Das würde mich dann auch mal interessieren.Kai hat geschrieben:Kannst Du das etwas ausführen? Ich weiß nicht, was Du damit meinst. Klingt aber interessant.Amanda hat geschrieben:...in die psychologische Trickkiste greifen zu müssen, anstatt dem Göttlichen Raum zu gewähren.
Alles zu Bußsakrament/Beichte
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Re: Alles zu Bußsakrament/Beichte
„Die Kirche will herrschen, und da muss sie eine bornierte Masse haben, die sich duckt und die geneigt ist, sich beherrschen zu lassen. Die hohe, reich dotierte Geistlichkeit fürchtet nichts mehr als die Aufklärung der unteren Massen.“ (J.W. von Goethe)
Re: Eine befremdliche Beobachtung
Definitiv nicht!Raphaela hat geschrieben:Für mich, als jemand, die selbst in der Gemeindepastoral gearbeitet hat, liest sich das eher so, als ob der Priester auf die Kinder wartet, die ihre erste Beichte haben werden. Und die Gemeindereferentin erklärt erst den Beichtstuhl.
Die Beichtgelegenheit war die im Pfarrblättchen ausgeschriebene und festgesetzte. Für die angehenden Erstkommunikanten wird für gewöhnlich ein separater Termin vereinbart, und in den Beichtstuhl müssen die Kinderchen bei uns auch nicht.
"Die Kirche scheint immer der Zeit hinterher zu sein,
obwohl sie doch in Wirklichkeit jenseits der Zeit ist;
sie wartet, bis der letzte Tick seinen letzten Sommer gehabt hat."
Gilbert Keith Chesterton
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Re: Alles zu Bußsakrament/Beichte
Naja, was ich damit meine, ist die Neigung vieler Priester, die ganze Beichte eher unter dem Aspekt "Beratungsgespräch" laufen zu lassen.Vir Probatus hat geschrieben:Das würde mich dann auch mal interessieren.Kai hat geschrieben:Kannst Du das etwas ausführen? Ich weiß nicht, was Du damit meinst. Klingt aber interessant.Amanda hat geschrieben:...in die psychologische Trickkiste greifen zu müssen, anstatt dem Göttlichen Raum zu gewähren.
Ein willkürliches Beispiel:
Wenn es um Dinge wie das Gebet geht, würde ich mir mehr wünschen als praktische Hinweise zu Ort, Zeit und Frequenz. Der Priester sollte auch sagen, dass das Gebet u.a. eine Gnadengabe ist. Er sollte tiefer schürfen und den Pönitenten so in die Tiefe führen.
Das Sakrament ist ein geistliches Geschehen, keine nette Plauderei zwischen Priester und Laien zur effizienten Behebung von Problemen.
... Hmm, konnte ich mich einigermaßen verständlich machen??
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Re: Alles zu Bußsakrament/Beichte
Puh... da bin ich erleichtertSenensis hat geschrieben:Ja. Ich finde schon.
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Re: Alles zu Bußsakrament/Beichte
Das wäre aber eher eine Aufgabe für ein (außersakramentales) Gespräch im Rahmen einer geistlichen Begleitung.Amanda hat geschrieben:Wenn es um Dinge wie das Gebet geht, würde ich mir mehr wünschen als praktische Hinweise zu Ort, Zeit und Frequenz. Der Priester sollte auch sagen, dass das Gebet u.a. eine Gnadengabe ist. Er sollte tiefer schürfen und den Pönitenten so in die Tiefe führen.
Nette Plauderei nicht, aber "zur effizienten Behebung von Problemen" ist die Beichte eigentlich schon da, gerade WEIL sie ein geistliches Geschehen ist. Der zeitliche Rahmen einer normalen Beichte fordert ja direkt "Effizienz" ein. Wer mehr Bedarf hat, ist mit einem ausführlicheren Beichtgespräch besser dran.Amanda hat geschrieben:Das Sakrament ist ein geistliches Geschehen, keine nette Plauderei zwischen Priester und Laien zur effizienten Behebung von Problemen.
Re: Alles zu Bußsakrament/Beichte
Also, der Priester, bei dem ich derzeit meistens beichte, verwendet den Zuspruch vor allem, um geistlich weiter in die Tiefe zu führen. Praktische Hinweise gibt er eher im außersakramentalen Gespräch (außer man fragt ihn direkt). Im Beichtstuhl ufert er nicht aus und ist relativ bald fertig mit dem, was er sagen möchte, aber ich bin dabei noch nie "hungrig" weggegangen. Man hat das Gefühl, daß er viel sagt, nicht deswegen, weil er lange schwafelt, sondern weil er konzentriert und inhaltlich ergiebig spricht.
