Re: Herz-Jesu-Verehrung
Verfasst: Donnerstag 30. Juni 2011, 22:18
Ja.
So wurde mir das seinerzeit beigebracht.Hubertus hat geschrieben:Was heißt Freisein von Anhänglichkeit in diesem Zusammenhang genau?
Daß man den festen Vorsatz hat, nicht mehr zu sündigen?
So könnte man das grob formulieren. Der Vorsatz muß sich allerdings auch auf die läßlichen Sünden erstrecken und die Bereitschaft umfassen eventuelle "Mißstände" im eigenen Leben zu beseitigen (vgl. auch da: http://www.kreuzgang.org/viewtopic.php?p=3753#p3753 und den Link von Berolinensis).Hubertus hat geschrieben:Was heißt Freisein von Anhänglichkeit in diesem Zusammenhang genau?
Daß man den festen Vorsatz hat, nicht mehr zu sündigen?
Zumindesten bei den Herrenhutern gibt es deutlich Spuren einer evangelischen Herz - Jesu - Verehrung:ad_hoc hat geschrieben:Das hättest Du wohl gerne, overkott.....overkott hat geschrieben:Auch ökumenisch scheint mir dieser Hinweis außerordentlich wertvoll.Gamaliel hat geschrieben:kathpedia hat geschrieben:Am 19. Juni 1675, in der Fronleichnamsoktav, erschien Jesus Christus der heiligen Margareta Maria Alacoque in Paray-le-Monial, als sie vor dem Tabernakel kniete. Er zeigte ihr sein Herz und sagte:
Die Visionen der Margareta Maria Alacoque führten dazu, dass Papst Pius IX. dieses Fest für die ganze Kirche verbindlich am 18.5.1856 auf Bitten der französischen Bischöfe einführte. Es wurde dort schon in fast allen Diözesen gefeiert."Sieh hier das Herz, das die Menschen so sehr liebt, dass es nichts gespart hat, um sich zu opfern, und zu erschöpfen in Liebesbeweisen; und als Dank empfange ich von den meisten Menschen nur Kälte, Unehrerbietigkeit, Verachtung und Sakrilegien in diesem Sakrament der Liebe. Was mich aber am meisten schmerzt, ist, dass Herzen, die Mir besonders geweiht sind, Mir auf diese Weise begegnen. Darum verlange Ich von dir, dass der erste Freitag nach der Fronleichnamsoktav ein besonderer Festtag zur Verehrung Meines Herzens werde; dass man an dem Tage sich dem heiligen Tische nahe, und einen Ehrenersatz leiste, zur Sühnung all der Beleidigungen, welche Meinem Herzen, seit es auf den Altären weilt, zugefügt wurden, und ich verspreche Dir, dass mein Herz diejenigen im reichsten Maße den Einfluss seiner Liebe fühlen lassen wird, die es verehren, und die sorgen, dass es auch von andern verehrt werde."
Das wäre es wohl dann gewesen, wenn etwa zur gleichen Zeit auch ein Protestant oder sonstiger Andersgläubige die gleiche Vision erfahren hätte.
Aber dies ist ja unmöglich, weil die einzige sinnvolle Ökumene nur darin bestehen kann, den römisch-katholischen Glauben ohne Abstriche zu übernehmen und den Papst als Stellvertreter Christi uneingeschränkt anzuerkennen. Andere Religionen außerhalb des christlichen Glaubens als heilsbestimmtend anzuerkennen, bedeutet nichts anderes, als fremde Götter bzw. Götzen neben dem wahren dreieinigen Gott zu dulden oder zu akzeptieren.
Gruß, ad_hoc
so isch nachad auch!Niels hat geschrieben:Kein Wunder. Die Herz-Jesu-Mystik findet sich schon in der Bibel.
Ist vielleicht auch gut so. Das trieft ja von klebriger Süßigkeit.anneke6 hat geschrieben:Mehr verstehe ich leider nicht.
