heiligmäßiger Bischof Didacus, in Montreal (Mons regalis) 150 Irrgläubige bekehrten. Der Heilige verfaßte nun eine kurze Darstellung des Glaubens, und bewies darin jeden Punct durch Stellen aus der hl. Schrift. Diese Schrift übergab er den Vornehmsten der Albigenser zur Prüfung; diese aber warfen sie in's Feuer, indem sie sagten, daß sie, wofern dieselbe verbrenne, die darin enthaltene Lehre als falsch ansehen wollten. Doch die Schrift wurde vom Feuer gar nicht beschädigt und blieb auch unversehrt, als sie zum zweiten- und drittenmale in die Flammen geworfen wurde. Dieß Wunder erbitterte zwar Viele noch mehr; doch bekehrte sich auch eine große Anzahl beiderlei Geschlechts, als dieses Wunder sich zu Fanjeur (Fanum Jovis) abermals wiederholte. –. Besonders war der hl. Dominicus von Schmerz durchdrungen, da er sah, daß die Kinder der (namentlich in gemischten Ehen lebenden) Katholiken keine Gelegenheit hatten, eine gute Erziehung zu erhalten, woraus sich als Folge ergab, daß sie entweder in ihrer Tugend vernachläßigt wurden, oder in die Hände der Irrlehrer verfielen. Er suchte daher ein Mittel, diesem Uebelstande abzuhelfen. Unterstützt von der Freigebigkeit mehrerer Bischöfe, besonders durch den Beistand des Bischofs Fulco von Toulouse, gründete er schon im J. 1204 oder 1205 für solche Kinder eine Zufluchtsstätte in dem unfern von Carcassone liegenden Dorfe Prouille (Pruillium) bei Fanjeur, und dieses Haus wurde nachher immer als die Wiege und der Hauptort der Klosterfrauen von der Regel des hl. Dominicus angesehen. Im Jahre 1205 (nach Andern 1207) fand zwischen den Missionären und den Irrgläubigen in dem Palaste des Grafen Raimund Roger von Foix, der beide Theile zur Tafel geladen hatte, eine Unterredung statt, und endigte zum Vortheile der Wahrheit, indem mehrere ausgezeichnete Personen dem Irrthum entsagten. Nach dieser Unterredung kehrte der Bischof von Osma, da die vom Papste ihm gestatteten zwei Jahre abgelaufen waren, in seine Diöcese zurück und bestellte den hl. Dominicus zu seinem Nachfolger, der sich aber bald allein sah, indem sich auch die Cistercienser-Aebte zu den Ihrigen zurückbegaben. Nachdem Graf Raimund von Toulouse den Glaubensboten Petrus von Castelnau oder Chateau-Neuf, welcher als Legat des heil. Stuhles zur Bekehrung der Irrgläubigen abgesendet war, durch zwei Bösewichter, von denen Einer ein Bedienter des Grafen, hatte ermorden lassen, wurde Dominicus von Papst Innocenz III. zum bleibenden Prediger in Südfrankreich bestellt und wirkte nun zehn Jahre lang mit dem segensreichsten Erfolge, selbst in den Kriegen, welche gegen die Albigenser ausgebrochen waren. Zwar stand er den Leitern des Krieges persönlich nahe; allein an den Kriegen selbst und dessen Gräueln blieb er unbetheiligt; nur die Kraft seines Wortes und seines Lebens, eine unüberwindliche Geduld und Sanftmuth, die Waffen des Gebetes und höherer Beglaubigung setzte er dem Irrthume entgegen. – Doch auch noch anderer Mittel bediente er sich; denn um diese Zeit soll er nach der gangbaren, jedoch nicht unbestrittenen Ueberlieferung (vgl. Boll. I. Tom. Aug. pag. 425–437) die Gebetsweise des Rosenkranzes angeordnet und verbreitet und eine andere Anstalt, nachmals bekannt unter dem Namen des »dritten Ordens«, der mehr für Weltleute war, gestiftet haben. Der hl. Dominicus trug allzeit das Kleid der regulirten Chorherren des hl. Augustin, deren Regel er befolgte; aber allmählig fühlte er, das nachhaltigste Mittel zur Reinerhaltung des Glaubens und zur Besiegung des Irrthums bestehe in der fortgesetzten Verkündigung der Wahrheit durch würdige Diener, und er ging daher mit dem Gedanken um, einen Orden zu stiften, der auf eigenthümliche Weise das Mönchsleben mit dem Berufe des Weltpriesters verbinden und so die im Kloster zu erlangende höhere Wissenschaft und Tugend zum Seelenheile des Nächsten fruchtbar verwenden sollte. Die hohe Wichtigkeit eines solchen Ordens als einer bleibenden Gesellschaft zur Verkündigung katholischer Wahrheit in diesem Lande, drängte sich ihm im Laufe der Zeit immer mehr auf, und er hielt es daher für eine Nothwendigkeit, einen solchen zu gründen. Lange Zeit betete er, um den Willen Gottes zu erfahren, und theilte seinen Plan auch den Bischöfen von Languedoc und der Provence mit, die demselben freudig zustimmten und auf dessen Ausführung drangen. In dieser Absicht versammelte er im Jahre 1215 zu Toulouse sechzehn Gefährten, die gleicher Gesinnung mit ihm waren, und begab sich, nachdem durch die Freigebigkeit des Bischofs Fulco von Toulouse durch Anweisung auf einen Theil der Zehenten der äußere Bestand gesichert war, sofort nach Rom, um beim Papst Innocenz III. die Genehmigung zu erwirken, und dieser ertheilte dem Vorhaben des hl. Dominicus auch die gebührende Anerkennung. Zwar berichten Theodorich von Orvieto und Vincenz von Beauvais, daß der Papst anfangs einiges Bedenken getragen habe, den neuen Orden gut zu heißen; allein der gottselige Jordan versichert, daß er sogleich mündlich den vom hl. Dominicus vorgeschlagenen Orden gut geheißen und ihm befohlen habe, die Regeln desselben aufzusetzen, damit er sie näher prüfen könne. Im Anfange des Jahres 1216 heimgekehrt, wählte er mit seinen Gefährten die Regel des hl. Augustin, und fügte noch Einiges aus den Satzungen des hl. Norbert (Prämonstratenser) bei. Inzwischen war Honorius III. auf den päpstlichen Stuhl erhoben worden, und Dominicus eilte im September 1216 abermals nach Rom, um die Bestätigung seiner Gesellschaft zu erhalten. Dieselbe ward ihm leicht gewährt; nur fügte der Papst den Gnadenbewilligungen, deren die andern Orden sich erfreuten, die Verpflichtung zum Predigen bei, wovon die Gesellschaft nachmals die ausschließliche Benennung des Prediger-Ordens erhielt. Der Papst behielt den Heiligen mehrere Monate in Rom zurück, wo er dann ein männliches und ein weibliches Kloster seines Ordens gründete, und beauftragte ihn, in dieser Stadt zu predigen. Derselbe entsprach diesem Auftrage mit vielem Erfolge, und stellte dem Papste vor, es gebe ein leichtes Mittel, seine Hofbediensteten zu unterrichten, wenn er nämlich in seinem Palaste einen Lehrer für die auf die Religion sich beziehenden Kenntnisse anstellen wollte. Der Papst trat seinen Ansichten bei und setzte das Amt eines Magister sacri palatii ein. Er bewog zugleich den hl. Dominicus, diese Stelle anzunehmen, und seither bis auf den heutigen Tag wird dieselbe von einem Dominicaner versehen. Als er vom Papste die Erlaubniß erhalten hatte, im Monat Mai des folgenden Jahres 1217 nach Toulouse zurückzukehren, bestrebte er sich, seine Ordensgenossen zur Uebung des innern Lebens anzuleiten und sie zu vortrefflichen Predigern heranzubilden. Am Mariä Himmelfahrtstage des Jahres 1217 sammelte Dominicus in der Kirche seines geliebten Prouille die sechszehn Gefährten, die sich bis jetzt an ihn angeschlossen hatten, um sich. Von diesen sandte er vier nach Spanien und sieben nach Paris, wo sie die erste Niederlassung gründeten, und von dem (nach Jahrhunderten so berüchtigt gewordenen) Hause, in welchem die nach St. Jakob von Compostella wallenden Pilger sonst Herberge fanden, den Namen Jakobinen erhielten. Dominicus selbst ging im folgenden Jahre nach Spanien, und erwarb seiner Genossenschaft zu Sevilla das erste Haus in diesem Lande. Es ist erstaunenswerth, wie schnell dieselbe nach allen Ländern sich verbreitete, obwohl unermüdliche Thätigkeit die Aufgabe, und Armuth das Loos der Eintretenden war. Denn schon auf dem ersten Generalcapitel zu Bologna im Jahre 1220 zerschnitt Dominicus eine ihm zugestellte Schenkungsurkunde vor den Augen des Bischofs und ließ den Beschluß fassen, daß kein Besitz dürfe angenommen werden. Schon im folgenden Jahre stieg die Anzahl der Klöster auf 60, die in acht Landschaften, jede unter einem Landmeister, eingetheilt wurden und über denen der oberste Meister, neben ihm einige der bewährtesten Brüder, später Ordner oder Definitoren (Entscheider) genannt, stehen sollten. Sobald er hoffen konnte, seinem Orden die erforderliche Festigkeit verliehen zu haben, war Dominicus willens, unter die Kumanen (in Ungarn) zu gehen, um auch dort das Evangelium zu verkünden; allein Gott hatte es anders beschlossen. Nach Beendigung des zweiten Generalcapitels (1221), in welchem Bruder Jordanus, der Verfasser seines Lebens, zum obersten Meister ernannt worden war, ging er nach Venedig und zu Ende des Monats Juli zurück nach Bologna. Hier wurde er von einer Diarrhöe befallen, welche schnell seine Kräfte verzehrte. Als er merkte, daß sein Lebensende herannahe, ermahnte er die Novizen zur Gottesfurcht, zur christlichen Liebe und zum Festhalten an den Ordenssatzungen; zwölf Brüdern bezeugte er seine stets unbefleckt bewahrte Reinheit und forderte sie zu Gleichem auf, wornach er seinen Orden Gottes Schutz und Obhut empfahl. Seine letzten Worte waren: »Habet Liebe, bewahret die Demuth, trennt euch nicht von freiwilliger Armuth.« Dann ließ er sich zur Erde auf Asche legen, empfing in härenem Gewande und mit dem eisernen Bußgürtel umgeben den Leib des Herrn und verschied am 6. August 1221 um die Mittagsstunde, in seinem 51. Lebensjahre. Kaum hatte der Cardinal Hugolin seinen Tod erfahren, so begab er sich nach Bologna, veranstaltete sein Leichenbegängniß und fertigte seine Grabschrift. Durch seine Fürbitte geschahen viele Wunder, deren Wahrheit durch Augenzeugen bekräftigt wurde und die man in der Sammlung der Bollandisten angegeben findet. Zwölf Jahre nach seinem Tode wurde sein Leib feierlich erhoben und auf Befehl des Papstes Gregor IX. (des zuvor genannten Hugolin) in der Kirche beigesetzt. [...] Der öfter erwähnte Bruder Jordanus, der so viel mit ihm verkehrte, ihn so gründlich kannte, hat von ihm das schöne Zeugniß hinterlassen: »Der Fröhlichkeit schenkte er den Morgen, die Thränen versparte er auf den Abend; den Tag widmete er dem Nächsten, die Nächte Gott, in heller Erkenntniß, daß Gott den Tag zu Werken der Barmherzigkeit, die Nächte zur Danksagung bestimmt habe.« [...]

Herr, unser Gott, stärke deine Kirche durch das Vorbild und die Lehre des heiligen Dominikus, der mit Macht deine Wahrheit verkündet hat. Höre auf seine Fürsprache und erwecke auch in unserer Zeit Prediger, die dein Wort glaubwürdig verkünden.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
Deus, qui Ecclésiam tuam beáti Dominici Confessóris tui illumináre dignátus es méritis et doctrinis: concéde; ut eius intercessióne temporalibus non destituatur auxiliis, et spiritualibus semper profíciat increméntis.
Per Dominum.
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HeGe
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

08. August: Hl. Cyriacus, hl. Largus und Gefährten, Märtyrer
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:SS. Cyriacus. Largus et Soc. MM. (8. Aug. al. 16. März, 10. Mai). Der hl. Cyriacus, Diakon und Martyrer zu Rom, erlitt nach Butler in der Diokletianischen Verfolgung etwa um das Jahr 303 n. Chr. den Martyrtod, und hatte zu Gefährten seines Leidens und seines Triumphes die hhl. Largus, Smaragdus, denen im römischen Brevier auch noch der hl. Sisinius beigefügt wird, und noch 20 andere Christen, unter denen bei Butler namentlich angeführt werden: Crescentianus, Sergius, Secundus, Albanus, Victorianus, Faustinus, Felix, Sylvanus und vier Frauen: Memmia, Juliana, Cyriacides und Donata. Nach dem römischen Brevier zum 8. August wirkte der hl. Cyriacus viele Wunder, und unter andern auch an der Tochter des Kaisers Diokletian, Arthemia (Artemia) mit Namen, die er durch sein Gebet vom bösen Feinde befreite. An den König Sapor von Persien geschickt (von Kaiser Diokletian, wie wir anderswo lesen), befreite er gleichfalls dessen Tochter Jobia vom höllischen Geiste, und taufte daselbst den König mit 430 Anderen, worauf er wieder nach Rom zurückkehrte, daselbst auf Befehl Maximians ergriffen und nach grausamen Peinen mit obengenannten Gefährten enthauptet wurde. [...] Was die Zeit seines und seiner Gefährten Martyriums betrifft, so wird sie fast allgemein unter die Regierung des Kaisers Maximian (286–305 und 306–310) verlegt, und da er nach ebenso allgemeiner Annahme Diakon der römischen Kirche unter Papst Marcellus (308–310) gewesen war, so dürfte nach unserer Berechnung sein und der Gefährten Tod nicht, wie Butler hat, in das Jahr 303, sondern etwa in das Jahr 309 zu setzen seyn. Die Bollandisten sprechen sich über die Zeit ihres Martyrtodes gar nicht aus. Die Leiber dieser hhl. Martyrer wurden am 16. März von einem Presbyter Johannes an der via salaria (Salzstraße) bei den Sallustinischen Gärten begraben, nichtweit von dem Orte ihrer Hinrichtung, am darauffolgenden 8. Aug. aber von Papst Marcellus auf das Grundstück einer Christin, Namens Lucina, am Wege nach Ostia, übertragen. Daher findet sich ihr Name im Mart. Rom. sowohl am 16. März, als am 8. August. [...]Der hl. Cyriacus ward später unter die 14 Nothhelfer aufgenommen und als Patron wider die bösen Geister angerufen, weil man glaubt, er habe die Tochter des Kaisers Diokletian und des Königs Sapor vom bösen Feinde befreit. [...]
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HeGe
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

08. August: Hl. Famianus
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Famianus, C. (8. Aug.) Dieser Heilige war in Köln im J. 1090 geboren als der Sohn Godschalks und seiner Gemahlin Giumera, und hieß eigentlich Suardus. Achtzehn Jahre alt entschloß er sich nach Rom zu pilgern, und überhaupt die heil. Orte Italiens zu besuchen. Auch nach Spanien wallfahrtete er, und kam bis Compostell. Von seinem 25sten Jahre an führte er am Flusse Minho bei einer Kirche der hhl. Cosmas und Damianus ein strenges und abgetödtetes Leben. Von dem allgemeinen Rufe der Heiligkeit des neuentstandenen Ordens von Citeaux angezogen, bat er um Aufnahme in denselben, die er mit Freuden erhielt. Zwei Jahre nachher erhielt er von seinem Obern Erlaubniß, eine Pilgerreise nach Jerusalem anzutreten, und das Grab unseres Herrn zu besuchen. Nach drei Jahren zurückgekehrt, erhielt er in Rom die höhere Mahnung, nach Gallese (Galletium) an der Tiber zu ziehen. Er folgte dem höheren Rufe und wohnte dort bei einem frommen Manne, Namens Ascarus. Nach 15 Tagen erkrankte er und starb am 8. Aug. 1150. Sein Grab ward alsbald viel besucht und durch Wunder verherrlicht, so daß Papst Hadrian IV. schon im J. 1154 sich veranlaßt sah, den Suardus unter dem Namen »Famianus« feierlich unter die Zahl der Heiligen zu setzen. Im folgenden Jahrhundert wurde unter seiner Anrufung eine Kirche erbaut und mit vielen Ablässen versehen, ähnlich der Marienkirche zu Assisi. Des Heiligen Leib fand man vor 100 Jahren noch unversehrt. Nach Decret der S. R. Congr. vom 3. Dec. 1701 darf der Cistercienser-Orden das Fest des hl. Famian rit. dupl. feiern. Sein Namefindet sich auch im Martyrologium der Cistercienser, aber nicht im Mart. Rom. (II. 389. VI. app. 813.)
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HeGe
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

08. August: Hl. Maria vom Kreuz MacKillop, Ordensgründerin
Wikipedia hat geschrieben:Die heilige Mary Helen MacKillop, eigentlich Maria Ellen MacKillop (* 15. Januar 1842 in Melbourne; † 8. August 1909 in Sydney), war eine australische katholische Ordensschwester sowie Mitbegründerin und Generaloberin der Kongregation Sisters of St Joseph of the Sacred Heart (deutsch Schwestern des Heiligen Joseph vom Heiligen Herzen). Am 19. Januar 1995 wurde sie als erste und bisher einzige Persönlichkeit Australiens und Ozeaniens von Papst Johannes Paul II. seliggesprochen. Papst Benedikt XVI. sprach MacKillop am 17. Oktober 2010 heilig – ihr Gedenktag in der Liturgie der katholischen Kirche ist der 8. August.

Mary Helen MacKillops Eltern, Alexander MacKillop (1812–1868) und Flora Hannah MacDonald (1816–1886), emigrierten Ende der 1830er Jahre aus Schottland nach Australien, wo sie am 14. Juli 1840 in Melbourne heirateten. Ihr Vater, der auf Ardnamurchan geboren worden war, war am 20. Januar 1838 an Bord der Brilliant in Sydney angekommen. Flora war mit ihrer Mutter Catherine und ihrem Bruder Donald an Bord der Glen Huntley nach Australien gekommen. Sie stammte aus der kleinen Ortschaft Glenfinnan.

