Jugendkatechismus "Youcat"

Allgemein Katholisches.
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Maurus
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Re: Jugendkatechismus "Youcat"

Beitrag von Maurus »

iustus hat geschrieben:
Gamaliel hat geschrieben:Hier mal ein Zitat aus dem ersten Teil: „Was wir glauben“:
Frage 161 hat geschrieben:Was ist die Hölle?

Die Hölle ist der Zustand des ewigen Getrenntseins von Gott, die absolute Abwesenheit von Liebe.

Wer bewusst und aus vollem Willen in schwerer Sünde stirbt, ohne zu bereuen, und Gottes barmherzige, verzeihende Liebe für immer ausschlägt, der schließt sich selbst aus der Gemeinschaft mit Gott und den Seligen aus. Ob wirklich jemand im Moment des Todes der absoluten Liebe ins Gesicht sehen und immer noch nein sagen kann, wissen wir nicht. Aber unsere Freiheit ermöglicht diese Entscheidung. Jesus warnt immer wieder davor, uns endgültig von ihm zu trennen, indem wir uns der Not seiner Brüder und Schwestern verschließen: [es folgt noch ein Schriftzitat]
Zur Vertiefung wird auf den KKK 1033-1037 verwiesen. Der farbige Teil findet sich dort allerdings nicht.
Das ist ausgesprochen ärgerlich
Das ist jedenfalls ein wesentlich üblerer Fehler als die bisher bekannt gewordenen. Denn bei denen konnte man sich noch schnell zusammenreimen, dass sie falsch waren (die diesbezüglichen Positionen der Kirche sind nun recht bekannt...).

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Gamaliel
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Re: Jugendkatechismus "Youcat"

Beitrag von Gamaliel »

Einige Beispiele für die fragliche/falsche moralische Orientierung, die der Youcat bietet:

(Ich zitiere nur die wesentlichen Passagen. Wer Zweifel hat, ob die angeführten Abschnitte nicht etwa sinnentstellend zitiert wurden, mag selbst den Zusammenhang im Original nachlesen, da ich hier nicht seitenweise abschreiben kann. Die Fundstellen sind ja angegeben.)


1. Eucharistische Nüchternheit
Frage 220: Wie muß ich vorbereitet sein, um die heilige Eucharistie empfangen zu können?

[…]

Bis vor wenigen Jahren war es üblich, vor einer Eucharistiefeier mindestens drei Stunden nichts zu essen; so wollte man sich auf die Begegnung mit Christus in der Kommunion vorbereiten. Heute empfiehlt die Kirche wenigstens eine Stunde der Nüchternheit.
Diese Anleitung der Jugendlichen zur eucharistischen Frömmigkeit ist insofern falsch, als die Kirche heute nicht eine Stunde Nüchternheit empfiehlt, sondern sie klar und deutlich als Minimum vorschreibt:
Can. 919 — § 1. Wer die heiligste Eucharistie empfangen will, hat sich innerhalb eines Zeitraumes von wenigstens einer Stunde vor der heiligen Kommunion aller Speisen und Getränke mit alleiniger Ausnahme von Wasser und Arznei zu enthalten.


2. Jährliche Beichte
Frage 234: Wann ist man verpflichtet seine schweren Sünden zu beichten? Wie oft soll man beichten?

Mit Erreichen des Unterscheidungsalters ist man verpflichtet, seine schweren Sünden zu beichten. Die Kirche legt den Gläubigen dringend nahe, dies wenigstens einmal jährlich zu tun. […]
Auch hier lehrt die Kirche in den Kirchengeboten (diesbezüglich im Youcat ganz richtig in Frage 345 angegeben) bzw. im Kirchenrecht etwas anderes:
Can. 989 — Jeder Gläubige ist nach Erreichen des Unterscheidungsalters verpflichtet, seine schweren Sünden wenigstens einmal im Jahr aufrichtig zu bekennen.
Die jährliche Beichte des Todsünders ist also nicht nur eine dringende Empfehlung, sondern eine strikte Vorschrift. (Ob ihr alle auch tatsächlich nachkommen, ist eine andere Frage, die hier nicht zur Diskussion steht.)



3. Freitagsabstinenz
Frage 345: Wie lauten die fünf Gebote der Kirche?

[…] 4) Einhaltung der Fast- und Abstinenztage (Aschermittwoch und Karfreitag). […]
Diese Antwort ist insofern ganz unzureichend, als durch die Klammerbemerkung den glaubensinteressierten Jugendlichen suggeriert wird, daß sich die Beobachtung des 4. Kirchengebots nur auf diese zwei Tage bezieht.
Tatsächlich umfaßt das Kirchengebot aber auch alle bloßen Abstinenztage, das heißt alle Freitage des Jahres auf die kein Hochfest fällt (vgl. CIC c. 1251 bzw. KKK 2043 inkl. Fußnote)



4. Selbstbefriedigung
Frage 409: Ist Selbstbefriedigung ein Verstoß gegen die Liebe?

Selbstbefriedigung ist ein Verstoß gegen die Liebe, weil sie die Erregung der Lust zum Selbstzweck macht und von der ganzheitlichen Entfaltung der Liebe zwischen Mann und Frau abkoppelt. Deshalb ist „Sex mit sich selbst“ ein Widerspruch in sich. [2352]

