In Chur brodelt es

Allgemein Katholisches.
Raimund J.
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Re: In Chur brodelt es

Beitrag von Raimund J. »

Ecce Homo hat geschrieben:Mensch, wenn nur auch hierzulande mehr darauf geachtet würde, wer die Missio bekommt - oder nicht... :klatsch:
Ja! Wenn schon auf gute katholische Bücher geachtet werden soll, müsste natürlich auch auf katholisches Lehrpersonal noch viel mehr Augenmerk gelegt werden!
Der Herr ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln.
Nec laudibus, nec timore

civilisation
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Re: In Chur brodelt es

Beitrag von civilisation »

Ecce Homo hat geschrieben:Mensch, wenn nur auch hierzulande mehr darauf geachtet würde, wer die Missio bekommt - oder nicht... :klatsch:
Dafür fehlt den Bischöfen wohl was ... [Selbstzensur]

HeGe
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Re: In Chur brodelt es

Beitrag von HeGe »

Bischof Huonder ist wirklich ein Segen für die Kirche. :klatsch: Ich bete, dass Gott ihm die Kraft gibt, in seinem Amt durchzuhalten und dass er nicht irgendwann gemixat wird.
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taddeo
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Re: In Chur brodelt es

Beitrag von taddeo »

Ecce Homo hat geschrieben:Mensch, wenn nur auch hierzulande mehr darauf geachtet würde, wer die Missio bekommt - oder nicht... :klatsch:
Daß sich ein Bischof persönlich mit der Eignung von Missio-Kandidaten befaßt, wäre hierzulande eher unvorstellbar.
Sowas läuft über Ordinarriatsschreibtische, und solang einer nicht vorbestrafter Kinderschänder oder bekennender FSSPX-Sympathisant ist, kriegt er die Missio.

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Gamaliel
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Re: In Chur brodelt es

Beitrag von Gamaliel »

Hw. Martin Grichting wurde hier im Forum schon in verschiedenen Threads erwähnt. Ich stelle die Nachricht mal hier herein:


Benedikt XVI. ernennt Martin Grichting zum Ehrenprälaten

Daraus:
Der Generalvikar des Bistums Chur, Martin Grichting, ist zum Päpstlichen Ehrenprälaten ernannt worden. Die Ernennungsurkunde von Papst Benedikt XVI. wurde ihm von Bischof Vitus Huonder am Sonntag, 15. Januar, in der Churer Kathedrale überreicht.
[...]
Der Bischof sieht in der Ernennung ein Zeichen der Wertschätzung und einen Ausdruck der Anerkennung von Martin Grichtings wissenschaftlicher Kompetenz in Fragen des Kirchenrechts sowie von dessen langjähriger Beratertätigkeit im Dienst des Heiligen Stuhls.

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Lupus
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Re: In Chur brodelt es

Beitrag von Lupus »

Martin Grichting, der Generalvikar im Bistum Chur ist seit gestern, 15.01.12 Ehrenprälat Seiner Heiligkeit des Papstes.

Ich kenne ihn, wenn auch nur virtuell aus dem kath.net-Forum, als aufrechten, tapferen und kirchentreuen Priester und gratuliere ihm ganz herzlich zur Ernennung!

+Lupus
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cantus planus
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Re: In Chur brodelt es

Beitrag von cantus planus »

(Ich habe die Aufregung um diese Karnevalstitel offengestanden nie nachvollziehen können. Was hat der Papst damit zu tun? Das geht von den Diözesen aus, die dafür eine entsprechende Gebühr entrichten und fast nie wird der Vatikan diese Vorschläge ablehnen. Dass es auch einmal gute Leute trifft, ist erfreulich. Ich kann aber aus dem Stand etliche Monsignori und Prälaten aufzählen, bei denen man sich schon fragen muss, wie die überhaupt einmal geweiht werden konnten...)
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Lupus
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Re: In Chur brodelt es

Beitrag von Lupus »

Nu lass uns uns doch mal diese berechtigte Freude! lieber Cantus

+L.
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Gamaliel
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Re: In Chur brodelt es

Beitrag von Gamaliel »

Disentis will Bischof Huonder nicht

Daraus:
In den meisten Gemeinden firmt der Bischof von Chur aber nur alle paar Jahre persönlich – darunter auch in Disentis. In der Zwischenzeit fungiert im Klosterdorf jeweils der örtliche Abt als Firmspender. Heuer allerdings wäre die Reihe wieder einmal am Churer Bischof Vitus Huonder.

