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Re: "Den Weg der Erneuerung weiter gehen"

Verfasst: Donnerstag 1. September 2011, 11:58
von lifestylekatholik
Moser hat geschrieben:Die, die andere Ansichten haben können sich gnädigerweise in ihrem eigenen Unterforum austauschen, aber hier soll es bitte klinisch rein sein.
Moser, warum bist du so bitter? – Du gehst in das katholische Unterforum des katholischen Forums. Du stellst Thesen auf, die der kirchlichen Lehre widersprechen. Daraufhin wird dir widersprochen und auf die kirchliche Lehre aufmerksam gemacht.

Was hast du denn erwartet? :achselzuck:

Re: "Den Weg der Erneuerung weiter gehen"

Verfasst: Donnerstag 1. September 2011, 12:00
von civilisation
Vielleicht meint Moser ja auch nur, daß man keine Ehe schließen braucht. Da die Ehe ja "weltlich Ding" ist, kann man ja auch keinen Ehebruch betreiben, wenn man keine Ehe schließt.
:tuete:

Re: "Den Weg der Erneuerung weiter gehen"

Verfasst: Donnerstag 1. September 2011, 12:15
von Lutheraner
Moser hat geschrieben:
lifestylekatholik hat geschrieben:Nein. Soweit uneinig. Scheidung ist überhaupt kein Mittel. Eine Ehe kann nicht geschieden werden.
Doch. Nachdem die Ehe ein "weltlich Ding" ist, schon (nicht Deine Auffassung, ich weiß. Aber sie ist bei uns nicht ohne Grund kein Sakrament).
Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun. In der Orthodoxen Kirche ist die Ehe ein Sakrament, Scheidung und Wiederheirat sind aber möglich. Bei manchen evangelischen Gemeinschaften wiederum ist die Wiederheirat nicht erlaubt, obwohl die Ehe nicht als Sakrament eingestuft wird.

Was Luthers Aussage mit dem "weltlich Ding" angeht: Meines Wissens gilt das für die Katholische Kirche auch. Die Ehe endet mit dem Tod (nichts anderes hat er gemeint).

Re: "Den Weg der Erneuerung weiter gehen"

Verfasst: Donnerstag 1. September 2011, 12:32
von Edi
cantus planus hat geschrieben: Und ich habe dir schon einmal gesagt, du solltest dich fortbilden, was die protestantischen Gemeinschaften wirklich lehren. Und nicht nur das zeitgeistige, evangeliumsvergessene Pseudolehramt von Leuten wie Käßmann und Schneider wahrnehmen.
Es gibt genug protestantische Gemeinschaften, die eine Wiederheirat nach einer Scheidung auch ablehnen und das, wie sie sagen, aus biblischen Gründen.
Bei Luther war das natürlich anders. Der hat auch Bigamie akzeptiert wie das Beispiel mit dem Landgraf Philipp von Hessen zeigt.

Ansonsten haben Ehen unter bewusst Gläubigen die geringsten Scheidungsraten, was nicht heisst, dss es auch da immer mal Schwierigkeiten miteinander geben kann.
Auch das scheint der fragwürdige Bischof Zollitsch nicht zu wissen und auch nicht, dass es genug Kirchenchristen (das Wort müsste man eigentlich in Anführungszeichen schreiben) gibt, die lediglich christlich angestrichen sind und die Formen mitmachen, aber vom Wesen des Christentums gar nichts verstanden haben.

Re: "Den Weg der Erneuerung weiter gehen"

Verfasst: Donnerstag 1. September 2011, 12:36
von Christiane
So, Leute. Ich will nicht schon wieder zensieren müssen. Haut doch mal nicht so reflexhaft auf Moser ein (Lifestyle, Melody). In diesem Fall kann ich an seinen Einlassungen zum Thema nichts beanstandenswertes erkennen. Das er als Protestant seine entsprechende Sicht zum Thema vertritt, sollte klar sein und ist auch nicht verboten. So und jetzt kühlen wir uns alle erstmal wieder ab. - Mod.

Re: "Den Weg der Erneuerung weiter gehen"

Verfasst: Donnerstag 1. September 2011, 12:47
von Moser
Melody hat geschrieben: Moser, vielleicht würdest Du auch mal lesen, was man schreibt?!

Erstens bist Du hier im katholischen Bereich, und natürlich gehört es da nicht hin, wenn Du behauptest, die Ehe sei ein weltlich Ding usw. usf.

Und zweitens hab ich Dir gesagt, dass ein Blick in die Lutherbibel genügt, die Du sicherlich auch irgendwo zu Hause [Punkt] Es ist Christus selbst, der eine zweite Ehe eindeutig verbietet und sagt, dies sei Ehebruch (Mt 19)[Punkt] Wie eindeutig brauchst Du es denn noch?! :achselzuck:
@ Christiane: Danke!

@ Melody: Aber wie diese Aussagen Jesu gemeint sein konnten, welche Lebensumstände er damit gemeint hat, ob diese mit unseren heutigen Lebensumständen vergleichbar sind etc. etc. darüber kann man sich doch trefflich streiten. So eindeutig ist es doch nicht.

Allein hier http://www.efg-tempelhof.de/bild/65_predigt.doc gibt es eine seitenlange Abhandlung einer freikirchlichen Gemeinde, wie das denn nun zu verstehen sein könnte.

Oder hier:
http://www.baptisten-dresden.de/index.p ... ederheirat

(beide kommen übrigens zu dem Ergebnis, das Wiederheirat akzeptiert werden könne).

Selbst Freikirchler fragen sich also, was denn hinter diesen Worten steckt.

Re: "Den Weg der Erneuerung weiter gehen"

Verfasst: Donnerstag 1. September 2011, 12:52
von Bernado
Moser hat geschrieben: Aber wie diese Aussagen Jesu gemeint sein konnten, welche Lebensumstände er damit gemeint hat, ob diese mit unseren heutigen Lebensumständen vergleichbar sind etc. etc. darüber kann man sich doch trefflich streiten. So eindeutig ist es doch nicht.

Allein hier http://www.efg-tempelhof.de/bild/65_predigt.doc gibt es eine seitenlange Abhandlung einer freikirchlichen Gemeinde, wie das denn nun zu verstehen sein könnte.
Und deshalb haben wir ein Lehramt, das uns getreu den Worten Jesu "Was Ihr auf Erden bindet ...." das treffliche Streiten abnimmt.

Daß die Streitlust dennoch nicht nachlässt, ist ein Übel und kein Gewinn.

Re: "Den Weg der Erneuerung weiter gehen"

Verfasst: Donnerstag 1. September 2011, 13:14
von civilisation
Soweit ich weiß, gibt es in der Orthodoxie lediglich aufgrund der "menschlichen Schwäche" die Möglichkeit, eine weitere Partnerschaft zu segnen. Das ist jedoch nicht die im orthodoxen Sinn verstandene "Krönung".

Re: "Den Weg der Erneuerung weiter gehen"

Verfasst: Donnerstag 1. September 2011, 15:11
von Bernado
civilisation hat geschrieben:Soweit ich weiß, gibt es in der Orthodoxie lediglich aufgrund der "menschlichen Schwäche" die Möglichkeit, eine weitere Partnerschaft zu segnen. Das ist jedoch nicht die im orthodoxen Sinn verstandene "Krönung".
Ja - aber das konstituiert doch einen recht tiefgehenden Unterschied. In der Tradition des Westens ist die Ehe eben unauflöslich bis zum Tode eines der Partner. Das gemeinsame Zusammenleben kann aus schwerwiegenden Gründen beendet werden - insofern ist eine Scheidung als "Trennung von Tisch und Bett " durchaus möglich. Aber diese Scheidung beendet eben nur die praktische Seite, die Ehe selbst bleibt bestehen, und jedes Eingehen einer neuen eheähnlichen Beziehungen wird zwangsläufig zum Ehebruch.

Und etwas, das sie als Ehebruch betrachtet, kann die Kirche nicht segnen. Es wäre schon einmal interessant, eine sakramententheologische Begründung des Vorgehens bei den Orthodoxen zu hören. Ein Eingehen auf die "menschliche Schwäche" ist sehr sympathisch und im Grunde auch sehr katholisch - aber das alleine reicht nicht aus.

Im übrigen muß man sehen, daß hinter der Forderung nach Kommunionempfang für Wiederverheiratete auch ziemlich zweifelhafte Motive stehen: Die Geschiedenen oder Getrenntkonfessionellen wollen vielfach deshalb zur Kommunion gehen, weil eben alle gehen und sie sich sonst von der Gemeinschaft ausgeschlossen und öffentlich "gebranntmarkt" sehen. Da fehlt es denn - auch auf Seiten der dieses Thema verfolgenden Priester - am elementaren Verständnis dessen, was es mit dem Empfang des Herrenleibes auf sich hat. Letztlich vermute ich hinter dieser so fromm klingenden Forderung nichts anderes als das Verlangen, die Sexualmoral der Kirche insgesamt abzuräumen.

Re: "Den Weg der Erneuerung weiter gehen"

Verfasst: Donnerstag 1. September 2011, 16:15
von Funnemann
Ich frage mal nach der Glaubwürdigkeit unserer Kirche, da es ja möglich ist, nach einer Scheidung bei einer
"nur" standesamtlichen Trauung sich kirchlich trauen zu lassen. Das ist doch vollkommen paradox wenn ich z. B.
kirchlich verheiratet bin, mein Partner mich verläßt und ich vollkommen ohne eigenen Trennungswillen
geschieden werde, darf ich nicht mehr kirchlich heiraten. Bin ich aber "nur" standesamtlich verheiratet, verlasse
meinen Partner und will die Scheidung, darf ich kirchlich heiraten. Ich bin sehr gespannt, was es jetzt wieder für
traditionalistische Auslegungen des Kirchenrechts gibt, denn es ist ja bei den meisten Diskutanten in diesem Forum
wirklich alles nach dem Lehramt der Kirche 100 % richtig. Selbständiges Denken auch nur ansatzweise Kritik,
selbst kritische Stellungnahmen einiger etwas weiter denkender Bischöfe wie Lehmann oder Zollitsch etc. werden ja
sofort aufs Schärfste abgelehnt. Als praktizierender aber durchaus kritischer Katholik lasse ich mir nicht ohne weiteres
vorschreiben, was ich zu glauben habe, alleine schon der Begriff katholischer Glaube ist mir absurd.
Als Mitglied der katholischen Kirche versuche ich nach der Lehre Jesu Christ christlich zu leben. Alles andere ist anmaßend
und wiederspricht dem Liebesgebot und der Bergpredigt, wie sie Jesus gelehrt hat. Allerdings sind die Sakramente meiner
Kirche und insbesondere die hl. Eucharistie eine wichtige Grundlage meines Glaubens.

Re: "Den Weg der Erneuerung weiter gehen"

Verfasst: Donnerstag 1. September 2011, 16:27
von Fridericus
Funnemann hat geschrieben:Ich frage mal nach der Glaubwürdigkeit unserer Kirche, da es ja möglich ist, nach einer Scheidung bei einer
"nur" standesamtlichen Trauung sich kirchlich trauen zu lassen. Das ist doch vollkommen paradox wenn ich z. B.
kirchlich verheiratet bin, mein Partner mich verläßt und ich vollkommen ohne eigenen Trennungswillen
geschieden werde, darf ich nicht mehr kirchlich heiraten. Bin ich aber "nur" standesamtlich verheiratet, verlasse
meinen Partner und will die Scheidung, darf ich kirchlich heiraten. Ich bin sehr gespannt, was es jetzt wieder für
traditionalistische Auslegungen des Kirchenrechts gibt, denn es ist ja bei den meisten Diskutanten in diesem Forum
wirklich alles nach dem Lehramt der Kirche 100 % richtig. Selbständiges Denken auch nur ansatzweise Kritik,
selbst kritische Stellungnahmen einiger etwas weiter denkender Bischöfe wie Lehmann oder Zollitsch etc. werden ja
sofort aufs Schärfste abgelehnt. Als praktizierender aber durchaus kritischer Katholik lasse ich mir nicht ohne weiteres
vorschreiben, was ich zu glauben habe, alleine schon der Begriff katholischer Glaube ist mir absurd.
Als Mitglied der katholischen Kirche versuche ich nach der Lehre Jesu Christ christlich zu leben. Alles andere ist anmaßend
und wiederspricht dem Liebesgebot und der Bergpredigt, wie sie Jesus gelehrt hat. Allerdings sind die Sakramente meiner
Kirche und insbesondere die hl. Eucharistie eine wichtige Grundlage meines Glaubens.
Ließ Dir doch mal selbst noch einmal durch, was Du geschrieben hast und dann denke darüber nach, man verzeihe mir den Ausruck, welch ein Schwachsinn das ist, abgesehen davon, dass Dein Beitrag auch inhaltlich falsch ist.

Re: "Den Weg der Erneuerung weiter gehen"

Verfasst: Donnerstag 1. September 2011, 16:30
von cantus planus
Funnemann hat geschrieben:Ich frage mal nach der Glaubwürdigkeit unserer Kirche, da es ja möglich ist, nach einer Scheidung bei einer
"nur" standesamtlichen Trauung sich kirchlich trauen zu lassen. Das ist doch vollkommen paradox wenn ich z. B.
kirchlich verheiratet bin, mein Partner mich verläßt und ich vollkommen ohne eigenen Trennungswillen
geschieden werde, darf ich nicht mehr kirchlich heiraten. Bin ich aber "nur" standesamtlich verheiratet, verlasse
meinen Partner und will die Scheidung, darf ich kirchlich heiraten. Ich bin sehr gespannt, was es jetzt wieder für
traditionalistische Auslegungen des Kirchenrechts gibt, denn es ist ja bei den meisten Diskutanten in diesem Forum
wirklich alles nach dem Lehramt der Kirche 100 % richtig. Selbständiges Denken auch nur ansatzweise Kritik,
selbst kritische Stellungnahmen einiger etwas weiter denkender Bischöfe wie Lehmann oder Zollitsch etc. werden ja
sofort aufs Schärfste abgelehnt. Als praktizierender aber durchaus kritischer Katholik lasse ich mir nicht ohne weiteres
vorschreiben, was ich zu glauben habe, alleine schon der Begriff katholischer Glaube ist mir absurd.
Als Mitglied der katholischen Kirche versuche ich nach der Lehre Jesu Christ christlich zu leben. Alles andere ist anmaßend
und wiederspricht dem Liebesgebot und der Bergpredigt, wie sie Jesus gelehrt hat. Allerdings sind die Sakramente meiner
Kirche und insbesondere die hl. Eucharistie eine wichtige Grundlage meines Glaubens.
Dein Beitrag ist sachlich schlicht und ergreifend falsch, da eine standesamtlich geschlossene Ehe sehr wohl auch von der Kirche als bindend und gültig anerkannt wird, ebenso wie eine ganz formlos geschlossene Naturehe.

Re: "Den Weg der Erneuerung weiter gehen"

Verfasst: Donnerstag 1. September 2011, 16:35
von Melody
cantus planus hat geschrieben:Dein Beitrag ist sachlich schlicht und ergreifend falsch, da eine standesamtlich geschlossene Ehe sehr wohl auch von der Kirche als bindend und gültig anerkannt wird, ebenso wie eine ganz formlos geschlossene Naturehe.
Es gibt für dieses Thema mit Sicherheit einen passenderen Thread, aber Funnemann meinte doch wahrscheinlich, dass zwei Katholiken, die nur standesamtlich heiraten, eben nach einer Scheidung sehr wohl kirchlich heiraten dürfen. Und das ist doch grundsätzlich richtig (und für manche wohl schwer zu verstehen), wobei man natürlich trotzdem erstmal feststellen lassen muss, dass für die erste Ehe eben die Formpflicht nicht erfüllt war.

Ich mag hier in diesem Thread allerdings nicht Dinge vertiefen, die hier nicht hingehören.

Re: "Den Weg der Erneuerung weiter gehen"

Verfasst: Donnerstag 1. September 2011, 16:35
von Maurus
Funnemann hat geschrieben:Ich frage mal nach der Glaubwürdigkeit unserer Kirche, da es ja möglich ist, nach einer Scheidung bei einer
"nur" standesamtlichen Trauung sich kirchlich trauen zu lassen. Das ist doch vollkommen paradox wenn ich z. B.
kirchlich verheiratet bin, mein Partner mich verläßt und ich vollkommen ohne eigenen Trennungswillen
geschieden werde, darf ich nicht mehr kirchlich heiraten. Bin ich aber "nur" standesamtlich verheiratet, verlasse
meinen Partner und will die Scheidung, darf ich kirchlich heiraten. Ich bin sehr gespannt, was es jetzt wieder für
traditionalistische Auslegungen des Kirchenrechts gibt, denn es ist ja bei den meisten Diskutanten in diesem Forum wirklich alles nach dem Lehramt der Kirche 100 % richtig.
Ich verstehe dein Problem nicht ganz. Die standesamtlich geschlossene Ehe ist aus kirchlicher Sicht inexistent (jedenfalls sofern einer der Ehepartner katholisch ist), daher kann sie auch keinen Einfluss darauf ausüben, ob man kirchlich heiraten darf oder nicht. Die unterschiedlichen Konsequenzen ist daher für sich genommen völlig logisch: Der eine hat eine sakramentale Ehe geschlossen, die ihn bindet, der andere nicht, er ist dann auch nicht gebunden.

Selbständiges Denken auch nur ansatzweise Kritik, selbst kritische Stellungnahmen einiger etwas weiter denkender Bischöfe wie Lehmann oder Zollitsch etc. werden ja sofort aufs Schärfste abgelehnt.
Der Satz geht von der Prämisse aus, dass jeder, der denkt, zwangsläufig zu deinen Ansichten kommen muss. Meinst du das wirklich?

Als praktizierender aber durchaus kritischer Katholik lasse ich mir nicht ohne weiteres vorschreiben, was ich zu glauben habe, alleine schon der Begriff katholischer Glaube ist mir absurd.
Der Glaube gewinnt seine Bedeutung daraus, dass er Überlieferung des tatsächlichen Handelns Gottes in der Geschichte ist. Ist er nur noch eine Chiffre für das, was ich persönlich für plausibel halte, dann hört er auf, irgendeinen Nutzen zu bringen: Was ich glaube kann ja dann auch völlig falsch sein. Wenn es aber falsch ist, dann sind auch die Verheißungen falsch. Wieso sollte man sich auf ein solches System einlassen?

Re: "Den Weg der Erneuerung weiter gehen"

Verfasst: Donnerstag 1. September 2011, 16:38
von Gamaliel
cantus planus hat geschrieben:Dein Beitrag ist sachlich schlicht und ergreifend falsch, da eine standesamtlich geschlossene Ehe sehr wohl auch von der Kirche als bindend und gültig anerkannt wird, ebenso wie eine ganz formlos geschlossene Naturehe.
Das ist leider auch nicht richtig, da es den wichtigen Umstand der "Formpflicht" für Katholiken außer Acht läßt:
Can. 1108 — § 1. Nur jene Ehen sind gültig, die geschlossen werden unter Assistenz des Ortsordinarius oder des Ortspfarrers oder eines von einem der beiden delegierten Priesters oder Diakons sowie vor zwei Zeugen, ...

Re: "Den Weg der Erneuerung weiter gehen"

Verfasst: Donnerstag 1. September 2011, 17:06
von Funnemann
Aus "Gespräche im Kreuzgang" übernommen:
kreuzgang.org/viewtopic.php?t=4496

das Bistum Münster erklärt:


>>Ein Katholik (der nicht aus der Kirche ausgetreten ist) ist, um im Sinne seiner Kirche gültig verheiratet zu sein, grundsätzlich an eine bestimmte Form der Eheschließung gebunden, nämlich daran, vor dem Pfarrer und zwei Zeugen (in der Kirche) zu heiraten. Geht er nun eine ausschließlich standesamtliche Ehe ein, ist er nach kirchlichem Recht nicht gültig verheiratet, eben weil er die vorgeschriebene Form der Eheschließung nicht eingehalten hat. Scheitert diese rein standesamtlich geschlossene Ehe, so sind beide Partner frei, eine neue Verbindung auch als kirchlich geschlossene Ehe einzugehen.

Voraussetzung ist, dass vorher anhand eines Dokumentes geprüft und festgestellt wird, dass nie eine kirchliche Eheschließung oder die Anerkennung der standesamtlichen Trauung durch die katholische Kirche erfolgt ist. Denn auch eine nicht vor dem Pfarrer und zwei Zeugen erfolgte Eheschließung kann gültig sein, wenn z. B. die Partner von der Verpflichtung, kirchlich zu heiraten, befreit waren, oder wenn ihre zivile oder nichtkatholische kirchliche Eheschließung nachträglich von der katholischen Kirche anerkannt wurde.<<

Re: "Den Weg der Erneuerung weiter gehen"

Verfasst: Donnerstag 1. September 2011, 17:18
von Funnemann
Ich verstehe dein Problem nicht ganz. Die standesamtlich geschlossene Ehe ist aus kirchlicher Sicht inexistent (jedenfalls sofern einer der Ehepartner katholisch ist), daher kann sie auch keinen Einfluss darauf ausüben, ob man kirchlich heiraten darf oder nicht. Die unterschiedlichen Konsequenzen ist daher für sich genommen völlig logisch: Der eine hat eine sakramentale Ehe geschlossen, die ihn bindet, der andere nicht, er ist dann auch nicht gebunden.

Nach dieser Logik ist es am besten gar nicht kirchlich zu heiraten, denn dann habe ich bei Ehebruch, Wiederverheiratung ja keine Konsequenzen zu befürchten. Wenn ich aber nach einer kirchlichen Trauung völlig schuldlos geschieden werde, darf ich nicht wieder heiraten, sonst werde ich quasi exkommuniziert. Wer dieses glaubwürdig findet, muss schon sehr verblendet sein. Dieses ist besonders auch
für Mitarbeiter im kirchlichen Dienst wirchtig, denn hier ist die Kirche als Arbeitgeber unerbittlich mit sofortiger Kündigung, wenn
ein kirchlich Verheirateter geschieden wird und eine neue Ehe eingehen will. Dies ist auch arbeitsrechtlich unumstitten, weil die
Kirche als Tendenzbetrieb nicht unter dem gestzlichen bzw. tarifrechtlichen Kündigungsschutz fällt. Wie sieht es hierbei mit
der christlichen Nächstenliebe der Kirche als Arbeitgeber aus?

Re: "Den Weg der Erneuerung weiter gehen"

Verfasst: Donnerstag 1. September 2011, 17:20
von cantus planus
Ich nehme meine Aussage als falsch zurück. Darüberhinaus bitte ich um Entschuldigung, da ich die Ausgangsfrage vollkommen anders verstanden hatte, was die Antwort von vornherein obsolet machte.

Re: "Den Weg der Erneuerung weiter gehen"

Verfasst: Donnerstag 1. September 2011, 17:39
von Juergen
civilisation hat geschrieben:Soweit ich weiß, gibt es in der Orthodoxie lediglich aufgrund der "menschlichen Schwäche" die Möglichkeit, eine weitere Partnerschaft zu segnen. Das ist jedoch nicht die im orthodoxen Sinn verstandene "Krönung".
Erstmal ist festzuhalten, daß in der Orthodoxie das Eheband NICHT mit dem Tode eines Partners zerreißt, sondern auch nach dem Tode weiterbesteht.

Dann sollte man sich mal die Gebete zu Gemüte führen, die bei einer zweiten (ungekrönte) Ehe gesprochen werden.

Das Thema hatten wir schonmal: http://www.kreuzgang.org/viewtopic.php?p=78471#p78471
Nietenolaf hat geschrieben:
Juergen hat geschrieben:Im Osten wird davon ausgegangen, daß das Eheband auch noch über den Tod hinaus besteht.
Ja. Ich kann an sich nichts weiter dazu sagen als bestätigen. Scheidung wird nur unter gewissen Voraussetzungen gesegnet, konkret bei Ehebruch oder wenn sich herausstellt, daß einer der Partner beim Ehegelübde gelogen hat (z.B. in Wahrheit schon verheiratet war). Die Scheidung ist in diesen Fällen jeweils kein Auflösen der Ehe, sondern nur das Konstatieren des traurigen Faktums, das keine Ehe (mehr) besteht.

Eine zweite Ehe wird u.U. akzeptiert; die Eheschließung bekommt dann in der Tat die Form der Auferlegung einer Buße: es wird nicht mehr nach der freien Willensentscheidung gefragt, es werden zwei Gebete hinzugefügt (s.u.), wie Jürgen erwähnte. Eine dritte Ehe wird nur als geringeres Übel geduldet, z.B. um Hurerei abzuwenden.

Hier die beiden zusätzlichen Gebete (meine Exprompt-Übersetzung):

"Unser Gebieter und Herr und Gott, der Du das Verborgene im Menschen kennst, der Du Rahab der Hure vergeben und des Zöllners Reue angenommen hast, gedenke nicht unserer durch Unwissenheit und Jugend bedingten Sünden. Denn wenn Du Gesetzlosigkeit zurechnest, Herr, Herr, wer wird vor Dir bestehen (Ps. 13:3), und welches Fleisch würde vor Dir gerechtfertigt? Du allein bist gerecht, sündlos, heilig, gnadenreich und reich an Güte, und Dich reuen die Missetaten der Menschen. Du, Herr, hast angenommen Deine Knechte (Namen), verbinde sie in Liebe zueinander: gewähre ihnen die Reue des Zöllners und die Tränen der Hure, damit sie mit Reue von ganzem Herzen in Einigkeit und Frieden Deine Gebote erfüllend, Deines himmlischen Reiches teilhaftig werden. Denn Du bist der Erhalter aller Dinge, und Dir senden wir Lobpreisung empor, dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist, jetzt und immerdar und in alle Ewigkeit. Amen."

"Gott, unser Gott, der Du nach Kana in Galiläa gekommen bist und die dortige Hochzeit gesegnet hast, segne auch diese Deine Knechte, die sich durch Deine Vorsehung zur Gemeinschaft der Ehe verbinden: segne ihren Eingang und ihren Ausgang (Ps 121:8 ), vermehre ihr Leben in Güte, nimm ihre Kränze in Deinem Reich an, erhalte sie rein und unbefleckt und unbescholten in alle Ewigkeit. Amen."
Ein paar Infos zu dem Themenkomplex gibt es auch dort: http://orthodoxeurope.org/page/3/16.aspx
http://orthodoxie-in-deutschland.de/arc ... enung.html


Es gäbe sicher einen riesigen Aufschrei, wenn hier im Westen bei einer (zweiten) Eheschließung der Priester Gebete spräche, in denen die Leute mit einem Zöllner und einer Hure verglichen werden.

Was da wohl die Wisikis zu sagen.... :auweia:

Re: "Den Weg der Erneuerung weiter gehen"

Verfasst: Donnerstag 1. September 2011, 17:42
von Knecht Ruprecht
http://www.zeit.de/gesellschaft/familie ... n#comments
Zollitsch klagt über Reformstau in der katholischen Kirche

- "Auch bei den Grünen stelle ich immer wieder Übereinstimmungen mit christlichen Überzeugungen fest", sagte Zollitsch, "da hat sich sicher einiges verändert seit den Anfängen der Grünen." Sie seien "eine Partei, in der viele Christen sich beheimatet fühlen".


OK, am 1.9 brach offiziell mit dem deutschen Angriff auf Polen der 2. Weltekrieg aus. Aber wieso kommt an diesem Datum so ein Interview von Zollitsch? Was bezweckt der Typ? Ist die Sommerpause vorbei? Seine Ansichten passen mir überhaupt nicht, aber das ist nicht das Thema. Woher will der denn wissen, dass die katholische Kirche das Eherecht ändert? Mit seiner deutschen Minderheitenagenda hat der doch nichts zu melden in der Kirche.

Re: "Den Weg der Erneuerung weiter gehen"

Verfasst: Donnerstag 1. September 2011, 17:49
von Gallus
Kurioses am Rande: bei BILD ist der Erzbischof der Gewinner des Tages. BILD meint: "mutig und gütig"!

http://www.bild.de/news/standards/sieg/ ... .bild.html

:roll:

Re: "Den Weg der Erneuerung weiter gehen"

Verfasst: Donnerstag 1. September 2011, 19:23
von TomS
Der Vorstoß von Erzbischof Zollitsch bezüglich des Kommunionempfangs von wiederverheirateten Geschiedenen ist eigentlich kalter Kaffee, sowas gab es 1993 schon einmal (damals von Kardinal Ratzinger abgelehnt): http://storico.radiovaticana.org/ted/st ... r_tot.html

Interessanterweise würde das Thema aber jüngst von der (liberalen) Theologie verstärkt wieder aufgegriffen:
http://diepresse.com/home/meinung/gastk ... ches-Dogma oder
http://www.herder-korrespondenz.de/aktu ... ag=3559

Ob da ein Zusammenhang mit der Intervention von Erzbischof Zollitsch besteht?

Re: "Den Weg der Erneuerung weiter gehen"

Verfasst: Donnerstag 1. September 2011, 19:54
von Knecht Ruprecht
Ich kann gar nicht nachvollziehen, wieso diese Sache überhaupt ein Thema ist.

Die wenigen Priesteraussagen zu diesem Thema die ich kenne sind eindeutig. Den Heiratswilligen wird aufgrund der Einmaligkeit der Ehe abgeraten zu heiraten. Wenn also Heiratswillige so penetrant sein sollten und dennoch heiraten, sind sie selber schuld und müssen mit den Konsequenzen klar kommen, wenn die Ehe scheisse wird.

Re: "Den Weg der Erneuerung weiter gehen"

Verfasst: Donnerstag 1. September 2011, 20:05
von Juergen
"Verheirate dich, du wirst es bereuen; verheirate dich nicht, du wirst es auch bereuen. Heirate oder heirate nicht, du wirst beides bereuen." (S. Kierkegaard: Entweder Oder)

Re: "Den Weg der Erneuerung weiter gehen"

Verfasst: Donnerstag 1. September 2011, 21:11
von Moser
Ein Interview mit dem Theologen Schockenhoff zum Thema:

http://www.domradio.de/comet/audio/mp3/27673.mp3

Re: "Den Weg der Erneuerung weiter gehen"

Verfasst: Donnerstag 1. September 2011, 22:48
von Maurus
Funnemann hat geschrieben:Ich verstehe dein Problem nicht ganz. Die standesamtlich geschlossene Ehe ist aus kirchlicher Sicht inexistent (jedenfalls sofern einer der Ehepartner katholisch ist), daher kann sie auch keinen Einfluss darauf ausüben, ob man kirchlich heiraten darf oder nicht. Die unterschiedlichen Konsequenzen ist daher für sich genommen völlig logisch: Der eine hat eine sakramentale Ehe geschlossen, die ihn bindet, der andere nicht, er ist dann auch nicht gebunden.

Nach dieser Logik ist es am besten gar nicht kirchlich zu heiraten, denn dann habe ich bei Ehebruch, Wiederverheiratung ja keine Konsequenzen zu befürchten.
Wenn man die Sache rein funktionalistisch betrachtet mag das so sein. Die Menschen sind aber keine reinen Funktionalisten.

Wenn ich aber nach einer kirchlichen Trauung völlig schuldlos geschieden werde, darf ich nicht wieder heiraten, sonst werde ich quasi exkommuniziert. Wer dieses glaubwürdig findet, muss schon sehr verblendet sein.
Wo fehlt es denn da an Glaubwürdigkeit? Man mag es falsch oder ärgerlich finden, aber da die Kirche für da Eheband eintritt ist es zu 100% glaubwürdig.

Dieses ist besonders auch für Mitarbeiter im kirchlichen Dienst wirchtig, denn hier ist die Kirche als Arbeitgeber unerbittlich mit sofortiger Kündigung, wenn
ein kirchlich Verheirateter geschieden wird und eine neue Ehe eingehen will. Dies ist auch arbeitsrechtlich unumstitten, weil die Kirche als Tendenzbetrieb nicht unter dem gestzlichen bzw. tarifrechtlichen Kündigungsschutz fällt. Wie sieht es hierbei mit
der christlichen Nächstenliebe der Kirche als Arbeitgeber aus?
Ich habe in diesem Forum schon mehrfach angemerkt, dass ich es absurd finde, dass ein Theologieprofessor alle möglichen Häresien erzählen darf, ohne dass das irgendwelche Konsequenzen hat, eine Putzfrau im Kindergarten aber entlassen wird, wenn sie als Geschiedene wieder heiratet. Wenn ich mich recht entsinne wurde mir zumindest von einigen zugestanden, dass das in der Tat schwer verständlich ist. Das ist aber auch eine Politik der von dir oben genannten "weiter denkenden" Bischöfe. In anderen Ländern gibt es diese Praxis nicht, weil es kein Zugriff auf Meldedaten gibt (ohne Kirchensteuersystem nämlich nicht nötig).

Re: "Den Weg der Erneuerung weiter gehen"

Verfasst: Donnerstag 1. September 2011, 22:54
von Pilger
Ich denke Erzbischof Robert Zollitsch hat ein Etappenziel vor Augen. Das Etappenziel heisst gemeinsame Abendmahlsfeier von evangelischer Glaubensgemeinschaft und römisch katholischer Kirche.

Das Problem:
In der evangelischen Glaubensgemeinschaft können wiederverheiratet Geschiedene in der Regel an der Abendmahlsfeier teilnehmen in der römisch - katholischen Kirche können wiederverheiratet Geschiedene in der Regel keine Kommunion empfangen.

Wer nun eine gemeinsame Abendmahlsfeier von evangelischer Glaubensgemeinschaft und römisch katholischer Kirche anstrebt, muss für dieses Problem eine Lösung finden.

Erzbischof Robert Zollitsch Lösungsansatz ist augenscheinlich, den Ohren der einen zu schmeicheln indem er die Zulassung von wiederverheiratet Geschiedenen zur Kommunion fordert und somit kommt er den Etappenziel der anderen die eine gemeinsame Abendmahlsfeier von evangelischer Glaubensgemeinschaft und römisch katholischer Kirche fordern näher.

Ökumene ist eine gute und sinnvolle Bestrebung, diese kann aber nur auf der Grundlage der wahren christlichen Lehre wachsen. Keineswegs auf einer von Menschen modulierten Glaubenslehre eines Patchwork-Glaubens.

Wird Jesus Glauben finden, wenn er wiederkommt ? Ja er wird Menschen finden die irgendeinen Glauben haben, es fragt sich nur welchen! Deshalb gibt es ein Lehramt und einen Papst, sie haben die Aufgabe den Glauben in der Tradition der Lehre der Väter und im Sinne der Heiligen Schrift unverfälscht und vollständig zu verkünden und den Gläubigen zu lehren, ob es gefällt oder nicht gefällt.

Re: "Den Weg der Erneuerung weiter gehen"

Verfasst: Freitag 2. September 2011, 00:28
von Pilgerer
Wie muss sich ein Geschiedener denn verhalten, wenn er der Eucharistie würdig leben will? Muss er nach der katholischen Lehre völlig enthaltsam leben? Wie soll er damit umgehen, wenn er in eine Liebesverhältnis hineingerät?
Juergen hat geschrieben:"Verheirate dich, du wirst es bereuen; verheirate dich nicht, du wirst es auch bereuen. Heirate oder heirate nicht, du wirst beides bereuen." (S. Kierkegaard: Entweder Oder)
Nach meinem Empfinden gilt das, was Schiller in "die Glocke" schrieb:
"Drum prüfe, wer sich ewig bindet,
Ob sich das Herz zum Herzen findet!
Der Wahn ist kurz, die Reu' ist lang."
http://www.lyrikwelt.de/gedichte/schillerg3.htm

Re: "Den Weg der Erneuerung weiter gehen"

Verfasst: Freitag 2. September 2011, 01:25
von Melody
Pilgerer hat geschrieben:Wie muss sich ein Geschiedener denn verhalten, wenn er der Eucharistie würdig leben will? Muss er nach der katholischen Lehre völlig enthaltsam leben? Wie soll er damit umgehen, wenn er in eine Liebesverhältnis hineingerät?
Wenn jemand weltlich geschieden, aber kirchlich und damit vor Gott noch verheiratet ist, muss er enthaltsam leben, ja. Das hört sich sehr hart an, und als ich vor fünf Jahren jemanden dieser Art kennenlernte, blieben mir meine Worte von wegen, das sei dann halt das persönliche Kreuz, das man zu tragen hätte, so wie Jesus ja auch sagt, jeder nehme sein Kreuz auf sich und folge ihm nach, im Halse stecken. Das kann ich in Internetforen schreiben, aber das kann ich niemandem ins Gesicht sagen, wenn er mich mit traurigen Augen anblickt.

Und doch muss man es wohl irgendwie schaffen, es genau so zu sehen und es im Glauben annehmen und sein Leiden aufopfern, falls man nicht die Chance hat, ein Ehenichtigkeitsverfahren zu führen (und während das in den USA zuuuuu sehr verbreitet ist und offenbar ausgenutzt wird, scheint es bei uns immer noch recht unbekannt zu sein).
Dass das alles leichter gesagt ist als getan, steht auf einem anderen Blatt.

Re: "Den Weg der Erneuerung weiter gehen"

Verfasst: Freitag 2. September 2011, 03:56
von Clementine
Pilgerer hat geschrieben:Wie muss sich ein Geschiedener denn verhalten, wenn er der Eucharistie würdig leben will? Muss er nach der katholischen Lehre völlig enthaltsam leben? Wie soll er damit umgehen, wenn er in eine Liebesverhältnis hineingerät?
Nun ja, genauso wie ein Unverheirateter: Nach den Geboten Gottes. :) Und auch für den Unverheirateten stellt sich ja ggf. die Frage "Wie soll ich denn damit umgehen, wenn ich in ein Liebesverhältnis hineingerate - mich mein Partner aber (obwohl selbst unverheiratet) einfach nicht heiraten will?"

Und natürlich entscheidet jeder selbst, ob er nach den Geboten Gottes lebt. Aber wie kommt man darauf, für sich die Eucharistie einfordern zu wollen, wenn man in wesentlichen Bereichen nicht nach den Geboten leben will?

Re: "Den Weg der Erneuerung weiter gehen"

Verfasst: Freitag 2. September 2011, 09:37
von Bernado
Clementine hat geschrieben:
Pilgerer hat geschrieben:Wie muss sich ein Geschiedener denn verhalten, wenn er der Eucharistie würdig leben will? Muss er nach der katholischen Lehre völlig enthaltsam leben? Wie soll er damit umgehen, wenn er in eine Liebesverhältnis hineingerät?
Nun ja, genauso wie ein Unverheirateter: Nach den Geboten Gottes. :) Und auch für den Unverheirateten stellt sich ja ggf. die Frage "Wie soll ich denn damit umgehen, wenn ich in ein Liebesverhältnis hineingerate - mich mein Partner aber (obwohl selbst unverheiratet) einfach nicht heiraten will?"
Oder wie ein Verheirateter, dessen Ehe - aus welchem Grund auch immer - nicht mehr viel "hergibt", und der/die sich unversehens und ungeplant anderweitig verliebt hat.

Ich möchte übrigens - ganz vorsichtig, vielleicht kann da ein Berufener (pun intended) mehr dazu sagen - andeuten, daß die vielgeschmähtre "pastorale Praxis" wiederverheirateten Geschiedenen durchaus trostreiche Angebote machen kann. Sie wird und muß ihnen nicht bei jeder Gelegenheit erklären, daß sie in tödlicher Sünde lebten und auf ewig verloren wären - aber sie muß auch in aller Klarheit vermitteln, daß die Kirche nicht (durch öffentlichen Gang zur Kommunion) das als unproblematisch erscheinen lassen kann, was vielleicht nicht in jedem Fall persönlich schwer sündhaft, aber eben immer höchst problematisch ist.

Re: "Den Weg der Erneuerung weiter gehen"

Verfasst: Freitag 2. September 2011, 12:27
von civilisation
Nachdem mal wieder ein DBK-Vorsitzender seine Visionen als "zu seinen Lebzeiten erlebbar" gehalten hat, nimmt sich der Nuntius dieser Visionen an:

Nuntius pfeifft Zollitsch nur indirekt zurück: Keine Veränderung bei Ehebruch
http://gloria.tv/?media=19467
daraus:
Auch bei der Frage der wiederverheiratet Geschiedenen sei «die Lehre der Kirche klar und mit einer Veränderung nicht zu rechnen», sagte der Vertreter des Papstes in Berlin am Freitag auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur.