Alles zu Bußsakrament/Beichte

Allgemein Katholisches.
Stephen Dedalus
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Re: Alles zu Bußsakrament/Beichte

Beitrag von Stephen Dedalus »

Gallus hat geschrieben: Das, fürchte ich, bildest Du Dir ein. Ich habe inzwischen an einigen Orten Hl. Messen in der klassischen Form besucht, und die Auslastung der Kirchen schwankte bei Sonntagsmessen stets zwischen sehr gut besucht und rappelvoll. Da braucht sich hinsichtlich des Kirchenbesuchs keine Gemeinde vor den Leuchttürmen der Protestantisierung wie Schweinfurt zu verstecken.
Bei uns in der Gegend nicht. Da ist das stabil auf geringem Niveau.
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Florianklaus
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Re: Alles zu Bußsakrament/Beichte

Beitrag von Florianklaus »

Stephen Dedalus hat geschrieben:
Gallus hat geschrieben: Das, fürchte ich, bildest Du Dir ein. Ich habe inzwischen an einigen Orten Hl. Messen in der klassischen Form besucht, und die Auslastung der Kirchen schwankte bei Sonntagsmessen stets zwischen sehr gut besucht und rappelvoll. Da braucht sich hinsichtlich des Kirchenbesuchs keine Gemeinde vor den Leuchttürmen der Protestantisierung wie Schweinfurt zu verstecken.
Bei uns in der Gegend nicht. Da ist das stabil auf geringem Niveau.
Bei uns gibt es auch noch ausreichend freie Sitz- bzw. Knieplätze.

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Melody
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Re: Alles zu Bußsakrament/Beichte

Beitrag von Melody »

Ich bin gerade über einen Satz in der Gottesdienstordnung eines Priorats der FSSPX gestolpert, wo es im Eingangsartikel zum Thema Beichte an einer Stelle heißt:

"Und selbstverständlich kann man den Priester auch in der Beichte um Hilfe bitten, wenn man sich schwer tut mit dem Bekenntnis. Man kann ihn bitten, den Beichtspiegel so abzufragen, daß man nur mit Ja und Nein zu antworten hat."

Einen derartigen Satz habe ich noch nirgendwo gelesen, aber ich finde das Angebot gut. :)

Ich frage mich nur, wie der ein oder andere Priester darauf reagieren würde?! :achselzuck: :hmm:
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anneke6
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Re: Alles zu Bußsakrament/Beichte

Beitrag von anneke6 »

Ablehnen würde es wohl kaum ein Priester, denn es kann sinnvoll sein…wenn der Betreffende zum Beispiel mit der Beichte nicht so vertraut ist, oder er vor Aufregung vergessen hat, was er sagen wollte.
Auf längere Zeit sollte man allerdings zum selbständigen Bekenntnis übergehen.
???

Grammi
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Re: Alles zu Bußsakrament/Beichte

Beitrag von Grammi »

Den Beichtspiegel abzufragen ist, meiner Meinung nach, nicht ganz verkehrt. Es gibt einfach Menschen (wie z.B. mich), die, trotz dem sie des öfteren in die Beichte gehen, schlicht und ergreifend dermaßen nervös sind, dass sie die Sünden, die sie eigentlich bekennen wollen/müssen, einfach wieder vergessen. Mag sein, dass in der Absolution diese Sünden trotzdem mit eingeschlossen sind, aber ganz dem Sinn der Beichte entspricht es sicher nicht, wenn die Hälfte ungesagt bleibt.

Gruß
Grammi

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Marion
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Re: Alles zu Bußsakrament/Beichte

Beitrag von Marion »

Grammi hat geschrieben:Es gibt einfach Menschen (wie z.B. mich), ..., schlicht und ergreifend dermaßen nervös sind, ...
Ebenfalls!

Ich muss alles nachdem ich den Beichtspiegel durchgegangen bin auf einen Zettel schreiben und dort dann ablesen.
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Protasius
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Re: Alles zu Bußsakrament/Beichte

Beitrag von Protasius »

Marion hat geschrieben:
Grammi hat geschrieben:Es gibt einfach Menschen (wie z.B. mich), ..., schlicht und ergreifend dermaßen nervös sind, ...
Ebenfalls!

