Ökumene

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Reinhard
cum angelis psallat Domino
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Re: Ökumene

Beitrag von Reinhard »

lutherbeck hat geschrieben:Dein Haß aber wird Dich da nicht weiterbringen...
Nein, Hass habe ich nicht.

Ich leide sehr unter der Zerrissenheit der Kirche, ich könnte deswegen heulen, und manchmal tue ich es auch.
Die Versöhnung ist mir ein persönliches Anliegen.

Aber auf der Basis von Unglauben lässt sich die Kirche nicht bauen.
Und Glaube ist keine Politik, wo man nur Kompromisse finden muss.

Raphael

Re: Ökumene

Beitrag von Raphael »

lutherbeck hat geschrieben:Was Du für das "dreschen von Allgemeinplätzen" hällst, ist einfach meine Meinung - ich persönlich denke einfach, daß im Vatikan so viel Kompetenz sitzt, daß sie einen wahren Irrlehrer benennen und zur Umkehr ( oder zum abdanken ) bewegen könnten.

Das sie das bei Kardinal Lehmann bisher jedoch nicht getan haben, ist für mich Zeichen seiner weiterhin bestehenden Anerkennung beim Heiligen Stuhl!

So einfach ist das!
Dann werde ich 'mal Deine private Meinung zur Kenntnis nehmen, obwohl sie so fundiert ist, daß sie lediglich für die Rundablage taugt! :roll:
lutherbeck hat geschrieben:Diese einfach Annahme und das darin enthaltene Vertrauen in die Fähigkeiten des Vatican (durch einen einfachen Lutheraner wie mich) ist doch wohl nicht schlecht?
Fishing for compliments?! :D

Als bekennender Akademiker solltest Du Dich nicht auf die sancta simplicitas zurückziehen, sonst fühlen sich Deine Gesprächspartner womöglich verarscht! :daumen-runter:
lutherbeck hat geschrieben:Aber Du als wackerer Katholik hast sicher Belege dafür, warum der Vatikan sich bisher nicht getraut hat, gegen diesen "bösen Irrlehrer in den eigenen Reihen" vorzugehen - nicht wahr?

Bitte - teile sie mit mir!

Lutherbeck
Da ich nicht behauptet hatte, die Gründe dafür, daß Kardinal Lehmann im Amte verbleibt, zu kennen, werde ich auch keine Mitteilungen hierüber machen. 8)

Raphael

Re: Ökumene

Beitrag von Raphael »

lutherbeck hat geschrieben:Daher einfach mal den Ball flach halten...
Wenn man über die hohen Dinge spricht, sollte man den Ball gerade nicht flach halten.

Deine Einlassungen hier lassen den Schluß zu, der ökumenische Dialog sei ein reiner Austausch von Meinungen. Diese Meinungen müßten nur ordentlich in einen Topf geworfen, kräftig umgerührt und anschließend mit ein paar Bibelsprüchen garniert als die nun neu erfundene/gefundene WAHRHEIT verbreitet werden.

Allein dies ist ein Irrtum! 8)

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ChrisCross
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Re: Ökumene

Beitrag von ChrisCross »

lutherbeck hat geschrieben::huhu:
Florianklaus hat geschrieben:
lutherbeck hat geschrieben:Mit Ignoranz hält man nur die Aufhebung der Teilung des "Leibes des Herrn" auf; aber diese (sündige?) Haltung kennen wir ja... :gaehn:

Aber es ist doch wie bei einem zerstrittenen Ehepaar - wenn nicht beide ihre Fehler ehrlich aufarbeiten und es guten Willens gemeinsam wieder miteinander versuchen - kommt eben keine Versöhnung zustande!

Versöhnung nur mit einem klappt nicht; man muß auch das Herz füreinander öffnen...

:verliebt:
Dann fangt doch mal mit einem kleinen ökumenischen Schritt an und führt die apostolische Sukzession für Eure geistlichen Ämter ein anstatt die Ordination zu demontieren.
Würde ich sofort tun! Meine Hand darauf, lieber Bruder! Was kommt von eurer Seite dazu?

:huhu:
Die rechte Lehre. Und das ist sicher nicht die der EKD oder sonstwem angepasste. Also hör bitte endlich auf, von Rom zu verlangen, dem Heiligen Geist bei seinem Wirken in der Kirchengeschichte über längere Zeit Irrtümer und Nachlässigkeiten einzugestehen.
Tu excitas, ut laudare te delectet, quia fecisti nos ad te et inquietum est cor nostrum, donec requiescat in te.
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lifestylekatholik
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Re: Ökumene

Beitrag von lifestylekatholik »

ChrisCross hat geschrieben:Die rechte Lehre.
So ist es. Und solange sich Menschen weigern, die Lehre Christi und seiner Apostel zu bekennen, solange halten sie sich getrennt von der Kirche.

