"Gemeinsame Stille"

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Juergen
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Re: "Gemeinsame Stille" in der "Messfeier"

Beitrag von Juergen »

ad_hoc hat geschrieben:Kein Zweifel, dass der Konsekrations- und Opferakt allein dem Priester obliegt, der sein eigenes bewußtes und gewolltes Opfer und das bewußte und gewollte Opfer der Gläubigen mit dem Opfer unseres Herrn Jesus Christus verbindet und darbringt. Eine andere Auffassung betrachte ich als Unfug, da letzten Endes ansonsten tatsächlich jeder sein eigener Priester ist, und das Einsetzen des Priesteramtes unnötig gewesen wäre.
Pius XII - Mediator Dei hat geschrieben:...Es gibt nämlich Leute, ehrwürdige Brüder, die heute bereits verurteilte Irrtümer streifen, indem sie lehren, im Neuen Testament gebe es nur jenes Priestertum, das sich auf alle Getauften erstrecke; jenes Gebot ferner, womit Jesus Christus beim letzten Abendmahl den Aposteln das zu tun auftrug, was er selbst getan hatte, gehe unmittelbar die gesamte Kirche der Gläubigen an; erst daraus sei dann in der Folge das hierarchische Priestertum entstanden. Somit behaupten sie, das Volk besitze wahre priesterliche Gewalt, der Priester dagegen handle nur kraft des von der Gemeinschaft erhaltenen Auftrages. Daher halten sie das eucharistische Opfer für ein wahres „Mitzelebrieren“ (Conzelebration) und meinen, es sei besser, wenn die Priester zusammen mit dem anwesenden Volk „mitzelebrieren“, als daß sie in Abwesenheit des Volkes das Opfer privat darbringen.

Es erübrigt sich auseinanderzusetzen, wie sehr solche verfängliche Irrtümer den Wahrheiten widersprechen, die Wir weiter oben dargelegt haben, als Wir von der Stellung handelten, die der Priester im Mystischen Leibe Christi einnimmt. An folgendes aber glauben Wir erinnern zu müssen: Der Priester handelt nur deshalb an Stelle des Volkes, weil er die Person unseres Herrn Jesus Christus vertritt, insofern dieser das Haupt aller Glieder ist und sich selbst für sie opfert; er tritt folglich an den Altar als Diener Christi, niedriger gestellt als Christus, aber höher als das Volk. Das Volk aber, das unter keiner Rücksicht die Person des göttlichen Erlösers darstellt, noch Mittler ist zwischen sich selbst und Gott, darf in keiner Weise priesterliche Rechte beanspruchen.

Das alles ist durch den Glauben gesichert; außerdem aber gilt, daß auch die Gläubigen, jedoch in anderer Weise, die göttliche Opfergabe darbringen.
Dies haben schon eine Reihe Unserer Vorgänger und mehrere Kirchenlehrer ganz klar ausgesprochen. So sagt Innozenz III. unsterblichen Andenkens: „Nicht nur die Priester bringen das Opfer dar, sondern auch die Gläubigen insgesamt; denn was in besonderer Art durch den Dienst der Priester ausgeführt wird, das geschieht allgemein durch die Absicht der Gläubigen“. Von mehreren diesbezüglichen Äußerungen des heiligen Robert Bellarmin soll wenigstens die eine angeführt werden: „Das Opfer“, so sagt er, „wird hauptsächlich in der Person Christi dargebracht. Daher ist jene Darbringung, die auf die Wandlung folgt, eine Art Bezeugung, daß die ganze Kirche in die von Christus vollzogene Darbringung einwilligt und zugleich mit ihm opfert“.

Auch die Riten und Gebete des eucharistischen Opfers bringen nicht weniger klar zum Ausdruck, daß die Darbringung des Opfers durch die Priester zusammen mit dem Volke geschieht. So wendet sich nach der Opferung des Brotes und Weines der Diener des Heiligtums zum Volke hin und sagt ausdrücklich: „Betet, Brüder, daß mein und euer Opfer wohlgefällig werde bei Gott, dem allmächtigen Vater“; außerdem werden die Gebete, mit denen die göttliche Opfergabe Gott dargeboten wird, meist in der Mehrzahl gesprochen; mehr als einmal ist darin angedeutet, daß auch das Volk teilnimmt an diesem hochheiligen Opfer, insofern es dasselbe darbringt. So heißt es z. B.: „Für sie bringen wir Dir dar, und sie selbst opfern es Dir . . . So nimm denn, Herr, wir bitten Dich, diese Opfergabe huldvoll an, die wir, Deine Diener und Deine ganze Gemeinde Dir darbringen . . . Wir, Deine Diener, aber auch Dein heiliges Volk . . . bringen Deiner erhabenen Majestät von Deinen Geschenken und Gaben ein reines Opfer dar, ein heiliges Opfer, ein makelloses Opfer“.

Es ist auch nicht verwunderlich, daß die Christgläubigen zu solcher Würde erhoben sind. Durch das Sakrament der Taufe werden ja die. Christen in einem allgemeinen Sinn Glieder am Mystischen Leibe des Priesters Christus, und durch den ihrer Seele gleichsam eingemeißelten «Taufcharakter »werden sie zur Gottesverehrung bestellt; insofern nehmen sie, ihrem Stande entsprechend, am Priestertum Christi selbst teil.
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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taddeo
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Liturgische Mißbräuche und kein Ende (neu)

Beitrag von taddeo »

Seraphina hat geschrieben:Kann das Bedürfnis nach Ruhe im Übrigen gut verstehen, die gibts nämlich im NOM so gut wie gar nicht.
Weil Stille eigentlich unliturgisch ist. In der Liturgie der Ostkirchen etwa gibt es nix schlimmeres, als wenn das fortwährende Gebet und Singen plötzlich unterbrochen wird und Stille einkehrt. Dann hat einer was falsch gemacht.
Die irdische Liturgie der Kirche ist ein Mitwirken an der himmlischen Liturgie der Engel und Heilige vor dem Thron Gottes. Und deshalb sollte auch für sie gelten, was zB die Präfation des IV. Hochgebetes ganz ausgezeichnet formuliert:
Vor dir stehen die Scharen der Engel
und schauen dein Angesicht.
Sie dienen dir Tag und Nacht,
nie endet ihr Lobgesang.
Mit ihnen preisen auch wir deinen Namen,
durch unseren Mund rühmen dich alle Geschöpfe
und künden voll Freude
das Lob deiner Herrlichkeit:
Und wenn man sich die Ausführlichkeit alter gregorianischer Proprien anschaut, dann wird einem schnell klar, daß das auch noch die Sichtweise derer war, die diese Musik komponiert haben. Man sang sie, während der Celebrans seine Verrichtungen persolvierte, und füllte die ganze Zeit der Messe - mit Ausnahme des kurzen Abschnittes während der Konsekration - mit Musik aus.

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Niels
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende (neu)

Beitrag von Niels »

:klatsch:
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Kantorin
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende (neu)

Beitrag von Kantorin »

taddeo hat geschrieben:
Kantorin hat geschrieben:... Da ich eh nicht mitsinge, kann es mir auch egal sein - ich bete innerlich beim Gebet mit und gucke lieber nach vorn als ins GL. Jaaa, es gibt auch Priester, die lieber beim Lied zur Gabenbereitung laut mitsingen als das Gebet zur Gabenbereitung zu beten. :angewidert:
Aus dieser Stellungnahme spricht überdeutlich, daß Du auf liturgischem Gebiet "das Konzil" praktisch überhaupt nicht ernstnimmst. Daß Du als Gläubige mitsingst, wäre die Dir zukommende "actuosa participatio" - und nicht, daß Du die Präsidialgebete mitbetest. Das ist Pfarrers Job.
Immer die vorkonziliaren Traditionalisten ... ;D :D
Das Gebet zur Gabenbereitung ist aber vieeel schöner als die Lieder... :umkuck:
"Gepriesen bist du, Herr, unser Gott, Schöpfer der Welt.
Du schenkst uns das Brot, die Frucht der Erde und der menschlichen Arbeit.
..."
Wenn ich mich recht entsinne, sind in dem Gebet Anklänge an jüdische Tischgebete enthalten.

Wenn "participatio actuosa" an dieser Stelle, dann wünsche ich mir Gebet und die Antwort der Gemeinde „Gepriesen bist du in Ewigkeit, Herr, unser Gott.“
Manchmal betet der Pfarrer das Gebet auch laut im Wechsel mit dem gesungenen Kehrvers "Herr, wir bringen in Brot und Wein" (GL 534). Pfarrer macht seinen Job aber nicht bzw. nicht immer...
Ich bin überhaupt kein Tradi! :achselzuck:
Mein huldreicher Gott kommt mir entgegen. (Psalm 59)

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Seraphina
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende (neu)

Beitrag von Seraphina »

Okay okay, das ist ja schön und gut, aber man muss auch nicht überall noch nen selbstgedichteten Text und irgendein ngl Lied reinstopfen...
Si Deus nobiscum, quis contra nos?

