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Verfasst: Samstag 24. Januar 2004, 20:10
von Bernd
Margarete G. hat geschrieben: Aber Du hast es in der Hand, es den von Dir weitergebildeten leitenden Ehrenamtlichen klarzumachen, daß sie sich darüber zu freuen haben.

:motz:
Das muss ich nicht. Sie tun es unabhängig von mir.

Aber ich danke Dir für das zwischen den Zeilen klar werdende Verständnis für Julia und mich, dass wir einen Menschen wie Dich gerne im "kirchlichen Raum" behalten würden.

Verfasst: Samstag 24. Januar 2004, 20:35
von Geronimo
Ich denke, die meisten Gemeinden hätten gern neue Mitarbeiter, wenn diese aber neue Ideen mitbringen, reagieren sie abweisend. Noch schlimmer wird es, wenn sie aus irgendwelchen Gründen die Neuen nicht richtig einschätzen können.
Viele Ehrenamtliche fühlen sich bedroht - und sie verteidigen ihre kleinen Machtpositionen auch mit viel Geschick. Wenn ich mir die Leute teilweise anschaue, die so in den kirchlichen Ausschüssen etc. rumsitzen, muss ich sagen - die kämen auch nirgendwo anders unter. Die Kirche bietet so eine Art Nische für sie. Und diese verteidigen sie natürlich mit Klauen und Zähnen.
Mir gehts wie Margarete - ich bin auch nicht lange sauer bei sowas. Inzwischen kenne ich die Mechanismen und meine Pappenheimer. Ich versuch das Positive zu sehen. Allerdings gings mir mal so, dass ich in einem Gottesdiens die Bank gewechselt habe, weil ich merkte, dass welche hinter mir saßen, denen ich in dieser Zeit nicht die Hand zum Friedensgruß reichen konnte. Ist auch vorbei inzwischen ...

Viele Gruppen leiden ja auch unter absoluter Unqualifizierheit, und was sie anbieten oder vollführen, findet man woanders weitaus fundierter. Das ist auch so ein Problem.

Durch all diese gewachsenen Strukturen wird Spiritualität jedoch verhindert und blockiert.

Sicher gibt es Gemeinden, wo es anders ist - ich selbst kenne auch welche. Zum [Punkt] Drum nehm ich auch die Dinge in dieser einen Gemeinde nicht so ernst und gräme mich nicht mehr zu sehr. Ich versuche das zu sehen, was ich gut dort finde.
Früher allerdings bin ich manchesmal ausgeflippt.

Geronimo

Verfasst: Samstag 24. Januar 2004, 20:40
von Gast

Verfasst: Sonntag 25. Januar 2004, 16:23
von Gast

Verfasst: Sonntag 25. Januar 2004, 16:42
von Geronimo
Margarete G. hat geschrieben:
Bernd hat geschrieben: Die Ausgangsfrage, aus der Cicero den neuen Thread gestaltet hat, habe ich vor allem deshalb gestellt, um auf die Lage hinzuweisen, die mit der Ausdünnung der Zahl der Hauptamtlichen einhergeht: Wie müssen künftig die Ehrenamtlichen beschaffen sein (intellektuell und spirituell), um Gemeinden zu führen, in denen Menschen spritiuelle Angebote und Herausforderungen finden können?
**************

Ehrlich und offen im Glauben. Sich selbst hinterfragend, warum sie diese oder jene Position/Pöstchen anstreben. Sich radikal Intrigen entziehen. Gemeinden führen - indiskutabel. Warum sollten sie das?

Geronimo

Verfasst: Sonntag 25. Januar 2004, 18:13
von Gast

Verfasst: Sonntag 25. Januar 2004, 19:15
von Geronimo
@ Margarete - das hört sich wirklich gut an. Wir haben in der Gemeinde auch so eine Trauergruppe, leider ohne jeglichen fundierten Background.
Ich interessiere mich jedoch beruflich für Sterbebegleitung und Hospizarbeit.