Am 15. Januar 1842 wurde Mary Helen als das älteste von acht Kindern in Fitzroy, Melbourne geboren. Auf das Betreiben ihres Vaters hin genoss Mary Helen eine gute Ausbildung an Privatschulen und durch ihren Vater selbst, der unter anderem einige Jahre als Seminarist in Rom studiert hatte. Ihr Vater wird als ein sehr intelligenter und fleißiger Student beschrieben, der auch sehr beharrlich seine eigene Meinung vertrat, weswegen er sich in Rom mit seinem Prior überworfen hatte. Außerdem war er sehr sorglos, was finanzielle Aspekte anging, und wurde aufgrund seiner Sturheit oft entlassen. Als Mary neun Jahre alt war, nahm er eine Hypothek auf die Farm der Familie auf, um für sich eine Reise zu einem im Sterben liegenden Freund nach Schottland zu finanzieren, dem er diesen Beistand schon lange versprochen hatte. Als er nach siebzehn Monaten zurückkehrte, hatte die Familie die Farm eingebüßt. Einerseits lernte Mary durch ihn Integrität und Charakterstärke zu schätzen, andererseits war sie als ältestes Kind der chronisch unter Geldmangel leidenden Familie schon früh gezwungen, sich um ihre Geschwister zu kümmern und die Familie auch finanziell zu stützen.

Um ihre Familie zu unterstützen, begann Mary MacKillop im Alter von 14 Jahren als Verkäuferin zu arbeiten. Für kurze Zeit arbeitete sie auch als Lehrerin in Portland, Victoria, bevor sie als Kindermädchen bei Verwandten in Penola, South Australia, engagiert wurde. Zusätzlich zu deren Kindern betreute und unterrichtete sie auch andere Farmerskinder aus der Umgebung. Durch diese Tätigkeit kam sie in Kontakt mit Pater Julian Tenison-Woods, der sich sehr um die allgemeine und die religiöse Bildung in seinem Gebiet sorgte. Er gründete eine Schule und bot ihr eine Lehrerinnenstelle an, die sie jedoch zunächst noch nicht annehmen konnte, weil sie noch ihre Familie unterstützen musste. Mit Hilfe einiger Familienmitglieder eröffnete MacKillop ein Internat und stellte so auch längerfristig die Versorgung ihrer Familie sicher.

1866 gründete sie dann zusammen mit zweien ihrer Schwestern, Annie und Alexandrina („Lexie“), auf Einladung von Pater Tenison-Woods eine katholische Schule in Penola. Die Schule war in einem Stall untergebracht, den einer ihrer Brüder renoviert hatte. Zeitweise unterrichteten sie mehr als 50 Kinder.

1867 gründete Mary MacKillop zusammen mit Tenison-Woods die Kongregation Sisters of St Joseph of the Sacred Heart, die sich um die Bildung und Erziehung von Kindern aus armen Familien kümmerte, und wurde zur ersten Generaloberin dieses ersten in Australien gegründeten Ordens. Die Ordensregeln wurden von Bischof Sheil abgesegnet und am Ende des Jahres waren bereits zehn Schwestern dem Orden beigetreten.

In der Folgezeit wuchs die Ordensgemeinschaft schnell und mit ihr die übernommenen Aufgaben. Ende des Jahres 1869 unterrichteten bereits 70 Schwestern in insgesamt 21 Schulen in verschiedenen Teilen Australiens und Neuseelands. Der Orden unterhielt nun auch ein Waisenhaus und kümmerte sich um verarmte ältere Leute.

1871 wurde MacKillop von Bischof Sheil mit der Begründung exkommuniziert, sie stifte ihre Ordensschwestern in den Schulen zum Ungehorsam an. Noch kurz vor seinem Tod im Februar 1872 machte er sechs Monate später die Exkommunikation jedoch wieder rückgängig. Im folgenden Jahr reiste Schwester MacKillop nach Europa, um in Rom ihre Ordensregeln offiziell bestätigt zu bekommen. In mehreren Audienzen wurde sie von Papst Pius IX. in ihrer Tätigkeit ermutigt. Außerdem besuchte sie zahlreiche Schulen, um sich über die neuesten Unterrichtsmethoden zu informieren. Nach fast zwei Jahren Abwesenheit kehrte sie 1875 mit stark abgeänderten Ordensregeln nach Australien zurück. Außerdem brachte sie zahlreiche Bücher und Unterrichtsmaterialien für ihre Schulen mit, mehrere Priester und aus Irland 15 neue Schwestern für ihren Orden. Bei ihrer Rückkehr wurde sie einstimmig zur Generaloberin gewählt.

1877 war die Zahl der Schulen des Ordens auf 40 allein in Adelaide und Umgebung angewachsen. Trotz ihrer Erfolge war MacKillop bei den Priestern und Bischöfen unbeliebt. Sie favorisierten eine hierarchische Struktur und kritisierten die egalitären Ansätze in der inneren Organisation des Ordens. So versuchten einige Bischöfe, die Schwestern in ihren jeweiligen Diözesen unter ihre eigene Kontrolle zu bringen und verwehrten sich dagegen, dass Schwester MacKillop die Gemeinschaft zentral von Adelaide aus leitete. Auch Bischof Reynolds aus Adelaide war mit der Leitung des Ordens durch MacKillop unzufrieden. Er ordnete an, dass MacKillop seine Diözese verlassen musste. Aus diesem Grund siedelte sie den Sitz ihrer Gemeinschaft nach Sydney um. Allerdings war ihr auch der Erzbischof von Sydney nicht freundlich gesinnt. Er setzte sich über die Legitimation von Schwester Mary als gewählter Generaloberin hinweg und ernannte eine andere Schwester zur Leiterin des Ordens. Nach deren Tod 14 Jahre später wurde Mary MacKillop erneut zur Generaloberin gewählt. Dieses Amt hatte sie bis zu ihrem Tod inne.

In ihren letzten Lebensjahren verschlechterte sich die Gesundheit zusehends. MacKillop litt unter Rheuma. 1902 erlitt sie einen Schlaganfall, der sie halbseitig lähmte und an einen Rollstuhl fesselte. Dennoch wurde sie wenige Jahre später bei einer Wahl in ihrem Amt als Generaloberin bestätigt. Sie verstarb am 8. August 1909. Zu diesem Zeitpunkt war ihr Orden bereits auf knapp 1000 Schwestern angewachsen. [...]
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HeGe
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Re: Heilige des Tages

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09. August: Hl. Theresia Benedicta vom Kreuz, Jungfrau und Märtyrerin, Schutzpatronin Europas
Wikipedia hat geschrieben:Edith Stein, Ordensname Teresia Benedicta a Cruce oder Teresia Benedicta vom Kreuz, (* 12. Oktober 1891 in Breslau; † 9. August 1942 im KZ Auschwitz-Birkenau), war eine deutsche Philosophin, Nonne und Märtyrin der katholischen Kirche. Papst Johannes Paul II. sprach Teresia Benedicta vom Kreuz am 1. Mai 1987 selig und am 11. Oktober 1998 heilig. [...]

Edith Stein wurde als jüngstes von elf Kindern in eine jüdisch-orthodoxe Familie geboren. Vierzehnjährig unterbrach sie das Gymnasium in Breslau und lebte fast ein Jahr bei ihrer Schwester Else Gordon in Hamburg. Zu der jüdisch-orthodoxen Tradition ihres Elternhauses entwickelte die junge Edith Stein ein kritisches Verhältnis und bekannte sich zeitweilig zum Atheismus.

Ihre früh verwitwete Mutter ermöglichte allen Kindern eine solide Ausbildung. An den Universitäten Breslau, Göttingen und Freiburg im Breisgau studierte Edith Stein vor allem Philosophie, Psychologie und Geschichte. Nach ihrer Doktorarbeit (1916) mit dem Thema Zum Problem der Einfühlung war sie bis 1918 wissenschaftliche Assistentin ihres Doktorvaters, des Philosophen Edmund Husserl in Freiburg. Obwohl mit Auszeichnung promoviert, wurde sie nicht zur Habilitation zugelassen. An der Universität Göttingen legte sie 1919 erfolglos die Habilitationsschrift Psychische Kausalität vor; in Breslau und Freiburg im Breisgau bewarb sie sich vergebens mit der philosophischen Abhandlung Potenz und Akt. Alle vier Versuche zur Habilitation zugelassen zu werden, scheiterten an dem Faktum, dass sie eine Frau war. Edith Stein überarbeitete und beendete die Schrift 1936 unter dem Titel Endliches und ewiges Sein; allerdings konnte sie erst 1950 veröffentlicht werden. Die Schrift ist ein Grundriss der Ontologie. Edith Stein setzte sich darin mit dem Denken von Thomas von Aquin, Husserl und Heidegger auseinander.

Den Wendepunkt im Leben Edith Steins bildete die Lektüre der Autobiographie der Unbeschuhten Karmelitin Teresa von Ávila. Am 1. Januar 1922 wurde Edith Stein in Bad Bergzabern durch die Taufe in die römisch-katholische Kirche aufgenommen. Ostern 1923 siedelte Edith Stein in die Pfalz über, wo sie durch Vermittlung ihres geistlichen Begleiters Joseph Schwind, Domkapitular, eine Stelle als Lehrerin an den Schulen der Dominikanerinnen von St. Magdalena in Speyer übernahm.

Zwischen 1927 und 1933 hatte sie intensiven Kontakt zur Erzabtei Beuron; fünfzehn Aufenthalte sind nachgewiesen. Der Beuroner Erzabt Raphael Walzer hielt sie über Jahre von ihrem Plan ab, in den Karmel einzutreten, und bat sie, weiterhin und verstärkt in der Öffentlichkeit zu wirken. Daher wechselte Edith Stein 1932 zum katholischen Institut für wissenschaftliche Pädagogik in Münster (Westfalen), wo sie besonders gern die Kirche St. Ludgeri besuchte. In Münster beschäftigte sie sich u. a. mit Thomas von Aquin. In dieser Zeit begegnete sie dem Philosophen Peter Wust. Sie hielt Vorträge zur Frauenfrage und zu Problemen der neueren Mädchenbildung.

Die immer häufigeren Ausschreitungen der Nationalsozialisten gegen die Juden seit Januar 1933 gipfelten am 1. April 1933 im Aufruf zum Boykott jüdischer Geschäfte und der dadurch erzeugten Pogromstimmung. Mitte April schrieb Edith Stein einen Brief an den damaligen Papst Pius XI., mit der Bitte, öffentlich gegen die Judenverfolgung zu protestieren:

„… Alles, was geschehen ist, und noch täglich geschieht, geht von einer Regierung aus, die sich ‚christlich‘ nennt. Seit Wochen warten und hoffen nicht nur die Juden, sondern Tausende treuer Katholiken in Deutschland – und ich denke, in der ganzen Welt – darauf, daß die Kirche Christi Ihre Stimme erhebe, um diesem Mißbrauch des Namens Christi Einhalt zu tun. (…) Wir alle, die treue Kinder der Kirche sind und die Verhältnisse in Deutschland mit offenen Augen betrachten, fürchten das Schlimmste für das Ansehen der Kirche, wenn das Schweigen noch länger anhält.“

Eine direkte Antwort aus dem Vatikan erhielt Edith Stein zwar nicht, aber der Kardinalstaatssekretär Eugenio Pacelli (der spätere Papst Pius XII.) schrieb dem Erzabt Walzer, dass der Brief pflichtgemäß dem Papst vorgelegt worden sei. Die Hoffnungen Edith Steins auf eine öffentliche Stellungnahme seitens des Vatikans wurden enttäuscht. Die Gründe dafür sind vielschichtig und können hier nur skizziert werden: Nur wenige Tage zuvor hatten die Verhandlungen über das Reichskonkordat begonnen, das von Hitler zwar später laufend gebrochen wurde, Hitlers Vorgehen gegen die Kirche in Deutschland jedoch auch bis zu einem gewissen Grad wirksam einschränken konnte. Die erste Welle der Gewalt gegen die Juden war zudem zum Zeitpunkt des Briefes bereits wieder im Abklingen. Erst 1937, also vier Jahre später, wurde Edith Steins Wunsch in Form der Enzyklika Mit brennender Sorge erfüllt.

Auf Druck des Naziregimes gab Edith Stein schließlich Ende April 1933 ihre Stelle in Münster auf, um das Institut vor Schaden zu bewahren, wie er bei weiterer Anstellung einer gebürtigen Jüdin zu erwarten gewesen wäre. Ein dezidiertes Lehrverbot oder ein Kündigungsschreiben erhielt sie nicht.

Am 14. Oktober 1933, zur ersten Vesper des Hochfests ihrer Namenspatronin Teresa von Ávila, trat Edith Stein mit 42 Jahren als Postulantin in den Kölner Karmel Maria vom Frieden ein und nahm zur Einkleidung ein halbes Jahr später den Ordensnamen „Schwester Teresia Benedicta a Cruce“ (d. h. „die vom Kreuz Gesegnete“) an. Zwei Jahre später, 1936, ließ sich auch Ediths ältere Schwester Rosa Stein (* 1883) taufen. Rosa Stein lebte später an der Pforte des Karmels in Köln und übersiedelte dann mit ihrer Schwester auch in den Karmel von Echt.

Um den Kölner Karmel zu schützen, siedelte Edith Stein mit ihrer Schwester Rosa 1938 in den Karmel im niederländischen Echt über. Als während der deutschen Besatzung der Niederlande die Deportation von Juden begann, baten katholische, protestantische und calvinistische Vertreter den Reichskommissar Arthur Seyß-Inquart, diese einzustellen. Insbesondere baten sie darum, die getauften Juden zu verschonen. Darauf hin bot Seyß-Inquart an, alle vor 1941 getauften Juden zu verschonen, wenn die Kirchen dies nicht öffentlich machen würden. Der katholische Erzbischof von Utrecht, Johannes de Jong, veröffentlichte am 26. Juli 1942 einen Hirtenbrief gegen das Vorgehen der Deutschen gegen die Juden. Als Reaktion darauf wurden 244 zum Katholizismus konvertierte ehemalige Juden, darunter auch Edith und Rosa Stein, am 2. August 1942 von der Gestapo verhaftet und in das Durchgangslager Westerbork gebracht.

Von dort wurden die beiden Schwestern Stein am 7. August mit der Reichsbahn in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau deportiert und dort am 9. August 1942 in der Gaskammer ermordet. Ein letztes Lebenszeichen Edith Steins stammt vom Bahnhof Schifferstadt, wo der Transport am 7. August gegen 13 Uhr kurz hielt. Es war Edith und Rosa Stein nicht mehr möglich gewesen, aus Echt in den Schweizer Karmel Le Pâquier zu fliehen. Anscheinend hatte der Konvent von Le Pâquier die Gefährdung nicht klar genug erkannt, so dass zu viel Zeit mit der Beschaffung der notwendigen Dokumente und der Unterkünfte verstrich. Es wird aber auch berichtet, dass Edith Stein eine privilegierte Rettung für sich selbst ablehnte. Aus ihrem Testament vom 9. Juni 1939:

„Schon jetzt nehme ich den Tod, den Gott mir zugedacht hat, in vollkommener Unterwerfung unter Seinen heiligsten Willen mit Freuden entgegen. Ich bitte den Herrn, daß Er mein Leben und Sterben annehmen möchte zu seiner Ehre und Verherrlichung, für alle Anliegen der heiligsten Herzen Jesu und Mariä und der Heiligen Kirche, insbesondere für die Erhaltung, Heiligung und Vollendung unseres heiligen Ordens, namentlich des Kölner und Echter Karmels, zur Sühne für den Unglauben des jüdischen Volkes und damit der Herr von den Seinen aufgenommen werde und sein Reich komme in Herrlichkeit, für die Rettung Deutschlands und den Frieden der Welt, schließlich für meine Angehörigen, lebende und tote und alle, die Gott mir gegeben hat: Dass keines von ihnen verloren gehe.“ [...]