Die Kirche verteufelt Selbstbefriedigung nicht, aber sie warnt davor, sie zu verharmlosen. […]
Diese Antwort ist in mehrerlei Hinsicht ganz und gar ungenügend bzw. falsch!
  • Selbstbefriedigung ist nicht einfach nur irgendein Verstoß gegen die Liebe, wie dies auch ein unrechtes Wort oder sonst eine kleine Verfehlung sein kann, sondern sie ist klar und präzise ein schwerer Verstoß gegen die Liebe, d.h. gemäß beständiger kirchlicher Lehre ist Selbstbefriedigung eine Todsünde.
    So auch in der im Youcat referenzierten Stelle aus dem KKK, wo es heißt, daß die Masturbation als „eine in sich schwere ordnungswidrige Handlung zu brandmarken“ ist.
  • Sehr unglücklich ist das Wort „verteufelt“ gewählt, da es zwar viele Emotionen, aber wenig Erkenntnis verschafft. Was soll denn der theologische Inhalt dieses Wortes bzw. Satzes sein?
    Denn selbstverständlich verurteilt, verwirft, verbietet,… die Kirche die Selbstbefriedigung, und zwar unmißverständlich.
    Was die Kirche jedoch nicht tut, das ist den Sünder, denjenigen, der sich durch Selbstbefriedigung in schwere Sünde gestürzt hat, aufzugeben und niederzumachen. Ihm bietet sie in der hl. Beichte beständig die Möglichkeit zur Umkehr, zur Vergebung und zum Neustart mit Hilfe der Gnade an. – Doch von dem ist hier ja offensichtlich nicht die Rede, da der Youcat von der Sünde („Selbstbefriedigung“) und nicht vom Sünder („Selbstbefriediger“) spricht.
  • Und schließlich warnt die Kirche nicht nur vor ihrer Verharmlosung, sondern sie verbietet die Selbstbefriedigung ganz und gar und das Lehramt der Kirche (zuständig in Glaubens- und Sittenfragen) lehrt ihre schwere Sündhaftigkeit.
    (Ob dann auch im konkreten Einzelfall jedesmal eine Todsünde vorliegt oder durch Einschränkung des Erkenntnis bzw. des Willens eine leichte oder gar keine Sünde vorliegt, ist hier irrelevant. In vorliegender Frage geht es um die moralische Qualifizierung des "Objekts" der Handlung und nicht um die sonstigen Erfordernisse, die zur Begehung einer jeden beliebigen Todsünde erforderlich sind.)

Es ist überaus ärgerlich, daß in einem für die aktuelle Zeit und speziell für Jugendliche verfaßten Katechismus, dieses Thema so unpräzise, ja eigentlich falsch behandelt wird. Es spricht per se nichts dagegen auch pastorale Akzente in den Katechismus einzubringen und zu versuchen die Jugendlichen zu ermutigen, dies darf jedoch nicht durch Verschleierung der Sünde, ja der kirchlichen Lehre geschehen.

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Maurus
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Re: Jugendkatechismus "Youcat"

Beitrag von Maurus »

Für das Freitagsgebot hat die DBK aber tatsächlich irgendwelche Ersatzformen zugelassen, von daher ist das nicht völlig falsch (hätte aber erläutert werden müssen).

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Gamaliel
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Re: Jugendkatechismus "Youcat"

Beitrag von Gamaliel »

Maurus hat geschrieben:Für das Freitagsgebot hat die DBK aber tatsächlich irgendwelche Ersatzformen zugelassen, von daher ist das nicht völlig falsch (hätte aber erläutert werden müssen).
Das ist zwar richtig, allerdings nicht der Punkt meiner Kritik.

Es geht mir nicht um die fehlende Präzisierung, welche Möglichkeiten man (gemäß CIC und jeweiligem Partikularrecht) hat die Freitagsabstinenz einzuhalten, sondern darum, daß gar nicht erwähnt (bzw. verschleiert) wird, daß es überhaupt eine ganzjährige Pflicht zur "Bußübung" am Freitag gibt.

Vgl. dazu den CIC:
Can. 1251 — Abstinenz von Fleischspeisen oder von einer anderen Speise entsprechend den Vorschriften der Bischofskonferenz ist zu halten an allen Freitagen des Jahres, wenn nicht auf einen Freitag ein Hochfest fällt: Abstinenz aber und Fasten ist zu halten an Aschermittwoch und Karfreitag.
Can. 1253 — Die Bischofskonferenz kann die Beobachtung von Fasten und Abstinenz näher bestimmen und andere Bußformen, besonders Werke der Caritas und Frömmigkeitsübungen, ganz oder teilweise an Stelle von Fasten und Abstinenz festlegen.

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Gamaliel
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Re: Jugendkatechismus "Youcat"

Beitrag von Gamaliel »

Der Abschnitt über die Taufe als Beispiel für eine inhaltlich arg verkürzte Katechese zu diesem Thema:


In den Gebrauchshinweisen (Seite 4) zum Youcat steht:
Der Jugendkatechismus behandelt in jugendgemäßer Sprache das Ganze des katholischen Glaubens, wie er im „Katechismus der Katholischen Kirche (KKK von 1997) vorgelegt wurde, ohne die dort gegebene Vollständigkeit anzustreben.
Ich habe mir einmal die Mühe gemacht die (Glaubens-)Inhalte, die der Youcat zum Thema Taufe (Fragen Nr. 194-202) bietet mit den Ausführungen in drei anderen „Jugendkatechismen“ des letzten Jahrhunderts zu vergleichen, nämlich dem:
  • "Katechismus der katholischen Lehre" von Pius X. (Auflagen von 1913-1974)
  • "Katechismus" der Diözese Basel (Imprimatur 1947)
  • "Katechismus der katholischen Religion" für Österreich (Imprimatur 1960)
Alle drei Katechismen sind übrigens jeweils um 60 bis 100 Seiten kürzer als der Youcat, es steht ihnen daher vergleichsweise deutlich weniger Raum zur Verfügung, um ebenfalls das Ganze des katholischen Glaubens darzulegen!

Während die drei Vergleichskatechismen untereinander zum Thema Taufe inhaltsgleich sind, ergeben sich im Vergleich mit dem Youcat bedeutende Defizite auf seiten des Letzteren.


Welche substantiellen Inhalte fehlen also im Youcat, stehen aber in allen drei anderen Katechismen drinnen?
  • der Youcat (Frage 200) vergißt völlig den Taufcharakter zu erwähnen
    Bei Firmung (Frage 205) und Priesterweihe (Frage 254) wird der Charakter/das Siegel übrigens ganz selbstverständlich expressis verbis erwähnt.
  • völlig übergangen wird auch eine weitere wichtige Wirkung der Taufe, nämlich die Tilgung der Sündenstrafen bei denen, die nach Begehung persönlicher Sünden das hl. Taufsakrament empfangen
  • der Youcat weiß auch nichts von der Eingießung der übernatürlichen Tugenden und der Gaben des Heiligen Geistes beim Täufling
  • zweifelsohne das größte Defizit leistet sich der Youcat mit der völligen Übergehung von Amt und Aufgabe der Taufpaten; diese werden mit keiner Silbe erwähnt.