Geronimo

Verfasst: Sonntag 25. Januar 2004, 19:23
von Gast

Verfasst: Sonntag 25. Januar 2004, 19:32
von Geronimo
Margarete G. hat geschrieben:
Geronimo hat geschrieben:@ Margarete - das hört sich wirklich gut an. Wir haben in der Gemeinde auch so eine Trauergruppe, leider ohne jeglichen fundierten Background.
Ich interessiere mich jedoch beruflich für Sterbebegleitung und Hospizarbeit.
Dann schau Dich da mal um. Ich kenne einen Teil der Leute (u.a. den Gründer) persönlich. Der pflegte schon zu den Zeiten, als er noch Direktor eines (kirchlichen) Krankenhauses - übrigens in Deinem Bistum - war, den Krankenhausseelsorgern abzugewöhnen, "mit der Prozessionsfahne in der Hand als die Kirche in das Zimmer von Schwerkranken zu stürmen". Das galt selbstverständlich auch für die ehrenamtlichen Besuchsdienste.

:ja:

Vielleicht interessiert es Dich, daß die IGSL zum Thema "Begleitung verwirrter Sterbender" auch vor Ort kommt.
Das interessiert mich in der Tat außerordentlich, denn ich habe viel mit dementen alten Menschen zu tun. Die IGSL-Seite hab ich jetzt mal meinen Favoriten zugefügt. Vielleicht kann man über die Heimleitung da mal organisieren. Danke!

Geronimo

Verfasst: Montag 26. Januar 2004, 07:00
von Bernd
An alle,

ich lasse das Stichwort "Führung" im Zusammenhang mit Gemeinde hiermit fallen.

Es ist auf dem Sprachhintergrund der meisten Forumsteilnehmer irreführend ("Gröfaz"). Bei meinem Sprachhintergrund ist das anders, so geht es z.B. in meinem Beruf um die Führung von Unternehmen. Da ist das Stichwort was ganz Normales.

Verfasst: Montag 26. Januar 2004, 08:29
von Geronimo
Bernd hat geschrieben:An alle,

ich lasse das Stichwort "Führung" im Zusammenhang mit Gemeinde hiermit fallen.

Es ist auf dem Sprachhintergrund der meisten Forumsteilnehmer irreführend ("Gröfaz"). Bei meinem Sprachhintergrund ist das anders, so geht es z.B. in meinem Beruf um die Führung von Unternehmen. Da ist das Stichwort was ganz Normales.

Also, Bernd, ich hab das nicht auf dem Hintergrund von Gröfaz gesehen - ich finds es einfach unmöglich, wenn in Bezug auf Laien von Führung oder Leitung von Gemeinden gesprochen wird oder ihnen suggeriert wird (auch von kirchlichen Gremien), dass ihnen das zustände.

Geronimo

Verfasst: Montag 26. Januar 2004, 08:37
von Edith
Geronimo hat geschrieben: Also, Bernd, ich hab das nicht auf dem Hintergrund von Gröfaz gesehen - ich finds es einfach unmöglich, wenn in Bezug auf Laien von Führung oder Leitung von Gemeinden gesprochen wird oder ihnen suggeriert wird (auch von kirchlichen Gremien), dass ihnen das zustände.

Geronimo
Nachdem ich nun nachgelesen habe, was ein "gröfaz" ist... (gehöre ich zu den "Jüngeren unter uns?")... also... ungemein abwegig.

Menschen führen, Firmen führen, Gemeinden führen... sind für mich wertneutrale Ausdrücke, eher noch positiv besetzt.

Ich sehe das wir Geronimo. Die Führung einer Gemeinde obliegt dem Bischof, bzw dessen Beauftragten, was in aller Regel ein Pfarrer ist.
Und das ist auch gut so.

Verfasst: Montag 26. Januar 2004, 11:24
von Cicero
Herzlich willkommen in der virtuellen Pfarrgemeinderatssitzung!

Da werfe ich die Frage nach Spiritualität in der Gemeinde auf

Cicero hat geschrieben:Nicht in einer besonderen Reihenfolge, nur eine Sammlung von Gedanken:
- Die Gemeinde als Gemeinschaft von Gemeinschaften.
- Priester, die sich als Seelsorger und Seelenführer verstehen.
- Menschen, die bereit sind einzeln oder gemeinsam zu beten.
- Menschen, die Zeit für andere haben und zuhören können.
- Eine Liturgie, die die Seele zu Gott erhebt.
- Laiengremien, die sich ihrer Verantwortung bewußt sind.
- Ein offenes Klima, in dem Menschen über ihren Glauben sprechen können.
- ...
Und worüber wird diskutiert?

Über die,
- die alles Verhindern
- die alle möglichen Neuen Ideen haben

Wiederrum geht es um Strukturelle und Organisatorische Fragen...

Alles, was in den Beiträgen an Aktionen und Ideen diskutiert worden ist,
macht sicher zu gegebener Zeit und am gegebenen Ort Sinn.
Sicher ist es schwer, sich von einer Idee zu verabschieden, die man
für gut hält.
(Es wäre gelogen, würde ich behaupten, es verletze mich nicht,
wenn mir vom KV, PGR oder Pfarrer eine gute Idee verrissen wird.)

Organisation und Aktion sind sicher wichtig, sehr wichtig sogar.

Kann sich jemand von Euch vorstellen, eine "abgewiesene Idee"
ins Gebet zu nehmen und Leute zu bitten mit darum zu beten, daß
die Idee ins Rollen kommt?

Jetzt stelle ich mal eine mutige These auf:

Wenn Gott in der Gemeinde XY einen Bibel- oder Hospitz-
oder sonstigen -kreis wünscht und es Leute
gibt, die bereit sind diesen Wunsch zu erfüllen
und ihm das möglichst auch noch täglich sagen, glaubt ihr im Ernst,
daß irgendein PGR, KV oder Pfarrer denn auf Dauer so etwas verhindern kann?

Verfasst: Montag 26. Januar 2004, 17:58
von Gast

Verfasst: Montag 26. Januar 2004, 18:15
von Gast

Verfasst: Montag 26. Januar 2004, 18:17
von Julia Wolf
Cicero hat geschrieben: Jetzt stelle ich mal eine mutige These auf:

Wenn Gott in der Gemeinde XY einen Bibel- oder Hospitz-
oder sonstigen -kreis wünscht und es Leute
gibt, die bereit sind diesen Wunsch zu erfüllen
und ihm das möglichst auch noch täglich sagen, glaubt ihr im Ernst,
daß irgendein PGR, KV oder Pfarrer denn auf Dauer so etwas verhindern kann?
Ich stimme Dir zu Cicero, das denke ich auch.

Herzliche Grüße
Julia

Verfasst: Montag 26. Januar 2004, 18:18
von Julia Wolf
Hurra, außerdem klappt es mit dem Zitieren, nach Deiner Anweisung Cicero!

Danke
Julia

Verfasst: Montag 26. Januar 2004, 19:19
von Geronimo
Cicero hat geschrieben:Nicht in einer besonderen Reihenfolge, nur eine Sammlung von Gedanken:
- Die Gemeinde als Gemeinschaft von Gemeinschaften.
- Priester, die sich als Seelsorger und Seelenführer verstehen.
- Menschen, die bereit sind einzeln oder gemeinsam zu beten.
- Menschen, die Zeit für andere haben und zuhören können.
- Eine Liturgie, die die Seele zu Gott erhebt.
- Laiengremien, die sich ihrer Verantwortung bewußt sind.
- Ein offenes Klima, in dem Menschen über ihren Glauben sprechen können.
- ...
Prima - stimme ich dir voll zu. Ich kenne sogar ein paar Beispiele dafür, wo so was in die Tat umgesetzt wird.

Geronimo