Ist doch eigentlich ganz einfach zu verstehen. :achselzuck:
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«

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Edi
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Re: Ökumene

Beitrag von Edi »

Nochmals zu Lehmann zurück:

"1992 sagte er, die Auferstehung sei für ihn „auf jeden Fall ein reales Ereignis“, aber mit der historischen Tatsächlichkeit sei es „so eine Sache“.17 Wörtlich sagt er: „Die Auferweckung Jesu Christi durch Gott den Vater ist, streng genommen, ein Geschehnis in der Sphäre Gottes, das im Kern nicht zu unserer Geschichte gehört. Aber es wirkt sich als Ereignis in Raum und Zeit aus.“ Hinter diesen verklausulierten Formulierungen steht, genauso wie hinter der von vielen Theologen gebrauchten Ausdrucksweise, die Auferstehung sei zwar „ein wirkliches, aber nicht ein historisches Ereignis“, die Überzeugung, dass der Leichnam Christi nicht wieder lebendig wurde, sondern dass Christus nur im Glauben der Jünger auferstanden sei. Die Jünger seien zur Überzeugung gelangt, dass Jesus nun bei Gott sei, und nannten dies „Auferstehung“."

http://www.piusbruderschaft.de/archiv-n ... es-papstes
Es lebt der Mensch im alten Wahn.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
der Irrtum findet immer freie Bahn,
die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.

Die meisten Leute werden immer schmutziger je älter sie werden, weil sie sich nie waschen.

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lutherbeck
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Re: Ökumene

Beitrag von lutherbeck »

Na ja - in unserer so "aufgeklärten" Zeit kann sich vermutlich kaum einer vorstellen, wie so etwas zugehen soll..

Und so suchen eben viele Leute nach "Erklärungen", welche auf dem heute gängigen Weltbild beruhen, um nicht als Spinner dazustehen...

Ich persönlich sehe das anders: ich traue dem Heiligen Geist buchstäblich alles zu! Und Dinge, die sich mir nicht erklären, oder bei denen ich nicht als "Zeuge" dabei war - sind für mich Gehimnisse des Glaubens, an denen ich nicht rütteln werde.

:)
"Ich bin nur ein einfacher demütiger Arbeiter im Weinberg des Herrn".

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Reinhard
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Re: Ökumene

Beitrag von Reinhard »

lutherbeck hat geschrieben:Na ja - in unserer so "aufgeklärten" Zeit kann sich vermutlich kaum einer vorstellen, wie so etwas zugehen soll..
Ja, das ist dieses verdammte Erbe der Aufklärung aus dem 18. Jahrhundert, das das Denken Europas gefangen hält.
Aber das ist in der Sache einfach nur sowas von "von gestern" ....

Trotzdem ist es auch in unserem Denken viel mächtiger, als es uns bewusst ist.

David Ben Gurion hat das zugespitzt auf den Satz "Wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist."
Jeder, der nicht nur theoretisch Gott nachfolgt, wird irgendwann Seiner Realität begegnen, und damit auch Seinen Wundern.
Damit meine ich nicht die Hinein-Interpretiererei "aufgeklärter" Theologen, die jeden Pups zum Wunder erklären, "man muss es nur sehen wollen".
Nein, das halte ich für gesteuerten Selbstbeschiss. Ich rede wirklich von Gottes übernatürlichem Handeln, das über jeden Zweifel erhaben ist.

Wir werden das schon ganz von alleine erleben, wenn wir uns nur tatsächlich und existentiell auf Ihn einlassen ...
Und da wären wir wieder bei dem Glauben, der als Fundament für den einzelnen Gläubigen und für die Kirche unabdingbar ist.

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lifestylekatholik
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Re: Ökumene

Beitrag von lifestylekatholik »

Reinhard hat geschrieben:Wir werden das schon ganz von alleine erleben, wenn wir uns nur tatsächlich und existentiell auf Ihn einlassen ...
Woran denkst du, wenn du sagst "sich existenziell auf Ihn einlassen"?
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«

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Edi
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Re: Ökumene

Beitrag von Edi »

lutherbeck hat geschrieben:Na ja - in unserer so "aufgeklärten" Zeit kann sich vermutlich kaum einer vorstellen, wie so etwas zugehen soll..

Und so suchen eben viele Leute nach "Erklärungen", welche auf dem heute gängigen Weltbild beruhen, um nicht als Spinner dazustehen...

Ich persönlich sehe das anders: ich traue dem Heiligen Geist buchstäblich alles zu! Und Dinge, die sich mir nicht erklären, oder bei denen ich nicht als "Zeuge" dabei war - sind für mich Gehimnisse des Glaubens, an denen ich nicht rütteln werde.

:)
Heiliger Geist ist ein richtiges Stichwort. Aber auch wenn man die Schöpfung ansieht, sieht man doch viele Wunder und schliesslich ist es auch ein grosses Wunder, dass ein Gott für den Menschen stirbt (was heut auch gerade von Theologen wie Schneider und viele andere infrage gestellt wird) und wir dadurch spürbar und real Sündenvergebnung erlangen können. Wer diese aus eigener Erfahrung kennt, der hat auch keine Probleme mit dem Auferstehungsglauben. Wer die Vergebung nur auf dem Papier kennt und vor lauter Theologie nicht mehr weiß, was oben und unten ist, der zweifelt freilich an allem.
Es lebt der Mensch im alten Wahn.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
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Reinhard
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Re: Ökumene

Beitrag von Reinhard »

lifestylekatholik hat geschrieben:Woran denkst du, wenn du sagst "sich existenziell auf Ihn einlassen"?
Glaube hat ja auch die Komponente des Vertrauens.

Wenn jemand in ein Kloster eintritt, dann investiert er nicht nur "ein bisschen" für Gott, sondern alles, auch seine bürgerliche Existenz. Im Vertrauen auf Gott !

Wenn wir als Nichtkleriker uns Gott anvertrauen, können wir ja auch Teile unseres privaten, beruflichen und sonstigen Lebens noch unter den Gesetzmäßigkeiten einer "normalen bürgerlichen Existenz" belassen, und das Leben mit Gott sozusagen auf eine "fromme Insel" eingrenzen. Dann bleibt das Leben mit Gott nur eine Komponente, die zwar dazugehört, aber eben nicht das ganze Leben umfasst.

"Existentiell" heißt für mich, dass Gott in allen Bereichen meines Lebens das Sagen hat (in aller Unvollkommeheit, sicherlich ...),
und dass ich Ihm erlaube, auch die innersten Bereiche meines Lebens umzukrempeln.

Wie das konkret im Einzelnen aussieht, ist unterschiedlich, das ergibt sich aus dem Hören auf Gott.
Bei "existentiell" kommt es mir auf die Vorbehaltlosigkeit an. Auch, dass "es weh tun darf".

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lifestylekatholik
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Re: Ökumene

Beitrag von lifestylekatholik »

Reinhard hat geschrieben:Wenn jemand in ein Kloster eintritt, dann investiert er nicht nur "ein bisschen" für Gott, sondern alles, auch seine bürgerliche Existenz. Im Vertrauen auf Gott !

Wenn wir als Nichtkleriker uns Gott anvertrauen, können wir ja auch Teile unseres privaten, beruflichen und sonstigen Lebens noch unter den Gesetzmäßigkeiten einer "normalen bürgerlichen Existenz" belassen, und das Leben mit Gott sozusagen auf eine "fromme Insel" eingrenzen. Dann bleibt das Leben mit Gott nur eine Komponente, die zwar dazugehört, aber eben nicht das ganze Leben umfasst.

"Existentiell" heißt für mich, dass Gott in allen Bereichen meines Lebens das Sagen hat
Ich würde das, was du sagst, so verstehen, dass du meinst, nur wer als Kleriker in ein Kloster eintrete, lasse sich existenziell auf Gott ein und werde "Gottes übernatürliches Handeln, das über jeden Zweifel erhaben ist", "ganz von alleine erleben". – Meinst du das so?
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Melody
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Re: Ökumene

Beitrag von Melody »

Ich verstehe Reinhard so, dass er meint, dass es einfacher sei, sich in einem Kloster "existentiell" auf Gott einzulassen, da man dort automatisch ALLES Gott übergebe, während man als Normalsterblicher auch Teile seines Lebens für sich behalten kann, und das "bürgerliche Leben" und das "christliche Leben" parallel nebeneinander existieren.

Ich denke allerdings, dass es auch in einem Kloster möglich sein wird, sich nicht wirklich komplett in allem Gott zu überlassen, auch wenn es dort sicherlich schwieriger ist, oder?!
Ewa Kopacz: «Für mich ist Demokratie die Herrschaft der Mehrheit bei Achtung der Minderheitenrechte, aber nicht die Diktatur der Minderheit»

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Edi
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Re: Ökumene

Beitrag von Edi »

Melody hat geschrieben: Ich denke allerdings, dass es auch in einem Kloster möglich sein wird, sich nicht wirklich komplett in allem Gott zu überlassen, auch wenn es dort sicherlich schwieriger ist, oder?!
Und wie das möglich ist, man kann im Kloster sogar den Unglauben bewahren. Man sieht doch, dass auch geistliche Personen sehr ungeistlich sein können und ihre frommen Übungen nur aus Tradition machen. Es ist in einigen Berufen so, dass lediglich Programm gemacht wird und die echte Berufung fehlt. In der Kirche ist das keineswegs anders. Der eine Bischof macht sein professorales Programm weiter fast wie bisher, streicht es noch ein wenig an und schon hat sich's. Das Heil der Seelen interessiert ihn kaum oder gar nicht.
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cantus planus
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Re: Ökumene

Beitrag von cantus planus »

lutherbeck hat geschrieben:
cantus planus hat geschrieben:Es bestätigt meine These, dass der Bischofsstuhl zu Mainz vakant ist und Rom offensichtlich den Schlaf der Gerechten schläft. Lehmann ist kein Bischof, sondern ein innerkirchliches Problem, dessen Lösung sich Rom seit Jahren und zum Nachteil der Gläubigen verweigert.
Warum unterstellst Du Rom "es schlafe"?

Kann es nicht auch sein, daß Rom dieses angebliche "Problem" einfach ganz anders bewertet?

Vielleicht hat man dort auch ein weiteres Herz und sieht die Dinge nicht so kleinkrämerhaft - im Hause des Vaters sind doch viele Wohnungen...

:)
Im Hause des Vaters sind aber auch Wände und Türen. Wäre alles offen, wollte dort ja keiner wohnen. Hat nicht Christus gelehrt, dass der rechte Weg ein schmaler Pfad sei?

Im Übrigen halte ich mich an das, was die Kirche lehrt. Mithin also an jene Aussagen, denen Lehmann offen widerspricht. Wenn du die Lehre der katholischen Kirche als "kleinkrämerhaft" ansiehst, ist das deine Sache.

Warum Rom nichts unternimmt, könnte ich auf verschiedene Weise erklären. "Schlafen" ist dabei noch die freundlichste Variante. Daran kannst du also meinen guten Willen erkennen.
Nutzer seit dem 13. September 2015 nicht mehr im Forum aktiv.

‎Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky

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Edi
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Re: Ökumene

Beitrag von Edi »

cantus planus hat geschrieben: Warum Rom nichts unternimmt, könnte ich auf verschiedene Weise erklären. "Schlafen" ist dabei noch die freundlichste Variante.


Wenn man die römischen Veröffentlichungen liest, dann muss man erkennen, das sich nicht wenige deutsche Bischöfe nicht daran halten, was du ja auch bestätigst mit deiner Aussage. Lutherbeck kann diese selber nachlesen und sollte nicht so autoritätsgläubig sein in diesem Falle.
Es fehlte Papst JP II der Mut sich durchzusetzen, das haben etliche Bischöfe und Theologen geäussert z.B. mit der Aussage er könne nicht regieren. Offenbar ist Lehmann durch den Druck anderer deutscher Bischöfe zum Kardinal ernannt worden.
Für den jetzigen Papst scheint ähnliches zu gelten. Er ist ja auch als Prof. in Tübingen gewichen und die Studentenproteste waren. Benedikt ist gewiss ein feiner Mann und sehr guter Theologe, aber wie manche Dinge gezeigt haben wie die Geschichte mit dem vorgesehenen Weihbischof in Linz, hat er sich da auch nicht durchgesetzt. Wobei dort gewiss auch der dortige unfähige und überforderte Bischof eine Rolle spielte.
Ein neuer Papst müsste andere Bischöfe einsetzen und den alten einmal ordentlich an die Rippen gehen oder sie im Falle des Ungehorsams kalt stellen.
Es lebt der Mensch im alten Wahn.
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die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.

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Reinhard
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Re: Ökumene

Beitrag von Reinhard »

Stylie hatte die Frage gestellt, was ich denn unter "sich existentiell auf Gott einlassen" verstehe ...

Darauf hatte ich schlaglichtartig in Beispielen verschiedene Aspekte beleuchtet, und schließlich am Ende als zusammengefasst:
Bei "existentiell" kommt es mir auf die Vorbehaltlosigkeit an. Auch, dass "es weh tun darf".

Da macht es wenig Sinn, die verschiedenen Aspekte gegeneinander auszuspielen.

Natürlich kann man auch im Kloster Gott die wichtigsten Bereiche seines Lebens vorenthalten ...
- aber seinen ganzen Besitz, die Freizügigkeit und die Macht über sich selbst für Gott zu opfern ist ein großer Schritt: existentiell !
Genauso, wenn ich als normaler Mensch alle meine "privaten Inseln" an Gott aufopfere, und das vollständig, dann ist das - existentiell.

Das "Gott ganz gehören" wollte ich in Beispielen greifbar machen, denn das ist ja eigentlich unsere Bestimmung.
(ganz egal, ob Kleriker oder Laie)

Raphael

Re: Ökumene

Beitrag von Raphael »

Reinhard hat geschrieben:Stylie hatte die Frage gestellt, was ich denn unter "sich existentiell auf Gott einlassen" verstehe ...

Darauf hatte ich schlaglichtartig in Beispielen verschiedene Aspekte beleuchtet, und schließlich am Ende als zusammengefasst:
Bei "existentiell" kommt es mir auf die Vorbehaltlosigkeit an. Auch, dass "es weh tun darf".

Da macht es wenig Sinn, die verschiedenen Aspekte gegeneinander auszuspielen.

Natürlich kann man auch im Kloster Gott die wichtigsten Bereiche seines Lebens vorenthalten ...
- aber seinen ganzen Besitz, die Freizügigkeit und die Macht über sich selbst für Gott zu opfern ist ein großer Schritt: existentiell !
Genauso, wenn ich als normaler Mensch alle meine "privaten Inseln" an Gott aufopfere, und das vollständig, dann ist das - existentiell.

Das "Gott ganz gehören" wollte ich in Beispielen greifbar machen, denn das ist ja eigentlich unsere Bestimmung.
(ganz egal, ob Kleriker oder Laie)
Wenn Du den Begriff "existentiell" benutzt, leuchten bei einem Tradi, wie sie sich bspw. im Umfeld der FSSPX versammeln, direkt alle Alarmlämpchen auf! 8)

Denn der Existentialismus als philosophische Richtung stammt urspünglich aus dem protestantischen Umfeld. Stichwort: Søren Kierkegaard

Im weiteren Verlauf haben sich dann bekennende Atheisten dieser philosophischen Schule weitgehend bemächtigt. Stichwort: Jean-Paul Sartre und Martin Heidegger

Darüber hinaus hat "existentiell" eine empirische Komponente; mithin eine Komponente, die dem rationalistisch durchstrukturierten Tradi-Glauben immer schon suspekt war.

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lifestylekatholik
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Re: Ökumene

Beitrag von lifestylekatholik »

Reinhard hat geschrieben:aber seinen ganzen Besitz, die Freizügigkeit und die Macht über sich selbst für Gott zu opfern ist ein großer Schritt: existentiell !
Genauso, wenn ich als normaler Mensch alle meine "privaten Inseln" an Gott aufopfere, und das vollständig, dann ist das - existentiell.
Wie opferst du denn deine »privaten Inseln«, ja deine Macht über dich Gott auf?
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«

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Reinhard
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Re: Ökumene

Beitrag von Reinhard »

Raphael hat geschrieben:Wenn Du den Begriff "existentiell" benutzt, leuchten bei einem Tradi, wie sie sich bspw. im Umfeld der FSSPX versammeln, direkt alle Alarmlämpchen auf! 8)

Denn der Existentialismus als philosophische Richtung stammt urspünglich aus dem protestantischen Umfeld. Stichwort: Søren Kierkegaard

Im weiteren Verlauf haben sich dann bekennende Atheisten dieser philosophischen Schule weitgehend bemächtigt. Stichwort: Jean-Paul Sartre und Martin Heidegger

Darüber hinaus hat "existentiell" eine empirische Komponente; mithin eine Komponente, die dem rationalistisch durchstrukturierten Tradi-Glauben immer schon suspekt war.
Oha !
Ja, ich bin bezüglich der klassischen Philosopie ein ziemlicher Laie, und ich frage mich, ob das mehr eine Behinderung ist oder eine Gnade ... ;)

Jedenfalls dachte ich bei "existentiell" überhaupt nicht an diese Philosophen, sondern an "umfassend meine gesamte Existenz (dieses Wort wieder im bürgerlichen, nicht im philosophischen Sinne) betreffend". Aber gut, das ist ja dank der Nachfragen wohl deutlich geworden.
lifestylekatholik hat geschrieben:Wie opferst du denn deine »privaten Inseln«, ja deine Macht über dich Gott auf?
Das ist eine gute Frage.
Erstmal ist da die Grundsatzentscheidung, dass Gott alles von mir wollen darf. Mit allem was das jemals bedeuten mag.
Das schließt natürlich auch Fragen wie Berufung, Zölibat oder Familie, Beruf und Wohnort ein.

