Knien: Zeichen der Demut - Anbetungshaltung?

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Knecht Ruprecht
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Beitrag von Knecht Ruprecht »

Knien tuen die Menschen vor Menschen, gegenüber den sie Respekt haben. In Deutschland gehört ein Priester, auch teils eigener Politik, nicht mehr zu solchen Menschen vor den die Menschen Respekt haben. Der Konflikt bezüglich der Gleichstellung zwischen Priester und Gottesdienstbesucher bzw. Entmachtung des Priesteramtes hat das Priesteramt imens beschädigt. Im Grunde fehlt nur noch, dass der Priester von den "Laien" und nicht die Laien von dem Priester die Kommunion bekommen. Es gibt sicherlich auch Priester in Deutschland die sich gradezu weigern, ihr Amt respektvoll zu leben und erniedrigen das Priesteramt unter Missachtung des Priesteramtes auf Laienebene.

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

S. Basilius Magnus (de Spiritu Sancto XXVII,66) hat geschrieben:»Unter den in der Kirche bewahrten Glaubenslehren und Verkündigungen besitzen wir die einen aus der schriftlich festgelegten Unterweisung, die anderen haben wir von der Tradition der Apostel auf dem Weg der Mysterien überliefert empfangen. Beide haben für den Glauben die gleiche Bedeutung. Dieser Feststellung wird niemand widersprechen, der auch nur die geringste Erfahrung mit den geheiligten Satzungen der Kirche hat. Denn wenn wir es betrieben, den ungeschriebenen Brauch als minder gültig abzulehnen, dann würden wir unvermerkt auch das Evangelium an Stellen treffen, die ihrerseits von grundlegender Bedeutung sind.

Mehr noch, wir beschränkten die Verkündigung auf bloße Namen. Welche Anweisung aus der Schrift gibt es, um zunächst das Gebräuchlichste zu nennen, daß die auf den Namen unseres Herrn Jesus Christus Hoffenden sich mit dem Kreuzeszeichen bezeichnen? Welcher Buchstabe hat uns gelehrt, uns beim Gebet nach Osten zu wenden? Die Worte der Epiklese bei der Konsekration des Brotes der Eucharistie und des Kelches der Segnung - wer von den Heiligen hat sie uns schriftlich hinterlassen? Wir begnügen uns ja nicht mit dem, was der Apostel oder das Evangelium anführen, sondern sprechen vorher und nachher noch andere Worte, die wir aus der nichtschriftlichen Lehre empfangen haben und die eine große Bedeutung für das Geheimnis haben.

Wir segnen auch das Taufwasser und das Öl der Salbung und außerdem den Täufling selbst. Aufgrund welcher Schrifttexte tun wir das? Nicht aufgrund der verborgenen und geheimnisvollen Überlieferung? Mehr noch, welches geschriebene Wort lehrte uns die Salbung mit Öl ihrerseits? Das dreifache Untertauchen des Täuflings, woher kommt es? Und all die anderen Dinge bei der Taufe, das dem Teufel und seinen Engeln Entsagen, aus welcher Schrift stammt das? Etwa nicht aus dieser nichtöffentlichen, verborgenen Lehre, die unsere Väter in unbekümmertem und schlichtem Schweigen bewahrt haben, wohl darüber belehrt, daß die Ehrwürdigkeit der Geheimnisse durch Schweigen bewahrt bleibt? Was die Nichteingeweihten noch nicht einmal sehen durften, wie sollte es vernünftig sein, das als Lehre schriftlich auszuposaunen?

[…]

Deshalb schauen wir alle zwar beim Gebet nach Osten, aber nur wenige von uns wissen, daß wir dabei die alte Heimat suchen, das Paradies, das Gott in Eden gegen Osten pflanzte (vgl. Gen 2,8). Aufrecht verrichten wir die Gebete am ersten Tag der Woche, aber nicht alle kennen den Grund. Denn nicht nur, weil wir mit Christus auferstehen und das, was droben ist, suchen sollen (vgl. Kol 3,1), erinnern wir uns am Auferstehungstag der uns geschenkten Gnade durch das Stehen beim Gebet, sondern weil dieser Tag gewissermaßen ein Bild des zukünftigen Äons zu sein scheint.

Deswegen nannte Moses den Anfang der Tage auch nicht "ersten" Tag, sondern "ein" Tag; er sagte nämlich: "Es ward Abend, und es ward Morgen, ein Tag" (Gen 1,5), als ob dieser Tag im Kreislauf wieder herbeigeführt werden sollte. Und fürwahr, er ist "ein" Tag und auch achter, weil er den "einen" und wahrhaft achten durch sich selbst offenbar macht, von dem der Psalmist in einigen Psalmüberschriften spricht (Ps 6; Ps 11 LXX), das heißt der Zustand nach dieser Weltzeit, der Tag, der nicht mehr aufhört, der Tag ohne Abend, der Tag, der keinen Nachfolger hat, der Äon, der kein Ende mehr hat und ewig jung bleibt. Notwendig hält die Kirche ihre Kinder dazu an, an diesem Tag ihre Gebete stehend zu verrichten, damit wir durch die ständige Erinnerung an das Leben, das kein Ende hat, die Reisezehrung für diese Veränderung unseres Wohnsitzes nicht vernachlässigen.

Jeder fünfzigste Tag seinerseits ist eine Erinnerung an die im zukünftigen Äon erwartete Auferstehung. Denn dieser eine und erste Tag vollendet, siebenmal versiebenfacht, die sieben Wochen der heiligen fünfzig Tage. Diese Zeit beginnt nämlich mit dem ersten und endigt mit demselben, in der Zwischenzeit sich fünfzigmal in ähnlichen Tagen entfaltend. Durch die Ähnlichkeit ahmt sie die Ewigkeit nach, fängt sie doch in einer Kreisbewegung bei den gleichen Zeichen an, wo sie aufhört. Die Gesetze der Kirche haben uns gelehrt, an diesem Tag die aufrechte Haltung beim Gebet vorzuziehen, sie wollen mit dieser deutlichen Erinnerung unseren Geist gewissermaßen aus der Gegenwart in die Zukunft versetzen. Bei jedem Beugen der Knie und bei jedem Aufstehen zeigen wir durch unser Tun an, daß wir durch die Sünde zur Erde fielen und durch die Menschenfreundlichkeit unseres Schöpfers zum Himmel zurückgerufen wurden.«
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Knecht Ruprecht
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Beitrag von Knecht Ruprecht »

Neupriester -Zwischen Gehorsam und Aufbegehren
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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Romano Guardini (Von heiligen Zeichen) hat geschrieben:Das Knien

Was tut Einer, wenn er hochmütig wird? Dann reckt er sich, hebt Kopf und Schultern und seine ganze Gestalt. Alles an ihm spricht: »Ich bin wichtig. Ich bin groß. Ich bin mehr als die Anderen, mehr als du da vor mir!« Ist aber jemand demütigen Sinnes, fühlt er sich klein, dann senkt sich seine Gestalt. Er »erniedrigt sich«, sagt der Herr. Um so tiefer, je größer der ist, der vor ihm steht; je weniger er selbst in seinen eigenen Augen gilt; je lebendiger er seine Grenzen empfindet.
Wo aber spüren wir deutlicher, wie wenig wir sind, als wenn wir vor Gott stehen?

Der große Gott, der gestern war wie heute und nach hundert und tausend Jahren, weil Er ewig ist. Der dieses Zimmer durchwaltet, und die Stadt, und die weite Erde, und den unermeßlichen Sternenraum, und alles ist vor Ihm wie ein Stäubchen. Der heilige Gott, rein, gerecht und von unendlicher Hoheit. Wie ist der groß!
Und ich klein, so klein .. man möchte sagen: wesenhaft klein, daß ich mich mit Ihm überhaupt nicht vergleichen kann .. daß ich ein Garnichts bin vor Ihm! Da kommt es einem ganz von selbst, daß man vor Ihm nicht stolz dastehen darf. Man möchte die eigene Gestalt niedriger machen, damit sie sich nicht so anmaßend aufrecke — und sieh, schon ist die Hälfte ihrer Höhe geopfert: der Mensch kniet. Und ist es seinem Herzen noch nicht genug, so mag er sich noch beugen dazu.
Dann spricht die gesenkte Gestalt: Du bist der große Gott, ich aber bin ein Nichts! Doch nein, das wäre wieder falsch. Ich bin nicht Nichts, sondern »Etwas«, sogar etwas Geheimnisvoll-Großes, aber durch Ihn. Die Menschengestalt spricht: Ich bin Dein Ebenbild, durch Dich gedacht und geliebt und geschaffen, Du mein Ur-Bild!

Wenn du die Knie beugst, laß es kein hastig-leeres Geschäft sein. Gib ihm eine Seele. Die Seele des Kniens aber ist, daß auch drinnen das Herz sich in Ehrfurcht vor Gott neige; in jener Ehrfurcht, die nur Gott erwiesen werden kann: daß es anbete.
Wenn du in die Kirche kommst, oder sie verläßt, oder am Altar vorbeigehst, und niederkniest, tief, langsam, dann soll dein ganzes Sein sprechen: »Mein großer Gott..!«
Das ist dann Demut, und ist Wahrheit, und jedesmal wird es deiner Seele gut tun.

Das Stehen

Wir haben davon gesprochen, daß Ehrfurcht vor dem unendlichen Gott eine angemessene Haltung fordert. Er ist so groß, wir aber sind vor Ihm so gering, daß das Bewußtsein davon sich auch äußerlich kundtut: es macht uns klein, heißt uns niederknien.
Die Ehrfurcht kann sich aber noch anders ausdrücken. Denke, du säßest, ruhend, oder lesend, oder in lässigem Gespräch. Da käme jemand, der dir ehrwürdig ist, und wendete sich an dich; sogleich würdest du aufstehen und in aufrechter Haltung hören und antworten. Was bedeutet das? Ist das nicht ein Widerspruch zum vorher Gesagten? Doch nicht; nur ein anderer Ausdruck für den gleichen Grundgedanken: daß ein an uns herantretendes Großes oder Wichtiges im Menschen eine entsprechende Haltung fordert.

Und zwar bedeutet das Stehen, daß er sich zusammengenommen hat. Er ist wach, aufmerksam, gespannt. Und er ist bereit. Denn wer steht, kann sofort auf und davon gehen; kann ungesäumt einen Auftrag ausführen; mit einer Arbeit beginnen, die ihm zugewiesen wird.
Das ist die andere Seite der Ehrfurcht vor Gott. Im Knien war es die anbetende, in Sammlung verharrende; hier die wache, tätige. Solche Ehrfurcht hat der aufmerkende Gehilfe, der gerüstete Kämpfer. Sie offenbart sich im Stehen.

Wir stehen in der heiligen Messe auf, wenn die Frohe Botschaft ergeht, beim Evangelium. Es stehen die Taufpaten, wenn sie an Stelle des Kindes das Gelöbnis der Glaubenstreue ablegen. Es stehen die Kinder, wenn sie bei der ersten heiligen Kommunion dieses Taufgelübde erneuern. Es stehen die Verlobten, wenn sie sich vor dem Altar durch das Wort der Treue zur Ehe verbinden. Und so noch bei manchen anderen Handlungen.
Auch dem Einzelnen mag es zuweilen ein starker Ausdruck seines Inneren sein, wenn er stehend betet. Die ersten Christen haben es gern getan. Wir kennen das Bild der Orante aus den Katakomben; der aufgerichteten Gestalt mit dem edel fließenden Gewand und den ausgebreiteten Armen. Sie steht frei, in klarer Zucht; das Wort hörend und zu freudigem Tun bereit.
Zuweilen kann man nicht recht knien; man fühlt sich dabei beengt. Da tut das Stehen gut; es macht frei. Aber das richtige Stehen! Auf beiden Füßen, ohne sich aufzustützen. Mit geraden Knien, aufrecht und beherrscht. Darin strafft sich das Gebet und wird frei zugleich, in Ehrfurcht und Tatbereitschaft.
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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Noch ein paar Fragen:

Wer von euch kniet beim Vaterunser in der Messe?
Wer kniet beim Gloria? Wer beim Evangelium? Wer
kniet zur Präfation nieder?
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Knecht Ruprecht
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Beitrag von Knecht Ruprecht »

Wenn ich zum Gottesdienst gehe, dann nehme ich während des Gottesdienstes die Mehrheitshaltung an. Ausser bei der Kommunion, da bin ich klüger als die Mehrheit :mrgreen:

Petra
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Beitrag von Petra »

Danke, Robert.

(Falls noch jemand Scanner plus "Der Geist der Liturgie" hat .... :) )


Knecht Ruprecht hat geschrieben:Wenn ich zum Gottesdienst gehe, dann nehme ich während des Gottesdienstes die Mehrheitshaltung an.
Dito. :ja:

Allerdings gibt es Messorte, an denen ich nur einmal war. 8)

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Petra hat geschrieben:
Knecht Ruprecht hat geschrieben:Wenn ich zum Gottesdienst gehe, dann nehme ich während des Gottesdienstes die Mehrheitshaltung an.
Dito. :ja:
Allerdings gibt es Messorte, an denen ich nur einmal war. 8)
Bild
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Natbar
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RE auf Eldar

Beitrag von Natbar »

hmm nun Eldar, es gibt in meiner täglichen Lektüre irgendwo ein Kommentar bei einem persönlichen Mißverständnis, daß über Dich gesprochen wird: warte bis es sich von selbst aufklärt
Vielleicht kommst Du noch dahinter, Eldar :)

Ansonsten denke ich das viele die katholisch getauft wurden, ebenso wie ich empfinden - lese doch mal die Beiträge nochmal.


Ich wünsche Dir von ganzen Herzen eine gesegnete Woche.
Natbar

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Linus
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Beitrag von Linus »

Robert Ketelhohn hat geschrieben: Bild
Ob die "Reckt-den-Arsch-dem-Herrn-entgegen-Haltung" besonders liturgisch ist, bzw. häufige Anwendung findet, wage ich zu bezweifeln. Mich erinnert das eher an den Witz wo ein altes Mutterl zur Beichte geht, und dem Beichtvater sagt, nachdem sie ihren Vorgänger, einen Artisten aus dem Zirkus, im Beichstuhl aus demselben Purzelbäume schlagend gehen sah: "Gell Herr Pfarrer, mir geben'S aber ka so schwierige Buß auf."
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
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Sakristan
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Beitrag von Sakristan »

...und was hat das ganze jetzt mit dem Thema als solches zu tun? :hmm:

M. E. macht daraus doch ein neues Thema
z. B. Priester und die Demut


oder sonst was...

Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

@ Sakristan

Das war eine Super-Idee: Hier ist der neue Thread "Priester und Demut" *klick*

Bitte jetzt wieder zum Knieen als Solchem... ;)
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Ihr seid im Gebet ... mal schauen, ob/wann ich hier wieder reinsehe ...

Sakristan
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Beitrag von Sakristan »

Ecce Homo hat geschrieben:@ Sakristan

Das war eine Super-Idee: Hier ist der neue Thread "Priester und Demut" *klick*
Bitte gerne :mrgreen:

Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

Es trifft das Thema nur bedingt (weil es hier um Knieen allgemein -und als Zeichen der Demut geht...), aber heute gab es bei einen Artikel über das Knieen bei der Wandlung... kath.net
Sich vor dem Geheimnis der Liebe beugen

Knien ist die angemessene Haltung während der Wandlung bei der Heiligen Messe, heißt es in einem Beitrag für das Bulletin der vatikanischen Gottesdienstkongregation.

Vatikan (www.kath.net) Sitzen, Stehen, Knien. Die Haltungen in der katholischen Liturgie sind nicht zufällig sondern dem jeweiligen Moment angepasst. Und das Knien drückt eine Haltung der Demut aus, heißt es in einem Artikel, der im Juli in den „Notitiae“ veröffentlicht wurde, dem Bulletin der vatikanischen Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung.

Während der Wandlung bei der Heiligen Messe sei es der beste Weg, um auszudrücken, dass wir in der Eucharistie Christus begegnen, schreibt Monsignore Stephan Hünseler. Die Gläubigen neigen sich vor Christus, der sich zuvor vor ihnen geneigt habe und gekommen sei, um sie von ihren Sünden zu befreien.

„Der Herr hat sich bis zum Tod am Kreuz erniedrigt, um dem sündigen Menschen zu begegnen und ihn von der Sünde zu befreien”, heißt es in dem Beitrag. „Wenn die Eucharistie das sakramentale Gedenken des Todes und der Auferstehung des Herrn ist, scheint es angemessen, dass jene, für die sich der Herr niederbeugte, sich vor diesem höchsten Geheimnis der Liebe beugen.”

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Sakristan
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Beitrag von Sakristan »

Ecce Homo hat geschrieben:Es trifft das Thema nur bedingt (weil es hier um Knieen allgemein -und als Zeichen der Demut geht...), aber heute gab es bei einen Artikel über das Knieen bei der Wandlung... kath.net
Das finde ich, passt ganz gut hier rein. :jump:

Weil im Gottesdienst ja die beschriebenen Haltungen ihren Sinn haben.
Und das "Ur-Thema" ja auch später erst und die Demut erweitert wurde.

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Mariamante
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Beitrag von Mariamante »

Sakristan hat geschrieben:
Ecce Homo hat geschrieben:Es trifft das Thema nur bedingt (weil es hier um Knieen allgemein -und als Zeichen der Demut geht...), aber heute gab es bei einen Artikel über das Knieen bei der Wandlung... kath.net
Das finde ich, passt ganz gut hier rein. :jump:

Weil im Gottesdienst ja die beschriebenen Haltungen ihren Sinn haben.
Und das "Ur-Thema" ja auch später erst und die Demut erweitert wurde.
´gelt´s Gott für den Hinweis. Eine sehr eigenartige und m.E. verfehlte liturgische Einführung ist in diesem Zusammenhang, dass bei Konzelebrationen die Mitzelebranten nach der hl. Wandlung ihre Knie nicht beugen.
Gelobt sei Jesus Christus

Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

Mariamante hat geschrieben:´gelt´s Gott für den Hinweis. Eine sehr eigenartige und m.E. verfehlte liturgische Einführung ist in diesem Zusammenhang, dass bei Konzelebrationen die Mitzelebranten nach der hl. Wandlung ihre Knie nicht beugen.
Hey, ein Wunder - ich stimme dir einmal zu ;););););)

Es befremdet mich schon lange, wenn ich Konzelebration sehe - die Diakone machen die Kniebeugedie Priester nicht... ich frage mich, was der "Sinn" dessen ist... :hmm:
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Mariamante
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Beitrag von Mariamante »

Ecce Homo hat geschrieben:
Mariamante hat geschrieben:´gelt´s Gott für den Hinweis. Eine sehr eigenartige und m.E. verfehlte liturgische Einführung ist in diesem Zusammenhang, dass bei Konzelebrationen die Mitzelebranten nach der hl. Wandlung ihre Knie nicht beugen.
Hey, ein Wunder - ich stimme dir einmal zu ;););););)

Es befremdet mich schon lange, wenn ich Konzelebration sehe - die Diakone machen die Kniebeugedie Priester nicht... ich frage mich, was der "Sinn" dessen ist... :hmm:
Die Diakone müssen demütig sein, denn sie haben noch keine Priesterweihe.

;)
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Rike
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Beitrag von Rike »

für mich ist es sehr wichtig, bei der Wandlung zu knieen. das gehört nicht nur so dazu, ist für mich ein zeichen der demut.

Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

Rike hat geschrieben:für mich ist es sehr wichtig, bei der Wandlung zu knieen. das gehört nicht nur so dazu, ist für mich ein zeichen der demut.
Für mich ebenfalls selbstverständlich - auch wenn da keine Kniebank wäre - wenn es irgendwie geht, werde ich dann knieen; eigentlich kniee ich generell beim Beten... Es gibt Ausnahmen, z.B. die Komplet auf der Bettkante oder im Schneidersitz auf dem Bett Richtung Kreuz... :ja:
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Eldar
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Beitrag von Eldar »

Worte Pater Pios:
Demut und Liebe sind das Tragwerk; alle anderen Tugenden hängen von diesen ab. Die eine ist die unterste, die andere die oberste: Die Festigkeit des ganzen Gebäudes hängt vom Fundament und vom Dach ab.
Leben, das ist das Allerseltenste in der Welt - die meisten Menschen existieren nur.
Über alles hat der Mensch Gewalt, nur nicht über sein Herz.
Ein Mensch, der für nichts zu sterben gewillt ist, verdient nicht zu leben.
Leben heißt Lieben und Lieben heißt Leiden. Wenn du nicht Leiden willst, warum Liebst du dann, aber wenn du nicht Lieben willst, warum lebst du dann??

