68 Das hochheilige Opfer des Altares ist also kein bloßes und einfaches Gedächtnis des Leidens und Todes Jesu Christi, sondern eine wahre und eigentliche Opferhandlung, bei welcher der göttliche Hohepriester durch seine unblutige Hinopferung das tut, was er schon am Kreuze getan, sich selbst dem ewigen Vater als wohlgefälligste Opfergabe darbringend. „Es ist ein . . . und dieselbe Opfergabe und es ist derselbe, den jetzt durch seinen Dienst der Priester opfert und der sich selbst damals am Kreuze darbrachte, nur die Opferweise ist verschieden“
114 Es weicht also vom Weg der Wahrheit ab, wer das heilige Opfer nur feiern will, wenn das christliche Volk zum Tische des Herrn hinzutritt; noch mehr ist im Irrtum, wer um es als unbedingte Notwendigkeit hinzustellen, dass die Gläubigen zusammen mit dem Priester das eucharistische Mahl empfangen - arglistig behauptet, es handle sich hier nicht nur um ein Opfer, sondern zugleich um ein Opfer und ein Mahl der brüderlichen Gemeinschaft, und es sei die gemeinschaftlich empfangene Kommunion sozusagen der Höhepunkt der ganzen Opferfeier.
115 Es muss immer wieder betont werden: Das eucharistische Opfer ist seiner Natur nach eine unblutige Hinopferung des göttlichen Opferlammes, was auf geheimnisvolle Weise durch die Trennung der heiligen Gestalten und durch ihre Darbringung an den ewigen Vater zum Ausdruck kommt. Die heilige Kommunion gehört zu dessen Vollständigkeit und zur Teilnahme daran mittels der hochheiligen sakramentalen Vereinigung; während diese für den opfernden Priester unbedingt erfordert ist, wird sie den Gläubigen nur dringend empfohlen.
Liturgische Mißbräuche 3.0
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Re: Liturgische Mißbräuche 3.0
Hobbit Dir sei dringend die Lektüre der Enzyklika Mediator Dei von Papst Pius XII. empfohlen!
- martin v. tours
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Re: Liturgische Mißbräuche 3.0
Hobbit
Wenn die heilige Messe vor dem 2 Vatikanum eine andere, für Dich grenzwertige, war dann verstehst Du etwas falsch oder Papst Benedikt hat Blödsinn geredet als er über die alte und neue Messe gesprochen hat.
Zitat:
Diese beiden Formen stellen dabei nicht einfach zwei verschiedene Riten dar. Es handelt sich vielmehr, wie der Papst in seinem Begleitschreiben betont, um eine „zweifache Anwendung ein- und desselben Ritus“.
Was ich viel grenzwertiger finde ist das Du offensichtlich genau weisst, was dem Gottesbild Jesu entspricht. Alle Kirchenväter, Kirchenlehrer, Theologen und Heilige der letzten knapp 2000 Jahre müssen ja komplette Volldödel gewesen sein, das die nicht drauf gekommen sind.
Wir sind hier zwar im katholischen Teil des Forums, aber:
Wenn Du schon der Meinung bist, die katholische Kirche hätte alles was Jesus eigentlich wollte grundlegend verändert, wie siehst Du dann z.B. die Liturgie unserer orthodoxen Brüder?
Die Zelebrieren auch nicht in Jogginganzügen.
Wenn die heilige Messe vor dem 2 Vatikanum eine andere, für Dich grenzwertige, war dann verstehst Du etwas falsch oder Papst Benedikt hat Blödsinn geredet als er über die alte und neue Messe gesprochen hat.
Zitat:
Diese beiden Formen stellen dabei nicht einfach zwei verschiedene Riten dar. Es handelt sich vielmehr, wie der Papst in seinem Begleitschreiben betont, um eine „zweifache Anwendung ein- und desselben Ritus“.
Was ich viel grenzwertiger finde ist das Du offensichtlich genau weisst, was dem Gottesbild Jesu entspricht. Alle Kirchenväter, Kirchenlehrer, Theologen und Heilige der letzten knapp 2000 Jahre müssen ja komplette Volldödel gewesen sein, das die nicht drauf gekommen sind.
Wir sind hier zwar im katholischen Teil des Forums, aber:
Wenn Du schon der Meinung bist, die katholische Kirche hätte alles was Jesus eigentlich wollte grundlegend verändert, wie siehst Du dann z.B. die Liturgie unserer orthodoxen Brüder?
