Prostitution/Ehebruch/Sündenvergebung

Allgemein Katholisches.
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Melody
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Re: Prostitution/Ehebruch/Sündenvergebung

Beitrag von Melody »

San Marco hat geschrieben:Er geht seit Jahren zu Prostituierten, weil er seine Frau nach zwei Geburten und jahrelanger Beziehung nicht mehr sexuell anziehend findet. Da läuft wohl nichts mehr. Die Frau sieht er in der Rolle der Mutter.
Sorry, aber sowas regt mich echt auf.
Wie sexuell anziehend findet sie ihn noch? Womöglich mit Bierbauch und Haarausfall?
San Marco hat geschrieben:So wie ich ihn verstanden habe, hat sie keine Ahnung und denkt, dass er sexuell völlig interesselos geworden ist. Sie hat sich wohl damit abgefunden, dass es alle paar Monat mal Sex gibt.
Womit ich mich definitiv nicht abfinden würde.
Meines Wissens ist es keineswegs katholische Lehre, dass einer der Partner sich ohne triftigen Grund (wie Krankheit) dem anderen sexuell entziehen dürfte. Es gibt sowas wie eheliche Pflichten. Pah.

Der Herr soll erstmal seine Ehe retten, ehe er über eine Konversion nachdenkt.
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taddeo
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Re: Prostitution/Ehebruch/Sündenvergebung

Beitrag von taddeo »

Melody hat geschrieben:Der Herr soll erstmal seine Ehe retten, ehe er über eine Konversion nachdenkt.
Im Prinzip würde ich Dir zustimmen - aber angesichts der geschilderten Sachlage halte ich es für ausgeschlossen, daß sich an dieser Misere noch was verbessern läßt. Der Mann leidet an einer Sucht, ob er es zugibt oder nicht. Und wenn er seine Frau "nicht mehr sexuell anziehend" empfindet, dann dürfte es mit seiner Liebe zu ihr nicht mehr weit her sein - denn würde er sie wirklich lieben, wären optische Alterserscheinungen sicher der letzte Grund, warum sie nicht mehr anziehend sein sollte. Eine Frau muß nicht aussehen wie aus dem Model-Katalog, um für den sie liebenden Mann schön und reizvoll zu sein.

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Senensis
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Re: Prostitution/Ehebruch/Sündenvergebung

Beitrag von Senensis »

Auch wenn ich die vorigen Posts nicht in Frage stellen möchte: Es ist natürlich schon auch so, daß man durch eine aufrichtige Konversion Gnaden bekommt, insbesondere durch den Empfang der Sakramente, was vorher nicht in der Form möglich war. Entscheidend ist, daß man eine wirklich tiefe Reue und den 100%igen Wunsch nach Änderung empfindet. (Wie gesagt, vorbehaltlich der Tatsache, daß parallel eine therapeutische Begleitung sinnvoll sein wird.)
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Melody
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Re: Prostitution/Ehebruch/Sündenvergebung

Beitrag von Melody »

taddeo hat geschrieben:Eine Frau muß nicht aussehen wie aus dem Model-Katalog, um für den sie liebenden Mann schön und reizvoll zu sein.
Was selbstverständlich auch für den Mann gilt... :ja: :daumen-rauf:
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taddeo
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Re: Prostitution/Ehebruch/Sündenvergebung

Beitrag von taddeo »

Senensis hat geschrieben:Auch wenn ich die vorigen Posts nicht in Frage stellen möchte: Es ist natürlich schon auch so, daß man durch eine aufrichtige Konversion Gnaden bekommt, insbesondere durch den Empfang der Sakramente, was vorher nicht in der Form möglich war.
Das bestreite ich natürlich nicht.
Aber bei aller Gnade darf man die natürlich-menschlichen Aspekte keinesfalls unterschätzen. Das ist es, was mich an Pilgerers Fabulierereien stört: Wer sich aus natürlichem Verlangen zur Ehe entschlossen hat, wird unter normalen Umständen eher nicht dazu geeignet sein, dauerhaft zölibatär zu leben. Wer durch sein Verhalten dazu beiträgt, daß in der Ehe "nichts mehr läuft", setzt seinen Partner unwillkürlich der Gefahr des Ehebruchs aus, in welcher Form auch immer das dann passiert. Der eine hält es vielleicht länger "ohne" aus, der andere weniger lang. Aber die Gefahr des Scheiterns wächst von Tag zu Tag. Das ist ja das schlimme an der Ehe: Man kann sie niemals alleine gut leben, es gehören immer notwendig zwei dazu. Sobald einer nicht mitmacht, wird's ganz schnell eng, auch wenn der andere aus Liebe und Frömmigkeit noch soviel duldet.

