Kreuzgang

Und das spielt nicht im Land der Känguruhs:

Kirche: Känguru Keuschi soll Jugendliche von vorehelichem Sex abhalten
http://dietagespresse.com/kirche-kangur ... -abhalten/



Zwar Satire, aber gut!

Aber gehört Satire nicht besser auf die Witzeseite?
Es gibt Zeitgenossen, die trauen sowas der katholischen Kirche nämlich durchaus zu...

Ehrlich - ich hab das auch gesehen und war vollkommen überzeugt, dass es sich um die Wahrheit handele - im Zuge eben der wunderbaren und allzeit von Allen zu rühmenden Erneuerung... hatte nur noch auf den obligatorischen Dialog-Hinweis gewartet, irgendwie...

DAS ist das Traurige: Dass man auf die "Satire" extra HINWEISEN muss, weil man selbige teils so gut wie nicht mehr erkennen kann...

Ecce Homo hat geschrieben:Ehrlich - ich hab das auch gesehen und war vollkommen überzeugt, dass es sich um die Wahrheit handele - im Zuge eben der wunderbaren und allzeit von Allen zu rühmenden Erneuerung... hatte nur noch auf den obligatorischen Dialog-Hinweis gewartet, irgendwie...

DAS ist das Traurige: Dass man auf die "Satire" extra HINWEISEN muss, weil man selbige teils so gut wie nicht mehr erkennen kann...

Aber nicht nur bei der Kirche.

Das hier ist wohl ernst gemeint:

http://www.virtualnights.com/magazin/an ... appy.21753


Es macht ja nichts, wenn 4 jährige mit scharfen Waffen schiessen, aber sonst hört der Spass bald auf.


Link ersetzt

@Viri

Nee, das ist (auch) nicht ernst gemeint, aber super gut gemacht.
Da muss man wirklich lange suchen und googlen, da steckt echt Arbeit dahinter!

Aber Dein Link funktioniert schon mal nicht mehr...

Juergen hat geschrieben:

http://www.pastoralwerkstatt.de/medium/ ... f?m=108288

In der Sakramentenpastoral sind künftig vermehrt „absichtslose“ und (von inneren und äußeren Zwängen) freibleibende Angebote gefragt.

Da wird wirklich unerträglicher "Pastoralsprech" produziert. Die Herrschaften sollten sich schämen, einen derartigen (sorry) Scheiss als "Arbeitsergebnis" ins Internet zu stellen.

@Viri

Auch mit Deinem geänderten Link bleibt das ganze von vorne bis hinten ein mühevoll inszenierter Hoax, der ursprünglich von einer Satireseite stammt!
(Deshalb meinte ich ja, auch "Keuschi" stellt man besser direkt auf die Witzeseite, es gibt sonst immer Leute, die das glauben und weltweit verbreiten... )

http://www.dailydot.com/lol/michael-moo ... film-hoax/

Ecce Homo hat geschrieben:Ehrlich - ich hab das auch gesehen und war vollkommen überzeugt, dass es sich um die Wahrheit handele - im Zuge eben der wunderbaren und allzeit von Allen zu rühmenden Erneuerung... hatte nur noch auf den obligatorischen Dialog-Hinweis gewartet, irgendwie...

DAS ist das Traurige: Dass man auf die "Satire" extra HINWEISEN muss, weil man selbige teils so gut wie nicht mehr erkennen kann...

Es ist nicht die Qualität der Satire das Problem, sondern der eklatante Mangel in der Qualität des kirchlichen Angebots. Wenn man solche Satiremeldungen ohne eine Sekunde des Zweifels für bare Münze nimmt, ist das eben oft genug ein Zeichen dafür, dass man eigentlich klar bei Verstand ist, aber zu viele kirchliche Angebote eben eine kontraproduktive und unfreiwillige Komik ausstrahlen.

Da ist was dran.
Ich hab´s im ersten Augenblick echt geglaubt, wenn Schönborn da auf dem Bild... weil, wenn man ihn (ich meine schon, dass er es war... ) bei so einem Jugendkirche-Laser-Event gesehen hat, dann...

Mal ganz allgemein als jemand, der vor vier Wochen in die Heilige Katholische Kirche aufgenommen wurde: Mich schrecken Rockmusik, Stuhlkreise und sowas wirklich ab. Aber so richtig. Ich hab dieses Angebiedere schon damals im Religionsunterricht (ev.!) so dermaßen lächerlich und als Beleidigung meiner Intelligenz empfunden. Gut, jeder Mensch tickt anders, manch einem Zeitgenossen mag es gefallen. Das ist eine persönliche Entscheidung. Aber die Kirche ist nicht der richtige Ort zur Selbstverwirklichung?