Der Gedanke, Huonder könnte ihre Kinder firmen, ist nun aber bei einem Teil der betroffenen Eltern nicht gut angekommen. Dorfpfarrer Alexi Manetsch [...] hat Verständnis für die Haltung der Eltern. «Wir wollen nicht zurück ins Mittelalter», sagt er mit Blick auf die Kritik, Huonder pflege ein äusserst konservatives Weltbild.
:vogel:

new
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Aufstand gegen den Bischof

Beitrag von new »

Hirtenbrief: http://www.bistum-chur.ch/am_sonstiges_241.html

Und die Reaktionen der Wölfe:
http://www.kath.ch/index.php?&na=11,1,,,d,76882
Pfarrer wollen sorgen nicht richten: http://www.zsz.ch/_epaper/pdf/212-zsl- ... 3_63.pdf
Huonders Hirtenbrief stösst auf Ablehnung: http://www.kath.ch/index.php?&na=11,1,,,d,76861

Es ist einfach nur so traurig wie diese abgefallenen Hirten die Herde weiter ins Verderben führen "Ja wenn ich mich daran halte dürften 5% der Messbesucher nicht mehr zur Kommunion gehen".
Der Fisch stinkt am Kopf und es gibt hierzulande fast nur noch stinkenden Köpfe. Sollen die sich doch ihre eigene "Kirche" aufmachen und uns Katholiken in Ruhe lassen. Aber wem sag ichs ...

new
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Re: In Chur brodelt es

Beitrag von new »

http://www.kipa-apic.ch/index.php?na=, ... &ki=229558

Der Wahnsinn geht weiter. Übrigens ... sehe ich das richtig, dass das Thema in seiner Tiefe mal gerade von kreuz.net angekrazt wurde, während andere sich vornehm zurückhalten?

civilisation
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Re: In Chur brodelt es

Beitrag von civilisation »

Und hier der Nachrichtenbericht vom Schweizer Fernsehen. - Ungewöhnlich bei der Berichterstattung ist, daß sowohl ein ungehorsamer Priester, wie auch ein "normaler" Priester zu Wort kommen.

http://gloria.tv/?media=266342

civilisation
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Re: In Chur brodelt es

Beitrag von civilisation »

civilisation hat geschrieben:Und hier der Nachrichtenbericht vom Schweizer Fernsehen. - Ungewöhnlich bei der Berichterstattung ist, daß sowohl ein ungehorsamer Priester, wie auch ein "normaler" Priester zu Wort kommen.

http://gloria.tv/?media=266342
Edit 18:5 Uhr:
Schon vor einigen Tagen gab es einen kurzen Bericht im Schweizer Fernsehen.
http://gloria.tv/?media=263856

Besonders "tragisch" finde ich zum Ende des Videos die Antwort des Generalvikars auf die Frage:
"Glauben Sie, daß die Pfarrer an der Basis den Hirtenbrief verlesen werden?"
Sinngemäß antwortete er: Es wird nicht anders sein, wie es immer war. Einige werden ihn lesen und andere werde ihn nicht lesen.

new
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Re: In Chur brodelt es

Beitrag von new »

Es ist unglaublich wie sehr dieser Hirtenbrief die schweizer Volksseele auch ausserhalb des Bistums Chur zum kochen gebracht hat; ich musste es in der eigenen Verwandtschaft mit Entsetzen feststellen. Die Medien haben ganze Arbeit geleistet. Natürlich ... kennen den Brief selber die allerwenigsten. Bin gespannt wie es weitergeht, ob doch noch der Bischof gestürzt wird oder dieser gar kirchenrechtliche Massnahmen gegen die Verweigerer startet oder gar (hoffentlich bald) eine CH Nationalkirche gegründet wird und man uns Katholiken katholisch sein lässt ...

civilisation
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Re: In Chur brodelt es

Beitrag von civilisation »

Besonders erbärmlich und zum :kotz: ist folgende Schlagzeile und Inhalt (allerdings schon von Mittwoch):

Bischof Huonder betreibt Apartheid mit Geschiedenen
http://newsnetz-blog.ch/hugostamm/blog/ ... chiedenen/

News hat es schon richtig erkannt: Die Medien leisten wieder volle Arbeit. Wenn das mal nicht an die "Stürmer-Qualität" grenzt ...