Auf, ihr nah verbundne Jesusherzen,Melody hat geschrieben:Außerdem spricht mich die Herz-Jesu-Frömmigkeit sowieso von allen Formen am meisten an.
da wäre aber Lyrik ........ad_hoc hat geschrieben:Aber es ist die Sprache des Herzens und der Seele. Man muss sich darauf einlassen können und wollen.
Ja, so wie das Christkönigfest auch.gc-148 hat geschrieben:Das Herz-Jesu-Fest ist kein Heiligen-Fest oder Gedenktag.
Es ist ein christologisches Ideenfest sehr jungen Datums.
Das ist im Grunde ein politisches Fest - nach der Abdankung all der vielen Könige nach dem ersten Weltkrieg.Protasius hat geschrieben:Ja, so wie das Christkönigfest auch.gc-148 hat geschrieben:Das Herz-Jesu-Fest ist kein Heiligen-Fest oder Gedenktag.
Es ist ein christologisches Ideenfest sehr jungen Datums.
Die Herz-Jesu-Verehrung ist immer noch sehr beliebt, Herz-Jesu-Freitage gehören meiner Beobachtung nach zu den bestbesuchten Werktagsmessen.gc-148 hat geschrieben:die Feier von Ideenfesten nach Jahrhunderten oder Jahrzehnten der Einführung ist schon eine Qual. Die Herz-Jesu-Verehrung hatte sein Zeit - das Christkönigsfest hatte seine Zeit - siehe die Jugendsonntage während des dritten Reiches.
Müssen wir eigentlich alle Frömmigkeitsformen der Jahrhunderte, die in Festen zementiert wurden, auf Dauer mitschleppen?
So so, es hatte also seine Zeit...gc-148 hat geschrieben:die Feier von Ideenfesten nach Jahrhunderten oder Jahrzehnten der Einführung ist schon eine Qual. Die Herz-Jesu-Verehrung hatte sein Zeit - das Christkönigsfest hatte seine Zeit - siehe dieJugendsonntage während des dritten Reiches.
Müssen wir eigentlich alle Frömmigkeitsformen der Jahrhunderte, die in Festen zementiert wurden, auf Dauer mitschleppen?
Ich gehe davon aus, dass ein Priester seine Berufung (auch) durch die besondere Liebe zu Jesus Christus erfährt. - Und Liebe wird ja manchmals auch in Lyrik ausgedrückt. Liebe ist doch wirklich die Sprache des Herzens. Also gilt es sich, auf diese unendliche Liebe Gottes zu uns einzulassen. - Einfach mal "zurücklieben"gc-148 hat geschrieben:da wäre aber Lyrik ........ad_hoc hat geschrieben:Aber es ist die Sprache des Herzens und der Seele. Man muss sich darauf einlassen können und wollen.
Dann bringen Sie Ihrer Herde die Bedeutung dieser Feste doch mal nahe. Und nicht als distanzierter Kirchenhistoriker (Ja, da sollen wir nächsten Sonntag Christkönig feiern, aber das ist doch eh veraltet), sondern indem Sie Interesse wecken und die Bedeutung klar machen.gc-148 hat geschrieben:nach meinen Beobachtungen seit mehr als 30 Jahren nicht
Der Christkönigssonntag ist nach der liturgischen Neuordnung der feierliche Abschluss des Kirchenjahres, was bitte schön ist daran unzeitgemäß? Es war nie als Jugendbekenntnissonntag geplant, diese Rolle hat es erst viel später, als Reaktion auf die nationalsozialistische Vereinnahmung der Jugend bekommen.gc-148 hat geschrieben:die Feier von Ideenfesten nach Jahrhunderten oder Jahrzehnten der Einführung ist schon eine Qual. Die Herz-Jesu-Verehrung hatte sein Zeit - das Christkönigsfest hatte seine Zeit - siehe dieJugendsonntage während des dritten Reiches.
Müssen wir eigentlich alle Frömmigkeitsformen der Jahrhunderte, die in Festen zementiert wurden, auf Dauer mitschleppen?
