Klagen über liturgische Mißbräuche

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Maurus
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Re: Klagen über liturgische Mißbräuche

Beitrag von Maurus »

Berolinensis hat geschrieben:Ich mußte gerade die Kathedrale verlassen, nachdem heute der Kreuzweg nach irgendwelchen Misereor-Texten "gebetet" wurde. Das war keine Andacht, das war ein Sammelsurium von linken politischen Platitüden, die erste Station mußte herhalten, um uns stundenlang über Waterboarding und die Unterdrückung von Frauen in Justizsystemen zu belehren. Ich war so wütend, daß ich kaum noch an mich halten konnte. Eine Bodenlosigkeit, den Leuten so was unterzujubeln. Und das brave Volk (das wahrscheinlich eh nur halb hinhört), sagt dann am Ende brav sein "Amen". :kotz:
Jetzt reg ich mich etwas ab, dann nehm ich mein altes Diözesangebetbuch aus der Vorkriegszeit, und bet den Kreuzweg halt zu Hause. Aber es ist echt zum Haareraufen.
Nach der Moralinsäure kommt meistens noch die Esoterikschiene, von daher haste noch Glück gehabt, dass du rechtzeitig gegangen bist :D

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taddeo
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Re: Klagen über liturgische Mißbräuche

Beitrag von taddeo »

taddeo hat geschrieben:
Ecce Homo hat geschrieben:Kann mich bitte mal jemand aufheitern? War heute woanders in der Messe, wegen der Zeit (da ich heute Abend nicht kann wegen Termin, bin ich in einer fremden Gemeinde um 15.30 gewesen).
Dortselbst Messe zum Josefstag ohne Josef (die Lesungen waren schon die richtigen, wobei latürnich nur EINE Lesung und Evangelium - was anderes kriegt man hier im Umkreis von 200 km nicht), ohne Gloria, ohne Credo, ohne Homilie - einfach ohne alles. Dafür aber die Standardliedchen wie 521 etc.
Das einzige, was das mit Josef zu tun hatte waren drei Sätze Einleitung....

Traurig, das.
:bedrippelt: :heul:
Ich geh jetzt dann mit meinen Kindern in die Messe. Unser Pfarrer hält Josephi immer noch hoch fast wie früher, als es ein Hochfest war - und hat letztes Jahr alle "Seppn", "Josephas" und wie die Josephs eben heißen können, nach der Messe zu einem Freibier in den Pfarrhof eingeladen. Ob er das heuer wieder so macht, weiß ich nicht. Er selber heißt übrigens gar nicht Joseph ...
Ach ja, die Messe wird (wahrscheinlich) trotzdem wieder so, wie unser Pfarrer eben Messen feiert ... also gräm Dich nicht, liebste Ecce, bei uns wärst Du auch nicht glücklicher geworden. Wir sind halt in Bayern, da kann man nicht mehr verlangen ... :bedrippelt:
Eine Ergänzung, nachdem wir gerade von der Messe heimgekommen sind:

Bei uns war heute "die wahrscheinlich schönste Messe" des Jahres - es war ein Gastspriester da als Hauptzelebrant und Festprediger ([Punkt]), der selber Josef heißt und ein lieber Bekannter unserer Familie ist. Da merkt man erst mal wieder, was es ausmacht, wenn ein Priester singen kann, vernünftig predigt (über Joseph, aktualisiert auf die Mißbrauchsberichte - hervorragend!) und auch einen anderen Meßkanon kennt als den zweiten. Am Schluß gab es sogar noch das Te Deum, alle Ministranten waren dienstverpflichtet, Weihrauch natürlich auch ... und sogar der Kirchenchor hat NICHT gesungen, das erhöht die Festlichkeit gleich ungemein. :breitgrins:
Ach ja, und unser Pfarrer hat, wie oben erwähnt, wieder alle JosephInnen zum Wirt eingeladen (der auch Josef heißt) auf eine Maß Freibier.

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Niels
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Re: Klagen über liturgische Mißbräuche

Beitrag von Niels »

*freu* :) :daumen-rauf:
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta

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Seraph
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Re: Klagen über liturgische Mißbräuche

Beitrag von Seraph »

Berolinensis hat geschrieben: Jetzt reg ich mich etwas ab, dann nehm ich mein altes Diözesangebetbuch aus der Vorkriegszeit, und bet den Kreuzweg halt zu Hause. Aber es ist echt zum Haareraufen.
Mir schwante schon sowas, drum bin ich nicht geblieben. Diesen Freitag wird es unter Garantie nicht so sein, der Vorbeter, der dann betet, macht sowas nicht. (Zeige mir dein Antlitz und ich warne Dich vor, wenn wiedermal Misereor dran ist ;)

Grüße
Ein düsterer Seraph möchte wohl selbst den dreieinigen Gott erschrecken.
(Mother Mary Francis)

civilisation
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Re: Klagen über liturgische Mißbräuche

Beitrag von civilisation »

Aus dem sogenannten "Liturglie-Letter" der "etwas anderen Gemeinde" in Schweinfurt zum Gründonnerstag:

(R) Jesus reichte den Seinen zunächst das Brot, das Brot des Lebens, dankte Gott für seine Nähe, Zuwendung und Liebe und sagte: Nehmt und esst. So wie ich euch das Brot breche, wird mein Leib gebrochen werden. Der Geist macht lebendig. Wer dieses Brot isst, wird das Leben haben in Fülle.
(R) Dann reichte Jesus den Frauen und Männer den Becher mit Wein, gefüllt bis an den Rand mit seiner Liebe. Er sagte: Nehmt und trinkt aus dem diesem Becher. Wie dieser Wein, so wird mein Leben für euch hingegeben. Habt keine Angst, ich überwinde die Welt des Hasses und des Todes.
(R) Jesus hat gesagt: Tut das zu meinem Gedächtnis. Das, was wir hier feiern, ist das Geheimnis unseres Glaubens.

