Weltjugendtag 2005 in Köln

Allgemein Katholisches.
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Juergen
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Weltjugendtag 2005 - Infos, Meinungen

Beitrag von Juergen »

Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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Knecht Ruprecht
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Beitrag von Knecht Ruprecht »

ich hoffe doch, dass bistum pb organisiert was, damit es für alle pilger aus der gegen günstig wird dahinzukommen.

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Juergen
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Beitrag von Juergen »

Wenn Du alleine fährst, mußt Du schon selbst die Fahrtkosten bezahlen (PB-Hamm-Köln: 19,20€; wobei Du von PB-Hamm wegen deines Semestertickets nix bezahlen mußt).

Besser ist also, sich irgendeiner Gruppe anzuschließen. Bisher gibt es aber dazu noch keine Infos.
Gruß Jürgen

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Knecht Ruprecht
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Beitrag von Knecht Ruprecht »

ein bistum wird doch wohl in der lage sein ein fanbus bzw. -zug zusammen zu stellen, wieso schaffen das manschaften der fussball regionalliga?

Gast

Beitrag von Gast »

Zuletzt geändert von Gast am Samstag 5. Februar 2005, 14:56, insgesamt 1-mal geändert.

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Juergen
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Beitrag von Juergen »

Für den WJT werden u.a. benötigt:
- 750 Liter Meßwein
- 3.000.000 Hostien
:roll:

Quelle
Gruß Jürgen

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Laura

Beitrag von Laura »

Wenn wir bei den 750 Liter Messwein mal davon ausgehen, dass keine Kelchkommunion für die Teilnehmer geplant ist, und 600 Bischöfe da sind, die wahrscheinlich zelebrieren werden, dann möchte ich auf dem WJT Bischof sein ...


Laura

Dr. Dirk
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Weltjugendtag 2005 in Köln

Beitrag von Dr. Dirk »

Die neue, offizielle Internetpräsenz vom Weltjugendtag 2005 in Köln ist online:

http://www.wjt2005.de/

Bild

Gottes Segen,
Dirk

Dr. Dirk
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Beitrag von Dr. Dirk »

Allerdings habe ich Zweifel, ob man in Deutschland so eine Veranstaltung - also was katholisches mit viel geistlichem Programm - mit der hiesigen Verbandsjugend (BDKJ & Co) überhaupt durchführen kann. Meine Zweifel wurden noch durch das Rahmenprogramm zur Übergabe des WJT-Kreuzes heute in Berlin genährt. Dort gibt es statt geistlichem Programm Koranrezitationen, einen Kreuzweg mit BDKJ und Baptisten, Stoffbannerbemalung und "Jesus Christ Superstar" (also Jesus mit Armbanduhr am Kreuz). Nachzulesen auf der Bistumsseite in Berlin:

http://gcjm.dyndns.org/kathdatberlin/pr ... 040330.htm

Also eine katholische Veranstalltung in Deutschland muss wohl immer dem Standard "interkonfessionell" und "interreligiös" genügen - nur katholisch sollte es so wenig wie möglich sein. :kratz:

Guido Horst hat in der Tagespost einen entsprechenden, lesenswerten Kommentar dazu geschrieben:
http://www.die-tagespost.de/archiv/tite ... sp?ID=8280

Meine Hoffnung ist, dass die katholische Weltjugend in Köln viel frischen Wind in die deutsche Verbandsjugendlandschaft bringen wird. Wieviel Leid (also von BDKJ & Co gestaltete Programmpunkte) ich dafür ertragen muss, wird sich zeigen. Meine Horrorvision ist "Deine Liebe ist wie Gras und Ufer" während der Papstmesse zu singen...

Hoffnung habe ich auch, dass die vielen guten Vertreter im Weltjugendtagsbüro (z.B. die von Kirche in Not) das Schlimmste verhindern können.