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Re: Alles zu Bußsakrament/Beichte
Das geht dann umso leichter, wenn der Beichtvater seinen Pappenheimer schon etwas besser kennt.Senensis hat geschrieben:Also, der Priester, bei dem ich derzeit meistens beichte, verwendet den Zuspruch vor allem, um geistlich weiter in die Tiefe zu führen. Praktische Hinweise gibt er eher im außersakramentalen Gespräch (außer man fragt ihn direkt). Im Beichtstuhl ufert er nicht aus und ist relativ bald fertig mit dem, was er sagen möchte, aber ich bin dabei noch nie "hungrig" weggegangen. Man hat das Gefühl, daß er viel sagt, nicht deswegen, weil er lange schwafelt, sondern weil er konzentriert und inhaltlich ergiebig spricht.
Wenn der zum allererstenmal bei ihm aufkreuzt, wird er eher beim Standard bleiben.
(Amanda schrieb ja, sie sei seit drei Jahren zum erstenmal in dieser Pfarrei gewesen, und beim sehr jungen Kaplan - der wird sie also noch nie gesehen haben und absolut nix über ihren geistlichen Hintergrund wissen.)
Re: Alles zu Bußsakrament/Beichte
Daran wird's wohl gelegen haben.taddeo hat geschrieben:Amanda schrieb ja, sie sei seit drei Jahren zum erstenmal in dieser Pfarrei gewesen, und beim sehr jungen Kaplan - der wird sie also noch nie gesehen haben und absolut nix über ihren geistlichen Hintergrund wissen.
Ab Januar bin ich wieder bei meinem angestammten Beichtvater...
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Re: Alles zu Bußsakrament/Beichte
Der kann Dich dann wieder in gewohnter Manier durch die Mangel drehen ...Amanda hat geschrieben:Daran wird's wohl gelegen haben.taddeo hat geschrieben:Amanda schrieb ja, sie sei seit drei Jahren zum erstenmal in dieser Pfarrei gewesen, und beim sehr jungen Kaplan - der wird sie also noch nie gesehen haben und absolut nix über ihren geistlichen Hintergrund wissen.
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Re: Alles zu Bußsakrament/Beichte
Oh, der geht schon gut mit mir um, keine Sorge.taddeo hat geschrieben:Der kann Dich dann wieder in gewohnter Manier durch die Mangel drehen ...Amanda hat geschrieben:Daran wird's wohl gelegen haben.taddeo hat geschrieben:Amanda schrieb ja, sie sei seit drei Jahren zum erstenmal in dieser Pfarrei gewesen, und beim sehr jungen Kaplan - der wird sie also noch nie gesehen haben und absolut nix über ihren geistlichen Hintergrund wissen.
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Bin ja keine Masochistin ...
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Re: Alles zu Bußsakrament/Beichte
Ich dachte immer, man geht da genau deshalb nicht hin um die Dinge zu hören, die man schon immer da gehört hat und auch hören will.Amanda hat geschrieben:Oh, der geht schon gut mit mir um, keine Sorge.taddeo hat geschrieben:Der kann Dich dann wieder in gewohnter Manier durch die Mangel drehen ...Amanda hat geschrieben:Daran wird's wohl gelegen haben.taddeo hat geschrieben:Amanda schrieb ja, sie sei seit drei Jahren zum erstenmal in dieser Pfarrei gewesen, und beim sehr jungen Kaplan - der wird sie also noch nie gesehen haben und absolut nix über ihren geistlichen Hintergrund wissen.
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Re: Alles zu Bußsakrament/Beichte
Oh, ich kriege von diesem Priester durchaus auch Dinge gesagt, die im ersten Moment nicht so angenehm sind und mich sogar zum Widerspruch reizen können. Er redet mir nicht nach dem Mund, wenn Du das meinst (ich ihm umgekehrt auch nicht!), aber dennoch "passt" es einfach, wie Schloss und Schlüssel.Vir Probatus hat geschrieben:Ich dachte immer, man geht da genau deshalb nicht hin um die Dinge zu hören, die man schon immer da gehört hat und auch hören will.Amanda hat geschrieben:Oh, der geht schon gut mit mir um, keine Sorge.taddeo hat geschrieben:Der kann Dich dann wieder in gewohnter Manier durch die Mangel drehen ...Amanda hat geschrieben:Daran wird's wohl gelegen haben.taddeo hat geschrieben:Amanda schrieb ja, sie sei seit drei Jahren zum erstenmal in dieser Pfarrei gewesen, und beim sehr jungen Kaplan - der wird sie also noch nie gesehen haben und absolut nix über ihren geistlichen Hintergrund wissen.
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Ich sehe in ihm den geistlichen Vater, und als solchen achte ich ihn auch. Ob in der Beichte oder außerhalb derselben.
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Re: Alles zu Bußsakrament/Beichte
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Re: Alles zu Bußsakrament/Beichte
In meiner Heimat-Seelsorgeeinheit sind vier Priester aktiv. Sie schaffen es aber nicht, in der Woche vor Weihnachten einen Beichttermin anzubieten. Es kann mir doch niemand erzählen, daß keiner von denen die Zeit hat, sich mal eine Stunde in den Beichtstuhl zu setzen?
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Re: Alles zu Bußsakrament/Beichte
Eine prinzipielle Frage: Unter welchen Umständen kann\darf\muss die Absolution verweigert werden?
– et lux in tenebris lucet et tenebrae eam non comprehenderunt –
Re: Alles zu Bußsakrament/Beichte
Wenn der Priester keinen Willen zur Besserung erkennt, oder auch die Einsicht fehlt. Zum Beispiel jemand beichtet einen Ehebruch und der Priester fragt ihn ob er von jetzt an dieser Gelegenheit zur Sünde aus dem Weg geht. Wenn der Pönitent dies verneint ist es ein Grund die Absolution zu verweigern.Eine prinzipielle Frage: Unter welchen Umständen kann\darf\muss die Absolution verweigert werden?
Die Eucharistie ist das tägliche Brot, das wir als Heilmittel gegen die tägliche Schwachheit brauchen. Hl. Augustinus
Re: Alles zu Bußsakrament/Beichte
So etwas stimmt mich immer unglaublich traurigGallus hat geschrieben:In meiner Heimat-Seelsorgeeinheit sind vier Priester aktiv. Sie schaffen es aber nicht, in der Woche vor Weihnachten einen Beichttermin anzubieten. Es kann mir doch niemand erzählen, daß keiner von denen die Zeit hat, sich mal eine Stunde in den Beichtstuhl zu setzen?
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Re: Alles zu Bußsakrament/Beichte
Woran soll man das erkennen? Es wird kaum jemand mit dem Zusatz beichten: "aber ich bereue nichts!"Senensis hat geschrieben:Wenn die Reue fehlt?
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Re: Alles zu Bußsakrament/Beichte
Naja, es kann schon sein, daß ein erfahrener Priester im Beichtgespräch auf objektiv sündhafte Dinge stößt, die der Pönitent aber nicht bereut. Ich habe Priester schon mehrmals über einen vergleichbaren Sachverhalt reden hören (natürlich entsprechend anonymisiert).
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Re: Alles zu Bußsakrament/Beichte
Nun, je nach Erfahrung des Beichtvaters dürften ein paar gezielte Fragen an den Pönitenten die Sachlage erhellen.PascalBlaise hat geschrieben:Woran soll man das erkennen? Es wird kaum jemand mit dem Zusatz beichten: "aber ich bereue nichts!"Senensis hat geschrieben:Wenn die Reue fehlt?
Sollte der Pönitent den Priester jedoch bewusst täuschen wollen, indem er Reue vorspielt, und dennoch absolviert werden, ist nicht nur das Sakrament gar nicht zustande gekommen, sondern der Beichtende hat darüber hinaus auch noch ein Sakrileg auf dem Gewissen.
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Re: Alles zu Bußsakrament/Beichte
Würdest Du gehen wollen?Amanda hat geschrieben:So etwas stimmt mich immer unglaublich traurigGallus hat geschrieben:In meiner Heimat-Seelsorgeeinheit sind vier Priester aktiv. Sie schaffen es aber nicht, in der Woche vor Weihnachten einen Beichttermin anzubieten. Es kann mir doch niemand erzählen, daß keiner von denen die Zeit hat, sich mal eine Stunde in den Beichtstuhl zu setzen?
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Re: Alles zu Bußsakrament/Beichte
Gut, danke. Gibt es ausser fehlender Reue oder Einsicht noch weitere denkbare Möglichkeiten?
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Re: Alles zu Bußsakrament/Beichte
Ja, ich würde gehen wollen. Jetzt setze ich mich halt 1/2 Stunde ins Auto und fahre zum Dom. Kann aber nicht jeder. Und generell gilt: Wo es kein Angebot gibt, da verdorrt die Nachfrage.umusungu hat geschrieben:Würdest Du gehen wollen?Amanda hat geschrieben:So etwas stimmt mich immer unglaublich traurigGallus hat geschrieben:In meiner Heimat-Seelsorgeeinheit sind vier Priester aktiv. Sie schaffen es aber nicht, in der Woche vor Weihnachten einen Beichttermin anzubieten. Es kann mir doch niemand erzählen, daß keiner von denen die Zeit hat, sich mal eine Stunde in den Beichtstuhl zu setzen?
Re: Alles zu Bußsakrament/Beichte
Aber selbstverständlich!!umusungu hat geschrieben:Würdest Du gehen wollen?Amanda hat geschrieben:So etwas stimmt mich immer unglaublich traurigGallus hat geschrieben:In meiner Heimat-Seelsorgeeinheit sind vier Priester aktiv. Sie schaffen es aber nicht, in der Woche vor Weihnachten einen Beichttermin anzubieten. Es kann mir doch niemand erzählen, daß keiner von denen die Zeit hat, sich mal eine Stunde in den Beichtstuhl zu setzen?
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Re: Alles zu Bußsakrament/Beichte
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Würdest Du gehen wollen?
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Re: Alles zu Bußsakrament/Beichte
Aber logisch. Denn er sollte es schließlich erfahren, so von Berufs wegen, wenn jemand beichten möchte. Wahrscheinlich ist es eine Reflexfrage, so wie bei Verkäuferinnen, die automatisch "kann ich Ihnen behilflich sein" fragen, auch wenn sie selber grad Kundin im anderen Laden sind.
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Re: Alles zu Bußsakrament/Beichte
Gestern gab es große Nachfrage bei der beichtgelegenheit, ich war echt erstaunt. Der Zelebrant des anschließenden Gottesdienstes hat dann zum Glück noch ausgeholfen. Trotzdem hab ich fast eine Stunde gewartet. Es gab eine regelrechte Schlange und einige haben es nicht mehr vorm Gottesdienst geschafft. Sieht man auch nicht alle Tage.
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Re: Alles zu Bußsakrament/Beichte
Ich denke, dass sich viele Priester nicht so die Gedanken machen, was die Beichtglegenheiten in der Pfarre betrifft.
1. Beichtgelegenheit übers Pfarrbüro mit Terminabsprache.
2. Beichtgelegenheit über Emailanfrage oder tel. Pfarrer.
3. Beichtgelegenheit max. 2x im Jahr (Weihnachten, Ostern), kurz vor einer Messe.
4. Regelmäßige wöchentliche/ monatliche Beichtgelegenheit kurz vor einer Messe mit wartendem Priester vor oder im Beichtstuhl oder noch über eine Beichtklingel zu holen...
5. Ganz selten: Wartender Priester im Beichtstuhl ohne Kopplung an eine Messe zu regelmäßigen Zeiten.
Und was bedeutet das, für jemanden, der schon lange nicht beichten war, schüchtern oder ängstlich ist? Manche Menschen sind nicht so stark, dass es ihnen egal ist, wenn da der eigene Anruf erst im Pfarrbüro auflaufen muss, damit es potentiell jeder (!) mitbekommt. Selbst ein Priester, der über eine Beichtklingel in die Kirche rüber gerufen werden soll, ist für manche Menschen eine riesige Hemmschwelle. Das Angebot Beichte müsste nach meiner Meinung so niedrigschwellig wie möglich sein, denn ich kann mir nicht vorstellen, dass Version 1 oder 2 "funktioniert", außer ein paar vereinzelte noch sehr im Sakrament verwurzelte Menschen nutzt das doch keiner.
LG mtoto
1. Beichtgelegenheit übers Pfarrbüro mit Terminabsprache.
2. Beichtgelegenheit über Emailanfrage oder tel. Pfarrer.
3. Beichtgelegenheit max. 2x im Jahr (Weihnachten, Ostern), kurz vor einer Messe.
4. Regelmäßige wöchentliche/ monatliche Beichtgelegenheit kurz vor einer Messe mit wartendem Priester vor oder im Beichtstuhl oder noch über eine Beichtklingel zu holen...
