Alles zur Firmung

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Reinhard Gonaus
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Beitrag von Reinhard Gonaus »

Cicero hat geschrieben:
Reinhard Gonaus hat geschrieben:
Geronimo hat geschrieben:Mhm ... Ich bin der Meinung, ob gefirmt werden soll, entscheidet der Firmanwärter, nicht die Eltern, Paten oder sonstwer.

Geronimo
Sowieso. Deshalb verlangt man bei uns auch, dass sich der Firmkandidat (die Firmkandidatin) persönlich und allein anmelden kommt.
Bei uns auch.
Trotzdem mußte ich kurz lachen.
Dazu ein Originaldialog:
Frage von mir an einen besonders unmotiverten Firmbewerber:
"Warum willst Du Dich denn firmen lassen?"
Firmbewerber:
"Weil ich dann von meiner Oma ein Mofa geschenkt bekomme."

so viel dazu.
Jo. Das ist ja schon mal ein guter Anfang, wenn einer was auf sich nimmt, um was Bestimmtes zu kriegen!
Und schon kann man drüber reden, warum die Oma das Gefirmt-Sein denn so für so wichtig hält, dass sie dafür solche Kosten riskiert. Und ob man das vielleicht auch anders sehen könnte, und ob's vielleicht interessant wäre, zu erfahren, wie noch andere das sehen, und ob vielleicht was dabei ist, was man für einen selber ganz gut halten könnte, mal abgesehen vom Moped, ...
Ach. Wenn einer mal da ist, angelockt von etwas, das er haben möchte, dann ist ja fast die ganze Arbeit schon getan! Was könnte erreicht werden, würden wir nicht zwei Drittel unserer Energie ins Beklagen der Zustände stecken! :cry:
Reinhard
--
Wir werden nie herausfinden, warum einer, der schnarcht,
sich selbst nicht schnarchen hören kann. (Mark Twain)

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mr94
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Beitrag von mr94 »

Reinhard Gonaus hat geschrieben:Was könnte erreicht werden, würden wir nicht zwei Drittel unserer Energie ins Beklagen der Zustände stecken!
Sowieso!

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Angelika
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Re: Firmung

Beitrag von Angelika »

Reinhard Gonaus hat geschrieben:
Angelika hat geschrieben:
Juergen hat geschrieben:Also Firmung hat eigentlich mit einer "bewußten Entscheidung" für oder gegen etwas so viel zu tun, wie eine deutsche Kuh mit einem in Australien umfallenden Kiwibaum.
Da vor der eigentlichen Firmung das persönliche Glaubensbekenntnis der Firmlinge steht, ist das durchaus eine Entscheidung.

Das ist ist weitverbreitetes Mißverständnis eines Sakraments.
Na, immerhin bis auf (Weih)-Bischofs-Ebene verbreitet ! :D

Wenn ein Kind als Säugling getauft wird, und die Eltern und Paten ihre Pflichten erfüllen, dann kommt es nicht zu einer Frage ob gefirmt werden soll oder nicht, sondern dann kommt es selbstverständlich zur Firmung.
Wenn die Eltern und Paten ihre Aufgabe ernst nehmen, dann wird das selbstverständlich zu einer Entscheidung zur Firmung führen.

Gruß
Angelika
Ihr machts mich krank! :sauer:
Dass Kinder auch mal zu einer Entscheidung kommen, die den Eltern nicht gefällt, und dass sie dazu auch jedes Recht haben, kommt euch nicht in den Sinn?
Doch ! Na klar ! :D

Ich hab mich als Jugendliche auch nicht zur Firmung entschieden und meine Tochter hat's bisher auch nicht getan.

Meine Aussage war wohl etwas missverständlich. Ich wollte den Schwerpunkt - im Gegensatz zu anderen hier - auf die Entscheidung des Firmbewerbers legen.