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taddeo
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Re: Prostitution/Ehebruch/Sündenvergebung

Beitrag von taddeo »

Melody hat geschrieben:
taddeo hat geschrieben:Eine Frau muß nicht aussehen wie aus dem Model-Katalog, um für den sie liebenden Mann schön und reizvoll zu sein.
Was selbstverständlich auch für den Mann gilt... :ja: :daumen-rauf:
Da hast Du wohl recht, sonst wären die allermeisten Männer ein Leben lang Singles ... :D

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Maurus
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Re: Prostitution/Ehebruch/Sündenvergebung

Beitrag von Maurus »

Pelikan hat geschrieben:
Maurus hat geschrieben:Der Mann wäre gut beraten, am besten mit seiner Frau, notfalls aber auch allein, einen entsprechenden Fachmann aufzusuchen, um mit ihm über dieses Verlangen bzw. über die Probleme im Eheverhältnis zu sprechen.
Höchstens hypothetisch. Wenn die Frau vom Ehebruch noch nichts weiß, sollte man alles daran setzen, daß es dabei bleibt.
Das ist wohl wahr, aber über seine Probleme hinsichtlich der sexuellen Anziehung muss er mit ihr schon sprechen.

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Senensis
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Re: Prostitution/Ehebruch/Sündenvergebung

Beitrag von Senensis »

taddeo hat geschrieben:
Senensis hat geschrieben:Auch wenn ich die vorigen Posts nicht in Frage stellen möchte: Es ist natürlich schon auch so, daß man durch eine aufrichtige Konversion Gnaden bekommt, insbesondere durch den Empfang der Sakramente, was vorher nicht in der Form möglich war.
Das bestreite ich natürlich nicht.
Aber bei aller Gnade darf man die natürlich-menschlichen Aspekte keinesfalls unterschätzen. Das ist es, was mich an Pilgerers Fabulierereien stört: Wer sich aus natürlichem Verlangen zur Ehe entschlossen hat, wird unter normalen Umständen eher nicht dazu geeignet sein, dauerhaft zölibatär zu leben. Wer durch sein Verhalten dazu beiträgt, daß in der Ehe "nichts mehr läuft", setzt seinen Partner unwillkürlich der Gefahr des Ehebruchs aus, in welcher Form auch immer das dann passiert. Der eine hält es vielleicht länger "ohne" aus, der andere weniger lang. Aber die Gefahr des Scheiterns wächst von Tag zu Tag. Das ist ja das schlimme an der Ehe: Man kann sie niemals alleine gut leben, es gehören immer notwendig zwei dazu. Sobald einer nicht mitmacht, wird's ganz schnell eng, auch wenn der andere aus Liebe und Frömmigkeit noch soviel duldet.
Ja ja. Drum schlage ich ja ein kombiniertes Vorgehen vor.
Vielleicht gibt es auch eine Möglichkeit, die Therapie zu suchen, ohne daß die Ehefrau gleich von vorneherein alles erfährt.
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San Marco
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Re: Prostitution/Ehebruch/Sündenvergebung

Beitrag von San Marco »


Lilaimmerdieselbe
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Re: Prostitution/Ehebruch/Sündenvergebung

Beitrag von Lilaimmerdieselbe »

Auf die Idee, eine Ehe retten zu wollen ohne gegenüber der Ehefrau ein Minimun an Wahrhaftigkeit aufzubringen, können wohl nur Männer kommen.

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Linus
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Re: Prostitution/Ehebruch/Sündenvergebung

Beitrag von Linus »

taddeo hat geschrieben:
Melody hat geschrieben:
taddeo hat geschrieben:Eine Frau muß nicht aussehen wie aus dem Model-Katalog, um für den sie liebenden Mann schön und reizvoll zu sein.
Was selbstverständlich auch für den Mann gilt... :ja: :daumen-rauf:
Da hast Du wohl recht, sonst wären die allermeisten Männer ein Leben lang Singles ... :D
Wieso? wir haben doch Modelmaße: 90 - 60 - 90















Das andere Bein auch. :tuete:

(Abgesehen davon halte ich irgendwelche Ferndiagnosen in diesem Bereich für nicht angebracht, daher votiere ich fürs schließen des Strangs, wir diskutieren hier über völlig unbekannte Dritte)
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Juergen
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Re: Prostitution/Ehebruch/Sündenvergebung

Beitrag von Juergen »

