Heilige des Tages

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HeGe
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

29. Juli: Hl. Martha von Bethanien, Jüngerin Jesu
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Martha, V. (29. Juli, al. 15. und 17. Oct. und 17. Dec.) Dieser hl. Jungfrau, Schwester des Lazarus und der Maria Magdalene, welche dermalen am 29. Juli verehrt wird, einer der berühmtesten Schülerinnen des Heilandes, gedenken sehr viele Martyrologien, z.B. das ältere Römische, ferner Ado, Notker, Canisius u. A. zum 17. Oct. [...] Das Röm. Brevier und das jetzige Mart. Rom. begehen ihr Andenken am 29. Juli. Die Legende nennt ihre Eltern Theophilus (Sirus) und Eucharia. Das Uebrige ist aus der Geschichte ihrer Geschwister, des hl. Lazarus und der hl. Magdalena bekannt, worauf wir kurz verweisen. Zu Tarascon an der Rhone, wo sie zuletzt gelebt hat, wird ihre Grabstätte gezeigt. Rhabanus meldet, wie hoch verehrt dieses Grab gewesen sei, und daß bei demselben viele Wunder geschahen. [...] Sie gilt als Muster des arbeitsamen, durch die gute Meinung dem Herrn geweihten Lebens, das äußerlich die Welt, innerlich den Himmel anblickt. Zu ihr hatte nämlich der Heiland in Bethanien gesprochen: »Martha, Martha, du bist besorgt um Vieles; übrigens ist Eines nothwendig, Maria hat den besten Theil gewählt, welcher von ihr nicht wird genommen werden.« Ihre Liebe zu ihrem Bruder Lazarus, ihr Schmerz über seinen frühen Tod, ihr Glaube an die Alles vermögende Kraft Jesu, den sie feierlich als den Sohn des lebendigen Gottes bekennt, der in diese Welt gekommen ist, machen sie zu einer der lieblichsten Personen des Neuen Testamentes. Dennoch hat sie, als der Heiland befiehlt, das Grab des Lazarus zu öffnen, wieder einen Augenblick des Zweifels, indem sie einwendet: »Herr, er riecht schon, denn er liegt bereits am vierten Tage hier.« Sie schaut aber zu ihrem Erstaunen bald darauf die Auferweckung ihres Bruders. Kurz darauf, sechs Tage vor Ostern, da Jesus nach Bethanien zurückkam, diente Ihm Martha wieder beim Mahle. Von da aber läßt die evangelische Geschichte über diese heilige Familie den Vorhang fallen. Es ist gleichwohl nicht zu zweifeln, daß die hl. Martha sich unter jenen Frauen befand, welche den Heiland auf seinem Todeswege begleiteten und sich beim Einkaufen der Specereien für die Einbalsamirung seines Leichnams betheiligten, auch nach dem Tode Jesu fortfuhr, Ihm zu dienen, nur daß ihr Dienen ein geistiges, dem ihrer Schwester ähnliches geworden ist (Stabell, II. 144). Daß sie in Marseille gepredigt haben soll, ist im Lehen der hl. Magdalena bereits gesagt. Ueberhaupt ist die Provence der Schauplatz ihrer Wirksamkeit. Zu Tarascon, in den alten Meßbüchern von Lyon, Orleans, Cöln, Marseille etc. etc. befindet sich ihr zu Ehren folgendes schöne Reimgebet:

Ave Martha gloriosa

Coeli jubar mundi rosa

Salvatoris hospita!

Zu deutsch:

Sei Martha, Herrliche, gegrüßt

O Rose, die der Welt entsprießt

Des Himmels köstlicher Gewinn

Und des Erlösers Dienerin!

[...] Ihre Geschichte rechtfertiget den ihr gewöhnlich beigelegten Namen: »Gastwirthin (hospita) des Herrn.« Auf Abbildungen sieht man sie meistens als solche zugleich mit ihrer Schwester Maria Magdalena wie sie den Heiland bedient. Wo sie allein dargestellt ist, hat sie öfter (Hack, S. 364) einen Drachen bei sich. Sie lebte nämlich, wie die Legende erzählt, mit einigen frommen Frauen in der Zurückgezogenheit bei Aix. In dieser Gegend hauste ein Drache; ihn bändigte Martha durch Besprengung mit Weihwasser. Auch letzteres mit dem Weihwedel gehört daher zu den Attributen dieser Heiligen. [...] Schön ist folgende alte hieher bezügliche Anekdote aus dem Leben der ägyptischen Einsiedler (Cotel. Eccl. Gr. Mon. I. 680): Ein Bruder kam zu dem Abt Silvanus auf den Berg Sina. Da er die Brüder arbeiten sah, sprach er zu dem greisen Abt: »Arbeitet nicht um vergängliche Nahrung!« Da sagte dieser zu seinem Schüler Zacharias: »Gib dem Bruder da ein Buch und führ' ihn in eine Zelle, in welcher nicht gearbeitet wird.« Als die neunte Stunde kam, blickte er durch die Thüre, ob Niemand käme, der ihn zum Essen riefe. Und als Niemand kam, ging er zum Abte und fragte ihn: »Haben denn heute die Brüder nicht gegessen?« »Allerdings«, lautete die Antwort. »Und warum habt ihr mich nicht gerufen?« fragte der Bruder. Der Greis antwortete: »Weil du ein geistiger Mensch bist und solche Speise nicht nöthig hast, wir aber sind fleischlich, und wollen essen, weßhalb wir auch arbeiten. Du hast den besten Theil erwählt, daß du den ganzen Tag lesest und nichts Irdisches genießest.« Da reute den Bruder seine Rede; er sagte: »Verzeihe mir, mein Vater!« Der Greis erwiederte: »Siehe so bedarf Maria durchaus der Martha, denn um der Martha willen wird auch Maria gepriesen.« (VII. 4–13).

Allmächtiger, ewiger Gott, die heilige Marta durfte deinen Sohn in ihr Haus aufnehmen und bewirten. Auf ihre Fürsprache hin mache uns bereit, in unseren Mitmenschen Christus zu dienen, damit wir einst bei dir Aufnahme finden.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
Exáudi nos, Deus, salutáris noster: ut, sicut de beátæ Marthæ Vírginis tuæ festivitáte gaudémus; ita piæ devotiónis erudiámur affectu.
Per Dominum.
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

29. Juli: Hl. Lucilla und Gefährten, Märtyrer
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:SS. Lucilla et Soc. MM. (29. Juli). Die hhl. Lucilla, Flora, Eugenis, Antoninus, Theodorus und 18 Andere erduldeten zu Rom unter Kaiser Gallienus den Martyrertod. Auch im Mart. Rom. geschieht ihrer am 29. Juli Erwähnung. (VII. 23).
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HeGe
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

29. Juli: Hl. Lupus, Bischof von Troyes
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Lupus (29. Juli), der achte Bischof von Troyes (Trecensis), wurde zu Toul um das J. 383 geboren. Er zeichnete sich nach der Legende durch Schönheit der Gestalt, durch seltene Gelehrsamkeit, besonders in der Rechtswissenschaft, und durch große Frömmigkeit aus. Seine Gattin war Pimeniola, die Schwester des hl. Hilarius von Arkes. Nachdem sie sechs Jahre mit einander zugebracht, legten sie mit beiderseitiger Einwilligung das Gelübde der Enthaltsamkeit ab. Lupus begab sich in die berühmte Abtei von Lerins, welcher damals der allverehrte hl. Honoratus vorstand, wo er ein Jahr lebte. Bei seinem Austritte aus der Welt hatte er einen großen Theil seiner Güter verkauft und den Erlös unter die Armen ausgetheilt. Als der hl. Honoratus den bischöfl. Stuhl von Arles bestiegen, machte Lupus eine Reise nach Macon in Burgund, um ein Gut, das er in jener Gegend besaß, zu veräußern. Nachdem er den Erlös zu guten Werken verwendet hatte, machte er sich wieder nach Lerins reisefertig, allein Abgeordnete der Kirche von Troyes begehrten ihn zum Bischof als Nachfolger des hl. Ursus, der im J. 426 gestorben war. Vergeblich widersetzte sich Lupus, er mußte durch die Bischöfe der Provinz Sens sich weihen lassen. Als Bischof führte er seine ernste Lebensweise fort. Er schlief auf Brettern und brachte die Hälfte der Nächte in Uebung des Gebetes zu. Oft genoß er drei Tage lang keine Speise und aß dann nur Gerstenbrod. So lebte er mehr als 20 Jahre und erfüllte mit apostolischem Eifer seine Pflichten. Zu Ende des 4. Jahrh. begannen Pelagius und Cölestinus im Morgenlande, in Italien und Afrika ihre ketzerischen Lehrsätze zu verbreiten. Agricola, ein Schüler dieser Irrlehrer, hatte ihre Ketzerei auch nach Großbritannien gebracht. Die Katholiken dieser Insel wandten sich an die Bischöfe Galliens und baten, dieser verderblichen Irrlehre kräftigen Widerstand zu leisten. Es versammelte sich 429 eine Synode, welche den hl. German von Auxerre und den hl. Lupus von Troyes wählte. Sie reisten in demselben Jahre (vgl. Oct. VII. 32) nach Britannien, und es gelang ihnen, diese Irrlehre wenigstens theilweise zu verbannen. Nach seiner Rückkehr in seine Diöcese arbeitete er mit Weisheit und Frömmigkeit an der Sittenverbesserung seiner Heerde. Duch sein Gebet seine Thränen sein Fasten, seine guten Werke wandte er die Strafgerichte Gottes von Troyes ab. Im bischöfl. Ornate, in Begleitung seines Clerus, ging er Attila entgegen, der beim Anblicke des Heiligen, noch mehr aber durch seine edle Ansprache, so sehr von Hochachtung gegen den hl. Bischof durchdrungen wurde, daß er versprach, die Stadt zu schonen. In der That zogen die Hunnen ein, ohne den geringsten Schaden anzurichten, woraus sich die Sage bildete, das Heer habe durch die Fürbitte des Heiligen von der Stadt nichts gesehen, obwohl es durch dieselbe marschirte. Als Attila von dem Römer Aëtius geschlagen wurde, ließ er auf seinem Rückzuge den hl. Lupus zu sich rufen, und ließ sich von ihm bis an den Rhein begleiten. Dadurch kam der Heilige in Verdacht, als begünstige er die Flucht der Barbaren, und mußte auf zwei Jahre Troyes verlassen. Nachdem man aber seine Unschuld erkannt hatte, konnte er wieder in seinen Sprengel zurückkehren, wo er 478 (oder 479) sein Leben beschloß, nachdem er 52 Jahre seine Heerde geweidet hatte. Seinen Leichnam bewahrt man zu Troyes in der Kirche, die seinen Namen führt. Seine vorzüglichsten Schüler waren: Polychronius, Bischof von Verdun, Severus, Bischof von Trier, Alpin, Bischof von Chalons an der Marne, und Camelian, Bischof von Troyes (s.d.). Man verehrt ihn am 29. Juli in den Diöcesen Paris, Soissons, Toul, Toulose und Metz. Auf seine Fürbitte geschahen mehrere Wunder. Auch im Mart. Rom. geschieht seiner am 29. Juli Erwähnung. (VII. 51).
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

29. Juli: Hl. Simplicius, hl. Faustinus und hl. Beatrix, Märtyrer
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. S. Simplicius (Simplicianus), Faustinus u. Beatrix, M. M. (29. Juli al. 11. Mai), Martyrer zu Rom. Die beiden Brüder Simplicius und Faustinus wurden wegen des Glaubens grausam gefoltert, mit Prügeln geschlagen, und dann im J. 302 oder 303 unter der diocletianischen Verfolgung enthauptet. Die Körper wurden in die Tiber geworfen. Ihre Schwester Beatrix ließ die Leichname der heiligen Blutzeugen herausziehen und zur Erde bestatten; dann lebte sie sieben Monate lang bei einer frommen Matrone Namens Lucina, mit welcher sie Tag und Nacht den verfolgten Christen Beistand leistete. Endlich wurde sie entdeckt und in gefängliche Haft genommen. Ihr Ankläger war ein Heide aus ihrer Verwandtschaft, welcher ihre Güter, vornemlich einen Weinberg, an steh ziehen wollte. Sie betheuerte muthig vor dem Richter, daß sie niemals Götter von Holz und Stein anbeten werde. Ihr Bekenntniß wurde mit dem Todesurtheil bestraft; sie wurde im Gefängnisse erdrosselt. Lucina begrub sie neben ihren Brüdern, an der großen Straße nach Porto, auf dem Kirchhofe, der ad Ursum Pileatum genannt wurde. Der hl. Papst Leo II. übersetzte die Reliquien dieser hhl. Martyrer in eine Kirche, die er zu Rom unter der Anrufung des hl. Paulus hatte bauen lassen. Dermalen aber befindet sie sich zum großen Theile (Piazza, II. 94.) in der Kirche St. Maria Maggiore. Ihre Namen stehen auch im Mart. Rom. Den Ankläger Lucretius ereilte bald darauf, wie die Legende erzählt, das göttliche Strafgericht. Als er bei einem fröhlichen Mahle sich über die Thorheit der hhl. Martyrer lustig machte, rief ein Säugling, den seine Mutter mit in die Gesellschaft genommen hatte: »Du hast gemordet und ungerechtes Gut in Besitz genommen; du bist ein Sclave des Teufels.« Diese Worte wurden augenblicklich wahr; sogleich nahm der Teufel von ihm Besitz und zog ihn hinab in den Höllenpfuhl. Glaubwürdige Acten über diese hhl. Martyrer sind jedoch nicht vorhanden. Auf Abbildungen trägt der hl. Simplicius eine Fahne, in deren Schild sich drei Lilien (daher Simpliciuswappen genannt) befinden, eine schöne Hinweisung auf die Herzensreinheit dieser hhl. Blutzeugen. Die hl. Beatrix1 trägt eine Schnur, zur Erinnerung an ihre Erdrosselung, in der Hand. (VII. 34–37.)

Præsta, quaesumus, Dómine: ut, sicut pópulus christiánus Mártyrum tuórum Felícis, Simplícii, Faustíni et Beatrícis temporáli sollemnitáte congáudet, ita perfruátur ætérna; et, quod votis célebrat, comprehéndat efféctu.
Per Dominum.
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

29. Juli: Hl. Wilhelm, Bischof von St. Brieuc
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Guilielmus (Gulielmus), Ep. (29. Juli). Dieser hl. Bischof Wilhelm von St. Brieuc (Briocum) in der Bretagne ist durch seine großen Thaten, durch die muthvolle Vertheidigung kirchlicher Rechte und Freiheit, sowie durch seine übrigen Tugenden einer der größten Kirchenhirten des 13. Jahrhunderts geworden. Das Jahr seiner Geburt ist nicht bekannt; es fällt zwischen 1178 und 1184. Seine Jugend fiel in die Zeit der großen Kämpfe für die Freiheit der Kirche, welche von den Großen der Erde zur Magd erniedrigt werden wollte. Kurz vor seiner Geburt hatte Thomas von Canterbury (im J. 1170) für sie geblutet. Daneben stand die Bretagne, damals noch zu England gehörig, gegen Heinrich II. Im J. 1225 bestieg Wilhelm den bischöflichen Stuhl von St. Brieuc, als Nachfolger Sylvesters, von welchem übrigens nicht ausgemacht ist, ob er nicht einige Jahre früher, nämlich 1220, gestorben sei. Ohne Zweifel hatte ihn nicht seine vornehme Geburt, sondern der Adel seiner Sitten und der Reichthum seiner Kenntnisse so hoch erhoben. Sein Vater hieß Oliver Pinchon, die Mutter Johanna Fortin. Von Kindheit an bewahrte der hl. Wilhelm ein männliches Herz; frühzeitig erkannte er den Ernst des Lebens, und wie nur durch stetes Ringen mit sich selbst der Gipfel der Tugend erstiegen werden könne. Es fehlten ihm nicht viele und schwere Versuchungen; er überwand sie alle, weil er sie nicht gesucht und mit der Kraft des Glaubens gegen sie sich gerüstet hatte. Vom Bischof Josselin von St. Brieuc ward er zum Priester geweiht. In hohem Grade besaß der hl. Wilhelm die Gabe des Gebetes. Wenn die Sorgen des Hirtenamtes es gestatteten, verrichtete er nicht bloß alle Tage die kanonischen Stunden, zu welchen jeder Priester verpflichtet ist, sondern betete mit größter Andacht das ganze Psalterium. Oft brachte er Tag und Nacht in fortwährendem Gebete zu und verschärfte seine Andacht durch Bußwerke, um die Geißel der verdienten Strafen von seinem Volke abzuhalten und ihm die Gnade der Bekehrung zu erflehen. Die tiefe Kenntniß in den Wissenschaften seines Berufes, verbunden mit Demuth, Bescheidenheit und Klugheit, machte ihn Allen ehrwürtig; die Liebe gegen seine Heerde, vorzüglich gegen die Armen, erwarb ihm die Gegenliebe aller Guten. Was er hatte, war ein Gemeingut Aller, auf sein Eigenthum hatte er gewissermaßen Verzieht gethan zum Besten der nothleidenden Menschen. Um der Gerechtigkeit willen verfolgt zu werden, war allerdings auch sein Loos; er mußte sein Bisthum verlassen und in die Verbannung gehen; aber zu Poitiers, wohin er sich begeben hatte, wirkte er wie zu Hause. Er baute einen Theil seiner Kathedralkirche neu auf; an ihrer Vollendung ward er durch den Tod gehindert. Sein heil. Leib wurde in der Kathedrale beigesetzt und nach zwei Jahren noch unversehrt gefunden. Ueber das Jahr seines Todes schwanken die Geschichtschreiber zwischen 1234 und 1237. Kaum waren zehn Jahre verflossen, als Innocenz IV. ihn auf dem Concil von Lyon im J. 1246 (Pontificatus nostri anno IV.), nicht erst 1253, wie Butler (X. 140) und nach ihm Migne hat, in die Zahl der Heiligen setzte. Die Heiligsprechung erfolgte am 15. April, welcher Tag in St. Brieuc als Festtag des Heiligen mit Octave begangen wird. Sein Name (Gulielmus) befindet sich auch im Mart. Rom. Zur Revolutionszeit (im J. 1793) wurden seine Reliquien verbrannt, und nur einige Restchen (parcelles) sind davon erhalten. (VII. 120–127.)
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HeGe
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

30. Juli: Hl. Petrus Chrysologus, Bischof von Ravenna, Kirchenlehrer
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:[...] Dieser hl. Petrus ist der latein. Chrysostomus, da sein Beiname dasselbe, nämlich »Goldredner«, (Chrysostomus bedeutet »Goldmund«) ausdrückt. Obgleich er aber bei Lebzeiten und nach dem Tode beim gläubigen Volke allzeit in den größten Ehren stand, ist doch sein Leben erst nach 400 Jahren beschrieben worden. Sein Geburtsort ist Imola (Forum Cornelii) am Santerno, wo auch sein Grabmal in der Kathedrale sich befindet. Er erblickte – von welchen Eltern ist unbekannt – um das Jahr 405 das Licht der Welt und wurde, wie er selbst erzählt, von dem damaligen Bischose Cornelius zum Dienste des Heiligthums vortrefflich erzogen und gebildet, so daß er schon nach Empfang des Diaconates durch seine Kenntnisse und sein tugendhaftes Leben die Augen Aller auf sich zog. Er war nicht allein theologisch gut gebildet, sondern auch mit den philosophischen Systemen, mit der Geschichte u. den Sitten der vorchristlichen Völker wohl bekannt. Um das Jahr 433 wurde er Bischof von Ravenna, nach der Ueberlieferung der einundzwanzigste in der Reihenfolge. Diese hohe Würde bestimmte ihn, ein wo möglich noch strengeres und allen Uebungen der Frömmigkeit geweihtes Leben in Gemeinsamkeit mit der ihm unterstellten Priesterschaft zu führen, als bisher. Er wollte sein, was jeder Bischof sein soll: ein Vorbild der Heerde von ganzer Seele. Daher wuchs dieselbe unter seiner Leitung nicht bloß der Zahl, sondern auch dem Glauben und der Frömmigkeit nach. Es ist nicht bekannt, wie viele Kirchen er neu erbaut und eingerichtet hat, aber darin stimmen Alle überein, daß er Alles, was er war und vermochte, für die ihm anvertrauten Seelen verwendete. Seine Predigten, von welchen wir noch viele besitzen (die Sammlung enthält ihrer 170, die jedoch nicht alle von ihm herrühren), waren nicht künstlerisch angelegt, sondern ungeschmückt, einfach und kurz, aber kernig, inhaltsreich, voll von Geist und einschneidender Schärfe. Er behandelte meistens evangelische Texte, Erzählungen und Parabeln, aber auch die kirchlichen Gebräuche und Feste, das Leben und die Beispiele der Heiligen, namentlich das Lob und die Verehrung der reinsten und unbefleckten Gottesmutter, mit großer Klarheit und Deutlichkeit, weßhalb zahlreiche Zuhörer, selbst aus weiter Ferne herbeikamen, um ihn zu hören. Einzelne seiner Reden sind bloß für die ihm untergebene Geistlichkeit berechnet. Beredter und eindringlicher noch als seine Rede sprach das Beispiel seiner Tugenden, namentlich das seiner kindlichen Demuth. Heiden und Ketzer bekehrte er in großer Anzahl und unterrichtete sie im wahren Glauben. Oefter erstickte lautes Weinen seine kräftige Stimme. Mit aller Schärfe donnerte er gegen die noch herrschenden heidnischen Mißbräuche, z.B. den am Neujahrstag getriebenen Unfug, wo er (sermo 155) die bekannten Worte sprach: »Wer jetzt mit dem Teufel sich belustigen will, kann dereinst sich nicht mit Christus im Himmel erfreuen.« Zum Zwecke seiner eigenen Heiligung zog er sich manchmal in das von ihm gestiftete Kloster Classe zurück, um zu beten und zu betrachten. Hier ließ die Kaiserin Galla Placidia des Gründers Bildniß über der bischöflichen Kathedra anbringen, wie er eben die hl. Geheimnisse feiert; auf dem Altar sieht man die hl. Opfergaben; ein Engel nimmt die Gebete des Heiligen und trägt sie zum Himmel. Seine Liebe zu den leidenden Mitbrüdern zeigte er während der vandalischen Verheerungszüge, wo er unter Hinweisung auf die Glaubenslehre, daß alle Gläubigen der Welt nur den Einen Körper Christi ausmachen, zu dem einzig wirksamen Hilfsmittel der gegenseitigen, liebevollen Hilfeleistung, des Gebetes, des Fastens und der Buße ermahnte. Den Irrlehrer Eutyches von Konstantinopel suchte er zum Gehorsame gegen den römischen Papst zu bewegen: »Unterwirf dich Allem, was er geschrieben hat, weil durch ihn der hl. Petrus, der auf dem römischen Stuhle fortlebt und die Kirche regieret, denen, die ihn suchen (quaerentibus) den wahren Glauben gibt.« »Sind wir aufrichtig bemüht,« setzte er hinzu, »den kirchlichen Frieden und den wahren Glauben aufrecht zu erhalten, so können wir nur in Uebereinstimmung mit dem römischen Bischofe in den Angelegenheiten des Glaubens urtheilen.« (Nos vero amor pacis et fidei de talibus causis absque Romani Episcopi consensu judicare non permittit.) Mit diesen Worten hat er auch die altkatholische Secte unserer Tage verurtheilt. Ueberhaupt muß betont werden (vergl. Bonner Theolog. Lit.-Bl. 1868 Nr. 8 ), daß »dieser hochgerühmte Lehrer zu seiner Zeit in den vielen von ihm berührten Punkten überall das Nämliche lehrt, was heute in der römisch-katholischen Kirche gelehrt und geboten wird.« Wir finden ihn immer, so oft es Irrlehren, Laster, Mißbräuche zu bekämpfen gab, an seiner Stelle. Dem Pelagius gegenüber behauptete und vertheidigte er die katholische Lehre von der Nothwendigkeit der übernatürlichen Gnade zu jedem guten Werke; die unbefleckte Empfängniß der Mutter Gottes und alle andern Lehren der Kirche über sie finden die genaueste Begründung; es gibt keine wichtige Frage der Glaubens- und der Sittenlehre, die von ihm nicht in streng kirchlichem Sinne behandelt worden wäre; besonders aber dringt er auf Bethätigung des Glaubens durch Sonntagsheiligung, Reinigkeit des Lebens, Gebet, Fasten und Almosen. Der Kaiser Valentinian III. und dessen Mutter Galla Placidia standen ihm bei seinen Bemühungen freundlich zur Seite und gewährten denselben kräftige Unterstützung. Auf den Wunsch des Kaisers wurde die Kirche von Ravenna durch ein Decret des Papstes zur Metropolitankirche erhoben. Auch der Besuch des hl. Germanus von Aurerre und sein Tod zu Ravenna im Jahr 448 fällt in die Zeit dieses Heiligen. Als Andenken erbat und erhielt er für sich den Mantel und den Kelch des berühmten französischen Bischofs. Sein seliges Hinscheiden erfolgte i. J. 449 zu Imola, seiner Vaterstadt, wohin er kurz zuvor zu Ehren des hl. Cassianus reiche Weihegeschenke gebracht und auf dessen Altar niedergelegt hatte. Wie es scheint, starb er auch in derselben Kirche, die auch jetzt noch seine Reliquien bewahrt. Die Kirche von Ravenna bewahrt in einem kostbaren Reliquien-Schrein einen Arm dieses hl. Bischofs. Er wird von der kathol. Kirche als einer ihrer »Lehrer« verehrt. Die Patene und der Kelch des Heiligen wurden Kranken, die von wüthenden Hunden gebissen waren, zum Küssen oder Berühren gereicht. [...]
Erhabener Gott, du hast den Bischof Petrus Chrysologus zu einem begnadeten Verkünder deines ewigen Wortes gemacht, das unsere Menschennatur angenommen hat. Gewähre uns auf seine Fürsprache, dass wir die Geheimnisse der Erlösung allezeit im herzen erwägen und in unseren Werken davon Zeugnis geben.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
Deus, qui beátum Petrum Chrysólogum Doctorem egrégium, divínitus præmonstrátum, ad regéndam et instruéndam Ecclésiam tuam éligi voluísti: præsta, quaesumus; ut, quem Doctórem vitæ habúimus in terris, intercessórem habére mereámur in coelis.
Per Dominum.
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von lifestylekatholik »

HeGe hat geschrieben:29. Juli: Hl. Lupus, Bischof von Troyes
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:Oft genoß er drei Tage lang keine Speise und aß dann nur Gerstenbrod.
Wann aß er Gerstenbrot? Während dieser drei Tage oder danach? :hmm:
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HeGe
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

Ich gehe mal davon aus, dass danach. :achselzuck: Anders macht der Satz ja keinen Sinn. :hmm:
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ChrisCross
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von ChrisCross »

lifestylekatholik hat geschrieben:
HeGe hat geschrieben:29. Juli: Hl. Lupus, Bischof von Troyes
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:Oft genoß er drei Tage lang keine Speise und aß dann nur Gerstenbrod.
Wann aß er Gerstenbrot? Während dieser drei Tage oder danach? :hmm:
Danach. "Dann" beschreibt nicht nur Zeitpunkte sondern ordnet diese auch hintereinander.
Tu excitas, ut laudare te delectet, quia fecisti nos ad te et inquietum est cor nostrum, donec requiescat in te.
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

30. Juli: Hl. Batho, Priester, Mönch
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Batho, (31. Juli) [lt. Münchner Direktorium 30. Juli -HeGe], ein Priester in Freising und Sacellan des Bischofs Ellenhard, der das Collegiatstift gegründet und vom J. 1053–1078 regiert hat. Er hat einen eigenen Altar in der Domkirche zu Freising, auf welchem ritu dupl. am 31. Juli sein Fest gefeiert wird. Wie aus dem Gebete eines alten Freisinger Breviers zu ersehen ist, so muß er einst viele Menschen mit wenigen Broden gespeiset haben. (Rad.)
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