Gruß
Angelika

P.S. Damit nicht noch weitere Missverständnisse aufkommen ;) : Ich bin inzwischen gefirmt. :)

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mr94
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Beitrag von mr94 »

Eine breitere Perspektive auf das Thema (anhand des Papiers der Deutschen Bischofskonferenz zur Katechese)

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Juergen
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Firmung - in welchem Rhythmus?

Beitrag von Juergen »

Paderborn hat zwei neue Weihbischöfe. Da einer der beiden zur Zeit Generalvikar ist, wird darüber nachgedacht nun möglicherweise einen neuen Generalvikar zu ernennen.
Eine der Begründungen ist die, daß ein Weihbischof häufig unterwegs ist. Viele dieser Reisen sind "Firmreisen".

Jetzt stellt sich die Frage: muß der (Weih)Bischof häufig zu Firmungen fahren oder könnte man an dem Rhythmus etwas ändern.

Vor längerer Zeit war es so, daß in den Gemeinden alle 4 Jahre eine Firmung stattfand.
Heute hat man den Rhythmus auf 2 Jahre geändert.

Es ist sicher nicht ganz einfach, wenn der Bischof alle 4 Jahre zum Firmen kommt und dann eine riesige Anzahl an Firmlingen vor sich hat die aus verschiedenen Altersgruppen kommen. Aber unmöglich sollte dies doch auch heute nicht sein.

Ebenfalls ist es vielleicht für die Firmvorbereitung nicht einfach, wenn die Firmlinge aus verschiedenen Altersgruppen kommen, doch auch hier könnte sicher ein Modus gefunden werden, dies dennoch möglich zu machen.

Auf jeden Fall würde durch eine solche Veränderung der Terminkalender der Bischöfe kräftig entzerrt.
Gruß Jürgen

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Knecht Ruprecht
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Beitrag von Knecht Ruprecht »

Neben eines einheitlichen Alters finde ich auch die Auseinandersetzung mit den Vornamen wichtig. Bei mir war es so, dass ich meinen Vornamen 3 mal wiederholt habe, damit der Weihbischof diesen 3 mal falsch wiedergibt (danach war es mir völlig egal und war froh, dass diese peinliche Aktion für mich zu Ende war.). Das war allerdings nur das Sahnehäupchen auf meine Gesemtfirmung.

Marlene
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Re: Firmung - in welchem Rhythmus?

Beitrag von Marlene »

Juergen hat geschrieben: Auf jeden Fall würde durch eine solche Veränderung der Terminkalender der Bischöfe kräftig entzerrt.
Ist das ein echtes Argument?

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Juergen
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Beitrag von Juergen »

Kordian hat geschrieben:...Bei mir war es so, dass ich meinen Vornamen 3 mal wiederholt habe, damit der Weihbischof diesen 3 mal falsch wiedergibt ...
Wenn der Firmling nuschelt und der Weihbischof auch noch hinter jedem Ohr ein dickes Hörgerät hat, kann das schonmal passieren.
Marlene hat geschrieben:Ist das ein echtes Argument?
Im Hinblick auf die Argumentation, daß man einen neuen GV benötigt, weil der Weihbischof ach so oft auf Reisen ist, schon.
Gruß Jürgen

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Pina Colada
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Beitrag von Pina Colada »

Wie alt sind denn die Firmlinge bei Euch?

Ich war damals 12- und ich finde, das war viel zu früh.
Damals habe ich das gedankenlos mitgemacht, weil man das halt so macht- mit 16 wäre ich sicher kritischer gewesen. Was hätte bedeuten können, dass ich mich damals ntensiver damit auseinandergesetzt hätte (was sicher gut gewesen wäre ;D ) oder es schlicht gelassen hätte, aus pubertärem Trotz.
Was mir allerdings die Möglcihkeit gegeben hätte, mich später, als ich zum Glauben kam, bewusst und mit entsprechender Vorbereitung firmen zu lassen......