Bernd Heinrich Stein

Beitrag von Bernd Heinrich Stein »

Was mir dazu einfällt ist, dass gutes "Event Marketing" auch feste und identifizierbare Inhalte und Leitgedanken vermittelt. Schlechtes Event-Marketing zeichnet sich dadurch aus, dass das "Produkt" nicht mehr einwandfrei identifiziert werden kann. Ich weiß nicht wie das Ganze konkret ablaufen wird aber wenn ich mir das Programm ansehe, dann habe ich eher das Gefühl, es wird ein "Event" mit eher mäßigem (was schlecht bedeuten würde) Event-Marketing-Konzept. Ob da Profis mit am Werk waren?

Bernd Heinrich

P.S. Ich kann die ganzen Anglismen in den Themenbezeichnungen nicht mehr sehen! :(

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Juergen
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Beitrag von Juergen »

Zu dem Thema WJT gibt es schon einen Thread
http://www.kreuzgang.org/viewtopic.php?t=674

(Ich hoffe ein Mod. wird diese beiden verschmelzen)
Gruß Jürgen

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Dirk hat geschrieben:»Meine Zweifel wurden noch durch das Rahmenprogramm zur Übergabe des WJT-Kreuzes heute in Berlin genährt. Dort gibt es statt geistlichem Programm Koranrezitationen, einen Kreuzweg mit BDKJ und Baptisten, Stoffbannerbemalung und "Jesus Christ Superstar" (also Jesus mit Armbanduhr am Kreuz). Nachzulesen auf der Bistumsseite in Berlin. Also eine katholische Veranstalltung in Deutschland muß wohl immer dem Standard "interkonfessionell" und "interreligiös" genügen - nur katholisch sollte es so wenig wie möglich sein.«
Dieser Zirkus ist definitiv nicht katholisch. Da zelebriert sich die Synagoge Satans.

Jetzt wird mir klarer, woher die drei fremden, mitteljungen Leute kamen, die bei uns heute die erste Lesung und die Fürbitten vortrugen. Ach, dieser junge Mann, der den Propheten las! »Gott, der Herr, gab mir die Zunge eines Jüngers, damit ich verstehe, die Müden zu stärken durch ein aufmunterndes Wort …« Fast wollte ich da laut rufen: Dann wach doch auf, Jung! So tränig-tranig-müde klang sein Stimmchen.

Doch der nächste Vers klärte die Situation: »… Jeden Morgen weckt er mein Ohr …« Das Ohr, wohlgemerkt. Die Zunge ist gewiß erst abends dran. Hätte ich allerdings seine Fürbitten da schon gehört gehabt, hätte ich mich vielleicht wirklich nicht zurückhalten können. Um Himmels willen! Ich kann mich nicht erinnern, solch einen verschlafenen Bruder Träne jemals in der Kirche erlebt zu haben.

Die beiden halbjungen osteuropäischen Damen, die auch Fürbitte hielten, sprachen im Vergleich mit Bruder Träne geradezu männlich-fest. Auch sonst war die Messe vergleichsweise schön – bis gegen Ende Gotteslob Nr. 165 kam. Brrr! Was für ein Geleier und Geseier. Schon die Melodie ist grauslich, vom Text gar nicht zu reden. Das will ich euch nicht vorenthalten, damit ich nicht alleine leide …
»Sag ja zu mir, wenn alles nein sagt,
weil ich so vieles falsch gemacht.
Wenn Menschen nicht verzeihen können,
nimm du mich an trotz aller Schuld.
   Tu meinen Mund auf, dich zu loben,
   und gib mir deinen neuen Geist.

Uns ist das Heil durch dich gegeben;
denn du warst ganz für andre da.
An dir muß ich mein Leben messen;
doch oft setz ich allein das Maß.
   Tu meinen Mund auf, dich zu loben,
   und gib mir deinen neuen Geist.

Gib mir den Mut, mich selbst zu kennen,
mach mich bereit zu neuem Tun.
Und reiß mich aus den alten Gleisen;
ich glaube, Herr, dann wird es gut.
   Tu meinen Mund auf, dich zu loben,
   und gib mir deinen neuen Geist.