Neben diesen inhaltlichen Mängeln, läßt auch die Darstellung des Inhalts zu wünschen übrig. So ist etwa die Begründung für das Festhalten an der Kindertaufe (Frage 197) nicht nur ganz ungenügend, sondern es fehlt auch der entschiedene Hinweis auf die schwere Pflicht der Eltern ihre Kinder bald nach der Geburt taufen zu lassen.
Die wenig präzisen, dafür um so blumigeren Formulierungen im ganzen Kapitel wären eine eigene Analyse wert. Vor allem wird es interessant werden zu hören, was Jugendliche, die sich für den Glauben interessieren, unter den schwammigen Begriffen verstehen bzw. welche Informationen sie daraus über die kirchliche Lehre zum Taufsakrament entnehmen. (Zentrale begriffe der Taufkatechese, wie z.B. "heiligmachende Gnade" sucht man im Youcat übrigens vergeblich).


Fazit: Das aktuelle Publikationsdatum und die flotte äußere Gestaltung des Youcat können nicht über den inhaltlichen Rückschritt gegenüber Jugendkatechismen des letzten Jahrhunderts hinwegtäuschen.

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cantus planus
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Re: Jugendkatechismus "Youcat"

Beitrag von cantus planus »

Die Behauptung, man wolle in Youcat "das Ganze" bieten, aber ohne "die Vollständigkeit" des KKK, ist ja ein Widerspruch in sich. Deine hier aufgeführten Beispiele zeigen, dass man zumindest diesen Selbstanspruch nicht verfehlt hat. ;D
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Quasinix
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Re: Jugendkatechismus "Youcat"

Beitrag von Quasinix »

cantus planus hat geschrieben:Die Behauptung, man wolle in Youcat "das Ganze" bieten, aber ohne "die Vollständigkeit" des KKK, ist ja ein Widerspruch in sich. Deine hier aufgeführten Beispiele zeigen, dass man zumindest diesen Selbstanspruch nicht verfehlt hat. ;D
Bei der Vollständigkeit der Darlegung des Glaubens und der kirchlichen Lehre darf es keine Abstriche geben, lediglich bei der Ausführlichkeit bzw. hinsichtlich der Vertiefung derselben. Ungenauigkeiten oder Fehler fallen weder in die eine noch in die andere Kategorie.
Haltet die Welt an, ich will aussteigen!

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phylax
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Re: Jugendkatechismus "Youcat"

Beitrag von phylax »

Gamaliel hat geschrieben:Einige Beispiele für die fragliche/falsche moralische Orientierung, die der Youcat bietet:

(Ich zitiere nur die wesentlichen Passagen. Wer Zweifel hat, ob die angeführten Abschnitte nicht etwa sinnentstellend zitiert wurden, mag selbst den Zusammenhang im Original nachlesen, da ich hier nicht seitenweise abschreiben kann. Die Fundstellen sind ja angegeben.)


1. Eucharistische Nüchternheit
Frage 220: Wie muß ich vorbereitet sein, um die heilige Eucharistie empfangen zu können?

[…]

Bis vor wenigen Jahren war es üblich, vor einer Eucharistiefeier mindestens drei Stunden nichts zu essen; so wollte man sich auf die Begegnung mit Christus in der Kommunion vorbereiten. Heute empfiehlt die Kirche wenigstens eine Stunde der Nüchternheit.
Diese Anleitung der Jugendlichen zur eucharistischen Frömmigkeit ist insofern falsch, als die Kirche heute nicht eine Stunde Nüchternheit empfiehlt, sondern sie klar und deutlich als Minimum vorschreibt:
Can. 919 — § 1. Wer die heiligste Eucharistie empfangen will, hat sich innerhalb eines Zeitraumes von wenigstens einer Stunde vor der heiligen Kommunion aller Speisen und Getränke mit alleiniger Ausnahme von Wasser und Arznei zu enthalten.


2. Jährliche Beichte




4. Selbstbefriedigung
Frage 409: Ist Selbstbefriedigung ein Verstoß gegen die Liebe?

Selbstbefriedigung ist ein Verstoß gegen die Liebe, weil sie die Erregung der Lust zum Selbstzweck macht und von der ganzheitlichen Entfaltung der Liebe zwischen Mann und Frau abkoppelt. Deshalb ist „Sex mit sich selbst“ ein Widerspruch in sich. [2352]

Die Kirche verteufelt Selbstbefriedigung nicht, aber sie warnt davor, sie zu verharmlosen. […]
Diese Antwort ist in mehrerlei Hinsicht ganz und gar ungenügend bzw. falsch!
  • Selbstbefriedigung ist nicht einfach nur irgendein Verstoß gegen die Liebe, wie dies auch ein unrechtes Wort oder sonst eine kleine Verfehlung sein kann, sondern sie ist klar und präzise ein schwerer Verstoß gegen die Liebe, d.h. gemäß beständiger kirchlicher Lehre ist Selbstbefriedigung eine Todsünde.
    So auch in der im Youcat referenzierten Stelle aus dem KKK, wo es heißt, daß die Masturbation als „eine in sich schwere ordnungswidrige Handlung zu brandmarken“ ist.
  • Sehr unglücklich ist das Wort „verteufelt“ gewählt, da es zwar viele Emotionen, aber wenig Erkenntnis verschafft. Was soll denn der theologische Inhalt dieses Wortes bzw. Satzes sein?
    Denn selbstverständlich verurteilt, verwirft, verbietet,… die Kirche die Selbstbefriedigung, und zwar unmißverständlich.
    Was die Kirche jedoch nicht tut, das ist den Sünder, denjenigen, der sich durch Selbstbefriedigung in schwere Sünde gestürzt hat, aufzugeben und niederzumachen. Ihm bietet sie in der hl. Beichte beständig die Möglichkeit zur Umkehr, zur Vergebung und zum Neustart mit Hilfe der Gnade an. – Doch von dem ist hier ja offensichtlich nicht die Rede, da der Youcat von der Sünde („Selbstbefriedigung“) und nicht vom Sünder („Selbstbefriediger“) spricht.
  • Und schließlich warnt die Kirche nicht nur vor ihrer Verharmlosung, sondern sie verbietet die Selbstbefriedigung ganz und gar und das Lehramt der Kirche (zuständig in Glaubens- und Sittenfragen) lehrt ihre schwere Sündhaftigkeit.
    (Ob dann auch im konkreten Einzelfall jedesmal eine Todsünde vorliegt oder durch Einschränkung des Erkenntnis bzw. des Willens eine leichte oder gar keine Sünde vorliegt, ist hier irrelevant. In vorliegender Frage geht es um die moralische Qualifizierung des "Objekts" der Handlung und nicht um die sonstigen Erfordernisse, die zur Begehung einer jeden beliebigen Todsünde erforderlich sind.)

Es ist überaus ärgerlich, daß in einem für die aktuelle Zeit und speziell für Jugendliche verfaßten Katechismus, dieses Thema so unpräzise, ja eigentlich falsch behandelt wird. Es spricht per se nichts dagegen auch pastorale Akzente in den Katechismus einzubringen und zu versuchen die Jugendlichen zu ermutigen, dies darf jedoch nicht durch Verschleierung der Sünde, ja der kirchlichen Lehre geschehen.
Zum Eucharistieempfang: früher war es Todsünde(!), innerhalb von drei Stunden nach der letzten Mahlzeit zu kommunizieren, mit einem Federstrich nach der Liturgiereform dann nur innerhalb einer STunde. Das war doch sehr seltsam für die Katholiken damals, wie schnell man so eine Todsünde abschafft! Nicht wahr?
Und was die Selbstbefriedigung angeht: Ja, Benedikt hat den Katechismus nun mal autorisiert, vielleicht fand
er diese Bestimmung der KKK selber unrealistisch, was sie ja auch ist. Und wenn man lesen will, was die
Onaniedebatte in der Kath.Kirche angerichtet hat, so empfiehlt sich (immer noch) die Lektüre von
Eugen Drewermanns Kapitel dazu im Buch "Kleriker", Olten 1990, Seite 564 ff.
Und ich selbst bin in meiner Jugend ( in den 60ern) religiös fast kaputt gegangen durch diesen Onanie-Todsünden-Scheiß. Mir wirds schlecht, wenn ich Deinen Sermon lese
Von Gott kommt mir ein Freudenschein,/ wenn Du mich mit den Augen Dein/ gar freundlich tust anblicken

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ChrisCross
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Re: Jugendkatechismus "Youcat"

Beitrag von ChrisCross »

4. Selbstbefriedigung

Zitat:
Frage 409: Ist Selbstbefriedigung ein Verstoß gegen die Liebe?

Selbstbefriedigung ist ein Verstoß gegen die Liebe, weil sie die Erregung der Lust zum Selbstzweck macht und von der ganzheitlichen Entfaltung der Liebe zwischen Mann und Frau abkoppelt. Deshalb ist „Sex mit sich selbst“ ein Widerspruch in sich. [2352]

Die Kirche verteufelt Selbstbefriedigung nicht, aber sie warnt davor, sie zu verharmlosen. […]


Diese Antwort ist in mehrerlei Hinsicht ganz und gar ungenügend bzw. falsch!

Selbstbefriedigung ist nicht einfach nur irgendein Verstoß gegen die Liebe, wie dies auch ein unrechtes Wort oder sonst eine kleine Verfehlung sein kann, sondern sie ist klar und präzise ein schwerer Verstoß gegen die Liebe, d.h. gemäß beständiger kirchlicher Lehre ist Selbstbefriedigung eine Todsünde.
So auch in der im Youcat referenzierten Stelle aus dem KKK, wo es heißt, daß die Masturbation als „eine in sich schwere ordnungswidrige Handlung zu brandmarken“ ist.
Sehr unglücklich ist das Wort „verteufelt“ gewählt, da es zwar viele Emotionen, aber wenig Erkenntnis verschafft. Was soll denn der theologische Inhalt dieses Wortes bzw. Satzes sein?
Denn selbstverständlich verurteilt, verwirft, verbietet,… die Kirche die Selbstbefriedigung, und zwar unmißverständlich.
Was die Kirche jedoch nicht tut, das ist den Sünder, denjenigen, der sich durch Selbstbefriedigung in schwere Sünde gestürzt hat, aufzugeben und niederzumachen. Ihm bietet sie in der hl. Beichte beständig die Möglichkeit zur Umkehr, zur Vergebung und zum Neustart mit Hilfe der Gnade an. – Doch von dem ist hier ja offensichtlich nicht die Rede, da der Youcat von der Sünde („Selbstbefriedigung“) und nicht vom Sünder („Selbstbefriediger“) spricht.
Und schließlich warnt die Kirche nicht nur vor ihrer Verharmlosung, sondern sie verbietet die Selbstbefriedigung ganz und gar und das Lehramt der Kirche (zuständig in Glaubens- und Sittenfragen) lehrt ihre schwere Sündhaftigkeit.
(Ob dann auch im konkreten Einzelfall jedesmal eine Todsünde vorliegt oder durch Einschränkung des Erkenntnis bzw. des Willens eine leichte oder gar keine Sünde vorliegt, ist hier irrelevant. In vorliegender Frage geht es um die moralische Qualifizierung des "Objekts" der Handlung und nicht um die sonstigen Erfordernisse, die zur Begehung einer jeden beliebigen Todsünde erforderlich sind.)



Es ist überaus ärgerlich, daß in einem für die aktuelle Zeit und speziell für Jugendliche verfaßten Katechismus, dieses Thema so unpräzise, ja eigentlich falsch behandelt wird. Es spricht per se nichts dagegen auch pastorale Akzente in den Katechismus einzubringen und zu versuchen die Jugendlichen zu ermutigen, dies darf jedoch nicht durch Verschleierung der Sünde, ja der kirchlichen Lehre geschehen.
Ich kann Gamaliel nur zustimmen, was diesen Punkt betrifft. Die Lehre der Kirche war sicher nie angenehm und sollte es wohl auch in erster Linie nie werden. Gerade deshalb wäre es in der heutigen Zeit wichtig gewesen im Youcat, der vermutlich die Gruppe eben dieser erwähnten Todsünder auch anspricht, von größter Wichtigkeit gewesen, die Schwere dieser Sünde klar und deutlich anzuprangern. Es kann nicht angehen, dass ich gegenüber Jugendlichen die etwas heikleren Themen so schwammig formuliere, dass ich mehr oder weniger aus bequemlichkeit den jenigen ins Unheil laufen lasse.