Was ich anziehend fand waren Konsistenz und Konsequenz in Glaubensfragen, Vernunft und auch ein wenig Opposition gegen den Zeitgeist, ohne allerdings die heutige Lebenswirklichkeit zu verleugnen oder zu verkniffen zu sein. Beide Priester, die wir als junges Ehepaar bisher kennenlernen durften, verkörpern das formidabel.

Leider wird ihnen das von ihren Gemeinden wohl nicht immer so gedankt. Finden es krass, wie manch ein Gemeindemitglied gegebenüber den Priestern gegenüber auftritt, die immerhin ihr Leben dem Dienst am Herren und der Gemeinde hingeben. Aber da spielt auch die gesellschaftliche Entwicklung eine Rolle.

Was ich jetzt schreibe hat nichts mit dem Heiligen Vater zu tun, sondern es geht mir um einen Kulturwandel in der Kirche.

Ich lese gerade mit etwas Verspätung den Osservatore Romano (dt. Ausgabe) vom 19.7. Auf Seite 7 ist ein Foto aus der Audienzhalle, in der Mitte der Hl. Vater, um ihn herum, zurückgehalten von Absperrungen, vielleicht hundert junge Seminaristen, Novizen und Novizinnen, die zu einer Wallfahrt in Rom waren.

Was machen die jungen – keine Jugendlichen, sondern Leute in ihren Zwanzigern – Leute? In den hinteren Reihen recken sie ihre Smartphones in die Höhe und versuchen, einen Schnappschuß vom Heiligen Vater zu machen. In den vorderen Reihen strecken sie hysterisch, teils von Sicherheitsleuten zurückgehalten ihre Arme aus und versuchen, den Heiligen Vater zu berühren.

Man kennt solche Fotos. Üblicherweise sieht man sie, wenn der heute gerade besonders angesagte Popstar durch eine Menge von Teenagern geht.

Ganz ehrlich, das Bild ekelt mich an. Und wie gesagt, es geht nicht um den Heiligen Vater, sondern um die veränderte Kultur in der Kirche. Früher kniete man sich hin, wenn der Stellvertreter Christi an einem vorbeilief. Das war würdevoller.

Gallus hat geschrieben:Ganz ehrlich, das Bild ekelt mich an. Und wie gesagt, es geht nicht um den Heiligen Vater, sondern um die veränderte Kultur in der Kirche. Früher kniete man sich hin, wenn der Stellvertreter Christi an einem vorbeilief. Das war würdevoller.

Hier prallen einfach verschiedene Mentalitäten aufeinander. Ich hätte selbstverständlich auch versucht, ein Foto vom Hl. Vater zu machen. Warum denn auch nicht? Ich mache grds. von allem möglichen Fotos, seitdem es Digitalkameras gibt. Die Fotos sind mein Gedächtnis.

Und berühren... keine Ahnung, ich hätte wohl nicht versucht, ihn einfach anzugrabschen, aber natürlich würde ich mich freuen, wenn mir der Hl. Vater die Hand geben würde. Das ist doch etwas besonderes. Meines Erachtens hat das nichts mit einer Popstarverehrung zu tun.
(Von verschiedenen Bands hab ich mir kürzlich Autogramme geholt, hatte aber kein Interesse daran, mir von irgendwem die Hand geben zu lassen...)

Gallus hat geschrieben:In den vorderen Reihen strecken sie hysterisch, teils von Sicherheitsleuten zurückgehalten ihre Arme aus und versuchen, den Heiligen Vater zu berühren.

Mk 5,27ff

Ja, ich verstehe Eure Gegenargumente. Es wäre auch was anderes, wenn es sich um normale Jugendliche handeln würde, Pfadfinder auf Wallfahrt oder so. Obwohl ich das auch schon unangemessen fände.

Aber das sind Leute, die sich auf ein geweihtes Leben vorbereiten. Sollte man von denen nicht erwarten können, daß sie in einem Raum mit dem Papst die Form wahren und sich gesittet verhalten können? Und es ist ja auch eine völlig andere Situation als in die Mk 5, 27 beschriebene. Es ist die gedankenlose Übernahme einer oberflächlichen Facebook- und Popstarkultur in den Umgang miteinander in der Kirche.

Gallus hat geschrieben:Aber das sind Leute, die sich auf ein geweihtes Leben vorbereiten. Sollte man von denen nicht erwarten können, daß sie in einem Raum mit dem Papst die Form wahren und sich gesittet verhalten können?