Ist vielleicht ein Aspekt,der auch nachdenkenswert ist...

meint

Pina Colada

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Juergen
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Firmung - das "richtige" Firmalter?

Beitrag von Juergen »

Pina Colada fragte im anderen Strang nach dem "richtigen" Firmalter.
Pina Colada hat geschrieben:Wie alt sind denn die Firmlinge bei Euch?

Ich war damals 12- und ich finde, das war viel zu früh.
Damals habe ich das gedankenlos mitgemacht, weil man das halt so macht- mit 16 wäre ich sicher kritischer gewesen. ...
Eine durchaus berechtigte Frage :ja:
Gruß Jürgen

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Angelika
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Beitrag von Angelika »

Hallo,

in unserer Gemeinde werden Jugendliche ab 16 gefirmt. Das halte ich für das früheste Alter überhaupt, besser würde ich 18 - 21 Jahre finden. Unter 16 ist die Wahrscheinlichkeit, dass man gedankenlos mitmacht, wesentlich größer als später.

Ich habe mich als Jugendliche nicht firmen lassen - das Firmalter lag damals auch bei ca. 15-16 Jahren -, weil mir Glauben, Gott und Kirche zu der Zeit gleichgültig waren. Mit 12 - 14 Jahren hätte ich wohl noch mitgemacht, allerdings ohne wirklich dahinterzustehen.

Als ich später einer echten Beziehung zu Gott kam, habe ich mich ganz bewusst und aus freiem Entschluß für die Firmung entschieden. Ich bin echt froh, es nicht als Jugendliche nur so gemacht zu haben. :)

Gruß
Angelika

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Knecht Ruprecht
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Beitrag von Knecht Ruprecht »

Welches richtige Alter gibt es denn für die Taufe?
Soll ein Mensch bis zum 18 Lebensjahr als Heide rumlaufen, nur damit es mit 18 "dahinter stehen" kann?

Cicero
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Beitrag von Cicero »

Bevor wir uns dieser Frage ernsthaft stellen können, steht eine ganz andere Frage im Raum:

Was ist das Sakrament der Firmung?

a) Initiationsritus am Beginn des Erwachsenenalters
b) Vollendung der Taufgnade durch die Besiegelung mit dem Heiligen Geist.

M.E. trifft b) zu

Dann folgt die nächste Frage, wollen wir mit der Spendung des Firmsakramentes eine Glaubensentscheidung verbinden oder nicht?

Wenn ja, dann kann die Firmung nur in einem Alter gespendet werden,
in dem der Firmling in der Lage ist sich zu entscheiden, also in den meisten
Fällen deutlich älter als 20 Jahre Lebensalter.

Wenn nein, dann sollte Firmung so früh wie eben möglich, z.B. durch ein weiteres Jahr Katechese nach der Erstkommunion vorbereitet im Alter von ca. 10 Jahren.

Die derzeitige Praxis halte ich für groben Unfug, ja mehr noch ich glaube sogar, daß sie gefährlich ist, in dem Sinne, daß wir Jugendlichen durch Herausforderung ihres altersentsprechenden Trotzes den Weg zum Sakrament, ja mehr noch zum Glauben verbauen.

Ich bin mir selber noch nicht schlüssig, welche der beiden oben genannten Möglichkeiten die bessere ist.

Auf jeden Fall müssen neue Wege in der Sakramentenkatechese gegangen werden. Dies bezieht sich auf alle Sakramente, angefangen bei der Vorbereitung der Eltern auf die Taufe eines Kindes.

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Noch besser vielleicht mit fünf – und dann gleich die Erstkommunion.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

schmitz-backes
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Beitrag von schmitz-backes »

Das Problem ist, dass die meisten Jugendlichen, wie neuere Untersuchungen zeigen, sich relativ früh für eine Weltanschauung entscheiden.
Die meisten Jugendlichen hätten sich bereits vor dem Eintritt in ihr 16 Lebensjahr für oder wider das Christenzum entschieden.
Hier kann Firmung mit 14/15 eine Chance sein, mit einem intensiven Firmunterricht auf diese Gläubigen einzugehen. Wie wärs mit einer länderen Firmvorbereitung, vielleicht ein Jahr? Eine Firmvorbereitung, in der man den katholischen Glauben (neu)einübt, gerade das ist wichtig für die Jugendlichen, denn sie kommen meist aus neuheidnischen Familien.
Da wird man sich jedoch von dem "Hauskreissystem" verabschieden müssen und neue Wege gehn, vielleicht regelmäßige Jugendkatechesen durch einen Priester o.ä.

Natürlich habt ihr auch Recht, dass man sich mit 18 oder 20 bewusster für den Glauben entscheidet, nur muss man die Menschen erst verlieren? Ich denke mit einer längeren Vorbereitung wird man auch nicht mehr jene Firmkandidaten haben, die sich nur wegen der Geschenke firmen lassen, hier würde dann auch ein anderes Bewusstsein geschaffen.

(Ich suche noch im Netz nach der oben genannten Studie)
"Ihr seid nicht die letzte Nachhut des Mittelalters, sondern die Vorboten einer neuen Zeit!" Joachim Kardinal Meisner

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Kordian hat geschrieben:»Welches richtige Alter gibt es denn für die Taufe? Soll ein Mensch bis zum 18 Lebensjahr als Heide rumlaufen, nur damit es mit 18 "dahinter stehen" kann?«
Du nimmst mir das Wort aus dem Mund.
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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Schmitz-Backes hat geschrieben:»Hier kann Firmung mit 14/15 eine Chance sein, mit einem intensiven Firmunterricht auf diese Gläubigen einzugehen.«
Noch besser vielleicht mit fünf – und dann gleich die Erstkommunion.
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schmitz-backes
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Beitrag von schmitz-backes »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Schmitz-Backes hat geschrieben:»Hier kann Firmung mit 14/15 eine Chance sein, mit einem intensiven Firmunterricht auf diese Gläubigen einzugehen.«
Noch besser vielleicht mit fünf – und dann gleich die Erstkommunion.
Und wenn die Eltern Neuheiden sind hat man schon wieder ein paar nette Sakramente verschleudert, selbst wenn es sogar um die Rettung des Familienfrieden ging ("Wenn d´r Jung` nit zur hillige Kommulion geit, dann künnt ihr üch üer Erb´ an de´ Hot stecke" MfG Oma resp. Opa o.a.)

Mit 14-16 Jahren hat man ja (hoffentlich) schon eine gewiisen Eigenständigkeit (zumindest was den Glauben angeht)!
"Ihr seid nicht die letzte Nachhut des Mittelalters, sondern die Vorboten einer neuen Zeit!" Joachim Kardinal Meisner

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Cicero hat geschrieben:»Bevor wir uns dieser Frage ernsthaft stellen können, steht eine ganz andere Frage im Raum:
Was ist das Sakrament der Firmung?
a) Initiationsritus am Beginn des Erwachsenenalters
b) Vollendung der Taufgnade durch die Besiegelung mit dem Heiligen Geist.
M.E. trifft b) zu.«
So isset.
Cicero hat geschrieben:»Wenn nein, dann sollte Firmung so früh wie eben möglich, z.B. durch ein weiteres Jahr Katechese nach der Erstkommunion vorbereitet im Alter von ca. 10 Jahren.«
Ich glaube, im prinzipiellen Anliegen sind wir uns völlig einig. Ich denke aber, wie oben schon vorgeschlagen, daß es sinnvoller ist, Firmung und Erstkommunion zu verbinden – und zugleich deutlich vorzuziehen, im Sinne des Frühkommuniondekrets von St. Pius X.