Ich muss alles nachdem ich den Beichtspiegel durchgegangen bin auf einen Zettel schreiben und dort dann ablesen.
Ich dachte schon, ich wäre damit alleine.
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009

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Melody
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Re: Alles zu Bußsakrament/Beichte

Beitrag von Melody »

Protasius hat geschrieben:
Marion hat geschrieben:
Grammi hat geschrieben:Es gibt einfach Menschen (wie z.B. mich), ..., schlicht und ergreifend dermaßen nervös sind, ...
Ebenfalls!

Ich muss alles nachdem ich den Beichtspiegel durchgegangen bin auf einen Zettel schreiben und dort dann ablesen.
Ich dachte schon, ich wäre damit alleine.
Nee, geht bei mir auch gar nicht anders.

Vereinzelt formuliere ich sogar ganze Sätze aus, was natürlich nicht Sinn des ganzen ist, aber nur dann weiß ich, dass ich alles genau so gesagt habe, wie ich es sagen wollte... ansonsten stottere ich mir nur was zurecht, ich sterbe vorher eh jedes Mal tausend Tode vor Nervosität...
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Theresita
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Re: Alles zu Bußsakrament/Beichte

Beitrag von Theresita »

Was ist denn daran schlimm,wenn man sich ganze Sätze notiert ?
Ist es weil man die Sünden nur kurz andeuten soll und die Beichte nicht zu lang werden soll weil noch andere warten ?

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Melody
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Re: Alles zu Bußsakrament/Beichte

Beitrag von Melody »

Ich bin so auf jeden Fall definitiv schneller... ;-)
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Theresita
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Re: Alles zu Bußsakrament/Beichte

Beitrag von Theresita »

Wie denn jetzt ?

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cantus planus
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Re: Alles zu Bußsakrament/Beichte

Beitrag von cantus planus »

Je schneller man beichtet, desto eher kann man wieder sündigen. :breitgrins:



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Seraph
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Re: Alles zu Bußsakrament/Beichte

Beitrag von Seraph »

Protasius hat geschrieben:
Marion hat geschrieben:
Grammi hat geschrieben:Es gibt einfach Menschen (wie z.B. mich), ..., schlicht und ergreifend dermaßen nervös sind, ...
Ebenfalls!

Ich muss alles nachdem ich den Beichtspiegel durchgegangen bin auf einen Zettel schreiben und dort dann ablesen.
Ich dachte schon, ich wäre damit alleine.
Keinesfalls. Ein Beichtvater hat mir ausdrücklich versichert, daß das durchaus gebräuchlich ist. Mir geht es nämlich in der Beichte auch so, daß ich nervös bin oder womöglich anfange, einen Unsinn vorzutragen, da hilft mir schon, daß ich den Zettel neben mir liegen habe.
Ein düsterer Seraph möchte wohl selbst den dreieinigen Gott erschrecken.
(Mother Mary Francis)

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Melody
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Re: Alles zu Bußsakrament/Beichte

Beitrag von Melody »

Einmal war es mir allerdings passiert, dass ich in einem Beichtstuhl ohne Licht war... da hatte ich ein Problem... ;-)
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Theresita
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Re: Alles zu Bußsakrament/Beichte

Beitrag von Theresita »

Wo gibt es eigentlich noch Beichtstühle ? Meistens wird die Beichte doch in einem Beichtzimmer abgehalten...

Sascha B.
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Re: Alles zu Bußsakrament/Beichte

Beitrag von Sascha B. »

Theresita hat geschrieben:Wo gibt es eigentlich noch Beichtstühle ? Meistens wird die Beichte doch in einem Beichtzimmer abgehalten...
In Bayern ;D
Wüsste hier im Moment keine einzige Pfarrkirche ohne Beichtstuhl.
Der Kreuzgang ist doch total am Ende.

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anneke6
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Re: Alles zu Bußsakrament/Beichte

Beitrag von anneke6 »

Ich habe einmal eine Taschenlampe mit in den Beichtstuhl genommen…allerdings stellte sich dann raus, daß der Priester Licht anmachen konnte.
???