Im Einzelnen heißt es, dass ich Fragen und Entscheidungen ausdrücklich in Zwiesprache mit Ihm, im Gebet kläre.
So bin ich ziemlich sicher, dass meine Berufung tatsächlich die Familie ist, und dass ich jetzt hier in Ostdeutschland am richtigen Platz bin. Diese Fragen habe ich intensiv durchbetet, als sie anstanden. Das Gebet hier nicht als fromme Übung, sondern ausdrücklich als Reden und Hören. Und selbst sowas wie das neue Auto letztes Jahr, da habe ich solche Fragen wie welches, und woher usw. auch immer "nebenbei" mit bebetet.

Aber Du fragst ja, wie sich das jetzt im Alltäglichen verwirklicht ... Wenn ich mich z.B. mit meiner Frau streite, bete ich auch manchmal nebenher, frage was davon jetzt Rechthaberei ist, was jetzt wichtig ist, werfe die Geschichte vor Gott und bitte Ihn, dass Er jetzt daraus etwas gutes macht.
Oft merke ich dann, wie sowas dann eine überraschende Wendung nimmt, oder wie mir dabei plötzlich ein ganz bestimmter Punkt klar wird. Dass Er offenbar seine Finger mit im Spiel hat.

Das ist nur ein Beispiel. - Um eine wirklich aussagekräftige Antwort zu geben, merke ich, muss ich selber noch über einiges nachdenken und mir selbst auch noch Rechenschaft ablegen.
Der Selbstanspruch ist ja das Eine, aber die kleine Münze des Alltags ist das Andere, auch bei mir.

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Re: Ökumene

Beitrag von ad_hoc »

Respekt, Reinhard

Du hast was erkannt und praktizierst es, was viele nicht erkennen.

Gruß, ad_hoc
quidquid cognoscitur, ad modum cognoscentis cognoscitur (n. Thomas v. Aquin)

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lutherbeck
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Re: Ökumene

Beitrag von lutherbeck »

Der vatikanische "Ökumene-Minister", Kardinal Kurt Koch, schlägt eine Gemeinsame Erklärung über Kirche, Eucharistie und Amt vor.
aus:
http://www.ekd.de/aktuell_presse/news_2 ... umene.html

Na, das wäre doch mal etwas!

:)
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ChrisCross
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Re: Ökumene

Beitrag von ChrisCross »

lutherbeck hat geschrieben:
Der vatikanische "Ökumene-Minister", Kardinal Kurt Koch, schlägt eine Gemeinsame Erklärung über Kirche, Eucharistie und Amt vor.
aus:
http://www.ekd.de/aktuell_presse/news_2 ... umene.html

Na, das wäre doch mal etwas!

:)
Was erhoffst du dir denn davon? "Si quis ... anathema sit"? :achselzuck:
Tu excitas, ut laudare te delectet, quia fecisti nos ad te et inquietum est cor nostrum, donec requiescat in te.
Augustinus Conf. I. 1

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Re: Ökumene

Beitrag von lutherbeck »

ChrisCross hat geschrieben:
lutherbeck hat geschrieben:
Der vatikanische "Ökumene-Minister", Kardinal Kurt Koch, schlägt eine Gemeinsame Erklärung über Kirche, Eucharistie und Amt vor.
aus:
http://www.ekd.de/aktuell_presse/news_2 ... umene.html

Na, das wäre doch mal etwas!

:)
Was erhoffst du dir denn davon? "Si quis ... anathema sit"? :achselzuck:
Genau das, was der Mann gesagt hat:
Die Trennung der Kirchen bezeichnete Koch als Skandal. "Dass Christen in getrennten Kirchen leben ist das große Ärgernis und verdient es, Skandal genannt zu werden." Aufgabe der Christen sei es, das was getrennt ist, zusammenzuführen. Die Einheit dürfe jedoch nicht auf die Anerkennung der Unterschiede beschränkt werden. Vielmehr gehe es auch um die Einheit des Glaubens und die Einheit in den Sakramenten.
Und auf diesem Wege loht es sich, voran zu gehen!

Meine Hand darauf, lieber Bruder!

:)
"Ich bin nur ein einfacher demütiger Arbeiter im Weinberg des Herrn".

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Re: Ökumene

Beitrag von ChrisCross »

lutherbeck hat geschrieben:
ChrisCross hat geschrieben:
lutherbeck hat geschrieben:
Der vatikanische "Ökumene-Minister", Kardinal Kurt Koch, schlägt eine Gemeinsame Erklärung über Kirche, Eucharistie und Amt vor.
aus:
http://www.ekd.de/aktuell_presse/news_2 ... umene.html

Na, das wäre doch mal etwas!

:)
Was erhoffst du dir denn davon? "Si quis ... anathema sit"? :achselzuck:
Genau das, was der Mann gesagt hat:
Die Trennung der Kirchen bezeichnete Koch als Skandal. "Dass Christen in getrennten Kirchen leben ist das große Ärgernis und verdient es, Skandal genannt zu werden." Aufgabe der Christen sei es, das was getrennt ist, zusammenzuführen. Die Einheit dürfe jedoch nicht auf die Anerkennung der Unterschiede beschränkt werden. Vielmehr gehe es auch um die Einheit des Glaubens und die Einheit in den Sakramenten.
Und auf diesem Wege loht es sich, voran zu gehen!

Meine Hand darauf, lieber Bruder!

:)
Wenn ich den Artikel recht verstehe, will man offenabr eine Kompromiss-Ökumene erreichen, sonst müsste man ja die Rückckehrökumene fordern, die aber recht deutlich abgelehnt wird. Dass eine Ökumene aus Kompromissen natürlich Verrat am Vertrauen auf die Irrtumslosigkeit diverser Konzile und der gesamten kirchlichen Tradition ist, müsste klar und unannehmbar sein.
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Re: Ökumene

Beitrag von lutherbeck »

Na ja - mit dem "Vertrauen auf die Irrtumslosigkeit diverser Konzile" ist es bei den hartgesottenene Tradis eh nicht weit her...

Aber die Karawane zieht weiter...
Preisfrage: wer hat das gesagt?

:)
"Ich bin nur ein einfacher demütiger Arbeiter im Weinberg des Herrn".

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Re: Ökumene

Beitrag von ChrisCross »

lutherbeck hat geschrieben:Na ja - mit dem "Vertrauen auf die Irrtumslosigkeit diverser Konzile" ist es bei den hartgesottenene Tradis eh nicht weit her...

Aber die Karawane zieht weiter...
Preisfrage: wer hat das gesagt?

:)
Ich hätte natürlich ergänzen können, dass sie dort irrtumslos sind, wo sie deutlich so lehren und/ oder sich in Übereinstimmung mit der Tradition befinden. Aber das wird an anderen Stellen auch immer wieder diskutiert. Eine Kompromissökumene würde dennoch die irrtumslosigkeit der Kirche verwerfen und wäre damit schriftwidrig.

Die Höhner?
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Re: Ökumene

Beitrag von lutherbeck »

Wie aber soll eine Ökumene denn überhaupt Früchte tragen, wenn jeder nur stur auf "seinen Wahrheiten" beharrt?

Nur zur Klarstellung: auch die Evangelischen können das gut...

:achselzuck:

Aus
http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=h ... svpMnM3Akw
Die Hunde bellen, die Karawane zieht weiter.

Wir lassen uns nicht durch Kritik von unseren Zielen abbringen; man soll unbeirrt von äußeren Widerständen seinen Weg verfolgen.

Die Redensart hat ihren Ursprung im orientalischen Raum. Hier haben Hunde einen schlechten Ruf und gelten als unrein, Kamele andererseits werden als weise Tiere angesehen. Der Ausspruch wurde vor allem durch den ehemaligen Bundeskanzler Helmut Kohl bekannt, der die Redensart 1988 in einer Rede zitierte.
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Re: Ökumene

Beitrag von ChrisCross »

lutherbeck hat geschrieben:Wie aber soll eine Ökumene denn überhaupt Früchte tragen, wenn jeder nur stur auf "seinen Wahrheiten" beharrt?

Nur zur Klarstellung: auch die Evangelischen können das gut...

