Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

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Christian
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Christian »

Juergen hat geschrieben: "Radio Hochstift" meldet heute
Dienstag 23. März 2010
Erzbischof Becker beurlaubt weiteren Priester

Paderborns Erzbischof Hans Josef Becker hat einen weiteren Priester von seinem Amt entpflichtet. Der Mann hatte in den 80erJahren einen Jugendlichen missbraucht und war daraufhin vom Bistum Hildesheim ins Erzbistum Paderborn versetzt worden. Gemäß der damaligen Leitlinien der katholischen Kirche und nach Erstellung eines fachärztlichen Gutachtens war er dann seit 2005 in Bielefeld als Krankenhausseelsorger tätig. Jetzt wurde der Priester aber wegen der aktuellen Diskussion um eine Verschärfung der Leitlinien in der katholischen Kirche beurlaubt.
Mal eine ganz blöde Frage ist der Priester damals auch strafrechtlich verfolgt worden oder wurde nur versetzt ?

Gruß,

Christian
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Erich Remaque

Petra
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Petra »

Der Tagesspiegel:
Was Psychologen und Kriminologen schon zu Beginn der Debatte hörbar zu machen suchten, dass der Missbrauch in allen Lebenszusammenhängen und besonders ausgeprägt in Familien und Sportvereinen auftritt, wird nun endlich gehört. Denn die scheinbaren Siege über den ideologischen Gegner sind schal geworden. Weder die katholische Kirche noch eine allzu freie Reformpädagogik haben ein Monopol auf den Missbrauch und auch nicht auf Vertuschung und Verdrängung.

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Peregrin
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Peregrin »

Wo soll bei einer Ministrantin das Abhängigkeitsverhältnis sein?
Ich bin der Kaiser und ich will Knödel.

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cantus planus
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von cantus planus »

Das einer in der Gemeinde aktiven Jugendlichen zu ihrem Pfarrer. Das dürfte juristisch vollkommen ausreichen.
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Lioba
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Lioba »

:klatsch:
Auch in anderen Zeitungen kamen gute Beiträge- hier mal ein älterer aus dem Rheinischen Merkur.
http://www.merkur.de/21_6_Institutio ... no_cache=1
Was aber hat der Zölibat mit pädophilen Neigungen zu tun? Diese Verbindung gebe es nicht, sagt der Psychiater Manfred Lütz, Chefarzt am Alexianer-Krankenhaus in Köln, und beruft sich auf die geballte Kompetenz eines internationalen wissenschaftlichen Kongresses zum Thema in Rom, den er moderierte. Der Tenor der Experten dort: „Niemand wird durch den Zölibat pädophil. Es gibt keinerlei seriöse wissenschaftliche Hinweise darauf, dass etwa Priester häufiger pädophiles Verhalten zeigen als andere mit Jugendlichen befasste Berufsgruppen.“...

Hans-Ludwig Kröber, Professor für Forensische Medizin an der Berliner Charité, stellt diese Zahl in einen größeren Zusammenhang: Kindesmissbrauch komme bei kirchlichen Mitarbeitern viel seltener vor als bei anderen Erwachsenen. Nicht zölibatär lebende Männer, so der Experte, würden mit einer 36-mal höheren Wahrscheinlichkeit zu Missbrauchstätern als katholische Priester. Insgesamt hat es in den vergangenen 15 Jahren in Deutschland 21 polizeilich erfasste Fälle von Kindesmissbrauch gegeben. Gerade die vom „Spiegel“ ermittelten Zahlen zeigten, so Kröber, dass die Geisteshaltung, in der Priester lebten, sie weitgehend davor schütze, zu Tätern zu werden.
Die Herrschaft über den Augenblick ist die Herrschaft über das Leben.
M. v. Ebner- Eschenbach

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Maurus
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Maurus »


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Bernado
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Bernado »

Zu diesem Artikel mit einer kaum verklausulierten Rücktrittsforderung passt gut ein Artikel im Independent von vor ein paar Tagen, der den Papst - ebenfalls nur wenig verklausuliert - im Gefängnis sehen will.