30. Juli: Hl. Terentius, Diakon, Einsiedler
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Terentius (30. Juli). Dieser heil. Bekenner und Diacon aus Imola wird zu Faenza (Faventia) als Patron dieser Stadt verehrt. Die Ueberlieferung berichtet, daßß er in dem heil. Kreuzspitale daselbst den Kranken mit großer Liebe gedient und an Einigen wunderbare Heilungen vollzogen habe. Sein Leib ruht in der hl. Kreuzkirche. Zu welcher Zeit er gelebt hat, ist unbekannt. (VII. 154–157.)
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von lifestylekatholik »

HeGe hat geschrieben:Ich gehe mal davon aus, dass danach. :achselzuck: Anders macht der Satz ja keinen Sinn. :hmm:
Ja, wohl. Hm. Gerste kommt im AT vor, u. a. als Opfer in Numeri. Im Buch Richter erscheint ein Gerstenbrot Gedeon im Traum. Es wird im 4. Buch der Könige erwähnt. Ezechiel soll sich Brot u. a. aus Gerste bereiten. Im NT ist es bei Johannes beim Wunder der Brotvermehrung (6, 9): »Est puer unus hic qui habet quinque panes hordeaceos et duos pisces : sed hæc quid sunt inter tantos?«

Spielt das also auf die Schrift an, oder war Gerstenbrot damals üblich, eventuell geringer geachtet als Weizenbrot? Warum also wird das Gerstenbrot speziell erwähnt? Oder war’s wie beim hl. Philipp Neri, dass er eben keine Völlerei trieb, sondern im Wesentlichen nur Brot aß? (Ich weiß einfach zu wenig über den Kontext des Schreibers. :motz: )
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«

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Re: Heilige des Tages

Beitrag von ChrisCross »

lifestylekatholik hat geschrieben:
HeGe hat geschrieben:Ich gehe mal davon aus, dass danach. :achselzuck: Anders macht der Satz ja keinen Sinn. :hmm:
Ja, wohl. Hm. Gerste kommt im AT vor, u. a. als Opfer in Numeri. Im Buch Richter erscheint ein Gerstenbrot Gedeon im Traum. Es wird im 4. Buch der Könige erwähnt. Ezechiel soll sich Brot u. a. aus Gerste bereiten. Im NT ist es bei Johannes beim Wunder der Brotvermehrung (6, 9): »Est puer unus hic qui habet quinque panes hordeaceos et duos pisces : sed hæc quid sunt inter tantos?«

Spielt das also auf die Schrift an, oder war Gerstenbrot damals üblich, eventuell geringer geachtet als Weizenbrot? Warum also wird das Gerstenbrot speziell erwähnt? Oder war’s wie beim hl. Philipp Neri, dass er eben keine Völlerei trieb, sondern im Wesentlichen nur Brot aß? (Ich weiß einfach zu wenig über den Kontext des Schreibers. :motz: )
In der englischen Wikipedia steht:
Gerste hat geschrieben:In medieval Europe, bread made from barley and rye was peasant food, while wheat products were consumed by the upper classes.
Außerdem wird erwähnt, dass Gerste vermutlich am See Genezareth zuerst angebaut wurde. Daraus erklärt sich dann auch neben anderen Verwendungen im Kult Israels die Erwähnung im Evangelum.
Tu excitas, ut laudare te delectet, quia fecisti nos ad te et inquietum est cor nostrum, donec requiescat in te.
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von Reinhard »

lifestylekatholik hat geschrieben:Spielt das also auf die Schrift an, oder war Gerstenbrot damals üblich, eventuell geringer geachtet als Weizenbrot? Warum also wird das Gerstenbrot speziell erwähnt?
Gerstenbrot war halt immer das 08/15 - Alltagsbrot, während Weizen für Festtage und überhaupt für Besonderes reserviert war.

Probier man einen Teller einfachste Gerstengrütze und dann ein Brötchen. Dann weißt Du, warum !
Zuletzt geändert von Reinhard am Montag 30. Juli 2012, 17:20, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Heilige des Tages

Beitrag von lifestylekatholik »

Reinhard hat geschrieben:Probier man einen Teller einfachste Gerstengrütze und dann ein Brötchen. Dann weißt Du, warum !
Es geht hier aber nicht um den Gegensatz zwischen Grütze und Brötchen.
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«

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Re: Heilige des Tages

Beitrag von Reinhard »

lifestylekatholik hat geschrieben:
Reinhard hat geschrieben:Probier man einen Teller einfachste Gerstengrütze und dann ein Brötchen. Dann weißt Du, warum !
Es geht hier aber nicht um den Gegensatz zwischen Grütze und Brötchen.
:) ... aber um den Unterschied zwischen der grauen, herben, rauhen Gerste und dem feinen, weißen, süßlichen Weizen !
- Klar, in unserer Luxus-Zeit ist das verwischt, aber nachvollziehen kann man es immer noch.

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Re: Heilige des Tages

Beitrag von lifestylekatholik »

Was macht dich da so sicher? Warum soll der Gegensatz Gerste–Weizen gewesen sein, und nicht Gerste–Roggen? Oder warum nicht der Gegensatz Gerstenbrot–Mehlsuppe? Ich habe den Eindruck, du gehst mit ziemlich viel moderner Blauäugigkeit daran.
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«

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ChrisCross
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von ChrisCross »

Ich hatte doch als letzten Beitrag auf der vorherigen Seite noch geschrieben, dass Gerstenbrot im Gegensatz zu Weizenbrot im Mittelalter Speise der Armen war.
Tu excitas, ut laudare te delectet, quia fecisti nos ad te et inquietum est cor nostrum, donec requiescat in te.
Augustinus Conf. I. 1

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lifestylekatholik
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von lifestylekatholik »

ChrisCross hat geschrieben:Ich hatte doch als letzten Beitrag auf der vorherigen Seite noch geschrieben, dass Gerstenbrot im Gegensatz zu Weizenbrot im Mittelalter Speise der Armen war.
Ja, aber das ist banal. Das weiß ich auch. Aber die Frage ist doch eine andere: Ist das die einzige Polarität, in der »Gerstenbrot« auftaucht? Ist das die Polarität, die der Verfasser ausdrücken wollte? Brot ist ja keineswegs eine Selbstverständlichkeit. Meistens aßen die Leute in vielen Gegenden Brei und nicht Brot.

(Das könnte man wahrscheinlich endlos weiterwälzen, aber der Strang ist dafür der falsche. Deshalb hier erstmal EOD für mich.)
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HeGe
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