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So - und jetzt brauch ich Baldrian.

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cantus planus
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Re: Klagen über liturgische Mißbräuche

Beitrag von cantus planus »

Das erinnert mich an die Arbeitsblätter meiner eigenen Ministrantenausbildung aus den 80er Jahren, die mir kürzlich beim Umzug in die Hände fielen. Ein Beispiel:
Die wichtigste gemeinsame Feier der Christen, die Heilige Messe, heißt Eucharistie = Danksagung. An jedem Sonntag kommt die Gemeinde zusammen und dankt Gott. Sie dankt ihm vor allem für seinen Sohn: Jesus, den Christus. Sie hört seine Frohe Botschaft vom Reich Gottes. Sie erinnert daran, wie Jesus am Kreuz sein Leben hingegeben hat für alle Menschen. In der Eucharistiefeier wird das Letzte Abendmahl Jesu Gegenwart.
Im Brot und im Wein wird Jesus selbst gegenwärtig. Wenn die Gemeinde das heilige Brot ißt, sind alle mit Jesus und untereinander ein Leib, Schwestern und Brüder.
Die Eucharistiefeier hat zwei große Teile: den aus der Synagoge stammenden Wortgottesdienst, und die vom Letzten Abendmahl stammende Mahlfeier.
Und so weiter und so fort... :pfeif: Wohlgemerkt waren das offizielle diözesane Unterlagen, nicht etwa private Mitschriften.
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Ecce Homo
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Re: Klagen über liturgische Mißbräuche

Beitrag von Ecce Homo »

civilisation hat geschrieben:Aus dem sogenannten "Liturglie-Letter" der "etwas anderen Gemeinde" in Schweinfurt zum Gründonnerstag:

(R) Jesus reichte den Seinen zunächst das Brot, das Brot des Lebens, dankte Gott für seine Nähe, Zuwendung und Liebe und sagte: Nehmt und esst. So wie ich euch das Brot breche, wird mein Leib gebrochen werden. Der Geist macht lebendig. Wer dieses Brot isst, wird das Leben haben in Fülle.
(R) Dann reichte Jesus den Frauen und Männer den Becher mit Wein, gefüllt bis an den Rand mit seiner Liebe. Er sagte: Nehmt und trinkt aus dem diesem Becher. Wie dieser Wein, so wird mein Leben für euch hingegeben. Habt keine Angst, ich überwinde die Welt des Hasses und des Todes.
(R) Jesus hat gesagt: Tut das zu meinem Gedächtnis. Das, was wir hier feiern, ist das Geheimnis unseres Glaubens.

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So - und jetzt brauch ich Baldrian.
Hey, freu Dich eher! Der Herr wird sich dort nicht gegenwärtig machen... keine Intention vorhanden...

Mich hätte ja mal tierisch interessiert, ob eigentlich der Papst und der Bischof in seinen selbstgestrickten Texten vorkommen... :pfeif:
User inaktiv seit dem 05.06.2018.
Ihr seid im Gebet ... mal schauen, ob/wann ich hier wieder reinsehe ...

civilisation
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Re: Klagen über liturgische Mißbräuche

Beitrag von civilisation »

Ich stelle das einfach mal hier rein:

http://gloria.tv/?media=6234

Zu der "Veranstaltung" selbst kann ich nichts aussagen. Es sind jedoch Ordensfrauen zu sehen, so daß ich davon ausgehen kann, es handelt sich um eine katholische "Veranstaltung".

civilisation
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Re: Klagen über liturgische Mißbräuche

Beitrag von civilisation »

Ecce Homo hat geschrieben:

Hey, freu Dich eher! Der Herr wird sich dort nicht gegenwärtig machen... keine Intention vorhanden...

Mich hätte ja mal tierisch interessiert, ob eigentlich der Papst und der Bischof in seinen selbstgestrickten Texten vorkommen... :pfeif:
Vielleicht findest Du ja was. Ich poste mal den den Text "Übergang zur Mahlfeier" (= soll wohl das Hochgebet sein :roll: ) bis zum Friedensgruß. Das Vater Unser wird in seinem Text vor den "Übergang zur Mahlfeier" gestellt als - wie er es sagt - "Tischgebet".
Übergang zur Mahlfeier

(1) Seht, wir feiern das Mahl: Wir erinnern uns an Jesus, an sein Leben für uns und mitten unter uns.
(2) Seht, wir feiern das Mahl: Wir glauben, dass wir zusammen in dieser Gemeinschaft der Leib Christi sind.
(3) Seht, wir feiern das Mahl: Wir vertrauen darauf, dass Jesus im Wort, in Brot und Wein, in dieser Gemeinde unter uns und mit uns ist.
(4) Seht, wir feiern das Mahl: Es eint uns und schenkt uns die Kraft, im Geist Jesu seine Gemeinde zu sein.
(5) Seht, wir feiern das Mahl: Es ist das Zeichen der Liebe, des Lebens, der Hoffnung, Verheißung des ewigen Lebens.
(6) Deswegen feiern wir das Mahl. Deswegen sind wir zusammengekommen. Deswegen stehen wir füreinander ein.
(7) An seinem letzten Abend hielt Jesus mit den Frauen und Männern, die ihm nachgefolgt waren bis nach Jerusalem, das Mahl.
(8) Nach dem Willen Jesu sollte es überall und allezeit gefeiert werden, wo Menschen in seinem Namen zusammenkommen.
(9) In Jerusalem sollte sich Jesu Leben und Schicksal erfüllen. Aus dem Ende sollte ein Anfang, aus dem Abschied ein Neubeginn werden.
(10) Wir erinnern uns jetzt daran, was Jesus getan und uns allen zu seinem Gedächtnis aufgetragen hat:

(R) Jesus reichte den Seinen zunächst das Brot, das Brot des Lebens, dankte Gott für seine Nähe, Zuwendung und Liebe und sagte: Nehmt und esst. So wie ich euch das Brot breche, wird mein Leib gebrochen werden. Der Geist macht lebendig. Wer dieses Brot isst, wird das Leben haben in Fülle.
(R) Dann reichte Jesus den Frauen und Männer den Becher mit Wein, gefüllt bis an den Rand mit seiner Liebe. Er sagte: Nehmt und trinkt aus dem diesem Becher. Wie dieser Wein, so wird mein Leben für euch hingegeben. Habt keine Angst, ich überwinde die Welt des Hasses und des Todes.

(R) Jesus hat gesagt: Tut das zu meinem Gedächtnis. Das, was wir hier feiern, ist das Geheimnis unseres Glaubens.

(Alle) Deinen Tod, o Herr, verkünden wir.

(11) Gott ist Geist. Gott ist Liebe. In diesem Geist der Liebe bekennen wir, dass Jesus Christus, der unschuldig am Kreuz hingerichtet wurde, in unserer Mitte ist und bleibt.
(12) In seinem Geist der Liebe wollen wir uns zusammenschließen. Die Jungen wie die Alten sollen unter uns ihren Platz haben. Wir wollen den Kranken nahe bleiben und uns Sterbenden nicht entziehen.
(13) In seinem Geist der Liebe wollen wir Traurige nicht allein lassen, Gedrückte aufrichten, Ängstliche ermutigen, Fremden Gastrecht einräumen, die Hoffnung nicht aussterben lassen.
(14) In seinem Geist der Liebe wollen wir in dieser Gemeinde zusammenstehen, nach dem Leben, was wir vom Evangelium verstanden haben und die Kirche erneuern.
(15) In seinem Geist der Liebe wollen wir unsere Toten nicht vergessen, mit unseren Ahnen in dankbarer Erinnerung verbunden sein und mit allen, die einen Platz in unserem Herzen haben.
(17) In seinem Geist der Liebe sind wir dankbar für alle Menschen, die mit uns den Glauben teilen, die uns Mut machen und uns stützen.
(18) Im Geist der Liebe Jesu wollen wir teilen, was wir haben, und mitteilen, was wir glauben. Jesus Christus schenke uns durch dieses Mahl die Kraft, Gottes Nähe und Liebe zu bezeugen. Amen, so soll es sein. Amen, so soll es bleiben.

Friedensgruß
(19) Gib deinen Frieden, Herr, damit wir einander wie Geschwister sind in guten wie in schweren Zeiten.
(20) Gib deinen Frieden, Herr, damit wir einander nahrhaft sind wie das Brot und erfreulich wie der Wein.
(21) Gib deinen Frieden, Herr, damit wir einander die Hände reichen und nicht gegeneinander die Fäuste erheben.
(22) Gib deinen Frieden, Herr, damit unsere Herzen füreinander schlagen und wir eines Sinnes sind und bleiben.
(23) Gib deinen Frieden, Herr, damit wir Verantwortung übernehmen für Mitmenschen, die schwach, arm, krank, alt, einsam sind.
(24) Gib deinen Frieden, Herr, damit wir zu Segen werden allen, die mit uns leben oder denen wir begegnen.
(25) Dann ist dein Frieden mitten unter uns. Dank sei Gott, dem Herrn.

(Alle) Dann ist dein Frieden mitten unter uns. Dank sei Gott, dem Herrn.

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Robert Ketelhohn
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Re: Klagen über liturgische Mißbräuche

Beitrag von Robert Ketelhohn »

civilisation hat geschrieben:Ich stelle das einfach mal hier rein:

http://gloria.tv/?media=6234

Zu der "Veranstaltung" selbst kann ich nichts aussagen. Es sind jedoch Ordensfrauen zu sehen, so daß ich davon ausgehen kann, es handelt sich um eine katholische "Veranstaltung".
Was ist das denn???
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

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Robert Ketelhohn
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Re: Klagen über liturgische Mißbräuche

Beitrag von Robert Ketelhohn »

civilisation hat geschrieben:
Ecce Homo hat geschrieben:Ich poste mal den den Text "Übergang zur Mahlfeier" …
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Niels
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Re: Klagen über liturgische Mißbräuche

Beitrag von Niels »

civilisation hat geschrieben:
Übergang zur Mahlfeier

(1) Seht, wir feiern das Mahl: Wir erinnern uns an Jesus, an sein Leben für uns und mitten unter uns.
(2) Seht, wir feiern das Mahl: Wir glauben, dass wir zusammen in dieser Gemeinschaft der Leib Christi sind.
(3) Seht, wir feiern das Mahl: Wir vertrauen darauf, dass Jesus im Wort, in Brot und Wein, in dieser Gemeinde unter uns und mit uns ist.
(4) Seht, wir feiern das Mahl: Es eint uns und schenkt uns die Kraft, im Geist Jesu seine Gemeinde zu sein.
(5) Seht, wir feiern das Mahl: Es ist das Zeichen der Liebe, des Lebens, der Hoffnung, Verheißung des ewigen Lebens.
(6) Deswegen feiern wir das Mahl. Deswegen sind wir zusammengekommen. Deswegen stehen wir füreinander ein.
(7) An seinem letzten Abend hielt Jesus mit den Frauen und Männern, die ihm nachgefolgt waren bis nach Jerusalem, das Mahl.
(8) Nach dem Willen Jesu sollte es überall und allezeit gefeiert werden, wo Menschen in seinem Namen zusammenkommen.
(9) In Jerusalem sollte sich Jesu Leben und Schicksal erfüllen. Aus dem Ende sollte ein Anfang, aus dem Abschied ein Neubeginn werden.
(10) Wir erinnern uns jetzt daran, was Jesus getan und uns allen zu seinem Gedächtnis aufgetragen hat:

(R) Jesus reichte den Seinen zunächst das Brot, das Brot des Lebens, dankte Gott für seine Nähe, Zuwendung und Liebe und sagte: Nehmt und esst. So wie ich euch das Brot breche, wird mein Leib gebrochen werden. Der Geist macht lebendig. Wer dieses Brot isst, wird das Leben haben in Fülle.
(R) Dann reichte Jesus den Frauen und Männer den Becher mit Wein, gefüllt bis an den Rand mit seiner Liebe. Er sagte: Nehmt und trinkt aus dem diesem Becher. Wie dieser Wein, so wird mein Leben für euch hingegeben. Habt keine Angst, ich überwinde die Welt des Hasses und des Todes.

(R) Jesus hat gesagt: Tut das zu meinem Gedächtnis. Das, was wir hier feiern, ist das Geheimnis unseres Glaubens.

(Alle) Deinen Tod, o Herr, verkünden wir.

(11) Gott ist Geist. Gott ist Liebe. In diesem Geist der Liebe bekennen wir, dass Jesus Christus, der unschuldig am Kreuz hingerichtet wurde, in unserer Mitte ist und bleibt.
(12) In seinem Geist der Liebe wollen wir uns zusammenschließen. Die Jungen wie die Alten sollen unter uns ihren Platz haben. Wir wollen den Kranken nahe bleiben und uns Sterbenden nicht entziehen.
(13) In seinem Geist der Liebe wollen wir Traurige nicht allein lassen, Gedrückte aufrichten, Ängstliche ermutigen, Fremden Gastrecht einräumen, die Hoffnung nicht aussterben lassen.
(14) In seinem Geist der Liebe wollen wir in dieser Gemeinde zusammenstehen, nach dem Leben, was wir vom Evangelium verstanden haben und die Kirche erneuern.
(15) In seinem Geist der Liebe wollen wir unsere Toten nicht vergessen, mit unseren Ahnen in dankbarer Erinnerung verbunden sein und mit allen, die einen Platz in unserem Herzen haben.
(17) In seinem Geist der Liebe sind wir dankbar für alle Menschen, die mit uns den Glauben teilen, die uns Mut machen und uns stützen.
(18) Im Geist der Liebe Jesu wollen wir teilen, was wir haben, und mitteilen, was wir glauben. Jesus Christus schenke uns durch dieses Mahl die Kraft, Gottes Nähe und Liebe zu bezeugen. Amen, so soll es sein. Amen, so soll es bleiben.

Friedensgruß
(19) Gib deinen Frieden, Herr, damit wir einander wie Geschwister sind in guten wie in schweren Zeiten.
(20) Gib deinen Frieden, Herr, damit wir einander nahrhaft sind wie das Brot und erfreulich wie der Wein.
(21) Gib deinen Frieden, Herr, damit wir einander die Hände reichen und nicht gegeneinander die Fäuste erheben.
(22) Gib deinen Frieden, Herr, damit unsere Herzen füreinander schlagen und wir eines Sinnes sind und bleiben.
(23) Gib deinen Frieden, Herr, damit wir Verantwortung übernehmen für Mitmenschen, die schwach, arm, krank, alt, einsam sind.
(24) Gib deinen Frieden, Herr, damit wir zu Segen werden allen, die mit uns leben oder denen wir begegnen.
(25) Dann ist dein Frieden mitten unter uns. Dank sei Gott, dem Herrn.

(Alle) Dann ist dein Frieden mitten unter uns. Dank sei Gott, dem Herrn.
:ikb_shutup:
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obsculta
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Re: Klagen über liturgische Mißbräuche

Beitrag von obsculta »

Leute,wie wär`s denn,wenn wir Hochwürden mit
unserer Anwesenheit beglücken würden?
Bus mieten,hinfahren,Spaß haben? :tuete:

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cantus planus
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Re: Klagen über liturgische Mißbräuche

Beitrag von cantus planus »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
civilisation hat geschrieben:Ich stelle das einfach mal hier rein:

http://gloria.tv/?media=6234

Zu der "Veranstaltung" selbst kann ich nichts aussagen. Es sind jedoch Ordensfrauen zu sehen, so daß ich davon ausgehen kann, es handelt sich um eine katholische "Veranstaltung".
Was ist das denn???
"Wo immer Beifall für menschliches Machen in der Liturgie aufbricht, ist dies ein sicheres Zeichen, dass man das Wesen der Liturgie gänzlich verloren und sie durch eine Art religiös gemeinter Unterhaltung ersetzt hat."
-- Joseph Kardinal Ratzinger
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Niels
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Re: Klagen über liturgische Mißbräuche

Beitrag von Niels »

civilisation hat geschrieben:Ich stelle das einfach mal hier rein:

http://gloria.tv/?media=6234

Zu der "Veranstaltung" selbst kann ich nichts aussagen. Es sind jedoch Ordensfrauen zu sehen, so daß ich davon ausgehen kann, es handelt sich um eine katholische "Veranstaltung".
:vogel: :panisch:
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civilisation
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Re: Klagen über liturgische Mißbräuche

Beitrag von civilisation »

obsculta hat geschrieben:Leute,wie wär`s denn,wenn wir Hochwürden mit
unserer Anwesenheit beglücken würden?
Bus mieten,hinfahren,Spaß haben? :tuete:
Bitte auch ausreichendes Sanitätspersonal mitnehmen, Riechsalzfläschchen, Baldriantropfen etc.