In England, wo man Antipapismus und Deutschfeindlichkeit sehr schön zusammenzurühren weiß, erreicht die Kampagne ein solches Ausmaß, daß man schon gespannt sein kann, wie die angekündigte Papstreise im September verlaufen wird.
„DIE SORGE DER PÄPSTE ist es bis zur heutigen Zeit stets gewesen, dass die Kirche Christi der Göttlichen Majestät einen würdigen Kult darbringt.“ Summorum Pontificum 2007 (http://www.summorum-pontificum.de/)

meggisusi
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von meggisusi »

Um noch einmal zum eigentlichen Thema zurückzukommen: Dazu möchte ich auf einen sehr guten Artikel im aktuellen Vatican-Magazin verweisen, der leider nur im Heft nachzulesen ist: "Die Missbrauchssünden und der Mainstream der deutschen Moraltheologie" von P. Engelbert Recktenwald. Auf der Homepage zu lesen ist dagegen der Artikel "Lob der Keuschheit" von P. Ansgar Wucherpfennig sowie der Kommentar von Manfred Lütz "Kirche als Sündenbock", unter http://www.vatican-magazin.de

civilisation
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von civilisation »

Ein weiteres Beiratsmitglied der "Humanistischen Union" poltert rum. Diesmal gegen Merkel.

Künast attackiert Merkel
"Die Kanzlerin will eine kritische Debatte über Missbrauch verhindern"

http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 17,.html

daraus:
Doch gegen das Gremium regt sich jetzt Kritik. "Bei den Missbrauchsfällen handelt es sich um schwere Straftaten, die rein gar nicht zu einem Runden Tisch passen", kritisiert Grünen-Fraktionschefin Renate Künast gegenüber SPIEGEL ONLINE. Statt aufzuklären wolle Kanzlerin Angela Merkel (CDU) unangenehmen Wahrheiten ausweichen: "Frau Merkel folgt der Idee nur, um eine wirklich kritische Debatte zu verhindern. An eine schonungslose Aufklärung will sie offenbar nicht ran."


Wie hieß es in der letzten Woche in einem Leitartikel der Rheinischen Post noch so treffend?
Befremdlich klingt der Vorwurf der Grünen-Fraktionschefin Künast an Merkel, sie nehme den Papst mehr in Schutz als gefährdete Kinder. Spitzenleute einer Partei, aus deren Reihen in den 8er Jahren die Abschaffung des Sexualstrafrechts proklamiert wurde, wünscht man sich jetzt etwas kleinlauter.
http://nachrichten.rp-online.de/article ... nast/71178

Hervorhebung von mir.

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Linus
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Linus »

Juergen hat geschrieben:
Christian hat geschrieben:Man will Ruhe und man hat Angst vor weiteren "Leichen" im Keller.
Das wäre doch auch mal eine Maßnahme, die der Staat ergreifen könnte... alle Leute, die irgendwann in ihrem Leben mal straffällig geworden sind, sammeln wir wieder ein und sperre sie ihr Leben lang weg.
das klingt nach APPD -Programm :D und Pogo-Rassismus: ab mit ihnen in den GEP (Gewalt-Erlebnis-Park)
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
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Robert Ketelhohn
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Christian hat geschrieben:
Außerdem werden sexuelle Handlungen mit Jugendlichen im Alter von 16 und 17 Jahren nach § 174 StGB bestraft, wenn dem Täter der Jugendliche zur Erziehung, zur Ausbildung oder zur Betreuung in der Lebensführung anvertraut oder im Rahmen eines Dienst- oder Arbeitsverhältnisses untergeordnet ist und das damit verbundene Abhängigkeitsverhältnis missbraucht wurde.
Aus rechtlicher Sicht ist der Inhalt des StGB hier übrigens völlig belanglos.
Ein Strafgesetzbuch, das nicht einmal den besonderen Unrechtsgehalt der
himmelschreienden Sünde der Sodomie feststellt, indem es sie als Tatbe-
stand beschreibt, ist das Papier nicht wert, auf welches man diesen Dreck
gedruckt hat.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
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cantus planus
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von cantus planus »

civilisation hat geschrieben:Künast attackiert Merkel
"Die Kanzlerin will eine kritische Debatte über Missbrauch verhindern"
Doch gegen das Gremium regt sich jetzt Kritik. "Bei den Missbrauchsfällen handelt es sich um schwere Straftaten, die rein gar nicht zu einem Runden Tisch passen", kritisiert Grünen-Fraktionschefin Renate Künast [...]
Das müsste sie freilich erstmal beweisen. Nach allem, was ich bisher sehe, gibt es vereinzelt schwere Übergriffe, deren Verfolgung nicht immer so stattgefunden hat, wie es notwendig und richtig gewesen wäre. Die überwiegende Mehrzahl der Fälle sind Bagatellen oder Dinge wie Ohrfeigen oder Stockschläge, die vor Jahrzehnten absolut nicht strafbar waren.