Denn wenn du ja sagst, kann ich leben;
stehst du zu mir, dann kann ich gehn,
dann kann ich neue Lieder singen
und selbst ein Lied für andre sein.
   Tu meinen Mund auf, dich zu loben,
   und gib mir deinen neuen Geist.

Zu viele sehen nur das Böse
und nicht das Gute, das geschieht.
Auch das Geringste, das wir geben,
es zählt bei dir, du machst es groß.
   Tu meinen Mund auf, dich zu loben,
   und gib mir deinen neuen Geist.

Drum ist mein Leben nicht vergeblich,
es kann für andre Hilfe sein.
Ich darf mich meines Lebens freuen
und andren Grund zur Freude sein.
   Tu meinen Mund auf, dich zu loben,
   und gib mir deinen neuen Geist.«
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

Laura

Beitrag von Laura »

Könntest Du Deine Kritik an dem Lied vielleicht doch etwas präziser formulieren?
Ich finde es nämlich eigentlich ganz schön .
Laura

Dr. Dirk
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Beitrag von Dr. Dirk »

Robert Ketelhohn hat geschrieben: – bis gegen Ende Gotteslob Nr. 165 kam. Brrr! Was für ein Geleier und Geseier. Schon die Melodie ist grauslich, vom Text gar nicht zu reden. Das will ich euch nicht vorenthalten, damit ich nicht alleine leide …
Nun ja, ich muss sagen, ich kann mich nicht erinnern dieses Lied jemals gesungen zu haben. Ich kann Dir mein Mitleid nur dadurch bekunden, dass ich Dir erzähle, was es heute bei uns in der Messe gab: Heute war das BDKJ-Liederbuch dran, und zum Sanctus wurde gesungen:
Alles was atmet, alles was lebt,
ist heilig vor dir, ist heilig für uns.
Alles was atmet, alles was lebt,
ist heilig vor dir für uns.
Heilig vor dir sind Menschen und Tiere,
Pflanzen und Bäume, Wasser und Luft.
Heilig vor dir sind Berge und Täler,
Flüsse und Meere, das ganze weite All....
Heilig vor dir sind Berge und Täler,
Flüsse und Meere, Ebbe und Flut.
Heilig vor dir sind Himmel und Erde,
Sonne und Sterne, das ganze weite All.
Heilig vor dir sind Himmel und Erde, Sonne und Sterne, Feuer und Eis.
Heilig vor dir ist heute und morgen,
gestern und ewig, das ganze weite All....
Ich dachte bisher immer, dass das Sanctus in der Messe sich auf Gott bezieht... :kratz:

Gottes Segen,
Dirk

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cathol01
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Beitrag von cathol01 »

Ich finde 165 auch schön. Es ist fast das einzige Lied zur Fastenzeit, das noch irgendwie einen Bezug zur Lebenswelt der Menschen von heute hat. Und musikalisch ist es durchaus wertvoll. Ein schönes c-moll, super!
"Das Wahre ist nicht sicherer als das Wahrscheinliche."
(Diogenes Laërcius)

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cathol01
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Beitrag von cathol01 »

In Luxemburg war eine Vorbereitungskonferenz für die WJT, u.a. mit Jugendbischof Bode und dem französischen Bischof und JMJ-Fan Marc Stenger.
Presse hat geschrieben:Für Bischof Stenger bedeutet das Motto des Weltjugendtages ("Wir sind gekommen, ihn anzubeten): "Es genügt also nicht disziplinierte Söhne und Töchter der Kirche zu sein, sondern aufmerksam zu sein für die Zeichen, die Gott uns gibt und diese als Kirche anzunehmen, weil wir nur als Gemeinschaft den Reichtum seines Rufes verstehen können".