Gott unserer Väter, du hast die heilige Märtyrin Teresia Benedicta (Edith Stein) zur Erkenntnis deines gekreuzigten Sohnes geführt und in seine Nachfolge bis zum Tod gerufen. Auf ihre Fürsprache lass alle Menschen im Gekreuzigten den Erlöser erkennen und durch ihn zur Schau deiner Herrlichkeit gelangen.
Darum bitten wir durch ihn, Jesus Christus.
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09. August: Hl. Romanus, Märtyrer
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. S. Romanus M. M. (9. Aug.). Die Verfolgung der Kaiser Valerianus und Galienus i. J. 258 eröffnete unter vielen andern hl. Martyrern auch diesen hl. Romanus die Pforten des Himmels. Er war kaiserl. Gardesoldat und als solcher Augenzeuge der Folterqualen, welche der hl. Laurentius zu bestehen hatte. Erstaunt über die Geduld und Standhaftigkeit des heil. Martyrers und ergriffen von den Worten, die er im Gefängnisse zu ihm gesprochen halte, glaubte er an Jesus Christus und sprach zum hl. Laurentius: »Ich sehe vor dir einen jungen Mann stehen, voll Anmuth und Schönheit, der dir mit einem Tuche den Schweiß und das Blut abtrocknet. Ich bitte dich also bei Christus, der dir seinen Engel geschickt hat, du wollest mich nicht verlassen und in die Schaar deiner Glaubensgenossen aufnehmen.« Hierauf sprach der Richter, von Wuth und Aerger ergriffen, zu Valerianus: »Die Zauberei hat uns überwunden.« Sogleich ließ er den heil. Laurentius von der Folterbank losbinden und durch Hippolytus ins Gefängniß zurückbringen. Hier warf sich Romanus, eine Schale Wasser in der Hand, zu den Füßen des hl. Laurentius und bat unter Thränen um die hl. Taufe. Laurentius segnete das Wasser und taufte ihn. Als Valerianus dieß erfuhr, befahl er, den Romanus unter Stockschlägen vorzuführen. Als er vor dem Kaiser er schien, rief er sogleich ohne gefragt zu sein, mit lauter Stimme: »Ich bin ein Christ.« Alsbald fällte Valerianus das Todesurtheil über ihn; er wurde außerhalb des Salarischen Thores enthauptet, und in der Nacht vom Priester Justinus in einer Gruft auf dem Veranischen Felde an der Straße nach Tivoli beerdigt. Die Mutter des Heiligen, eine standhafte Christin, hatte über den glorreichen Tod ihres Sohnes eine so große Freude, daß sie nach dem Berichte des Prudentius die Psalmesworte: »Kostbar in den Augen des Herrn ist der Tod seiner Heiligen« sang. Der Leib des hl. Martyrers Romanns wird zu Lucca verehrt; ebenso in Ferrara. Da es viele Martyrer d. N. gegeben hat, und zudem auch Martyrer aus und zu Rom, deren Namen man nicht kannte, so benannt werden konnten, ist eine Untersuchung hierüber unnütz. In ersterer Stadt ruht der Leib des Heiligen in der Kirche seines Namens in einem schönen Sarkophage hinter dem Hochaltar. Hiefür spricht, daß nach Piazza (II. 139.) zu Rom nur noch einzelne Körpertheile des Heiligen, z. B. bei St. Lorenzo in Lucina, verehrt werden. Das Gefäß, aus welchem er die hl. Taufe empfangen, wird bei St. Lorenzo fuori le mura gezeigt. In Spanien wird er vorzüglich zu Toledo verehrt. Was die Uebertragung des hl. Martyrers nach Lucca betrifft, so scheint sie uns über jeden Zweifel erhaben zu sein. Als die Päpste, unter welchen dieselbe stattgefunden hat, bezeichnet man bald den hl. Eutychianus, reg. vom J. 270 bis 283, bald den hl. Felix I. Um jene Zeit lassen sich aber derartige Uebertragungen überhaupt nicht nachweisen und waren schon wegen der fortdauernden Verfolgungen nicht möglich; sie muß also später geschehen sein. Zu Ferrara ruht der Leib eines andern hl. Romanus, welcher an der Labicanischen Straße gelitten hat. Er wurde durch Papst Innocenz II. dahin abgegeben (um d. J. 1143). Auf dem Sarge befand sich die Inschrift: »Leib des hl. Martyrers Romanus.« Der zu Lucca verehrte Martyrer d. N. ist also der hl. »Soldat,« der am 9. Aug. verehrt und jedesmal mit dem Titel »Soldat und Martyrer« angeführt wird. Doch wird das feierliche Andenken des hl. Romanus von Ferrara, der jedenfalls ein römischer Martyrer ist, gleichfalls am 9. Aug. begangen. Auf Bildnissen erscheint er als römischer Ritter, das Schwert in der Hand. (II. 408–410)
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Re: Heilige des Tages

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10. August: Hl. Laurentius, Diakon, Märtyrer in Rom
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Laurentius Archidiac. M. (10. Aug.) »Wie Jerusalem durch den hl. Stephanus verherrlicht wurde, so Rom durch den hl. Laurentius«, sagt der hl. Papst Leo in seiner Rede am Feste dieses Heiligen, welcher als einer der vorzüglichsten Martyrer von allen heil. Vätern verherrlicht, von allen christlichen Völkern in allen christlichen Ländern hoch verehrt wird. [...] Was nun aber die Bollandisten am 10. Aug. (II. 485–. 532) von ihm sagen, wollen wir hier kurz zu geben suchen, und zwar zuerst das, was sie S. 506 ff. über sein Vaterland angeben. Während nämlich Viele den hl. Laurentius für einen Römer halten, führt der Bollandist Joh. Pinius viele Gründe an, welche Spanien als sein Vaterland bezeichnen, und spricht sich am Ende (nr. 106) dahin aus, er habe nichts dagegen, daß die Spanier ihn als den Ihrigen betrachten, besonders da er schon im Martyrologium des hl. Ado (also im 9. Jahrh.) als Spanier angenommen ist, indem er dort so als redend angeführt wird: »Was mein Geschlecht betrifft, so bin ich ein Spanier, aber erzogen und unterrichtet in Rom.« [...] Wie dem nun auch sei, das ist gewiß, daß unser hl. Laurentius schon als Jüngling in Rom sich durch seine Tugenden so sehr auszeichnete, daß der hl. Sixtus (Xystus), welcher damals in Rom Archidiakon war, sich besonders um ihn annahm, ihn in den heil. Schriften unterrichtete und sorgfältig zur christlichen Vollkommenheit heran bildete. Als Sirius II. im J. 257 nach dem Tode des hl. Papstes Stephanus auf den päpstlichen Stuhl erhoben wurde, weihte er ihn zum Diakon, und machte ihn, obwohl er noch sehr jung war, zum Ersten der 7 Diakonen der römischen Kirche, weßhalb ihm mehrere Väter den Namen »Erzdiakon des Papstes« geben. Das Amt eines Erzdiakons setzte ein seltenes Verdienst voraus: Der Archidiakon diente nicht blos dem Papste am Altare, sondern hatte auch die Aufsicht über den Schatz und die Reichthümer der Kirche und mußte die Einkünfte unter die Armen vertheilen. Doch nicht lange sollte seine Wirksamkeit dauern; denn im nämlichen Jahre 257 ließ der Kaiser Valerianus auf Macrian's Betreiben ein Verfolgungs-Edict gegen die Christen ergehen, wonach unverzüglich die Bischöfe, Priester und Diakonen hingerichtet werden sollten. Die Ausführung dieses grausamen Befehls ließ auch nicht lange auf sich warten. Gleich im folgenden Jahre 258 wurde der hl. Papst Sirius Il. hingerichtet, und ihm folgte bald der hl. Laurentius. Leider haben wir auch über seinen Martertod keine zuverlässigen Acten, sondern das Nähere, was darüber bekannt ist, wissen wir von dem alten christlichen Dichter Aurelius Prudentius, der im 4. Jahrh. lebte und dessen Hymnus auf den hl. Laurentius auch bei Ruinart und den Bollandisten sich findet, so wie von mehreren heil. Vätern, die in ihren Predigten davon sprechen. Hiernach ordnet sich sein Martertod in folgender Weise: Als der hl. Sixtus zum Tode geführt wurde, folgte ihm der hl. Laurentius weinend nach, indem er eine große Sehnsucht nach dem Martertod hatte, und es als ein Unglück betrachtete, an den Leiden seines Lehrers keinen Antheil nehmen zu können. Dabei sprach er nach dem hl. Ambrosius folgende Worte: »Wohin gehst Du, Vater, ohne den Sohn? wohin eilst Du, heiliger Priester, ohne den Diakon? Niemals pflegtest Du das Opfer darzubringen ohne Deinen Diener. Was hat Dir denn an mir mißfallen, Vater? hast Du mich denn als entartet erfunden? Prüfe mich nun, ob Du einen geeigneten Diener für die Ausspendung des Blutes unsers Herrn erwählt hast. Den Du an der Vollendung der heil. Geheimnisse Theil nehmen ließest, dem versagst Du jetzt die Theilnahme an Deinem Blute? ... Abraham hat seinen Sohn geopfert, Petrus hat den Stephanus voraus gesendet, so zeige nun auch Du, Vater, Deine Kraft in Deinem Sohne! Opfere den, welchen Du unterrichtet hast, damit Du in angemessener Begleitung zur Krone gelangest.« Auf diese von flammender Liebe zu Gott zeugende Rede sprach Sixtus (und zwar nach Prudentius vom Kreuze herab) folgende, auch beim hl. Ambrosius sich findende, tröstende Worte zu Laurentius: »Ich verlasse Dich nicht, mein Sohn; sondern größere Kämpfe harren Deiner. Ich als Greis erlange einen leichteren Kampf; Dich aber als Jüngling erwartet ein herrlicherer Sieg über den Tyrannen. Höre auf zu weinen; bald wirst Du kommen. Nach drei Tagen wirst Du mir folgen, der Levit dem Priester.... Warum verlangst Du meine Gegenwart? Schwache Schüler sollen dem Lehrer vorangehen, starke sollen folgen, damit sie ohne Lehrer siegen, die nun keines Lehrers mehr bedürfen. So hat auch Elias den Elisäus zurück gelassen. Dir also vertraue ich die Nachfolge meiner Kraft.« Hoch erfreut über diese Worte säumte nun der hl. Laurrentius nicht, sich auf seinen Tod vorzubereiten und vor Allem die ihm anvertrauten Kirchenschätze in Sicherheit zu bringen, indem er sie unter die Armen vertheilte, damit sie nicht von den Heiden ihres Erbtheiles beraubt würden. Vielleicht hatte ihm der hl. Sixtus den Auftrag dazu gegeben, obwohl die Acten hierüber nichts enthalten, und wohl anzunehmen ist, daß der hl. Laurentius selbst sich gedrungen fühlte, dafür zu sorgen. Auch die heil. Väter sprechen in diesem Sinne. Gewiß ist, daß die Kirche damals außer kostbaren Kirchen-Kleidern und goldenen Gefäßen durch das Opfer reicher Mitglieder, die sich ihr angeschlossen hatten, viele Reichthümer besaß, mit welchen sie nicht blos für die Bedürfnisse ihrer Diener sorgte, sondern auch noch eine große Anzahl frommer Wittwen und Jungfrauen nebst mehr als 1000 Armen unter dem Volke ernährte, von welchen der Bischof oder dessen Archidiakon ein Verzeichniß, hatte. Ja, die Kirche von Rom war auch noch im Stande, reichliche Almosen in entferntere Länder zu schicken. Da nun der Präfect von Rom Kunde von diesen Reichthümern der Kirche erhielt, faßte er den Entschluß, sich ihrer zu bemächtigen. In dieser Absicht ließ er den hl. Laurentius vor sich kommen und verlangte die Auslieferung der Kirchenschätze, wobei er nach Prudentius ihm ganz freundlich zu Gemüthe führte, wie der Staat (usus publicus, fiscus, aerarium) setzt nothwendig Geld brauche, um den Feldherrn zu unterstützen, und wie er also nach dem Ausspruche seines Gottes, der ja selbst bekanntlich kein Geld geschlagen und auch keines mit sich gebracht habe, seine verborgenen Schatzkammern freiwillig öffnen und »dem Kaiser geben solle, was dem Kaiser gehöre«, indem es genüge, wenn sie (die Christen) reich seien an Worten, wie ja auch ihr Gott, selbst arm (inanis a marsupio), seine Gebote nur mit Worten gegeben habe etc. Hierauf erwiderte der hl. Laurentius eben so freundlich: »Ja, ich läugne es nicht, die Kirche ist reich und Niemand in der Welt ist reicher als sie. Der Kaiser selbst hat nicht so viele und kostbare Schätze wie sie. Ich weigere mich auch nicht, die Schatzkammer zu öffnen und alle kostbaren Schätze Christi zu zeigen. Nur begehre ich von Dir einen kurzen Aufschub, um Alles gehörig ordnen zu können.« Da der Präfect nicht verstand, von welchem Schatze Laurentius rede, gestand er ihm freudig 3 Tage Aufschub zu. Während dieser Zeit durchlief nun der hl. Laurentius die ganze Stadt, um die Armen aufzusuchen, welche auf Kosten der Kirche genährt und unterhalten wurden. Am dritten Tage versammelte er eine große Anzahl dersselben aus hinfälligen Greifen, Blinden, Stummen, Krüppeln, Aussätzigen, Waisen, Wittwen und Jungfrauen, die er vor der Kirche aufstellte. Hierauf geht er zum Präfecten und ladet ihn ein, die versprochenen Schätze in Augenschein zu nehmen. Dieser folgt ihm, ist aber ganz erstaunt, da er statt der goldenen Gefäße etc. nur eine Menge Armer sieht, und wirst drohende Blicke auf den hl. Laurentius, der nun nach Prudeustius eine lange Rede an den Präfecten hält, in welcher er von der Nichtigkeit des Goldes und von den aus dem Durste nach Gold entspringenden Verbrechen spricht, wie dagegen das wahre Gold das Licht des Himmels sei, dessen diese Armen nach den Trübsalen dieses Lebens genießen werden. Diese Armen, welche von jenen Verbrechen nichts wissen, dagegen ihre Leiden aus Liebe zu Gott in Geduld ertragen und sich dadurch den Himmel verdienen, seien also die goldenen Münzen, die er ihm versprochen. Dazu kommen als Perlen und Edelsteine die gottgeweihten Jungfrauen und Wittwen, welche der Kirche zur schönsten Zierde gereichen. Diese Schätze solle er nun nehmen und damit die Stadt Rom, den Kaiser und sich selbst bereichern. – Wuthentbrannt über diese Täuschung forderte nun der Präfect nach Ado von dem hl. Laurentius, daß er den Göttern opfere, und als er dessen sich weigerte, ließ er ihn auf verschiedene Weisepeinigen, nämlich zuerst mit Scorpionen peitschen, dann mit Bleikugeln schlagen, seine Seiten mit glühenden Blechen brennen, ihn auf die Folterbank (catasta) legen und neuerdings mit Scorpionen peitschen, bei welcher Gelegenheit ein Soldat, Namens Romanus, durch die Standhaftigkeit des heil. Martyrers bekehrt, hierauf von ihm getauft und dann auch nach dem Bekenntnisse des christlichen Glaubens gleich hingerichtet wurde. Die folgende Nacht, heißt es bei Ado weiter, habe Decins deu hl. Laurentius zu sich in das olympische Warmbad neben dem sallustianischen Palast führen und alle möglichen Marterwerkzeuge herbeibringen lassen, um seine Standhaftigkeit zu erschüttern. Nun habe er ihn um seine Herkunft gefragt, bei welcher Gelegenheit er dann die schon oben er wähnte Aeußerung gemacht habe, er sei von Geburt ein Spanier, aber erzogen in Rom etc. Hierauf habe der Tyrann ihn wieder zum Opfern bereden wollen, und, da dieses vergebens gewesen, habe er ihm den Mund mit Steinen zerschlagen und endlich em eisernes Bett in Form eines Roates herbei bringen lassen. Von allen diesen Martern, von denen übrigens auch im Mart. Rom. und bei mehreren heil. Vätern einige erwähnt werden, findet sich nichts bei Prudentius, sondern dort heißt es gleich, der getäuschte Präfect habe auf die Rede. des hl. Laurentius vor Wuth knirschend erwiedert, er wolle diese offenbare Verhöhnung exemplarisch bestrafen. Er wisse wohl, daß er den Tod wünsche; dieser solle ihm auch zu Theil werden, aber nicht schnell, sondern nur in ganz langsamer Weise. Er wolle ihm ein würdiges Bett bereiten, welches er desteigen solle etc. Nun ließ er einen eisernen Rost herbei bringen, der über matt glühende Kohlen gestellt wurde. Die Henker entkleideten den heil. Martyrer und banden ihn auf den Rost, damit das Feuer nur nach und nach in sein Fleisch eindringe. Da leuchtete nun sein Antlitz wie das des Moyses, als er vom Berge zurückkehrte, und wie das des dl. Stephanus, da er den Himmel offen sah. Diesen Glanz sahen die Neugetauften, welche zugegen waren, wie sie auch den Wohlgeruch empfanden, der von seinem Leibe ausging, während die Heiden in ihrer Verblendung Beides nicht bemerkten. Nachdem der hl. Laurentius diese Feuerqual längere Zeit erduldet, sagte er mit größter Ruhe zum Präe secten: »Nun kannst du meinen Leid umwenden lassen, denn er ist auf dieser Seite genug gebraten«. Wirklich ließ ihn der Präfect umwenden, und nachdem er auch auf der anderen Seite noch eine Zeit lang gelegen, sagte er heiter zum Präfecten: »Mein Fleisch ist setzt gebraten, du kannst nun davon essen«. Dann blickte er zum Himmel auf und flehte seufzend um Rom's Bekehrung, indem er nach Prudentius den Herrn Jesus Christus anrief, Er, der Abglanz des Vaters, der Lenker des Weltalls, durch dessen Macht die Stadt Rom sich alle Völker unterworfen, Er möchte nun auch machen, daß diese Stadt, wo die heil. Apostelfürsten Petrus und Paulus gepredigt und geblutet, das Heidenthum sammt seinen Gräulan entferne und dem Joche des Glaubens sich unterwerfe, damit das Christenthum im ganzen Reiche angenommen werden möge etc. Nach diesem Gebette gab er seinen Geist auf am 10. Aug. 258, und Prudentius nimmtkeinen Anstand zu behaupten, daß die gänzliche Bekehrung Roms vorzüglch den Gebeten des hl. Laurentius zuzuschreiben sei; denn von dieser Zeit an habe die Verehrung der Götter ab-, die Verehrung Christi aber so zugenommen, daß selbst die Vornehmsten dem Christenthume, das durch den Ruf der Tugenden und vielen Wunder des hl. Martyrers sich überall hin verbreitete, freudig sich anschlossen und man in Wahrheit sagen könne, der Tod dieses heil. Martyrers sei der wahre Tod der Götzentempel gewesen, weßwegen derselbe auch überall hoch verehrt werde etc. Das Feuer seiner Liebe zu Christus war so groß, daß erdas äußere Feuer kaum spürte, oder wie der hl. Papst Leo sagt: »Die Liebe Christi konnte durch die äußere Flamme nicht überwältigt werden, sondern das Feuer, welches von außen brannte, war schwächer als das im Innern angezündete« etc. Nach seinem Tode wurde sein heil. Leib weggetragen, und zwar nach Prudentius von zwei Senatoren, welche die wunderbare Freimüthigkeit des heil. Martyrers für Christus gewonnen hatte. Nach dem hl. Ado waren es die hhl. Ju stinus (s.d.) und Hippolytus, welche ihn auf dem Veranischen Felde am Wege nach Tivoli (Via Tiburtina) in dem der hl. Cyriaca gehörigen Landgute begruben, da wo setzt die herrliche, schon unter Kaiser Constantin dem Großen erbaute, dann aber im Laufe der Zeiten vielfach veränderte Basilica S. Laurentii extra muros (San Lorenzo fuori le mura) sich befindet, welche eine der 5 Patriarchal-Kirchen Rom's ist, wo vor dem Hochaltare in einer unterirdischen Kapelle nebst vielen anderen Martyrer-Reliquien besonders der Leib des hl. Laurentius mit dem im J. 557 von Constantinopel nach Rom gebrachten Leibe des hl. Erzmartyrers Stephanus in einem mit metallenem Gitter umfaßten Marmorschreine aufbewahrt und an der rechten Seitenwand die durch ein Gitter verwahrte große Marmorplatte gezeigt wird, auf welcher der hl. Laurentius seinen Martertod bestand. [...]