Die Zelebrieren auch nicht in Jogginganzügen.
Nach dem sie nicht erreicht hat, daß die Menschen praktizieren, was sie lehrt, hat die gegenwärtige Kirche beschlossen, zu lehren, was sie praktizieren.
Nicolás Gómez Dávila
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Re: Liturgische Mißbräuche 3.0
Zu Deinen Ausführungen über die Kleidung Jesu haben sich andere Foranten eigentlich schon hinreichend geäußert. Ergänzend und zusammenfassend möchte ich nur noch einmal darauf hinweisen, daß Jesus materieller Prachtentfaltung im Zusammenhang mit seiner Person nicht mit grundsätzlicher Ablehnung begegnet ist. Ich erinnere an das Gewand, das zum Zerteilen zu schade war. Ich erinnere an die Salbung durch die Sünderin. Ich erinnere an seinen prächtig zelebrierten Einzug nach Jerusalem.Hobbit hat geschrieben: Weil es für mich zuviel Showcharakter hat ( lies doch mal meine bisherigen Argumente ) .
Wer prächtige liturgische Gewänder ablehnt, muß eigentlich auch architektonisch ambitionierte Kichengebäude ablehnen. Und anspruchsvolle Kirchenmusik. Ja, eigentlich auch herausragende Predigten. Wer da wirklich konsequent zu Ende denkt, landet bei einstündigem Schweigen als idealer Form des Sonntagsgottesdienstes.
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Re: Liturgische Mißbräuche 3.0
Hobbit, und bitte verzeih mir meinen Umgangston. Sollte ich zu unverschämt werden, sag es mir. Ich bin ein Freund des deftigen Diskurses.
„Was du in anderen entzünden willst, muss in dir selbst brennen.“ - Aurelius Augustinus.
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Re: Liturgische Mißbräuche 3.0
Achja, Mittwochs-Sophistik at it's best!Kilianus hat geschrieben:Zu Deinen Ausführungen über die Kleidung Jesu haben sich andere Foranten eigentlich schon hinreichend geäußert. Ergänzend und zusammenfassend möchte ich nur noch einmal darauf hinweisen, daß Jesus materieller Prachtentfaltung im Zusammenhang mit seiner Person nicht mit grundsätzlicher Ablehnung begegnet ist. Ich erinnere an das Gewand, das zum Zerteilen zu schade war. Ich erinnere an die Salbung durch die Sünderin. Ich erinnere an seinen prächtig zelebrierten Einzug nach Jerusalem.Hobbit hat geschrieben: Weil es für mich zuviel Showcharakter hat ( lies doch mal meine bisherigen Argumente ) .
Wer prächtige liturgische Gewänder ablehnt, muß eigentlich auch architektonisch ambitionierte Kichengebäude ablehnen. Und anspruchsvolle Kirchenmusik. Ja, eigentlich auch herausragende Predigten. Wer da wirklich konsequent zu Ende denkt, landet bei einstündigem Schweigen als idealer Form des Sonntagsgottesdienstes.
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Re: Liturgische Mißbräuche 3.0
Hilfe - soviele Argumente und Antworten aufeinmal - die zu diskutieren würde die ganze Nacht dauern
Ich bin zuerst Christ, dann Katholik. Daher orientiere ich mich primär an dem, was von Jesus überliefet wurde. Der ritt auf einem Esel ( nicht Pferd ! ) in Jerusalem ein, seine Jünger ( aus damaliger Sicht zwielichtiges Volk von Fischern, Zöllnern, Witwen, Sündern etc. ) wedelten etwas mit Palmzweigen, Jesus starb nackt am kreuz und seine Apostel haben das Abendmahl ( urspünglich das Pessachmahl ) in normaler Straßenkluft gefeiert, ohne Opfercharakter. Diese Rituale kamen erst viel später auf, als das Christentum Staatsreligion wurde und man auch Kultabläufe der bestehenden Religionen übernahm ( wie ja auch im Mittelalter bei der Zwangsmission der lateinamerikanischen Welt )
Von mir aus feiert die Messe knieend und mit Klerikern in Goldgwandung und Kronen auf dem Haupt.
Aber fragt Euch ehrlich im Licht des Evangeliums, was Jesus dazu gesagt hätte !