Die Propagandasirene Künast offenbart hier ebenfalls erfreulich deutlich, worum es geht. Abgesehen von den Fällen, die ein tatsächliches Ärgernis sind, kann man mittlerweile ausgesprochen deutlich lokalisieren, dass der Medienhype gezielt von der Humanistischen Union, den Grünen und dem Zentralrat der Juden geschürt wird.
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Robert Ketelhohn
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Juergen hat geschrieben:
Dienstag 23. März 2010
Erzbischof Becker beurlaubt weiteren Priester

Paderborns Erzbischof Hans Josef Becker hat einen weiteren Priester von seinem Amt entpflichtet. Der Mann hatte in den 80erJahren einen Jugendlichen missbraucht und war daraufhin vom Bistum Hildesheim ins Erzbistum Paderborn versetzt worden. Gemäß der damaligen Leitlinien der katholischen Kirche und nach Erstellung eines fachärztlichen Gutachtens war er dann seit 2005 in Bielefeld als Krankenhausseelsorger tätig. Jetzt wurde der Priester aber wegen der aktuellen Diskussion um eine Verschärfung der Leitlinien in der katholischen Kirche beurlaubt.
Er wurde also "wegen der aktuellen Diskussion um eine Verschärfung der Leitlinien in der katholischen Kirche beurlaubt." - Nicht deswegen, weil es sich nochmals etwas hätte zuschulden kommen lassen.

Der Priester konnte Beichten, Bußte tun und Reue zeigen und die Lossprechung erhalten, womit ihm vom Herrgott vergeben wurde, aber er gilt weiterhin als geächtet. Das ist "Sündenvergebung auf katholische Art".
Nein. Deinem verständlichen Sarkasmus zum Trotz möchte ich festhalten, daß solche bischöflichen Reaktionen (ähnliche hatten wir im Vorgängerstrang) auf ganz und gar unkatholischem Puritanismus (inklusive der ihm stets innewohnenden Heuchelei) und auf Feigheit und Angst um den eigenen Pelz beruhen.
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Robert Ketelhohn
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Peregrin hat geschrieben:Wo soll bei einer Ministrantin das Abhängigkeitsverhältnis sein?
Da gibt es keines.
cantus planus hat geschrieben:Das einer in der Gemeinde aktiven Jugendlichen zu ihrem Pfarrer. Das dürfte juristisch vollkommen ausreichen.
Unsinn. Die beiden haben, da nicht miteinander verheiratet, Unzucht getrieben. Das ist eine Sünde, aber nichts, wofür das gültige Strafgesetzbuch sich interessiert. Ferner hat der Priester sein Ehelosigkeitsversprechen gebrochen. Doch das geht sowieso nur die Kirche an.

Daß derartige Verfehlungen jetzt offen auf dem Marktplatz ausgereitet werden, ist skandalös und abartig. Demnächst werden unsere Bischöfe uns wohl, um von den Leutbscheißern und Schwabbelbergen gebumfidelt zu werden, Wanzen in die Beichstühle setzen.

:würg:
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Christian
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Christian »

Robert Ketelhohn hat geschrieben: Demnächst werden unsere Bischöfe uns wohl, um von den Leutbscheißern und Schwabbelbergen gebumfidelt zu werden, Wanzen in die Beichstühle setzen.
:würg:
Das ist auch der Sinn der Übung. anfangs gab es Forderungen das Beichtgeheimnis abzuschaffen
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ifugao
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von ifugao »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Christian hat geschrieben:
Außerdem werden sexuelle Handlungen mit Jugendlichen im Alter von 16 und 17 Jahren nach § 174 StGB bestraft, wenn dem Täter der Jugendliche zur Erziehung, zur Ausbildung oder zur Betreuung in der Lebensführung anvertraut oder im Rahmen eines Dienst- oder Arbeitsverhältnisses untergeordnet ist und das damit verbundene Abhängigkeitsverhältnis missbraucht wurde.
Aus rechtlicher Sicht ist der Inhalt des StGB hier übrigens völlig belanglos.
Ein Strafgesetzbuch, das nicht einmal den besonderen Unrechtsgehalt der
himmelschreienden Sünde der Sodomie feststellt, indem es sie als Tatbe-
stand beschreibt, ist das Papier nicht wert, auf welches man diesen Dreck
gedruckt hat.