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Niels
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende (neu)

Beitrag von Niels »

Seraphina hat geschrieben:Okay okay, das ist ja schön und gut, aber man muss auch nicht überall noch nen selbstgedichteten Text und irgendein ngl Lied reinstopfen...
Da sind wir uns, glaube ich, alle einig. Besonders bei der Kommunion muss keine "Meditation" oder dergleichen vorgelesen werden. :panisch:
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta

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Protasius
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende (neu)

Beitrag von Protasius »

Niels hat geschrieben:
Seraphina hat geschrieben:Okay okay, das ist ja schön und gut, aber man muss auch nicht überall noch nen selbstgedichteten Text und irgendein ngl Lied reinstopfen...
Da sind wir uns, glaube ich, alle einig. Besonders bei der Kommunion muss keine "Meditation" vorgelesen werden. :panisch:
Och, gegen O sacrum convivium auf deutsch oder etwas ähnlich hochwertiges hätte ich eigentlich nichts, wenn eine gewisse Zeit zur stillen Danksagung gegeben war.
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009

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taddeo
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende (neu)

Beitrag von taddeo »

Kantorin hat geschrieben:Ich bin überhaupt kein Tradi! :achselzuck:
:D Vielleicht weißt Du es bloß nicht? Wenn es "anonyme Christen" gibt, warum dann nicht auch "anonyme Tradis"? ;D

(Aber Deine Verteidigung des neumodernen Gabenbereitungsgebetes weist Dich eindeutig als Nicht-Tradi aus. Dieser Aspekt der "neuen" Messe ist einer, wo man sich selbst als NOM-Befürworter am sehnlichsten die alten Texte zurückwünscht, inklusive der Offertorien. Was da an theologischem Gehalt aufgegeben wurde, ist durch so ein bißchen spiritueller Ackerbauromantik nicht aufzuwiegen.)

iustus
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende (neu)

Beitrag von iustus »

Kantorin hat geschrieben: Das Gebet zur Gabenbereitung ist aber vieeel schöner als die Lieder... :umkuck:
"Gepriesen bist du, Herr, unser Gott, Schöpfer der Welt.
Du schenkst uns das Brot, die Frucht der Erde und der menschlichen Arbeit.
..."
Nee, viel schöner sind diese Gebete zur Opferung (in der außordentlichen Form des römischen Ritus):

"Heiliger Vater, allmächtiger ewiger Gott, nimm diese makellose Opfergabe
gnädig an. Dir, meinem lebendigen, wahren Gott, bringe ich, Dein unwürdiger
Diener, sie dar für meine unzähligen Sünden, Fehler und Nachlässigkeiten. Ich
opfere sie auf für alle Umstehenden und alle Christgläubigen, für die Lebenden
und Verstorbenen. Gib, daß sie mir und ihnen zum Heile gereiche für das ewige
Leben. Amen.

Gott, Du hast den Menschen in seiner Würde wunderbar erschaffen und
noch wunderbarer erneuert; laß uns durch das Geheimnis dieses Wassers und
Weines teilnehmen an der Gottheit Dessen, der Sich herabgelassen hat, unsere
Menschennatur anzunehmen, Jesus Christus, Dein Sohn, unser Herr : der mit
Dir lebt und herrscht in der Einheit des Hl. Geistes, Gott von Ewigkeit zu
Ewigkeit. Amen.

Wir opfern Dir, Herr, den Kelch des Heiles und flehen Dich, den Allgütigen,
an : laß ihn, uns zum Segen und der ganzen Welt zum Heile, wie lieblichen
Wohlgeruch vor das Angesicht Deiner göttlichen Majestät emporsteigen.
Amen.

Laß uns, Herr, im Geiste der Demut und mit zerknirschtem Herzen bei Dir
Aufnahme finden. So werde unser Opfer heute von Deinem Angesichte, auf daß
es Dir wohlgefalle, Herr und Gott.

Komm, Heiligmacher, allmächtiger ewiger Gott, und segne dieses Opfer, das
Deinem heiligen Namen bereitet ist."
Zuletzt geändert von iustus am Montag 3. Dezember 2012, 22:22, insgesamt 1-mal geändert.
„Was den Gegenstand des Glaubens betrifft, hat sich das Konzil nichts Neues ausgedacht, noch hat es Altes ersetzen wollen." (Papst Benedikt XVI.)

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Niels
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende (neu)

Beitrag von Niels »

Protasius hat geschrieben:
Niels hat geschrieben:
Seraphina hat geschrieben:Okay okay, das ist ja schön und gut, aber man muss auch nicht überall noch nen selbstgedichteten Text und irgendein ngl Lied reinstopfen...
Da sind wir uns, glaube ich, alle einig. Besonders bei der Kommunion muss keine "Meditation" vorgelesen werden. :panisch:
Och, gegen O sacrum convivium auf deutsch oder etwas ähnlich hochwertiges hätte ich eigentlich nichts, wenn eine gewisse Zeit zur stillen Danksagung gegeben war.
Wenn es diese Möglichkeit gegeben hat, dann: ja.
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Niels
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende (neu)

Beitrag von Niels »

taddeo hat geschrieben:Dieser Aspekt der "neuen" Messe ist einer, wo man sich selbst als NOM-Befürworter am sehnlichsten die alten Texte zurückwünscht, inklusive der Offertorien. Was da an theologischem Gehalt aufgegeben wurde, ist durch so ein bißchen spiritueller Ackerbauromantik nicht aufzuwiegen.
Volle Zustimmung.
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iustus
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende (neu)

Beitrag von iustus »

Kantorin hat geschrieben: "Gepriesen bist du, