Hallo,
ich gehe im Moment in die 12.Klasse eines Jesuitengymnasiums und plane nach dem Abschluss ein Theologiestudium (wahrscheinlich auf Diplom).
Nun habe ich einige Fragen im Bezug auf eine gute Vorbereitung für ein Theologiestudium:
1. Was für Sprachen sollte man beherrschen?
Ein Latinum kann ich schon mein Eigen nennen ,soweit ich weiss ist
auch ein Graecum und Kenntnis des Hebräischen erforderlich - habt ihr
dazu vielleicht Tips wie man das am besten bewältigen kann?
2. Mit was hättet ihr vor Antritt des Studiums nie gerechnet?
3. Welche Eigenschaften sollte ein guter Theologiestudent in sich vereinen?
4. Die Lektüre welcher Bücher würde eine gute Basis schaffen?
5. Was hat euch im Nachhinein das Studium erleichtert oder was hat eher geschadet?
6. Wo liegen die (vielleicht versteckten) Tücken des Studiums?
Natürlich ist mir klar, dass die Antworten bei jedem etwas anders sind - aber gerade die Vielfalt ist vielleicht das Gute daran.
Ich wäre sehr dankbar wenn ihr zu meinen Fragen Stellung nehmen könntet und mir auf dem Weg etwas Hilfe zukommen lasst.
Gruß
Ch.Moser
Vorbereitung aufs Theologiestudium
Vorbereitung aufs Theologiestudium
Quia fecisti nos ad te, et inquietum est cor nostrum donec requiescat in te.
Re: Vorbereitung aufs Theologiestudium
Was man benötigt, hängt von der Studienordnung ab.Ch. Moser hat geschrieben:1. Was für Sprachen sollte man beherrschen?
Ein Latinum kann ich schon mein Eigen nennen ,soweit ich weiss ist auch ein Graecum und Kenntnis des Hebräischen erforderlich - habt ihr dazu vielleicht Tips wie man das am besten bewältigen kann?
Die Sprachen kann man in der Regel an der Uni - meist in "Crash-Kursen" - nachlernen. Das ist dann oft kein staatliches Graecum, sondern eine uniinterne / fakultätsinterne Prüfung.
Je nach Studienordnung kann man sich - wenn man Griechisch nachlernen muß - teilweise von Hebräisch befreien lassen (Härtefallreglung). - Wie gesagt, daß ist eine Sache die von Uni zu Uni unterschiedlich sein kann.
Gruß Jürgen
Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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Re: Vorbereitung aufs Theologiestudium
Ch. Moser hat geschrieben:2. Mit was hättet ihr vor Antritt des Studiums nie gerechnet?
3. Welche Eigenschaften sollte ein guter Theologiestudent in sich vereinen?
Wie der Chinese schon sagt: Immel fleissig albeiten - flölich.
Versuche Dich besser nicht auf irgendwas vorzubereiten, indem Du Dich durch Bücher quälst, die dann unter Umständen doch nicht im Studium behandelt werden.4. Die Lektüre welcher Bücher würde eine gute Basis schaffen?
Es gibt zwar manche Einführungen, die solche "Standardwerke" sind, daß sie fast überall benutzt werden, doch ich würde eher sagen, lies einfach das, wo Du jetzt Spass dran hast. Im Studium mußt Du noch genug an Fachliteratur lesen, da bleibt dann für anderes oft wenig Zeit.
(Ich würde eher raten die Bekenntnisse des Augustinus zu lesen, als eine Einführung in die Exegese des Neuen Testaments.)
Geschadet hat die Zeit, die ich aufgrund bestimmter Umstände nicht ins Studium investieren konnte, sonder für "Ringelpietz mit Anfassen" aufwenden mußte. - Aber das ist bei mir rein biographisch begründet.5. Was hat euch im Nachhinein das Studium erleichtert oder was hat eher geschadet?
Alles ist ganz einfach - aber nicht immer leicht!6. Wo liegen die (vielleicht versteckten) Tücken des Studiums?
Gruß Jürgen
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Keine Panik!
Wenn Du Religion als Neigungs- oder Profilfach hast (ich gehe mal davon aus, dass Du in BaWü bist) und da gut mitarbeitest und lernst, ist das die beste Basis. Ich würde mal ganz einfach sagen: Stark, Abiturtraining katholische Religion 1 und 2 ist die optimale Basis. Manchmal denke ich, dass manche Abiturienten mehr wissen als so mancher Theologiestudent im zweiten Semester.
Ich persönlich fand es wichtig, mir im Studium auch Zeit für die geistliche und persönliche Reifung zu nehmen: Spiritualität, Exerzitien, Suche nach Gott, Persönlichkeitsbildung ...
Die Ansprüche fand ich in Theologie nicht überzogen, das war gut zu schaffen, intellektuell nicht dramatisch schwer, tlw. viel Lernarbeit.
Laura
Wenn Du Religion als Neigungs- oder Profilfach hast (ich gehe mal davon aus, dass Du in BaWü bist) und da gut mitarbeitest und lernst, ist das die beste Basis. Ich würde mal ganz einfach sagen: Stark, Abiturtraining katholische Religion 1 und 2 ist die optimale Basis. Manchmal denke ich, dass manche Abiturienten mehr wissen als so mancher Theologiestudent im zweiten Semester.
Ich persönlich fand es wichtig, mir im Studium auch Zeit für die geistliche und persönliche Reifung zu nehmen: Spiritualität, Exerzitien, Suche nach Gott, Persönlichkeitsbildung ...
Die Ansprüche fand ich in Theologie nicht überzogen, das war gut zu schaffen, intellektuell nicht dramatisch schwer, tlw. viel Lernarbeit.
Laura
- cathol01
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Re: Vorbereitung aufs Theologiestudium
Da die wenigsten Studenten Griechisch und Hebräisch vom Gymnasium her mitbringen - die meisten haben nicht mal Latein - werden systematisch und fest in den Stundenplan integriert an sämtlichen den theologischen Fakultäten Griechisch- und Hebräischkurse angeboten. Also keine Panik!1. Was für Sprachen sollte man beherrschen?
Ein Latinum kann ich schon mein Eigen nennen ,soweit ich weiss ist
auch ein Graecum und Kenntnis des Hebräischen erforderlich - habt ihr
dazu vielleicht Tips wie man das am besten bewältigen kann?
Ich habe eigentlich während meines Studiums keine grossen Überraschungen erlebt.2. Mit was hättet ihr vor Antritt des Studiums nie gerechnet?
Neugier, in Bezug auf den katholischen Glauben, aber auch in Bezug auf das, was "draussen" geschieht. Mut zur Interdisziplinarität.3. Welche Eigenschaften sollte ein guter Theologiestudent in sich vereinen?
Wenn du meinst, dass du nicht genug christliches Basiswissen hast, lies den Deutschen Erwachsenenkatechismus (2 Bände). Was ich vorher gemacht habe: den einen oder anderen Artikel aus der Herderkorrespondenz oder dem Anzeiger für die Seelsorge (jeweils Herder-Verlag) gelesen.4. Die Lektüre welcher Bücher würde eine gute Basis schaffen?
Gebet ist nie verkehrt, aber auch soziale Kontakte, Studentenleben usw. - als Ausgleich zur intellektuellen Auseinandersetzung im Studium.5. Was hat euch im Nachhinein das Studium erleichtert oder was hat eher geschadet?
Ich kenne keine Tücke. Manche würden sagen, dass durch das Studium der Glaube zerstört wird. Da sage ich: Dann stimmte vorher was mit dem Glauben nicht. Fides quaerens intellectum kann nicht verkehrt und nicht zerstörend sein.6. Wo liegen die (vielleicht versteckten) Tücken des Studiums?
Keine Panik, Christoph! Ein Theologiestudium ist sehr gut machbar! Es wird überall nur mit Wasser gekocht - auch auf der Uni![/quote]
"Das Wahre ist nicht sicherer als das Wahrscheinliche."
(Diogenes Laërcius)
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- cathol01
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Nimm dein Fach nicht so wichtig, Laura Ich hatte die letzten beiden Jahre im Gymnasium überhaupt keine Religion, und hab's trotzdem geschafft, sogar soweit, dass man wollte, dass ich promoviere...Laura hat geschrieben:Wenn Du Religion als Neigungs- oder Profilfach hast (ich gehe mal davon aus, dass Du in BaWü bist) und da gut mitarbeitest und lernst, ist das die beste Basis. Ich würde mal ganz einfach sagen: Stark, Abiturtraining katholische Religion 1 und 2 ist die optimale Basis.
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(Diogenes Laërcius)
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Ist das jetzt ein Argument gegen den Religionsunterricht oder für das Theologiestudium?cathol01 hat geschrieben:Nimm dein Fach nicht so wichtig, Laura Ich hatte die letzten beiden Jahre im Gymnasium überhaupt keine Religion, und hab's trotzdem geschafft, sogar soweit, dass man wollte, dass ich promoviere...Laura hat geschrieben:Wenn Du Religion als Neigungs- oder Profilfach hast (ich gehe mal davon aus, dass Du in BaWü bist) und da gut mitarbeitest und lernst, ist das die beste Basis. Ich würde mal ganz einfach sagen: Stark, Abiturtraining katholische Religion 1 und 2 ist die optimale Basis.
Laura