Quelle: www.jugendpastoral.org
"Das Wahre ist nicht sicherer als das Wahrscheinliche."
(Diogenes Laërcius)

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Edi
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Beitrag von Edi »

Das moderne Christentum verfehlt eben immer mehr den Gottbezug und ist statt dessen mensch- und naturbezogen, also eine Art Menschenweisheit ähnlich der Anthroposophie. Aber es ist umgekehrt: erst aus der rechten Gottbeziehung kann das Menschliche und das Natürliche auch seinen richtigen Rang bekommen.

Dr. Dirk
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Beitrag von Dr. Dirk »

@cathol01
Nun ja, Vertreter der katholischen Verbandsjugend haben ja schon angedeutet, dass für den Weltjugendtag in Deutschland weder Papst noch katholischer Glaube wichtig sind. In diesem Geiste bedeutet das Motto "Wir sind gekommen, ihn anzubeten" wohl auch etwas anderes, als zu kommen und anzubeten. Ich verstehe den Bezug des Statements des Bischofs zum Motto leider nicht. Das ist mir zu hoch... :kratz:
Zuletzt geändert von Dr. Dirk am Sonntag 4. April 2004, 23:31, insgesamt 1-mal geändert.

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cathol01
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Beitrag von cathol01 »

Der Vorsitzende der Jugendkommission, Bischof Dr. Franz Josef Bode erarbeitete in seinem Vortrag zum Thema Anbetung die theologischen Grundlagen des Begriffs. Dabei hob er in der Anbetung das Beziehungsgeschehen zwischen Gott und Mensch hervor, einer Beziehung die von Freundschaft geprägt ist.

Der Jugendbischof machte deutlich: "Anbetung Gottes ist im Christentum nicht denkbar ohne Hingabe an die Menschen." Liturgie und Diakonie gehören demnach untrennbar zusammen, wenn von Anbetung die Rede ist. Ein Wort des Hl. Irenäus fasste seine Ausführungen zusammen: "Die Verherrlichung Gottes ist der lebendige Mensch".

Aus dem Blickwinkel der Bibelwissenschaften näherte sich Bischof Marc Stenger aus Troyes dem Thema. In seiner Analyse der Bibelstelle des Mottos schlug er immer wieder den Bogen vom Geschehen in Bethlehem zu den bevorstehenden Ereignissen in Köln 2005: "Einen Herrscher zu suchen waren die Weisen ausgezogen und sie fanden das Kind von Bethlehem!"

"Wem wollen wir in Köln begegnen?" fragte Bischof Stenger. Er betonte eindrücklich, dass es die Aufgabe der Gastgeber sei, die Begegnung mit Jesus Christus zu ermöglichen.

Für Bischof Stenger bedeutet das Motto des Weltjugendtages: "Es genügt also nicht disziplinierte Söhne und Töchter der Kirche zu sein, sondern aufmerksam zu sein für die Zeichen, die Gott uns gibt und diese als Kirche anzunehmen, weil wir nur als Gemeinschaft den Reichtum seines Rufes verstehen können".
"Das Wahre ist nicht sicherer als das Wahrscheinliche."
(Diogenes Laërcius)

Petra
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Beitrag von Petra »

@Edi und Dirk

Habt ihr für eure Vorwürfe auch Belege, oder ist das nur dahin-lamentiert?

Dr. Dirk
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Beitrag von Dr. Dirk »

cathol01 hat geschrieben: Der Jugendbischof machte deutlich: "Anbetung Gottes ist im Christentum nicht denkbar ohne Hingabe an die Menschen."
Irgendwie sind die Prioritäten hier falsch.
Anbetung Gottes ist im Christentum nicht denkbar ohne Hingabe an Gott. Nur daraus kann Hingabe an den Menschen erwachsen.
Für Bischof Stenger bedeutet das Motto des Weltjugendtages: "Es genügt also nicht disziplinierte Söhne und Töchter der Kirche zu sein, sondern aufmerksam zu sein für die Zeichen, die Gott uns gibt und diese als Kirche anzunehmen, weil wir nur als Gemeinschaft den Reichtum seines Rufes verstehen können".
Ich verstehe immer noch nicht, was dieses Statement mit dem Motto des Weltjugendtages zu tun hat...