Der Schwerpunkt darf nicht auf starren Ritualabläufen und Showgewändrn liegen- sondern auf der frohen ( ! ) Botschaft des Evangeliums. Und das fordert keine Opfer [Punkt] ( " Barmherzigkeit will ich- keine Opfer " )
Hat nicht unser derzeitiger Papst geäußert, man soll zu den Menschen an den Rändern hinausgehen und auch die Eucharistie in einer Garage feiern ?
Es kommt auf die Botschaft Jesu an und deren reale Umsetzung im Alltag, nicht auf starre, lebensferne Rituale !
Und noch zum Thema - wo sind denn die heutigen Meßgewänder prachtvoll- wenn ich mir Photos von Messen vor dem 2. Vaticanum anschaue oder mich ausversehen auf die Homepage des Piusbrudervereins verirre, sehe ich sehr wohl ein unnötiges,
überzogenes darstellen in Prunkgewändern mit Handschuhen und schweren Goldringen - lächerlich. Zeus hätte vielleicht seinen Gefallen daran, nicht aber der Gott der Christen !
Ich bin zuerst Christ, dann Katholik. Daher orientiere ich mich primär an dem, was von Jesus überliefet wurde. Der ritt auf einem Esel ( nicht Pferd ! ) in Jerusalem ein, seine Jünger ( aus damaliger Sicht zwielichtiges Volk von Fischern, Zöllnern, Witwen, Sündern etc. ) wedelten etwas mit Palmzweigen, Jesus starb nackt am kreuz und seine Apostel haben das Abendmahl ( urspünglich das Pessachmahl ) in normaler Straßenkluft gefeiert, ohne Opfercharakter. Diese Rituale kamen erst viel später auf, als das Christentum Staatsreligion wurde und man auch Kultabläufe der bestehenden Religionen übernahm ( wie ja auch im Mittelalter bei der Zwangsmission der lateinamerikanischen Welt )
Von mir aus feiert die Messe knieend und mit Klerikern in Goldgwandung und Kronen auf dem Haupt.
Aber fragt Euch ehrlich im Licht des Evangeliums, was Jesus dazu gesagt hätte !
Der Schwerpunkt darf nicht auf starren Ritualabläufen und Showgewändrn liegen- sondern auf der frohen ( ! ) Botschaft des Evangeliums. Und das fordert keine Opfer [Punkt] ( " Barmherzigkeit will ich- keine Opfer " )
Hat nicht unser derzeitiger Papst geäußert, man soll zu den Menschen an den Rändern hinausgehen und auch die Eucharistie in einer Garage feiern ?
Es kommt auf die Botschaft Jesu an und deren reale Umsetzung im Alltag, nicht auf starre, lebensferne Rituale !
Und noch zum Thema - wo sind denn die heutigen Meßgewänder prachtvoll- wenn ich mir Photos von Messen vor dem 2. Vaticanum anschaue oder mich ausversehen auf die Homepage des Piusbrudervereins verirre, sehe ich sehr wohl ein unnötiges,
überzogenes darstellen in Prunkgewändern mit Handschuhen und schweren Goldringen - lächerlich. Zeus hätte vielleicht seinen Gefallen daran, nicht aber der Gott der Christen !
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Re: Liturgische Mißbräuche 3.0
In diesem Sinne, Gute Nacht.
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Re: Liturgische Mißbräuche 3.0
die cappa magna ist der Höhepunkt liturgischer Gewandung ......
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Re: Liturgische Mißbräuche 3.0
Schau umu, gut das du da bist. Da siehst du mal am lebenden Beispiel, was deine Konzilzausel-Zunft angerichtet hat. Ein guter Baum kann keine schlechten Früchte bringen und so!
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Re: Liturgische Mißbräuche 3.0
[quote="Exilfranke"] exi, wer ist denn umu?
Zuletzt geändert von umusungu am Dienstag 28. Januar 2014, 23:41, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Liturgische Mißbräuche 3.0
Verzeicht, Hochwürden. Ich wollte nicht mit ihnen abkumpeln.
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Re: Liturgische Mißbräuche 3.0
Die Verwendung des Fotos von Prof. Josef Ratzinger ist auch keinerlei Hochstapelei ... nein?