Dieser Tatbestand der Sünde mag zwar schmerzhaft, unbequem und ganz und gar unpassend zu allem sein, was wir aus unserer neuzeitlichen ach so aufgeklärten Kultur kennen, aber zu Gott wird das niemanden bringen, wohl eher zu sich selbst und somit weit weg vom Herr und Gott, der die Liebe ist.
Tu excitas, ut laudare te delectet, quia fecisti nos ad te et inquietum est cor nostrum, donec requiescat in te.
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Gamaliel
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Re: Jugendkatechismus "Youcat"

Beitrag von Gamaliel »

Nur damit keine Mißverständnisse auftreten: Der Papst persönlich hat den Youcat nirgendwo approbiert, autorisiert,..., sondern er hat nur ein Vorwort für ihn verfaßt, sonst nichts.


Zur Approbation übrigens folgende Bemerkung:

Abweichend von der deutschen Ausgabe, lautet der Passus zum „Nihil obstat“ in der englischen Ausgabe des Youcat:
Nihil Obstat, March 3, 2010
Austrian Bishops’ Conference Imprimatur, Austrian Bishops’
Conference with the approval of the German Bishops’ Conference,
November 29, 2010; the Swiss Bishops’ Conference, December
6, 2010 with the prior approval of the Congregation for the
Doctrine of the Faith, the Congregation for the Clergy, and
the Pontifical Congregation for the Laity.
Der farbige Teil fehlt in der deutsschprachigen Ausgabe, allerdings entspricht er sachlich ganz den Erfordernissen des Kirchenrechts:
Can. 775 — § 2. Sache der Bischofskonferenz ist es, wenn es nützlich scheint, dafür zu sorgen, daß, nach vorheriger Genehmigung des Apostolischen Stuhls, für ihr Gebiet Katechismen herausgegeben werden.
Interessant ist in diesem Zusammenhang nun eine andere Bestimmung des Kirchenrechts:
Can. 829 — Die für die Herausgabe eines Werkes im Originaltext erteilte Genehmigung oder Erlaubnis gilt nicht für Neuausgaben oder Übersetzungen.
In der englischen Ausgabe fehlt jeder Hinweise auf die Approbation durch die US-Bischofskonferenz oder eine sonstige Bischofskonferenz des englischen Sprachraums. Dies führt automatisch zur Frage, inwiefern es sich beim englischen Youcat überhaupt um einen offiziellen Katechismus und nicht nur um die private Übersetzung eines offiziellen österreichischen, deutschen und schweizer Katechismus handelt. :hmm:

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phylax
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Re: Jugendkatechismus "Youcat"

Beitrag von phylax »

Gamaliel hat geschrieben:Nur damit keine Mißverständnisse auftreten: Der Papst persönlich hat den Youcat nirgendwo approbiert, autorisiert,..., sondern er hat nur ein Vorwort für ihn verfaßt, sonst nichts.


Zur Approbation übrigens folgende Bemerkung:

Abweichend von der deutschen Ausgabe, lautet der Passus zum „Nihil obstat“ in der englischen Ausgabe des Youcat:
Nihil Obstat, March 3, 2010
Austrian Bishops’ Conference Imprimatur, Austrian Bishops’
Conference with the approval of the German Bishops’ Conference,
November 29, 2010; the Swiss Bishops’ Conference, December
6, 2010 with the prior approval of the Congregation for the
Doctrine of the Faith, the Congregation for the Clergy, and
the Pontifical Congregation for the Laity.
Der farbige Teil fehlt in der deutsschprachigen Ausgabe, allerdings entspricht er sachlich ganz den Erfordernissen des Kirchenrechts:
Can. 775 — § 2. Sache der Bischofskonferenz ist es, wenn es nützlich scheint, dafür zu sorgen, daß, nach vorheriger Genehmigung des Apostolischen Stuhls, für ihr Gebiet Katechismen herausgegeben werden.
Interessant ist in diesem Zusammenhang nun eine andere Bestimmung des Kirchenrechts:
Can. 829 — Die für die Herausgabe eines Werkes im Originaltext erteilte Genehmigung oder Erlaubnis gilt nicht für Neuausgaben oder Übersetzungen.
In der englischen Ausgabe fehlt jeder Hinweise auf die Approbation durch die US-Bischofskonferenz oder eine sonstige Bischofskonferenz des englischen Sprachraums. Dies führt automatisch zur Frage, inwiefern es sich beim englischen Youcat überhaupt um einen offiziellen Katechismus und nicht nur um die private Übersetzung eines offiziellen österreichischen, deutschen und schweizer Katechismus handelt. :hmm:
Hallo Gamaliel, ich entschuldige mich bei Dir für das abfällige Wort "Sermon".
Von Gott kommt mir ein Freudenschein,/ wenn Du mich mit den Augen Dein/ gar freundlich tust anblicken

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incarnata
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Re: Jugendkatechismus "Youcat"

Beitrag von incarnata »

Welche Altersgruppe wird angesprochen in dem Katechismus ?Kann man ihn noch an jemanden verschenken,der über 25 Jahre ist ? Und ab welchem Alter ?
Durch die barmherzige Liebe unseres Gottes wird uns besuchen das aufstrahlende
Licht aus der Höhe.......(Lk1,76)

Petra
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Re: Jugendkatechismus "Youcat"

Beitrag von Petra »

incarnata hat geschrieben:Welche Altersgruppe wird angesprochen in dem Katechismus ?Kann man ihn noch an jemanden verschenken,der über 25 Jahre ist ? Und ab welchem Alter ?
Ab ca. 15 Jahren jede Altersgruppe. Er ist verständlicher, handlicher und günstiger als der große Katechismus. Leute, die es ganz genau wissen wollen, können ja im großen Katechismus nachschlagen (online oder mit Papier).

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anneke6
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Re: Jugendkatechismus "Youcat"

Beitrag von anneke6 »

Ich kenne keine offizielle Altersempfehlung, aber ausgehend von den Auszügen würde ich ihn nicht an Erwachsene verschenken. Da lieber "Ich glaube" von Kirche in Not, der ist für Erwachsene und Jugendliche gleichermaßen geeignet.
Es fällt mir schwer, hier eine Begründung zu formulieren. Aber ich fühle mich durch die "jugendgerechte" Sprache definitiv nicht angesprochen. Wir müssen dieses seltsame Phänomen der "verlängerten Jugendphase", wie es genannt wird, nicht mitmachen. Erwachsen ist erwachsen.
???

iustus
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Re: Jugendkatechismus "Youcat"

Beitrag von iustus »

incarnata hat geschrieben:Welche Altersgruppe wird angesprochen in dem Katechismus ?Kann man ihn noch an jemanden verschenken,der über 25 Jahre ist ? Und ab welchem Alter ?

Die Fotos und Erläuterungen machen ihn mE auch für ältere Semester interessant. Wegen der darin enthaltenen Fehler bin ich aber sehr zurückhaltend, ihn zu empfehlen.

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Niels
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Re: Jugendkatechismus "Youcat"

Beitrag von Niels »

"Ein YOUCAT für jeden Weltjugendtagsteilnehmer": http://www.kath.net/detail.php?id=31778
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta

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ChrisCross
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Re: Jugendkatechismus "Youcat"

Beitrag von ChrisCross »

Niels hat geschrieben:"Ein YOUCAT für jeden Weltjugendtagsteilnehmer": http://www.kath.net/detail.php?id=31778
Immerhin ein Anfang. Über die schwammigen Formulierungen wird der Heilige Geist wohl noch hinweghelfen können.
Tu excitas, ut laudare te delectet, quia fecisti nos ad te et inquietum est cor nostrum, donec requiescat in te.
Augustinus Conf. I. 1

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Gamaliel
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Re: Jugendkatechismus "Youcat"

Beitrag von Gamaliel »

"YouCat"-Druck läuft laut "Pattloch"-Verlagschef auf Hochtouren

Daraus:
Der "Youcat", den Meuser damals ohne kirchlichen Auftrag anregte, reagiere auf "den lautlosen Abfall von Gott", der sich in der westlichen Welt seit zwei Generationen abspiele:
Bei nüchterner Betrachtung, einige wenige Beispiele habe ich ja schon gebracht, kann man feststellen, daß sich der "Youcat" in gewissen Themenbereichen organisch in den "lautlosen Abfall" einfügt.

Meuser erklärte, die katholische Sexuallehre sei so "aktuell wie noch nie", [...] Die christliche Sexualmoral lasse sich ganz einfach auf den Punkt bringen: "Kein Sex mit den falschen Leuten! Sex nur im Rahmen treuer Liebe."
(Warum dauernd über "Unterhosenthemen" geredet werden muß, wäre auch mal eine interessante Frage.)

Jedenfalls gibt "Pattloch"-Verlagschef Meuser damit natürlich nicht die christliche Sexualmoral wieder, sondern höchstens den "lautlosen Abfall" davon. Wenn man sein Vokabular gebraucht, dann lautet die christliche Sexualmoral korrekt: Sex nur im Rahmen treuer ehelicher Liebe. ("Treue Liebe" haben sich auch David Berger und sein sodomitischer Freund versprochen.)

Linuxfreak
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Re: Jugendkatechismus "Youcat"

Beitrag von Linuxfreak »

Ich weiß ja nicht, ob nicht jemand von euch den YOUCAT hat. Aber ich habe herausgefunden, dass im YOUCAT rein gar nichts über Luzifer/Satan, Dämonen und dem Sündenfall steht. Ich finde das schrecklich, dass kein einziges Mal Luzifer bzw. Dämonen vorkommen. Bei der Erbsünde findet man nur ein einfaches Zitat vom Papst und sonst nichts.

Sollte man nicht auch in einem Jugendkatechismus von Satan und den Dämonen schreiben und die Jugendlichen davor warnen?
Linuxfreak

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Gamaliel
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Re: Jugendkatechismus "Youcat"

Beitrag von Gamaliel »

Linuxfreak hat geschrieben:Ich weiß ja nicht, ob nicht jemand von euch den YOUCAT hat. Aber ich habe herausgefunden, dass im YOUCAT rein gar nichts über Luzifer/Satan, Dämonen und dem Sündenfall steht. Ich finde das schrecklich, dass kein einziges Mal Luzifer bzw. Dämonen vorkommen. Bei der Erbsünde findet man nur ein einfaches Zitat vom Papst und sonst nichts.
Der Youcat ist ein seichtes Büchlein, das den Glauben gerne dort abschwächt, wo er Jugendliche "verschrecken" könnte. Wo es freilich "politisch korrekt" ist, werden auch schon mal Todsünden bzw. Kirchenstrafen diagnostiziert, die es dort gemäß der kirchlichen Lehre nicht gibt. (Ein Beispiel habe ich hier gebracht.)

Linuxfreak hat geschrieben:Sollte man nicht auch in einem Jugendkatechismus von Satan und den Dämonen schreiben und die Jugendlichen davor warnen?
In einem katholischen Katechismus gehören natürlich auch die gefallenen Engel erwähnt.

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Gamaliel
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Re: Jugendkatechismus "Youcat"

Beitrag von Gamaliel »

Jugendkatechismus schon 1,3 Millionen mal verkauft

Daraus:
Allein für den US-Markt würden derzeit jeden Monat weitere 40.000 Exemplare gedruckt. Der Titel liege bisher in zwölf Sprachen vor, weitere 18 Ausgaben kämen bis Ende 2012 hinzu...