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Übrigens ein Einblick in einen seiner "Gottesdienste" findet sich hier:

http://www.youtube.com/watch?v=7hWnayzMzSI

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Hörnchen
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Re: Klagen über liturgische Mißbräuche

Beitrag von Hörnchen »

Wow, Metallica zur Kommunion! :punk:
Was bin ich froh, dass unser Pfarrer eher konservativ ist und jede Messe mit Andacht und Würde feiert!
Keine krummen Wege, keine Abkürzungen, keine Selbstbedienung am Buffet!

Ecce Homo
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Re: Klagen über liturgische Mißbräuche

Beitrag von Ecce Homo »

civilisation hat geschrieben:
Ecce Homo hat geschrieben:

Hey, freu Dich eher! Der Herr wird sich dort nicht gegenwärtig machen... keine Intention vorhanden...

Mich hätte ja mal tierisch interessiert, ob eigentlich der Papst und der Bischof in seinen selbstgestrickten Texten vorkommen... :pfeif:
Vielleicht findest Du ja was. Ich poste mal den den Text "Übergang zur Mahlfeier" (= soll wohl das Hochgebet sein :roll: ) bis zum Friedensgruß. Das Vater Unser wird in seinem Text vor den "Übergang zur Mahlfeier" gestellt als - wie er es sagt - "Tischgebet".
Übergang zur Mahlfeier

(1) Seht, wir feiern das Mahl: Wir erinnern uns an Jesus, an sein Leben für uns und mitten unter uns.
(2) Seht, wir feiern das Mahl: Wir glauben, dass wir zusammen in dieser Gemeinschaft der Leib Christi sind.
(3) Seht, wir feiern das Mahl: Wir vertrauen darauf, dass Jesus im Wort, in Brot und Wein, in dieser Gemeinde unter uns und mit uns ist.
(4) Seht, wir feiern das Mahl: Es eint uns und schenkt uns die Kraft, im Geist Jesu seine Gemeinde zu sein.
(5) Seht, wir feiern das Mahl: Es ist das Zeichen der Liebe, des Lebens, der Hoffnung, Verheißung des ewigen Lebens.
(6) Deswegen feiern wir das Mahl. Deswegen sind wir zusammengekommen. Deswegen stehen wir füreinander ein.
(7) An seinem letzten Abend hielt Jesus mit den Frauen und Männern, die ihm nachgefolgt waren bis nach Jerusalem, das Mahl.
(8) Nach dem Willen Jesu sollte es überall und allezeit gefeiert werden, wo Menschen in seinem Namen zusammenkommen.
(9) In Jerusalem sollte sich Jesu Leben und Schicksal erfüllen. Aus dem Ende sollte ein Anfang, aus dem Abschied ein Neubeginn werden.
(10) Wir erinnern uns jetzt daran, was Jesus getan und uns allen zu seinem Gedächtnis aufgetragen hat:

(R) Jesus reichte den Seinen zunächst das Brot, das Brot des Lebens, dankte Gott für seine Nähe, Zuwendung und Liebe und sagte: Nehmt und esst. So wie ich euch das Brot breche, wird mein Leib gebrochen werden. Der Geist macht lebendig. Wer dieses Brot isst, wird das Leben haben in Fülle.
(R) Dann reichte Jesus den Frauen und Männer den Becher mit Wein, gefüllt bis an den Rand mit seiner Liebe. Er sagte: Nehmt und trinkt aus dem diesem Becher. Wie dieser Wein, so wird mein Leben für euch hingegeben. Habt keine Angst, ich überwinde die Welt des Hasses und des Todes.

(R) Jesus hat gesagt: Tut das zu meinem Gedächtnis. Das, was wir hier feiern, ist das Geheimnis unseres Glaubens.

(Alle) Deinen Tod, o Herr, verkünden wir.

(11) Gott ist Geist. Gott ist Liebe. In diesem Geist der Liebe bekennen wir, dass Jesus Christus, der unschuldig am Kreuz hingerichtet wurde, in unserer Mitte ist und bleibt.
(12) In seinem Geist der Liebe wollen wir uns zusammenschließen. Die Jungen wie die Alten sollen unter uns ihren Platz haben. Wir wollen den Kranken nahe bleiben und uns Sterbenden nicht entziehen.
(13) In seinem Geist der Liebe wollen wir Traurige nicht allein lassen, Gedrückte aufrichten, Ängstliche ermutigen, Fremden Gastrecht einräumen, die Hoffnung nicht aussterben lassen.
(14) In seinem Geist der Liebe wollen wir in dieser Gemeinde zusammenstehen, nach dem Leben, was wir vom Evangelium verstanden haben und die Kirche erneuern.
(15) In seinem Geist der Liebe wollen wir unsere Toten nicht vergessen, mit unseren Ahnen in dankbarer Erinnerung verbunden sein und mit allen, die einen Platz in unserem Herzen haben.
(17) In seinem Geist der Liebe sind wir dankbar für alle Menschen, die mit uns den Glauben teilen, die uns Mut machen und uns stützen.
(18) Im Geist der Liebe Jesu wollen wir teilen, was wir haben, und mitteilen, was wir glauben. Jesus Christus schenke uns durch dieses Mahl die Kraft, Gottes Nähe und Liebe zu bezeugen. Amen, so soll es sein. Amen, so soll es bleiben.