Ein sicher für dich sehr interessanter Artikel.
Zitat hieraus:

Noch fassungsloser macht einen die lässige Haltung, die der Papst und seine Getreuen derzeit gegenüber der pädophilen Mafia, die ihre Kirche infiltriert hat, an den Tag legen. Diese Männer sind ja nicht bloß Verbrecher im weltlich juristischen Sinne, sondern Feinde des Glaubens.

http://www.welt.de/kultur/article689491 ... weltbewegt
Der Schwache kann nicht verzeihen. Verzeihen ist eine Eigenschaft des Starken.
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civilisation
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von civilisation »

ifugao hat geschrieben:
Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Christian hat geschrieben:
Außerdem werden sexuelle Handlungen mit Jugendlichen im Alter von 16 und 17 Jahren nach § 174 StGB bestraft, wenn dem Täter der Jugendliche zur Erziehung, zur Ausbildung oder zur Betreuung in der Lebensführung anvertraut oder im Rahmen eines Dienst- oder Arbeitsverhältnisses untergeordnet ist und das damit verbundene Abhängigkeitsverhältnis missbraucht wurde.
Aus rechtlicher Sicht ist der Inhalt des StGB hier übrigens völlig belanglos.
Ein Strafgesetzbuch, das nicht einmal den besonderen Unrechtsgehalt der
himmelschreienden Sünde der Sodomie feststellt, indem es sie als Tatbe-
stand beschreibt, ist das Papier nicht wert, auf welches man diesen Dreck
gedruckt hat.

Ein sicher für dich sehr interessanter Artikel.
Zitat hieraus:

Noch fassungsloser macht einen die lässige Haltung, die der Papst und seine Getreuen derzeit gegenüber der pädophilen Mafia, die ihre Kirche infiltriert hat, an den Tag legen. Diese Männer sind ja nicht bloß Verbrecher im weltlich juristischen Sinne, sondern Feinde des Glaubens.

http://www.welt.de/kultur/article689491 ... weltbewegt
Eben drum. - Auch die praktizierenden homosexuellen Priester, die sich auf homo-perversen Kontaktseiten herumtreiben, sich auspeitschen lassen wollen oder auch Unterricht im "richtigen Umgang mit dem Rohrstock" auf Workshops "predigen", sind Feinde des Glaubens und der Kirche.

Hoffentlich folgen dem Erzbischof von Paderborn und dem Bischof von Essen weitere mutige Hirten. - Aber das gehört nur am Rande hierhin.

Christian
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Christian »

civilisation hat geschrieben:
Eben drum. - Auch die praktizierenden homosexuellen Priester, die sich auf homo-perversen Kontaktseiten herumtreiben, sich auspeitschen lassen wollen oder auch Unterricht im "richtigen Umgang mit dem Rohrstock" auf Workshops "predigen", sind Feinde des Glaubens und der Kirche.

Hoffentlich folgen dem Erzbischof von Paderborn und dem Bischof von Essen weitere mutige Hirten. - Aber das gehört nur am Rande hierhin.
Ich gebe der "Verharmlosung" und auch der stillschweigenden Duldung von Homosexualität die Mitschuld an dieser Mißbrauchsdebatte.
Zuletzt geändert von Christian am Mittwoch 24. März 2010, 13:00, insgesamt 1-mal geändert.
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cantus planus
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von cantus planus »

Christian hat geschrieben:Für mich ist es rätselhaft das ein homosexuell veranlangter Mensch Domkapitular werden konnte.
Ja? Steht das denn jedem vors Hirn geschrieben, so dass man sie gleich aussortieren kann?
Mir ist es eher rätselhaft, warum offenkundig praktizierte Homosexualität für so wenig Nachdenklichkeit in den Ordinariaten sorgt. Die Veranlagung alleine (falls es sie denn gibt) ist wurscht.
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civilisation
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von civilisation »

Christian hat geschrieben:
civilisation hat geschrieben:
Eben drum. - Auch die praktizierenden homosexuellen Priester, die sich auf homo-perversen Kontaktseiten herumtreiben, sich auspeitschen lassen wollen oder auch Unterricht im "richtigen Umgang mit dem Rohrstock" auf Workshops "predigen", sind Feinde des Glaubens und der Kirche.

Hoffentlich folgen dem Erzbischof von Paderborn und dem Bischof von Essen weitere mutige Hirten. - Aber das gehört nur am Rande hierhin.
Ich gebe der "Verharmlosung" und auch der stillschweigenden Duldung von Homosexualität die Mitschuld an dieser Mißbrauchsdebatte. Für mich ist es rätselhaft das ein homosexuell veranlangter Mensch Domkapitular werden konnte.

Dem würde ich nicht unbedingt zustimmen wollen. - "Duldung von Homosexualität" ist im Rahmen des "Innerhalb der Kirche" ein Thema und kirchenintern zu klären. Leider haben viele Bischöfe hier ihr Versagen bewiesen. Dabei kann es - wie c.p. schon schrieb nicht an einem Körpermal ausgemacht werden, ob der Betreffende seine HS lebt oder nicht. Selbt einzelne Hinweisen auf homsexuell-auslebende Kandidaten im Priesterseminar sind meiner Kenntnis nach ungeahndet geblieben.

Mißbräuche unterliegen jedoch sowohl dem kirchlichen als auch dem staatlichen Bereich. Auch wenn sie überwiegend wohl hs. Natur sind, denn es ist wohl erwiesen, daß sich homosexuell veranlagte Menschen eine "Nische" suchen - sei es untereinander, als auch im Mißbrauch an Minderjährigen, was dann m.E. ein besonders schlimmes, abscheuliches und sündhaftes Vergehen ist.

Und da ist ganz besonders die Priesterausbildung wichtig. Es sind dort ganz strenge Maßstäbe anzulegen, wie es ja schon durch die entsprechenden Verlautbarungen aussagen. Natürlich - und das ist schon zu erwarten gewesen - halten sich nicht alle Bischöfe an diese Maßstäbe.

Schon beim geringsten Verdacht auf homosexuelles Verhalten oder gar offen gelebte HS sollten die Verantwortlichen für die Priesterausbildung tätig werden. - Aber geschieht das???

civilisation
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von civilisation »

Mir kommt da in diesem Zusammenhang mit dem Schlagwort "Ehrlichkeit im Umgang" das ziemlich randständige Phänomen der Homosexualität im Rahmen der aktuellen Mißbrauchsdebatte in den Sinn.

Vor mehreren Jahren gab es ein diözesanübergreifendes Phänomen zweier Priester, die in einer homosexuellen Beziehung lebten.

Aber irgendwie - trotz ihres sündhaft ausgelebten Triebs - waren die beiden ehrlich und gaben ihr Priesteramt auf.

In einem Filmbericht der beiden, die nunmehr offenbar im Rheinland ihre "eigene Religionsgemeinschaft" gegründet haben, sagten sie aus, daß es ohne weiteres möglich gewesen wäre, ihre Beziehung "innerhalb der Kirche" und ohne Aufgabe ihres Priesteramts weiter zu leben.

Das ist schon ein starkes Stück. Die Bischöfe hätten also stillschweigend die Homo-Versippung zugelassen?

Und dazu gehört auch anzumerken: Es sind Fehler im Umgang mit den Mißbrauchsfällen in der Vergangenheit vorgekommen. - Auch in den Orden. Und da sollte auch ein P. Mertes sein Mundwerk nicht zu weit aufreißen, am Rande mal so eingeworfen. Aber aus Fehlern kann man lernen. Da bin ich ganz optimistisch, daß die Bischöfe lernen können und auch dazu willens sind.

Deshalb mein obiger Satz in einem vorhergehenden Post:
Hoffentlich folgen dem Erzbischof von Paderborn und dem Bischof von Essen weitere mutige Hirten. - Aber das gehört nur am Rande hierhin.