Barmherziger Gott, die glühende Liebe zu dir hat dem heiligen Diakon Laurentius die Kraft gegeben, dir und den Armen treu zu dienen und furchtlos für dich zu sterben. Hilf uns, dich zu lieben, wie er dich geliebt hat, und den Armen zu dienen, wie er ihnen gedient hat.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
Da nobis, quaesumus, omnípotens Deus: vitiórum nostrorum flammas exstínguere; qui beáto Lauréntio tribuísti tormentórum suórum incéndia superáre.
Per Dominum.
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

10. August: Hl. Blanus, Bischof
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Blanus (Blaanus, Blancus), (10. Aug. al. 19. Juli), ein Bischof in Schottland, von welchem außerordentlich viel Fabelhaftes zu lesen ist, von dem aber Folgendes auf Wahrheit beruhen dürfte: Der hl. Blanus war Bischof in Schottland und starb unter Kenneth III. um das Jahr 1000, oder richtiger unter Kenneth I. um das Jahr 912. Von Jugend an der Gottesfurcht ergeben, trat er den Culdäern (Cultores Dei, d.h. Diener Gottes, wie die Mönche im Mittelalter in Irland und Schottland genannt wurden) bei, wurde Abt, Bischof und starb an dem Orte, der später seinen Namen erhielt, nämlich zu Dumblan (Blanodunum), wo sich später ein bischöflicher Sitz erhob und eine Kathedralkirche zu Ehren unseres Heiligen erbaut wurde. Die Zeit seines Todes ist, wie schon bemerkt, nicht genau bekannt, fällt aber jedenfalls in das 10. Jahrh. Butler führt ihn unter dem Namen Blancus auf.
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

10. August: Hl. Blanus, Bischof
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Blanus, (10. Aug.), ein Schüler des hl. Comgallus († 10. Mai 601) und des hl. Kenneth, nahm, als er zum Bischof der Picten in Schottland geweiht worden war, seine Wohnung zu Kinngaradha, machte eine Reise nach Rom und starb am Ende des 6. Jahrhunderts. (But., Mg.)
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

10. August: Hl. Asteria, Jungfrau, Märyterin
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Asteria (Hesteria), V. M. (10. Aug.) Vom Griech. ἀστέριος = gestirnt, sternähnlich. – Die hl. Asteria oder Hesteria war eine Jungfrau aus Bergamo in Italien und wurde von der hl. Grata, die am 4. Sept. verehrt wird, zu ihrer Nachfolgerin in der Herrschaft über die Stadt erhoben. Als kaiserliche Beamte kamen, sie in ihr Amt einzuweisen, und sie aufforderten, zur Danksagung für ihre Erhebung zu solcher Würde dem Jupiter ein Opfer zu bringen, weigerte sie sich dessen, und wurde dann, als Christin erkannt, mit dem Schwerte enthauptet. Dieß geschah unter der Regierung des Kaisers Diocletian. Sie wird am nämlichen Tage im Mart. Rom. aufgeführt.
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Re: Heilige des Tages

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10. August: Hl. Erik IV., König von Dänemark, Märtyrer
Wikipedia hat geschrieben:Erik IV. Plovpenning (= Pflugpfennig) (* 1216; † 10. August 1250 bei Missunde) war ein Sohn des dänischen Königs Waldemar II. und dessen Frau Berengaria von Portugal. Er war ab 1232 Mitkönig seines Vaters in Dänemark und ab 1241 alleiniger König zur großen Verärgerung seiner beiden Brüder Abel und Christoffer I., die Teilhabe an der Macht forderten. Zudem war Erik 1216-1232 Herzog von Schleswig.

Dies führte zu langwierigen Kriegen über viele Jahre, wobei Abel, Herzog in Schleswig, Unterstützung von seinen holsteinischen Schwägern erhielt. 1244 kam es anlässlich eines geplanten Kreuzzuges gegen Estland zu einem Vergleich, der aber nur von kurzer Dauer war.

Um diese Kämpfe zu finanzieren, erhob Erik 1249 eine Steuer auf jeden Pflug, wovon er seinen Beinamen bekam. Das schien eine gerechte Steuer zu sein, da die Anzahl der Pflüge im Land in einem konstanten Verhältnis zum bearbeiteten Land stand. Es handelte sich also eigentlich um eine flächenbezogene Grundsteuer, die sich an der Zahl der Pflüge orientierte. Zwar konnten alle den kleinen Betrag bezahlen, aber die ruppige Art, sie einzutreiben, erzeugte Unmut, so dass der König 1249 sogar vor aufgebrachten Bauern in Schonen fliehen musste.

Außerdem stand er in Konflikt mit der Kirche in Dänemark. Er musste sich einen Brief vom Papst beschaffen, um die Bischöfe zwingen zu können, die von ihm bestimmten Priester an seinen Kirchen einzusetzen. Andererseits begann er, auf eigene Kosten für die Franziskaner ein Kloster in Roskilde zu bauen. Aber Krieg und Unfriede hinderten ihn an der Vollendung seiner Arbeit.

1250 gelang es ihm, den größten Teil von Abels südjütischen Herzogtum zu erobern, und er traf sich mit Abel für einen Vergleich. Nach diesem Treffen wurde er auf Geheiß seines Bruders am 10. August 1250 in der Nähe von Missunde ermordet. Nach einer Überlieferung wurde ihm auf einem Boot der Kopf abgeschlagen und sein Leib in der Schlei versenkt. Der aufgetauchte Leichnam wurde in Schleswig beigesetzt. 1258 wurden seine sterblichen Überreste in die St.-Bendts-Kirche in Ringsted überführt, wo er bestattet liegt. Über seinem Grab sind Fresken mit Szenen aus seinem Leben und von seinem Tod zu sehen.

Wegen seiner Rom-Treue, die ihn 1239 sogar zum päpstlichen Favoriten für den deutschen Kaiserthron machte, und seiner Ermordung wurde er als Märtyrer und Heiliger verehrt, allerdings nicht kanonisiert. [...]
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HeGe
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Re: Heilige des Tages

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10. August: Hl. Plektrudis, Königin, Wohltäterin, Klosterfrau
Wikipedia hat geschrieben:Plektrudis (Bliktrud) (* vor 670; † nach 717, vermutlich 10. August 725 in Köln) stammte aus vornehmstem austrasischem Adel und wird als Heilige verehrt. Sie stammt vermutlich aus der Hugobert-Irmina-Sippe.

Sie war wahrscheinlich die Tochter der Irmina von Oeren und des (Pfalzgrafen) Hugobert, und damit die Schwester der Äbtissin Adela von Pfalzel bei Trier. Seit etwa 670/675 war sie mit dem karolingischen Hausmeier Pippin dem Mittleren vermählt. Mit ihm machte sie zahlreiche Schenkungen an Kirchen und Klöster. Es erscheint historisch wahrscheinlich, dass die von ihr in die Ehe gebrachten Güter Pippin halfen, die Krise des arnulfingischen Hauses zu überwinden. Wohl auch deshalb war Plektrudis bei allen Rechtsgeschäften Pippins beteiligt. Ihre Söhne Drogo und Grimoald der Jüngere wurden mit wichtigen Ämtern durch Pippin ausgestattet.

Kurz vor dem Tode Pippins versuchte sie die Rechte ihrer Enkel (ihre Söhne waren bereits gestorben) gegen die Ansprüche von Pippins Friedelsohn Karl Martell zu verteidigen. Pippin willigte ein, dass ein unehelicher Sohn Grimoalds des Jüngeren, Theudoald, ihn beerben sollte. Karl wurde zunächst von Plektrudis in Köln gefangengesetzt. Er konnte jedoch fliehen und mit Hilfe einer von ihm aufgestellten Streitmacht Plektrudis schließlich 717 zwingen, seine Rechte anzuerkennen. Der Überlieferung nach ist sie 725 in Köln verstorben.

Plektrudis ist die Gründerin von St. Maria im Kapitol in Köln, wo sie auch begraben lag. Ein kostbarer Sarkophag konnte bei Ausgrabungen geborgen werden. Ihre Gebeine sind nach dem 2. Weltkrieg verloren gegangen.
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HeGe
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Re: Heilige des Tages

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11. August: Hl. Klara von Assisi, Jungfrau, Ordensgründerin
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:[...] Diese hl. Clara, frz. Ste-Claire, eine Jungfrau und die erste Schülerin des hl. Franciscus, war eine Tochter des Favorino Scisso und der Hortulana, welche beide Eltern sowohl wegen ihrer Geburt als wegen ihrer Reichthümer in ihrem Lande ein großes Ansehen genossen, und wurde etwa im Jahre 1194 zu Assisi, einer in Umbrien auf einem Berge, den man Assi nennt, gelegenen Stadt geboren. Ihre künftige Heiligkeit wurde der Mutter schon vor der Geburt geoffenbart, indem diese im Gebet um eine glückliche Niederkunft die Stimme hörte: »Fürchte dich nicht, denn du wirst ein Licht gebären, das die Welt hell (clarius) erleuchten wird.« Als nun eine Tochter zur Welt kam, erhielt sie, in Hinblick auf diese Verheißung, in der heil. Taufe den Namen Clara. Diese zeigte schon von ihrer Kindheit an eine große Liebe zu den Armen und eine ungemeine Anlage zur Frömmigkeit. Ihre Eltern wollten sie in der Welt versorgen und trugen ihr deßhalb eine vortheilhafte Heirath an; allein sie empfand darüber einen lebhaftem Schmerz, weil sie entschlossen war, nur Jesum als ihren Bräutigam zu erkennen, ließ sich daher von einer gottesfürchtigen Frau zum hl. Franciscus, der damals schon in einem hohen Rufe der Heiligkeit stand, führen, und flehte ihn in dieser wichtigen Angelegenheit um seinen Rath an. Die Worte des Heiligen, der von der Verachtung der Welt sprach, machten einen solchen Eindruck auf ihr Gemüth, daß die zarte Jungfrau auf der Stelle den Entschluß faßte, der Welt ganz zu entsagen. Am Montag nach Palmsonntag, den 18. März 1212, entfloh sie nun, in ihre schönsten Kleider gehüllt, aus dem väterlichen Hause, vereinigte sich mit andern Jungfrauen, die ebenfalls durch Frömmigkeit ausgezeichnet waren, und eilte in das Kloster Portiuncula, welches eine (italienische) Meile von der Stadt entfernt lag und wo der hl. Franciscus mit seinen Schülern lebte. Der Heilige empfing sie mit seinen Ordensbrüdern an der Kirchthüre, das »Veni, Creator Spiritus« singend, führte die hl. Clara vor den Altar, schnitt ihr die Haare ab und gab ihr statt der reichen Kleider, die sie auszog, ein Bußkleid, welches in nichts Anderm bestand, als in einer Art Sack, den sie mit einem Stricke um den Leib band. Da der hl. Franciscus damals noch keine Nonnenklöster seines Ordens errichtet hatte, brachte er sie in das Kloster der Benedictinerinen zu St. Paul, wo sie liebreich aufgenommen wurde, und von wo sie später in das Kloster St. Angelus von Panso kam, das in der Nähe von Assisi lag und ebenfalls dem Orden des hl. Benedictus gehörte. Von dem Tage dieser Einkleidung der hl. Clara schreiben die »armen Clarissen« die Jahre der Stiftung ihres Ordens. Die Entweichung der hl. Clara aus ihrem elterlichen Hause machte großes Aufsehen in der Stadt und rief allerlei Beurtheilungen hervor. Allein was auch immer ihre Eltern und die Freunde ihres Hauses unternehmen mochten, sie erklärte standhaft, der höhern Berufung treu zu verbleiben und keinen Schritt mehr in die Welt zurückzuthun. Ihre Standhaftigkeit errang den Sieg, und zwar so sehr, daß sie die Freude hatte, nicht nur ihre Schwester Agnes, sondern auch ihre Mutter Hortulana in dem kleinen an die Kirche von St. Damian stoßenden Hause, das ihr bald darauf der hl. Franciscus angewiesen hatte, zu sehen, um mit ihr der Vollkommenheit nachzutrachten. Bald bestand aufgestellt war, aus dreizehn Personen, wovon drei aus dem berühmten Hause der Ubaldini zu Florenz waren, und in wenigen Jahren erhielt der neue Orden so beträchtlichen Zuwachs, daß er in den verschiedensten Städten Italiens Klöster errichten konnte. Es würde zu weit führen, wollten wir die Lebensweise der hl. Clara in ihrem klösterlichen Asyl des Nähern beschreiben; wir geben nur noch an, daß sie sich wie ihr großer Meister mit der hl. Armuth verlobte und den Geist derselben so sehr zu ihrem eigenen machte, daß, als Papst Gregor IX. (1227–1241) den Artikel der Regel in Betreff der Armuth mildern wollte und den Vorschlag machte, dem Kloster von St. Damian bestimmte Einkünfte anzuweisen, sie ihn hoch und theuer beschwur, doch nichts in dem bisher Beobachteten ändern zu wollen, welche Bitte ihr denn auch gewährt wurde. Dieselbe Bitte wiederholte sie später bei Papst Innocenz IV. (1243 bis 1254), der ihr Begehren im Jahre 1251 durch eine eigenhändig geschriebene Bulle, die er voll der Rührung oft mit seinen Thränen befeuchtete, erfüllte. Mehr als einmal bezeugte Gott sichtlich, wie wohlgefällig ihm seine Dienerin sei. Als das Kriegsheer, welches Kaiser Friedrich II. in Italien zurückließ und das großentheils aus Saracenen bestand, auch Assisi belagerte, dabei zuerst auf das außerhalb der Stadt gelegene Kloster St. Damian losging und schon die Mauern erstiegen hatte, ließ sich die hl. Clara, obgleich krank, mit einem Speisekelch (cum capsa argentea), enthaltend das hl. Sacrament, an die Pforte des Klosters tragen, stellte diesen im Angesichte der Feinde auf, warf sich vor demselben auf die Erde nieder und verrichtete unter einem Strom von Thränen folgendes Gebet: »Sollte es möglich seyn, o mein Gott, daß deine Mägde, die du hier versammelt und mit deiner Liebe ernährt hast, in die Hände dieser Ungläubigen fallen, Errette sie, o Herr, und mich mit ihnen.« Nach beendigtem Gebete hörte sie eine Stimme wie die eines Knaben, die ihr sagte: »Ich werde dich allzeit beschützen.« Zu gleicher Zeit aber bemächtigte sich ein plötzlicher Schrecken der Belagerer und diese ergriffen mit einer solchen Uebereilung die Flucht, daß mehrere aus ihnen gefährlich verwundet wurden. Endlich kam die Zeit, wo die Heilige diese Welt verlassen sollte. Sie ermahnte daher vor ihrem Ende ihre Mitschwestern zur Beharrlichkeit in der Uebung der Armuth, ließ sich die Leidensgeschichte Jesu vorlesen und starb dann ruhig den 11. Aug. 1253, in ihrem 60. Lebensjahre und im 40. nach Ablegung der Ordensgelübde. Den folgenden Tag wurde sie beerdigt, an welchem Tage auch ihr Fest in der Kirche gefeiert wird. Papst Alexander IV. (1254–1261), der als Cardinalbischof von Ostia ihre Leichenrede gehalten hatte, setzte sie nach zwei Jahren (1255) unter die »Heiligen« der Kirche Christi auf Erden; fünf Jahre nachher wurde ihr Leib feierlich von St. Damian in das neue Kloster, welches man auf Befehl des Papstes innerhalb der Stadt erbaut hatte, übertragen, und im J. 1265 eine neue Kirche aufgeführt, welche ihren Namen trägt. [...]

Barmherziger Gott, aus Liebe zu dir hat die heilige Klara ein Leben der Armut geführt. Hilf uns auf ihre Fürsprache, dass wir unsere Wünsche mäßigen und mit ganzer Hingabe Christus nachfolgen, damit wir im Himmel dich, unser höchstes Gut schauen dürfen.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

11. August: Hl. Alexander "der Köhler", Bischof, Märtyrer
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Alexander Carbonarius, Ep. M. (11. Aug.) Der hl. Martyrer Alexander – mit dem Beinamen der Köhler (Carbonarius), weil er um Christi willen das Köhlerhandwerk erwählt hatte – war Bischof zu Comana in Pontus. Um das Jahr 248 nach Chr. schickten die Einwohner von Comana eine Gesandtschaft an den hl. Gregor, den Wunderthäter, Bischof von Neucäsarea, mit der Bitte, sie in der Wahl eines Bischofs zu unterstützen. Ihrer Bitte entsprechend, kam er dahin; als ihm aber keiner der Vorgeschlagenen gefiel und er die Versammlung ermahnte, unter den Leuten des gemeinen Standes sich umzusehen, schlug Jemand aus derselben spottweise den Alexander, den Köhler, vor. Allein der hl. Gregor nahm die Sache sehr ernst, untersuchte sie genau und entdeckte zu seiner größten Freude, daß er einen wahren Schatz gefunden; denn er vernahm, Alexander sei von vornehmer Abkunft, habe ein beträchtliches Vermögen besessen, aber Allem entsagt, um Jesu in seiner Demuth und Armuth gleichförmig zu werden, weßhalb er ihn zum Bischof weihte. Der hl. Alexander entsprach vollkommen dem bei seinem ersten Auftreten zurückgelassenen Eindruck; denn er regierte die Kirche von Comana mit so segensreichem Erfolge, daß der hl. Gregor von Nyssa in seiner Lobrede auf Gregor den Wunderthäter sich auf's Ehrenvollste über dessen Lob verbreitet. Nachdem der hl. Alexander mit ausgezeichnetem Ruhme seiner Heerde vorgestanden, ward ihm die Gnade zu Theil, für seinen Glauben sein Leben im Feuertode hinzugeben. Es ist jedoch nicht ausgemacht, in welchem Jahre dieß geschehen ist; Einige setzen (ohne hinlänglichen Grund) seinen Tod in die Zeit der Verfolgung des Kaisers Decius, um 244 oder 250. Wenn das röm. Mart. ihm den Beinamen eines sehr beredten Philosophen (qui ex philosopho dissertissimo eminentem Christianæ humilitatis scientiam adeptus) gibt, so scheint damit blos die christliche Weltweisheit verstanden zu werden, die mit der Heiligkeit des Wandels die evangelische Demuth verbindet. Auf kirchlichen Gemälden wird der hl. Alexander abgebildet im bischöflichen Ornate mit den Abzeichen eines Kohlenbrenners, weil er eben dieses Handwerk früher betrieben hatte.
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