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Protasius
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Re: Alles zu Bußsakrament/Beichte

Beitrag von Protasius »

Ich habe nur zweimal nicht im Beichtstuhl gebeichtet: bei der Beichte vor meiner Erstkommunion (Beichte in der Sakristei) und letztes Jahr vor Allerheiligen, da habe ich vor der Messe den Priester damit etwas überfallen und wir sind nach der Messe in den Kirchenraum hinter die Orgel gegangen (war früher ein Prämonstratenserinnenstift, daher ist das Chorgestühl sowie einige Stühle für Laien hinter der Orgel).
In beiden Fällen befand sich in der Kirche auch mindestens ein Beichtstuhl; bei letzterem Beispiel stand dort allerdings ein Staubsauger, so daß er nicht benutzbar war. Ich weiß nur von einer einzigen von mir besuchten Kirche, daß es dort keinen Beichtstuhl gibt: in der Sixtinischen Kapelle habe ich keinen gesehen. Im näheren Umkreis weiß ich nur bei zwei katholischen Kirchen nicht, wo der Beichtstuhl steht.
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009

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Melody
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Re: Alles zu Bußsakrament/Beichte

Beitrag von Melody »

@Anneke
Ich hab vorsichtshalber jetzt auch immer eine Mini-Taschenlampe dabei, und einmal hab ich sie auch benutzt... :)
Ewa Kopacz: «Für mich ist Demokratie die Herrschaft der Mehrheit bei Achtung der Minderheitenrechte, aber nicht die Diktatur der Minderheit»

civilisation
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Re: Alles zu Bußsakrament/Beichte

Beitrag von civilisation »

Was die Frauen so alles in ihren Handtaschen mit rumschleppen ...

;D

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Protasius
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Re: Alles zu Bußsakrament/Beichte

Beitrag von Protasius »

civilisation hat geschrieben:Was die Frauen so alles in ihren Handtaschen mit rumschleppen ...

;D
So ein kleines Taschenlämpchen braucht keine Handtasche, eine Jacken- oder Hosentasche ist vollkommen ausreichen.
Bild
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009

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Lucia
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Re: Alles zu Bußsakrament/Beichte

Beitrag von Lucia »

Melody hat geschrieben: Man kann ihn bitten, den Beichtspiegel so abzufragen, daß man nur mit Ja und Nein zu antworten hat."[/i]
:/ Hm, also ich finde diese Idee ehrlich gesagt sehr befremdlich. Es geht doch grade darum, dass man sich selbst Gedanken über sein Leben macht und merkt, wo Dinge falsch laufen. Die Beichtspiegel können dabei helfen, aber zumindest finde ich meine Sünden nicht unbedingt in den Formulierungen der Beichtspiegel wieder. Und nur "Ja" oder "Nein" zu sagen, hat für meine Begriffe auch nicht viel mit einem Bekenntnis zu tun.
Man kann ja dem Priester nach dem eigenen Bekenntnis sagen, dass man unsicher ist und ob er vielleicht noch eine Idee hat, in welchen Bereich man vielleicht nochmal schauen sollte.

Was das Notizen machen betrifft, das mache ich auch in den meisten Fällen. Und ich schaue auch normalerweise bevor ich mit dem Bekenntnis ende auf meine Notizen, ob ich nichts vergessen habe. Von einigen Priestern und auch von anderen Gläubigen weiß ich, dass sie es ähnlich handhaben.

Ganz abgesehen davon glaube ich, dass wir auch darauf vertrauen dürfen, dass Gott unsere Reue und Umkehr annimmt, selbst wenn nicht alles minutiös gebeichtet wurde (damit meine ich nicht, dass eine schlimme Sünde absichtlich verschwiegen werden soll).

