Liturgische Mißbräuche und kein Ende...

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Ecce Homo
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...

Beitrag von Ecce Homo »

iustus hat geschrieben:Bei diesen ganzen Möglichkeiten, den NOM zu feiern, weiß man ja gar nicht mehr, was falsch und was richtig ist.

Wie schaut es mit folgenden hiesigen Gebräuchen aus:

- Tagesgebet, Gabengebet und Schlussgebet aus dem Ringbuch statt aus dem Messbuch? Können diese Messbuchtexte insoweit aus irgendwelchen "pastoralen Gründen" ersetzt werden?

- Weglassen der Vergebungsbitte nach dem Kyrie? Wohl kaum, oder?
O mei, dann schau Dir erst mal an, welche Gottesdiensthilfen für die tägliche Messe vom Liturgischen Institut rausgegeben werden... :patsch:

Wobei: man könnte dem Priester ja was "ganz Neues" verkaufen - und ihm ins Ringbuch vielleicht einfach eine Kopie der betreffenden Texte aus dem Messbuch legen... :unbeteiligttu:
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Ihr seid im Gebet ... mal schauen, ob/wann ich hier wieder reinsehe ...

Raimund J.
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...

Beitrag von Raimund J. »

Ecce Homo hat geschrieben: O mei, dann schau Dir erst mal an, welche Gottesdiensthilfen für die tägliche Messe vom Liturgischen Institut rausgegeben werden... :patsch:
Die bieten ja auch "Liturgie im Fernkurs" an!
Für alle Interessierten, die als Lektor/in, Kantor/in, Kommunionhelfer/in, Mitglied des Kirchenchores, des Liturgieausschusses o.ä. tätig sind oder eventuell bereit wären eine solche Aufgabe zu übernehmen.
:hmm:
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Ecce Homo
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...

Beitrag von Ecce Homo »

Raimund Josef H. hat geschrieben:
Ecce Homo hat geschrieben: O mei, dann schau Dir erst mal an, welche Gottesdiensthilfen für die tägliche Messe vom Liturgischen Institut rausgegeben werden... :patsch:
Die bieten ja auch "Liturgie im Fernkurs" an!
Für alle Interessierten, die als Lektor/in, Kantor/in, Kommunionhelfer/in, Mitglied des Kirchenchores, des Liturgieausschusses o.ä. tätig sind oder eventuell bereit wären eine solche Aufgabe zu übernehmen.
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Ja eben. Reines funktionales Denken - jeder, der auf Deutsch Bock hat, kann mitGESTALTEN...
Bloß nicht scheinbar passiv drinsitzen wie die Alten, die sind ja out... :/ :(
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iustus
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...

Beitrag von iustus »

Mal Einiges zur Orientierung (das Deutsche Liturgische Institut bietet bekanntlich keine):
Das Zweite Vatikanische Konzil hat geschrieben: 22. § 1. Das Recht, die heilige Liturgie zu ordnen, steht einzig der Autorität der Kirche zu. Diese Autorität liegt beim Apostolischen Stuhl und nach Maßgabe des Rechtes beim Bischof.

§ 2. Auch den rechtmäßig konstituierten, für bestimmte Gebiete zuständigen Bischofsvereinigungen verschiedener Art steht es auf Grund einer vom Recht gewährten Vollmacht zu, innerhalb festgelegter Grenzen die Liturgie zu ordnen.

§ 3. Deshalb darf durchaus niemand sonst, auch wenn er Priester wäre, nach eigenem Gutdünken in der Liturgie etwas hinzufügen, wegnehmen oder ändern.
Der Papst in Redemptionis Sacramentum hat geschrieben: 27. Der Apostolische Stuhl hat seit dem Jahr 1970 das Aufhören aller Experimente bezüglich der Feier der heiligen Messe angemahnt und dies im Jahr 1988 von neuem bekräftigt. Daher haben die einzelnen Bischöfe und Bischofskonferenzen keine Befugnis, Experimente bezüglich liturgischer Texte und anderer Dinge, die in den liturgischen Büchern vorgeschrieben sind, zu gestatten. Damit solche Experimente in Zukunft durchgeführt werden können, ist die Erlaubnis der Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung erforderlich, die schriftlich gegeben und von den Bischofskonferenzen beantragt werden muß. Diese Erlaubnis wird jedoch nur aus einem schwerwiegenden Grund gewährt.

(...)