11. August: Hl. Gaugericus, Bischof
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Gaugericus, Ep. (11. Aug.) Der hl. Gaugericus, frz. St-Géry, wurde zu Yvoy, im Luxemburgischen, geboren. Seine Eltern ließen ihn unter ihren Augen in den Wissenschaften und in den Uebungen der Tugend bilden. Durch eine sorgfältige Erziehung hat er den kostbaren Schatz seiner Unschuld unversehrt bewahrt. Frühzeitig gewöhnte er sich an Nachtwachen und Gebet, und zeigte von Kindheit an eine besondere Liebe zu den Armen. Der hl. Bischof Magnericus von Trier weihte ihn zum Diakon, in welchem Amte er vorzüglich den Unterricht der Gläubigen sich angelegen seyn ließ. Seit dem J. 580 (nach Migne 589) finden wir den hl. Gaugericus als Bischof von Arras (Atrebatum) und Cambray (Cameracum), welche bischöfliche Sitze beinahe sechs Jahrhunderte lang vereinigt waren. Als solcher gründete er die Abtei St. Medardus (später St. Géry). Er hatte noch mancherlei Ueberbleibsel des Heidenthums zu tilgen, was ihn um so mehr antrieb, nach möglichster Reinheit des Lebens zu trachten. Gott verlieh ihm bei Lebzeiten die Wundergabe. Ein Aussätziger, den er zu Yvoy taufte, wurde plötzlich gesund. Er starb am 11. Aug. 619. Sein Name findet sich an diesem Tage auch im Mart. Rom. (II. 664.)
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

11. August: Hl. Philomena, Jungfrau, Märtyrerin
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:Philomena [...], eine Jungfrau und Martyrin, auch Filumena und Filomena genannt, deren heil. Ueberreste am 25. Mai 1802 in den Katakomben der hl. Priscilla an der salarischen Strasse unter einem Grabsteine aufgefunden wurden, auf dem in lateinischer Sprache die Worte standen: »Filomena, Friede sei mit dir! Amen.« Auf dem Stein waren noch eingegraben eine Lilie und Palme, als Zeichen der Jungfrauschaft und des Martyrthums; ferner ein Anker, eine Geißel und drei Pfeile als Werkzeuge der Martern. Unmittelbar neben den Reliquien fand man ein sehr dünnes irdenes Gefäß, an welchem ausgetrocknetes Blut klebte, welches bei ihrem Tode aufgefaßt, und zugleich mit dem hl. Leichnam hier beigesetzt worden war. Als man die Bluttheilchen von den Gefäße ablöste, sah man sie wun derbarer Weise wie Edelsteine glänzen. Drei Personen: ein Künstler, ein Priester und eine Nonne hatten Offenbarungen über ihr Leben und Leiden; doch die Kirche hat sich noch nicht darüber ausgesprochen. Im Jahre 1805 wurden die Reliquien nach Mugnano im Neapolitanischen gebracht, wo sie verehrt werden und durch zahlreiche Wunder leuchten. Ueber ihre Martyrgeschichte sind keine Nachrichten vorhanden. Die sogenannten Offenbarungen, so fromm und erbaulich ihr Inhalt auch ist, können dieselben in keiner Weise ersetzen, da ihr Inhalt nur eine Ausweiterung der Zeichen ihres Grabsteines ist und an innern Widersprüchen leidet. Erscheinungen der Mutter Gottes z.B., wie sie hier erzählt werden, finden steh in keiner der auf uns gekommenen ächten Martyrgeschichten. Auch ist ihr Name mit: »Erleuchtete«, »Tochter des Lichtes« falsch übersetzt. Die Ableitung ist eben gerade so, wie eine der griechischen Sprache unkundige Klosterfrau sie aus dem lateinischen machen konnte; es trifft die Schuld hievon aber nicht sie, sondern vielmehr nur die Legendenschreiber, die ihr unbedenklich beipflichteten. Das Wesentliche ist folgendes: Die hl. Philomena, die Tochter eines griechischen Königs, kam als 13jährige Jungfrau mit ihrem Vater nach Rom, wo Kaiser Diocletian sie für sich begehrte, während sie sich als Braut Jesu Christi bekannte. Hierauf ließ sie der Kaiser ins Gefängniß werfen, geißeln, und mit einem am Halse befestigten Anker in die Tiber werfen. Da schnitten Engel den Strick ab, so daß sie nicht einmal naß wurde. Als auch die glühenden Pfeile, welche man auf sie abschoß, auf die Schützen zurückprallten, ließ sie der Tyrann enthaupten. Die heil. Reliquien kamen zuerst nach Neapel, wo sie in der Kirche S. Maria delle Grazie drei Tage lang zur öffentlichen Verehrung ausgesetzt waren. Als sie von da in die Kapelle der Familie Terres übertragen worden waren, geschahen die ersten Wunder. Die Stadt und Umgebung von Mugnano, welche zur Zeit der Uebertragung sehnsuchtsvoll um Regen gebetet hatte, wurde sogleich nach Ankunft der hl. Reliquien erhört. Mit dem Rufe: »Es lebe die Heilige!« wurde sie daher von dem hoch erfreuten Volke mit lautem Jubel empfangen. Seitdem hat sich ihre Verehrung durch alle Theile der kathol. Welt verbreitet. Sie wird »die große Heilige«, »die Wunderthäterin des 19. Jahrhunderts« genannt. Auf Bildnissen ist sie an den Eingangs genannten Attributen leicht zu erkennen.
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Re: Heilige des Tages

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11. August: Hl. Rusticula, Äbtissin, Jungfrau
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Rusticula, Abb. V. (11. al. 10., 16. Aug., 16. Mai, 1. Sept.). Die heil. Abtissin Rustirnia wird zu Arles, wo sie im Großmünster (Grand-Monastier) lebte und wirkte, und zu Air verehrt. Sie wird in ihrer Lebensbeschreibung, welche einen fast gleichzeitigen Priester Namens Florentius Gallus zum Verfasser hat, auch Martia genannt, weil sie aus dem vornehmen gascognischen Geschlechte der Martier abstammte. Sie wurde im J. 555 zu Vaison in der Provence geboren und hatte noch einen ältern Bruder. Kaum hatte sie das Licht der Welt erblickt, als der Vater starb. Ihre körperliche Wohlgestalt und ihre Talente verlockten einen gewissen Cheran, einen Vertrauten des Königs Guntram, wohl nicht ohne Vorwissen der Mutter, sie zu entführen. Durch besondere göttliche Fügung entkam sie den Händen des Entführers und wurde auf Anrathen des Bischofs Syagrius von Autun und mit Beistimmung des Königs selbst in das Kloster der heil. Cäsaria zu Arles gebracht, welchem damals die hl. Abtissin Liliola vorstand. Unter ihrer Leitung machte sie große Fortschritte in den Wissenschaften und im tugendhaften Leben. Bald war sie entschlossen, hier zu bleiben, obwohl ihre Mutter sehr in sie drang, daß sie wieder in die Welt zurückkehre. Als Klosterfrau kannte sie keine Sorge, als die genaue Erfüllung der Ordensregel. Die hl. Schrift las sie mit so vielem Fleiße, daß sie einen großen Theil derselben auswendig wußte. Bei ihren Mitschwestern stand sie daher in so hohem Ansehen, daß sie nach dem Tode der Abtissin Liliola, obschon sie erst 18 Jahre alt war, zur Oberin gewählt wurde. Mit Widerstreben nahm sie die Würde an, bewies sich aber durch ihre Sorgfalt und Heiligkeit des Amtes würdig. Es ist unbeschreiblich, sagt ihr Geschichtschreiber, (vgl. Stolz, Legende) mit welcher Süße und liebevollen Milde sie die Schwestern zurechtwies, und nicht wie eine Gebieterin, sondern wie eine gütige Mutter ihnen heilsame Ermahnungen gab. Besonders lag sie dem Gebete und der Betrachtung ob. Den Nachtwachen und Fasten war sie so ergeben, daß sie öfter erst am dritten Tage Speise zu sich nahm, und ganze Nächte betend in der Kirche zubrachte. Nur einmal des Jahres legte sie sich zum Schlafen ins Bett. Nach dem Ableben des Königs Theodorich bemächtigte sich Chlotar II. gewaltsam des Reiches und ermordete zwei Söhne des verstorbenen Königs. Der Prinz Childebert, welchen der König gleichfalls ermorden wollte, rettete sich durch die Flucht. Sie wurde angeklagt, den Königssohn in ihrem Kloster verborgen zu halten, und in gefängliche Hast genommen. Bei dieser Gelegenheit ereigneten sich viele Wunder an Kranken, wodurch ihre Unschuld an den Tag kam. Auch verwendete sich für sie der Bischof Domnolus von Vienne. Bald wurde sie unter großen Ehrenerweisungen wieder in ihr Kloster zurückgebracht und daselbst von den Schwestern mit höchster Freude empfangen. Die demüthige Ordensfrau schrieb ihre Befreiung den Gebeten ihrer geistlichen Töchter zu. Nach ihrer Rückkehr erweiterte sie das Kloster. Auch in der Stadt Arles erbaute sie viele Kapellen. Endlich, nachdem sie in jeder Weise sich als treue Dienerin Christi bewiesen hatte, starb sie, 77 Jahre, am 11. Aug. d. J. 632. Schon bei Lebzeiten verherrlichte sie der Herr, wie oben schon gesagt, durch Wunder. Einmal sah eine Schwester ihr Gesicht wie einen Sonnenstrahl leuchten. [...]
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Re: Heilige des Tages

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11. August: Hl. Susanna, Jungfrau, Märtyrerin
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Susanna, V. M. (11. Aug.) Diese hl. Jungfrau und Martyrin zu Rom soll eine Tochter des hl. Gabinius, und Nichte des hl. Papstes Cajus gewesen sein und viele Ungläubige bekehrt haben. Da sie das Gelübde der Jungfrauschaft abgelegt hatte, weigerte sie sich, die ihr angetragene eheliche Verbindung mit dem Adoptiosohne des Kaisers Diocletianus einzugehen. Ein Engel schützte ihre Jungfräulichkeit. Da sie sich als Christin bekannte, wurde sie nach schrecklichen Foltern, die sie mit unerschütterlicher Standhaftigkeit ertrug, in ihrem Gemach enthauptet. [...]
Sanctórum Martyrum tuórum Tiburtii et Susánnæ nos, Dómine, fóveant continuáta præsídia: quia non désinis propítius intuéri; quos tálibus auxíliis concésseris adiuvári.
Per Dominum.
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Re: Heilige des Tages

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11. August: Hl. Taurinus, Bischof
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Taurinus, Ep. Conf. (11. August al. 5. Sept.). In den Lebensbeschreibungen dieses hl. Bischofs und Apostels von Evreux (Ebroicae) wiederholt sich die Erscheinung, daß Einige ihn noch in das apostolische Zeitalter setzen, während die Boll. und viele Andere ihm das 4. oder 5. Jahrh. zuweisen. Seine Verehrung reicht ins tiefste Dunkel des Alterthumes hinauf, aber seine Geschichte ist verloren gegangen. Die von seinem angeblichen Schüler Deodat verfaßte Lebensbeschreibung hat auf Glaubwürdigkeit keinen Anspruch. Die Legende aber erzählt viel Wunderbares von diesem Heiligen. Schon seine Geburt umstrahlte englisches Licht. Sein Vater hieß Tarquinius, und war ein Heide, seine Mutter Euticia aber eine fromme und eifrige Christin. Beide lebten unter glücklichen Verhältnissen zu Rom. Ihr einziger Sohn wuchs unter der sorgsamen Pflege der Mutter zu einem wissenschaftlich gebildeten und frommen Jüngling heran. Sein Wunsch war, die Erkenntniß und Liebe Jesu Christi, welche in seinem Herzen lebte, auch in die Herzen Anderer zu übertragen, indem er das Verlangen in sich trug, wo möglich Martyrer zu werden. Er wurde also vom hl. Papste Clemens I. zum Priester geweiht und in die Stadt und Umgegend von Evreux zur Bekehrung der Heiden gesendet. Als er hier ansehnliche Erfolge erzielte, machten sich zwei Zauberer an ihn, und wollten ihm das Leben nehmen. Er aber hielt sie durch das heil. Kreuzzeichen auf dem Erdboden fest, so daß sie nicht vom Platze konnten und sich vor lauter Scham selbst das Leben nahmen. Das wurde dem Präfecten Licinius angezeigt, und dieser ließ den Heiligen gefangen nehmen. Als er vor dem Richterstuhle den Namen Christi furchtlos bekannte, ergrimmte der Richter und befahl ihn heftig zu schlagen. Aber den Henkersknechten erstarrten die Arme. Als das die Frau des Präfecten sah, welche Leonilla hieß, bekehrte sie sich. Außerdem erweckte der Heilige ein Mädchen vom Tode, wodurch wieder 120 Personen zum Glauben bekehrt wurden, und die hl. Taufe verlangten. Doch starb er nicht als Martyrer. Als nämlich Marinus, des Licinius Sohn, und sein Schildknecht Paschasius durch einen Sturz vom Pferde gestorben waren, machte sie der hl. Taurinus wieder lebendig. Als sie hierauf erzählten, was sie in der Hölle gesehen hätten, wurde Licinius und mit ihm noch 1200 Andere gläubig. Die Legende fährt fort, seine mühsamen Amtsreisen und die non ihm gemachten Bekehrungen zu rühmen. Dieselben erfolgten so zahlreich, daß er es wagen konnte, einen bisher der Diana geweihten Tempel in eine Muttergotteskirche umzuwandeln. Dieser Erfolg erklärt sich aus den zahlreichen Wundern, die er an Blinden, Stummen und Kranken jeder Art verrichtete. Sein Tod erfolgte in der Kirche, nachdem er vorher noch geprediget und die heil. Messe gelesen hatte, unter den Lob- und Dankgesängen heil. Engel, welche auch den Gläubigen erschienen und sie über den Hintritt ihres geistlichen Vaters trösteten. Zu gleich erfüllte eine Wolke die ganze Kirche mit süßem, lieblichem Wohlgeruch. Als die Wolke verschwand, fand man den Bischof mit ausgestreckten Händen und aufgehobenen Augen in seinem Stuhle verschieden. Daß diese Legende außer der Ueberlieferung der Kirche von Evreux und einigen Erinnerungen, welche sich an das Städtchen Giray knüpfen, keine historische Grundlage hat, ist zu bedauern. Die spätere Abtei St. Taurin bewahrte seine Reliquien, von welchen jedoch ein Theil im 9. Jahrh. nach Lesoux (castrum Laudosum) (Puy de Dome) in die dortige St. Peterskirche. und ein anderer Theil nach Chartres und Gigny (coenob. Gigniacense) kam. Nur kleine Reste sind aus der Revolutionszeit noch unversehrt geblieben. Die Verehrung des Heiligen am 11. August erstreckt sich über ganz Frankreich und darüber hinaus. Am 5. Sept. beging man ehedem das Andenken an seine Uebertragung. (II. 639–656.)
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Re: Heilige des Tages

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11. August: Hl. Tiburtius und Gefährten, Märtyrer
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. S. Tiburtius et Soc. M. M. (11. Aug.), Dieser hl. Tiburtius war der Sohn eines heidnischen Römers aus dem Beamtenstande, Namens Chromatius. Als dieser bei der Vernehmung des hl. Martyrers Tranquillinus hörte, daß ihn der Empfang der hl. Taufe von der Gicht geheilt hatte, verlangte er, da ihn dieselbe Krankheit quälte, die hl. Taufe. (Vater und Sohn gehören zu dem Triumphzuge des hl. Sebastianus.) Seit dieser Zeit fanden die Christen in seinem Hause einen sichern Zufluchtsort. Sein hl. Sohn widmete sich dem geistlichen Stande, wurde entdeckt, gefoltert, und verurtheilt, mit bloßen Füßen auf glühenden Kohlen zu gehen. Als der hl. Tiburtius über die glühenden Kohlen ohne Schmerz einherschritt, sprach er: »Es scheinen nicht Kohlen, sondern Blumen zu sein.« Zuletzt wurde er an der Lavicanischen Straße enthauptet. Sein Vater starb eines natürlichen Todes auf seinem Landgute, wo er in der Ausübung christlicher Tugenden seine letzten Tage zubrachte. Die von ihm, als er noch Heide war, verurtheilten Christen sind bei den Boll. nicht namhaft gemacht. Gegen diejenigen, welche diese Martyrgeschichte aus dem Grunde anzweifeln, weil der Kaiser Alexander Severus den Christen günstig gewesen sei, ist zu bemerken, daß die Statthalter in dessen Abwesenheit desto grausamer gegen sie vorgingen. (II. 613.)

Sanctórum Martyrum tuórum Tiburtii et Susánnæ nos, Dómine, fóveant continuáta præsídia: quia non désinis propítius intuéri; quos tálibus auxíliis concésseris adiuvári.
Per Dominum.
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

11. August: Sel. Mauritius Tornay, Priester, Mönch, Missionar, Märtyrer
Wikipedia hat geschrieben:Maurice Tornay (* 31. August 1910 in La Rosière, Gemeinde Orsières, Wallis; † 11. August 1949 am Choula-Pass in China) war ein Schweizer Augustiner-Chorherr im Tibet, der als Märtyrer seliggesprochen wurde.

Tornay studierte 1925 bis 1931 am Kollegium der Abtei Saint-Maurice, wurde 1931 Novize im Hospiz auf dem Grossen Sankt Bernhard und legte 1935 die Profess als Regularkanoniker ab. Er schloss sich einigen Mitbrüdern an, die aufgebrochen waren, um in Tibet ein Hospiz zu gründen und gelangte 1936 nach Yunnan. 1938 erhielt er im vietnamesischen Hanoi die Priesterweihe und leitete 1938 bis 1945 ein kleines Priesterseminar zur Ausbildung eines einheimischen Klerus. Im Juni 1945 wurde er Pfarrer in Yerkalo, der einzigen katholischen Missionsstation im unabhängigen Tibet, wurde aber von der tibetischen Geistlichkeit bereits im Januar 1946 wieder vertrieben.