31. Juli: Hl. Ignatius von Loyola, Priester, Ordensgründer
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Ignatius de Loyola, Conf. Soc. Jes. Fund. (31. Juli). [...] Nach dem oben bezeichneten Commentar war der Name des heil. Ordensstifters eigentlich Iñigo, auch Inigo und Ynigo. Wenn aber dort (409. nr. 2–4) entschieden mit Enneco (Eneco) sei, so hat Pinius Unrecht, wie aus einer Bemerkung von Papebroch (Jun. I. 107, im Leben des hl. Eneco) erhellt und von Genelli ganz bestimmt behauptet wird, indem er im Texte (S. 5) sagt, daß der Heilige zu Azpeytia in der Stadtpfarrkirche zum hl. Sebastian getauft worden sei und den (damals in Spanien häufig vorkommenden) Namen Eneco erhalten habe, den er dann später selbst mit Ignatius vertauschte und zwar, wie unser Heiliger in einem Briefe an den hl. Franciscus Borgias vom J. 1546 selbst erklärt, aus besonderer Hochachtung und Andacht zum hl. Bischof und Martyrer Ignatius von Antiochia. Der Tag seiner Geburt ist nicht bekannt, wohl aber das Jahr, obgleich auch dieses von Einigen verschieden angegeben wird. Doch ist bestimmt nachgewiesen, daß er im J. 1491 das Licht der Welt erblickt habe und zwar zu Loyola, einem Schlosse bei Azpeytia (Aspelthia), nicht weit von Tolosa in der spanischen (baskischen) Provinz Guipuscoa (Guipuzcoa), welche seit der Eintheilung vom J. 1833 die Provinz San-Sebastian bildet und an der Gränze von Frankreich liegt. Er stammte von einer hochadeligen spanischen Familie, in welcher der Name Lopez öfter vorkommt. Sein Vater war Don Bertrandus (Beltramus) Jañez de Oñaz y Loyola, und seine Mutter Donna Marina Saënz de Licona y Balda. Sie hatten, wie es bei den Boll. ausdrücklich heißt, »fünf Töchter und acht Söhne, von denen unser hl. Ignatius der letzte war.« Doch getraut sich der Bollandist Pinius nicht zu entscheiden, ob dieser Ausdruck den letzten Sohn oder den letzten Sprößling anzeige, so daß er das letztgeborne von allen Kindern gewesen wäre. [...] Nach Genelli brachte man ihn als Kind zu einer Tante in Castilien, Donna Maria de Guevara, wo er eine fromme Erziehung erhielt. Noch sehr jung kam er als Edelknabe an den Hof des Königs Ferdinand V. (des Katholischen) von Spanien, wo er nach Genelli (S. 7) bis zu seinem 26. Jahre das Hofleben mitmachte, wobei er sich auch, nach damaliger Sitte und Ansicht, dem Dienste einer Dame als ihr Ritter widmete. Ein Verwandter von ihm, Namens Anton Manriquez, Herzog von Najera und Grande von Spanien, welcher in ihm tüchtige Anlagen zum Kriegswesen erkannte, hatte ihn alle militärischen Uebungen erlernen lassen, in denen er bald durch seine Kühnheit und Gewandtheit alle seine Genossen am Hofe übertraf. Auch von den Frauen wurde der schöne ritterliche Jüngling gerne gesehen. Bald drängte es ihn aber, die beengenden Fesseln des Hoflebens abzustreifen, in Kriegsdienste zu treten und sich einenschönern Ruhm zu suchen, als in blutlosen Kampfspielen den Preis zu gewinnen oder von den Damen als der beste Tänzer und Sänger gepriesen zu werden. Ein besonderes Ereigniß führte ihn rasch seiner Bestimmung entgegen. König Ferdinand V. war im J. 1516 gestorben, und sein Enkel Karl I. sein Nachfolger als König von Spanien, im J. 1519 aber als Karl V. deutscher Kaiser geworden. Einer seiner Mitbewerber war König Franz I. von Frankreich gewesen. Dieser wollte nun das Gebiet und den Ruhm seines jugendlichen Nebenbuhlers schmälern, und sein Heer war schon in Navarra eingebrochen. Schon hatten die Brüder des hl. Ignatius in dem neapolitanischen Feldzuge den Ruhm großer Waffenthaten geärntet; nun konnte und wollte er nicht mehr zurückbleiben. Mit raschem Entschluß gesellte er sich zu den Kriegern seines Königs, unter denen er sich bald den Ruhm eines tapfern Kriegers erwarb. Obgleich er alle Eigenschaften für einen Truppenführer hatte, so scheint er doch dem Bollandisten Pinius ein solcher nicht gewesen zu seyn, sondern sich als Freiwilliger dem Heere angeschlossen zu haben. Das Spiel des Krieges führte ihn im J. 1521 nach Pamplona (Pompejopolis), der Hauptstadt von Navarra; die Franzosen rückten an und belagerten die Stadt. Da diese selbst wegen Mangel an Leuten nicht vertheidigt werden konnte, so bewog er nach Genelli (S. 11) den Commandanten der Festung, daß er gegen die Meinung aller übrigen Edelleute beschloß, dieselbe gegen die Franzosen zu vertheidigen. Diese beschossen die Mauer heftig, um sie in Bresche zu legen. Schon war sie an der Stelle, wo der Heilige focht, beinahe eingeschossen, ohne daß er an ein Zurückweichen dachte, als eine feindliche Kugel ihm zwischen die unteren Schenkel flog, den Knochen des rechten Schienbeins zerschmetterte und das linke Bein stark streifte. So wurde erdenn vonden Franzosen gefangen genommen, aber – wie bei W.W. (K.-L. V. 548 ff.) nach Ribadeneira, Maffei u. A. weiter erzählt wird – von denselben wegen seines Heldenmuthes auf das Großmüthigste behandelt. Bald nach der ersten Verpflegung wurde er auf sein unweit Pamplona gelegenes Schloß Loyola in die Arme der Seinigen gebracht. Allein Ignatius mußte sich dort einer neuen Operation unterwerfen. Dieselbe verursachte ihm die größten Schmerzen; ein heftiges ueber überfiel ihn, das ihn so sehr schwächte, daß die Aerzte für sein Leben befürchteten, und ihm daher am Vorabende des Festes Peter und Paul die heil. Sterbsacramente gereicht wurden. Doch die göttliche Vorsehung wachte über ihr auserlesenes Werkzeug. Ignatius genas und sah diese Genesung als ein Wunder an, das er der Fürbitte des hl. Petrus zuschrieb, zu dem er von jeher eine zarte Verehrung gehegt und dessen Lob er noch als Soldat in einer Hymne besungen hatte. – Indeß hatte selbst diese unerwartete Genesung seinen Weltsinn noch nicht ganz vernichtet; vielmehr unterzog er sich, um die Schönheit und das Ebenmaaß seiner Gestalt zu retten, einer weitern Operation, die aber doch nicht hindern konnte, daß sein rechter Fuß etwas kürzer blieb als der linke. Bei dieser äußerst schmerzlichen Operation, die er mit größter Standhaftigkeit ertrug, mußte er nun lange Zeit das Bett hüten, obwohl er innerlich völlig gesund war. Den jungen, lebendigen Mann plagte bald die Langweile und er verlangte zu seiner Zerstreuung eine Lectüre. In Ermanglung von Romanen oder Rittergeschichten, die er wünschte, gab man ihm Bücher, welche das Leben Jesu und der Heiligen enthielten. Mit eben nicht großem Vergnügen nahm er die Bücher zur Hand und las sie nur der Unterhaltung wegen, fand aber doch Geschmack an ihnen und gewann sie bald so lieb, daß er Tag und Nacht darüber zubrachte. An den Heiligen bewunderte er besonders ihre Liebe zur Einsamkeit und zum Kreuze des Erlösers. Staunend sah er unter den Bewohnern der Wüste Männer von hoher Geburt, mit Bußkleidern bedeckt, von Kasteiungen erschöpft, gleichsam lebendig in Hütten und Höhlen begraben. Innig ergriffen von dem Reize ihrer Tugend und der Macht ihres Beispiels, sprach er dann zu sich selbst: »Diese Männer hatten dieselbe Natur, wie ich; und warum sollte also ich nicht thun können, was sie thun konnten?« So faßte er endlich den Entschluß, ihr erhabenes Beispiel nachzuahmen und Einsiedler zu werden. Allein noch war der Läuterungsproceß in ihm nicht vollendet; seine alte Ruhmsucht und eine geheime Neigung zu einer hohen Dame am castilischen Hofe zerstreuten die noch nicht tief gewurzelten Vorsätze. So getheilt zwischen irdischen und heil. Gedanken, fand er bald, daß sinnliche Bilder stets eine widrige Kälte und Leerheit in ihm erzeugten, dagegen die Betrachtung göttlicher Dinge allzeit mit süßem Frieden ihn erquickte. Immer mächtiger zog es ihn daher zum Kreuze und zur Nachahmung der Heiligen. Jede Nacht stand er auf, um, von Niemand gesehen und gehört als von Gott allein, seine Sünden zu beweinen und sich Christo zu opfern und seiner jungfräulichen Mutter. Als er in einer Nacht betend vor dem Bilde der seligsten Gottesmutter lag und ihrem Kindlein unbedingte Hingabe schwur. soll das Schloß von Loyola so gewaltig in den Grundfesten erbebt haben, daß die Fensterscheiben des Zimmers zerbrachen, und in der Wand eine weite Spalte sich öffnete. In einer andern Nacht zeigte sich dem Heiligen im Traume die heil. Jungfrau mit dem Himmelskinde auf den Armen und strahlend von Lichtglanz. Dieses Gesicht, das mit hohem Entzücken ihn erfüllte, läuterte sein Herz, wischte aus seinem Geiste alle Gebilde der sinnlichen Lust und vollendete so seine Bekehrung. Vergebens wollte ihn sein ältester Bruder Don Martin Garzia in der Welt zurückhalten; nach völliger Genesung bestieg er ein Pferd, angeblich, um bei dem Herzoge von Navarra, der in dem benachbarten Städtchen Navarrete (Navarretum) wohnte, einen Besuch zu machen, schickte aber von da seine Begleitung zurück und ging allein in die berühmte Benedictiner-Abtei Montserrat (Mons serratus) im J. 1522, in welchem, wie bei W.W. (V. 549) bemerkt ist, Luther sein verderbliches Buch gegen das Klosterleben schrieb. Hier legte Ignatius unter heißen Thränen einem frommen Vater, dem ehrwürdigen Priester Johannes Chanones (Xanones), einem Schüler des Abtes Garsias de Cisneros, eine vorher schriftlich aufgesetzte Generalbeichte ab, die drei Tage in Anspruch nahm, und weihte sich durch das Gelübde der Keuschheit dem Herrn. Sein Schwert, mit dem er vordem so manche tapfere That vollführt, hing er an dem Altar der seligsten Jungfrau von Montserrat auf. So hatte er dem Herrn geopfert, woran sein Herz bisher vor Allem gehangen, – Waffenruhm und Frauenliebe, und nun war sein Herz frei und völlig Eigenthum des Herrn geworden. Im Dorfe unterhalb des Klosterberges angelangt, kaufte er sich eine Pilgerkleidung, in der Absicht, eine Wallfahrt nach Jerusalem zu unternehmen. Als Büßer gekleidet kam er wieder ins Kloster zurück, wurde von seinem Beichtvater in seinem Vorhaben bestärkt und verließ endlich, aus Furcht erkannt zu werden, Montserrat, von wo er blos mit den Büßungswerkzeugen seines Beichtvaters versehen, getrost weiter zog, bereit, als Bettler sein Brod vor den Thüren guter Menschen zu suchen und das strengste Büßerleben zu führen. Ein armer Mann, dem er seine reiche ritterliche Kleidung geschenkt hatte, ward des Diebstahls verdächtigt, und Ignatius mußte zur Rettung des Gefangenen ein Zeugniß ablegen. Er that es auch, aber ohne seinen Stand und Namen zu nennen. Mit seinem Pilgerstabe in der Hand, die Kürbisflasche an der Seite, das Haupt und einen Fuß entblößt, den andern, der noch an einer Wunde litt, beschuht, kam er in das Spital zu Manresa (Minoressa), einer Stadt, drei Stunden von Montserrat. Der Pilger mit dem edlen Antlitz, dem bloßen Haupte, nur mit einem beschuhten Fuße, der die ganze Woche bei Wasser und Brod fastete, letzteres vor den Thüren mildherziger Menschen bettelte und nur an Sonntagen gekochte Kräuter aß, der alltäglich sieben Stunden in den Kirchen knieend zu Gott flehte, jeden Sonntag das heil. Abendmahl empfing, allen Schimpf mit Engelsgeduld, ja mit einer Art von heil. Freude ertrug, der Tag und Nacht die Kranken des Spitals mit zärtlicher Hingabe pflegte, – dieser Mann mußte ja allgemeines Aufsehen in Manresa erregen. Man forschte weiter, hatte bald jenen Vorfall mit dem beschenkten Bettler erfragt und, daraus auf den Adel und Reichthum des wundersamen Pilgers schließend, den heil. Mann nur noch höher geschätzt. Endlich bezog er, in der Besorgniß, ganz erkannt zu werden, und um der Neugierde und dem Lobe der Menschen zu entgehen, unweit von Manresa eine schwer zu entdeckende Höhle als seine Wohnung. Hier begannen für ihn erst recht die Tage der Prüfung und Läuterung. Eine unsägliche Bitterkeit erfüllte sein Herz, aller Trost wich von ihm, kein Gebet, kein Sacrament, keine Bußübung gab mehr Erquickung, und seine geistige Pein und Verlassenheit wuchs von Stunde zu Stunde. Umsonst suchte er durch das strengste Fasten den Jammer zu erleichtern; er blieb einmal sieben Tage ohne Speise und Trank, und so groß ward seine Geistes- und Leibesnoth, daß man ihn eines Tages halbtodt am Eingange seiner Höhle fand. Da erbarmten sich des Leidenden die Dominicaner von Manresa und nahmen ihn in ihr Haus auf. Allein auch da versank er wieder in düstere Schwermuth. Er glaubte bei jedem Schritte zu sündigen und hätte sich oft beinahe der Verzweiflung hingegeben. Indessen hörte er nicht auf zu beten, überzeugt, daß die Prüfungen in der Hand Gottes ein Mittel zu unserer Heiligung sind. Endlich kehrte der Friede wieder in sein Herz zurück, und wie zum Lohne wurde er mit einer Fülle der köstlichsten Gnaden und Erleuchtungen erquickt und späterhin ein gewandter Führer ängstlicher Seelen. Die geistlichen Uebungen, die Ignatius in jener Höhle hielt, setzte er auch schriftlich auf und hinterließ so jenes Meisterwerk, das Ludwig de Ponte als eine unmittelbare Offenbarung Gottes betrachtet. Es sind diese Uebungen kein wissenschaftliches System, sondern vielmehr eine erprobte Methode, den Menschen von der Sünde abzuwenden und auf den Pfad der Vollkommenheit zu geleiten. Bald nach ihrem Erscheinen bis ihnen im J. 1548 Papst Paul III. die kirchliche Approbation ertheilte und sie als Buch erklärte, in dem der Geist Gottes wehe, und das zur Erbauung und Förderung des innern Lebens sehr nützlich sei. – In jener Höhle von Manresa wurde auch vollends jedes Band zerrissen, das ihn wieder an die Welt hätte knüpfen können. Immer höher stieg seine Begeisterung für die Sache Christi, und wie er denn an kriegerische Vorstellungen gewohnt war, so dachte er sich Christum als einen Feldherrn, der gegen die Feinde der Ehre Gottes zu Felde ziehe und die Menschen unter seine Fahne rufe. Daher entstand auch in ihm der Wunsch, eine Schaar von Männern zu bilden, deren Haupt und Anführer Christus, deren Wahlspruch »die größere Ehre Gottes«, deren Ziel und Ende das Heil der Menschen wäre. Wie er selbst den Wahlspruch »Ad majorem Dei gloriam« (A.M.D.G.) immer in seinem Munde führte, so wurde er auch der Wahlspruch der ganzen von ihm gegründeten Gesellschaft. – Nachdem er fast 10 Monate lang in Manresa gewesen, verließ er im Anfange des Jahres 1523 dann unter vielen Beschwerden eine Pilgerreise nach Jerusalem. Zu Fuß, ohne Geld, nur allein auf Gott vertrauend, trat er die Wallfahrt an, schiffte sich in Barcelona nach Italien ein, landete nach fünftägiger Fahrt in Gaëta, ging von da nach Rom, dann nach Padua und Venedig, wo er wieder ein Schiffbestieg, das ihn über Cypern nach Jaffa brachte, und am 4. Sept. 1523 sah er die heilige Stadt. Das Herz wollte ihm brechen vor Leid und Freud', als er den Boden betrat, den der Herr mit seinen Thränen und seinem Blute befeuchtete. Gerne wäre er hier als Missionär geblieben; allein manche Glaubensboten waren schon durch die Türken gefangen genommen worden und mußten dann auf Kosten des Franciscanerklosters in Jerusalem ausgelöst werden, wodurch dieses nothwendig hätte verarmen müssen. Deßwegen erlaubte kraft päpstlicher Vollmacht der Provincial diese Mission Niemandem mehr, und so kehrte auch Ignatius zurück und traf im Januar des J. 1524 in Venedig ein. Von hier begab er sich nach Genua und Barcelona. Entbrannt von heiliger Begierde, sich dem Dienste des Altares zu widmen und an dem Heile der Seelen zu arbeiten, und wohlerkennend, daß ihm hiezu wissenschaftliche Bildung unerläßlich nöthig sei, entschloß er sich, in Barcelona als 33jähriger Mann inmitten der Knaben die Anfangsgründe der lateinischen Sprache zu erlernen. Hieronymus Ardebala war sein Lehrer, und eine tugendreiche Matrone, Namens Donna Elisabeth Roser (nach Andern Isabella Rosel), die ihn schon bei seinem ersten Aufenthalte in Barcelona kennen gelernt hatte, übernahm die Bestreitung der Unterhaltungskosten. In kurzer Zeit machte er die besten Fortschritte, so daß er schon nach zwei Jahren (im J. 1526) die blühende, kurz zuvor von Cardinal Ximenes gegründete Universität zu Alcala de Henares (Complutum) beziehen konnte, um die schönen Wissenschaften und die Philosophie zu studien. Er nahm seine Wohnung in einem Hospitale, wo er nur vom Almosen lebte. Er war sehr arm gekleidet, wie auch die übrigen vier Genossen, die an seinen guten Werken Antheil nahmen. Er erklärte den Kindern den Katechismus und bekehrte durch seine Reden mehrere Sünder. Wie ihm seine außerodentlichen Handlungen viele Bewunderer verschafften, so zogen sie ihm auch manche Feinde zu. So wurde er von Einigen als Zauberer, von Andern als Ketzer und Anhänger der Alumbrados (d.i. der Erleuchteten, einer damals auftauchenden Secte von Schwärmern) vor die Inquisition gestellt, jedoch freigesprochen, dagegen 42 Tage eingekerkert, weil er sich durch seine Katechesen das Recht angemaßt habe, Glaubenswahrheiten zu erklären. Deßwegen begab er sich auf den Rath des Erzbischofs Alphons v. Fonseca von Toledo zur Fortsetzung seiner Studien auf die Universität Salamanca. Hier sammelten sich um ihn viele heilsbegierige Leute, und das war genug, ihn neuen Verdächtigungen auszusetzen; 22 Tage lag er im Gefängnisse, ward aber von dem Großvicar zu Salamanca für unschuldig erkannt und mit der öffentlichen Erklärung entlassen, er sei nicht blos von dem angeschuldigten Verbrechen rein, sondern ein Mann von hoher Tugend. Dessenungeachtet aber entschloß sich der Heilige, Spanien zu verlassen und sich auf die damals berühmte Universität Paris zu begeben. Am 2. Febr. 1528 kam er in dieser Hauptstadt an. Von seinen Freunden mit Geld unterstützt, verwendete er noch zwei Jahre auf Erlernung der lateinischen Sprache, worauf er auch philosophische Vorlesungen besuchte. Anfangs wohnte er im Collegium von Montaigu (Mons acutus); da ihm aber ein Dieb sein Geld entwendet hatte, mußte er sich in das Spital zum hl. Jakob begeben, wo die Spanier aufgenommen wurden. Da er aber hier nur Obdach hatte, mußte er sich täglich von Thür zu Thür das Brod erbetteln. Auch im Collegium der hl. Barbara, in welches er seiner Armuth wegen aufgenommen wurde, studirte er drei und ein halbes Jahr Philosophie. Hier nun brachte er in seinem Seeleneifer mehrere Studiengenossen dahin, daß sie Sonn- und Festtage mit Gebet und Uebung guter Werke heiligten. Allein setzt wurden diese von dem Professor Pegna beschuldigt, ihre Studien zu vernachlässigen, und Ignatius sollte als ihr Verführer vor allen seinen Mitzöglingen gepeitscht werden. Ignatius war bereit, diese Züchtigung ohne Widerrede auf sich zu nehmen; da er aber fürchtete, die jungen Leute möchten an seiner Demüthigung Anstoß nehmen und dann aus Menschenfurcht ihre frommen Uebungen unterlassen, ging er zum Vorsteher Govea, um in Demuth seine Beweggründe vorzubringen. Ohne etwas zu erwidern, führte ihn dieser in den Saal, wo bereits Alle versammelt waren. Aber anstatt ihn züchtigen zu lassen, erklärte Govea, auf Ignatius hindeutend: »Dieser ist ein Heiliger, der nur das Heil der Seele im Auge hat und dafür bereit wäre, die schmählichsten Züchtigungen zu erleiden.