Re: Liturgische Mißbräuche 3.0
Nein, das tust Du leider nicht. Du betreibst eine oberflächliche und einseitige Exegese, liest in die biblischen Überlieferungen hinein, was Dir paßt - und ignorierst konsequent die Hinweise auf alles, was sich in Dein Wunschbild von einem Alt-68er-Jesus nicht einfügen will.Hobbit hat geschrieben:Hilfe - soviele Argumente und Antworten aufeinmal - die zu diskutieren würde die ganze Nacht dauern
Ich bin zuerst Christ, dann Katholik. Daher orientiere ich mich primär an dem, was von Jesus überliefet wurde.
Um noch einmal bei den Worten Jesu über Brot und Wein anzusetzen: Sie deuten die Zeichenhandlung als Bild seines Todes. Also: Der Gründonnerstag steht nicht für sich, das letzte Abendmahl findet seinem Sinn im Karfreitag. Nun kann man das karfreitägliche Sterben Jesu als bedauerlichen Betriebsunfall sehen - dann braucht man seiner aber nicht zu gedenken. Oder man sieht es als heilsrelevant - dann reden wir über Jesu Selbsthingabe ("Vater, nicht mein, sondern Dein Wille geschehe"), mithin: über ein Opfer. Anders gesagt: Der Opfercharakter steht ganz am Anfang der eucharistischen Tradition, und wenn man ihn nicht akzeptieren will, dann sollte man den Kram mit Brot und Wein einfach ganz bleiben lassen.
Es ist übrigens durchaus verständlich, wenn man ihn nicht akzeptieren will. Christus als den Gekreuzigten zu predigen ist Heiden eine Torheit und Juden ein Ärgernis. Und auch Kritik an verschwenderischem kultischem Prunk ist nicht neu, vielmehr schon biblisch überliefert. Es war Judas, der sich damit zu Wort meldete.
Re: Liturgische Mißbräuche 3.0
Exilfranke hat geschrieben:Schau umu, gut das du da bist. Da siehst du mal am lebenden Beispiel, was deine Konzilzausel-Zunft angerichtet hat. Ein guter Baum kann keine schlechten Früchte bringen und so!
Re: Liturgische Mißbräuche 3.0
Das ist kein Zeichen der Selbsterniedrigung, wie von einem westlichen Kirchenvater irrig behauptet, sondern gehört zum davidischen Krönungsritual. David ist seinerzeit nach seiner Krönung auf einem Maultier oder -esel eingeritten (hemionon in der Septuaginta), dem die gleiche Symbolik zukommt wie dem Esel Jesu, der höchstwahrscheinlich kein Lastesel war, sondern ein Reitesel, wie sie im Orient gebräuchlich waren und sind, weil sie mit ihrer Größe und ihren Sondergangarten bequemer sind als Pferde. Der Unterschied zum Pferd in Bezug auf die Symbolik liegt nicht im Wert (gute Reitesel sind auch nicht billiger als Pferde und werden mit dem gleichen Aufwand gezüchtet), sondern in der fehlenden Kriegstauglichkeit. Der Einzug auf dem Esel war ein königlicher, allerdings nicht als Kriegsherr, sondern als Friedensfürst. Die Vorstellung, da hätte eine zerlumpte Bande nur eine traurige Persiflage eines Krönungsrituals veranstaltet, ist albern und entstammt nicht dem Evangelium, sondern diesem Hippiemusical von Webbern.Hobbit hat geschrieben:orientiere ich mich primär an dem, was von Jesus überliefet wurde. Der ritt auf einem Esel ( nicht Pferd ! ) in Jerusalem ein
Ich bin der Kaiser und ich will Knödel.
Re: Liturgische Mißbräuche 3.0
Stimmt nicht. Die ersten Christen, die ja gleichzeitig alle Juden waren, nahmen zwar zunächst weiterhin am Synagogengottesdienst teil, aber nicht mehr länger am Tempelgottesdienst mit seinen Opferriten. Das Opfer Christi am Kreuz machte die Tempelopfer überflüssig. Und die urchristliche Eucharistiefeier (noch ohne Wortgottesdienst) ersetzte den Opferkult im Tempel, was nur dann sinnvoll ist, wenn sie selbst als Opferkult verstanden wurde.Hobbit hat geschrieben:Die ersten Christen nahmen das lange wörtlich und brachen das Brot und tranken den Wein im Gedächtnis an das Herrenmahl, ohne Opferritus.Exilfranke hat geschrieben:Nein, da liegst du leider mehr als falsch, die Eucharistiefeier ist eben kein Gedächtnismahl. Wie kommst du auf so einen absurden Gedanken? "Tuet dies zu meinem Gedächtnis" wird eben nicht gesprochen, um an das historische Abendmahl zu erinnern, nein, der Priester handelt hier quasi als Bevollmächtigter in persona Jesus Christus. Und natürlich hat die Eucharisitie nach wie vor gültigen Opfercharackter,
Lagen die alle falsch ?