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Gamaliel
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Re: In Chur brodelt es

Beitrag von Gamaliel »

Interview der "SonntagsZeitung" mit Msgr. Huonder:

«Beliebt waren auch die 10 Gebote nie»

Daraus:
Sie fordern in einem Hirtenbrief, dass Wiederverheiratete von den Sakramenten ausgeschlossen werden. Viele Pfarrer weigern sich, Ihren Brief zu verlesen.

Das kommt auch bei anderen Hirtenbriefen vor. Da greift der Bischof nicht ein. Wir haben heute auch andere Möglichkeiten, den Hirtenbrief zu publizieren, sei es auf der Homepage oder über ein katholisches Radio wie Radio Maria oder Radio Gloria.
:P
Befürchten Sie nicht, dass Ihre Aussagen zu noch mehr Kirchenaustritten führen?

Natürlich gibt es Menschen, die auf solche Hinweise negativ reagieren. Es gibt aber auch jene, die dankbar sind. Man muss leider in Kauf nehmen, wenn es zu Austritten kommt. Denn nochmals: Ich vertrete einfach die Lehre der Kirche. Ich kann nicht anders.
:daumen-rauf:




Von Mitgliedern der Bischofskonferenz wird er nun offen angegriffen

Daraus:
Beim Treffen der obersten Katholiken in dieser Woche in Delsberg JU war der umstrittene Hirtenbrief zwar kein offizielles Traktandum. Thema war er dennoch: «Am Rande wurde darüber gesprochen», bestätigt Walter Müller, der Sprecher der Bischofskonferenz. Dabei wurde offenbar harte Kritik am Vorgehen des Churer Würdenträgers geübt.

An vorderster Front steht der Tessiner Bischof Pier Giacomo Grampa, der sich bereits in der Zeitung «Giornale del Popolo» öffentlich gegen Huonder stellte.
[...]
Kein Verständnis für die Ansichten Huonders hat der Abt des Klosters Engelberg, Christian Meyer. «Kirchenrechtlich sind sie zwar korrekt, für die Seelsorge aber sehr problematisch.»
:narr:

civilisation
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Re: In Chur brodelt es

Beitrag von civilisation »

Wozu brauchen wir dann noch ein Kirchenrecht? - Ab in die Tonne damit. Passt ja ganz in die derzeitige Wegwerfmentalität.

:kotz:

Mary
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Re: In Chur brodelt es

Beitrag von Mary »

«Kirchenrechtlich sind sie zwar korrekt, für die Seelsorge aber sehr problematisch.»
Diese Aussage ist doch richtig?
Es ist bestimmt in der Seelsorge nicht leicht, gescheiterten Menschen die Strenge der Kirche in dieser Frage zu erklären?
Who is so great a God as our God? You are the God who does wonders!

Fridericus
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Re: In Chur brodelt es

Beitrag von Fridericus »

Diese Aussage zeigt, wie viel in den letzten Jahrzehnten falsch lief.

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Gamaliel
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Re: In Chur brodelt es

Beitrag von Gamaliel »

Mary hat geschrieben:
«Kirchenrechtlich sind sie zwar korrekt, für die Seelsorge aber sehr problematisch.»
Diese Aussage ist doch richtig?
Nein, denn die Aussage unterstellt im angesprochenen Themenbereich einen Gegensatz zwischen Kirchenrecht und Seelsorge. Einen solchen Gegensatz gibt es nicht.

Mary hat geschrieben:Es ist bestimmt in der Seelsorge nicht leicht, gescheiterten Menschen die Strenge der Kirche in dieser Frage zu erklären?
Viele Dinge sind nicht leicht, oder wie Msgr. Huonder sagt: "Beliebt waren auch die 10 Gebote nie".

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taddeo
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Re: In Chur brodelt es

Beitrag von taddeo »

Fridericus hat geschrieben:Diese Aussage zeigt, wie viel in den letzten Jahrzehnten falsch lief.
Ach ja? Das, was nach Deiner Meinung "in den letzten Jahrzehnten falsch lief", läuft schon seit Beginn der Menschheit schief. Und auch Jesus mußte sich mit Scheidung und Wiederverheiratung rumschlagen. Die Kirche kann da erzählen, was sie will - das Problem an sich wird sich bis zum jüngsten Tag nicht um ein Jota verbessern.