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Yeti
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Re: Jugendkatechismus "Youcat"

Beitrag von Yeti »

Nachdem ich diesen Strang durchgelesen und diese Rezension ertragen hatte, habe ich mir nun ein Exemplar bestellt. An unserer Schule wird er wohl leider nicht mit Geldern der bischöflichen Schulabteilung eingeführt, er würde "Antworten statt Fragen stellen" etc. (hab ich schon anderen Ortes ausgeführt).
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Seraphina
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Re: Jugendkatechismus "Youcat"

Beitrag von Seraphina »

Hallo,

ich wollte mir eigentlich den Youcat bestellen, einfach mal zum Durchlesen und auch zum Nachschlagen, wenn man sich halt mal so eine Frage stellt...
Und ich dachte mir halt Jugendkatechismus klingt ganz gut, bin ja gerade 18 geworden, außerdem wurde der Youcat ja auch auf dem Weltjugendtag verteilt.
...nun habe ich hier aber doch ziemlich viel negatives gelesen und bin etwas ins Zweifeln gekommen, ob gerade dieser Katechismus so gut für jemanden ist, der eben nicht so sicher im Glauben ist, da diese Fehler darin doch teilweise ziemlich schwerwiegend sind...
Ich hatte im Internet mal in den Youcat reingeblättert, der Aufbau in Frage - Antwort-Form gefiel mir eigentlich sehr gut und auch, dass "das Ganze" einigermaßen kurz erklärt ist, da der eigentliche Katechimus ja über 800 Seiten hat...
Die Bilder und Zitate sind ja auch ganz nett, wobei die Zitate ja teilweise auch fragwürdig sein sollen.
Nun soll das Kompendium ja genauso aufgebaut sein (nur ohne so viele Bilder und "politisch korrekt"-zeitgeistgetreues Gewäsch).

Jetzt frage ich mich, ist der Youcat wirklich sooo schlimm?? Ist das Kompendium besser?
Würde mich über Ratschläge eurerseits sehr freuen =)

lg Seraphina
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Petra
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Re: Jugendkatechismus "Youcat"

Beitrag von Petra »

Seraphina hat geschrieben:Nun soll das Kompendium ja genauso aufgebaut sein (nur ohne so viele Bilder und "politisch korrekt"-zeitgeistgetreues Gewäsch).

Jetzt frage ich mich, ist der Youcat wirklich sooo schlimm?? Ist das Kompendium besser?
Würde mich über Ratschläge eurerseits sehr freuen =)

lg Seraphina
Hallo Seraphina,
das Kompendium gibt es online (Link). Der youcat ist sehr gelungen, verständlich und für junge Katechismusanfänger gut geeignet. Der große Katechismus ist ja eigentlich hauptsächlich für die Bischöfe u.ä. geschrieben worden und daher etwas kompliziert.
Vielleicht kannst Du Dir den youcat leihen, in Büchereien oder von Jugendlichen, die ihn zur Firmung geschenkt bekommen haben.
"Zeitgeistgetreues Gewäsch" steht übrigens nicht im youcat.
LG

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Marion
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Re: Jugendkatechismus "Youcat"

Beitrag von Marion »

Seraphina hat geschrieben:Hallo,

ich wollte mir eigentlich den Youcat bestellen, einfach mal zum Durchlesen und auch zum Nachschlagen, wenn man sich halt mal so eine Frage stellt...
Und ich dachte mir halt Jugendkatechismus klingt ganz gut, bin ja gerade 18 geworden, außerdem wurde der Youcat ja auch auf dem Weltjugendtag verteilt.
...nun habe ich hier aber doch ziemlich viel negatives gelesen und bin etwas ins Zweifeln gekommen, ob gerade dieser Katechismus so gut für jemanden ist, der eben nicht so sicher im Glauben ist, da diese Fehler darin doch teilweise ziemlich schwerwiegend sind...
Ich hatte im Internet mal in den Youcat reingeblättert, der Aufbau in Frage - Antwort-Form gefiel mir eigentlich sehr gut und auch, dass "das Ganze" einigermaßen kurz erklärt ist, da der eigentliche Katechimus ja über 8 Seiten hat...
Die Bilder und Zitate sind ja auch ganz nett, wobei die Zitate ja teilweise auch fragwürdig sein sollen.
Nun soll das Kompendium ja genauso aufgebaut sein (nur ohne so viele Bilder und "politisch korrekt"-zeitgeistgetreues Gewäsch).

Jetzt frage ich mich, ist der Youcat wirklich sooo schlimm?? Ist das Kompendium besser?
Würde mich über Ratschläge eurerseits sehr freuen =)

lg Seraphina
siehe diesen Beitrag: viewtopic.php?p=57479#p57479

Der Basler Katechismus ist sehr zu empfehlen. (für Jugendliche gemacht, mit Bildchen, Frage - Antwort Stil und ohne jedes "politisch korrekt"-zeitgeistgetreues Gewäsch)
Leider gibt es den römischen Katechismus und den von Papst Pius X. momentan dort (bei Sarto) nicht.
Der von Papst Pius ist sehr kurz und bündig, der römische ausführlich aber trotzdem spannend zu lesen.

Der Strang ist auch lesenswert für dich
viewtopic.php?f=3&t=1339&start=
Christus vincit - Christus regnat - Christus imperat

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Seraphina
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Re: Jugendkatechismus "Youcat"

Beitrag von Seraphina »

Danke zunächst für eure Antworten. =)

Naja, ich hab ja nur zusammengefasst, was ich hier so darüber gelesen habe :D
Dass es das Kompendium online gibt, ist mir bekannt, allerdings mag ich es nicht so sehr ganze Bücher am Computer zu lesen, klar um mal eben was nachzschauen ist das in Ordnung, aber ums zumindest einmal vollständig durchzulesen, nee...
Meine Frage war auch eher, was eurer Meinung nach empfehlenswerter ist, um sich ein vollständiges Bild des katholischen Glaubens machen zu können: Youcat oder Kompendium lesen?
(Da ich mich halt aufgrund hier in diesem Thread gemachter Aussagen sorgte, dass der Youcat teilweise irreführend sei...)
@Marion: Danke für die Links, ich werde mich damit mal auseinandersetzen und ggf. nochmal Fragen dazu stellen.

lg Seraphina
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Reinhard
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Re: Jugendkatechismus "Youcat"

Beitrag von Reinhard »

Seraphina, hab keine Angst, dass im Youcat was häretisches drin stehen könnte.
Der Papst selbst hat dazu eine Widmung geschrieben: http://www.youcat.org/de/lesen/papst-be ... oucat.html

Nun gut, für einige Leute ist sogar der Hl. Vater ein Häretiker, und denen ist der Youcat natürlich dann auch nicht katholisch genug.
Aber so weit musst Du ja nun wirklich nicht gehen.

