Zölibat und Co.

Allgemein Katholisches.
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Linus
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Beitrag von Linus »

FioreGraz hat geschrieben:Damit hast du aber nun soeben das Weltbild eines durchschnittlichen verheirateten katholischen Mannes zerstört. Der sich aufgrund dieser Aussage fragt: "Was ich muß noch mehr machen?".
Heilig werden. Dazu soll ihm das Ehesakrament eine Stütze sein. (Nicht "nur" Taufe und Firmung sowie oftmaliges Beichten und Kommuniongehen helfen dabei, sondern ganz konkret eben auch die Ehe)

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John Grantham
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Beitrag von John Grantham »

Ecce Homo hat geschrieben:Ja mei, die Frage ist halt schon für Zölibat-Lebende: Ist mir Gott so wichtig, dass ich bereit bin, auf Ehe und Familie zu verzichten? Und ist die Beziehung so tragfähig, dass ich das auch durchhalte? Dass er das in mir ausfüllt, was andere in der Ehe erfahren?

Schafft man den Zölibat ab, dann kann jeder mal eben beschließen, ich werde Priester (ein Job wie jeder andere auch) - und es fällt en wichtiger Punkt der Opferbereitschaft flach...
Dann stellt sich die Frage, wieso Zölibat z.B. in den unierten Kirchen weiterhin kein Pflicht ist, oder warum die Orthodoxen kein Zölibatspflicht für Priester haben, aber durchaus eine zutiefst spirituelle Zuneigung bei ihren Priestern vorzeigen können (oder auch bei unseren anglikanischen Priestern), oder wieso verheiratete anglikanische Priester in der römisch-katholischen Kirche akzeptiert werden.

Das halte ich also für ein ideologisches Nullargument. Zölibat mag eine gute Sache sein, aber die Art und Weise, wie Du sie hochhälst, ist ehrlich gesagt recht fragwürdig. Opferbereitschaft ja, aber es gibt mehrere Wege, Opferbereitschaft auszuüben, und man sollte es dem Einzelnen möglichst frei lassen, sie in seiner Situation so auszuüben und sein Gelübde so zu gestalten, wie es ihm und der aktuellen kirchlichen Lage paßt, unter Absprache mit Bischof und Kirche.

Cheers,

John
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FioreGraz
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Beitrag von FioreGraz »

Heute z.B. wird in Wien wieder ein Ex-Protestant, der verheiratet ist zum Priester geweiht.

LG
Fiore
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Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

Und was willst du uns damit sagen? :hmm:
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Walter
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Beitrag von Walter »

FioreGraz hat geschrieben:Heute z.B. wird in Wien wieder ein Ex-Protestant, der verheiratet ist, zum Priester geweiht.
Der war sogar Ex-Katholik!

Es geht also. Man muss nur wissen, wie. ;)
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Raimund J.
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Beitrag von Raimund J. »

Walter hat geschrieben: Es geht also. Man muss nur wissen, wie. ;)
Das spricht doch ausschliesslich für die Kirche, die hier das Gleichnis vom verlorenen Sohn beherzigt.

Ich glaube kaum, daß jetzt jemand auf die Idee kommt seine Lebensplanung auf o. g. Beispiel aufzubauen.
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Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

Vor allem auch, weil ich denke , das diese Fälle sehr hart geprüft werden - eben damit man danach nicht "planen" kann...
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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Selbst wenn man könnte, wird das niemand tun. Wer baut denn sein ganzes Leben auf eine Lüge, um am Ende – ja, am Ende nichts weiter als katholischer Priester zu werden? Eine einmalige Lüge, die am Anfang steht, ja, das ist gut vorstellbar. Aber wer diese Lüge jahrzehntelang jeden Tag, von morgens bis abends, durchhalten will, der muß schon eine ganz besondere Motivation haben. Jedenfalls nicht, nach dem Reich Gottes zu streben. Das wäre ja allzu offensichtlich verfehlt.