« Eine so feierliche Genugthuung war nun der Anfang zur Erhöhung des Ruhmes unseres Heiligen. Die angesehensten Mitglieder der Universität wünschten ihn kennen zu lernen; selbst Pegna, vorher sein Ankläger, ward sein Freund und Bewunderer und gab ihm zur Erleichterung seiner Studien den kenntnißreichen, talentvollen und frommen Schüler Pierre le Fèvre (Petrus Faber) zur Seite. Endlich begann Ignatius den theologischen Curs bei den Dominicanern. Damals lehrte auch der noch jugendliche Franz Xavier Philosophie. Allein die weltliche Wissenschaft bläht auf, und so hatte auch Xavier das Unglück, von eitler Ruhmsucht beherrscht zu werden. Ignatius nun war es, der ihm in lebendigen Farben die Nichtigkeit des irdischen Ruhmes vor Augen stellte und ihn für den unvergänglichen Ruhm entflammte. Sofort gewann er den scharfsinnigen, gelehrten Jakob Lainez aus Almazan in Spanien und den gewandten Alphons Salmeron von Toledo, die, angezogen von dem Rufe der Heiligkeit, den Ignatius in Spanien zurückgelassen hatte, ihn aufsuchten und sich mit Freuden an ihn anschlossen. Ebenso vertrauten sich auch Nikolaus Alphons, der von seinem Geburtsorte den Beinamen Bobadilla erhielt, ein wahrer Nathanael und ausgezeichneter Arzt, und Simon Rodriguez, gleich schön am Leibe wie am Geist, voll Tiefe des Gemüthes, als Ascetiker eine Perle, – seiner geistlichen Führung. Nachdem sie noch einige Jahre unter Ignatius Leitung den Studien sich gewidmet hatten, wollte sie der Heilige mit festern Banden vielmehr an Gott, als an sich selbst knüpfen. Daher begaben sie sich alle, nach gemeinsamem Gebete, am 15. August 1534 in eine unterirdische Kapelle der Kirche zu Montmattre (Mons Martyrum). Es war das Fest der Aufnahme Mariens in den Himmel, ein Tag, den Ignatius sich gewählt hatte, damit die Gesellschaft Jesu gleichsam der triumphirenden Jungfrau geboren würde. Hier nun legten die sieben künftigen großen Vorkämpfer der Kirche Gottes, der Welt noch unbekannt, in feierlicher Stunde, nachdem sie von Petrus Faber, der allein Priester war, das heil. Abendmahl empfangen hatten, das Gelübde der Keuschheit und Armuth ab, und gelobten Gott, nach Beendigung der theologischen Studien ohne Reisevorrath in das heil. Land zu ziehen, um dort für die Ehre seines heil. Namens zu arbeiten, oder, wenn dieses binnen Jahresfrist nicht möglich wäre, sich dem Papste zu jeder Mission zur Verfügung zu stellen und ihm besonderen Gehorsam zu schwören. Bald nach diesem feierlichen Gelöbnisse verließ Ignatius, der bereits die Prüfung für die Magisterwürde erstanden und auch den theologischen Curs vollendet hatte, auf den Rath der Aerzte Paris, um nach Spanien zu gehen, wo Xavier, Lainez und Salmeron, um das Gelübde der Armuth be folgen zu können, noch einige Familienangelegenheiten zu ordnen hatten. Er nahm von den Seinigen am Anfang des J. 1535 den rührendsten Abschied, empfahl sie dem Schutze Jesu und der Fürbitte der seligsten Mutter, und verabredete mit ihnen, am 25. Januar 1537 in Venedig sich wieder zu treffen. In Spanien ward Ignatius mit hohen Ehren empfangen; seine Brüder und Verwandten luden ihn nach Loyola, wo Alles zu seiner würdigen Aufnahme vorbereitet war. Doch Ignatius wählte das Spital des Ortes Aspeytia, welcher nicht weit von Loyola entfernt ist, zu seinem Aufenthalte. Die Umgegend erinnerte ihn an die Tage seiner Jugend, deren er so viele in Leichtsinn zugebracht hatte, und schmerzergriffen verdoppelte er seine Bußübungen. Er zog ein rauhes Bußkleid an, umgürtete sich mit einer dicken eisernen Kette und kasteiete jegliche Nacht seinen Leib um so strenger, als nun seine Gesundheit völlig hergestellt war. In seinen Knabenjahren hatte er einmal aus einem Garten Obst entwendet; auf einen armen Menschen fiel der Verdacht des Diebstahls; derselbe ward in den Kerker geführt und zum Schadenersatz angehalten. Schon bei der ersten Ansprache, die Ignatius an das Volk hielt, bekannte er vor Allen diesen Fehler; die Vorsehung fügte es, daß der, welcher für ihn die Strafe getragen, gegen, wärtig war. Mit rührenden Worten bat ihn der Heilige um Verzeihung, schenkte ihm zum Ersatze zwei ihm gehörige Höfe und setzte bei, diese Jugendsünde gut zu machen, sei ein Hauptgrund seiner Rückkehr in die Heimat gewesen. Sonst zeigte sich Ignatius überall als der Sohn der Armuth, gewann durch seine salbungsvollen Reden Vieler Herzen und führte in Spanien die jetzt allgemein dort übliche Sitte ein, zum englischen Gruße zu läuten. Während seiner Abwesenheit von Paris erhielt seine Genossenschaft einen vortrefflichen Zuwachs. Faber nahm nämlich nach vorhergegangener Prüfung drei Theologen der Universität Paris auf: Claude Le Jay (Claudius Jayus) aus Annecy, der Diöcese Genf, dann Johannes Codure (Codurius) aus Embrun und Paschasius Broëtus (Brouet) aus Bretancourt in der Picardie. Es war nach Genelli am 6. (nicht 8.) Jan. 1537, daß sie Alle mit ihrem Meister in Venedig zusammentrafen, also – wie bei W.W. (V. 551) bemerkt ist – gerade in dem Jahre, in welchem im Februar die protestantische Versammlung zu Schmalkalden gehalten wurde, die Luther, schon krank, mit dem Wunsche verließ: »Gott erfülle euch mit dem Hasse gegen das Papstthum!« – In Venedig wohnten der hl. Ignatius und seine Anhänger in den beiden Hauptspitälern und dienten den Kranken mit großer Liebe und Aufopferung. Doch lenkten sie ihr Hauptaugenmerk immer noch auf Palästina und wünschten jetzt vom Papste den Segen für ihre apostolischen Arbeiten zu erhalten. Durch Vermittlung des Gesandten Karls V. erhielt er sammt seinen Gefährten die Erlaubniß vom Papste, sich von irgend einem Bischofe die heil. Weihen ertheilen zu lassen, worauf sie am 24. Juni 1537 zu Venedig von dem Titularbischöfe Vincentius Nigusanti von Arbe (Arba) zu Priestern geweiht wurden, nachdem sie zuvor die Gelübde der Armuth und Keuschheit vor dem päpstlichen Nuntius Veralli abgelegt hatten. Alle primizirlen in den Monaten September und October; nur Ignatius selbst beschloß, ein ganzes Jahr auf die Darbringung seines ersten Opfers sich vorzubereiten, und verlängerte später diese Frist noch um sechs Monate, so daß er nach Genelli (S. 177) erst am Weihnachtsfeste 1538 in der Kapelle der Krippe Jesu in der Kirche Maria maggiore zu Rom sein erstes heiliges Meßopfer darbrachte. Da nämlich Kaiser Karl V. und die Republik Venedig den Türken den Krieg erklärt hatten, ward es den Dienern Gottes unmöglich, ihre Reise nach Palästina anzutreten. Sie predigten daher in verschiedenen Städten Oberitaliens, und zwar Ignatius, Faber und Lainez in Vicenza, Xavier und Salmeron in Monselice oder Moncelese (Mons Celesius) bei Padua, Le Jay und Simon Rodriguez in Bassano etc. Später kamen sie Alle in Vicenza zusammen und beschlossen, den zweiten Theil ihres Gelübdes zu erfüllen und sich dem Oberhaupte der Kirche vorzustellen, damit es über sie verfüge. Es machten sich daher Ignatius, Faber und Lainez auf den Weg nach Rom. Wer sie fragte, wer sie seien, erhielt zur Antwort: »Wir sind unter der Fahne Jesu Christi vereinigt, um die Irrlehrer und Laster zu bekämpfen; wir bilden die Gesellschaft (Compañia) Jesu.« Diesen Namen hatte der hl. Ignatius angegeben, und er blieb dann auch dem von ihm gestifteten Orden. Kurz zuvor, ehe er nach Rom kam, erschien ihm in einer Kirche Christus der Herr und sagte ihm: »Ich werde euch in Rom günstig seyn.« Nach Genelli (S. 164) kamen sie noch vor Weihnachten 1537 (nach Andern erst im October 1538) nach Rom und begaben sich alsbald zum Statthalter Christi. Als Papst Paul III. den Plan der neuen Stiftung gelesen hatte, rief er aus: »Wahrhaftig, hier weht der Geist Gottes«, und fügte noch bei, »er sehe voraus, der fromme Eifer der Väter werde, wenn er sich in dieser bedrängten Zeit um das Wohl der Gläubigen annehme, der schwer heimgesuchten Kirche Schutz und Ruhm gewähren.« Der Cardinal Bartholomäus Guidiccioni sprach zwar gegen die Errichtung neuer Orden, so lange die alten noch nicht verbessert seien; aber der Papst war ihnen günstig und übertrug vorläufig dem Petrus Faber den Lehrstuhl für scholastische Theologie und dem Jakob Lainez den der biblischen Exegese an dem Collegium della Sapienza, während Ignatius durch Abhaltung von geistlichen Exercitien auf die sittliche Besserung der Römer seinen unwiderstehlichen Einfluß ausübte, obwohl es ihm auch dort an Leiden und Trübsalen nicht fehlte, indem er von Seite einiger Spanier verfolgt wurde, aber aus dieser Verfolgung glänzend hervorging. Andere seiner Genossen predigten in verschiedenen Städten Italiens; aber vor Ende März 1538 kamen nach Genelli (S. 167) Alle in Rom zusammen und beriethen dann über Constituirung ihrer Gesellschaft. Dabei fügten sie dem dreifachen Gelübde noch ein viertes hinzu, durch welches sie sich ganz dem päpstlichen Stuhle zur Verfügung stellten. Zugleich verständigten sie sich, einen lebenslänglichen General zu wählen und diesem wie Gott zu gehorchen. »Das einzelne Ordensglied muß in der Art gehorsam seyn,« sagt Ignatius, »als wenn es ein Leichnam oder ein Stock in den Händen eines Greises wäre; überall, wo es keine Sünde ist, muß ich den Willen meines Obern und nicht den meinigen thun.« Bald verbreitete sich der Ruf des heiligen Wandels und erfolgreichen Lehramtes des hl. Ignatius hinaus über die Gränzen des Kirchenstaates. König Johann III. von Portugal begehrte auf Anrathen des Diego Govea, der schon oben erwähnt wurde, von dem Heiligen sechs Glaubensprediger zur Bekehrung der Indianer; da aber die Erfüllung dieser Bitte die Kräfte der kleinen Gesellschaft überstieg, konnte Ignatius nur den Simon Rodriguez und Franz Xavier nach Portugal absenden. Indeß wollte der König die frommen Priester, nach näherer Bekanntschaft mit ihnen, an seinem Hofe selbst behalten. Rodriguez gehorchte und blieb in Portugal, wo er durch sein segensreiches Wirken zu hohem Ansehen gelangte; Xaverius dagegen folgte seinem Drange und ging unter Segel nach Indien, dessen berühmter Apostel er wurde. Inzwischen aber säumte Ignatius nicht, auf die Bestätigung des Ordens von Seite des kirchlichen Oberhauptes hinzuwirken. Er legte nun dem Papste Paul III. den Entwurf der Regeln seiner neuen Anstalt vor. Da nun endlich auch Cardinal Guidiccioni für die projectirte Stiftung gewonnen wurde und auf deren urkundliche Bestätigung drang, erfolgte dieselbe am 27. Sept. 1540, und es erhielt die Genossenschaft des hl. Ignatius den Namen »Gesellschaft Jesu« (Societas Jesu), woher ihre Mitglieder einfach Jesuiten genannt werden. Ignatius ward hierauf zum ersten General gewählt, welches Amt er aber nach langer Weigerung erst am Ostertage (9. April) des Jahres 1541 übernahm. Am Freitag den 22. April legten der hl. Ignatius und die anwesenden Mitglieder in der St. Paulskirche außerhalb der Stadt feierlich ihre Gelübde ab; Peter Faber machte seine Profeß am 9. Juli in der »Alten Kapelle« zu Regensburg, wo er sich damals befand (VII. 479). Die »Gesellschaft Jesu« breitete sich schnell in Italien aus; ihr General durfte selbst in Rom ein Profeßhaus bauen, worin für mehrere Mitglieder Platz war. Araoz, der aus Spanien zurückgekommen war, fand in Neapel, Brouet in Spoleto, Salmeron in Modena und Lainez in Venedig und Padua eine freundliche Aufnahme; allenthalben gewann der jugendliche, aus dem innersten Wesen der Kirche entsprossene Orden neue Kraft und neues Wachsthum und erwarb sich in kurzer Zeit so großes Ansehen, daß verschiedene italienische Städte in besondern Botschaften um Priester aus der Gesellschaft Jesu baten. Daher fand sich Ignatius veranlaßt, bei dem heil. Vater um Aufhebung seiner Bestimmung nachzusuchen, wonach die Zahl der Professen auf sechzig beschränkt war. Gerne gab dieser seine Einwilligung in einer Bulle vom 15. März 1543, in welcher er den Orden noch einmal bestätigte und sogar gestattete, die bestehende Regel nach Zeit und Umständen zu ändern und im Falle der Noth eine neue zu entwerfen. Von nun an entwickelte sich die Gesellschaft in Italien immer glänzender und hoffnungsvoller und zeigte sich bald nicht blos berufen, die alte Kirche in Europa zu stützen, sondern auch die katholische Lehre in die Nacht der Barbarei und des Götzendienstes zu tragen und so dieselbe für ihre Verluste durch die sogenannte Reformation in Europa durch Gewinnung neuer Söhne in den außereuropäischen Erdtheilen zu entschädigen. Franz Xavier ging, wie schon gesagt, unter dem Schutze des Königs Johann III. von Portugal nach Indien; Johannes Nugnez (Nunnius) und Ludwig Gonzalez begaben sich in die Königreiche Fez und Marokko, um dort die christlichen Sclaven zu unterweisen. Im J. 1547 reisten vier Väter der Gesellschaft nach Congo in Afrika; einige Jahre später wurden dreizehn nach Abyssinien geschickt; endlich begehrte der König von Portugal noch mehrere Glieder des hochgeachteten Ordens, um den Bewohnernseiner Länder im westlichen Amerika das Evangelium zu predigen. Papst Paul III. begehrte zwei Theologen der Gesellschaft, um in seinem Namen mit seinen Legaten dem Kirchenrathe von Trient beizuwohnen. Ignatius bestimmte Lainez und Salmeron dazu. Claudius le Jay wohnte dem Concilium in der Eigenschaft eines Theologen des Cardinals Otto, Bischofs von Augsburg, bei. Der römische König Ferdinand glaubte der Kirche einen wichtigen Dienst zu erweisen, wenn er den Jayus zum Bischof von Triest ernennete. Diese Auszeichnung erfüllte den demüthigen Ordensmann mit innigstem Schmerze; er schrieb an seinen General und bat ihn inständig, Alles anzuwenden, daß man ihm keine so schwere Last aufbürde. Ignatius ward selbst darüber betrübt, und da er fürchtete, die Beförderung zu so hohen kirchlichen Aemtern möchte seiner angehenden Gesellschaft Schaden bringen, beschwor er den König Ferdinand in einem ehrerbietigen Briefe, von seiner Ernennung abzustehen. Der Fürst willigte in das demüthige Begehren. Dieselben Gründe trug der General auch dem Papste und dem Cardinals-Collegium vor, wobei er für alle Väter der Gesellschaft die Freisprechung von kirchlichen Ehrenstellen erbat, weil dieses das sicherste Mittel sei, unter ihnen den Geist der Demuth und Armuth, welcher die Seele ihres Standes sei, zu bewahren, und weil sie überdieß als Missionäre der Kirche weit nützlicher seyn könnten, wenn sie einfache Ordensgeistliche blieben. Als auch Dieses ihm gewährt war, ließ er sämmtliche Professen das einfache Gelübde ablegen, niemals kirchlichen Würden nachzustreben und sie sogar auszuschlagen, wenn man ihnen solche anböte, es sei denn, das Kirchenoberhaupt lege ihnen unter dem Gehorsam auf, sie anzunehmen. – Im J. 1546 fingen die Jesuiten in Europa zu lehren an. Der spanische Herzog Franciscus von Borgia (Borja), der später selbst in die Gesellschaft Jesu trat (s. S. Franciscus), ließ ihnen zu Gandia das erste Colleg bauen und versah es mit Vorrechten, die es den Universitäten gleichsetzten. Das zweite Colleg, dessen Gründung in dasselbe Jahr fällt, war jenes zu Coimbra. Ein Jahr vorher hatten sie das von dem Könige Johann III. von Portugal gestiftete Seminar zu Goa in Vorder-Indien in Besitz genommen. Große Sorgfalt verwendete der hl. Ignatius auf das römische Collegium, welches im J. 1551 seinen Anfang nahm. Auch für Deutsche wollte er ein Collegium in Rom gründen, und er besprach sich nach Genelli (S. 334 ff.) hierüber mit dem Cardinal Johannes Moroni, welcher ihn ebenso, wie der Cardinal-Bischof Otto Truchseß von Augsburg, dabei wesentlich unterstützte. Moroni hatte nämlich früher als päpstlicher Legat in Deutschland die dortigen Zustände selbst kennen gelernt. Da es damals noch keine Seminarien gab, so waren viele Priester nur sehr unvollkommen unterrichtet und konnten daher nicht allen Anforderungen entsprechen, welche die schwierigen Zeitumstände an sie stellen. Deßwegen sollten nun in diesem Collegium junge Männer aus Deutschland vor den Augen des Papstes unter Leitung der Jesuiten gründlich herangebildet werden, um dann später als Weltpriester in ihrem Vaterlande mit Segen zu wirken. Schon am 31. Aug. 1552 erfolgte die Errichtungsbulle des Papstes Julius III., durch welche der Rector des neuen Collegiums auch das Recht erhielt, Doctoren zu promoviren. Da der hl. Ignatius damals keinen gebornen Deutschen zur Verfügung hatte, so ernannte er den Magister P. Andreas Frusius, einen gelehrten Franzosen, zum ersten Rector, der übrigens das in ihn gesetzte Vertrauen vollkommen rechtfertigte. Am 21. Nov. 1552 wurde dieses »deutsche Collegium« (Collegium germanicum) mit 20 Zöglingen aus Deutschland eröffnet, und der hl. Ignatius wendete ihm, besonders da es später in eine mißliche Lage kam, bis zu seinem Tode die größte Sorgfalt zu. Es war das erste Seminar, welches ins Leben trat, und es wurde auch auf dem Concilium von Trient als Muster bezeichnet etc. Durch dasselbe hat der hl. Ignatius für Deutschland bis auf den heutigen Tag, wo es noch immer segensreich wirkt, unberechenbaren Nutzen geschafft, sowie auch durch die ausgezeichneten Mitglieder, welche er auf das Verlangen deutscher Fürsten, namentlich der Herzoge Wilhelm und Albrecht von Bayern, nach Deutschland schickte, und unter welchen besonders Claudius Jayus, Petrus Canisius und Alphons Salmeron an der Universität in Ingolstadt und anderswo sich auszeichneten. (Vgl. Genelli, Seite 342 ff.) – Während so der Orden allenthalben mächtige Wurzeln trieb, sollte sein frommer Stifter in Zukunft seine junge Pflanzung nicht mehr begießen. Fünfzehn Jahre war er seiner Stiftung mit unerschütterlichem Muthe als General vorgestanden; endlich aber nahm, durch seine vielen Arbeiten beschleunigt, seine Gebrechlichkeit so sehr überhand, daß er einen Gehilfen im Generalate verlangte, der ihm auch in der Person des P. Hieronymus Nadal gegeben wurde. Später erholte er sich zwar wieder, aber es dauerte nicht lange. Kurz vor seinem Tode ließ er die Verwaltung seines Amtes von den PP. Johann Polanco, Christoph Madrid und Hieronymus Nadal gemeinsam führen. Die ihm dadurch frei gewordene Zeit widmete er ganz dem Gebete, um sich würdig auf seine Sterbestunde vorzubereiten. Noch am Vorabende seines Hintrittes verlangte er, vom Papste den letzten Segen zu erhalten. Da aber P. Polanco nach dem Urtheile der Aerzte die Gefahr nicht so nahe glaubte, wartete er bis zum andern Tage. Doch schon bei Sonnenaufgang fanden sie den Heiligen am Sterben, und P. Polanco eilte nun sogleich in den Vatican. Der Papst ertheilte liebreich seinen Segen, aber dem hl. Ignatius konnte diese Nachricht nicht mehr mitgetheilt werden; denn bereits hatte sich sein Geist in die ewigen Wohnungen des Friedens emporgeschwungen – und zwar am 31. Juli 1556, an einem Freitage zwischen 5 und 6 Uhr Morgens, in seinem 65sten Lebensjahre, während sein Orden im schönsten Aufblühen war; denn er zählte bereits 12 Provinzen, darunter 9 in Europa und 3 in andern Welttheilen, 100 Profeßhäuser, Collegien und Novicitate und 1000 Mitglieder. Sein Tod erfolgte im Profeßhause al Gesù, wo auch das »deutsche Collegium« sich befindet. Das Zimmer, wo er starb, ist in eine Kapelle verwandelt, sowie auch das anstoßende Zimmer, wo er wohnte, wie der Schreiber dieser Zeilen bezeugen kann, der dort im J. 1845 selbst die heil. Messe las. Der allgemeine Ruf von Ignatius Heiligkeit wurde vor und nach seinem Tode durch viele Wunder bestätiget. [...]

Allmächtiger, ewiger Gott, du hast den heiligen Ignatius von Loyola berufen, in der Nachfolge Christi zur größeren Ehre deines Namens zu wirken. Lass uns nach seinem Beispiel und mit seiner Hilfe auf Erden den guten Kampf bestehen, damit wir auch im Himmel den Siegeskranz empfangen.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
Deus, qui ad maiórem tui nóminis glóriam propagándam, novo per beátum Ignátium subsídio militántem Ecclésiam roborásti: concéde; ut, eius auxílio et imitatióne certántes in terris, coronári cum ipso mereámur in coelis.
Per Dominum.
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civilisation
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von civilisation »

Ex ossibus

HeGe
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

31. Juli: Hl. Germanus, Bischof von Auxerre
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Germanus, Ep. (31. Juli, al. 1. Juni, 1. Aug., 22. Sept., 1. Oct.) Dieser hl. Germanus, Bischof von Auxerre (Antisiodorum) in Frankreich, wurde daselbst um das Jahr 378 von reichen und angesehenen Eltern geboren. Sie hießen Rusticus und Germanilla. Auf ihren Antrieb machte der Sohn gründliche Studien, zuerst auf mehreren gelehrten Anstalten Galliens, dann auch in Rom. Anfangs widmete er sich der Rechtswissenschaft und trat bald in seiner Vaterstadt als gesuchter und geschätzter Anwalt auf, als welcher er sich mit einer vornehmen und zugleich tugendhaften Frau, Namens Eustachia, vermählte. Sein Ansehen stieg immer mehr, so daß Kaiser Honorius ihn zum Dur von Armorica und Nevidunum ernannte, d. h. ihn über das erste und zweite Aquitanien, kann über die zweite und dritte Provinz von Lugdunum und von Senoria setzte, zu welch letzterer auch die Stadt Auxerre (Antissiodorum) gehörte. Als solcher gerieth er mit dem Bischof Amator in Conflict, da er, des bischöflichen Widerspruches ungeachtet, fortfuhr, die Trophäen seiner Liebhaberei (der Jagd) nach heidnischem Gebrauche und um sich den Ruhm eines gewaltigen Jägers zu verschaffen, an die Aeste eines großen Baumes muten in der Stadt aufzuhängen. Da er hiedurch Aergerniß gab, weil die Erinnerung an den Cult der Jagdgöttin Diana den Einwohnern von Auxerre leicht eine gefährliche Versuchung werden konnte, so ließ der hl. Bischof Amator den Baum fällen. Obwohl Germanus hierüber sehr aufgebracht rar, erkannte doch der hl. Amator in ihm ein taugliches Werkzeug für die Ehre Jesu, und beschloß auf erhaltene innerliche Anregung seine Aufnahme in den Klerus. Da dieß bei kaiserlichen Beamten an die Erlaubniß des Präfecten geknüpft war, so verfehlte er nicht, bei seiner Anwesenheit in Autun sich dieselbe zu erbitten. Nachdem er sie erlangt hatte, lehrte er furchtlos nach Auxerre zurück, versummelte das Volk, ertheilte dem höchlich erstaunten und betroffenen Germanus, welcher von diesem Vorhaben durchaus keine Kenntniß hatte, die heil. Weihen und empfahl ihn ten Anwesenden zu seinem Nachfolger. Alljährlich am 1. Juni feiert die Kirche von Auxerre das Andenken an dieses Ereigniß. Von jetzt an war Germanus ein ganz anderer Mensch. Er führte ein Leben, so streng und enthaltsam wie die Einsiedler der ägyptischen Wüsten; er aß nur einmal des Tages, öfter nur zweimal, häufig sogar nur einmal in der Woche, schloß sich in eine enge Zelle ein, wo er unablässig dem Gebete und verschiedenen Selbstverläugnungen oblag, auf hartem, mit Asche bestreuten Lager schlief und, ein zweiter Paulus, für sein reiches apostolisches Wirken sich vorbereitete. Als der hl. Amator im J. 418 gestorben war, wurde der hl. Ger manus zur bischöflichen Würde erhoben. Was er als Kirchenhirt Großes wirkte, davon spricht am lautesten das Andenken, welches ihn bis auf den heutigen Tag segnet, und die ununterbrochene Verehrung, die ihm geschenkt wurde. Streng gegen sich, bewahrte er in seinem Herzen eine mitleidvolle, zarte Liebe gegen alle Menschen. Kein Fremdling. kein Armer betrat die Schwelle seines Hauses, an welchem er nicht das heilige Recht der Gastfreundschaft übte; Allen stand sein Haus und Tisch bereit, Allen wusch er die Füße. Die Nothleidenden und Bedrängten, die Kranken und Gefangenen hatten an ihm einen stets hilfreichen, oft wunderthätigen Beschützer. Nie wechselte er ein Kleid, nie schaffte er sich ein neues, außer bis das alte vollständig abgetragen oder an die Armen verschenkt war. Er war ein so großer Freund der Armen, daß er auf Reisen, die er immer zu Fuß machte, gern bei ihnen seine Herberge nahm. Als er einst über die Alpen reiste, traf er mehrere mit schweren Lasten beladene Arbeiter, unter ihnen einen alten und hinkenden, welcher es nicht mehr vermochte, seine Bürde über einen angeschwollenen Gebirgsbach hinüberzuschaffen. Da sah man den hl. Germanus, wie er dem Alten seine Last abnahm und sie hinübertrug, wie er dann zurückkehrte, um auch den erschöpften Alten über das Wasser zu bringen. Kirchen und Gotteshäuser zu erbauen und die erbauten mit reichlichen Einkünften zu versehen, war eines seiner liebsten Geschäfte. Eine besondere Verehrung hegte er gegen die heil. Martyrer und erhob deren eine große Zahl, unter ihnen die Leiber der hhl. Priscus und Cottus (Maji VI. 366.) Das Kloster Saints en Puy Saye, welches sich an diesem Orte erhob, verkündete den spätesten Jahrhunderten seine Frömmigkeit. Auf dem Auxerre gegenüberliegenden Ufer der Yonne erbaute er zu Ehren der hhl. Cosmas und Damianus ein anderes Heiligthum. Im J. 429 ging der Heilige nach Britannien, um hier im Auftrage der Synode zu Troyes (nicht zu Arles, wie Einige behauptet haben) und im Namen des Papstes Cölestin I. den Fortschritten der Pelagianischen Häresie Einhalt zu thun. Der hl. Lupus von Troyes (Tricassinus Ep.) war sein Begleiter. Wie er auf dieser Reise Nanterre berührte und die hl. Genovefa auf ihren dereinstigen Beruf vorbereitete, haben wir in ihrer Geschichte erzählt, auf die wir der Kürze halber verweisen. (S. S. Genovefa). Einen Sturm, der die Ueberfahrt über den Canal erschwerte, legte der hl. Germanus, indem er die See mit geweihtem Wasser, nach Andern mit heil. Oel, besprengte. In Britannien fanden die heil. Bischöfe günstige Aufnahme; denn es war ihnen der Ruf ihrer Gelehrsamkeit und Heiligkeit vorangeeilt. Ost waren bei seinen Predigten die Kirchenräume zu eng, und mußte die Kanzel auf freiem Felde aufgeschlagen werden. Es wird erzählt, daß zu Verulam mit den Häuptern der Pelagianischen Secte eine mehrtägige Disputation stattgefunden habe, wobei die Versammelten in vollem Jubel die hhl. Germanus und Lupus als Sieger ausgerufen hätten. Ein blindes Mädchen, das bei einem Vortrage des hl. Germanus das Augenlicht erhielt, wurde ein lebender Beweis der Wahrheit seiner Lehre. Ein Jahr dauerte diese Mission. (So die Bollandisten.) Ehe der Heilige die Heimreife antrat, besuchte er noch das Grab des hl. Martyrers Albanus. In Auxerre erbaute er diesem Heiligen zu Ehren eine Kirche. Als eben damals die Picten einen räuberischen und verheerenden Einfall in Britannien machten, besiegte er sie ohne Schwertstreich, einzig durch den Ruf Alleluja, den auf sein Geheiß das gesammte Kriegsheer ihm dreimal nachrufen mußte. Die Gebirge ließen diesen Ruf mit fürchterlichem donnerähnlichen Getöse in die Ferne erschallen und die Barbaren ergriffen eilig die Flucht. Der Ort heißt dermalen noch Maes German oder Germansfeld. Auch für Irlands Bekehrung war der hl. Germanus thätig, indem er dem Apostel dieser Insel, dem hl. Patricius, der ihn zweimal (im j. 428 und 431) besuchte, Ermuthigung und Rath ertheilte, verschiedene Geschenke an Kelchen, priesterlichen Kleidern und heiligen Büchern machte und ihn selbst zum Priester weihte. (Mart. II. 522 ff.) Nach Auxerre zurückgekehrt, verwendete er sich für seine Bisthums-Angehörigen, die mit Abgaben hart gedrückt waren, beim Präfecten Auxiliarius in Arles und bewirkte, daß die Steuern um die Hälfte vermindert wurden. Nun setzte er seine apostolische Thätigkeit ununterbrochen fort, ohne seine eigene Heiligung zu vergessen. Ost sah man ihn innerhalb der Mauern von St. Cosmas und Damian den geistlichen Uebungen obliegen, damit nicht etwa das Licht in ihm selbst Finsterniß werde. Im J. 447 wurde der hl. Germanus aufs Neue nach Britannien gerufen. Dießmal begleitete ihn der hl. Severus, neu erwählter Erzbischof von Trier. Auch diese Missionsreise war von den schönsten Erfolgen begleitet. Schulen wurden eingerichtet und den hhl. Dubricius und Juni (über letztere sieh auch im Leben des hl. Gildas) die Bewahrung der neuen Saat übergeben. Noch bevor er die Heimreise antrat, wurde er von den Einwohnern Armoricums gebeten, sich für sie beim Kaiser zu verwenden, damit sie wegen eines Aufstandes, den sie erregt hatten, nicht gestraft würden. Diese Friedenssendung nahm der Heilige an und ging nach Ravenna. Hier wurde ihm beim Kaiser Valentinian III. eine glänzende Aufnahme; seine Bitte fand Erhörung; doch empörte sich jenes Volk bald hernach aufs Neue und wurde desto empfindlicher gestraft. Der hl. Germanus befand sich noch in Ravenna, als er ein Gesicht hatte, in welchem unser Herr ihm die Wegzehrung reichte. Dieß betrachtete er als eine Vorbedeutung des nahen Todes. In der That schloß er seine Augen dem irdischen Lichte, um sie für das himmlische zu öffnen, am 31. Juli 448. Sein Leichnam wurde aufs feierlichste nach Auxerre übertragen und dort in der St. Morizkirche beigesetzt. (Die Ankunft der kostbaren Reliquien, welche am 22. Sept. erfolgte, wird an diesem Tage zu Auxerre alle Jahre commemorirt.) Die Hugenotten, würdige Jünger der Reformation, entehrten seine Reliquien und verwüsteten das St. Germansstift zu Auxerre. Der würdigste Schüler des hl. Germanus war der hl. Ericus, der seine Lebensgeschichte metrisch beschrieben hat. [...]
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

31. Juli: Hl. Helena, Jungfrau, Märtyrerin
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Helena, Vid. M. (31. al. 30. Juli, 24. Juni, 1. Aug.) Diese hl. Helena ist einer berühmten schwedischen Familie in Westgothland entsprossen. Vom Orte Sköfde, wo sie starb, heißt sie auch Scovedensis. Ein anderer Beiname »militissa« führt uns zu der Gewißheit, daß ihr Mann ein Ritter folglich sie eine »Rittersfrau« gewesen. Ihr Leben war von Kindheit an durchaus rein und unbefleckt. Nähere Züge aus demselben sind aber nicht auf uns gekommen, und nur ihre edle Abkunft steht außer allem Zweifel. Sie soll in der Ehe viele Kinder geboren haben. Wittwe geworden, wollte sie es bleiben und im Dienste Gottes und der Armen ihr Leben beschließen. Für diese war ihr Haus eine stets offene Zufluchtsstätte; sie fand die ihrige im Hause Gottes. Nach einer Pilgerfahrt ins heilige Land wurde sie von ihren noch heidnischen Verwandten, welche in den Werken ihrer Liebe eine Schmälerung ihres einstigen Erbgutes sahen, im Schlosse zu Sköfde (jetzt eine Stadt mit etwa 1000 Einw.) ermordet. Wenige Jahre später (im J. 1164) wurde sie vom Papste Alexander III. auf Andringen des Königs Karl in Anbetracht der Heiligkeit ihres Lebens und der nach ihrem Tode geschehenen Wunder canonisirt. Ihre Reliquien wurden auf der Insel Seeland lange Zeit hoch in Ehren gehalten. Wo sie jetzt sind, wissen wir nicht. In Dänemark wird ihr Gedächtniß am 24. Juni begangen. Dort befindet sich auch (zu Lene-Kild) eine heilsame Quelle, die ihren Namen trägt. Castellanus gedenkt ihrer am 30. Juli. ein altes Votiv-Meßbuch am 7. Juli; der Tag ihrer Verehrung, als Schutzpatronin Schwedens, ist der 31. Juli, an welchem auch die Boll. ihn aufführen. (VII. 329–331.)
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

31. Juli: Hl. Justinus de Jacobis, Bischof
Wikipedia hat geschrieben:Justinus de Jacobis CM, (it.: Giustino Sebastiano Pasquale) auch Justin De Jacobis (* 9. Oktober 1800 in San Fele, Neapel, Italien; † 31. Juli 1860 in Aligadé, Eritrea) ist ein Heiliger der Römisch-katholischen Kirche. Er war Missionsbischof und Apostolischer Vikar des ehemaligen Apostolischen Vikariats Abessinien. Er trägt den Beinamen „Apostel von Abessinien“.

Justinus de Jacobis war das siebte von vierzehn Kindern. Als seine Familie nach Neapel zog, kam Justinus zum ersten Mal mit einem Karmelitenpater zusammen. Der Pater wurde sein Seelsorger und Beichtvater. Justinus trat im achtzehnten Lebensjahr in die Ordensgemeinschaft der Lazaristen (CM) in Neapel ein. Am 12.Juni 1824 wurde er in Brindisi zum Ordenspriester geweiht und war zunächst in der Volksmission tätig. Sein Orden, ein Missionsorden, sandte ihn 1839 in das damalige Abessinien. Hier übernahm er die Aufgabe des Apostolischen Präfekten von Abessinien und ist der Gründer des heutigen Erzbistums Addis Abeba. 1847 erhielt er die Ernennung zum Apostolischen Vikar von Abessinien und wurde 1849 zum Bischof geweiht. Seine missionarischen Erfolge fanden bei der Äthiopisch-Koptischen Kirche nicht immer Zustimmung. So kam es zu Streitigkeiten und Verhaftungen. Als Justinus wieder einmal im Gefängnis einsitzen musste rief er Frankreich als Vermittler an. Er wurde darauf hin aus dem Land verwiesen und lebte bis zu seinem Tod im Wüstenexil.

Schon zu Beginn seiner Missionsarbeit in Abessinien, dem heutigen Äthiopien, ging er auf die Kultur und die Gewohnheiten der Indigenen ein. Schon bald erlernte er die Sprache Tigre und eine weitere Semitische Sprache, er verband damit die liturgische Tradition der Koptischen Gemeinden. Mit dieser so genannten Volksnähe gewann er das Vertrauen der Menschen und konnte für die römisch-katholische Kirche eine erfolgreiche Missionierung vorantreiben. In seinem Wirken ging er soweit, dass er sich selbst als Einheimischer fühlte und deren Lebensstil übernahm. Es gelang ihm ebenfalls den Klerus aus der einheimischen Bevölkerung anzuwerben und auszubilden, hierzu errichtete er ein mobiles Priesterseminar.

Mit der Gründung der Apostolischen Präfektur Abessinien durch Papst Gregor XVI. (1831-1846) im Jahre 1839 übernahm Justinus das Amt des Apostolischen Präfekten. Als die Präfektur 1847 zum Apostolischen Vikariat erhoben wurde, übernahm er am 2. Dezember 1847 das Amt des Apostolischen Vikars von Abessinien. Am 8. Januar 1849 wurde Justinus de Jacobi zum Titularbischof von Nilopolis ernannt und zum Bischof geweiht. Aus dem Apostolischen Vikariat Abessinien wurde 1937 das Apostolische Vikariat Addis Abeba errichtet und hieraus entstand das heutige Erzbistum Addis Abeba. Die Gründerzeit ist somit auf Justinus zurück zu führen, seine volksnahe Missionsarbeit brachte ihm den Beinamen „Apostel von Abessinien“ ein. [...]
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

31. Juli: Hl. Tertullinus, Priester, Märtyrer
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Tertullinus (Tertullianus), Presb. M. (4. Aug. al. 31. Juli). Dieser heil. Priester, aus einem vornehmen römischen Geschlechte, wurde nach der Legende schon am zweiten Tage nach seiner Weihe durch den hl. Papst Stephanus I., von welchem er auch die heil. Taufe empfangen hatte, von dem Präfecten Marcus gefänglich eingezogen und hierauf durch den Präfecten Sapricius (unter dem Kaiser Valerian) im J. 257 nach vielen Martern – er wurde grausam geschlagen, an den Seiten mit Fackeln gebrannt, auf der Folterbank gequält – an der Via latina enthauptet. Sein hl. Leib ruht bei St. Prässede. (I. 316.)
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Gamaliel
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von Gamaliel »

1. Aug.: S. Petri Apostoli ad vincula (Petri Kettenfeier)
Römisches Martyrologium hat geschrieben:Zu Rom auf dem Esquilin die Weihe der Kirche "Sankt Peter in Fesseln"
Tagesoration hat geschrieben:Gott, du hast den hl. Apostel Petrus von den Fesseln gelöst und unversehrt von dannen gehen lassen: zerbrich, wir bitten, die Fesseln unserer Sünden und halte alles Unheil gnädig von uns fern.