Friedensgruß
(19) Gib deinen Frieden, Herr, damit wir einander wie Geschwister sind in guten wie in schweren Zeiten.
(20) Gib deinen Frieden, Herr, damit wir einander nahrhaft sind wie das Brot und erfreulich wie der Wein.
(21) Gib deinen Frieden, Herr, damit wir einander die Hände reichen und nicht gegeneinander die Fäuste erheben.
(22) Gib deinen Frieden, Herr, damit unsere Herzen füreinander schlagen und wir eines Sinnes sind und bleiben.
(23) Gib deinen Frieden, Herr, damit wir Verantwortung übernehmen für Mitmenschen, die schwach, arm, krank, alt, einsam sind.
(24) Gib deinen Frieden, Herr, damit wir zu Segen werden allen, die mit uns leben oder denen wir begegnen.
(25) Dann ist dein Frieden mitten unter uns. Dank sei Gott, dem Herrn.

(Alle) Dann ist dein Frieden mitten unter uns. Dank sei Gott, dem Herrn.

Nach dem Motto: Wir kreisen alle um uns selbst - und Gott spielt keine Rolle!
ER macht sich eh nicht gegenwärtig! Das hat ER bei so was nicht nötig... Finde es so witzig, dass Breitenbach immer so tut, als halte man sich in seinen Kreisen immer so ans Evangelium... würde zu gerne wissen, wo diese Einsetzungsworte zu finden sind...
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Ihr seid im Gebet ... mal schauen, ob/wann ich hier wieder reinsehe ...

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holzi
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Re: Klagen über liturgische Mißbräuche

Beitrag von holzi »

Hörnchen hat geschrieben:Wow, Metallica zur Kommunion! :punk:
Was bin ich froh, dass unser Pfarrer eher konservativ ist und jede Messe mit Andacht und Würde feiert!
Freue dich darüber sei dankbar dafür. Es gibt viele, die dich um das beneiden werden!

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Hörnchen
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Re: Klagen über liturgische Mißbräuche

Beitrag von Hörnchen »

holzi hat geschrieben:
Hörnchen hat geschrieben:Wow, Metallica zur Kommunion! :punk:
Was bin ich froh, dass unser Pfarrer eher konservativ ist und jede Messe mit Andacht und Würde feiert!
Freue dich darüber sei dankbar dafür. Es gibt viele, die dich um das beneiden werden!
Oh, ich freue mich sehr, so lange ich noch kann. Ab Mitte nächsten Monats geht er in eine neue Pfarrei. :(
Keine krummen Wege, keine Abkürzungen, keine Selbstbedienung am Buffet!

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Re: Klagen über liturgische Mißbräuche

Beitrag von Ecce Homo »

Hörnchen hat geschrieben:
holzi hat geschrieben:
Hörnchen hat geschrieben:Wow, Metallica zur Kommunion! :punk:
Was bin ich froh, dass unser Pfarrer eher konservativ ist und jede Messe mit Andacht und Würde feiert!
Freue dich darüber sei dankbar dafür. Es gibt viele, die dich um das beneiden werden!
Oh, ich freue mich sehr, so lange ich noch kann. Ab Mitte nächsten Monats geht er in eine neue Pfarrei. :(
Traurig, das!
Hier sucht man die würdig gefeierten Messen auch wie die Nadel im Heuhaufen! :(
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Hörnchen
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Re: Klagen über liturgische Mißbräuche

Beitrag von Hörnchen »

Ecce Homo hat geschrieben:
Hörnchen hat geschrieben:
holzi hat geschrieben:
Hörnchen hat geschrieben:Wow, Metallica zur Kommunion! :punk:
Was bin ich froh, dass unser Pfarrer eher konservativ ist und jede Messe mit Andacht und Würde feiert!
Freue dich darüber sei dankbar dafür. Es gibt viele, die dich um das beneiden werden!
Oh, ich freue mich sehr, so lange ich noch kann. Ab Mitte nächsten Monats geht er in eine neue Pfarrei. :(
Traurig, das!
Hier sucht man die würdig gefeierten Messen auch wie die Nadel im Heuhaufen! :(
Tja, der neue Pfarrer ist ein Pole, die sollen dem Vernehmen nach ja nicht zu Fisimatenten in der Liturgie neigen. Hoffe ich jetzt mal...
Keine krummen Wege, keine Abkürzungen, keine Selbstbedienung am Buffet!

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Re: Klagen über liturgische Mißbräuche

Beitrag von Ecce Homo »

Hörnchen hat geschrieben:
Ecce Homo hat geschrieben:
Hörnchen hat geschrieben:
holzi hat geschrieben:
Hörnchen hat geschrieben:Wow, Metallica zur Kommunion! :punk:
Was bin ich froh, dass unser Pfarrer eher konservativ ist und jede Messe mit Andacht und Würde feiert!
Freue dich darüber sei dankbar dafür. Es gibt viele, die dich um das beneiden werden!
Oh, ich freue mich sehr, so lange ich noch kann. Ab Mitte nächsten Monats geht er in eine neue Pfarrei. :(
Traurig, das!
Hier sucht man die würdig gefeierten Messen auch wie die Nadel im Heuhaufen! :(
Tja, der neue Pfarrer ist ein Pole, die sollen dem Vernehmen nach ja nicht zu Fisimatenten in der Liturgie neigen. Hoffe ich jetzt mal...
Bete in jedem Fall für eure Pfarrei! :)
User inaktiv seit dem 05.06.2018.
Ihr seid im Gebet ... mal schauen, ob/wann ich hier wieder reinsehe ...