Ich selbst erlebe es auch häufig so, dass wir im Beichtgespräch eine Sache verstärkt in den Blick nehmen und beim nächsten Mal dann eben eine andere. Dabei kann es auch vorkommen, dass sich das Gespräch so entwickelt, dass ich lässliche Sünden, die zwar auf meinem Notizzettel stehen, doch nicht mehr explizit anspreche. Früher hatte ich da mehr Unruhe, nach dem Motto, ich muss es doch zumindest gesagt haben, inzwischen kann ich das dann auch mal so stehen lassen (wie gesagt, ich meine keine schweren Sünden).
Aber gut, ich habe auch das große Glück, nach längerer Zeit der Suche einen Beichtvater gefunden zu haben, der sich etwa einmal im Monat eine (gute) Stunde Zeit für mich nimmt (und ich könnte mich auch jederzeit "zwischendurch" bei ihm melden). Dem ich vertraue und bei dem ich mich gut aufgehoben und begleitet fühle. Und es ist klar, dass solche Beichten anders verlaufen, als wenn man sich bei den öffentlichen Terminen "beeilen" muss, weil andere Gläubige warten. Diese öffentlichen Termine (meist im Beichtstuhl) sind eh nicht so mein Ding, auch wenn ich sie selten mal noch nutze.
Ein schöner Nebeneffekt des ausführlichen Beichtgesprächs bei einem festen Beichtvater ist für mich, dass ich inzwischen längst nicht mehr so nervös vor der Beichte bin wie früher. Sicherlich habe ich Ehrfurcht vor dem Sakrament, aber ich kann es nun eigentlich recht ruhig empfangen.
Viele Grüße
Lucia

Raimund J.
Beiträge: 6092
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Re: Alles zu Bußsakrament/Beichte

Beitrag von Raimund J. »

Dakamara hat geschrieben:
Melody hat geschrieben: Man kann ihn bitten, den Beichtspiegel so abzufragen, daß man nur mit Ja und Nein zu antworten hat."[/i]
:/ Hm, also ich finde diese Idee ehrlich gesagt sehr befremdlich. Es geht doch grade darum, dass man sich selbst Gedanken über sein Leben macht und merkt, wo Dinge falsch laufen. Die Beichtspiegel können dabei helfen, aber zumindest finde ich meine Sünden nicht unbedingt in den Formulierungen der Beichtspiegel wieder. Und nur "Ja" oder "Nein" zu sagen, hat für meine Begriffe auch nicht viel mit einem Bekenntnis zu tun.
Es ist aber zumindest eine gute Hilfestellung wenn sich jemand wirklich sehr schwer tut und vielleicht sogar so etwas wie eine Blockade hat seine Sünden zu bekennen.
Der Herr ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln.
Nec laudibus, nec timore

Sascha B.
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Re: Alles zu Bußsakrament/Beichte

Beitrag von Sascha B. »

Anfangs tut man sich auch schwer beim Beichten. Da kann diese Verhörmethode durchaus hilfreich sein.
Der Kreuzgang ist doch total am Ende.

babavaria
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Re: Alles zu Bußsakrament/Beichte

Beitrag von babavaria »

Hallo liebe Kreuzgänger!
Ich bin neu hier und brauche dringend eure Hilfe.

Ich sehn mich so sehr danach, endlich mal eine gute befreiende Beichte ablegen zu können, habe da aber einige Probleme:

1. Ein dramatisches Kindheitserlebnis das mich dazu bewegte, erst verpflichtend vor der Firmung wieder anzutreten
2. Die Tatsache, dass ich ALLE meine bisherigen Beichten (nur meinem schlechten Gewissen zuliebe) als "Pseudo-beichten" absolvierte und jedes Mal verzweifelt gesucht habe, um überhaupt eine Sünde zu finden...

Was mich aber am meisten betrübt ist, dass ich infolge dessen, nicht die komplette Regel des Dritten Ordens, des Hl. Franziskus, der ich mich 2006 ewig versprochen habe, leben kann. Wenn ich daran denke, könnte ich heulen...

Dabei wäre die Lösung so einfach: eine gute Vorbereitung und ein guter Beichtvater, der mir über das Kindheitstrauma hinweghelfen kann.

Kann mir da we helfen ( z. B. einen möglichst detailierten Beichtspiegel oder gute Literatur zur Beichtpastoral für Erwachsene empfehlen)

Vielen, vielen Dank im Vorraus...

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Protasius
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Re: Alles zu Bußsakrament/Beichte

Beitrag von Protasius »

babavaria hat geschrieben:Hallo liebe Kreuzgänger!
Ich bin neu hier und brauche dringend eure Hilfe.