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Rike
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Beitrag von Rike »

Nur mal so aus Interesse: wie kniet ihr wann und wo?
Im Gottesdienst knie ich nur auf den Knieen, aber bei den Taizégebeten sitze ich auf meinen Füßen... ich hab mir sagen lassen, dass viele Leute dabei auch diese Kniebänkchen benutzen.
rike
don't worry, die happy

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Linus
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Beitrag von Linus »

Rike hat geschrieben:Nur mal so aus Interesse: wie kniet ihr wann und wo?
Im Gottesdienst knie ich nur auf den Knieen, aber bei den Taizégebeten sitze ich auf meinen Füßen... ich hab mir sagen lassen, dass viele Leute dabei auch diese Kniebänkchen benutzen.
rike
wie knie ich: auf den knien
wann: in der Messe ab der wandlung
wo: in der bank, gegebenenfalls auch außerhalb, wenn keine freien Sitze mehr da sind.
Sitzen tu ich nur auf meinen vier (bei mir erbbedingt:fünf) buchstaben.
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Eldar
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Beitrag von Eldar »

Nur mal so aus Interesse: wie kniet ihr wann und wo?
Nun knien tu ich auch auf meinen knien :-). Beim Empfang der hl. Kommunion z.b. oder während ich vor meinem Bett und einem Marienbild den heiligen Rosenkranz bete.

mfg Eldar
Leben, das ist das Allerseltenste in der Welt - die meisten Menschen existieren nur.
Über alles hat der Mensch Gewalt, nur nicht über sein Herz.
Ein Mensch, der für nichts zu sterben gewillt ist, verdient nicht zu leben.
Leben heißt Lieben und Lieben heißt Leiden. Wenn du nicht Leiden willst, warum Liebst du dann, aber wenn du nicht Lieben willst, warum lebst du dann??

Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

Rike hat geschrieben:Nur mal so aus Interesse: wie kniet ihr wann und wo?
Im Gottesdienst knie ich nur auf den Knieen, aber bei den Taizégebeten sitze ich auf meinen Füßen... ich hab mir sagen lassen, dass viele Leute dabei auch diese Kniebänkchen benutzen.
rike
Rike,
meinst du vielleicht, zu welchen Stellen im Gottesdienst wir knien?
;)
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Tetzel
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Beitrag von Tetzel »

Nur mal so aus Interesse: wie kniet ihr wann und wo?
Im Gottesdienst knie ich nur auf den Knieen, aber bei den Taizégebeten sitze ich auf meinen Füßen... ich hab mir sagen lassen, dass viele Leute dabei auch diese Kniebänkchen benutzen.
rike
Knien:
Beim Hl. Meßopfer zum Stufengebet, Offertorium, Wandlung, Kommunionempfang, Dank, Segen
Eucharistische Anbetung
Beim Besuch vor dem Allerheiligsten
Beim Morgen- und Abendgebet

johannes eck
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Beitrag von johannes eck »

Tetzel hat geschrieben:
Nur mal so aus Interesse: wie kniet ihr wann und wo?
Im Gottesdienst knie ich nur auf den Knieen, aber bei den Taizégebeten sitze ich auf meinen Füßen... ich hab mir sagen lassen, dass viele Leute dabei auch diese Kniebänkchen benutzen.
rike
Knien:
Beim Hl. Meßopfer zum Stufengebet, Offertorium, Wandlung, Kommunionempfang, Dank, Segen
Eucharistische Anbetung
Beim Besuch vor dem Allerheiligsten
Beim Morgen- und Abendgebet
Siehe Tetzel!

Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

Das hier möchte ich euch nicht vorenthalten... die Idee ist klasse!
*Sound an - Video!*
:mrgreen: ;)
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Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

Aus einem anderen Thread rauskopiert und hier mal reingestellt...
Simplex hat geschrieben: Gebetshaltungen sind sehr wichtig und es gibt nur eins was noch wichtiger ist und das ist das Beten überhaupt.
Die beste und würdigste Haltung bei der Wandlung ist das knien und wer es kann sollte es aus Ehrfurcht vor Gott und zum gutem Beispiel seinem Nächsten gegenüber tun. Das wichtigste ist natürlich die innere Haltung, diese wird aber stark durch die äußere Haltung beeinflusst.
Mich interessiert, woher du nimmst, dass "die beste und würdigste" Haltung das Knien ist. Was ist dein Maßstab für "würdig" und woher hast du den?
Wenn es innerlich für jemanden aber "tiefer" ginge - aus welchen Gründen auch immer - wenn er steht, oder weil er nicht knien kann, wäre das ja eine Abwertung für ihn...
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Simplex
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Beitrag von Simplex »

Ecce Homo hat geschrieben:Aus einem anderen Thread rauskopiert und hier mal reingestellt...


Mich interessiert, woher du nimmst, dass "die beste und würdigste" Haltung das Knien ist. Was ist dein Maßstab für "würdig" und woher hast du den?
Wenn es innerlich für jemanden aber "tiefer" ginge - aus welchen Gründen auch immer - wenn er steht, oder weil er nicht knien kann, wäre das ja eine Abwertung für ihn...
Das vor Gott knien ist eine christliche Eigenschaft die es im Alten Testament so nicht gab. Wir sind ja nicht aus Gesetzeswerken erlöst sondern weil Christus uns die Sünden vergeben hat. Weil wir aber leider immer wieder sündigen müssen wir uns unserem Gott auch immer wieder in Demut nahen. Ein Zeichen der göttlichen Majestät ist das sich ja irgendwann einmal jedes Knie vor Christus beugen muss, da ist es sehr sinnvoll das schon frühzeitig zu üben und das besonders wenn dem Leiden und Sterben des Herrn von den Gläubigen in der hl. Eucharistie gedacht wird.
meinen Maßstab für würdig ziehe ich zuerst aus der 2000 tausend jährigen katholischen Tradition, aus den katholischen Heiligen, den katholischen Kirchenväter und dem Neuen Testament.
Wenn fast alle knien und ein par Mann tun das nicht, verstärken sie nun mal den Trend das künftig nur noch bei der Wandlung gestanden wird was ja sogar in hl. Messen keine Seltenheit mehr ist.
Liebe Homo, das einer der gesundheitliche Probleme hat nicht knien braucht, darüber brauchen wir doch wohl nicht mehr reden.

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incarnata
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Beitrag von incarnata »

Befremdliche Beobachtung beim Messbesuch bei unserem" fortschrittlichen"
Dekan an Allerheiligen(normale Gemeindemesse,kein Fam).Er holt vor der
Präfation mit den Worten "Hier sind ja Gottlob auch ein paar Kinder,na wer
traut sich vorzukommen" einige kleinere Kinder zum Altar,die von der
Pastoralreferentin dann um denselben aufgereiht werden;seitlich stehen
die Ministranten/innen.Bei der Wandlung gehen diese,wie die Gemeinde
in die Knie;die Pastoralreferentin bleibt mit den Kindern aber die ganze Zeit
stehen.Hätte sie auch gekniet,hätten`s ihr die Kinder sicher nachgemacht
und vielleicht auch mehr von dem Geheimnis erahnt,das da passiert.
Vielleicht hätte auch eins die Eltern gefragt,warum man gerade da kniet.So
werden Chancen der selbstverständlichen Einprägung von Haltungen vertan.
Durch die barmherzige Liebe unseres Gottes wird uns besuchen das aufstrahlende
Licht aus der Höhe.......(Lk1,76)

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Lofty
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Knien

Beitrag von Lofty »

Also mir persönlich geht es beim Knien weniger um das äußere Zeichen als um das innere Gefühl.
Ich habe für mich selbst festgestellt, dass ich, wenn ich in einer kath. Kirche knie, mich tiefer und ungestörter ins Gebet versenken kann. Von daher empfinde ich Knien als eine schöne Möglichkeit der inneren Sammlung zum Gebet hin.
"So Ihr solches wisset, selig seid ihr, so ihr's tut." /bzw. "Selig seid ihr, wenn ihr das wisst und danach handelt." (Joh.13,17)

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