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martin v. tours
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Re: Klagen über liturgische Mißbräuche

Beitrag von martin v. tours »

civilisation hat geschrieben:Ich stelle das einfach mal hier rein:

http://gloria.tv/?media=6234

Zu der "Veranstaltung" selbst kann ich nichts aussagen. Es sind jedoch Ordensfrauen zu sehen, so daß ich davon ausgehen kann, es handelt sich um eine katholische "Veranstaltung".
wie kann man "smoke on the water" von deep purple nur so verhunzen :nein:

martin v. tours
Nach dem sie nicht erreicht hat, daß die Menschen praktizieren, was sie lehrt, hat die gegenwärtige Kirche beschlossen, zu lehren, was sie praktizieren.
Nicolás Gómez Dávila

Raimund J.
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Re: Klagen über liturgische Mißbräuche

Beitrag von Raimund J. »

Ecce Homo hat geschrieben:
Nach dem Motto: Wir kreisen alle um uns selbst - und Gott spielt keine Rolle!
ER macht sich eh nicht gegenwärtig! Das hat ER bei so was nicht nötig... Finde es so witzig, dass Breitenbach immer so tut, als halte man sich in seinen Kreisen immer so ans Evangelium... würde zu gerne wissen, wo diese Einsetzungsworte zu finden sind...
Hw. B. aus S. würde Dich wahrscheinlich belehren, daß es ihm nicht um Worte und Übersetzungen geht sondern um den "Geist" des Evangeliums.

Bild
Der Herr ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln.
Nec laudibus, nec timore

Petra
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Re: Klagen über liturgische Mißbräuche

Beitrag von Petra »

civilisation hat geschrieben:Ich stelle das einfach mal hier rein:

http://gloria.tv/?media=6234

Zu der "Veranstaltung" selbst kann ich nichts aussagen. Es sind jedoch Ordensfrauen zu sehen, so daß ich davon ausgehen kann, es handelt sich um eine katholische "Veranstaltung".
Die haben ja richtig Spaß im Gottesdienst. Ist das erlaubt? :glubsch:

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cantus planus
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Re: Klagen über liturgische Mißbräuche

Beitrag von cantus planus »

Ja. Wenn man nicht soviel Spaß hat, dass man Gott dabei übersieht.
Im Übrigen ist das reiner Klerikalismus, den man vor dem Konzil so nie erlebt hätte. :nein:
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Bernado
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Re: Klagen über liturgische Mißbräuche

Beitrag von Bernado »

cantus planus hat geschrieben:Ja. Wenn man nicht soviel Spaß hat, dass man Gott dabei übersieht.
Im Übrigen ist das reiner Klerikalismus, den man vor dem Konzil so nie erlebt hätte. :nein:
Man beachte auch den Großbildschirm da, wo es ehedem Altarbilder gab: Nun kann sich Gemeinde selbst beim Zujubeln zujubeln.
„DIE SORGE DER PÄPSTE ist es bis zur heutigen Zeit stets gewesen, dass die Kirche Christi der Göttlichen Majestät einen würdigen Kult darbringt.“ Summorum Pontificum 2007 (http://www.summorum-pontificum.de/)

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Linus
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Re: Klagen über liturgische Mißbräuche

Beitrag von Linus »

In der Wiener Jesuitenkirche hängt am Hochaltar ein violettes Tuch mit einem Osterhasen-Bild (natürlich nicht einfach Dürers Hase) drauf. Zur Erklärung gibts folgenden Text

POSITION: GEGENWART
Gabriele Rothemann, Fatsche I, 2010, Digitaldruck auf Knittcanvas, 900x450 cm

Das von Februar bis Mai 2010 in den Hochaltar der Jesuitenkirche gehängte Bild eines Hasen geht zurück auf eine 2001 entstandene Fotografie auf Barytpapier, 205,5x120,5 cm: Fatsche I (Hase). Gabriele Rothemann hatte einen gehäuteten Hasen in ein Hasenfell gewickelt und auf weißem Grund fotografiert. Das Auge des toten Tieres ist offen. Die Löffel stehen vom Kopf ab. Die Gestalt hat etwas Strenges, Distanziertes. Das Schwarz-Weiß der Fotografie trägt zu diesem Eindruck bei. Fatsche I ist in unterschiedlichen Zusammenhängen zu betrachten. Zunächst im Kontext der künstlerischen Arbeit von Gabriele Rothemann. Bilder von Fellstücken, Bilder toter Tiere, Bilder in Fell gewickelter Tiere kehren in ihrem Werk immer wieder. Dazu gib es noch kleinformatige Arbeiten auf Papier und ein Archiv, eine große Sammlung von Abbildungen aus Zeitungen und Büchern, die von der Künstlerin seit 1984 ausgeschnitten und auf A4 und A5 Kartons geklebt werden. Eine Fotografie von Gabriele Rothemann entsteht im Lauf eines langen und langsamen Prozesses der Bildfindung. Erinnerungen an die Bilder des Archivs schwingen nach. Eine erste Gestalt wird in einer kleinen Zeichnung gefunden, meist Tusche und Aquarell auf Papier. Was ein Betrachter als großformatige analoge Fotografie vor sich hat, ist die Verdichtung zahlreicher Bildvorstellungen, gesammelt aus weiten Bereichen des Lebens, der Geschichte der Welt. "Möglich wäre es, dass diese Fotografien allgemein als ein Gegenentwurf zur alltäglichen oberflächlichen oder zweckorientierten visuellen Wahrnehmung funktionieren, dass sie Medienkritik formulieren oder generell Kategorien wie Kunst, Natur, Kultur, Wissenschaft, Geschichte und deren Bedeutung für Wissenschaft und Gesellschaft in Frage stellen." (Hans Günter Golinski) Auffallend und bemerkenswert ist das Distanzierte der von Gabriele Rothemann geschaffenen Bilder. Es ist mit einer hingebungsvollen, ja geradezu leidenschaftlichen Zärtlichkeit verbunden. Die Erscheinung des Tieres, Haar für Haar, wird sorgfältig ins Bild gesetzt. Den Grauwerten des Hasenkopfes, feinsten Nuancen, wird peinlich genau nachgegangen. Der Betrachterin oder dem Betrachter ermöglicht das, durch sorgfältiges Schauen selber eine Nähe zum Bild zu finden, ihrerseits diese Zärtlichkeit des Blickes zu üben.

Im Rahmen der Kirche fällt es nicht schwer, Fatsche I in vielfältigen Bezügen zur christlichen Bildwelt zu sehen. Zum einen ist die Wiener Jesuitenkirche selber ein Archiv zahlreicher Bilder, die lockere Anknüpfungen ermöglichen. Ausdrücklicher werden Bezüge, wenn wir uns die Bildwelt der Evangelien in Erinnerung rufen. Der Bogen reicht vom Kind, "das, in Windeln gewickelt, in einer Krippe liegt" (Lk 2,12), bis zum Leichnam Jesu, der in ein Leinentuch gehüllt ins Grab gelegt wird (Mt 27,59; Mk 15,46; Lk 23,53; Joh 19,40). "Sie nahmen den Leichnam Jesu und umwickelten ihn mit Leinenbinden, zusammen mit den wohlriechenden Salben, wie es beim jüdischen Begräbnis Sitte ist." (Joh 19,40) Ohne weiter auf diese möglichen Verbindungen bildlicher Vorstellungen einzugehen, möchte ich nur auf die Zärtlichkeit und Sorgfalt der beschriebenen Handlung aufmerksam machen.
Selbstverständlich ist der Hase auch als Symbol vielfach in die europäische Bildwelt eingegangen, von den ersten Jahrhunderten bis in die Gegenwart. Er ist Sinnbild des schwachen Menschen, der vor seinen Verfolgern in den Felsen (Kirche, Christus) Zuflucht sucht. Sinnbild des Kreislaufs der Zeit, der Fruchtbarkeit, der Auferstehung Christi. In der Sage ist er ein Lichtzeichen, ein Symbol des Blitzes, daher auf Dachfirsten zu finden (Spitz an der Donau).

All diesen Verknüpfungen mit der überlieferten christlichen Bildwelt ist ein anderer Aspekt entgegenzuhalten. Fatsche I ist im Kontext dieser Bildwelt äußerst bildkritisch. Manche Betrachter mögen daher die Arbeit als blasphemisch empfinden, wenn auch mit solchen Zuweisungen sehr vorsichtig sein muss, wer an Jesus Christus glaubt, der selber wegen Blasphemie verurteilt worden ist. Was uns hier vom Hochaltar her anblickt, hat es in dieser Form noch nie gegeben. Wenn Fatsche I der Bildwelt der Jesuitenkirche eingefügt und Teil dieses Archivs von Bildern wird, dann lässt sich eine Überlegung von Hanne Loreck auf dieses Gesamte anwenden: "Das, was Gabriele Rothemanns Archiv, oder besser Anarchiv, betreibt, scheint etwas zu sein, das sich mit Wahrnehmung an dem Punkt berührt, wo diese den konventionellen Kode des Bildschirms und seines kulturellen Regimes hintergeht, indem sie gegen die grundsätzlich hierarchische und das heißt machtverstrickte Verwaltung ein - zunächst subjektives - Gewahrwerden setzt."
"Bildschirm" kann in unserem Zusammenhang durch "christliche Bildwelt" ersetzt werden. Das Bild im Hochaltar ermöglicht ein Gewahrwerden.
Hanne Loreck zitiert in ihrem Aufsatz auch Jacqes Lacan: "... auf dem Feld des Sehens ist der Blick draußen, ich werde erblickt, das heißt ich bin Bild." So wird der Betrachter zum Betrachteten. Sie und er, beide stehen sie vor dem Bild und werden angeschaut. Ich werde vom Bild erblickt. Fatsche I schaut mich an. Wer bin ich in diesem Blick?

Gustav Schörghofer SJ
Zitate aus: Gabriele Rothemann Es ist still draußen, Hrsg. Hans Günter Golinski, Düsseldorf 2002
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein

civilisation
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Re: Klagen über liturgische Mißbräuche

Beitrag von civilisation »

Hier ist dieses Machmerk: --------------------------------------Original:

Bild Bild

Na ja, in Wien wird halt vieles mit "neuen Machwerken" verschandelt. :auweia:

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Berolinensis
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Re: Klagen über liturgische Mißbräuche

Beitrag von Berolinensis »

Das traurigste ist doch, daß diese Leute nicht merken, wie daneben das ist.

civilisation
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Re: Klagen über liturgische Mißbräuche

Beitrag von civilisation »

Irgendwie muß ich jetzt an den Kreuzgang der Paderborner Domkirche denken:

Da gibt es jedoch drei Hasen.

Der Hasen und der Löffel drei, und doch hat jeder Hase zwei.

Allerdings aus dem frühen 16. Jhd.

Bild

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