Besonders wichtig – und im Blick auf das Fassungsvermögen der Kinder auch ohne weiteres möglich – scheint mir, die Kinder bereits vor Schuleintritt mit der Gnade der Sakramente der Firmung und Eucharistie (und, jawohl, auch der Buße) zu stärken. Das Problem dabei sind im Zweifel nicht die Kinder, sondern die Eltern.

Ein praktisches Problem liegt natürlich auch in der Verfügbarkeit der Bischöfe zwecks Firmspendung. Aber man wird eine solche Reformation, wie ich sie vorschlage, ohnehin nicht auf einen Streich flächendeckend einführen können. Wenn man an einzelnen Orten beginnt, kann man die Bischöfe auch dabeihaben. Wenn bei einer Ausweitung die Bischöfe an Kapazitätsgrenzen stoßen (obgleich kein Bischof sich vor dieser ureigensten Aufgabe unter Hinweis auf Verwaltungsaufgaben, Kommissionssitzungen und Staatsempfänge sollte drücken dürfen), dann ist ernsthaft zu erwägen, die Zahl der bischöflich beauftragten, nicht-bischöflichen Firmspender auszuweiten. Beispielshalber auf alle Pfarrer.
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Juergen
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Beitrag von Juergen »

Pina Colada hat geschrieben:Wie alt sind denn die Firmlinge bei Euch?
Habe daraus mal einen eigenen Strang gemacht.
Gruß Jürgen

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Schmitz-Backes hat geschrieben:»Und wenn die Eltern Neuheiden sind hat man schon wieder ein paar nette Sakramente verschleudert, selbst wenn es sogar um die Rettung des Familienfrieden ging«
Eine Garantie haben wir nie. (Auch mit Blick in den Spiegel.) Aber gewisse Bedingungen sollte man doch ohnehin aufstellen, unabhängig vom Firmalter.
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Juergen
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Beitrag von Juergen »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:...Beispielshalber auf alle Pfarrer.
...die ja schon de jure bei der Erwachsenetaufe das Recht haben, das Firmsakrament zu spenden.
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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Knecht Ruprecht
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Beitrag von Knecht Ruprecht »

Man kann ja das so ändern, dass zur Firmung, nicht der Bischof kommt, sondern die Firmlinge mit Bussen zum Bistum gebracht werden. So können Firmungen gruppenalter gerecht organisiert werden, also keine Gruppen im Alter von 12 - 16 oder so etwas und die bloße Masse, wirkt sicherlich auch aufbauend, zu sehen, dass man nicht alleine als römischer Katholik auf der Welt ist.

Pina Colada
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Beitrag von Pina Colada »

@ Robert

was für Bedingungen schlägst du konkret vor?


@ all

Die meisten 15/16 jährigen können sich schon sehr bewusst für oder gegen etwas entscheiden.
Ein Firmkurs, der auch persönlichen einsatz verlangt, über einen längeren Zeitraum, würde helfen, es nicht nur wegen der Geschenke zu machen. Oder weger der Bestechung, die Oma anbietet.

Bleibt die Frage, ob eine bewusste Glaubensentscheidung für die Firmung Voraussetzung sein sollte.

Unabhängig davon finde ich 12 ein ausgesprochen schlechtes Alter- man ist noch nicht erwachsen genug, um ein erwachsenes Ja zu sprechen, aber nicht mehr Kind genug, um den naiven Kinderglauben (über den ich nix negatives sagen will) noch zu haben....

Mit 5 könnt ich also eher einverstanden sein als mit 12....


Alles Gute
Pina Colada

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Heike
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Re: Firmung - das "richtige" Firmalter?

Beitrag von Heike »

Juergen hat geschrieben:Pina Colada fragte im anderen Strang nach dem "richtigen" Firmalter.
Pina Colada hat geschrieben:Wie alt sind denn die Firmlinge bei Euch?

