Na ja, mein Lieber, aber stell dir vor, du bist dieses Jahr z. B. zum Weltkongress nach Białystok gefahren und hast unterwegs, im tiefen Ost-Polen, eine Autopanne gehabt. Was nützt dir dann Esperanto?GeorgBln hat geschrieben:Schön! Aber was machst du, wenn du im tiefen Ost-Polen eine Autopanne hast oder krank wirst? Hilft dir dann die Logik des Latein oder eine Sprache der "gelben" Länder? Nützt dir dann die Klarheit des Französischen oder die Technik des Englischen?
Logik ist ein sehr gefährliches Wort im Zusammenhang mit Sprachen. Wenn unmittelbar aus martelo Hammer marteli hämmern abgeleitet werden kann und aus auto Auto auti autofahren (was aber ungebräuchlich ist), wieso dann nicht aus lampo Lampe lampi? Wenn hom-aro die gesamte Menschheit ist, wieso ist arb-aro dann nicht die gesamte Baumheit? Was ist tatsächlich »logisch« daran, dass o die Endung von Substantiven ist und a die Endung von Adjektiven? Alles recht wenig »logisch«.GeorgBln hat geschrieben:Diese Sprache ist so einfach zu lernen und so logisch, grammatikalisch ohne Ausnahmen,
Esperanto ist natürlich nicht »grammatikalisch ohne Ausnahmen«. Esperanto schafft es ja nicht einmal ein durchgehendes Flexionsmuster zu haben.
Ein Substantiv flektiert z. B. folgendermaßen:
Nom. Sing.: domo
Akk. Sing.: domon
Nom. Plur.: domoj
Akk. Plur.: domojn
Bei den deiktischen Pronomen ist das anders:
Nom. Sing.: tiu
Akk. Sing.: tiun
Gen. Sing.: ties
Nom. Plur.: tiuj
Akk. Plur.: tiujn
Gen. Plur.: ties (keine Unterscheidung zwischen Sg und Pl)
Noch unregelmäßiger wird’s beim halbbestimmten Artikel, der ist im Singular unveränderlich, flektiert aber im Plural normal:
Nom. und Akk. Sing.: unu
aber regelmäßig im Plural: Nom. unuj, Akk. unujn.
Wenn so viele Menschen Esperanto so gut sprächen, wäre Esperanto eine so mächtige Sprache. Es besteht kein Grund anzunehmen, dass dann nicht auch Esperanto einen so großen Einfluss auf die dann zu Regionalsprachen degradierten Nationalsprachen ausüben sollte.GeorgBln hat geschrieben:DAMIT wäre das Sprachenproblem auf dieser Welt grundsätzlich gelöst, ohne dass eine mächtige Sprache wie das Englische alle anderen Sprachen verdrängt.
Ach, da gibt’s ganz andere Tabus.GeorgBln hat geschrieben:Die Sprachenfrage ist das große Tabu in der EU.