5. Ganz selten: Wartender Priester im Beichtstuhl ohne Kopplung an eine Messe zu regelmäßigen Zeiten.
Und was bedeutet das, für jemanden, der schon lange nicht beichten war, schüchtern oder ängstlich ist? Manche Menschen sind nicht so stark, dass es ihnen egal ist, wenn da der eigene Anruf erst im Pfarrbüro auflaufen muss, damit es potentiell jeder (!) mitbekommt. Selbst ein Priester, der über eine Beichtklingel in die Kirche rüber gerufen werden soll, ist für manche Menschen eine riesige Hemmschwelle. Das Angebot Beichte müsste nach meiner Meinung so niedrigschwellig wie möglich sein, denn ich kann mir nicht vorstellen, dass Version 1 oder 2 "funktioniert", außer ein paar vereinzelte noch sehr im Sakrament verwurzelte Menschen nutzt das doch keiner.
LG mtoto
Re: Alles zu Bußsakrament/Beichte
mtoto hat geschrieben: Das Angebot Beichte müsste nach meiner Meinung so niedrigschwellig wie möglich sein, denn ich kann mir nicht vorstellen, dass Version 1 oder 2 "funktioniert", außer ein paar vereinzelte noch sehr im Sakrament verwurzelte Menschen nutzt das doch keiner.
Das sehe ich ganz genau so. Einfach eine feste Stunde pro Woche – möglichst zu einer Zeit, die auch für Berufstätige nicht völlig absurd ist – im Beichtstuhl verfügbar sein.
Ich hab schon mehrmals von Priestern gehört, sie würden das nicht mehr machen, weil ja doch sowieso keiner zur Beichte käme. Ehrlich gesagt verstehe ich das Argument nicht. Denn erstens: Ab und zu kommen eben doch Leute, die nicht kämen, wenn es kein niedrigschwelliges Angebot gäbe. Und zweitens: Selbst wenn mal niemand zur Beichte kommt, kann es denn für einen Priester so schlimm sein, eine Stunde im Beichtstuhl zu sitzen und still zu beten? Ist das unzumutbar für einen Geistlichen?
- martin v. tours
- Beiträge: 3471
- Registriert: Sonntag 2. November 2008, 21:30
Re: Alles zu Bußsakrament/Beichte
In meiner Gemeinde haben wir seit kurzer Zeit einen neuen Pfarrer (neu, aber nicht jung).
Seine Vorgänger haben es immer so gehalten, das sie in der angegebenen Beichtzeit im Beichtstuhl gewartet haben auf Beichtwillige.
Der neue Pfarrer mag das nicht. Er setzt sich während der Beichtzeit in die erste Kirchenreihe. Gleichzeitig wird meist Rosenkranz gebetet.
Er hat die Gemeindemitglieder aufgefordert: Wenn jemand beichten will, soll er nach vorne gehen und ihm Bescheid sagen. Er geht dann mit der betreffenden Person nach hinten ( Beichtstuhl steht im hinteren Kirchenbereich).
Ich persönlich hätte zwar damit kein Problem, aber anscheinend doch einige Gläubige. Hat auch nicht jeder den Mut dazu. Von einigen Menschen weiss ich das sie jetzt woanders hinfahren zum beichten.
Obwohl etliche Gläubige das dem Pfarrer auch so gesagt haben, bleibt er bei seiner Vorgangsweise.
Kann jeder sehen wie er will, ich finde es arrogant und unsensibel.
Seine Vorgänger haben es immer so gehalten, das sie in der angegebenen Beichtzeit im Beichtstuhl gewartet haben auf Beichtwillige.
Der neue Pfarrer mag das nicht. Er setzt sich während der Beichtzeit in die erste Kirchenreihe. Gleichzeitig wird meist Rosenkranz gebetet.
Er hat die Gemeindemitglieder aufgefordert: Wenn jemand beichten will, soll er nach vorne gehen und ihm Bescheid sagen. Er geht dann mit der betreffenden Person nach hinten ( Beichtstuhl steht im hinteren Kirchenbereich).
Ich persönlich hätte zwar damit kein Problem, aber anscheinend doch einige Gläubige. Hat auch nicht jeder den Mut dazu. Von einigen Menschen weiss ich das sie jetzt woanders hinfahren zum beichten.
Obwohl etliche Gläubige das dem Pfarrer auch so gesagt haben, bleibt er bei seiner Vorgangsweise.
Kann jeder sehen wie er will, ich finde es arrogant und unsensibel.
Nach dem sie nicht erreicht hat, daß die Menschen praktizieren, was sie lehrt, hat die gegenwärtige Kirche beschlossen, zu lehren, was sie praktizieren.
Nicolás Gómez Dávila
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