Vergeblich suchte er Unterstützung bei den diplomatischen Vertretungen der westlichen Staaten in Nanjing und beim Apostolischen Nuntius, schliesslich fasste er mit Zustimmung seines Vorgesetzten, Erzbischof Antonio Riberi, den Entschluss, sein Anliegen vor dem Dalai Lama zu vertreten. Dazu schloss er sich im Juli 1949 einer Karawane nach Lhasa an, um bei der geistlichen Führung Tibets die Genehmigung für seine Rückkehr nach Yerkalo zu erhalten. Die Führung Tibets stand zu jenem Zeitpunkt unter Hochspannung, denn damals begannen die massiven Einschüchterungsversuche der kommunistischen Führung, welche schließlich 1950 zum Einmarsch der chinesischen Volksbefreiungsarmee in Tibet gipfelten.

Tornay, der sich verkleidet hatte, wurde erkannt, festgenommen und sollte des Landes verwiesen werden. Am Choula-Pass an der chinesisch-tibetanischen Grenze versuchte er zu flüchten, wurde jedoch dabei zusammen mit seinem Diener von Tibetern erschossen. Der Leichnam von Maurice Tornay und der seines Dieners Doci wurden am 17. August 1949 im Garten der Mission in Atuntse beigesetzt, mehr als 40 Jahre später wurden seine Gebeine in seine frühere Pfarrei Yerkalo übertragen, wo heute die einzige katholische Kirche in Tibet steht (ganz Tibet zählt inzwischen rund 8000 Katholiken).

Am 16. Mai 1993 wurde Maurice Tornay von Papst Johannes Paul II. seliggesprochen.
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HeGe
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Re: Heilige des Tages

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12. August: Hl. Johanna Francisca Fremiot de Chantal, Ordensgründerin
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:[...] Diese hl. Johanna wurde als die Tochter des Benignus Fremiot, nachmaligen Präsidenten des Parlamentes von Burgund, und seiner Gemahlin Margaretha von Berbisy am 28. Jan. 1572 zu Dijon geboren und nahm beim Empfange der heil. Firmung zu ihrem Taufnamen noch den Namen »Francisca« an. Da ihre Mutter frühzeitig starb, übergab sie sich dem besonderen Schutze der seligsten Jungfrau Maria, und ihr Vater sorgte nun mit doppeltem Eifer für eine gute Erziehung seiner drei Kinder, von denen Johanna am besten seinen Absichten entsprach. Sie hatte nichts Mädchenhaftes in ihren Sitten und kein Gefallen an den Vergnügungen der Welt. Im 20. Jahre ihres Alters verehelichte sie ihr Vater zu Dijon mit dem Baron von Chantal, welcher zu Bourbilly wohnte und ein Kriegsmann von 27 Jahren war, der sich im Waffendienste auszeichnete und die Gunst des Königs Heinrich IV. verdient hatte. Da fand sie nun ein Haus, in dem man wenig von Regelmäßigkeit wußte; die öftere Abwesenheit des Hausherrn hatte viele Unordnungen herbeigeführt, die sie zu beseitigen eifrigst bemüht war. Sie wachte sorgfältig über die Dienerschaft, hielt sie zur pünktlichen Ausübung ihrer Religionspflichten an, versammelte sie jeden Abend zum gemeinschaftlichen Gebete, schickte sie jeden Sonntag in die Pfarrkirche zum Gottesdienste und ließ sie täglich in der Schloßkapelle einer heil. Messe beiwohnen. Jeder Diener hatte sein bestimmtes Geschäft und zu dessen Verrichtung eine festgesetzte Zeit. Gegen ihren Gatten war Johanna voll Aufmerksamkeit und Liebe und sonach ein Muster für christliche Hausfrauen. Nachdem derselbe im J. 1601, eben von einer Krankheit genesen, auf einer zur Erholung unternommenen Jagdpartie unglücklicher Weise durch den unvorsichtigen Schuß seines Freundes verwundet, einige Tage daraufin ihren Armen verschieden war, fühlte sie zwar den tiefsten Schmerz, ertrug aber das Unglück mit vollkommener Ergebung in den göttlichen Willen und tröstete sogar den unglücklichen Freund, dem sie seine Unvorsichtigkeit von Herzen verzieh. Nun weihte sie sich ganz der Erziehung ihrer vier Kinder, welche von sechs, die sie geboren, am Leben geblieben waren, nämlich ein Knabe und drei Mädchen. Sie schlug mehrere ehrenvolle Heiratsanträge ab, gelobte ewige Keuschheit und heiligte ihren 28jährigen Wittwenstand durch Zurückgezogenheit von der Welt, durch Gebet und Arbeit, durch Unterricht und Erziehung ihrer Kinder, durch Werke der Wohlthätigkeit aller Art, hatte aber dabei auch viele innere und äußere Leiden, besonders nachdem sie mit ihren Kindern zu ihrem Schwiegervater, dem alten Baron von Chantal, nach Monthelon im Bisthume Autun hatte ziehen müssen. Im J. 1604 lernte sie zu Dijon bei Gelegenheit einer Predigt den hl. Franz von Sales kennen und wählte diesen großen Bischof von Genf zu ihrem Beichtvater. Unter Leitung dieses erleuchteten Seelenführers machte sie im heiligen Leben große Fortschritte, und wurde ihre Lostrennung von der Welt immer vollkommener. Um fünf Uhr Morgens stand sie auf zum Gebete, las vor dem Mittagsmahle eine halbe Stunde in einem geistlichen Buche, erklärte Abends ihren Kindern die Glaubens- und Sittenlehren der Religion, betete ihren Rosenkranz, trug unter ihrem einfachen Kleide (alle kostbaren Gewande hatte sie zum Besten der Armen schon bald nach ihres Mannes Tode veräußert) beständig ein härenes Bußkleid, besuchte die Armen und Kranken und brachte ganze Nächte bei Sterbenden zu. Lange Zeit unterhielt sie eine arme, mit Geschwüren bedeckte Frau, verband selbst ihre eckelhaften Wunden und erwies ihr die demüthigsten Dienste. – Dem hl. Franz v. Sales offenbarte Johanna endlich einen länger zurückgehaltenen Drang, die letzten Bande, welche sie noch an die Welt fesselten, zu zerreißen. Der Heilige schlug ihr den Eintritt in mehrere Orden vor, Johanna überließ aber stets ihm die Entscheidung. Als er ihr nun seinen Entschluß mittheilte, eine neue Genossenschaft unter dem Namen der »Heimsuchung Mariä« zu errichten, willigte die fromme Wittwe mit Freuden ein und nahm nach Besiegung unsäglicher Hindernisse zu Annecy am Dreifaltigkeitsfeste im J. 1610 mit zwei anderen gottseligen Frauen das Ordenskleid. Bald gesellten sich zehn andere dazu. Der Cardinal von Marquemont, Erzbischof von Lyon, rieth dem hl. Franz von Sales, den Plan seiner Congregation zu ändern und sie zu einem religiösen Orden zu erheben, um ihr dadurch festeren Bestand zu geben. Frau von Chantal und ihre Genossinnen legten daher die feierlichen Gelübde ab, und so entstand der Orden von der »Heimsuchung Mariä«. (S. Bd. II. S. 260 unter S. Franciscus). Durch ein weiteres Gelübde verpflichtete sich Johanna, stets das zu thun, was sie für das Vollkommenste halten würde. In den vielen Krankheiten, mit denen sie heimgesucht wurde, bewies sie ein unerschütterliches Gottvertrauen und eine bewunderungswürdige Geduld. In der Folge verließ sie öfters Annecy, um in verschiedenen Städten Häuser ihres Ordens zu gründen, und stand vom J. 1619–1622 dem ersten von ihr in der Vorstadt St. Antoine von Paris gestifteten Hause vor. Nach dem Tode des hl. Franz von Sales fiel auf sie die ganze Last der Verwaltung und Verbreitung des Ordens. Zudem verwundeten noch Familientrauerfälle ihr Herz; ihr Sohn fiel in der Blüthe seiner Jahre (1627) in einer Schlacht gegen die Hugenotten, und wenige Jahre darauf (1631) starben ihre Schwiegertochter und ihr Tochtermann, der Graf von Toulonjou. Dabei hatte sie mit einer eigenthümlichen inneren Trostlosigkeit und religiösen Aengstlichkeit zu kämpfen, lernte sie aber besiegen und verschaffte dadurch ihren Tugenden nur noch einen höheren Glanz. Als gewissenhafte Vorsteherin war sie um das Wohl ihrer geistlichen Töchter mütterlich besorgt, hielt sie mit Worten der Liebe und des Ernstes zur Uebung aller Tugenden an, unterrichtete sie von der Nothwendigkeit, sich selbst abzusterben, und von der Beschaffenheit des wahren und beharrlichen Gebetes. Im J. 1638 ließ die Herzogin von Savoyen die Heilige nach Turin kommen, um daselbst ein Haus ihres Ordens zu gründen. Einige Zeit nachher ward sie auch durch Anna von Oesterreich, Königin von Frankreich, nach Paris gerufen, erlitt aber wegen der vielen Ehrenbezeugungen, die ihr daselbst erwiesen wurden, große Drangsale für ihre Demuth. Auf ihrer Rückreise nach Annecy besuchte sie noch mehrere Klöster ihres Ordens, wurde aber bei ihrer Ankunft zu Moulins (Molinum) von einem Fieber ergriffen, und bald zeigte sich eine Brustentzündung. Nach andächtigem sie sanft im Herrn am 13. Dec. 1641. [...]

Gott, du hast die heilige Johanna Franziska auf den verschiedenen Wegen ihres Lebens zu großen Taten befähigt. Höre auf ihre Fürsprache. Hilf jedem von uns, seine Berufung zu erkennen und deinen Auftrag zu erfüllen, damit wir Zeugen deines Lichtes werden.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
Omnípotens et miséricors Deus, qui beátam Ioánnam Francíscam, tuo amóre succénsam, admirábili spíritus fortitúdine per omnes vitæ sémitas in via perfectiónis donásti, quique per illam illustráre Ecclésiam tuam nova prole voluísti: eius méritis et précibus concéde; ut, qui infirmitátis nostræ cónscii de tua virtúte confídimus, coeléstis grátiæ auxílio cuncta nobis adversántia vincámus.
Per Dominum.
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12. August: Hl. Hilaria von Augsburg und Gefährten, Märtyrer
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:SS. Hilaria (Hylaria) et Soc. MM. (12. al. 7. Aug.) Die hl. Hilaria, die Mutter der hl. Afra, gehört zu den Patronen der Stadt und Diöcese Augsburg. Ihr Fest wird alljährlich am 12. August als dupl. 2. Class. begangen, obwohl ihr Todestag ein früherer, wahrscheinlich der 7. August, war. Sie und ihre Dienerinnen, die hhl. Digna, Eunomia (Eumenia) und Eutropia (Euprepia) kommen auch in den ständigen Commemorationen (Suffragien) vor. Ihre Verehrung entstand und pflanzte sich fort zugleich mit der der hl. Afra. Sie ist eine Frucht der geschichtlichen Thatsache, die uns zunächst durch eine alle Jahrhunderte durchlaufende Tradition bestätigt wird, auf welche sich die spätern geschichtlichen Zeugnisse berufen. Der hl. Hilaria und ihrer Genossinnen gedenken die ältesten noch vorhandenen Kirchenbücher und Martyrologien. Auch die ihr geweihten Kirchen, Kapellen und Altäre, die altherkömlichen Feste, sowie die an und für sich nicht geringe Wahrscheinlichkeit, daß die Bekehrung der hl. Afra den Anstoß zu vielen andern Bekehrungen, namentlich in der Familie, gegeben habe, sind sichere Beweise für die öfter angefochtene Aechtheit jener Ueberlieferung. Ihr zufolge wurde die hl. Hilaria ebenfalls vom hl. Bischofe Narcissus getauft. (S. S. Afra). Später bestattete sie mit ihren Dienerinnen die hl. Afra und betete an ihrer Grabstätte. Der Statthalter Gajus ließ, da sie auf sein Geheiß, sich zu entfernen und Christum zu verläugnen, nicht achteten, die Gruft mit Gesträuch umgeben und dasselbe anzünden. So fanden die hhl. Martyrinnen den Tod und zwar nach den Bollandisten (II. 50) am 7. August 304. Die Reliquien der hhl. Digna, Eunomia und Eutropia wurden im J. 1064 vom Bischofe Embrico aufgefunden. Ein süßer Geruch entquoll den heil. Gebeinen. Unter dem Abte Egino von St. Ulrich und Afra, welcher vom J. 1109 bis 1122 waltete, fand man dann das Haupt der hl. Hilaria, nach Khamm (Hierarch. Aug. p. I. 62) nebstdem noch mehrere Reliquien derselben. Eine neue Erhebung der hl. Digna fand durch den vom J. 1126 bis 1151 regierenden Abt Udalscalcus statt. Durch die Wunder, welche bei dieser Gelegenheit geschahen, namentlich Befreiung von Zahnschmerzen etc., wurde ihre beinahe vernachlässigte Verehrung wieder neu angeregt und entflammt. Nach Khamm wurde das Haupt der hl. Hilaria nach Rom gesendet, ein Theil ihrer vorzüglicheren Reliquien aber in der Domkirche beigesetzt. Im 15. Jahrhundert, entweder unter dem Abte Johann Hohenstainer, oder, wie Khamm wissen will, unter dessen Nachfolger Melchior von Stammham, wurde die hl. Digna abermals erhoben, wobei neue Wunder, z. B. an einer Frau aus Friedberg, geschahen. Im J. 1619 wurden diese kostbaren Heiligthümer in die obere Sacristei von St. Ulrich und Afra und von da im J. 1698 mit den Reliquien der hhl. Bischöfe Wicterpus, Thosso, Nidgarns und Adalbero in die schöne Kapelle der großen Sacristei übertragen. Ein Theil der Reliquien der hl. Eutropia kam in die Kirche des hl. Stephan. Nach der Ueberlieferung sollen am nämlichen Tage zu Augsburg auch noch Andere ihr christliches Bekenntniß mit dem Tode besiegelt haben, nämlich die hhl. Quiriacus, Largio, Crescentianus, Eutychianus, Philadelphus, Charito (Carito), Petrus, Nimonia (Nimmia), Juliana, Diomeda, Leonide, Agape und noch 13 Andere. (S. S. Quiriacus). Die hl. Hilaria mit ihren Mägden und einigen der eben Mart. Rom. am 12. August, sondern auch in den alten Martyrologien von Notker, Usuardus und Ado, sowie im Proprium von Augsburg, dessen Officium der oben genannte Abt Egino verfaßt haben mag. (II. 700).
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12. August: Sel. Innozenz XI., Papst
Wikipedia hat geschrieben:Innozenz XI. (* 19. Mai 1611 in Como; † 12. August 1689 in Rom), bürgerlicher Name Benedetto Odescalchi, war von 1676 bis 1689 Papst der katholischen Kirche. Er wird als Seliger verehrt.

Innozenz XI. stammte aus einer reichen Kaufmannsfamilie und wurde von den Jesuiten in Como erzogen. Im Jahr 1637 begann er das Studium der Rechte und der Theologie in Rom; später wechselte er den Studienort nach Neapel.

Papst Urban VIII. ernannte ihn zum Apostolischen Pronotar. Am 6. Mai 1645 ernannte Papst Innozenz X. ihn zum Kardinaldiakon (daher der Papstname) und gab ihm die Titelkirche Santi Cosma e Damiano. Drei Jahre später, im Jahr 1648, schickte der Papst ihn als Legaten nach Ferrara. Im Jahr 1650 wurde Benedetto Odescalchi zum Bischof von Novara ernannt. Seine asketische Lebensweise und besonders seine Mildtätigkeit und Fürsorge brachten ihm den Beinamen Vater der Armen ein.

Am 21. September 1676 wurde er zum neuen Papst gewählt; bei dem Konklave im Jahr 1670 war seine Wahl noch am Widerstand Frankreichs gescheitert.

Als erstes verordnete er dem Kirchenstaat rigorose Sparmaßnahmen, die sehr bald die Finanzen der, durch die Ausgaben seiner Vorgänger belasteten, hoch verschuldeten Kurie wieder in Ordnung brachten. An der Förderung der Kunst war Innozenz XI. uninteressiert; die bildenden Künste empfand der sittenstrenge und asketische Papst sogar als anstößig. Er verabscheute jede Art von Nepotismus und Simonie, deshalb bekämpfte er diese oft zu findende willkürliche Vergabe von kirchlichen Ämtern, wo er konnte. Zum Kardinalstaatssekretär machte er Alderano Kardinal Cibo, der die Simonie jedoch nicht wie Innozenz XI. prinzipiell ablehnte.

Ebenso war Innozenz XI. ein Streiter für die Reinerhaltung des katholischen Glaubens. Die Hauptprobleme, mit denen er sich in seinem Pontifikat befassen musste, waren die Abwehr der Türken in Europa sowie das Verhältnis des Kirchenstaates zu Frankreich. Er versuchte während seines ganzen Pontifikats, die christlichen Fürsten Europas für eine Heilige Liga im Kampf gegen die Türken zu gewinnen. Am 31. März 1683 gelang es ihm, den polnischen König Jan Sobieski und den Kaiser Leopold I. zu einem Defensivbündnis zu überreden. Innozenz XI. unterstützte das Bündnis und den Kampf gegen die Türken mit 1,5 Millionen Gulden. So gelang am 12. September 1683 die Befreiung Wiens von der Belagerung durch die Türken. Das türkische Heer wurde vernichtend geschlagen und weit nach Ungarn zurückgedrängt. Sein Einsatz bei der Türkenabwehr brachte ihm später durch Historiker den Beinamen Verteidiger des christlichen Abendlandes ein. Zur Feier dieses Siegs führte er den Festtag Mariä Namen für die gesamte Weltkirche ein.

