Kein Diskussionsbeitrag, mehr eine Erklaerung, wer "La negrita" ist und woher sie stammt. Ich hoffe es wirkt nicht stoerend. Es soll auch kein Fotoroman sein, aber da ich nun mal vor Ort bin, moechte ich gerne den Einen oder die Andere teilhaben lassen.
Danke.
Um 1650 war Costa Rica kaum von „Weissen“ besiedelt. Auch die meisten Indios waren ausgerottet. Grosse Teile des Landes bestanden noch aus Dschungel.
Erst ab 1560 wurde Costa Rica systematisch kolonisiert; spanische Konquistadoren gründeten 1563 die spaetere Hauptsadt Cartago,
Das Land war eine „erbaermliche Provinz“ wie ein Gouverneur sagte. Cartago war die Hauptsadt. Das sollte man wissen, um die Bedeutung des folgenden zu wuerdigen.
Im Jahr 1635 ging das Indiomaedchen
Juana Pereira. aus einem winzigen Dorf (Puebla de los Pardos) bei Cartago (ca. Mitte Costa Rica) in den Wald, Brennholz sammeln. Sie entdeckte dabei auf einem Felsen eine Statue.
(Originalfelsen)
Verwundert griff sie danach.
(Aus einem Film)
Da im laufe der letzten 80 Jahre Teile der Indios „christianisiert“ worden waren, brachte sie die Statue zu Pater Baltazar de Grado. Der legte sie erst mal in eine Schublade. Doch am anderen Morgen war die Statue verschwunden. Er ging zu dem Indiomaedchen und fragte, wo sie sie fand. Gemeinsam gingen sie zum Felsen. Und dort stand wieder die Statue.
Sie kam zurueck in das Haus des Patres (Franziskaner). Und am folgenden Tag war sie abermals verschwunden . Und wieder ging er mit dem Indiomaedchen zum Fundort.
Und die Jungfrau Maria stand wiederum auf dem Felsen.
Er brachet sie in sein Haus und schloss sie ein. Und zum dritten mal war sie am anderen Morgen verschwunden.
Diesmal ging nicht nur der Pater. Er wurde begleitet von einer kleinen Menschenmenge und der Pater trug die Monstranz. Und tatsaechlich, da stand auf dem Felsen die Heilige Jungfrau Maria.
Da daemmerte dem Pater, dass die Jungfrau Maria moechte, dass hier , ihr zu Ehren, eine Kirche erbaut wird.
Und so geschah es. Im laufe der Jahre gab es Erdbeben und die Kirche wurde dreimal zerstoert
und wieder aufgebaut.
Heute steht sie direkt ueber dem Felsen.
Jahr fuer Jahr pilgern die Menschen bis zum Tag des Fundes, am 2. August, zur Kirche. „La negrita“ wird so genant, weil sie aus einem sehr dunklem Materialgemisch von Jade, vulkanischem Gestein und Grafit besteht.
Die Menschen glauben an die Wunderkraft von „negrita“, von der Jungfrau Maria, die hoch verehrt wird.
Es gibt einige Geschichten ueber Wunder der "negrita".
Ganz in der Naehe des Felsens ist eine Quelle. Keine Heilquelle wie in Lourdes etwa. Aber man spricht ihr heilende Kraefte zu, und die Menschen sammeln das Wasser und bringen es nach Hause. Die Quelle ist eingefasst und spendet aus vielen Rohren das Wasser.
Die Menschen fuellen sich das Wasser in solchen Gefaessen ab, die "negrita" nachgebildet sidn:
Viele Menschen glauben an die Kraft des Wassers und haben an die Jungfrau um Heilung gebetet, damit das Herz wieder gesundet, damit das Bein geheilt wird, damit die Operation am Kopf gelingt. und so weiter. Zum Dank haben sie die Nachbildung des Koerperteiles in Messing fassen lassen und der Basilika geschenkt:
Es haengen dicht bei dem Stein tausende von solchen "Koerperteilen" dankbarer Menschen.
Wunder?
Wer soll die Figur an diesen Ort gebracht haben – und warum?
Kuenstler gab es damals keine in Costa Rica, die sie haetten schnitzen koennen, zumal das damalige Arbeitsmaterial ungeeignet war. Die Indios haben Monate gebracht, bis sie aus einem Jadestueck eine Figur formen konnten.
Sollte sie ein Pater aus Nicaragua, Guatemala oder Mexico gestohlen und nach Costa Rica gebracht haben? Das waere bekannt geworden.
Sollte sie ein Kolonist heimlich aus Europa mitgebracht haben? Warum? Und warum stellte er sie auf einem Stein inmitten eines Indioterritoriums. Er waere als Weisser sofort aufgefallen. Und wie haette er wissen sollen, dass genau an dieser Stelle eine junge Indiofrau die Statue sehen wird?
Ich habe keine Antworten gefunden,obwohl ich skeptisch Wundern gegenueber bin.
In diesem Fall aber....
Sie ist nicht nur die Schutzheilige Costa Ricas. Die Menschen verehren sie aus tiefem Glauben heraus. Das Fernsehen berichtet heute den ganzen Tag von der Basilika und „La negrita“. Romeros, Pilger, werden interviewt und gezeigt. Man sieht alte Muetterchen, die auf den Knien ganz muehsam zum Altar rutschen, alte Opas, geplagt von mueden Knochen tun es ebenso, junge Menschen, taetowiert wie Wilde, ebenso, sie sidn vereint im Glauben an die Jungfrau Maria..
Zum Teil kommen die Pilger bis aus den USA (Ticos die dort leben). Und immer zu Fuss, oder, wenn geritten wird, die letzten 100 Kilometer zu Fuss.
Nach dem 2,. August wird „La negrita“ durhc das gane Land gebracht und in allen grossen Staedten gezeigt.
Fuer uns hier ist es mehr als nur ein Pilgerziel. Fuer uns ist die Heilige Jungfrau von den Engeln eine Wirklichkeit, die ueber dem ganzen Land liegt.
Und so sieht sie im Original aus: