Es ist verführerisch, und das soll es auch sein:Thomas Morus hat geschrieben:...Es ist zumindes verführerisch, das alles fraglos zu übernehmen (und verbessert die Note ungemein), aber man braucht schon einen starken Willen und Mut zu unbequemen Entdeckungen, um nachzuschlagen, erst recht, wenn man nicht von klein auf katholisch sozialisiert wurde. Schau dir den heutigen Reli-Unterricht an, die Erstkommunion"katechese", die Firmvorbereitung... wo soll da noch was herkommen. Und zur Abrundung des Bildes noch Pfarrer, die sich beliebt machen wollen ...
Der hl. Vincens von Lerin sagt dazu:
Warum Gott duldet, dass manchmal sonst ausgezeichnete Männer in der Kirche neue Glaubenssätze aufstellen. (hl. Vincenz v. Lerin)
Aber wird einer sagen: Warum also wird es von Gott so oft zugelassen, dass Personen, die innerhalb der Kirche stehen, den Katholiken Neues verkünden? ... „Weil", heißt es, „der Herr, euer Gott, euch versucht, damit offenbar werde, ob ihr ihn liebet, oder nicht, aus ganzem Herzen und aus eurer ganzen Seele." Klarer als das Sonnenlicht ist der Grund dargelegt, warum bisweilen die göttliche Vorsehung duldet, dass einige Lehrer der Kirchen neue Glaubenssätze predigen. „Damit euch versuche", heißt es, „der Herr, euer Gott." Und in der Tat, es ist eine große Versuchung, wenn derjenige, welchen du für einen Propheten, welchen du für einen Prophetenschüler, welchen du für einen Lehrer und Verteidiger der Wahrheit hältst, an welchem du mit höchster Verehrung und Liebe gehangen, wenn dieser plötzlich insgeheim schädliche Irrtümer einführt, welche du weder sogleich zu bemerken vermagst, da du noch von Vorurteil zu Gunsten des alten Lehrers eingenommen bist, noch leicht zu verdammen für Pflicht hältst, indem du durch die Liebe zum ehemaligen Lehrer daran verhindert wirst.
Der ganze Abschnitt hier: http://herzmariae.blogspot.com.br/213/ ... sonst.html
Taddeo hat geschrieben:Man kann keinem Katholiken vorwerfen, wenn er sich nach dem richtet, was von seinem Bischof kommt. Das Unterscheidungsvermögen, ob das nun tatsächlich richtig oder falsch ist, kann und darf man von Durchschnittskatholiken nicht erwarten, wenn schon die studierten Theologen nicht einig darüber sind.
Die Einigkeit von studierten Theologen hat nichts mit dem wahren Glauben zu tun. Bei der Taufe hat jeder den übernatürlichen Glauben geschenkt bekommen. Wir haben selbstverständlich die Pflicht uns um diesen auch zu kümmern und ihn zu pflegen. Wenn ein Arzt daher kommt und einer Mutter Quecksilber für ihr hustendes Baby verschreibt und die Mutter das dem Baby gibt, würde ein jeder Vernünftiger sagen, daß die Mutter ihr Kind umgebracht hat und zwar schuldig. Auch wenn dieser Arzt eine noch größere Schuld hat.
Bei dem Glauben ist das aber noch schlimmer. Ein jeder sieht, daß die Kirche heute was anderes "verschreibt" als gestern. Hier muss geprüft werden. Warum sind wir denn überhaupt auf dieser Erde? - Wir sind auf Erden, um Gott zu erkennen, Ihm zu dienen, Ihn zu lieben und einst in den Himmel zu kommen. Niemand wird hier über seine Verhältnisse geprüft oder versucht, jeder bekommt die Gnade um der Versuchung der er selbstverständlich widerstehen soll, auch zu widerstehen. Das hat der Herr uns ebenfalls offenbart.