Ich war damals 12- und ich finde, das war viel zu früh.
Damals habe ich das gedankenlos mitgemacht, weil man das halt so macht- mit 16 wäre ich sicher kritischer gewesen. ...
Eine durchaus berechtigte Frage :ja:
Als ich gefirmt wurde, war ich 12 und bin von meinen Eltern dazu gezwungen. Geschenke waren mir egal, auch dass die anderen alle gefirmt wurden. Ich habe gesagt, ich glaube nicht daran und will auch nicht Ja dazu sagen. Habe das auch in der Firmvorbereitung mehr als deutlich gemacht, in der Hoffnung, dann nicht zugelassen zu werden. Alles ohne Erfolg O-Ton meiner Eltern: "Man macht, wie alle machen, man schließt sich nicht aus. Du bist die einzige, die sich quer stellt. Glaubst du denn, die anderen glauben, was sie da machen?" :/
Als ich dann mit etwa 15/16 Jahren wirklich gläubig wurde, hatte (vorerst) ich keine Möglichkeit mehr, das irgendwie fest zu machen. Mit 12 Jahren, war das viel zu früh, auch zu früh, um gegen den Druck der Eltern die eigene Position klar zu verttreten, gerade dann, wenn man ernst nimmt, was da passiert.

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Knecht Ruprecht
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Re: Firmung - das "richtige" Firmalter?

Beitrag von Knecht Ruprecht »

Heike hat geschrieben:
Juergen hat geschrieben:Pina Colada fragte im anderen Strang nach dem "richtigen" Firmalter.
Pina Colada hat geschrieben:Wie alt sind denn die Firmlinge bei Euch?

Ich war damals 12- und ich finde, das war viel zu früh.
Damals habe ich das gedankenlos mitgemacht, weil man das halt so macht- mit 16 wäre ich sicher kritischer gewesen. ...
Eine durchaus berechtigte Frage :ja:
Als ich gefirmt wurde, war ich 12 und bin von meinen Eltern dazu gezwungen. Geschenke waren mir egal, auch dass die anderen alle gefirmt wurden. Ich habe gesagt, ich glaube nicht daran und will auch nicht Ja dazu sagen. Habe das auch in der Firmvorbereitung mehr als deutlich gemacht, in der Hoffnung, dann nicht zugelassen zu werden. Alles ohne Erfolg O-Ton meiner Eltern: "Man macht, wie alle machen, man schließt sich nicht aus. Du bist die einzige, die sich quer stellt. Glaubst du denn, die anderen glauben, was sie da machen?" :/
Als ich dann mit etwa 15/16 Jahren wirklich gläubig wurde, hatte (vorerst) ich keine Möglichkeit mehr, das irgendwie fest zu machen. Mit 12 Jahren, war das viel zu früh, auch zu früh, um gegen den Druck der Eltern die eigene Position klar zu verttreten, gerade dann, wenn man ernst nimmt, was da passiert.
Mit 12 warst du dagegen? Mit 12 habe ich Fussball gespielt und da kannte ich so etwas bestimmt nicht, wie man gegen irgendetwas dagegen sein kann und politische und religiöse Positionen hatte ich da auch nicht. Beim Fussball spielen wollte ich immer Stefan Kunst sein, der war ein Stürmer beim 1. FCK

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Angelika
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Beitrag von Angelika »

Hallo,
Pina Colada hat geschrieben:Bleibt die Frage, ob eine bewusste Glaubensentscheidung für die Firmung Voraussetzung sein sollte.
Vor der eigentlichen Firmung wird das Glaubensbekenntnis von den Firmlingen abgelegt; sie werden nicht wie bei der Kindertaufe von Eltern und Paten dabei vertreten. Wenn dies ehrlich und ernst gemeint ist, dann ist das eine Glaubensentscheidung bzw. eine Glaubensbestätigung.