Dr. Dirk
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Beitrag von Dr. Dirk »

@Petra

Es gibt deutliche Aussagen des BDKJ-Bundesvorsitzenden Knuth Erbe zum Weltjugendtag, z.B. dass katholische Inhalte für seinen Verband "hochgradig bedeutungslos" sind und dass der Papst so unwichtig ist wie seine Botschaft.
Eine Online-Quelle kann ich Dir nicht geben, erschienen und kommentiert sind diese Aussagen in „Informationen aus Kirche und Welt“ (IKW), Nr. 1/2004

Was die Anthropozentrik betrifft, die den Bezug auf Gott verliert, lies die Lieder durch, die hier gepostet sind und schau Dir an, was cathol01 zitiert hat.

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Laura hat geschrieben:»Könntest Du Deine Kritik an dem Lied vielleicht doch etwas präziser formulieren? Ich finde es nämlich eigentlich ganz schön.«
»Sag ja zu mir, wenn alles nein sagt,
weil ich so vieles falsch gemacht.«
Zunächst einmal ist die Sprache dermaßen banal, daß der Sache die Ernsthaftigkeit genommen wird. Dabei meine ich mit „Ernsthaftigkeit“ nicht das vor Bedeutungsschwangerschaft und Weltschmerz triefende Gesicht von Bruder Träne, sondern den Umstand, daß es um Leben und Tod geht. Das Lied banalisiert durch seine Sprache, von Anfang bis Ende.

Im übrigen sagt Gott natürlich »ja« zu mir als Person, als Geschöpf. Viel mehr noch: Er liebt mich. Mehr als jeder Mensch. Er sagt aber nicht »ja« zu allem, was ich tue. Und was ich tue, das ist oft nicht bloß »falsch«. Es ist schlimm und böse. Da brauche ich keinen Ja-Sager, sondern einen Nein-Sager. Einen Nein-Sager voller Liebe und Erbarmen.

»Tu meinen Mund auf, dich zu loben,
und gib mir deinen neuen Geist.«
Vergleiche dazu Ps 50 (51), aus dem die Stichworte stammen:
Ps 50,8-15 hat geschrieben:»Laß mich hören Freude und Wonne, daß die Gebeine frohlocken, die du zerschlagen hast.
Verbirg dein Antlitz vor meinen Sünden und tilge alle meine Missetat!
Schaffe mir, o Gott, ein reines Herz und gib mir von neuem einen gewissen Geist!
Verwirf mich nicht von deinem Angesicht und nimm deinen heiligen Geist nicht von mir.
Gib mir wieder die Freude an deinem Heil, und ein williger Geist unterstütze mich!
Ich will die Abtrünnigen deine Wege lehren, daß sich die Sünder zu dir bekehren.
Errette mich von den Blutschulden, o Gott, du Gott meines Heils, so wird meine Zunge deine Gerechtigkeit rühmen.
Herr, tue meine Lippen auf, daß mein Mund dein Lob verkündige!«
»Uns ist das Heil durch dich gegeben;
denn du warst ganz für andre da.«
Wie klein kann man Christi Opfer noch reden? »Ganz für andre da« – hat der Autor je aufs Kreuz geschaut? Und die „andern“ sind alle.
»An dir muß ich mein Leben messen;
doch oft setz ich allein das Maß.«
Das muß förmlich moralinsauer rüberkommen. Aber lassen wir’s mal stehen. Prinzipiell falsch ist es natürlich nicht.
»Gib mir den Mut, mich selbst zu kennen,
mach mich bereit zu neuem Tun.«
»Auf, auf zu neuen Taten!« Oder wie? Oder was? So was ähnliches hab’ ich vorhin meinen Kindern aus dem »Räuber Hotzenplotz« vorgelesen.
»Und reiß mich aus den alten Gleisen;
ich glaube, Herr, dann wird es gut.«
»Jetzt fang ich mal was Neues an. Neues Spiel, neues Glück. Dann muß es endlich mal klappen. Das will ich wohl meinen.« Aua.
»dann kann ich neue Lieder singen
und selbst ein Lied für andre sein.«
Und wenn nicht? Ich bin ein armer Krüppel, ich sieche stinkend dahin, ich saufe mit als Penner die Leber zur Hölle: Und mir mir einer erzählen, ich solle »ein Lied für andre sein«? Veraršchen kann ich mich selber.
»Zu viele sehen nur das Böse
und nicht das Gute, das geschieht.
Auch das Geringste, das wir geben,
es zählt bei dir, du machst es groß.«
»Zu viele sehen nur das Böse
und nicht das Gute, das geschieht.«
»Ist ja alles nicht so schlimm. Und ich bin doch eigentlich auch ganz okay.«
»Drum ist mein Leben nicht vergeblich,
es kann für andre Hilfe sein.«
Und wenn nicht?
»Ich darf mich meines Lebens freuen«
»Ich bin ja doch ein guter Kerl!«
»und andren Grund zur Freude sein.«
»Und wenn nicht? Wenn nicht? Was dann?« – »Dann darfst du dich nicht freuen! Verkommenes Gelumpe, was suchst du in der Kirche? Sei brav, sei friedlich, gut – oder laß die braven Bürger in Frieden ihre Lieder singen.«