Das ist nur der zeitliche Hintergrund der Einführung.gc-148 hat geschrieben:Das ist im Grunde ein politisches Fest - nach der Abdankung all der vielen Könige nach dem ersten Weltkrieg.Protasius hat geschrieben:Ja, so wie das Christkönigfest auch.gc-148 hat geschrieben:Das Herz-Jesu-Fest ist kein Heiligen-Fest oder Gedenktag.
Es ist ein christologisches Ideenfest sehr jungen Datums.
Wenn man sich mal umschaut, wird man durchaus aktuelle Bezugsthemen finden, z.B. (Nr. 23) den Grund für die hohe Politikverdrossenheit angesichts einer "Kaste" von Leuten, denen häufig das Hemd näher ist als der Rock und die sich um wertgeleitetete Politik nicht mehr zu scheren scheinen angesichts der Suche nach bloßen "gesellschaftlichen Mehrheiten". Oder die Chancen, die unsere Familien hätten, wenn sie wirklich Christus zum Vorbild hätten, anstatt sich von den gesellschaftlichen Verlockungen, sich "auszuleben", "selbst zu verwirklichen" auf Kosten der anderen, diesem Ideal des Egomanen, leiten zu lassen. - Ist das alles überholt? Hat das nicht gerade heute Sprengkraft? Leider hat die Verlegung des Christkönigs-Festes dazu beigetragen, v.a. Christus (nur) als eschatologischen Weltenrichter zu betonen. Aber recht betrachtet gibt es starke aktuelle, weil immer gültige, Bezugspunkte zu Zentralanliegen des christlichen Glaubens.Pius XI., Enzyklika Quas primas hat geschrieben: 19. So umfaßt also das Reich unseres Erlösers alle Menschen, wie dies folgende Worte Unseres Vorgängers Leo XIII., unsterblichen Andenkens, ausdrücken und die Wir gerne zu Unsern eigenen machen: «Seine Herrschaft erstreckt sich nicht nur auf die katholischen Völker, auch nicht nur auf jene, die durch die Taufe von Rechts wegen der Kirche angehören, mögen auch irrige Anschauungen sie fernhalten oder Uneinigkeit sie von der Liebesgemeinschaft scheiden, sondern sie umfaßt auch jene, die den christlichen Glauben nicht besitzen; somit untersteht im vollsten Sinne die ganze Menschheit der Herrschaft Jesu Christi»[30].
20 Auch ist in dieser Hinsicht kein Unterschied zu machen zwischen Einzelmenschen und häuslichen oder bürgerlichen Gemeinschaften, denn die in Gemeinschaften vereinigten Menschen stehen nicht minder unter der Herrschermacht Christi als die Einzelmenschen. Es gibt ja nur eine Quelle des Heiles, des persönlichen wie des gemeinschaftlichen: Es ist in keinem andern Heil; und kein anderer Name unter dem Himmel ist den Menschen gegeben, durch den wir selig werden sollten[31]. Ein und derselbe ist Urheber des Gedeihens und wahren Glückes für die einzelnen Bürger wie für die Staaten: «Das Glück des Staates fließt nicht aus einer andern Quelle als das des Einzelmenschen, denn der Staat ist nichts anderes als eine Vielheit von Menschen, die in Eintracht zusammenlebt»[32]. Wenn daher die Staatenlenker Unversehrtheit ihrer Autorität sowie Gedeihen und Fortschritt des Vaterlandes bezwecken, so dürfen sie sich nicht weigern, in ihrem persönlichen Namen und mit ihrem ganzen Volke der Herrschermacht Christi ihre Verehrung und Ergebenheit öffentlich zu bezeugen.
(...)
23 So werden alsbald Ruhe und Ordnung wiederkehren und herrschen, weil jeder Anlaß zur Auflehnung beseitigt ist. Denn, wenn auch der Bürger im Fürsten und in den übrigen Staatsoberhäuptern Menschen vor sich hat, die seinesgleichen sind, oder die aus irgendeinem Grunde unwürdig oder tadelnswert erscheinen, so wird er ihnen dennoch den Gehorsam nicht verweigern, soIange er in ihnen Abbild und Autorität des Gottmenschen Christus erblickt.