Vielleicht, daß einer aus ideologischen Gründen die Kirche unterwandern oder aus Rache untergraben will? Das schon eher, aber für diesen Zweck wäre der elend lange Umweg kaum sinnvoll, und am Ende auch nicht sehr erfolgversprechend, denn wer sich verstellen und nicht auffallen will, der macht ja keine Mätzchen, mit denen er automatisch die Blicke auf sich zieht.

Wenn man als katholischer Priester natürlich reich werden könnte – ja, dann sähe die Sache anders aus. Heiratsschwindler und Erbschleicher beweisen, wozu Menschen aus Gier nach dem Mammon fähig sind. Aber heutzutage Priester werden …?

Kurz und knapp: Das ganze ist kein Thema.
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Simon
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Beitrag von Simon »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Erich D. hat geschrieben:»das verstehe ich nicht; hab's beim ersten Mal nicht verstanden, und verstehe es auch beim zweiten Mal nicht«
Konkret: Dreckig eben. Nicht aseptisch oder gelackt, wie’s dir von allen Seiten vorgespiegelt wird.
Übertragen: Instinkt und zentrales Nervensystem steuern die eigentlichen Abläufe; der Wille als Funktion des gottebenbildlichen menschlichen Geistes hat unmittelbar überhaupt nichts zu melden. Allenfalls kann er indirekt durch Manipulation der Rahmenbedingungen die selbständig ablaufenden Körperfunktionen zu überlisten suchen. Meist läuft es aber andersherum. Das Nervensystem fährt dein Vehikel gegen die Wand der Realität. Ist das des Ebenbildes Gottes würdig?
Dann ist Gehen und Laufen auch ein dreckiger Vorgang? Ich muss dabei auch nicht jeden Schritt überdenken und mit dem Gehirn planen, das funktioniert ganz automatisch.
Wenn ein plötzlicher Start nötig ist, erfolgt auch er ohne vorangehende Willensentscheidung.
Wenn Gott der obigen Ansicht wäre, hätte er nicht diese Form der menschlichen Fortpflanzung gewählt. Wir haben weder schlechte und böse Körperteile, noch ist ein von Gott gewollter Vorgang schmutzig. Aber diese obigen Erklärungen sind vielsagend.

Herzliche Grüße
Simon
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Zitat von Albert Schweitzer

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Simon
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Beitrag von Simon »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:(Warum müssen eigentlich unbedingt kirchenferne Strohköppe solche „Neuigkeitenbriefe“ verfassen?)
Weil kirchennahe Strohköppe solche Neuigkeiten lieber unter den Teppich kehren.

fG simon
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Zitat von Albert Schweitzer

Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

Revival dieses Threads mit einem "Brief an Bischöfe: Bitte um Zölibatsaufhebung"
Die Pfarrvertreter des Pfarrgemeinderates von Steyr-Tabor empfehlen in einem Schreiben den Bischöfen, die verpflichtende Ehelosigkeit der Geistlichen aufzuheben, um den Pfarren nicht das verbriefte Recht auf die Feier der Gottesdienste zu nehmen.

Es gleicht beinahe einem ausführlichen theologischen Diskurs, was der Steyrer Pfarrgemeinderat jetzt an alle österreichischen Bischöfe verschickt hat.