HeGe
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

01. August: Hl. Alfons Maria von Liguori, Ordensgründer, Bischof, Kirchenlehrer
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:[...] Der hl. Alphons Maria von Liguori, eine der schönsten Zierden des achtzehnten Jahrhunderts, wurde zu Marianella, einer Vorstadt Neapels, am 27. Sept. 1696 geboren. Sein Vater, aus einer altadeligen Familie entsprossen, hieß Joseph und war ein durch Tapferkeit sowie durch Frömmigkeit ausgezeichneter Kriegsmann; seine Mutter war Anna Katharina Cavalieri, eine Tochter des berühmten Diener Gottes Aemilius Jakob Cavalieri, spätern Bischofs von Troja, der im Rufe der Heiligkeit starb. Diese Frau war ein Muster weiblicher Tugend, die alle Sorgfalt auf die Erziehung ihrer Kinder verwendete, daher auch Alphons, ihr drittältester Sohn, an der mütterlichen Hand raschen Schrittes zur Vollkommenheit hinaufstrebte. Die zärtliche Liebe seiner Eltern gestattete nicht, ihn von sich zu lassen und in eine Erziehungsanstalt zu thun, weßhalb er im elterlichen Hause von geschickten Lehrern in den Wissenschaften gebildet wurde. Welche Fortschritte er darin machte, mit welchem Fleiße und mit welcher Liebe er ihnen oblag, mag schon daraus hervorgehen, daß er, erst siebzehn Jahre alt, die Doctorwürde erlangte – im Jahre 1713. – Der Advocatie sich widmend, erwarb er sich bald den Ruf eines geschickten und gelehrten Anwalts und erhielt großen Zulauf der Parteien, sowohl aus der Hauptstadt als auch aus dem ganzen Reiche. Seine Familie nährte die glänzendsten Hoffnungen von seiner künftigen Erhöhung, und war daran, ihm eine Lebensgefährtin zu bestimmen; allein Gott hatte etwas Anderes mit ihm vor. Ein unbedeutender Vorfall, eine Verhandlung bei Gericht, in der er, trotz der evidentesten Beweise für seinen Clienten, außer Fassung gerieth und die daher nachtheilig für den Letzteren ausfiel, bestimmte ihn, ganz der Welt zu entsagen und in den geistlichen Stand zu treten. Seine Angehörigen boten Alles auf, ihn von seinem Vorhaben abzubringen; allein er war standhaft und empfing bereits am 23. Septbr. 1724, in seinem 26. Lebensjahre, die Klerikaltonsur. Anfangs bekleidete er das Amt eines Sacristans in einer Pfarrkirche, dann übergab er sich der Leitung gottseliger Priester, die auf dem Lande Missionen hielten und junge Geistliche zu diesem Berufe bildeten. Nach einer schweren Krankheit begab er sich zur Herstellung seiner Gesundheit in Gesellschaft einiger gleichgesinnter Priester in die Stadt Scala (im Bezirke von Benevent), wo er unter Anregung einer heiligen Klosterfrau, Namens Maria Cölestis Costarosa, am 8. Nov. 1732 die »Genossenschaft unseres heiligsten Erlösers« gründete, ungefähr nach denselben Regeln und Satzungen wie jene, welche im vorhergehenden Jahrhunderte vom hl. Vincenz von Paul gestiftet worden war. Im Jahre 1742 begann er mit seinen wenig zahlreichen Schülern die einfachen Gelübde abzulegen und wurde zum Obern erwählt. Papst Benedict XIV. bestätigte feierlich diese Anstalt durch ein Ausschreiben vom 25. Febr. 1749. Von diesem Zeitpunkte an erwarb sich diese Congregation, die sich den Missionen auf dem Lande widmete, durch ihren Eifer, ihre Klugheit und thätige Liebe solchen Ruf, daß ihre Missionäre in allen Theilen Italiens begehrt wurden. Die Seele der ganzen Gesellschaft war unser Heiliger, den Gott mit der Gabe der Wunder ausrüstete. Die glänzenden Tugenden, welche an ihm strahlten, bewirkten ihm mehremale den Ruf als Bischof in verschiedene Diözesen Italiens, die er aber alle ausschlug. Endlich ernannte ihn Papst Clemens XIII. im Jahre 1762 zum Bischof von St. Agatha der Gothen, einem Suffragan-Sitze der Erzdiözese Benevent. Liguori mochte sich weigern wie er wollte, diese Würde anzunehmen, er mußte sich (am 12. Juni 1762) consecriren lassen und nahm am 11. des folgenden Monats Besitz von seinem Sprengel. Mit ganzer Seele oblag er nun dem bischöflichen Amte. Gleich nach seiner Consecration eröffnete er Missionen in allen Theilen seines Bisthums und vermehrte die Missionäre, um die Früchte der Mission zu vervielfältigen. Im Jahre 1766 stiftete er zu St. Agatha, nach dem Plane seiner Genossenschaft, eine Anstalt für Klosterfrauen, welche sich den leiblichen und geistlichen Werken der Barmherzigkeit widmeten. Nach mehreren Jahren treuerfüllten Oberhirtenamtes begehrte er von Clemens XIV. (Ganganelli, dem er bei seinem Tode Beistand leistete) die Erlaubniß, sein bischöfl. Amt niederzulegen, indem er die Zerrüttung seiner Gesundheit als den Grund seines Gesuches angab; allein der Papst wollte seiner Bitte nicht willfahren. Mit besserem Erfolge legte er dieselbe ein bei seinem Nachfolger, Pius VI., und mit Beistimmung des Kirchenoberhauptes begab er sich seiner Diözese im J. 1775, ohne sich einen Gehalt auszubedingen. Er zog sich nach Nocera zurück, in ein Haus seiner Genossenschaft, wo er die Gläubigen, besonders die Armen, unterwies und fortfuhr, die von ihm gestiftete Genossenschaft zu regieren. Doch übergab er bald das Vorsteheramt dem Andreas Villani, welcher ihm in diesem Geschäfte lange Zeit als Gehülfe zur Seite gestanden. In diesem Hause nun gänzlich zurückgezogen, beschäftigte er sich mit Abfassung einer Menge Schriften theologischen und ascetischen Inhalts. Er war einer der gelehrtesten Gegner des Joh. Nikolaus von Hontheim, Weihbischofs von Trier, der unter dem Namen »Febronius« antikirchliche Schriften herausgab. In einem Alter von 85 Jahren erlitt er eine fast gänzliche Abnahme seiner Kräfte. Vor Altersschwäche war er so gekrümmt, daß sein Haupt bis zur Brust herabsank. Im Jahre 1787 nahmen seine Uebel zu und er verschied am 1. Aug. 1787 im 91. Lebensjahre. Noch war kein Jahr verflossen, und man trug schon auf seine Heiligsprechung an. Pius VI. erklärte ihn »ehrwürdig« (venerabilis) am 4. Mai 1796, und am 6. Septbr. 1816 machte Pius VII. durch ein öffentliches Decret seine »Seligsprechung« kund, die kurz nachher (am 15. Sept.) in der Vaticankirche feierlich erfolgte. Am 26. Mai 1839, als am hl. Dreifaltigkeitssonntage, wurde er mit mehreren Andern von Papst Gregor XVI. feierlich in den Katalog der »Heiligen« aufgenommen. [...] Die von ihm gegründete Genossenschaft des allerheiligsten Erlösers (SS. Redemptoris) wirkt unter dem gewöhnlichen Namen der »Redemptoristen« oder »Ligorianer« an vielen Orten der alten und neuen Welt mit großem Segen. [....]

Gott, du Hirt deines Volkes, du schenkst der Kirche zu allen Zeiten Menschen, die durch ihren Glauben und ihre Liebe ein Vorbild sind. Gib, dass uns gleich dem heiligen Alfons das Heil der Menschen am Herzen liegt, und schenke uns im Himmel den Lohn, den er schon empfangen hat.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
Deus, qui per beátum Alfónsum Maríam Confessórem tuum atque Pontíficem, animárum zelo succénsum, Ecclésiam tuam nova prole foecundásti: quaesumus; ut, eius salutáribus mónitis edócti et exémplis roboráti, ad te perveníre felíciter valeámus.
Per Dominum.
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HeGe
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

01. August: Hl. Leontius und acht Gefährten, Märtyrer
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:SS. Leontius et 8 Soc. MM. (1. Aug.). Die hhl. Leontius, Attius, Alexander, Cindeus, Mnesitheus, Cyriacus, Menäus, Catunus, und Eucläus waren nach dem griech. Menologium Martyrer zu Perge in Pamphilien. Im Mart. Rom. heißt es: »Zu Perge in Pamphilien die hhl. Martyrer Leontius, Attius, Alexander und 6 andere Landbebauer, welche in der Diokletanischen Verfolgung unter dem Statthalter Flavian enthauptet wurden.« Nach dem griech. Menolog des Basilius stammten die hhl. Leontius und Alexander aus Pamphilien. Sie drangen zur Zeit Diokletians in einen Tempel der Diena und zerstörten die drin aufgestellten Götzenbilder. Sie wurden sodann ergriffen, mit eisernen Hacken zerfleischt und nachdem man ihnen mit Ahlen die Augen ausgestochen, in das Gefängniß geworfen, wo sie mehrere Tage ohne Speise zubrachten. Hierauf warf man sie den wilden Thieren vor; als aber diese die Heiligen nicht berührten, wurden sie enthauptet. (I. 21).
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HeGe
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

01. August: Hl. Jonatus, Abt
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Jonatus Abb. (1. Aug.) Dieser heil. Jonatus, franz. St-Jonats, welcher auch bei Lechner sich findet, war einer der hervorragendsten und erprobtesten Schüler des heil. Amandus, weßhalb ihn dieser zum Abte des Klosters Marchienne setzte, das im J. 645 der fromme Adelbald gestiftet hatte. Im J. 650 vertraute der Heilige ihm auch noch die Sorge des Klosters Elnon an, und im Jahre 652 mußte er auch noch die Oberleitung eines von Adelbald's Gemahlin, Riktrudis, zu Marchienne gegründeten weiblichen Klosters übernehmen. An Tugenden reich, ging er gegen das Ende des 7. Jahrh. (690) in die ewige Ruhe ein. [...]
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

01. August: Hl. Justinus, Märtyrer
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Justinus, (1. Aug.), ein 9jähriger Knabe und Martyrer zu Louvre (Lupara, Lupera) auf dem Gebiete von Paris, wird von dem Boll. Sollerius am 1. Aug. (I. 30–38) ziemlich ausführlich behandelt. Namentlich gibt er S. 34–38 das in Versen geschriebene Leben, welches irrig dem hl. Beda Venerabilis zugeschrieben wird, und S. 30–31 die Lectionen nach einem Pariser Breviere vom J. 1680, nach welchem der hl. Justinus als das Kind christlicher Eltern zu Auxerre geboren und schon in seiner Kindheit mit der Gabe der Prophezeiung begnadigt wurde. In einem Alter von 9 Jahren veranlaßte er seinen Vater Matthäus, mit ihm nach Amiens zu reisen, um dort seinen schon seit mehreren Jahren in der Gefangenschaft befindlichen älteren Bruder Justinianus frei zu machen. Bei der Stadt Melun (Melodunum) stießen sie auf einen lahmen, blinden, fast nackten und halbverhungerten Bettler, dem Matthäus ein Almosen, Justinus aber seine eigene Tunica gab. Zu Paris nahm sie ein angesehener Mann, Namens Hippolytus, gastfreundlich in sein Haus auf. Von dort aus kamen sie nach Amiens in das Haus des Lupus, welcher der Herr des Iustinianus war und beim Anblicke unseres Justinus seinem Bruder die Freiheit schenkte. Lupus benachrichtigte aber die drei Verwandten, daß der Präfect Rictiovarus, der von den Kaisern Diokletian und Maximian über Gallien aufgestellt worden, den Befehl ertheilt habe, eine Untersuchung gegen sie einzuleiten. Auf diese Nachricht hin ergriffen sie in der Nacht die Flucht. Als der Präfect dieses erfuhr, schickte er 4 Reiter ab mit dem Befehle, sie entweder gefangen zu nehmen oder zu tödten. Justinus war mit seinem Vater und Bruder schon ganz nahe bei Louvre angekommen und rastete ein wenig bei einer Quelle. Plötzlich gab er seinen Begleitern den Rath, sich in einer nahen Höhle zu verstecken; denn die vom Präfecten abgeschickten Reiter seien nimmer weit entfernt. Wirklich kamen diese herbei, trafen aber nur den 9jährigen Knaben allein. Befragt von ihnen um seinen Namen, seine Religion und seine Begleiter, antwortete er: »Ich heiße Justinus, und meine Religion ist das Christenthum; übrigens verbietet mir das evangelische Gesetz, meine Begleiter zu verrathen.« Auf diese Antwort hin geriethen die Reiter in Wuth, und Einer von ihnen hieb dem Justinus den Kopf ab, worauf sie den Platz verließen. Nach Entfernung dieser Henker hob der Vater die heil. Reliquien auf, beerdigte den Leib im Dorfe Louvre, trug aber das Haupt, welches der enthauptete Knabe noch einige Zeit lang in den Händen gehalten haben soll, nach Auxerre zur Mutter als heil. Pfand des jugendlichen Martyrers, welches dort verborgen blieb, bis der hl. Bischof Amator es erfuhr und es mit vieler Feierlichkeit in die Kirche übertrug. Wegen häufiger Einfälle der Barbaren wurde aber später der heil. Leichnam nach Paris übertragen und in der Hauptkirche der seligsten Gottesgebärerin beigesetzt. [...]
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

01. August: Hl. Felix, Märtyrer
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Felix, M. (1. Aug.) Dieser hl. Felix war aus Sciglio (Scillaeum) in Calabrien gebürtig, und kam voll Verlangen nach dem Martyrtod auf einem Kaufmannsschiffe nach Spanien, wo eben eine Christenverfolgung ausgebrochen war. Nachdem er eine Zeit lang in der Gegend von Barcellona, Ampurias und Girona gelehrt und die Gläubigen zur Standhaftigkeit ermuntert hatte, wurde er gefänglich eingezogen, und sollte, durch Hunger zum Abfalle gebracht werden. Durch sein unerschütterliches Bekenntniß reizte er den Richter Dacian zu einer solchen Wuth, daß er ihn schlagen, und dann mit gebundenen Händen und Füßen an einen übelriechenden Ort werfen ließ, wo er ohne Speise und Trank bleiben mußte. Hierauf gab er Befehl, den heil. Blutzeugen mit schweren Ketten zu fesseln, und von unbändigen Maulthieren durch die Straßen der Stadt schleppen zu lassen. In der Nacht besuchte ihn im Kerker ein Engel und heilte ihn. Andern Tags wurde der unüberwindliche Glaubensheld mit gestürztem Haupte mehrere Stunden lang aufgehängt, und dann wieder in den Kerker geführt, wo sich bei ihm himmlische Singstimmen vernehmen ließen. Endlich wurde er mit auf den Rücken gebundenen Händen ins Meer geworfen. Aber siehe die Bande lösten sich, und er schritt, von Engeln geleitet, auf dem Gewässer aus Land. Nun wurde er bis auf die Gebeine zerfleischt, bis er endlich seinen Geist aufgab. Er litt unter Diocletian, vielleicht im J. 304 (al. 390). Auch das Mart. Rom. hat seinen Namen am 1. August und sagt, daß er zu Girona (Gerunda) gelitten habe. Von Einigen wird er mit einem hl. Martyrer Romanus in Verbindung gebracht. (I. 22.)
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

01. August: Hl. Almedha, Jungfrau, Märtyrerin
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Almedha, V. et M. (1. Aug.) Die hl. Almedha war vermuthlich die Tochter eines gewissen Brachanus (der nach den Berichten der engl. Geschichtschreiber vierundzwanzig Töchter hatte, die alle dem Herrn in Heiligkeit des Lebens dienten) und die Mutterschwester des hl. David. Jede irdische Ehe verschmähend, schloß sie mit dem Heiland eine ewige Freundschaft und litt auch um seinetwillen den Martertod im sechsten Jahrhundert. Auf einem Hügel bei der Stadt Aberhodni in Wales befindet sich eine Kirche, welche der hl. Almedha geweiht ist.
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