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Sempre
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Re: In Chur brodelt es

Beitrag von Sempre »

taddeo hat geschrieben:
Fridericus hat geschrieben:Diese Aussage zeigt, wie viel in den letzten Jahrzehnten falsch lief.
Ach ja? Das, was nach Deiner Meinung "in den letzten Jahrzehnten falsch lief", läuft schon seit Beginn der Menschheit schief. Und auch Jesus mußte sich mit Scheidung und Wiederverheiratung rumschlagen. Die Kirche kann da erzählen, was sie will - das Problem an sich wird sich bis zum jüngsten Tag nicht um ein Jota verbessern.
Schief läuft: Viele Hirten erzählen, was sie wollen, und verheimlichen das Evangelium.
Niemals sei gesagt es werde je zugelassen, daß ein zum Leben prädestinierter Mensch sein Leben ohne das Sakrament des Mittlers beendet. (St. Augustin, Gegen Julian, V-4)

Fridericus
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Re: In Chur brodelt es

Beitrag von Fridericus »

taddeo hat geschrieben:
Fridericus hat geschrieben:Diese Aussage zeigt, wie viel in den letzten Jahrzehnten falsch lief.
Ach ja? Das, was nach Deiner Meinung "in den letzten Jahrzehnten falsch lief", läuft schon seit Beginn der Menschheit schief. Und auch Jesus mußte sich mit Scheidung und Wiederverheiratung rumschlagen. Die Kirche kann da erzählen, was sie will - das Problem an sich wird sich bis zum jüngsten Tag nicht um ein Jota verbessern.
Ach habe ich das gemient, ja? Ich meinte, was dann ja auch Gamaliel geschrieben hat. Der Abt sieht einen Wiederspruch zwischen Kirchenrecht und Seelsorge.

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taddeo
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Re: In Chur brodelt es

Beitrag von taddeo »

Auch das ist beileibe nichts neues.

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Niels
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Re: In Chur brodelt es

Beitrag von Niels »

Der "Schweizerische Katholische Frauenbund" sagt dem Bischof, wo's lang geht: http://kipa-apic.ch/index.php?pw=&na=, ... &ki=229653
Der Schweizerische Katholische Frauenbund (SKF) weist die Anordnung von Bischof Vitus Huonder zurück, wiederverheiratete Geschiedene seien vom Empfang der Sakramente auszuschliessen. Der SKF befürworte eine kirchliche Gemeinschaft, in der alle gleich behandelt werden. Das Bischofswort Vitus Huonders widerspreche diesem Kirchenverständnis, heisst es einem Communiqué von Montag. (...)
Viele Ortskirchen drängen seit Jahren auf eine adäquate pastorale und theologische Lösung des Problems, schreibt der SKF weiter und verweist auf sein Positionspapier "Geschieden und wiederverheiratet. `Du aber stärke deine Schwester` (Lk 22,32)" aus dem Jahr 23. Dieses habe sich differenziert mit dem Thema auseinandergesetzt und sich für die Zulassung Wiederverheirateter zu den Sakramenten ausgesprochen. Es sei bewährte katholische Tradition, den Gewissensentscheid jeder und jedes Einzelnen zu achten.
Schon in den siebziger Jahren habe die Kirchenbasis zusammen mit den Bischöfen beschlossen, dass es in der Verantwortung der Gläubigen liege, die Kommunion zu empfangen. (...) Die geschiedenen Wiederverheirateten dürften nicht von den Sakramenten ausgeschlossen werden, auch nicht vom Ehesakrament. Sei seien zu kirchlichen Ämtern und Aufgaben zuzulassen. (...)
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta

civilisation
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Re: In Chur brodelt es

Beitrag von civilisation »

Gmür (Bistum Basel) mischt sich ein.
In einer Veranstaltung für katholische Kirchenjournalisten in Solothurn nannte es der Basler Bischof „absurd“, dass alle denkbaren Sünden irgendwann und irgendwo vergebungswürdig seien mit Ausnahme der Wiederverheiratung. Er forderte die Anwesenden dazu auf, sich des Themas anzunehmen und das Dilemma aufzuzeigen, das zwischen der ins Kirchenrecht eingegangenen Unauflöslichkeit der Ehe, der „Barmherzigkeitspraxis Jesu“ und der Wirklichkeit des heutigen Menschen bestehe.
Aus: http://www.kath.net/detail.php?id=35612

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Gallus
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Re: In Chur brodelt es

Beitrag von Gallus »

Was ist da nur in Rom los, daß man Leute wie Gmür noch Bischof werden ließ. Ich verstehe das nicht.