Was heißt denn "gesittet"? Sie haben sich doch nicht entkleidet und mit Bierflaschen in der Hand Parolen gegrölt?!

Was ist denn ungesittet daran, ein Foto vom Hl. Vater machen zu wollen und ihm die Hand zu geben bzw. ihn berühren zu wollen?! Taddeos Hinweis finde ich da durchaus angebracht.

Und gerade WEIL sie sich auf ein geweihtes Leben vorbereiten, ist die Begegnung mit dem Papst doch nochmal was ganz besonderes, mehr als für x-beliebige Wallfahrer.

Aber wir werden hier nicht zueinander finden, weil es eben völlig verschiedene Ansichten sind von dem, was "man" so tut bzw. tun darf.

taddeo hat geschrieben: ...
Mk 5,27ff

völlig unangemessen!

@ Gallus
Ich hoffe,Du hast nichts gegen Pfadfinder!

Gallus hat geschrieben:Ja, ich verstehe Eure Gegenargumente. Es wäre auch was anderes, wenn es sich um normale Jugendliche handeln würde, Pfadfinder auf Wallfahrt oder so. Obwohl ich das auch schon unangemessen fände.

Aber das sind Leute, die sich auf ein geweihtes Leben vorbereiten. Sollte man von denen nicht erwarten können, daß sie in einem Raum mit dem Papst die Form wahren und sich gesittet verhalten können? Und es ist ja auch eine völlig andere Situation als in die Mk 5, 27 beschriebene. Es ist die gedankenlose Übernahme einer oberflächlichen Facebook- und Popstarkultur in den Umgang miteinander in der Kirche.

Bereits der direkte Vergleich zwischen Jesus und dem Papst ist vollkommen deplaziert. Da gibt es keine Vergleichbarkeit, insoweit ist das Bibelzitat überhaupt nicht verwendungsfähig.

Vir Probatus hat geschrieben: Bereits der direkte Vergleich zwischen Jesus und dem Papst ist vollkommen deplaziert. Da gibt es keine Vergleichbarkeit, insoweit ist das Bibelzitat überhaupt nicht verwendungsfähig.

Ah, da sind sie wieder, die probaten Reflexe. Sie gehen hier aber wirklich ins Leere. Die einschlägigen biblischen Texte beschreiben das Handeln von Menschen, die Jesus nicht auf Grundlage einer ausgefeilten Christologie begegnen, sondern ihn für Johannes den Täufer, Elija, Jeremia oder sonst einen Propheten (vgl. Mt 16,14), kurz: für eine Gestalt von eminenter, aber doch diffuser religiöser Bedeutung halten. Von daher ist es durchaus nicht illegitim, ihre Reaktionsmuster als Vergleich heranzuziehen, zumal es nicht auf normativer, sondern auf empirischer Basis passiert.Übrigens unterscheidet sich das auch nicht großartig von dem, was uns als nachösterliches Verhaltensmuster gegenüber den Jüngern überliefert wird (vgl. Agp 15, 14 ff).

Gallus hat geschrieben: Ganz ehrlich, das Bild ekelt mich an. Und wie gesagt, es geht nicht um den Heiligen Vater, sondern um die veränderte Kultur in der Kirche. Früher kniete man sich hin, wenn der Stellvertreter Christi an einem vorbeilief. Das war würdevoller.

Ich würde nicht prinzipiell widersprechen, den Eindruck aber doch ein wenig relativieren wollen. Das Christentum hat von jeher darum gerungen, das rechte Maß zwischen religiöser Ekstase einerseits und rein formalistischen Ausdrucksformen andererseits zu finden. Das zieht sich durch die ganze Liturgiegeschichte - wobei sich feststellen läßt, daß der Kampf gegen ekstatische Übertreibungen zumeist das dringlichere Geschäft war.

Auch die Klagen über das Tohuwabohu bei Auftritten des Heiligen Vaters sind durchaus schon älter. Die Soutanen Pius XII. - immerhin des Papstes, der als Letzter nahezu ungebrochen die höfisch geprägte Formensprache gelebt, sie vielleicht sogar auf die Spitze getrieben hat - wurden durch die Grabscherei bei seinen öffentlichen Auftritten zerrissen, zeigten zudem oft Lippenstiftspuren ...

Dennoch ist davon auszugehen, daß Benedikts entschiedener Rückgriff auf die überlieferte Formensprache seines Amtes hier eher mäßigend gewirkt hat. Die demonstrative Unkonventionalität Franzens hingegen wird den ekstatischen Papstkult eher befördern. Der Karneval ist nicht vorbei, er geht jetzt erst los.