Heike hat geschrieben:Als ich gefirmt wurde, war ich 12 und bin von meinen Eltern dazu gezwungen.
Ich bin heute noch meiner Mutter dankbar, dass sie zwar versucht hat, mich zu überzeugen, mich aber nicht unter Druck gesetzt hat. Mein Bruder hat sich übrigens damals überzeugen lassen und heute kann er mit dem Glauben gar nichts mehr anfangen.

Ist schon interessant, dass derjenige aus unserer Familie, der die Firmgnade als Jugendlicher empfangen hat, sich vom Glauben abgewandt hat, während ich auch ohne diese Gnade zu Jesus Christus gefunden habe.

Heike hat geschrieben:Als ich dann wirklich gläubig wurde, hatte (vorerst) ich keine Möglichkeit mehr, das irgendwie fest zu machen.
Dieser Punkt war mir auch sehr wichtig.
Ich hatte - als ich gläubig wurde - auch das Bedürfnis, dies festzumachen bzw. offiziell kundzutun. Da hat es ja gut gepasst, dass ich noch nicht gefirmt war. ;)

Hätte ich diese Möglichkeit in der katholischen Kirche nicht mehr gehabt, hätte ich mich - auch aufgrund meiner damals vorhandenen Zweifel an der Richtigkeit der Kindertaufe - wohl bei anderen Denominationen umgeschaut.

Gruß
Angelika

Pina Colada
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Beitrag von Pina Colada »

Angelika hat geschrieben: Vor der eigentlichen Firmung wird das Glaubensbekenntnis von den Firmlingen abgelegt; sie werden nicht wie bei der Kindertaufe von Eltern und Paten dabei vertreten. Wenn dies ehrlich und ernst gemeint ist, dann ist das eine Glaubensentscheidung bzw. eine Glaubensbestätigung.
Das ist aber doch bei der Erstkommunion. (da hatte ich noch meinen Kinderglauben, und konnte das, so ernsthaft, wie man das mit 9 Jahren eben kann, auch ehrlich sagen)
Ich meine, Erstkommunion mit 9, und in Ausnahmefällen auch früher, find ich schon in Ordnung.
Braucht man für die Firmung ein erwachseneres "JA"
Ist schon interessant, dass derjenige aus unserer Familie, der die Firmgnade als Jugendlicher empfangen hat, sich vom Glauben abgewandt hat, während ich auch ohne diese Gnade zu Jesus Christus gefunden habe.
Das würde ich aber nicht unbedingt direkt darauf zurückführen....eher dass die Entscheidung, einer Sache, der man nicht zustimmt, auch fernzubleiben, schon von einer Sehnsucht danach getragen ist, die Wahrheit zu leben. Diese Sehnsucht hilft natürlich dabei, den Glauben auch wieder zu entdecken.
Heike hat geschrieben:Als ich dann wirklich gläubig wurde, hatte (vorerst) ich keine Möglichkeit mehr, das irgendwie fest zu machen.
Dieser Punkt war mir auch sehr wichtig.
Ich hatte - als ich gläubig wurde - auch das Bedürfnis, dies festzumachen bzw. offiziell kundzutun. Da hat es ja gut gepasst, dass ich noch nicht gefirmt war. ;)
Ja. Genau das fehlte mir......Bin trotzdem wieder reingewachsen. :D
Aber schön wär´s schon gewesen!

Alles Gute
Pina Colada

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Heike
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Beitrag von Heike »

Angelika hat geschrieben:Hätte ich diese Möglichkeit in der katholischen Kirche nicht mehr gehabt, hätte ich mich - auch aufgrund meiner damals vorhandenen Zweifel an der Richtigkeit der Kindertaufe - wohl bei anderen Denominationen umgeschaut.

Gruß
Angelika
Genau das habe ich dann ja auch gemacht. Mir ist übrigens erst vor relativ kurzer Zeit klar geworden, dass das bei meiner Entscheidung mitgespielt hat, mich als Erwachsene taufen zu lassen und in die Baptistengemeinde zu wechseln.