Linus hat geschrieben:
taddeo hat geschrieben:
Melody hat geschrieben:
taddeo hat geschrieben:Eine Frau muß nicht aussehen wie aus dem Model-Katalog, um für den sie liebenden Mann schön und reizvoll zu sein.
Was selbstverständlich auch für den Mann gilt... :ja: :daumen-rauf:
Da hast Du wohl recht, sonst wären die allermeisten Männer ein Leben lang Singles ... :D
Wieso? wir haben doch Modelmaße: 90 - 60 - 90


Das andere Bein auch. :tuete:

(Abgesehen davon halte ich irgendwelche Ferndiagnosen in diesem Bereich für nicht angebracht, daher votiere ich fürs schließen des Strangs, wir diskutieren hier über völlig unbekannte Dritte)
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veruschka
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Re: Prostitution/Ehebruch/Sündenvergebung

Beitrag von veruschka »

Linus hat geschrieben: (Abgesehen davon halte ich irgendwelche Ferndiagnosen in diesem Bereich für nicht angebracht, daher votiere ich fürs schließen des Strangs, wir diskutieren hier über völlig unbekannte Dritte)
Hast ja recht, aber ich vermute ja, dass er sich das so vorstellt: Solange er evangelisch ist, sagt ihm sein Gewissen, er hat falsch gehandelt, und das Gewissen schweigt einfach nicht. Wenn er katholisch ist, beichtet er, und bis zum nächsten Bordellbesuch ist er mit Gott und seinem Gewissen im Reinen, weil er ja gebeichtet hat. Vielleicht sollte man ihm sagen, dass auch die Beichte nicht gültig ist, wenn er nicht alles tut für seine Umkehr.

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taddeo
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Re: Prostitution/Ehebruch/Sündenvergebung

Beitrag von taddeo »

veruschka hat geschrieben:... dass auch die Beichte nicht gültig ist, wenn er nicht alles tut für seine Umkehr.
Das stimmt in dieser scharfen Formulierung nicht.

Pilgerer
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Re: Prostitution/Ehebruch/Sündenvergebung

Beitrag von Pilgerer »

taddeo hat geschrieben:Die überwiegende Mehrzahl muß sich ohne Deine fromme Theorielogie durchs Leben schlagen. Sobald in einer Ehe auch nur einer der Beteiligten nicht mitspielt, funktioniert das leider nicht mehr richtig. Und da muß nicht mal böse Absicht dahinter sein, es reicht schon, wenn einer etwas andere Ansichten von bestimmten Dingen hat - die womöglich genauso von der Glaubens- und Sittenlehre gedeckt sind wie die seines Partners. Bums, schon ist der Wurm drin.
Wer durch Gott die Freiheit von der Determinierung durch die Leidenschaften gewonnen hat, der kann umso besser in der Ehe seine Rolle ausüben. Jesus sagte bekanntlich, dass er gekommen ist, um uns wahrhaftig frei zu machen. Das ist Sein Weg. Wer diesen Weg geht, kann dann von Gott neue Impulse für die Ehe oder andere Beziehungen bekommen, die das wieder lebendig werden lassen.
Das ist in der Praxis tatsächlich nicht ganz einfach, aber es sich vorzunehmen ist ein erster guter Schritt.
10 Die Erlösten des HERRN werden wiederkommen und nach Zion kommen mit Jauchzen; ewige Freude wird über ihrem Haupte sein; Freude und Wonne werden sie ergreifen, und Schmerz und Seufzen wird entfliehen. (Jesaja 35,10)

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taddeo
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Re: Prostitution/Ehebruch/Sündenvergebung

Beitrag von taddeo »

Pilgerer hat geschrieben:Wer durch Gott die Freiheit von der Determinierung durch die Leidenschaften gewonnen hat, der kann umso besser in der Ehe seine Rolle ausüben.
:hae?: :hmm: :achselzuck:
Sag mal, wer erzählt Dir eigentlich so 'n Zeug???

Freiheit von den Leidenschaften - das ist das Rezept der antiken Stoa, das noch nie geklappt hat. Wenn es sowas ähnliches im Christentum gibt, dann ist es der "engelgleiche Stand" der Ordensleute, der nach "Freiheit von der Determinierung durch die Leidenschaften" strebt - mit welcher Erfolgsquote, dürfte hinlänglich bekannt sein. Gott ist kein leidenschaftsloser Gott, sondern einer, der mit Eifer um den Menschen besorgt ist!

Aber in der Ehe? Ich sag Dir was: ohne Leidenschaft füreinander ist eine Ehe tot, ist bestenfalls noch ne eingetragene Lebens(abschnitts)partnerschaft. Wenn keine Leidenschaft für den Partner (mehr) brennt, dann hältst Du eine Ehe überhaupt nicht aus! Und gleichzeitig ist diese Leidenschaft der Sargnagel für die Beziehung, wenn sie nicht (mehr) erwidert wird. Dann setzt sie womöglich Kräfte im Menschen frei, die genauso zerstören können wie sie vorher aufgebaut haben. Und nur "eine Rolle in der Ehe ausüben" - das ist sauber zuwenig. Das wird dem Charakter der Ehe als Sakrament niemals gerecht.

veruschka
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Re: Prostitution/Ehebruch/Sündenvergebung

Beitrag von veruschka »

taddeo hat geschrieben:
veruschka hat geschrieben:... dass auch die Beichte nicht gültig ist, wenn er nicht alles tut für seine Umkehr.
Das stimmt in dieser scharfen Formulierung nicht.

Ich spür ja selber, dass hier mein Unmut diktiert hat, der zu diesem groß ist und erfahrungsgemäß leider immer unrecht hat und tut.
Aber:
Vorausgesetzt, ich hätte mit meiner Vermutung recht, dass es dem Herrn (der ja keine Therapie machen will und nicht offen mit seiner Frau sprechen will) darum geht, vor Gott und sich selbst einen Neuanfang machen zu können und der meint, das ginge mit einer katholischen Beichte besser: Was wären denn dann die Voraussetzungen für eine gültige Beichte? Genügt dann, monatlich beichten zu gehen: "Ich habe 4mal gegen das 6. Gebot verstoßen" und alles ist gut? Abgesehen davon, dass der Beichte ja wohl eine Katechese etc. bis zum Eintritt in die katholische Kirche vorausginge, also so ein Jährchen müsste er noch ohne katholische Beichte auskommen, oder?

Salmantizenser
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Re: Prostitution/Ehebruch/Sündenvergebung

Beitrag von Salmantizenser »

veruschka hat geschrieben:
taddeo hat geschrieben:
veruschka hat geschrieben: Genügt dann, monatlich beichten zu gehen: "Ich habe 4mal gegen das 6. Gebot verstoßen" und alles ist gut? Abgesehen davon, dass der Beichte ja wohl eine Katechese etc. bis zum Eintritt in die katholische Kirche vorausginge, also so ein Jährchen müsste er noch ohne katholische Beichte auskommen, oder?
"Vier Mal gegen das sechste Gebot" wäre sowieso schon zu wage. Ich vermute mal, es ging taddeo darum, dass ein aufrichtiger Wille zur Umkehr vorhanden sein muss. "Alles dafür zu tun" ist zumindest unklar formuliert.

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Senensis
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Re: Prostitution/Ehebruch/Sündenvergebung

Beitrag von Senensis »

Also, daß er mit seiner Frau irgendwann darüber reden sollte, ist irgendwie schon auch mein Gefühl. Aber das kann er ja tun, wenn er zum mindesten bereits erste "Erfolge" hinsichtlich der Kursänderung vorzeigen kann - damit sie sieht, daß er sein Verhalten wirklich bereut. Das ist wichtig, damit sie eine Chance hat, es zu verdauen. Und im Idealfall kann es dann auch ein gemeinschaftlicher Weg werden. Übergehen kann man die Frau auf lange Sicht nicht.
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taddeo
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Re: Prostitution/Ehebruch/Sündenvergebung

Beitrag von taddeo »

Salmantizenser hat geschrieben:Ich vermute mal, es ging taddeo darum, dass ein aufrichtiger Wille zur Umkehr vorhanden sein muss.
Richtig. Der Wille ist entscheidend, nicht der Erfolg.
Und in so einem verzwickten Fall wäre es wohl anzuraten, die Frage zuallererst mit dem Beichtvater zu besprechen, ob man die (angeblich!) nichts ahnende Ehefrau in die Sache einweiht oder nicht. Ich ganz persönlich hielte das für sehr riskant und weder der "Bekehrung" noch dem Fortsetzen bzw. Wiederaufleben der Ehe förderlich.
Ganz abgesehen davon sollte man den Instinkt eines Ehepartners nicht unterschätzen. Nur weil die Frau sich nicht entsprechend äußert, heißt noch lang nicht, daß sie nicht zumindest eine dunkle Ahnung hat, wie ihr Mann seit Jahren "über die Runden kommt". Aber solang der Mann selber noch nicht den Schimmer einer Lösung seines Problems vor Augen hat, würde ich es der Frau nicht gleich auf die Nase binden.

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