Kilianus hat geschrieben:

Gallus hat geschrieben: Ganz ehrlich, das Bild ekelt mich an. Und wie gesagt, es geht nicht um den Heiligen Vater, sondern um die veränderte Kultur in der Kirche. Früher kniete man sich hin, wenn der Stellvertreter Christi an einem vorbeilief. Das war würdevoller.

Ich würde nicht prinzipiell widersprechen, den Eindruck aber doch ein wenig relativieren wollen. Das Christentum hat von jeher darum gerungen, das rechte Maß zwischen religiöser Ekstase einerseits und rein formalistischen Ausdrucksformen andererseits zu finden. Das zieht sich durch die ganze Liturgiegeschichte - wobei sich feststellen läßt, daß der Kampf gegen ekstatische Übertreibungen zumeist das dringlichere Geschäft war.

Auch die Klagen über das Tohuwabohu bei Auftritten des Heiligen Vaters sind durchaus schon älter. Die Soutanen Pius XII. - immerhin des Papstes, der als Letzter nahezu ungebrochen die höfisch geprägte Formensprache gelebt, sie vielleicht sogar auf die Spitze getrieben hat - wurden durch die Grabscherei bei seinen öffentlichen Auftritten zerrissen, zeigten zudem oft Lippenstiftspuren ...

Dennoch ist davon auszugehen, daß Benedikts entschiedener Rückgriff auf die überlieferte Formensprache seines Amtes hier eher mäßigend gewirkt hat. Die demonstrative Unkonventionalität Franzens hingegen wird den ekstatischen Papstkult eher befördern. Der Karneval ist nicht vorbei, er geht jetzt erst los.

Wir gehen bewegenden Zeiten entgegen.

Bei der Smartphonegeschichte sollte man bedenken, daß dies eine generelle Entwicklung in der Gesellschaft ist, welche nicht vornehmlich etwas mit Kirche und Papst zu tun hat. Manieren entwickeln sich offenbar langsamer als die Technik, auf die sie sich beziehen. An tausend Orten kann man i.A. nicht ausschließen, über Smartphone- oder Tablet-schwenkende Gestalten zu stolpern: Auf Konzerten, im Museum, auf Hochzeiten, auf Geburtstagen, in der Kirche… Das ist allerdings kein Symptom religiöser Ekstase oder einer veränderten Kirchenkultur. Anscheinend ist für viele Leute „dabeisein“ gleichbedeutend mit „Fotos und Videos machen“: Man kann da eigentlich nur hoffen, daß es sich weiter – und bitteschön nicht nur unter Wallfahrern – herumspricht, wie dumm dieser Irrtum ist.

Gallus hat geschrieben:Früher kniete man sich hin, wenn der Stellvertreter Christi an einem vorbeilief. Das war würdevoller.

Früher kniete man sich hin, wenn der Pfarrer mit der Krankenkommunion vorbei kam...
Aber wenn der Papst vorbei kam? Auf eine solche Idee wäre ich nie gekommen! Das halte ich für eine deplazierte Art der Frömmigkeit, die Gott sei Dank wohl überwunden ist - und auch nicht würdevoll war.

umusungu hat geschrieben:

Gallus hat geschrieben:Früher kniete man sich hin, wenn der Stellvertreter Christi an einem vorbeilief. Das war würdevoller.

Früher kniete man sich hin, wenn der Pfarrer mit der Krankenkommunion vorbei kam...

Früher? Also, ich tu das heute noch... was ist daran schlecht? Ich knie ja nicht vor dem Herrn Pfarrer, sondern vor IHM...

umusungu hat geschrieben:

Gallus hat geschrieben:Früher kniete man sich hin, wenn der Stellvertreter Christi an einem vorbeilief. Das war würdevoller.

Früher kniete man sich hin, wenn der Pfarrer mit der Krankenkommunion vorbei kam...
Aber wenn der Papst vorbei kam? Auf eine solche Idee wäre ich nie gekommen! Das halte ich für eine deplazierte Art der Frömmigkeit, die Gott sei Dank wohl überwunden ist - und auch nicht würdevoll war.

Neulich wurde hier ein Video eingestellt, wie ein Bischof, der nicht angekleidet ist, in die Kirche einzieht. An jeder Bankreihe, an der er vorbeikommt, fallen die Leute auf die Knie. Bei sowas dreht sich mir der Magen um.

Vir Probatus hat geschrieben:Neulich wurde hier ein Video eingestellt, wie ein Bischof, der nicht angekleidet ist, in die Kirche einzieht. An jeder Bankreihe, an der er vorbeikommt, fallen die Leute auf die Knie. Bei sowas dreht sich mir der Magen um.