24 Was sodann die Eintracht und den Frieden anbelangt, ist folgendes einleuchtend: je weiter sich ein Reich ausdehnt und je vollständiger es die Gesamtheit des Menschengeschlechtes umfaßt, desto stärker werden sich die Menschen der Gemeinschaft bewußt, die sie eint. Und wie dieses Bewußtsein häufigen Streitigkeiten vorbeugt und sie unterdrückt, so nimmt es ihnen ihre Bitterkeit und ihre Härte. – Wenn also das Reich Christi tatsächlich alle umfassen würde, wie es sie von Rechts wegen umfaßt, warum sollten wir dann die Hoffnung auf jenen Frieden aufgeben, den der Friedenskönig auf die Erde gebracht hat? Er, der kam, um alles zu versöhnen[35]; der nicht kam, um bedient zu werden, sondern um zu dienen[36], und der, obgleich er der Herr aller ist, sich zum Vorbild der Demut machte und diese samt der Liebe zu seinem Hauptgesetz erhob; er, der gesagt hat: Mein Joch ist sanft und meine Bürde ist leicht[37].
25 O welchen Glückes könnten wir uns freuen, wenn Einzelmenschen wie Familien und Staaten sich von Christus leiten ließen! «Dann endlich wird man, um die Worte Unseres Vorgängers Leo XIII. zu gebrauchen, die er vor 25 Jahren an die Bischöfe des Erdkreises richtete, so viele Wunden heilen können, dann wird jedes Recht seine ursprüngliche Kraft wieder erlangen, dann endlich werden die kostbaren Güter des Friedens wiederkehren, und es werden die Schwerter und Waffen den Händen entgleiten, wenn alle bereitwillig Christi Herrschaft annehmen und ihm gehorchen werden, wenn jede Zunge bekennen wird, daß der Herr Jesus Christus in der Herrlichkeit Gottes des Vaters ist»[38].
Protasius hat geschrieben:Die Herz-Jesu-Verehrung ist immer noch sehr beliebt, Herz-Jesu-Freitage gehören meiner Beobachtung nach zu den bestbesuchten Werktagsmessen.gc-148 hat geschrieben:die Feier von Ideenfesten nach Jahrhunderten oder Jahrzehnten der Einführung ist schon eine Qual. Die Herz-Jesu-Verehrung hatte sein Zeit - das Christkönigsfest hatte seine Zeit - siehe die Jugendsonntage während des dritten Reiches.
Müssen wir eigentlich alle Frömmigkeitsformen der Jahrhunderte, die in Festen zementiert wurden, auf Dauer mitschleppen?
Meiner Erfahrung nach- so wie ich es von mir aber auch von anderen Menschen kenne - ist nicht die Herz-Jesu-Verehrung ansich das Problem,sondern dass es früher oft verkitschte Herz-Jesu-Darstellungen gab.Raphaela hat geschrieben: Mit dem Herz-Jesu-Fest hatte ich z. B. auch lange Schwierigkeiten, aufgrund verschiedener Darstellungen, die ich persönlich als kitschig empfand/empfinde.
Vielleicht geht eine Art von Bewertung oder ein Vergleich dessen, was höherwertiger zu sein hat, am Charakter des Glaubens vorbei.HeGe hat geschrieben:Protasius hat geschrieben:Die Herz-Jesu-Verehrung ist immer noch sehr beliebt, Herz-Jesu-Freitage gehören meiner Beobachtung nach zu den bestbesuchten Werktagsmessen.gc-148 hat geschrieben:die Feier von Ideenfesten nach Jahrhunderten oder Jahrzehnten der Einführung ist schon eine Qual. Die Herz-Jesu-Verehrung hatte sein Zeit - das Christkönigsfest hatte seine Zeit - siehe die Jugendsonntage während des dritten Reiches.
Müssen wir eigentlich alle Frömmigkeitsformen der Jahrhunderte, die in Festen zementiert wurden, auf Dauer mitschleppen?
Die Herz-Jesu-Verehrung ist für mich ein zentraler Bestandteil meiner Frömmigkeit. Eher noch als die Marienverehrung.