Ich habe schon lange kein Lied mehr so zum Kotzen gefunden.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Das Baedeker-Jott-Liederbuch hat geschrieben:»Alles was atmet, alles was lebt,
ist heilig vor dir, ist heilig für uns.
Alles was atmet, alles was lebt,
ist heilig vor dir für uns.
Heilig vor dir sind Menschen und Tiere,
Pflanzen und Bäume, Wasser und Luft.
Heilig vor dir sind Berge und Täler,
Flüsse und Meere, das ganze weite All....
Heilig vor dir sind Berge und Täler,
Flüsse und Meere, Ebbe und Flut.
Heilig vor dir sind Himmel und Erde,
Sonne und Sterne, das ganze weite All.
Heilig vor dir sind Himmel und Erde, Sonne und Sterne, Feuer und Eis.
Heilig vor dir ist heute und morgen,
gestern und ewig, das ganze weite All....«
»Gepriesen bist du, Herr, du Gott unserer Väter, gelobt und gerühmt in Ewigkeit. Gepriesen ist dein heiliger, herrlicher Name, hoch gelobt und verherrlicht in Ewigkeit.
Gepriesen bist du im Tempel deiner heiligen Herrlichkeit, hoch gerühmt und verherrlicht in Ewigkeit.
Gepriesen bist du, der in die Tiefen schaut und auf Kerubim thront, gelobt und gerühmt in Ewigkeit.
Gepriesen bist du auf dem Thron deiner Herrschaft, hoch gerühmt und gefeiert in Ewigkeit.
Gepriesen bist du am Gewölbe des Himmels, gerühmt und verherrlicht in Ewigkeit.
Preist den Herrn, all ihr Werke des Herrn; lobt und rühmt ihn in Ewigkeit!
Preist den Herrn, ihr Himmel; lobt und rühmt ihn in Ewigkeit!
Preist den Herrn, ihr Engel des Herrn; lobt und rühmt ihn in Ewigkeit!
Preist den Herrn, all ihr Wasser über dem Himmel; lobt und rühmt ihn in Ewigkeit!
Preist den Herrn, all ihr Mächte des Herrn; lobt und rühmt ihn in Ewigkeit!
Preist den Herrn, Sonne und Mond; lobt und rühmt ihn in Ewigkeit!
Preist den Herrn, ihr Sterne am Himmel; lobt und rühmt ihn in Ewigkeit!
Preist den Herrn, aller Regen und Tau; lobt und rühmt ihn in Ewigkeit!
Preist den Herrn, all ihr Winde; lobt und rühmt ihn in Ewigkeit!
Preist den Herrn, Feuer und Glut; lobt und rühmt ihn in Ewigkeit!
Preist den Herrn, Frost und Hitze; lobt und rühmt ihn in Ewigkeit!
Preist den Herrn, Tau und Schnee; lobt und rühmt ihn in Ewigkeit!
Preist den Herrn, Eis und Kälte; lobt und rühmt ihn in Ewigkeit!
Preist den Herrn, Rauhreif und Schnee; lobt und rühmt ihn in Ewigkeit!
Preist den Herrn, ihr Nächte und Tage; lobt und rühmt ihn in Ewigkeit!
Preist den Herrn, Licht und Dunkel; lobt und rühmt ihn in Ewigkeit!
Preist den Herrn, ihr Blitze und Wolken; lobt und rühmt ihn in Ewigkeit!
Die Erde preise den Herrn; sie lobe und rühme ihn in Ewigkeit.
Preist den Herrn, ihr Berge und Hügel; lobt und rühmt ihn in Ewigkeit!
Preist den Herrn, all ihr Gewächse auf Erden; lobt und rühmt ihn in Ewigkeit!
Preist den Herrn, ihr Quellen; lobt und rühmt ihn in Ewigkeit!
Preist den Herrn, ihr Meere und Flüsse; lobt und rühmt ihn in Ewigkeit!
Preist den Herrn, ihr Tiere des Meeres und alles, was sich regt im Wasser; lobt und rühmt ihn in Ewigkeit!
Preist den Herrn, all ihr Vögel am Himmel; lobt und rühmt ihn in Ewigkeit!
Preist den Herrn, all ihr Tiere, wilde und zahme; lobt und rühmt ihn in Ewigkeit!
Preist den Herrn, ihr Menschen; lobt und rühmt ihn in Ewigkeit!
Preist den Herrn, ihr Israeliten; lobt und rühmt ihn in Ewigkeit!
Preist den Herrn, ihr seine Priester; lobt und rühmt ihn in Ewigkeit!
Preist den Herrn, ihr seine Knechte; lobt und rühmt ihn in Ewigkeit!
Preist den Herrn, ihr Geister und Seelen der Gerechten; lobt und rühmt ihn in Ewigkeit!
Preist den Herrn, ihr Demütigen und Frommen; lobt und rühmt ihn in Ewigkeit!
Preist den Herrn, Hananja, Asarja und Mischaël; lobt und rühmt ihn in Ewigkeit! Denn er hat uns der Unterwelt entrissen und aus der Gewalt des Todes errettet. Er hat uns aus dem lodernden Ofen befreit, uns mitten aus dem Feuer erlöst.
Dankt dem Herrn, denn er ist gütig; denn seine Huld währt ewig.
Preist alle den Herrn, ihr seine Verehrer, preist den Gott der Götter; singt ihm Lob und Dank; denn ewig währt seine Güte.«
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Dr. Dirk
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Beitrag von Dr. Dirk »

Danke Robert, das sollte deutlich machen, nach welchem Muster heute allzuoft die Beziehung zwischen Schöpfer und Schöpfung (insbes. Mensch) pervertiert wird.
Zuletzt geändert von Dr. Dirk am Montag 5. April 2004, 00:46, insgesamt 1-mal geändert.

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

»Der Vorsitzende der Jugendkommission, Bischof Dr. Franz Josef Bode erarbeitete …«
Wacker, wacker.
»… in seinem Vortrag zum Thema Anbetung die theologischen Grundlagen des Begriffs. Dabei hob er in der Anbetung das Beziehungsgeschehen zwischen Gott und Mensch hervor«
»Beziehungsgeschehen«: Das neue Zauberwort den Neuevangelisierung. Da fliegen uns die Herzen zu.
»Der Jugendbischof …«
Sind wir nicht alle so jung, wie wir uns fühlen? :jump:
»… machte deutlich: "Anbetung Gottes ist im Christentum nicht denkbar ohne Hingabe an die Menschen." Liturgie und Diakonie gehören demnach untrennbar zusammen, wenn von Anbetung die Rede ist.«
Faktisch läuft es auf politisch-korrektes Moralapostolat hinaus.
»… Bischof Marc Stenger aus Troyes … In seiner Analyse der Bibelstelle des Mottos schlug er immer wieder den Bogen …«
Bogenschlagen … Ja, das macht Spaß. Fast wie Hakenschlagen, wenn einen die Hunde hetzen.
»"Wem wollen wir in Köln begegnen?" fragte Bischof Stenger.«
Also, wem ich nicht begegnen will, das weiß ich schon.
»Er betonte eindrücklich …«
Da bin ich nun echt beeindruckt.
»… daß es die Aufgabe der Gastgeber sei, die Begegnung mit Jesus Christus zu ermöglichen.«
Gott sei Dank liegt das nicht an den Gastgebern.
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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »


Frage an kath.net
: »Was kommt heraus, wenn man
                         Bischof Bode mit Nuntius Erzbischof
                         Ender kreuzt?«
Antwort: »Im Prinzip gar nichts, außer bei uns.
                         Da entsteht daraus Nuntius Boder
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Niels
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Beitrag von Niels »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Frage an kath.net
: »Was kommt heraus, wenn man
                         Bischof Bode mit Nuntius Erzbischof
                         Ender kreuzt?«
Antwort: »Im Prinzip gar nichts, außer bei uns.
                         Da entsteht daraus Nuntius Boder
:D
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta

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Niels
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Beitrag von Niels »

Christsein – das Beste vom Besten“
Jugendgottesdienst zum XIX. Weltjugendtag im Essener Dom
http://www.bistum-essen.de/p040404.htm
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta

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cathol01
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Beitrag von cathol01 »

»Sag ja zu mir, wenn alles nein sagt,
weil ich so vieles falsch gemacht.«
Du interpretierst ziemlich viel in dieses Lied hinein, Robert. Man kann dieses Lied auch sehr 'fromm', d.h. mit traditionelleren Gedankenassoziationen, singen. Insofern ist es ein Lied, was einen sehr weiten Kreis von Menschen anspricht. Solche Lieder brauchen wir mehr. Welcher Fernstehender kann mit "O Mensch bewein dein Sünde gross" usw. noch etwas anfangen? Ich mag solche Lieder auch - sie sind nämlich sehr einfach und schön zu begleiten -, aber es sind, geben wir es doch zu, Insider-Lieder.
"Das Wahre ist nicht sicherer als das Wahrscheinliche."
(Diogenes Laërcius)

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cathol01
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Beitrag von cathol01 »

Wird eigentlich jemand von euch gezwungen, am Weltjugendtag teilzunehmen? Ein aussen Stehender würde, wenn er dieses liest, sagen: Die sind nur neidisch, dass der WJT wahrscheinlich so ein Erfolg sein wird, an dem sie nicht beteiligt sind. Wer euch kennt, weiss, dass es euch um Grundsätzlicheres geht. Aber hört doch auf, so zu kämpfen. Gott hat auch die deutsche Kirche nicht verlassen.
"Das Wahre ist nicht sicherer als das Wahrscheinliche."
(Diogenes Laërcius)

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lancelot
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Beitrag von lancelot »

Ihr seid ja in Eurer Diskussion schon weiter, aber ich habe noch eine Frage und eine Anmerkung:
  • Bischof Stenger ist ein JMJ-Fan. Wofür steht JMJ? Für Jesus-Maria-Josef?

    Das Irenäus-Zitat ("Die Ehre Gottes ist der lebendige Mensch") kann ich schon gar nicht mehr hören, so universell wie es angewendet wird. Ich kenne die Zitatstelle nicht, aber dem Vernehmen nach soll es ja etwa so weitergehen: "Das Leben des Menschen aber besteht in der Erfahrung Gottes" (Vita autem hominis visio Dei). Jeder hört nur das, was er hören will.

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