Ich denke, Du meinst nicht, dass sich die Leute hätten hinknieen sollen, wenn der Herr Bischof in vollem Ornat eingezogen wäre?

umusungu hat geschrieben:

Vir Probatus hat geschrieben:Neulich wurde hier ein Video eingestellt, wie ein Bischof, der nicht angekleidet ist, in die Kirche einzieht. An jeder Bankreihe, an der er vorbeikommt, fallen die Leute auf die Knie. Bei sowas dreht sich mir der Magen um.

Ich denke, Du meinst nicht, dass sich die Leute hätten hinknieen sollen, wenn der Herr Bischof in vollem Ornat eingezogen wäre?

Auch wenn er im vollen Ornat käme, würde ich es nicht tun.
Den Reflex hatte ich sogar mal gesehen, als ein FSSPX Priester den Asperges durchführte.

Was heißt denn das "nicht angekleidet"? Nackig wird er doch wohl nicht gewesen sein?

Moment!
Der Bischof zieht segnend ein. Zum Segen kniet man eben traditionellerweise nieder.
(Ich nehme an, Du beziehst Dich auf dieses Video: viewtopic.php?p=67577#p67577)

Also ich finde das sehr schön, wenn es wie eine La-Ola-Welle beim Einzug eines Bischofs durch die Kirche geht... am eindrücklichsten hatte ich das 2005 auf der Wallfahrt von Paris nach Chartrès erlebt... da ich seinerzeit in der Tradition noch ganz neu war, war das ein besonders bewegendes Erlebnis für mich.

Leider hat selbst eine normale FSSP-Gemeinde so einen Brauch aus den Augen verloren... wie es kürzlich bei der FSSPX war, weiß ich gar nicht mehr mit Gewissheit...
Ich mach das eigentlich immer. Beim letzten Mal allerdings wollte ich gleichzeitig - siehe anderer Thread, lol... - ein Foto bzw. Video vom Auszug machen, was das ganze etwas verkompliziert hat...

Man macht die Kniebeuge ja nicht vor dem Menschen, sondern seiner Bedeutung. Als Bischofs hat er doch eine höhere Hirtengewalt als ein gewöhnlicher Priester. Und beim Papst als Stellvertreter Christi auf Erden ist es nochmal anders.

Der heilige Bonaventura kannte in großen Konventen auch, dass Novizen Geistliche mit einer Kniebeuge grüßten und ihre Demut bezeugten. Das erinnert etwas an das Lehrer-Schüler-Verhältnis vor allem in der Unterstufe. Ich glaube, selbst zu seinen Zeiten waren in kleinen Konventen auf dem Land die monastischen Formen nicht so streng wie in der Nähe des Hofes.

Melody hat geschrieben: Man macht die Kniebeuge ja nicht vor dem Menschen, sondern seiner Bedeutung. Als Bischofs hat er doch eine höhere Hirtengewalt als ein gewöhnlicher Priester. Und beim Papst als Stellvertreter Christi auf Erden ist es nochmal anders.

Ganz traditionell würdest Du beim Papst drei Kniebeugen machen und ihm am Ende den Fuß küssen. Bei solchen Bräuchen ist allerdings zu bedenken: Sie entstanden in Gesellschaften, in denen Hierarchien sehr viel deutlicher sichtbar (und sichtbarer gemacht) wurden. Viele der Demutsgesten wirkten im ursprünglichen Kontext schwächer, als sie es heute tun. Was dafür spricht, auf solche überlieferten Formen eher zu verzichten.

Andererseits haben sie auch ihr Gutes. Sie sind ehrlicher als vieles, was heute Über- und Unterordnung signalisiert. Und sie entlasten beide Seiten. Der Verzicht auf die Form zwingt den Höhergestellten dazu, seine Position auf anderem Wege kenntlich zu machen. Was für beide Seiten sehr anstrengend sein kann.

Also: Mit Augenmaß eingesetzt, kann die entsprechende Formensprache durchaus eine Ressource sein, die für heute fruchtbar gemacht werden kann.

Friss oder geh:

http://www.derwesten.de/staedte/nachric ... 68902.html

Meschede. Nach monatelangen Querelen zwischen dem Leiter des Pastoralverbunds Meschede-Bestwig, Günter Eickelmann, den ihm zur Seite stehenden Gemeindeberatern sowie den Mescheder Gremien hat jetzt der Vorsitzende des Pfarrgemeinderats (PGR) St. Walburga das Handtuch geworfen. Der Schritt geschah drei Monate vor den nächsten PGR-Wahlen im November.