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Gamaliel
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Gamaliel »

Aus der Enzyklika "Ad catholici sacerdotii":
Merkmale der Berufung
72 Für den wachsamen und erfahrenen Blick des Seminarleiters, der die ihm anvertrauten jungen Männer und ihre Neigungen im einzelnen liebevoll studiert, wird es nicht schwierig sein, sich über den echten Priesterberuf eines jeden zu vergewissern. Dieser zeigt sich, wie ihr wisst, Ehrwürdige Brüder, weniger in einem Gefühle des Herzens oder in einer spürbaren Neigung der Seele, die mitunter fehlen oder vergehen können, sondern vielmehr in der rechten Absicht des Priesteramtskandidaten im Verein mit all den körperlichen, geistigen und sittlichen Anlagen, die ihn für diesen Stand geeignet machen. Wer nach dem Priestertum strebt einzig aus dem edlen Beweggrund, sich dem Dienste Gottes und dem Heile der Seelen zu weihen, und dazu gediegene Frömmigkeit, erprobte Reinheit des Lebens und genügendes Wissen — „genügend" in dem von Uns oben erklärten Sinn — besitzt oder sich ernstlich darum bemüht, der zeigt, dass er von Gott zum Priesterstand berufen ist. Wer dagegen, vielleicht von unklugen Eltern gedrängt, diesen Stand erwählen wollte wegen der Aussicht auf zeitliche und irdische Vorteile, die er im Priestertum sieht oder von ihm erhofft, wie es in der Vergangenheit häufiger geschah; wer sich gewohnheitsmäßig gegen Gehorsam und Disziplin vergeht, wer wenig Neigung zur Frömmigkeit, wenig Liebe zur Arbeit und wenig Seeleneifer besitzt; besonders aber wer zur Sinnlichkeit neigt und auf Grund einer langen Erfahrung gezeigt hat, dass er sie nicht zu beherrschen versteht; wer endlich ungeeignet ist für das Studium, so dass er voraussichtlich den vorgeschriebenen Studiengang nicht mit genügendem Erfolg machen kann: alle diese sind für das Priestertum nicht geschaffen! Lässt man sie aber doch gleichsam bis zur Schwelle des Heiligtums kommen, so macht man ihnen den Rücktritt immer schwieriger, ja man treibt sie vielleicht sogar an, aus menschlichen Rücksichten die Schwelle des Heiligtums ohne Beruf und priesterlichen Geist zu überschreiten.
Die Hauptverantwortung trägt aber stets der Bischof. Denn nach dem strengen Gesetzt der Kirche „darf er keinem die höheren Weihen spenden, von dessen kanonischer Eignung er nicht auf Grund positiver Beweise moralische Sicherheit hat. Sonst begeht er selbst nicht bloß eine sehr schwere Sünde, sondern setzt sich noch obendrein der Gefahr aus, auch fremder Sünden mitschuldig zu werden" (Cod. Iur. Can. can. 973, § 3). In diesem Kanon klingt sehr deutlich die Mahnung des Apostels an Timotheus nach: „Lege niemand voreilig die Hände auf, und mache dich nicht fremder Sünden mitschuldig!" (1 Tim. 5, 22.) „Voreilig die Hände auflegen, bedeutet aber", nach einer Erklärung Unseres Vorgängers, des hl. Leo des Großen, „die Übertragung der priesterlichen Würde an die, welche noch nicht die Reife des Alters und das Verdienst des Gehorsams besitzen, noch genügend lange erprobt sind und ihre Treue gegenüber der Kirchenzucht bewiesen haben; und sich fremder Sünden mitschuldig machen, bedeutet, dass der weihende Bischof so wird, wie jener ist, der die Weihe nicht verdient" (Ep. 12: P.L. 54, 647). „Darum", so richtet der hl. Johannes Chrysostomus an den Bischof das Wort, „wirst auch du für seine vergangenen und zukünftigen Sünden bestraft werden, der du ihm die Würde verliehen hast" (Hom. 16 in Tim.: P. G. 62, 587).

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Juergen
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Juergen »

Das ist zwar schön und fromm geschrieben, aber bietet keinen Schutz davor, daß nicht doch Leute zu Priestern geweiht, werden, die besser nicht geweiht würden.

Die Leitung der Seminare hat schon ein Auge auf die Kandidaten und "siebt" auch aus. Dabei gibt es Fälle
- in denen zurecht jemand zugelassen wird
- in denen zurecht jemand nicht zugelassen wird
- in denen zu unrecht jemand zugelassen wird
- in denen zu unrecht jemand nicht zugelassen wird

Sowohl die Leitung als auch die Bischöfe sind eben nur Menschen, die auch Fehler machen. - Oder um es anders zu sagen: "Man guckt den Menschen nur vor den Kopp und nicht hinein."

Die Kritiker jedoch haben es HINTERHER einfach. Die brauchen nur zu sagen:
"Wie konnte man den nur zulassen? Der Bischof hat versagt! Der Regens hat versagt!"
Gruß Jürgen

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ifugao
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von ifugao »

Lege niemand voreilig die Hände auf, und mache dich nicht fremder Sünden mitschuldig!" (1 Tim. 5, 22.)

Das war wohl als liebevolle Ermahnung des Apostels an seinen 16-jährigen Bischof Timotheus gedacht. ;)
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Gamaliel
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Gamaliel »

@Juergen

Da gebe ich Dir im Prinzip recht.
Mein Gedanke beim Zitieren obiger Textpassagen war nicht, einen Weg aufzuzeigen, wie ungeeignete Kandidaten absolut sicher erkannt und ausselektiert werden können, sondern den Blick von rein negativen Maßnahmen, auf positive zu lenken.

Meine Überlegung: Es bringt nichts, noch mehr Überprüfungen, Hindernisse, Screenings,... einzuführen. Das sieht man auch im staatlichen Bereich: Hat die Fülle an Gesetzen, die Straftaten und letztlich die bösen Menschen verringert oder gar verhindert? Ich meine ganz klar, nein.
Daher zurück an den Start, also zu den bewährten vorkonziliaren Prinzipien, wie sie z.B. Pius XI. schildert. Die Förderung und Einforderung der Tugenden wird nahezu automatisch die Unwürdigen aussortieren. Ergänzt durch die zwischenzeitlichen echten Erkenntnisse und Fortschritte der Medizin, Psychiatrie,... sollte man eine relativ hohe "Trefferquote" erhalten.
All das hilft natürlich nichts, wenn die Diözesanbischöfe ihren Amtspflichten nicht nachkommen.

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Berolinensis
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Berolinensis »

John Magee, früherer Privatsekretär von Paul VI., Johannes Paul I. und Johannes Paul II., und Vorgänger von Piero Marini als päpstlicher Zeremoniär, ist nun endgültig als Bischof von Cloyne zurückgetreten: http://212.77.1.245/news_services/bulle ... 2&lang=en

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Juergen
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Juergen »

Das Problem dabei ist: je mehr Tests etc. eingeführt werden, je findiger werden jene, die nicht auffallen wollen, sich Schlupflöcher zu suchen.


Zur Homosexualitätsproblematik:
Erzbischof Degenhardt hat das ganze seinerzeit gleichsam nicht interessiert. Was ihn interessiert hat, war die Frage, ob der Kandidat den Zölibat halten kann/will/etc. Wenn das positiv beantwortet wurde, sah er kein Problem.
Das ist auch theoretisch richtig gedacht. Wer den Zölibat hält, der vergeht sich nicht an Kindern, der feiert keine "Homo-Orgien" und der heiratet nicht.
Dennoch hat es in seiner Zeit eben auch Fälle gegeben, in denen oft kurz nach der Weihe, Leute das Priesteramt aufgegeben haben, weil sie heiraten wollten, oder auch Fällen in denen Leute in Bezug auf homosexuelle Aktivitäten auffällig geworden sind, und suspendiert wurden.
Das war für ihn nicht nur ein herber Schlag durch den Verlust der Priester, sondern es war für ihn in jedem der Fälle auch in der Hinsicht eine persönliche Enttäuschung, daß er sich belogen gefühlt hat. - Zurecht! - Ich bin sicher, daß ihn zumindest einige im Skrutinium ohne mit der Wimper zu zucken glatt ins Gesicht gelogen haben.
Gruß Jürgen

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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Gamaliel »

Juergen hat geschrieben:Ich bin sicher, daß ihn zumindest einige im Skrutinium ohne mit der Wimper zu zucken glatt ins Gesicht gelogen haben.
Und da sind wir wieder beim Thema: Wie kann so etwas passieren? Oder anders gefragt: Wieso hängt alles nur vom Skrutinium ab?

- Was ist mit den 6 Jahren Seminarausbildung? - Ah, die gibt es nicht mehr und die Herrschaften studieren an verweltlichten Fakultäten! Na dann, kein Wunder...
- Was ist mit der wöchentlichen Beichte bzw. Seelenführung? - Auch nur noch fakultativ oder gar antiquiert? Na dann, kein Wunder...
- Was ist mit der Übung in typisch priesterlichen Tugenden? - Ach so, der Tugendkatalog hat sich geändert. Heutzutage muß man weltoffen, dialogfähig, kommunikativ,... sein. Der hl. Pfarrer von Ars ist out, der Sakromanager ist in! Na dann, kein Wunder...

usw.