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Bernado
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Re: In Chur brodelt es

Beitrag von Bernado »

Gallus hat geschrieben:Was ist da nur in Rom los, daß man Leute wie Gmür noch Bischof werden ließ. Ich verstehe das nicht.
Die Rechtslage in der Schweiz ist unterschiedlich und unübersichtlich - Basel hat Rom soweit ich weiß nur die Möglichkeit, eine lokale Wahl abzunicken oder nicht.

Vielleicht weiß jemand Genaueres.
„DIE SORGE DER PÄPSTE ist es bis zur heutigen Zeit stets gewesen, dass die Kirche Christi der Göttlichen Majestät einen würdigen Kult darbringt.“ Summorum Pontificum 2007 (http://www.summorum-pontificum.de/)

civilisation
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Re: In Chur brodelt es

Beitrag von civilisation »

Wikipedia schreibt zu Basel:
Eine Besonderheit des Bistums Basel ist die Bischofswahl: wie in der 1803 untergegangenen adligen Institution des Fürstbistums hat das Domkapitel auch heute das Bischofswahlrecht. Der Bischof wird vom lokalen Klerus gewählt (nicht vorgeschlagen) und kann vom Papst nur bestätigt werden. Dies ist weltweit nahezu einzigartig und nur noch im Bistum St. Gallen zu finden.

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Robert Ketelhohn
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Re: In Chur brodelt es

Beitrag von Robert Ketelhohn »

civilisation hat geschrieben:Wikipedia schreibt zu Basel:
Eine Besonderheit des Bistums Basel ist die Bischofswahl: wie in der 1803 untergegangenen adligen Institution des Fürstbistums hat das Domkapitel auch heute das Bischofswahlrecht. Der Bischof wird vom lokalen Klerus gewählt (nicht vorgeschlagen) und kann vom Papst nur bestätigt werden. Dies ist weltweit nahezu einzigartig und nur noch im Bistum St. Gallen zu finden.
Das ist ja nicht etwa abwegig, sondern völlig traditionsgemäß und darum nur recht und billig. Allerdings ist die Behauptung nicht korrekt, der Elekt könne »vom Papst nur bestätigt werden«. Der römische Bischof kann solche „Bestätigung“ aus triftigem Grund natürlich auch verweigern, die kirchliche Gemeinschaft also nicht gewähren. Darüber hinaus kann der gesamte Episkopat dem Elekten die Weihe verweigern.

Das Problem liegt nicht in solcher Wahl, die dem göttlichen Bau der Kirche viel angemeßner ist als die zentralistische Blase in Rom (ein geistiger Bastard der französischen Revolution übrigens), sondern in der Feigheit, den Ketzern unter der Mitra rechtzeitig oder wenigstens überhaupt irgendwann entgegenzutreten.
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Moser
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Re: In Chur brodelt es

Beitrag von Moser »

Plakataktion einer Pfarrei im Bistum St. Gallen gegen den Hirtenbrief:

Bild

http://www.kath.net/detail.php?id=3565

(Anmerkung: Der Slogan ist schon geschickt formuliert - "sind bei uns willkommen", das ist ja unverfänglich, widerspricht keinem Kirchenrecht, bietet kaum Angriffspunkte und dürfte ja wohl grundsätzlich für jede Pfarrei gelten. Da steht ja nicht "Wiederverheiratete Geschiedene bekommen bei uns trotz allem die Sakramente", aber es ist klar dass letztlich das gemeint ist...)

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Melody
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Wohnort: in der schönsten Stadt am Rhein... ;-)

Re: In Chur brodelt es

Beitrag von Melody »

Es ist für mich kaum zu fassen, dass die Revolutionäre, Meuterer, oder wie auch immer man das nennen soll, immer vehementer auftreten... da hat niemand Angst vor irgendwelchen Konsequenzen... ich frage mich ja doch, ob ich es erleben werde, dass die deutschsprachige Nationalkirche in ein offenes Schisma geht... dieser offene Boykott von den wenigen katholischen Priestern und Bischöfen ist ja kaum mitanzusehen... :/
Ewa Kopacz: «Für mich ist Demokratie die Herrschaft der Mehrheit bei Achtung der Minderheitenrechte, aber nicht die Diktatur der Minderheit»

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