Ich sehn mich so sehr danach, endlich mal eine gute befreiende Beichte ablegen zu können, habe da aber einige Probleme:

1. Ein dramatisches Kindheitserlebnis das mich dazu bewegte, erst verpflichtend vor der Firmung wieder anzutreten
2. Die Tatsache, dass ich ALLE meine bisherigen Beichten (nur meinem schlechten Gewissen zuliebe) als "Pseudo-beichten" absolvierte und jedes Mal verzweifelt gesucht habe, um überhaupt eine Sünde zu finden...

Was mich aber am meisten betrübt ist, dass ich infolge dessen, nicht die komplette Regel des Dritten Ordens, des Hl. Franziskus, der ich mich 2006 ewig versprochen habe, leben kann. Wenn ich daran denke, könnte ich heulen...

Dabei wäre die Lösung so einfach: eine gute Vorbereitung und ein guter Beichtvater, der mir über das Kindheitstrauma hinweghelfen kann.

Kann mir da we helfen ( z. B. einen möglichst detailierten Beichtspiegel oder gute Literatur zur Beichtpastoral für Erwachsene empfehlen)

Vielen, vielen Dank im Vorraus...
Ich nehme mal an, du kennst GL 61-64 schon? Ansonsten gibt es hier einige gute Gewissenserforschungen, derer ich mich gerne bediene. Falls du einen Schott hast, es findet sich auch darin eine gute Gewissenserforschung im Anhang.
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009

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Bernado
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Re: Alles zu Bußsakrament/Beichte

Beitrag von Bernado »

babavaria hat geschrieben:Kann mir da we helfen ( z. B. einen möglichst detailierten Beichtspiegel oder gute Literatur zur Beichtpastoral für Erwachsene empfehlen)
Das kommt ziemlich unsortiert rüber - deshalb keine Empfehlung im einzelnen, sondern diese: Du brauchst einen guten Beichtvater. Vielleicht zunächst für ein gutes Vorgespräch, das dann eventuell nahtlos oder vielleicht 14 Tage später in eine förmliche Beichte übergeht. Bei diesem Vorgespräch legst du alles auf den Tisch, so durcheinander es auch sein mag, und wartest ab, was der Beichtvater dazu sagt, wo er weiter fragt oder anderswie weiter hilft.

Wie kriegst Du einen guten Beichtvater?

Am besten, indem Du hier Deinen Ort oder Großraum postest. Dann bekommst Du ein paar Empfehlungen. Da suchst Du Dir was passendes aus und rufst schließlich den hochw. Herrn an, um einen Termin zu vereinbaren. Dabei solltest Du schon Deine besonderen Problem ansprechen, damit er weiß, was auf ihn zukommt und dir vielleicht auch schon errste Hilfestellung leisten kann. Aber bitte alles vermeiden, was so aussieht, als ob Du das Ganze am Telefon abwickeln wolltest - das geht nicht. Du solltest lediglich mitteilen, wie alt Du bist, vielleicht den Familienstand, die Zeit seit der letzten Beichte, und Dein Hauptproblem. Dann kann er selbst entscheiden, ob er ein persönliches Vorgespräch für nötig hält oder ob er das am Telefon machen kann und will.
„DIE SORGE DER PÄPSTE ist es bis zur heutigen Zeit stets gewesen, dass die Kirche Christi der Göttlichen Majestät einen würdigen Kult darbringt.“ Summorum Pontificum 2007 (http://www.summorum-pontificum.de/)

babavaria
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Re: Alles zu Bußsakrament/Beichte

Beitrag von babavaria »

Vielen Dank. Das hilft mir schon sehr viel weiter. Ich glaube auch, dass es im achso katholischen Bayern genauer gesagt in München eigentlich kein Problem sein dürfte, wen zu finden. Aber man kann halt - und das find ich viel schwieriger - nicht in die Leute reinschauen. Und nur weil einer sonntags auf der Kanzel mal ein nettes Wort gesagt hat, kann man daran noch lang nicht seine "Beichtvater-Qualitäten" messen...

