Robert Ketelhohn hat geschrieben:1. Es gibt nicht einmal »die Tradition der Kirche in Südfrankreich«.
Du Witzbold! Dann tipp ich mal aus dem Wetzer und Welte’s Kirchenlexikon den entsprechenden Abschnitt ab, da wohl nicht jeder der das Thema hier verfolgt 11 Mega runterladen will:
Sicher aber ist, daß das Grab und die Reliquien der hl. Maria Magdalene zu Ste. Baume von den ältesten Zeiten bis zum Jahre 7 in hoher Verehrung standen. Als die Araber Südfrankreich überschwemmten, ward der heilige Leib verborgen; im J. 1279 wurde er aber wieder aufgefunden und feierlich in der Abtei St. Maximin zu Aix, die nunmehr den Dominicanern übergeben wurde,
beigesetzt. Bei den Verwüstungen der französischen Revolution gelang es, einen Theil der heiligen Überreste in Sicherheit zu bringen; im J. 184 wurden dieselben wieder öffentlich zur Verehrung ausgestellt. Durch P. Lacordaire ward 1859 St. Maximin für die Dominicaner wieder gewonnen, und durch die Anwesenheit der Ordensleute erlangte die Andacht zur hl. Maria Magdalene, sowie die Wallfahrt nach ihrer Höhle zu Ste. Baume eine größere Verbreitung, als sie je gehabt hatte. Den Anstoß dazu gab Lacordaires Schrift Sainte- Marie-Madelaine, Paris 186 (deutsch Regensburg 1861, Trier 1862). Aus diesem Anlaß lebte aber auch der alte Streit über die Richtigkeit der von der Legende behaupteten Thatsache, welcher schon durch Faber Stapulensis hervorgerufen worden war, wieder auf; freilich konnte im 19. Jahrhundert weder für noch wider etwas beigebracht werden, das nicht schon im 16. Jahrhundert wäre gesagt worden. Sonach kann als abschließend die Beweisführung des Bollandisten J. B. du Sollier gelten, der mit großer Belesenheit und strenger Kritik sowohl für die gewöhnliche Ansicht über Maria Magdalene als Schwester Lazarus', wie auch für die Wirklichkeit ihrer Anwesenheit in der Provence eingetreten ist. (AA. Sanct. Jul. V, 187 sq.; Baronius ad a. 35, n. 5; Nat. Alex. Saec. I1, Diss. 17 [ed. bing. IV, 441]; Hergenröther, Photius III, 295 ff; Clarus, Geschichte des Lebens, der Reliquien und des cultus der heiligen Geschwister Magdalena, Martha und Lazarus , Regensburg 1852; Alster, De quaestione quae vocatur Magdalenica, Aquisgrani 188; s. auch d. Artikel Marseille und die dort genannte Literatur.)
Und hier zu Faber Stapulensis Angriff, der dieses ganze Affentheater wohl auf die Spitze trieb (im selben Artikel zu Maria im neuen Testament eine Spalte vorher):
Erst im 16. Jahrhundert ward die selbe von Faber Stapulensis (s. den Artikel) bekämpft, allein der Angriff ward mit so guten Gründen zurückgewiesen, das die Sorbonne und später auch die Congregation Indicis die darüber handelnden Schriften Fabers verboten (Reusch, Index, I, 156ff.)
hier kann man den Scan runterladen
http://141.84.81.24/etc/dokumente/88815+8.pdf