Recht auf Sonntagsgottesdienst
Das christliche Volk habe ein Recht auf den Sonntagsgottesdienst, heißt es, der jeweilige Bischof habe die Pflicht, das zu ermöglichen.
[...]
Und obendrein steht danach dann noch eine Online-Umfrage... :roll:
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Raimund J.
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Beitrag von Raimund J. »

Ecce Homo hat geschrieben:Revival dieses Threads mit einem "Brief an Bischöfe: Bitte um Zölibatsaufhebung"
:roll:
Zitat aus dem o. g. Brief:
Die Vorschrift der priesterlichen Ehelosigkeit hingegen verhindere, dass es genügend geistlichen Nachwuchs gibt
Behauptung ohne Beweis. Genauso gut könnte man sagen: Die säkularisierte Gesellschaft verhindere, daß es genügend geistlichen Nachwuchs gibt. Im übrigen, wenn diese Leute vom PGR behaupten, sie hätten ein Recht auf den Sonntagsgottesdienst: Wie hoch ist denn dort noch die Quote der Kirchenbesucher?
Der Herr ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln.
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Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

Abgesehen davon gehen die Leute zu sehr davon aus, der der Priestermangel am Zölibat liegt... da muss man sich die Frage stellen, inwieweit man sein eigenes Katholischsein so lebt, dass vielleicht in anderen Menschen der Gedanke der Berufung aufkommen kann... oder ob man seine eigenen Wurzeln durchs Leben nicht mehr durchscheinen lässt, so dass niemand einem was anmerkt - und nichts durchstrahlt und weitergetragen wird...
Wo kein katholisches Leben und kein Gebet, da wenig/geringe Chancen auf Priesterberufungen...
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Nueva
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Beitrag von Nueva »

Da geb ich dir Recht. :kiss:

Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

Jetzt gerade gefunden - auch ein Regens für viri probati...
Ein Regens rüttelt jetzt am Zölibat
Für lebenswerte Modelle für Priester spricht sich der Rektor des Internationalen Priesterseminars Canisianum Innsbruck, Gerwin Komma, aus.
[...]
Die Entwicklung stelle sich für ihn so dar, sagte Komma zur TT. Die Situation von Priestern, die bis zu drei Pfarrgemeinden betreuen, brachte er mit einer Frage auf den Punkt: "Wer will schon zerrissen leben?" Der Regens des Canisianums forderte deshalb ein ernsthaftes Nachdenken über neue Formen des priesterlichen Lebens.

Bei aller Wertschätzung für den Zölibat sollten auch "viri probati" (bewährte verheiratete Männer) als Priester nicht tabu sein. "Das hätte aber schon vor 20 Jahren geschehen sollen", präzisierte er.
[...]
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Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

Und auch das hier - von heute - :
Er wolle zu kirchlichen Berufen ermutigen und gleichzeitig auf die "Sinndimension" des Zölibats verweisen, meinte Scheuer: "Wichtig ist, dass die Lebensform auch vom Versprechen her gesehen wird."

Wenn jemand bei der Priesterweihe etwas verspreche und sich dann anders entscheide, sei eine "Klärung" nötig. "Einen nahtlosen Übergang würde ich als nicht sinnvoll erachten", merkte er in der Diskussion um die Wiederzulassung von verheirateten Priestern an.
[...]
Der Abt des Zisterzienserstifts Stams, German Erd, plädierte in der Mittwoch-Ausgabe der "Tiroler Tageszeitung" dafür, den Pfarrern freizustellen, ob sie ehelos leben oder eine Familie gründen wollten. Für das Bischofsamt und für Orden sollte der Zölibat aber weiterhin Bedingung sein.
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Nueva
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Beitrag von Nueva »

Ja, das halte ich auch für sinnvoll.

also werde ich gliech loslgen mit dem Gebet um Berufungen.
Ich verzieh mich dann mal in den Fürbittenthread

Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

Nueva hat geschrieben:Ja, das halte ich auch für sinnvoll.

also werde ich gliech loslgen mit dem Gebet um Berufungen.
Ich verzieh mich dann mal in den Fürbittenthread
Was hältst du für sinnvoll? Die angehenden Priester wählen zu lassen? Verstehe ich dich richtig? Damit schafft man Zölibat de facto ab... :/
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Linus
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Beitrag von Linus »

Ich halte die Abschaffung der freiwilligen Selbstverpflichtung zum Zölibat auch für erstrebenswert, auf lange Sicht, bloß weiß ich nicht wie das gehen könnte, um keinen Bruch im Leib Christi zu haben. :/

Heiliger Geist mach mal! ;D
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Peregrin
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Beitrag von Peregrin »

Ecce Homo hat geschrieben:
Die Situation von Priestern, die bis zu drei Pfarrgemeinden betreuen, brachte er mit einer Frage auf den Punkt: "Wer will schon zerrissen leben?"
Aber wieso meint der Herr Regens, daß das leichter wird, wenn man auch noch eine Familie hat? :hmm:
Ich bin der Kaiser und ich will Knödel.

Raimund J.
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Beitrag von Raimund J. »

Also ich kann mir das sehr schwer vorstellen, wie das überhaupt gehen soll. Woher soll der Priester neben seinem priesterlichen und pfarrlichen Dienst noch die Zeit und Kraft nehmen, sich ausreichend um eine Familie zu kümmern? Da kann der Priester noch so fromm sein, was ist, wenn plötzlich die Frau sich scheiden lassen will? Oder wenn irgendwelche Gerüchte über Seitensprünge die Runde machen? Werden die Leute einem verheirateten Priester noch uneingeschränkt im Beichtstuhl vertrauen, u.s.w.? Eine Aufhebung des Zölibats würde der Kirche in ihrer jetzigen Form einen kräftigen Riß geben und überhaupt nichts zum Besseren bewegen, ganz im Gegenteil.
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taddeo
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Beitrag von taddeo »

@raimund: :jump:

Das Hauptproblem in dieser ganzen unseligen Zölibatsdiskussion ist doch das:
Die Priester, die den Zölibat abschaffen möchten, haben offenbar gnadenlos illusionäre Vorstellungen von der Ehe, und die Nichtpriester, die den Zölibat abschaffen möchten, haben offenbar gnadenlos illusionäre Vorstellungen vom Zölibat.
Eins so deppert wie das andere. Ein Problem lösen, indem man zehn neue dafür in Kauf nimmt, ist keine überzeugende Vorgehensweise.

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holzi
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Beitrag von holzi »

Peregrin hat geschrieben:Aber wieso meint der Herr Regens, daß das leichter wird, wenn man auch noch eine Familie hat? :hmm:
Wahrscheinlich sieht er an den unierten griechisch-katholischen Amtsbrüdern, bzw. auch in der Orthodoxie, dass so ein Weg durchaus gangbar wäre. Auch dort ist das Bischofsamt zölibatären Priestern, die i.d.R. Mönche sind, vorbehalten.

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Johannes XXIII.
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Beitrag von Johannes XXIII. »

Ecce Homo hat geschrieben:Jetzt gerade gefunden - auch ein Regens für viri probati...
Ein Regens rüttelt jetzt am Zölibat
Für lebenswerte Modelle für Priester spricht sich der Rektor des Internationalen Priesterseminars Canisianum Innsbruck, Gerwin Komma, aus.
Oh nein. Was ist aus dem Canis geworden??

Okay man sollte vll. erstmal den Artikel ganz lesen.

Aber das dieser Herr jahrelang das Germanicum geleitet hat gibt mir schon zu denken. :hmm:
"Wenn die Menschen, gerade die Jugend, ungestüm nach dem Sinn des Lebens fragen: Gebt ihr eine überzeugende, verständliche Antwort." (P.P. Johannes Paulus II.)

Raphael

Beitrag von Raphael »

Die Kirche braucht sicherlich viri probati, aber nicht als Priester!

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FioreGraz
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Beitrag von FioreGraz »

Die Kirche braucht sicherlich viri probati, aber nicht als Priester!
Warum nicht? In der Tschechei hat sichs während des kalten Krieges bewährt.

LG
Fiore
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Nueva
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Beitrag von Nueva »

Doch, ich finde diese Idee gut.
Das funktioniert natürlich nur, wenn der Ehepartner diese Entscheidung mitträgt. Ein viri probati trifft die Entscheidung , Priester zu werden bestimmt aus einem ganz anderen hintergrund, als ein Mann kurz nach dem Abitur.
Die Sache mit der Zeit sehe ich nicht so tragisch. Wenn die Kinder flügge werden und aus dem Haus gehen bliebt sowieso wieder mehr Zeit. Außerdem gibt es genug andere gut funktionierende Ehen, bei denen ein Ehepartner beruflich sehr viel unterwegs ist. Ist auch eine Sache des gegenseitigen Vertauens. :ja:

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Nueva hat geschrieben:Ein viri probati
Ein vir probatus (oder virus probatum;D).
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Beitrag von Ecce Homo »

Nueva hat geschrieben:Doch, ich finde diese Idee gut.
Das funktioniert natürlich nur, wenn der Ehepartner diese Entscheidung mitträgt. Ein viri probati trifft die Entscheidung , Priester zu werden bestimmt aus einem ganz anderen hintergrund, als ein Mann kurz nach dem Abitur.
Die Sache mit der Zeit sehe ich nicht so tragisch. Wenn die Kinder flügge werden und aus dem Haus gehen bliebt sowieso wieder mehr Zeit. Außerdem gibt es genug andere gut funktionierende Ehen, bei denen ein Ehepartner beruflich sehr viel unterwegs ist. Ist auch eine Sache des gegenseitigen Vertauens. :ja:
Also ganz ehrlich, wenn das so leicht funktionieren würde, wie erklärst du dir die hohen Scheidungsraten bei den verheirateten Pfarrers bei Evangelens? :/ ;)
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Beitrag von FioreGraz »

Also ganz ehrlich, wenn das so leicht funktionieren würde, wie erklärst du dir die hohen Scheidungsraten bei den verheirateten Pfarrers bei Evangelens?
Das ist ein zu kurz gegriffenes Totschlagargument, denn wieso überhaupt heiraten, denn wenn das so leicht wäre wie erklärt man sich allgemein die hohe Scheidungsrate? Schaffen wir die Ehe ab? Zölibat für alle?

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Raphael

Beitrag von Raphael »

Nueva hat geschrieben:...... Ist auch eine Sache des gegenseitigen Vertauens. :ja:
Ein lapsus linguae der netten Art! :mrgreen:

In der Tat vertaut man sich in der Ehe .........

Nueva
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Beitrag von Nueva »

Jaj, habt's euch mal wieder fast zerfetzt :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen:
Also ich denke mal, dass die viele evangelische Ehen noch während oder kurz nach dem Studium mit einer riesen Euphorie und Idealismus geshclossen wurden - und somit auch zum Scheitern verurteilt sind, wenn man dann im anstrengenden Kirchenalltag erwacht, der so gar nicht den träumen und Vorstellung entsprach. Außerdem denke ich gar nicht, dass die Scheidungraten bei den Evangelen allzuhoch sind...na ja immerhin haben sins sie uns Katholiken in der Ehevorbereitung und Ehebegleitung um einige Nasenlängenvoraus. sie scheinen sichalso nicht nur Gedanken darüber zu machen.
Dem könnte man gegenfragen mit den ach so vielen Priesterkindern, und Prisetern, die am Zölibat aber das lassen wir mal lieber :shock: ist ja ein heißes Eisen :roll:
Ein vir probatus (liest sich wie ein neuer Grippevirus :D ) hat hallt schon ein paar Jahre mehr Lebens- und Familienerfahrung auf dem Buckel, als ein frischbekehrtervor dem Studium. : Außerdem hat der Gute sich ja bereits im Leben bewährt- sich in Beruf und wahrscheinlich auch in Familie behauptet.
Wieso sollte man nicht überlegen, ob sich die Rahmenbedingungen für Priester ändern können??

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