Kilianus hat übrigens schon oben darauf hingewiesen, daß das Herrenmahl eine Vorausdeutung auf das Geschehen am Karfreitag war: den Tod Jesu am Kreuz, die Hingabe seines Leibes und Blutes, wie es auch in den Einsetzungsworten zum Ausdruck kommt.
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Re: Liturgische Mißbräuche 3.0
Alles richtig. Wäre das letzte (!) Abendmahl nicht eine Vorwegnahme des Kreuztodes, dann hätten wir als Christen auch jede andere Episode aus Jesu Leben als Zentrum unserer liturgischen Feier nehmen können. Warum nicht jeden Sonntag in einem Garten beten? Oder fischen gehen? Wie bereits erwähnt und ungeändert Zentrum dieser heiligen Handlung: Bei der Eucharistie sind wir auf Golgatha und nicht im Abendmahlssaal. Wer die Eucharistie als Gedächtnismahl wahrnimmt "an dem die Gemeinde zusammenkommt", der hat das Zentrum seines Christseins nie verstanden.Um noch einmal bei den Worten Jesu über Brot und Wein anzusetzen: Sie deuten die Zeichenhandlung als Bild seines Todes. Also: Der Gründonnerstag steht nicht für sich, das letzte Abendmahl findet seinem Sinn im Karfreitag. Nun kann man das karfreitägliche Sterben Jesu als bedauerlichen Betriebsunfall sehen - dann braucht man seiner aber nicht zu gedenken. Oder man sieht es als heilsrelevant - dann reden wir über Jesu Selbsthingabe ("Vater, nicht mein, sondern Dein Wille geschehe"), mithin: über ein Opfer. Anders gesagt: Der Opfercharakter steht ganz am Anfang der eucharistischen Tradition, und wenn man ihn nicht akzeptieren will, dann sollte man den Kram mit Brot und Wein einfach ganz bleiben lassen.
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Re: Liturgische Mißbräuche 3.0
Woher weißt Du das?Hobbit hat geschrieben:Die ersten Christen nahmen das lange wörtlich und brachen das Brot und tranken den Wein im Gedächtnis an das Herrenmahl, ohne Opferritus.
Lagen die alle falsch ?
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Re: Liturgische Mißbräuche 3.0
Nein. Lang, Conversi ad Dominum, Freiburg 2003, 77, nimmt an, dass bereits die in der Christenverfolgung Diokletians zerstörten Kirchen "reich mit Altargerät aus Edelmetall ausgestattet" gewesen seien, und belegt das auch wenigstens punktuell. Der Status einer verfolgten Randgruppe geht also durchaus zusammen mit ästhetischer Sorgfalt. -- Der Verzicht auf so etwas ist auch entweder Verachtung (wenn man in anderen Lebensbereichen auch darauf verzichtet) oder Säkularisierung der Schöpfung. Beides scheint unangemessen.Hobbit hat geschrieben: Diese Rituale kamen erst viel später auf, als das Christentum Staatsreligion wurde und man auch Kultabläufe der bestehenden Religionen übernahm ( wie ja auch im Mittelalter bei der Zwangsmission der lateinamerikanischen Welt )
Warum kann man sich mit Gewändern nicht freuen?Hobbit hat geschrieben: Der Schwerpunkt darf nicht auf starren Ritualabläufen und Showgewändrn liegen- sondern auf der frohen ( ! ) Botschaft des Evangeliums.
Darum ist christliches Opfer auch ein wesentlich anderes als heidnisches oder noch jüdisches.Hobbit hat geschrieben:Und das fordert keine Opfer [Punkt] ( " Barmherzigkeit will ich- keine Opfer " )
Das Opfer ist also nicht an sich schlechtes, sondern etwas, das zu unserer Erlösung unbedingt notwendig ist - nur, dass Christus es halt viel besser darbringen kann als wir. Und die Vergegenwärtigung dieses Opfers mindestens so prachtvoll auszustatten wie die unvollkommenen Opfer anderer Kulte - das ist nicht notwendig, aber sher angemessen.Byzantinische Liturgie, Priestergebet zum Cherubikon (übers. Kallis) hat geschrieben:Denn du Christus, unser Gott, bist der Darbringende und der Dargebrachte, der Empfangende und der Austeilende, und zu dir senden wir den Lobpreis empor samt deinem anfanglosen Vater und deinem allheiligen und guten und lebenschaffenden Geiste, jetzt und immerdar und in alle Ewigkeit. Amen.
1. Was ist denn die Botschaft Jesu Deiner Meinung nach? 2. Wieso soll der Alltag wichtiger sein als der Ort, an dem Gottes Sohn gegenwärtig wird? Du kennst die Episode mit Maria und Marta?Hobbit hat geschrieben:Es kommt auf die Botschaft Jesu an und deren reale Umsetzung im Alltag
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Re: Liturgische Mißbräuche 3.0
Danke. Ich stelle es 'mal rein, damit es jeder Interessierte selbst lesen kann:Fragesteller hat geschrieben:Nein. Lang, Conversi ad Dominum, Freiburg 2003, 77, nimmt an, dass bereits die in der Christenverfolgung Diokletians zerstörten Kirchen "reich mit Altargerät aus Edelmetall ausgestattet" gewesen seien, und belegt das auch wenigstens punktuell. Der Status einer verfolgten Randgruppe geht also durchaus zusammen mit ästhetischer Sorgfalt. -- Der Verzicht auf so etwas ist auch entweder Verachtung (wenn man in anderen Lebensbereichen auch darauf verzichtet) oder Säkularisierung der Schöpfung. Beides scheint unangemessen.
Und ergänzend etwas von der Kirche von Dura Europos, gehörig zu einer eher kleinen Kirchengemeinde in einer Randlage, an der Grenze, und dennoch:Lang, Uwe Michael: [i]Conversi ad Dominum[/i], Freiburg 2006, S. 77 hat geschrieben:Diese vorkonstantinischen Kirchen waren zum Teil reich mit Altargerät aus Edelmetall ausgestattet, wie aus den Konfiskationsprotokoll der Kirche von Cirta in Nordafrika vom 19. Mai 303 hervorgeht.[144]
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[144] Das Protokoll aus den Acta Munati Felicis wird zitiert in den Gesta apud Zenophilum CSEL 26,187.
Aber künstlerische ausgestattet/-gestaltet war auch diese kleine Kirche. In Quirqbize finden wir auch eine kleine Kirche:Markschies, Christoph: [i]Das antike Christentum. Frömmigkeit, Lebensformen, Institutionen[/i], München 2012, S. 181 hat geschrieben:Dagegen zeigt die künstlerische Ausstattung der Kirche [...], daß die Christen von Dura eher eine weniger bedeutende Minderheit dargestellt haben.
Markschies, Christoph: [i]Das antike Christentum. Frömmigkeit, Lebensformen, Institutionen[/i], München 2012, S. 182 hat geschrieben:Die Ausstattung einer Dorfkirche wie der von Quirqbize erlaubt nochmals Rückschlüsse auf die liturgischen Abläufe des Gottesdienstes, der hier gefeiert wurde: In der Mitte des westlich gelegenen Podiums stand ein durch die Rosetten der Lehne besonders geschmückter Thron für den Priester; er besaß ein kleines Fach, in welchem man sich wahscheinlich den Aufbewahrungsort liturgischer Bücher oder auch von Lektionaren mit den wichtigsten Texten für die Gottesdienste vorstellen darf. Im nördlichen Teil des Podiums in der östlichen Apsisplattform befinden sich noch heute am Ort drei Ölreliquiare.
Weiter: Bereits in der „Didache“ – und die ist nun wirklich sehr früh – heißt es:
Oder bei St. Ignatius von Antiochien:[i]Didache[/i], 14.1f hat geschrieben:Wenn ihr am Herrentag zusammenkommt, brecht das Brot und sagt Dank, nachdem ihr zuvor eure Übertretungen bekannt habt, damit euer Opfer [θυσία] rein sei. Keiner, der einen Streit mit seinem Nächsten hat, komme mit euch zusammen, bis sie sich wieder ausgesöhnt haben, damit euer Opfer [θυσία] nicht unrein wird.
Im dritten Jahhrhundert waren als Bezeichnung für die Eucharistie lt. Brox („Kirchengeschichte des Altertums“, Düsseldorf 1995, S. 122) die Ausdrücke „oblatio“, „sacrificium“, „prosphorá“ sogar „üblich“. Danach kamen wieder andere Bezeichnungen auf, aber das Grundverständnis war schon vor der "Wende" vorhanden. Jetzt könnte man noch mit der „Traditio apostolica“ etc. fortfahren, aber fürs Erste reicht das wohl einmal.St. Ignatius v. Antiochien, [i]Ep. ad Philad.[/i], 4 hat geschrieben:Bemühet euch, nur eine Eucharistie zu feiern; denn es ist nur ein Fleisch unseres Herrn Jesu Christi und nur ein Kelch zur Einigung mit seinem Blute, nur ein [Opfer-]Altar [θυσιαστήριοv], wie nur ein Bischof ist in Verbindung mit dem Presbyterium und (den) Diakonen, meinen Mitknechten, auf daß, was immer ihr tuet, ihr tuet gemäß dem Willen Gottes.
- marcus-cgn
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Re: Liturgische Mißbräuche 3.0
Man wundert sich ja, dass es kaum noch ein Feld gibt, dass nicht von Erneuerung und Experimenten verschont bleibt. Ein aktuelles Beispiel: Der Blasiussegen.
1.) Was ist eigentlich von der Praxis zu halten, den Blasiussegen von Laien (Kommunionhelfer) spenden zu lassen, wenn zugleich auch ein Priester anwesend ist.
2.) Ist es noch ein Blasiussegen, wenn er durch eine selbstgebastelte Formel ersetzt wird?
1.) Was ist eigentlich von der Praxis zu halten, den Blasiussegen von Laien (Kommunionhelfer) spenden zu lassen, wenn zugleich auch ein Priester anwesend ist.
2.) Ist es noch ein Blasiussegen, wenn er durch eine selbstgebastelte Formel ersetzt wird?
Re: Liturgische Mißbräuche 3.0
Grundsätzlich ist davon gar nichts zu halten.marcus-cgn hat geschrieben:Man wundert sich ja, dass es kaum noch ein Feld gibt, dass nicht von Erneuerung und Experimenten verschont bleibt. Ein aktuelles Beispiel: Der Blasiussegen.
1.) Was ist eigentlich von der Praxis zu halten, den Blasiussegen von Laien (Kommunionhelfer) spenden zu lassen, wenn zugleich auch ein Priester anwesend ist.
In den entsprechenden Unterlagen; welche ich zu meiner Beauftragung erhalten habe, steht zwar der Blasiussegen als einer derer, die wir im Notfall spenden dürfen. Aber dieser Notfall gilt mit Sicherheit nicht, wenn ein Priester anwesend ist.
Uns wurde das so erklärt: Ist eine Segnung laut Plan angesetzt und der eingeteilte Priester fällt kurzfristig aus dann ist das dieser Notfall. Oder es ist kein Gottesdienst und auch nicht die Möglichkeit diesen Segen an einem anderen Termin mit Gottesdienst zu feiern, dann könnte er auch im Rahmen einer Andacht von einem beauftragten Laien gespendet werden.
Aber selbst in unserer Mangelsituation habe ich den zweiten Fall noch nie erleben müssen.
Naja, ein Segen wird es schon sein, aber ob´s dann noch ein Blasiussegen ist?marcus-cgn hat geschrieben:2.) Ist es noch ein Blasiussegen, wenn er durch eine selbstgebastelte Formel ersetzt wird?
Wenn es irgendwie geht, würde ich um sowas einen Bogen machen. Es wird ja wohl irgendwo in der Nähe eine Möglichkeit geben.
Re: Liturgische Mißbräuche 3.0
Messbrauch darf nicht bis zur systematischen Unehrlichkeit gehen.
- Reinhard
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Re: Liturgische Messbräuche 3.1
Jawoll, nur noch geeichte Messbecher ! .overkott hat geschrieben:Messbrauch darf nicht bis zur systematischen Unehrlichkeit gehen.
Re: Liturgische Mißbräuche 3.0
Meist werden Gläubige noch mit den besten Friedenswünschen veräppelt.
- Heinrich II
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Re: Liturgische Mißbräuche 3.0
Durch Zufall habe ich vor ein paar Tagen erfahren, dass alle drei Pfarrer, die in einem kleinen Ort im Bistum Mainz wirken, damit einverstanden sind, dass ein Protestant die heilige Kommunion empfängt.
Das es sowas gibt, weiß man ja. Wenn man es dann von einem Ort erfährt, der einem bekannt ist, ist man trotzdem wieder geschockt...
Das es sowas gibt, weiß man ja. Wenn man es dann von einem Ort erfährt, der einem bekannt ist, ist man trotzdem wieder geschockt...
Wer euch ein anderes Evangelium verkündet, als ihr angenommen habt, der sei verflucht. Geht es mir denn um die Zustimmung der Menschen, oder geht es mir um Gott?
Re: Liturgische Mißbräuche 3.0
Ein bestimmter Protestant oder grundsätzlich jeder? Das wär womöglich ein gravierender Unterschied.Heinrich II hat geschrieben:Durch Zufall habe ich vor ein paar Tagen erfahren, dass alle drei Pfarrer, die in einem kleinen Ort im Bistum Mainz wirken, damit einverstanden sind, dass ein Protestant die heilige Kommunion empfängt.
Re: Liturgische Mißbräuche 3.0
In der Tat. Ich kenne auch einen katholischen Priester, der sich sehr genau und ausführlich mit Protestanten unterhält, bevor er im Einzelfall (!) entscheidet, ob er sie in besonderen Situationen (z.B. Erstkommunion der Kinder) zur Kommunion zulässt. Er hat das nach den entsprechenden Gesprächen auch durchaus abgelehnt.taddeo hat geschrieben:Ein bestimmter Protestant oder grundsätzlich jeder? Das wär womöglich ein gravierender Unterschied.
Gruß
Irmgard
P.S. Das finde ich eines der Dinge, die man im Rahmen der Familienpastoral von konfessionsverschiedenen Ehen mal angehen müsste. Was wäre die notwendige Voraussetzung für eine Tischgemeinschaft und könnte man das verbindlich regeln?
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Re: Liturgische Mißbräuche 3.0
Es kommt sehr auf den Protestanten an. Papst Benedikt hat Frere Roger von Taize die Kommunion gespendet.
Re: Liturgische Mißbräuche 3.0
Bedauerlich. Bleibt nur zu hoffen, daß ihr sakrilegisches Vorhaben nicht zur Ausführung kommt.Heinrich II hat geschrieben:Durch Zufall habe ich vor ein paar Tagen erfahren, dass alle drei Pfarrer, die in einem kleinen Ort im Bistum Mainz wirken, damit einverstanden sind, dass ein Protestant die heilige Kommunion empfängt.
Re: Liturgische Mißbräuche 3.0
Da sehe ich überhaupt keinen Handlungsbedarf. Die notwendigen Voraussetzungen für eine Tischgemeinschaft sind alle dargelegt und verbindlich geregelt:Irmgard hat geschrieben: P.S. Das finde ich eines der Dinge, die man im Rahmen der Familienpastoral von konfessionsverschiedenen Ehen mal angehen müsste. Was wäre die notwendige Voraussetzung für eine Tischgemeinschaft und könnte man das verbindlich regeln?
Katholische Spender spenden die Sakramente erlaubt nur katholischen Gläubigen. Wenn Todesgefahr besteht oder wenn nach dem Urteil des Diözesanbischofs bzw. der Bischofskonferenz eine andere schwere Notlage dazu drängt, spenden katholische Spender diese Sakramente erlaubt auch den übrigen nicht in der vollen Gemeinschaft mit der katholischen Kirche stehenden Christen, die einen Spender der eigenen Gemeinschaft nicht aufsuchen können und von sich aus darum bitten, sofern sie bezüglich dieser Sakramente den katholischen Glauben bekunden und in rechter Weise disponiert sind.
(Canon 844 § 1 und § 4 CIC)
„Was den Gegenstand des Glaubens betrifft, hat sich das Konzil nichts Neues ausgedacht, noch hat es Altes ersetzen wollen." (Papst Benedikt XVI.)