Andi
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Beitrag von Andi »

Bei uns wird jährlich gefirmt. Ist glaub ich 2 Mal ausgefallen um das Alter der Firmlinge zu erhöhen. Aber halt immer nur ein Jahrgang. Wenn es nicht genug Jugendliche sind, bestünde ja immer noch die Möglichkeit, sich mit anderen Pfarreien (falls das nicht eh schon so ist) zusammen zu tun.

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Angelika
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Beitrag von Angelika »

Pina Colada hat geschrieben:
Angelika hat geschrieben: Vor der eigentlichen Firmung wird das Glaubensbekenntnis von den Firmlingen abgelegt; sie werden nicht wie bei der Kindertaufe von Eltern und Paten dabei vertreten. Wenn dies ehrlich und ernst gemeint ist, dann ist das eine Glaubensentscheidung bzw. eine Glaubensbestätigung.
Das ist aber doch bei der Erstkommunion. (da hatte ich noch meinen Kinderglauben, und konnte das, so ernsthaft, wie man das mit 9 Jahren eben kann, auch ehrlich sagen)
Ich meine, Erstkommunion mit 9, und in Ausnahmefällen auch früher, find ich schon in Ordnung.
Braucht man für die Firmung ein erwachseneres "JA"
Da gibt es einen gravierenden Unterschied.
Bei der Erstkommunion wird wie in jeder Sonntagsmesse das Glaubensbekenntnis von der Gemeinde - also auch von den Erstkommunion-Kindern - gesprochen. Bei der Firmung dagegen werden die Firmlinge vom Bischof direkt nach ihrem Glauben gefragt und antworten.
Bischof: Widersagt ihr dem Satan und all seiner Verführung ?
Firmlinge: Ich widersage.
Bischof: Glaubt ihr an Gott, den Vater, den Allmächtigen, den Schöpfer des Himmels und der Erde ?
Firmlinge: Ich glaube.
(...)


Diese Fragen und Antworten gibt es nur bei der Taufe und der Firmung. Wenn jemand aufrichtig antwortet, dann ist das eine Glaubensentscheidung bzw. -bestätigung.


Pina Colada hat geschrieben:
Angelika hat geschrieben: Ist schon interessant, dass derjenige aus unserer Familie, der die Firmgnade als Jugendlicher empfangen hat, sich vom Glauben abgewandt hat, während ich auch ohne diese Gnade zu Jesus Christus gefunden habe.
Das würde ich aber nicht unbedingt direkt darauf zurückführen....eher dass die Entscheidung, einer Sache, der man nicht zustimmt, auch fernzubleiben, schon von einer Sehnsucht danach getragen ist, die Wahrheit zu leben. Diese Sehnsucht hilft natürlich dabei, den Glauben auch wieder zu entdecken.
Nein, zurückführen darauf kann man es nicht. Ich find's halt interessant, dass es in unserer Familie so ist. Deinen Gedanken über die Ursache find ich übrigens sehr bemerkenswert.


Pina Colada hat geschrieben:
Angelika hat geschrieben:
Heike hat geschrieben:Als ich dann wirklich gläubig wurde, hatte (vorerst) ich keine Möglichkeit mehr, das irgendwie fest zu machen.
Dieser Punkt war mir auch sehr wichtig.
Ich hatte - als ich gläubig wurde - auch das Bedürfnis, dies festzumachen bzw. offiziell kundzutun. Da hat es ja gut gepasst, dass ich noch nicht gefirmt war. ;)

Ja. Genau das fehlte mir......Bin trotzdem wieder reingewachsen. :D
Aber schön wär´s schon gewesen!
Dass Menschen dieses Bedürfnis haben, ist auch ein Argument für eine nicht zu frühe Firmung.

Gruß
Angelika

Anastasis

Beitrag von Anastasis »

Angelika hat geschrieben:Diese Fragen und Antworten gibt es nur bei der Taufe und der Firmung.
...und natürlich in der Osternacht.

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