58. Alle Christgläubigen haben gleichermaßen das Recht, daß die Feier der Eucharistie in allen ihren Teilen gewissenhaft vorbereitet wird, so daß in ihr das Wort Gottes würdig und kraftvoll verkündet und ausgelegt, die Befugnis zur Auswahl der liturgischen Texte und Riten gemäß den Normen sorgfältig wahrgenommen und ihr Glaube durch die Texte der Gesänge bei der Feier der Liturgie gebührend geschützt und genährt wird.

59. Aufhören muß die verwerfliche Gewohnheit, daß Priester, Diakone oder Christgläubige hier und da Texte der heiligen Liturgie, die ihnen zum Vortragen anvertraut sind, nach eigenem Gutdünken ändern oder entstellen. Wenn sie dies tun, nehmen sie der Feier der Liturgie ihre Festigkeit und verfälschen nicht selten den authentischen Sinn der Liturgie.

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Hubertus
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...

Beitrag von Hubertus »

In "Gruppenmessen" dürfen m.W. die liturgischen Texte vom Tage ersetzt werden - allerdings nicht durch eigene, sondern durch andere aus dem Meßbuch (es gibt da wohl welche "zur Auswahl"). Auf den Pfarrgottesdienst trifft diese Regelung nicht zu. Ringmappe klingt sowieso nach selbergeschriebenen. Das geht eben so oder so nicht.


Auf das Kyrie folgt die Vergebungsbitte, "wenn sie nicht schon vorausgegangen ist", so heißt es, glaube ich. Das Problem ist hier, daß das Meßbuch zwischen drei Formen des Bußakts unterscheidet: Form A (Allgemeines Schuldbekenntnis): es schließt sich Vergebungsbitte und Kyrie an; Form B (Erbarme dich, Herr unser Gott, erbarme dich, etc.): es schließt sich Vergebungsbitte und Kyrie an; Form C: die Kyrie-Rufe sind der Bußakt: hier schließt sich die Vergebungsbitte eben an die Kyrie-Rufe an, anschließend dann in allen Formen, wenn der Tag es erheischt, das Gloria.

Das ist eines der vielen Probleme des NOM, eine Regelung, die immer wieder (teilweise auch schlicht aus Unwissenheit) zu liturgischem Mißbrauch führt. So erlebt man es immer wieder, daß in Pfarreien, in denen Form C die übliche ist (das ist nach meiner Erfahrung die überwiegende Mehrheit), an Sonntagen, wo ausnahmsweise mal das Schuldbekenntnis gebetet wird, dafür das Kyrie entfällt ( :patsch: :ikb_wallbash: ), weil die drei "Elemente" :roll: offensichtlich als austauschbare Alternativen wahrgenommen werden, also entweder Schuldbekenntnis oder Versikel oder Kyrie. :nein:
Der Kult ist immer wichtiger als jede noch so gescheite Predigt. Die Objektivität des Kultes ist das Größte und das Wichtigste, was unsere Zeit braucht. Der Alte Ritus ist der größte Schatz der Kirche, ihr Notgepäck, ihre Arche Noah. (M. Mosebach)

iustus
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...

Beitrag von iustus »

Es steht also nicht im Messbuch, dass Tages-, Gaben- und Schlussgebet durch "ein anderes geeignetes Gebet" ersetzt werden dürfen?

Kyrie: Hier wird in 99,9 % der Fälle Form C verwandt und es folgt dann häufig keine Vergebungsbitte sondern nach dem letzten "Herr, erbarme Dich" direkt das Gloria. :heul:

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Hubertus
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...

Beitrag von Hubertus »

iustus hat geschrieben:Es steht also nicht im Messbuch, dass Tages-, Gaben- und Schlussgebet durch "ein anderes geeignetes Gebet" ersetzt werden dürfen?

Kyrie: Hier wird in 99,9 % der Fälle Form C verwandt und es folgt dann häufig keine Vergebungsbitte sondern nach dem letzten "Herr, erbarme Dich" direkt das Gloria. :heul:
Ad 1: :neinfreu:

Ad 2: Genauso erlebe ich es auch. Das ist ja auch "traditionellerweise" so, aber da ist ja das obligatorische Schuldbekenntnis schon vorausgegangen.
Der Kult ist immer wichtiger als jede noch so gescheite Predigt. Die Objektivität des Kultes ist das Größte und das Wichtigste, was unsere Zeit braucht. Der Alte Ritus ist der größte Schatz der Kirche, ihr Notgepäck, ihre Arche Noah. (M. Mosebach)

Kilianus
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...

Beitrag von Kilianus »

iustus hat geschrieben:Es steht also nicht im Messbuch, dass Tages-, Gaben- und Schlussgebet durch "ein anderes geeignetes Gebet" ersetzt werden dürfen?

Kyrie: Hier wird in 99,9 % der Fälle Form C verwandt und es folgt dann häufig keine Vergebungsbitte sondern nach dem letzten "Herr, erbarme Dich" direkt das Gloria. :heul:
Liturgiegeschichtlich ist das gar nicht so verkehrt. Die Deutung der Kyrie-Rufe als Bußakt halte ich für problematisch. Im weltlich-antiken Kontext handelte es sich zunächst einmal Jubelrufe zur Begrüßung des Herrschers. Von daher stehen sie dem darauffolgenden Gloria inhaltlich näher als dem Schuldbekenntis.

Von der Tradition her gedacht ist die Form C auch mit Vergebungsbitte ziemlicher Unfug. Der Bußakt müßte vor dem Kyrie abgeschlossen sein. Man kann allerdings auch mit Fug und Recht die Frage aufwerfen, inwieweit die Tradition des römischen Ritus überhaupt einen regelrechten Bußakt des Volkes am Beginn der Messe kennt. (Irgendwo hatten wir das auch hier schon mal diskutiert.)

Meiner Meinung nach kennt er sie nicht, weil es sich beim gesamten an den Altarstufen verrichteten Gebeten (Stufengebet, Confiteor etc.) eigentlich um Vorbereitungsgebete des Zelebranten und seiner Assistenz und nicht um stellvertretend für das Volk gesprochene Gebete handelt - auch wenn das heute von den Anhängern der ao. Form in der Regel wohl anders verstanden wird.

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Berolinensis
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...

Beitrag von Berolinensis »

Ich stimme Kilian zu. Das Kyrie zum Bußakt umzufunktionieren, ist völlig aberwitzig gewesen. Zu bedenken ist allerdings, daß das bloße Kyrie im neuen Ritus nicht allein als Bußakt gilt, sondern nur in Form der "Kyrie-Litanei" (bei der dann wieder Tür und Tor für alle möglichen Banalitäten geöffnet sind :roll: ). In der Praxis wird freilich auch gerne und oft (da ja kürzer, und dann mehr Zeit für Spirenzchen anstatt unangenehmen Sündenbewußtseins bleibt) das bloße Kyrie verwendet. Fast schon die Regel ist es, daß bei Orchestermessen weder das Confiteor noch die (Schnell-)Form B vorausgeht.

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FranzSales
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...

Beitrag von FranzSales »

Heute ist bei uns in der Messe das halbe Hochgebet weggefallen. Der Ruhestandspriester -der unseren abwesenden Pfarrer- vertreten hat ist von der Akklamation "Geheimnis des Glaubens" (meine Frau meinte auch das fehlte) -in diesem Moment kamen die Kinder vom Kindergottesdienst zurück- direkt zum Vaterunser gegangen. Danach kam noch das Lamm Gottes und die Kommunionsausteilung ... :tuete:
Das war wohl keine Absicht, der hatte plötzlich völlig den Überblick verloren.

Das letzte Mal als ich ihn erlebt habe, hat er das Hochgebet für 5-8 Minuten unterbrochen, weil die Kinder vom Kindergottesdienst noch nicht zum Vaterunser zurück waren. Der stand da die ganze Zeit wortlos rum und die Gemeinde hat ihn angestarrt. :narr:
"Herr Jesus Christus, wir beten Dich an und benedeien Dich. In Deinem Heiligen Kreuz hast Du die Welt erlöst."

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cantus planus
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...

Beitrag von cantus planus »

(Was wieder mal sehr schön den Unsinn dokumentiert, die Kinder aus dem Wortgottesdienst zu holen und sie zur Kommunion zurückzuschicken...)
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‎Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky

Kilianus
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...

Beitrag von Kilianus »

Das dokumentiert noch etwas anderes: Wenn die Kinder planmäßig offenber erst zum Vaterunser in die Kirche kommen, ist es offenbar das erste liturgische Element, das als gemeinsames und wichtiges Gebet der Gemeinde wahrgenommen wird. Das Hochgebet ist Verkündigung durch den Priester, die für Kinder zu kompliziert ist.

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FranzSales
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...

Beitrag von FranzSales »

Wichtig ist, dass wir Gemeinschaft haben und uns zum Gebet an den Händen fassen können ...

Haben Zyniker die Aussicht in den Himmel zu kommen? Ich finde vieles in unserer Kirche läßt sich nur noch mit Zynismus, Sarkasmus und schwarzem Humor aushalten. Ich persönlich wäre für Harald Schmidt als Vorsitzenden der deutschen Bischöfe!
Können wir mündigen Laien ihn nicht per Akklamation dazu befördern?
"Herr Jesus Christus, wir beten Dich an und benedeien Dich. In Deinem Heiligen Kreuz hast Du die Welt erlöst."

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Pit
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...

Beitrag von Pit »

FranzSales hat geschrieben:Wichtig ist, dass wir Gemeinschaft haben und uns zum Gebet an den Händen fassen können ...

Haben Zyniker die Aussicht in den Himmel zu kommen? ...Ich persönlich wäre für Harald Schmidt als Vorsitzenden der deutschen Bischöfe!
Können wir mündigen Laien ihn nicht per Akklamation dazu befördern?
Jao, folgt das nicht dem "Geist des Konzils"?
Ich habe bereits mehrfach bemerkt, daß diejenigen Kirchen"reformer" (WsK und Co.), die sich auf den "Geist des Konzils" berufen eines meist nicht kennen- die Konzilsdokumente.
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Hermann2007
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...

Beitrag von Hermann2007 »

Pit hat geschrieben: Jao, folgt das nicht dem "Geist des Konzils"?
Ich habe bereits mehrfach bemerkt, daß diejenigen Kirchen"reformer" (WsK und Co.), die sich auf den "Geist des Konzils" berufen eines meist nicht kennen- die Konzilsdokumente.
Das ist auch mein Eindruck.
Wenn es nach dem Konzil gegangen wäre, würde die Messe heute, bis auf wenige Ausnahmen, lateinisch sein. Die Gesänge würden dem Ordinarium und jeweiligem Proprium folgen...

Dass es gewisser Reformen der Liturgie bedurft hat, finde ich auch...wenn der Priester vorne die Messe liest und das Volk völlig unzusammenhängend irgendwelche Lieder daherträllert oder Rosenkranz betet ist das auch alles andere als optimal.
Eine participatio actuosa müsste den Gläubigen ungleich mehr abverlangen und nicht weniger, wie es heute leider vielfach missverstanden wird. Das Gotteslob sollte eigentlich vierzeilig notiert sein. ;)

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Pit
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...

Beitrag von Pit »

Hermann2007 hat geschrieben: ..
Das ist auch mein Eindruck.
Wenn es nach dem Konzil gegangen wäre, würde die Messe heute, bis auf wenige Ausnahmen, lateinisch sein.
...
Dass es gewisser Reformen der Liturgie bedurft hat, finde ich auch...wenn der Priester vorne die Messe liest und das Volk völlig unzusammenhängend irgendwelche Lieder daherträllert oder Rosenkranz betet ist das auch alles andere als optimal.
Eine participatio actuosa müsste den Gläubigen ungleich mehr abverlangen und nicht weniger, wie es heute leider vielfach missverstanden wird....
Korrekt, aber die Konzilsväter meinten damit eine tätige Teilnahme in dem Sinne, daß die Laien bewusst an der Messe teilnahmen sollten, was bedeutet, daß sie mehr an der Liturgie teilnehmen sollten (nicht an der Gestaltung der Liturgie, das ist etwas Anderes) und daß sie- dafür notwendig - die Liturgie besser verstehen sollten-- und da sind wir heute weiter entfernt denn je.
Latein in der Messe?
Nun, warum nicht auch landessprachlich- wenn es angemessen ist (!) -denn in einer rein deutschsprachigen Gemeinde muss die Liturgie nicht lateinisch sein, aber in Grossstadtkirchen (erst Recht in den Kathedralen) halte ich es für sinnvoll, die Haupttexte der Messe (Credo,Paternoster usw.) lateinisch zu bringen, so könnten Menschen aus anderen Ländern die Liturgie besser mitverfolgen- und das wäre im Sinne des Konzils.
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ad-fontes
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...

Beitrag von ad-fontes »

Kilianus hat geschrieben:Das dokumentiert noch etwas anderes: Wenn die Kinder planmäßig offenber erst zum Vaterunser in die Kirche kommen, ist es offenbar das erste liturgische Element, das als gemeinsames und wichtiges Gebet der Gemeinde wahrgenommen wird. Das Hochgebet ist Verkündigung durch den Priester, die für Kinder zu kompliziert ist.
Das zeigt mal wieder, wie weit die Protestantisierung schon fortgeschritten ist.
Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)

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ad-fontes
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...

Beitrag von ad-fontes »

Pit hat geschrieben:
FranzSales hat geschrieben:Wichtig ist, dass wir Gemeinschaft haben und uns zum Gebet an den Händen fassen können ...

Haben Zyniker die Aussicht in den Himmel zu kommen? ...Ich persönlich wäre für Harald Schmidt als Vorsitzenden der deutschen Bischöfe!
Können wir mündigen Laien ihn nicht per Akklamation dazu befördern?
Jao, folgt das nicht dem "Geist des Konzils"?
Ich habe bereits mehrfach bemerkt, daß diejenigen Kirchen"reformer" (WsK und Co.), die sich auf den "Geist des Konzils" berufen eines meist nicht kennen- die Konzilsdokumente.
Hat mir doch eine Diplom-Theologin auf meine Bemerkung, die hl. Messe sei ein Opfer, entgegnet, diese Lehre habe das 2. Vatikanum abgeschafft.
Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)

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taddeo
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...

Beitrag von taddeo »

ad-fontes hat geschrieben:Hat mir doch eine Diplom-Theologin auf meine Bemerkung, die hl. Messe sei ein Opfer, entgegnet, diese Lehre habe das 2. Vatikanum abgeschafft.
Du verkehrst mit den falschen Leuten. ;D

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Niels
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...

Beitrag von Niels »

:breitgrins:
ad-fontes hat geschrieben: Hat mir doch eine Diplom-Theologin auf meine Bemerkung, die hl. Messe sei ein Opfer, entgegnet, diese Lehre habe das 2. Vatikanum abgeschafft.
Ich hätte mit Sherlock Holmes geantwortet: "Beweise, Watson, Beweise!" :detektiv:
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta

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ad-fontes
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...

Beitrag von ad-fontes »

Niels hat geschrieben::breitgrins:
ad-fontes hat geschrieben: Hat mir doch eine Diplom-Theologin auf meine Bemerkung, die hl. Messe sei ein Opfer, entgegnet, diese Lehre habe das 2. Vatikanum abgeschafft.
Ich hätte mit Sherlock Holmes geantwortet: "Beweise, Watson, Beweise!" :detektiv:
Vor allem, wo die Beweislast erdrückend ist, wenn auch in meinem Sinne. ;D

Aber ist schon schlimm, was da so frei vom Katheder / von der Leber fabuliert wird und wie dies von der der Professorenschaft zutiefst ergebenen Zuhörerschaft aufgesogen wird.
Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)

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ad-fontes
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...

Beitrag von ad-fontes »

taddeo hat geschrieben:
ad-fontes hat geschrieben:Hat mir doch eine Diplom-Theologin auf meine Bemerkung, die hl. Messe sei ein Opfer, entgegnet, diese Lehre habe das 2. Vatikanum abgeschafft.
Du verkehrst mit den falschen Leuten. ;D
Ich nenn das: mission impossible.



:breitgrins:
Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)

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Florianklaus
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...

Beitrag von Florianklaus »

taddeo hat geschrieben:
ad-fontes hat geschrieben:Hat mir doch eine Diplom-Theologin auf meine Bemerkung, die hl. Messe sei ein Opfer, entgegnet, diese Lehre habe das 2. Vatikanum abgeschafft.
Du verkehrst mit den falschen Leuten. ;D
Das hat in unserer Pfarrgemeinde eine Pastoralreferentin (Ordensfrau!) in einer Veranstaltung mit Eltern der Kommunionkinder behauptet. Glücklicherweise ist sie zwischenzeitlich im Ruhestand.

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taddeo
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...

Beitrag von taddeo »

ad-fontes hat geschrieben:
taddeo hat geschrieben:
ad-fontes hat geschrieben:Hat mir doch eine Diplom-Theologin auf meine Bemerkung, die hl. Messe sei ein Opfer, entgegnet, diese Lehre habe das 2. Vatikanum abgeschafft.
Du verkehrst mit den falschen Leuten. ;D
Ich nenn das: mission impossible.



:breitgrins:
Missio impossible wäre allerdings da gescheiter.

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Juergen
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...

Beitrag von Juergen »

iustus hat geschrieben:- Weglassen der Vergebungsbitte nach dem Kyrie? Wohl kaum, oder?
Das ist noch gar nix.
Ein Pfarrer hier in der Stadt läßt an allen Hochfesten (bei Festen bin ich nicht sicher) den Bußakt ganz wegfallen, weil er seiner Meinung nach den Festcharakter stört...
:vogel:
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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Pit
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...

Beitrag von Pit »

taddeo hat geschrieben: ...
Missio impossible wäre allerdings da gescheiter.
Nun haben ja auch Religionslehrer das Memorandum unterzeichnet.
Kann man eigentlich einem katholischen Religionslehrer, der die Grundlagen der katholischen Kirche ablehnt- nicht hinterfragt, sondern offen ablehnt- die Missio wieder entziehen?
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Pit
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...

Beitrag von Pit »

Juergen hat geschrieben: ...
Ein Pfarrer hier in der Stadt läßt an allen Hochfesten (bei Festen bin ich nicht sicher) den Bußakt ganz wegfallen, weil er seiner Meinung nach den Festcharakter stört...
:vogel:
Dazu sage ich nur: :panisch: :panisch: :erschrocken: :dudu: :daumen-runter:
Das geht garnicht!!
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taddeo
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...

Beitrag von taddeo »

Pit hat geschrieben:
Juergen hat geschrieben: ...
Ein Pfarrer hier in der Stadt läßt an allen Hochfesten (bei Festen bin ich nicht sicher) den Bußakt ganz wegfallen, weil er seiner Meinung nach den Festcharakter stört...
:vogel:
Dazu sage ich nur: :panisch: :panisch: :erschrocken: :dudu: :daumen-runter:
Das geht garnicht!!
Das geht ohne weiteres, wenn er stattdessen das Asperges vollzieht, wie es an Festtagen empfohlen ist.

Petra
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...

Beitrag von Petra »

Pit hat geschrieben:
taddeo hat geschrieben: ...
Missio impossible wäre allerdings da gescheiter.
Nun haben ja auch Religionslehrer das Memorandum unterzeichnet.
Kann man eigentlich einem katholischen Religionslehrer, der die Grundlagen der katholischen Kirche ablehnt- nicht hinterfragt, sondern offen ablehnt- die Missio wieder entziehen?
Der Zölibat und die Nichtkommunion Wiederverheirateter gehören eher nicht zur Grundlage der Kirche.

Oder denkst Du an RU-Lehrer, die Auferstehung und Gottessohnschaft ablehnen? Interessante Frage. :hmm:

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Juergen
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...

Beitrag von Juergen »

taddeo hat geschrieben:Das geht ohne weiteres, wenn er stattdessen das Asperges vollzieht, wie es an Festtagen empfohlen ist.
Asperges gibt es stattdessen natürlich nicht.


Aber der Pfarrer weiß das sicher besser als wie alle. Der ist ja schließlich Doktor und der war mal Direktor des lit. Instituts in Trier...
Gruß Jürgen

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Berolinensis
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...

Beitrag von Berolinensis »

taddeo hat geschrieben: Das geht ohne weiteres, wenn er stattdessen das Asperges vollzieht, wie es an Festtagen empfohlen ist.
Auch so ein Unfug (wie Kyrie statt Bußakt). Was hat denn das eine mit dem anderen zu tun?

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taddeo
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...

Beitrag von taddeo »

Petra hat geschrieben:
Pit hat geschrieben:
taddeo hat geschrieben: ...
Missio impossible wäre allerdings da gescheiter.
Nun haben ja auch Religionslehrer das Memorandum unterzeichnet.
Kann man eigentlich einem katholischen Religionslehrer, der die Grundlagen der katholischen Kirche ablehnt- nicht hinterfragt, sondern offen ablehnt- die Missio wieder entziehen?
Der Zölibat und die Nichtkommunion Wiederverheirateter gehören eher nicht zur Grundlage der Kirche.

Oder denkst Du an RU-Lehrer, die Auferstehung und Gottessohnschaft ablehnen? Interessante Frage. :hmm:
Doch, Petra, die aktive öffentliche Propaganda gegen die kirchliche Lehre über Zölibat oder Wiederverheiratung wäre bei einem Religionslehrer durchaus ein Grund für den Entzug der Missio. Ich sage bewußt "wäre", denn de facto geschieht das hierzulande nicht, auch wenn es de iure vorgesehen ist.

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