Pflege Deine Beziehung zum Ewigen, und alles wird gut, ganz ohne Angst ! - Ich denke, der Youcat hilft Dir dabei.
Ein Kompendium ist mehr ein Nachschlagewerk. Das wirst Du nachher benutzen, um konkrete Fragen zu klären. Um ein vollständiges Bild des kath. Glaubens zu bekommen, bräuchtest Du sowieso mindestens 4 Menschenleben ...

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Gamaliel
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Re: Jugendkatechismus "Youcat"

Beitrag von Gamaliel »

Petra hat geschrieben:Der youcat ist sehr gelungen,...
Das hängt ganz vom Gesichtspunkt und vom angelegten Maßstab ab. Was die Darstellung des Glaubensinhaltes betrifft, ist er sicher nicht "sehr gelungen". Zahlreiche Belege dafür habe ich ja in diesem Thread schon gebracht. Du kannst Dich gerne zu diesen Belegen inhaltlich äußern und sie zu entkräften versuchen.

Petra hat geschrieben:"Zeitgeistgetreues Gewäsch" steht übrigens nicht im youcat.
Doch, durchaus.

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Gamaliel
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Re: Jugendkatechismus "Youcat"

Beitrag von Gamaliel »

Reinhard hat geschrieben:Seraphina, hab keine Angst, dass im Youcat was häretisches drin stehen könnte.
Der Papst selbst hat dazu eine Widmung geschrieben: http://www.youcat.org/de/lesen/papst-be ... oucat.html

Nun gut, für einige Leute ist sogar der Hl. Vater ein Häretiker, und denen ist der Youcat natürlich dann auch nicht katholisch genug.
Aber so weit musst Du ja nun wirklich nicht gehen.

Pflege Deine Beziehung zum Ewigen, und alles wird gut, ganz ohne Angst ! - Ich denke, der Youcat hilft Dir dabei.
Ein Kompendium ist mehr ein Nachschlagewerk. Das wirst Du nachher benutzen, um konkrete Fragen zu klären. Um ein vollständiges Bild des kath. Glaubens zu bekommen, bräuchtest Du sowieso mindestens 4 Menschenleben ...
Deine sentimentalen Appelle klingen zwar lieb, tragen aber inhaltlich nichts zum Thema Youcat bei. Hast Du selbst den Youcat schon gründlich durchgelesen?

Im übrigen enthält der Youcat eine Reihe von größeren und kleineren Irrtümern (und zwar bereits im Vergleich mit dem KKK und dem aktuellen Kirchenrecht), wie ich gezeigt habe. Wenn man den Maßstab der (kirchlich approbierten) vorkonziliaren Religionsbücher anlegt, dann wird die im Youcat gekochte Suppe noch dünner.

Fridericus
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Re: Jugendkatechismus "Youcat"

Beitrag von Fridericus »

Petra hat geschrieben:
Seraphina hat geschrieben:Nun soll das Kompendium ja genauso aufgebaut sein (nur ohne so viele Bilder und "politisch korrekt"-zeitgeistgetreues Gewäsch).

Jetzt frage ich mich, ist der Youcat wirklich sooo schlimm?? Ist das Kompendium besser?
Würde mich über Ratschläge eurerseits sehr freuen =)

lg Seraphina
"Zeitgeistgetreues Gewäsch" steht übrigens nicht im youcat.
LG
Wenn nicht das, was dann? Der Youcat ist ein durch und durch seichtes Büchlein, das, wenn (vielleicht) auch nicht direkt schädlich, keine gute Darstellung der Lehre bietet.

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Seraphina
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Re: Jugendkatechismus "Youcat"

Beitrag von Seraphina »

Fridericus hat geschrieben:
Petra hat geschrieben:
Seraphina hat geschrieben:Nun soll das Kompendium ja genauso aufgebaut sein (nur ohne so viele Bilder und "politisch korrekt"-zeitgeistgetreues Gewäsch).

Jetzt frage ich mich, ist der Youcat wirklich sooo schlimm?? Ist das Kompendium besser?
Würde mich über Ratschläge eurerseits sehr freuen =)

lg Seraphina
"Zeitgeistgetreues Gewäsch" steht übrigens nicht im youcat.
LG
Wenn nicht das, was dann? Der Youcat ist ein durch und durch seichtes Büchlein, das, wenn (vielleicht) auch nicht direkt schädlich, keine gute Darstellung der Lehre bietet.
Eben.
Und wenn ich einen Katechismus lese will ich kein Drumherum- und Schöngerede haben. Wenn etwas eine Sünde ist, dann ist es eine. Und wenn etwas eine Todsünde ist, dann ist es auch eine, auch wenns nicht in die heutige Zeit reinpasst.
Und dann möchte ich gerne klar und deutlich wissen, was ich zu tun und was ich zu unterlassen habe. Der richtige Weg ist nunmal nicht einfach und auch nicht der der Vielen.

Dass ein Großteil der Mitglieder in diesem Forum gerne vor das zweite Vatikanum zurückwill, weiß ich auch. Teilweise kann ichs verstehen.
(Aber das ich schon in genug anderen Threads Thema)

Also, die Frage bleibt: Ist es sinnvoll für mich, den Youcat zu lesen, wenn ich eben nicht vorher alles weiß, sondern durch das Lesen dieses Katechismus etwas lernen möchte?
Beziehungsweise, was sollte ich stattdessen lesen? (Und jetzt bitte nicht wieder nur vorkonziliare Katechismen vorschlagen, auch wenn sie natürlich auch ihre Vorteile haben und es ja auch nicht ausgeschlossen ist, dass ich diese zu gegebener Zeit lesen werde.)

Danke für eure bereits geschriebenen Antworten und auch für die hoffentlich noch kommenden.

lg Seraphina
Si Deus nobiscum, quis contra nos?

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lifestylekatholik
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Re: Jugendkatechismus "Youcat"

Beitrag von lifestylekatholik »

Ich kenne den Youcat nicht, habe aber das Kompendium vor einigen Jahren auf einen Rutsch durchgelesen. Lesbar isset also.
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«

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