:achselzuck:
Ich würe es so formulieren, dass nicht die Ökumene Früchte in diesem Zusammenhang trägt, sondern selbst die Frucht ist. Denn einer wahren Einheit, die nur im rechten Glauben und Gehorsam bestehen kann, müssen diverse ernsthafte theologische Auseinandersetzungen vorausgehen. Um solche Gespräche führen zu können, muss natürlich jeder ersteinmal auf seiner Meinung, die du als eigene Wahrheit bezeichnest, bestehen, sonst kann man sie schließlich nicht ernsthaft vertreten. Und wenn es sich um ernsthafte theologische Gespräche handeln, kann das ganze eben, wenn es auf Einheit ausgerichtet ist, nicht derartig ausfallen, dass man einfach bei den verschiedenen Positionen bleibt, und dann Einheit proklamiert, wo keine besteht. Es braucht also eine ernsthafte theologische Auseinandersetzung in strittigen Punkten. Erst wenn die eine Wahrheit auch für den anderen als solche klar ist, und er sie annimmt, können wir von Ökumene sprechen. Wie lange das dauern mag, und wie viele Protestanten sich dadurch bekehren lassen, sei dahingestellt, aber alles andere, das den Wahrheitsanspruch der Kirche aufgibt, wäre die Aufgabe der selben.
1Tim 3,15 Falls ich aber länger ausbleibe, sollst du wissen, wie man sich im Hauswesen Gottes verhalten muss, das heißt in der Kirche des lebendigen Gottes, die die Säule und das Fundament der Wahrheit ist.
Bei den meisten Evangelischen fällt mir auf, dass dieses Beharren auf einer Meinung eher darin besteht, als einzig wahr die Wahlfreiheit der Meinungen und deren auch widersprüchliche Berechtigung anzunehmen, als tatsächlich klare Positionen zu vertreten und zu fordern.
Tu excitas, ut laudare te delectet, quia fecisti nos ad te et inquietum est cor nostrum, donec requiescat in te.
Augustinus Conf. I. 1

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lutherbeck
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Re: Ökumene

Beitrag von lutherbeck »

Bei den meisten Evangelischen fällt mir auf, dass dieses Beharren auf einer Meinung eher darin besteht, als einzig wahr die Wahlfreiheit der Meinungen und deren auch widersprüchliche Berechtigung anzunehmen, als tatsächlich klare Positionen zu vertreten und zu fordern.
Nicht ganz falsch...
"Ich bin nur ein einfacher demütiger Arbeiter im Weinberg des Herrn".

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cantus planus
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Re: Ökumene

Beitrag von cantus planus »

lutherbeck hat geschrieben:Na ja - mit dem "Vertrauen auf die Irrtumslosigkeit diverser Konzile" ist es bei den hartgesottenene Tradis eh nicht weit her...
Unsinn. Genau die scheinen mir die einzigen zu sein, die das ernstnehmen. Tatsächlich zweifeln sie nur am II. Vaticanum, dass zu den vorangegangenen Konzilien in teilweise erheblichen und fundamentalen Widerspruch steht, und selber - ebenfalls erstmals - nicht den Anspruch erhob, verbindlich zu lehren oder zu verurteilen.

Es ist ja noch nicht einmal klar, ob das II. Vaticanum überhaupt ein Konzil im engeren Sinne war. Ich bestreite das bekanntlich, arbeite aber gerade noch am Nachweis (ich weiss, dass ich den noch schuldig geblieben bin. Das dauert ein bisschen länger).
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lutherbeck
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Re: Ökumene

Beitrag von lutherbeck »

cantus planus hat geschrieben:
lutherbeck hat geschrieben:Na ja - mit dem "Vertrauen auf die Irrtumslosigkeit diverser Konzile" ist es bei den hartgesottenene Tradis eh nicht weit her...
Unsinn. Genau die scheinen mir die einzigen zu sein, die das ernstnehmen. Tatsächlich zweifeln sie nur am II. Vaticanum, dass zu den vorangegangenen Konzilien in teilweise erheblichen und fundamentalen Widerspruch steht, und selber - ebenfalls erstmals - nicht den Anspruch erhob, verbindlich zu lehren oder zu verurteilen.

Es ist ja noch nicht einmal klar, ob das II. Vaticanum überhaupt ein Konzil im engeren Sinne war. Ich bestreite das bekanntlich, arbeite aber gerade noch am Nachweis (ich weiss, dass ich den noch schuldig geblieben bin. Das dauert ein bisschen länger).
Na schön - aber: waren dann nicht alle Päpste, Kardinäle etc., die sich auf das V2 beriefen, Irrlehrer?
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