Christian
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Christian »

Die Zahl der Priesteramtskandidaten ist am sinken, könnte evtl. eine zentrale Ausbildung, d.h. ein Seminar für alle nördlichen Bundesländer, eins für die Mitte und ein für den Süden, Abhilfe schaffen? ich kenne mich sehr wenig mit der Thematik aus aber eine Zentralisiesrung und Straffung der Ausbildung müßte doch einiges erleichtern oder irre ich.
Erst das Lazarett zeigt was Krieg ist.
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cantus planus
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von cantus planus »

Christian hat geschrieben:Die Zahl der Priesteramtskandidaten ist am sinken, könnte evtl. eine zentrale Ausbildung, d.h. ein Seminar für alle nördlichen Bundesländer, eins für die Mitte und ein für den Süden, Abhilfe schaffen? ich kenne mich sehr wenig mit der Thematik aus aber eine Zentralisiesrung und Straffung der Ausbildung müßte doch einiges erleichtern oder irre ich.
Dass sich Priester zusammenfinden, um sich im Glauben zu stärken, wird doch bewusst verhindert. Im Bistum Osnabrück müssen Kapläne z. B. in einer Wohnung außerhalb des Pfarrhauses leben, um sich an die Zeit als Einzelkämpfer, wenn sie Pfarrer werden, zu gewöhnen. In Wien hat man das Seminar de facto aufgelöst.
In vielen Diözesen wird Priestern untersagt, eine vita communis zu bilden.
Ich werde nicht müde, es zu betonen: dahinter steckt System! Die Blindheit der Bischöfe auf diesem Gebiet ist kein Versagen, sondern Absicht!
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‎Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky

civilisation
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von civilisation »

Christian hat geschrieben:Die Zahl der Priesteramtskandidaten ist am sinken, könnte evtl. eine zentrale Ausbildung, d.h. ein Seminar für alle nördlichen Bundesländer, eins für die Mitte und ein für den Süden, Abhilfe schaffen? ich kenne mich sehr wenig mit der Thematik aus aber eine Zentralisiesrung und Straffung der Ausbildung müßte doch einiges erleichtern oder irre ich.
So etwas wie in der von Dir beschriebenen Form gibt es schon ansatzweise.

So z.B. im Pastoralkurs I.

"Kooperative Priesterausbildung" oder so ähnlich nennt sich das, wo die Diözesen Fulda, Erfurt und Paderborn ihre Seminaristen gemeinsam ausbilden.

Bringen wird eine derartige kollektive Ausbildung m.M. nach überhaupt nichts.

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Juergen
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Juergen »

Gamaliel hat geschrieben:
Juergen hat geschrieben:Ich bin sicher, daß ihn zumindest einige im Skrutinium ohne mit der Wimper zu zucken glatt ins Gesicht gelogen haben.
Und da sind wir wieder beim Thema: Wie kann so etwas passieren? Oder anders gefragt: Wieso hängt alles nur vom Skrutinium ab?
Das Skrutinium ist der letzte Punkt in einer Kette. Natürlich werden auch Beeurteilungen von Regens etc. zu Rate gezogen.
Gamaliel hat geschrieben:- Was ist mit den 6 Jahren Seminarausbildung? - Ah, die gibt es nicht mehr und die Herrschaften studieren an verweltlichten Fakultäten! Na dann, kein Wunder...
Naja, die Studenten sind ja nur für die universitären Dinge an "verweltlichten Fakultäten" (was immer das sein soll).
Gamaliel hat geschrieben:- Was ist mit der wöchentlichen Beichte bzw. Seelenführung? - Auch nur noch fakultativ oder gar antiquiert? Na dann, kein Wunder...
Die Leute müssen ja ganz schön viel sündigen...
Gamaliel hat geschrieben:- Was ist mit der Übung in typisch priesterlichen Tugenden? - Ach so, der Tugendkatalog hat sich geändert. Heutzutage muß man weltoffen, dialogfähig, kommunikativ,... sein. Der hl. Pfarrer von Ars ist out, der Sakromanager ist in! Na dann, kein Wunder...
Zähl mal konkret ein paar dieser Tugenden auf.
Gruß Jürgen

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