Der Streit mit Frankreich hatte sich an der Frage des Regalienrechtes entzündet. Der König von Frankreich beanspruchte das Recht, in der Zeit der Sedisvakanz einer jeden französischen Diözese die Pfründe und die bischöflichen Einkünfte zu verwalten. In drei päpstlichen Breven forderte Innozenz XI. den französischen König Ludwig XIV. auf, dieses Edikt zurückzunehmen. Aber Ludwig XIV. widersetzte sich seinen Forderungen. Im Februar 1683 berief er sogar eine Generalversammlung des französischen Klerus ein, die sein Regalienrecht billigte. Innozenz XI. verweigerte daraufhin allen von Ludwig XIV. ernannten Bischofskandidaten die Anerkennung und 35 Bistümer blieben in Frankreich verwaist. Ludwig XIV. annullierte im Oktober 1685 das Edikt von Nantes. Die Aufhebung des Edikts bewirkte, dass jegliche calvinistische Religionsausübung in ganz Frankreich illegal wurde. Das nun folgende grausame Vorgehen Ludwigs XIV. gegen die Hugenotten stieß Innozenz XI. noch mehr von Ludwig XIV. ab. Bei der Neubesetzung des Erzbistums Köln bestätigte Innozenz XI. daher Joseph Clemens von Bayern und nicht Ludwigs XIV. Wunschskandidat Wilhelm Egon von Fürstenberg. Der Streit zwischen Innozenz XI. und Ludwig XIV. erreicht 1689 seinen Höhepunkt. Innozenz XI. berief den päpstlichen Nuntius aus Paris ab. Ludwig XIV. drohte mit der Invasion des Kirchenstaates, und Innozenz XI. drohte mit der Exkommunikation des französischen Königs. Die Spannungen bestanden weiter bis zu seinem Tod im selben Jahr.

Innozenz XI. gilt heute unter vielen Historikern als eine beispielhafte Gestalt des Papsttums, der sich stets durch sein asketisches Auftreten, seinen sittlichen Lebenswandel, seine Gewissenhaftigkeit und seine Festigkeit im Glauben als einer der bedeutendsten und würdigsten Päpste seiner Zeit auszeichnete.

Am 7. Oktober 1956 wurde Innozenz XI. von Pius XII. selig gesprochen. [...]
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Re: Heilige des Tages

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12. August: Sel. Karl Leisner, Priester, Märtyrer
Wikipedia hat geschrieben:Karl Leisner (* 28. Februar 1915 in Rees; † 12. August 1945 in Krailling) ist ein Märtyrer der katholischen Kirche, der durch die Folgen seiner KZ-Haft verstarb.

Leisner wurde in Rees geboren und dort in der Pfarrkirche St. Mariä Himmelfahrt getauft. Er zog im sechsten Lebensjahr mit seiner Familie nach Kleve. Hier ging er zur Schule, begegnete dem Religionslehrer Walter Vinnenberg, der ihn mit den Ideen der katholischen Jugendbewegung vertraut machte, und machte 1934 sein Abitur. Er studierte Theologie in Münster und baute dort verbotene Jugendgruppen auf, mit denen er heimlich in die Beneluxstaaten fuhr, um dort freie Lager zu veranstalten. Noch 1934 ernannte ihn Bischof von Galen zum Diözesan-Jungscharführer. Beim Reichsarbeitsdienst organisierte er Messbesuche für sich und andere Arbeiter, die Gestapo durchsuchte seine Wohnung und seine Unterlagen.

Am 25. März 1939 weihte ihn Clemens August Graf von Galen, der Bischof von Münster zum Diakon. Während einer Heilkur in St. Blasien wurde Leisner dann am 9. November wegen seiner Hitler-Kritik von der Gestapo verhaftet. Er kam in das Konzentrationslager Sachsenhausen. Am 14. Dezember 1941 wurde er ins Konzentrationslager Dachau (im Pfarrerblock dieses Konzentrationslagers waren die meisten geistlichen Häftlinge inhaftiert) eingeliefert. Dort war der Jesuitenpater Otto Pies sein geistlicher Begleiter, der auch seine heimliche Priesterweihe maßgeblich förderte. Am 17. Dezember 1944 weihte der ebenfalls in Dachau inhaftierte französische Bischof Gabriel Piguet von Clermont-Ferrand mit Erlaubnis von Leisners Heimatbischof, dem Grafen von Galen, den jungen Mann zum Priester, nachdem die unter dem Decknamen Mädi agierende Ordensfrau Josefa Mack die erforderlichen liturgischen Gegenstände in das Konzentrationslager eingeschmuggelt hatte. Mithäftlinge hatten im Vorfeld einen Bischofsstab geschnitzt. Leisner war der einzige, der jemals in einem Konzentrationslager die Priesterweihe empfing. Seine Primizfeier am 26. Dezember 1944 blieb die einzige heilige Messe, die Leisner feierte. Der Altar, an dem Priesterweihe und Primiz stattfanden, befindet sich heute im Priester- und Bildungshaus Berg Moriah in Schönstatt. Der Primizkelch von Karl Leisner befindet sich in dessen Nachlass. Als das Lager am 29. April 1945 befreit wurde, war Karl Leisner so krank, dass er ins Tuberkulose-Sanatorium Planegg bei München eingeliefert wurde. Wenige Monate später verstarb er an den Folgen seiner Krankheit.

Sein Grab befindet sich in der Krypta des Xantener Domes.

Karl Leisner wurde am 23. Juni 1996 von Papst Johannes Paul II. in Berlin seliggesprochen.[...]

Karl Leisner hatte als Jugendlicher die Schönstatt-Bewegung kennengelernt und gehörte bis zum Ende seines Lebens einer Schönstattgruppe an, zu der auch der spätere Bischof von Münster, Heinrich Tenhumberg, zählte. Zeit seines Lebens blieben für Karl Leisner die wenigen, aber intensiven Zeiten der persönlichen Begegnung mit der Gottesmutter im Urheiligtum entscheidende Meilensteine auf seinem Berufungsweg. Christus, meine Leidenschaft – geführt von diesem Ideal, wirkte er in der diözesanen Jugendarbeit und kämpfte sich durch zu seiner Entscheidung zum zölibatären Leben als Priester. Im KZ Dachau gründete er zusammen mit P. Josef Fischer die erste Schönstattgruppe im Lager, die im Hungerjahr 1942 ihre Treffen beendete. Ab 1943 gehörte Karl Leisner zur Gruppe „Victor in vinculis Mariae“ und damit zum Kreis der Schönstätter um den Gründer P. Josef Kentenich. Aus diesem Ideal und dem Mitleben mit dieser Gruppe schöpfte Karl Leisner die Kraft, sein Schicksal, das neben den schwierigen KZ-Bedingungen von einer Lungen-Tuberkulose belastet war, im als den Willen Gottes anzunehmen und schließlich sein Leben als Märtyrer hinzugeben.

In Waldshut wurde am 12. August 1996 die ehemalige Marienkapelle in der Eschbacherstraße (erbaut 1930) durch den Bischof von Münster Dr. Reinhard Lettmann dem Seligen Karl Leisner geweiht.
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Re: Heilige des Tages

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13. August: Hl. Pontianus, Papst, und hl. Hippolyt, Priester, Märtyrer
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Pontianus, Pp. M. (19. Nov. al. 4. März, 13. Aug., 28. Sept.) Dieser hl. Papst, der Nachfolger des hl. Urbanus I. (s.d.) starb während der Verfolgung des Maximus (230–238). Zu Rom geboren, sein Vater soll Calpurnus geheißen haben, hatte er die Kämpfe und Siege der Christen von Jugend auf gesehen und ihren Glaubensmuth und Kampfeseifer in sich aufgenommen. Davon zeugt seine Aufnahme in den römischen Klerus, noch mehr aber seine Erhebung zum obersten Hirtenamte. Aus seinem Pontificate ist etwas Sicheres nicht bekannt, doch werden ihm einige liturgische Anordnungen, wie z.B. die Einführung des Confiteor in den Ritus der heil. Messe zugeschrieben. Kaiser Alexander Severus, welcher den Christen sonst wenig Leid that, ließ sich gegen ihn einnehmen und schickte ihn nach Sardinien in die Verbannung. (Vgl. S. Hippolytus) Dessen Nachfolger Maximinus, unter welchem überhaupt Bischöfe und Geistliche mit aller Grausamkeit verfolgt und getödtet wurden, ließ ihn nach der Legende so lange mit Prügeln schlagen, bis er den Geist aufgab. Nach der Angabe Anderer starb er aber an der Malaria eines natürlichen Todes am 28. Sept. d.J. 235. Zwei ihm früher zugeschriebene Briefe, von welchen der eine die Würde des priesterlichen Amtes, der andere die thätige Liebe des Nächsten behandelt, sind unächt. Die heil. Ueberreste dieses glorreichen Martyrers wurden vom hl. Fabianus im Calixtinischen Cömeterium ehrenvoll beigesetzt, und von da in die Kirche St. Prassede übergetragen. Auch zu Trani in Apulien glaubt man (Febr. II. 530) Reliquien von ihm zu besitzen, und ebenso (Mart. I. 300) zu Toscanella, zwischen Orvieto u. Castro in Etrurien.
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:[....] Dieser hl. Hippolytus, in Syrien und Aegypten Abulides genannt, ist ein berühmter Kirchenschriftsteller, der am Anfange des 3. Jahrhunderts blühte. Od er wirklich Bischof gewesen, ließ sich bisher nicht bestimmt ermitteln, obwohl es stets höchst wahrscheinlich war. Von dem jetzigen Dorfe Porto (Portus Romanus) bei Rom, dem angeblichen Orte seines Leidens, nach Andern sogar seines Wirkens, heißt er auch Portuensis. Von Einigen wird er auch Bostrenus genannt, von der Stadt Bostra in Arabien, aus welcher Benennung Galesinius nach den Bollandisten (Febr. I. 449) irrthümlich einen S. Bostrenus gemacht und mit dem hl. Hippolytus in Verbindung gebracht hat. Sein Elogium im Mart. Rom. lautet: »Im Portus Romanus das Gedächtniß des an Gelehrsamkeit ausgezeichneten hl. Bischeses Hippolytus, welcher unter dem Kaiser Alexander wegen des herrlichen Bekenntnisses, das er von seinem Glauben ablegte, mit gebundenen Händen und Füßen in eine tiefe, mit Wasser angefüllte Grube gestürzt wurde und die Palme des Martyriums erlangte. Sein Leib ist von den Christen an demselben Orte begraben worden.« Auch der Geschichtschreiber Eusebius gedenkt seiner mit besonderer Anerkennung und nennt ihn einen Vorstand der Kirche. Ebenso nennt ihn Hieronymus; aber der Ort, wo er wirkte, war ihm nicht bekannt und überhaupt bisher nicht vollkommen ermittelt. Einige setzen ihn, wie bereits erwähnt worden, irrig nach Arabien und zwar nach Aden, welches nach Lemoine auch den Namen »Portus Romamis« hane; Andere nach Bostra, der Metropole von Arabien; Andere mit größerer Wahrscheinlichkeit nach Porto (Portus Romanus), 16 Meilen von Rom. Nach Döllinger's »Hippollytus« (S. 89) ist aber Papst Gelasius, der ihn Bischof von Bostra nennt, irrig daran; ebenso wenig kann er nach ihm (S. 81) Bischof von Porto gewesen seyn, welches erst im J. 313 oder 314 Bisthum wurde; sondern Hippolytus sei, was selbst aus seinen eigenen Aeußerungen sich ergebe, römischer Bischof gewesen, wie mehrere orientalische Schriftsteller schon früher angegeben haben. Diese Angabe, welche von Vielen und selbst von dem Bollandisten Cuper (Aug. IV. 508) bezweifelt wird, ist nun durch ein erst in neuester Zeit entdecktes Werk des hl. Hippolytus bestätiget worden, wie Döllinger in seiner oben (S. 751) citirten Schrift nachweist. Nach dieser Schrift (S. 100–104) war unser hl. Hippolytus Priester der römischen Kirche und gehörte der Schule des hl. Bischofs Irenäus von Lyon an, wie denn auch schon Photius ihn einen Schüler des hl. Irenäus nennt, während Andere ihn unter der Leitung des hl. Clemens von Alexandria aufwachsen und auch mit Origenes bekannt gewesen seyn lassen. Schon unter Papst Zephyrinus (von 202–219) stand er zu Rom in großem und verdientem Ansehen. Nach dem Tode desselben wurde von dem größeren Theile der mildere Kallistus, von einem kleineren, der strengeren Richtung angehörigen Theile aber unser hl. Hippolytus zum Papste erwählt, obwohl dieser niemals allgemein anerkannt wurde und daher auch in keinem Verzeichnisse der Päpste vorkommt. Diese Spaltung dauerte auch noch unter des Kallistus Nachfolgern Urbanus und Pontianus fort, ohne daß sie jedoch weiter um sich griff. Aber nach einem alten Chronographen ist es höchst wahrscheinlich, daß er später mit dem hl. Papste Pontianus auf die Insel Sardinien transportirt wurde und dort im Jahr 235 als Martyrer starb, wodurch auch das gesühnt wurde, was er etwa durch seine Opposition gegen den rechtmäßigen Papst gefehlt hatte. Nach Döllinger (S. 250 ff.) ließ Papst Fabianus die beiden Leichname nach Rom zurückbringen und den des hl. Pontianus in dem Cömeterium des Kallistus, den des hl. Hippolytus aber in der Via Tiburtina, ganz nahe bei der Stätte des hl. Laurentius, deponiren. Die Bollandisten setzen sein Martyrium in das J. 250, Baronius aber in das J. 235. Seine sämmtlich in griechischer Sprache verfaßten Schriften sind zahlreich, obwohl bei Aschbach (III. 293) die Meinung ausgesprochen ist, daß dieselben Mehreren zugehören. Er verfaßte z. B. mehrere Commentare zu einzelnen Theilen der heil. Schrift; andere seiner Werke hatten das Geheimniß der Menschwerdung und die Auferstehung der Leiber zum Gegenstande. Von seinen Schriften gegen Noetus ist ein beträchtlicher Theil auf uns gekommen. Sein Ostercyclus gehört zu den ältesten Arbeiten zum Behufe der Festberechnung. Von seinen Schrifterklärungen hat man Bruchstücke, dann eine Homilie auf Epiphanie, in welcher er hauptsächlich von der Taufe Christi und den wunderbaren Wirkungen des Sacraments der Wiedergeburt redet. Auch sein Buch vom Antichrist wurde entdeckt und im J. 1661 bekannt gemacht. Außer diesen verfaßte er ein Werk über die Häresien, von denen er nach Photius 32 behandelte. Dieses kleinere Werk ist verloren gegangen; doch hat er auch noch ein größeres geschrieben, nämlich eben das oben bezeichnete mit dem Titel »Philosophumena«, in welchem gegen 30 Häresien ausführlicher angegeben und widerlegt werden. Seinen Schriften gibt Photius, der hierin eine giltige Stimme hat, das Zeugniß, daß »der Ausdruck klar und würdig, und in denselben nichts gesagt sei, was nicht unmittelbar auf das vorgesteckte Ziel Bezug habe.« Darin kommen aber alle Gewährsmänner überein, daß sie ihn einen treuen Zeugen der Lehre Jesu nennen, ob er gleich nach W. W. (XII. 571) nicht frei von allen dogmatischen Mängeln ist. Als merkwürdiges Andenken an diesen Mann verdient bemerkt zu werden die Kathedra, eine den hl. Hippolytus darstellende sitzende Statue, welche im J. 1551 außerhalb Roms auf dem Wege nach Tivoli (Via Tiburtina) auf dem Ager Veranus aufgefunden und dann im Vatican aufgestellt wurde. Auf der Kathedra selbst ist der von dem hl. Hippolytus ausgearbeitete Ostercyclus zu sehen, vom J. 222–333 reichend, sowie eine Angabe seiner Schriften, beides in griechischer Sprache, in welcher er es geschrieben hat. Dieselbe erklärte Winkelmann nach Döllinger (S. 25) als die älteste Marmorstatue aus christlicher Zeit. Baronius behauptet, der Heilige sei im Meer ertränkt worden; Döllinger erklärt dieß (S. 49) als aus den Acten der hl. Aurea fälschlich herübergenommen. In der alten Kirche war er hoch gefeiert, und schon frühzeitig knüpfte sich an ihn ein Kreis von Legenden und Sagen. Daher geschah es denn, daß unter den mehreren Martyrern dieses Namens die persönlichen Merkmale mehr confundirt als ausgeschieden erscheinen, was namentlich auch bei dem Dichter Prudentius der Fall ist. (Vgl. S. Hippolytus). Dem hl. Hippolytus sind viele Kirchen geweiht, und haben von ihm auch mehrere Ortschaften ihren Namen, z. B. die Propstei Pöltenberg (Mons S. Hippolyti) bei Znaym in Mähren, die Stadt St. Pilten oder Bilt (Fanum S. Hippolyti) im Ober-Elsaß, die Stadt St. Pölten (Fanum S. Hippolyti oder Oppidum Sampoltanum) in Ober-Oesterreich, wo jetzt seit dem J. 1785 ein Bischofsitz sich befindet, während die Ortschaft sammt dem Kloster früher zum Bisthum Paßau gehört hatte etc. Doch ist hier wohl immer der hl. Hippolytus gemeint, welcher im Abendlande seit dem 6. Jahrhunderte mehr Berühmtheit erlangt hat, während im Morgenlande der hl. Hippolytus mehr bekannt war. (Vgl. Döllinger a. a. O. S. 34 ff.) [...]

Herr, unser Gott, wir gedenken der heiligen Märtyrer Pontianus und Hippolyt und ehren ihr ruhmvolles Sterben für Christus. Das Beispiel ihrer Treue mehre in uns die Liebe zu dir und stärke unseren Glauben.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
Gregem tuum, Pastor ætérne, placátus inténde: et, per beátum Pontiánum Mártyrem tuum atque Summum Pontíficem, perpétua protectióne custódi; quem totíus Ecclésiæ præstitísti esse pastórem.
Per Dominum.
Da, quaesumus, omnípotens Deus: ut beatórum Mártyrum tuórum Hippolýti et Cassiáni veneránda sollémnitas, et devotiónem nobis áugeat et salútem.
Per Dominum.
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Re: Heilige des Tages

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13. August: Hl. Benildus Romançon, Ordensmann
Wikipedia hat geschrieben:Bénilde Romançon FSC (auch Benildus genannt, * 14. Juni 1805 in Thuret, Frankreich; † 13. August 1862 in Saugues, Frankreich) war ein französischer Angehöriger des Ordens der Schulbrüder des heiligen Johannes de la Salle und wird in der katholischen Kirche als Heiliger verehrt.

Pierre, der aus einer Bauernfamilie stammte, trat 14-jährig den „Schulbrüdern des heiligen Johannes de la Salle“ bei und nahm den Namen Bénilde an. Er gründete in Saugues eine Schule, die er ab 1841 selbst leitete. Er galt als einfühlsamer Erzieher und spiritueller Leiter der Jugendlichen.