Ivo Matthäus
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Re: Alles zu Bußsakrament/Beichte

Beitrag von Ivo Matthäus »

Hallo Babavaria,

du brauchst vorallen Zeit, wie das Bernado empfohlen hat, und wirst deinen Beichtvater etwas ausführlicher aus deiner Vorgeschichte erzählen müssen, damit er auf deine Situation eingehen kann. Gegebenfalls werden mehrere Gespräche erforderlich sein. Für die Praxis heißt das, zu Beginn der Beichtzeiten zu kommen und nicht zehn Minuten vor Schluß.

In München sind zwar Ordensniederlassungen der Franziskaner (St. Anna im Lehel) und der Kapuziner (St. Anton Nähe Theresienwiese), aber ich war da noch nicht in der Messe, geschweige denn im Beichtstuhl.

Meine "Pfarrkirche" ist die Theatinerkirche am Odeonsplatz. Die Priester sind vom Dominikanerorden und betreuen auch einen Laiengemeinschaft, so dass deine Probleme nicht unbekannt sein dürften. Die Seelsorger sind, soweit ich sie schon erlebt habe, auch gute Beichtväter.

Ich hoffe Dir damit weiter geholfen und wünsche Dir Gottes reichen Segen

I. M.
Ich schenke Euch ein neues Herz und lege einen neuen Geist in Euch. Ich nehme das Herz von Stein aus Eurer Brust und gebe Euch ein Herz von Fleisch. Ich lege meinen Geist auf Euch und bewirke, dass .. Ihr auf meine Gebote achtet und sie erfüllt. (Ez 36)

HeGe
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Re: Alles zu Bußsakrament/Beichte

Beitrag von HeGe »

babavaria hat geschrieben:Kann mir da we helfen ( z. B. einen möglichst detailierten Beichtspiegel oder gute Literatur zur Beichtpastoral für Erwachsene empfehlen)
Was einen Beichtvater angeht, kann ich dir zwar nicht weiterhelfen, als Beichtspiegel kann ich aber den kürzlich bereits in der Sakramentskapelle genannten Beichtspiegel von P. Ramm empfehlen. Hier (gratis) bestellbar: http://www.introibo.net/publikationen.htm
- Nutzer nicht regelmäßig aktiv. -

Raphaela
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Wohnort: Erzbistum Freiburg;südlichster Südschwarzwald "Dreiland": CH-D-F

Re: Alles zu Bußsakrament/Beichte

Beitrag von Raphaela »

babavaria hat geschrieben: Kann mir da we helfen ( z. B. einen möglichst detailierten Beichtspiegel oder gute Literatur zur Beichtpastoral für Erwachsene empfehlen)

Vielen, vielen Dank im Vorraus...
Siehe pn
Ich bin gerne katholisch, mit Leib und Seele!

michaelis
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Wohnort: Erzbistum Köln

Re: Alles zu Bußsakrament/Beichte

Beitrag von michaelis »

Theresita hat geschrieben:Wo gibt es eigentlich noch Beichtstühle ? Meistens wird die Beichte doch in einem Beichtzimmer abgehalten...
Beichtstühle muß es überall geben.
CIC hat geschrieben:Can 964
§ 1 Der für die Entgegennahme sakramentaler Beichten eigene Ort ist eine Kirche oder eine Kapelle.
§ 2 Was den Beichtstuhl anbelangt, sind von der Bischofskonferenz Normen zu erlassen, dabei ist jedoch sicherzustellen, daß sich immer an offen zugänglichem Ort Beichtstühle befinden, die mit einem festen Gitter zwischen Pönitent und Beichtvater versehen sind, damit die Gläubigen, die dies wünschen, frei davon Gebrauch machen können.
§ 3 Außerhalb des Beichtstuhls dürfen Beichten nur aus gerechtem Grund entgegengenommen werden.
und die zugehörige Partikularnorm der deutschen Bischofskonferenz:
DBK hat geschrieben:Partikularnorm Nr. 13 der Deutschen Bischofskonferenz
zu c. 964 § 2 CIC
Beichtstuhl / Beichtraum
Sofern sich in einer Kirche wenigstens ein Beichtstuhl gemäß den Vorschriften von c. 964 § 2 CIC befindet, kann ein Beichtraum eingerichtet werden.
Übrigens: Ein Beichtstuhl innerhalb des Beichtzimmers entspricht m.E. nicht der Vorgabe "an offen zugänglichem Ort".

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