Ihr könnt mich schlagen, aber als Fieberphantasien sehe ich das nicht, im Gegenteil ich halte diesen Text für eine durchaus intelligente Satire. Meines Erachtens hält der Autor auch der Christ-und-Welt-Klientel den Spiegel vor, wenn er z.B. in Sätzen wie folgt deren Jargon übernimmt:
Endlich frei? Christ und Welt hat geschrieben:Alles dürfe sein auf Gottes weiter Erde: Protestanten, Orthodoxe, Römer, Weltkirchler. Zum eingeschlagenen Weg der „katholischen Weltkirche“ aber gebe es keine Alternative. Denn es gehe darum, so der neue Präfekt der Glaubenskongregation, der sich nun „Vorsitzender im Rat für Glaubensvielfalt“ nannte, das Evangelium zu den Menschen zu bringen, „wie sie im Hier und Jetzt sich zeigen und nun mal von Gott so geschaffen sind“.
Und er hat einen Punkt richtig erfaßt, der in der bisherigen öffentlichen Diskussion meiner Meinung nach zu wenig beachtet wird: Die Schlüsselfrage dieses Pontifikats wird die konkrete Handhabung der päpstlichen Autorität durch Franziskus sein. Welche Macht wird er den Bischofskonferenzen geben?
Endlich frei? Christ und Welt hat geschrieben:In Interviews erklärte der Papst bisweilen, dass er kein Anhänger des Frauenpriestertums sei und auch die Abschaffung des Zölibats skeptisch sehe. Aber er könne und wolle nichts unternehmen, eine Kirche ließe sich nicht mehr „von oben“ regieren, er akzeptiere das. Verhindern hätte er es eh nicht mehr können.
Auch wenn das in Bezug auf das Frauenpriestertum satirisch überzeichnet ist - hier wird ein
mögliches, freilich nicht wünschenswertes Szenario gezeichnet.