1948 wurde er von Papst Pius XII. selig und 1967 von Papst Paul VI. heiliggesprochen.
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Re: Heilige des Tages

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13. August: Hl. Cassianus, Märtyrer
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Cassianus, (13. Aug.), ein Martyrer zu Imola (Forum Syllae), der den Kindern in der Grammatik Unterricht ertheilte und ihnen die heidnischen Classiker auslegte, dabei aber die Lehren des Christenthums mit einflocht. Als er deßhalb von ihren Eltern angeklagt und vor Gericht gerufen wurde, gab er auf die Frage, wessen Standes er sei, die Antwort: »Ich bin ein Schullehrer, der den Kindern Jesum Christum, und zwar den Gekreuzigten, verkündet und sie mit dem Heilande der ganzen Welt bekannt macht.« Auf dieses Bekenntniß hin wurde er an eine marmorne Säule gebunden und auf Befehl des Richters durch undankbare Schüler am ganzen Leibe mit den eisernen Griffeln, womit er sie schreiben gelehrt hatte, gemartert. Am 13. Aug. steht er auch im Mart. Rom., und wird im römischen Brevier zugleich mit dem hl. Hippolytus commemorirt. In der Diöcese Regensburg wird sein Fest getrennt vom hl. Hippolytus sub ritu dupl. begangen. Ueber die Zeit seines Martyriums gibt es zwei Meinungen, von denen die Eine seinen Martyrtod unter Julian den Apostaten setzt (etwa um 362), die andere in eine frühere Zeit, wo die Verfolgung noch arg wüthete, welch letzterer Meinung die Bollandisten ihren Beifall geben. Eine weitere Frage ist die, ob er, wie Einige wollen, Bischof von Seben (Brixen) in Tirol gewesen, die von den Einen bejaht und von den Andern verneint wird. Da über dieses sein Episcopat im Alterthum tiefes Schweigen herrscht, so stimmen unsere Gewährsmänner den Letzteren bei und sprechen die Vermuthung aus, daß der hl. Cassian, welcher Bischof von Seben war und auch in Bayern eine Zeitlang das Evangelium verkündete, ein von dem Obigen Verschiedener sei. Vgl. den Nachfolgenden.

Da, quaesumus, omnípotens Deus: ut beatórum Mártyrum tuórum Hippolýti et Cassiáni veneránda sollémnitas, et devotiónem nobis áugeat et salútem.
Per Dominum.
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HeGe
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Re: Heilige des Tages

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13. August: Hl. Johannes Berchmans, Ordensmann
Wikipedia hat geschrieben:Jan Berchmans (* 13. März 1599 in Diest (Brabant); † 13. August 1621 in Rom) war ein belgischer Jesuit. Er ist Patron der studierenden Jugend und zusammen mit Aloisius von Gonzaga und Stanislaus Kostka auch Schutzheiliger der Jugend allgemein.

Jan Berchmans trat 1616 in den Jesuitenorden der flämischen Ordensprovinz Mecheln ein. Zur Vollendung seiner Studien wurde er an das Römische Kolleg geschickt, die damals größte und beste Studienanstalt des Jesuitenordens, die mehr als 2000 Studenten zählte. Im Sommer 1621 beendete er den dreijährigen Kurs der Philosophie. Kurz darauf starb er an den Folgen einer Lungenentzündung.

Seine erhaltenen Aufzeichnungen sind geprägt von tiefer Frömmigkeit und dem Bemühen um vollkommene Treue im Gemeinschaftsleben. Er wurde 1888 von Papst Leo XIII. heiliggesprochen. Sein Leib wurde in Sant'Ignazio di Loyola in Campo Marzio in Rom beigesetzt, sein Herz wird als kostbare Reliquie in der Kirche des Jesuitenkollegs in Löwen aufbewahrt.

Nach seinem Namen wurde das Berchmanskolleg in Pullach benannt, der Vorgänger der Hochschule für Philosophie München.
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HeGe
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

13. August: Hl. Ludolfus, Abt in Corvey
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Ludolfus et B. Druthmarus, Abb. (13. Aug. al. 15. Juni.) Der hl. Ludolf und der sel. Druthmar, Aebte von Corvey, genossen von den frühesten Zeiten an besondere Verehrung. Wahrscheinlich trat der heil. Ludolf oder Ludolph (auch Luidolfus, Luidolphus, Luitolfus, Luitholfus, Luidulphus, Lieutholphus, Lindulfus), ein Sohn des corveyischen Kirchenvogtes Hoger, im J. 965 oder 966 die Vorsteherwürde in der Abtei Corvey an. Er ist der zwölfte Abt in der Reihenfolge. Unter ihm waren Kloster und Schule von Corvey im blühendsten Zustande, weßhalb viele hochgestellte Personen ihre Söhne dieser Anstalt anvertrauten. Ludolf wählte nur die gelehrtesten und tugendhaftesten Männer zu Lehrern und leuchtete Allen mit dem Beispiele der Sittenstrenge und heiligen Zucht voran. Seine Frömmigkeit führte ihn auf einer Wallfahrt über Cöln nach Rom. Er verdiente sich hiedurch für seine Kirche das Lob einer »treuen und frommen Tochter des apostolischen Stuhles.« Auch der Kaiser Otto II. bestätigte der Abtei im J. 973 ihre Vorrechte und ging gerne auf die derselben höchst vortheilhaften Gemeindeaustausche ein, welche der hl. Abt beantragt hatte. Der hl. Ludolf erweiterte auch die Kirche zu Godelheim in Westphalen und ließ sein Kloster mit einer hohen und starken Mauer umgeben. Er beschloß seine Tage am 13. Aug. 983. [...] Die Reliquien beider Aebte wurden fünfzig Jahre später durch Abt Marquard erhoben. (III. 139).
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HeGe
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Re: Heilige des Tages

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13. August: Hl. Maximus der Bekenner, Abt
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. S. Maximus, Abb. Conf., Anastasius, Mon. Conf., Anastasius alter, item Mon. Conf. (13. al. 12. Aug., 21. Jan.). Der hl. Abt Maximus, weit berühmt durch die Heiligkeit seines Lebens, seine Gelehrsamkeit, seine Schriften und seine für das treue und unerschrockene Bekenntniß des wahren Glaubens erduldeten Leiden, war um d.J. 580 aus einem alten und angesehenen Geschlechte zu Constantinopel geboren. Er genoß eine sorgfältige und gelehrte Erziehung. Bei aller christlichen Demuth, der schönsten Zierde seiner Jugend, war es ihm daher nicht möglich, verborgen zu bleiben. Er wurde erster Geheimschreiber und Hofhistoriograph des Kaisers Heraklius und genoß als solcher viel Einfluß und großes Ansehen. Als beiläufig ums J. 626 die Lehre von nur einem Willen in Christus am Hofe des Kaisers Aufnahme fand, zunächst aus politischen Gründen, da man hiedurch die Reste der Monophysiten mit der Kirche zu vereinigen, und die wieder erworbenen Syrischen und Armenischen Provinzen auf diese Weise enger mit seinem Reiche zu verbinden hoffte, bewährte sich der hl. Maximus als ein kräftiger Schild der Reinheit des Glaubens. Wohl begünstigte der Kaiser offen die Monotheleten; er erhob den Bischof Cyrus von Phasis zum Patriarchen von Alexandria, und gewann den Patriarchen Sergius von Constantinopel gleichfalls für die neue Lehre. Noch zu rechter Zeit bestieg Sophronius, ein Mönch aus Palästina, welcher schon früher zu Alexandria und Constantinopel vor dieser Wiedereinführung des Monophysitismus unter einem andern Namen vergeblich gewarnt hatte, den Patriarchenstuhl von Jerusalem. Der hl. Maximus hatte vier Jahre vorher den Hof verlassen und sich dem Patriarchen Sophronius bereits in Alexandria als Begleiter zugesellt. Hauptsächlich um von der Welt und ihren Gefahren losgeschieden einzig dem Herrn zu leben, begab er sich in das Kloster Chrysopolis (setzt Skutari) bei Chalcedon in Bithynien, auf dem jenseitigen Ufer von Constantinopel, wo er zum Abt erwählt wurde. Bald darauf erneuerten die Araber ihre Einfälle ins Römische Reich, nahmen Palästina und Aegypten weg, und bedrohten Kleinasien (im J. 637). Der hl. Maximus begab sich um d.J. 640, zunächst aus eben dieser Ursache, nach Afrika und Rom. Ueberall bemühte er sich gegen die Monotheleten in Wort und Schrift kräftig zu wirken. Besonderes Aufsehen erregte (Hefele, Concil-Gesch. III. 215 ff.) die merkwürdige Disputation, welche der hl. Maximus mit dem abgesetzten und vertriebenen Patriarchen Pyrrhus von Constantinopel in Afrika (wir wissen nicht in welcher Stadt) abhielt. Er bewies dabei viele dialektische Gewandtheit. Bald darauf drohten der Kirche neue Erschütterungen durch eine falsche Auffassung der Lehre von der zukünftigen Auferstehung. Er wohnte einer Conferenz zu Carthago (im J. 645) und hierauf einer Synode zu Rom (649) bei, in welcher unter Papst Martin I. (s.d.) die Urheber der monotheletischen Irrthümer von der Kirche ausgeschlossen wurden. Am herrlichsten zeigte der hl. Maximus seine Be geisterung für die Wahrheit, als er unter dem Kaiser Constans II. (642–668) dieselbe bis aufs Blut vertheidigte. Von Rom wurde er im J. 653 mit den beiden Anastasius nach Constantinopel gebracht und nach zweijähriger Hast in Untersuchung genommen. Der kaiserliche Sacellarius (Fiskal) warf ihm Haß gegen den Kaiser vor, mit dem Beisatze, er sei Schuld, daß Aegypten, Alexandria, die Pentapolis und Afrika von den Saracenen erobert worden sey. Im Gefängnisse wurde er auch wegen seines Glaubens vernommen. Der hl. Maximus gab ausführliche Antwort und schloß mit den Worten: »Ich habe kein eigenes Glaubensbekenntniß, sondern stimme mit der katholischen Kirche überein.« Den Vorwurf, er beleidige den Kaiser, weil er gegen den Typus spreche, wies der Heilige unter großer Demuthsbezeugung damit zurück, daß er vor Allem Gott nicht beleidigen dürfe. Man trieb aber den ungerechten und blinden Haß gegen ihn so weit, daß sogar ein Bordellbesitzer als Ankläger gegen ihn zugelassen wurde. Für einen Mann wie der hl. Maximus mußte jedes Wort aus solchem Munde schmerzlichere Wundenschlagen als die grausamste Geißelung. Schließlich ertheilten seine monotheletischen Feinde dem Kaiser den Rath, ihn und seine Schüler mit harter Verbannung zu strafen, jeden an einem andern Orte. Der hl. Maximus wurde nach Byzia, heutzutage Viza an dem gleichnamigen Küstenflüsse des schwarzen Meeres in Thracien, von seinen Schülern einer nach Perberis, der andere nach Esembria verwiesen, fast ohne Kleidung und Nahrung. Am 24. Aug. d.J. 656 kam Bischof Theodosius von Cäsarea in Bithynien als Abgesandter des Patriarchen von Constantinopel sammt den Patriziern Theodosius und Paulus, als Bevollmächtigter des Kaisers, um mit dem hl. Abte neuerdings zu verhandeln. Am 8. Sept. des nämlichen Jahres wurde er sodann auf kaiserlichen Befehl nach dem Kloster des hl. Theodor bei Rhegium gebracht. Zugleich wurde er nochmal aufgefordert, den Typus anzuerkennen. Da er standhaft blieb, führte man ihn nach Salembria, wo man ihn als Gegner der hl. Gottesgebärerin, welcher er diesen Namen nicht geben wolle, verleumdete. Aber durch seine fromme und kräftige Vertheidigung gewann er viele Gemüther. Seine Wächter brachten daher auch ihn nach Perberis. Wie lange er hier blieb, ist ungewiß. Da er unbeugsam blieb, machte man ihm in Constantinopel den Proceß. Es wurde über ihn und seine Schüler das grausame Urtheil gesprochen: Maximus und die beiden Anastasius sollen gegeißelt, die »gotteslästerliche« Zunge ihnen bei der Wurzel abgeschnitten, ihre rechte Hand, die Dienerin ihrer Gottlosigkeit, abgehauen werden; hernach solle man sie zum abschreckenden Beispiele durch alle zwölf Stadttheile herumführen und aufs Neue verbannen, jedoch in beständiger strenger Gefangenschaft halten. So kamen die heiligen Bekenner im J. 662 in das Land der Laziken, wo sie am 8. Juni ankamen. Dabei ereignete sich das Wunder, daß der Apokrisiarius Anastasius auch nach abgeschnittener Zunge reden konnte, wenn er nicht etwa, wie Baronius angibt, vom Kaiser begnadiget worden ist. Der hl. Maximus und der andere Anastasius starben im Gefängnisse von Schemre bald nach ihrer Abführung am 13. Aug. nach vielen Kerkerleiden. Der hl. Maximus war 82 Jahre alt geworden. Anastasius der Apokrisiarier folgte ihnen im J. 666 am 11. Oct. Der grausame Kaiser wurde, während er in Sicilien verweilte, im Bade erschlagen, im J. 668. Dieser hinterließ dem Volke den Eindruck eines verabscheuungswürdigen Tyrannen, während es den hl. Maximus und seine Leidensgenossen unter die Zahl seiner Vorbilder und Fürbitter setzte und von dem Augenblicke ihres Hinscheidens an kirchlich verehrte. Am Grabe des hl. Maximus brannten Tag und Nacht drei hellleuchtende Lampen, die Sinnbilder seiner Rechtgläubigkeit und seines Eifers. Sein Leichnam befand sich im Kloster des hl. Arsenius, wo auch viele Heilungen geschahen. Später kamen seine Reliquien nach Constantinopel. Die von ihm verfaßten Werke, enthaltend allegorische Erklärungen mehrerer Bücher der hl. Schrift, Abhandlungen gegen die Monotheleten, Ascetisches, Liturgisches, Briefe etc. etc. hat Combesisins im J. 1675 in zwei Folianten herausgegeben. Alle Geschichtschreiber und Martyrologien sind seines Lobes voll: sie nennen ihn den gelehrtesten und scharfsinnigsten Theologen seiner Zeit, »Philosoph und Martyrer«, oder auch »Homologetes«, d.J. Bekenner. Es ist keine Frage, daß der hl. Maximus in der That ist was sein Name sagt, einer der größten Heiligen, in welchem die Gnade und Liebe unsers Heilandes im höchsten Grade wohnte, dessen eifervolle Thätigkeit eben so groß war wie seine Geduld und Standhaftigkeit in Uebertragung der schwersten Verfolgungen. Sein Andenken wird an verschiedenen Tagen gefeiert. Das Mart. Rom. nennt ihn zum 13. Aug. und gedenkt zugleich auch der beiden Anastasius und Anderer, »welche verschiedene Peinen und harte Verbannungen erfuhren.« Die Menäen haben ihn am 12. August, Andere wieder am 21. Januar. Baronius nennt den 13. August als seinen Todestag. Ebenso Baillet. Andere nennen diesen Tag auch als Erinnerung an die Uebertragung seines Leibes nach Constantinopel. (III. 97–132).
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HeGe
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Re: Heilige des Tages

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13. August: Hl. Radegundis, Jungfrau
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Radegundis (Radiana), V. (13. Aug.). Diese hl. Jungfrau Radegundis wird seit unvordenklicher Zeit in dem nach ihr genannten Weiler bei Wellenburg, eine Stunde von Augsburg, und in der ganzen Umgegend verehrt. Obwohl nicht canonisirt, ist sie eine Volksheilige im besten Sinne des Wortes. Ihr arbeitsames, in christlichen Liebeswerken hingebrachtes Leben und ihr seliger Tod macht sie für alle Zeiten zum schönen Vorbilde für ihre Standes genossen. Sie diente im dortigen Schlosse als Magd in ihrem zeitlichen Herrn dem Herrn und Könige der Ewigkeit. Das Gut soll damals einem Augsburger Patricier, Namens Portner, gehört haben, der es urkundlich i. J. 1329 käuflich an sich brachte. Um diese Zeit, nicht schon i. J. 1290, muß also die hl. Radegundis hier in den Dienst getreten sein. Sie muß eine fromme Erziehung genossen haben, denn nach allen Berichten, die wir über sie besitzen, verkehrte sie beständig mit Gott, und zeigte in ihrem Leben die zukünftige Heilige. Als Geburtsort ist Wolfratshausen, Pfarrei Haberskirch, genannt. Nachdem sie die Pflicht ihrer täglichen Arbeit erfüllt hatte, diente es ihr zur Erholung und zur Freude, den Armen und Kranken der Nachbarschaft beizuspringen und ihnen von den Speisen, die sie sich vom Munde abgespart hatte, mitzutheilen. Die Sage berichtet, es habe nicht weit vom Schlosse ein Leprosenhaus bestanden, wo sie den Kranken geistliche und leibliche Hilfe reichte, und ihre Reinigung besorgte. Ebenso geht die Sage, die in ihrer Schürze befindlichen Brodstücke hätten sich plötzlich in Kämme und die Suppe im Geschirr in Lauge verwandelt, als eines Tags ihr mißtrauisch gemachter Herr sie befragte, was sie aus dem Schlosse trage. Gewiß trug sie auch diese für ihre Dienstleistung unentbehrlichen Dinge bei sich, wie sie setzt in ihrem Reliquienschrein eingeschlossen sind. Einmal wurde sie auf diesem Liebesgange von hungrigen Wölfen angefallen, und starb nach drei Tagen an ihren Wunden. Der Gutsherr wollte die treue Dienstmagd in seiner Familiengruft zu Augsburg beisetzen lassen, aber durch göttliche Fügung blieb der Todtenwagen plötzlich stehen und war nicht mehr weiter zu bringen. Derselbe wurde also mit zwei Ochsen bespannt, welche denselben ohne Führer an die Stelle des von ihr so oft besuchten Leprosenhauses zurückbrachten. Hier wurde der Leichnam begraben und über demselben eine Kapelle errichtet, welche bald ihren Namen erhielt. Man darf aber annehmen, daß eine solche bereits vorher bestanden hat, da außerdem ihr Leichnam nicht neben der Kirchenthüre beigesetzt worden wäre, was doch bis zum J. 1492 der Fall war. [...]
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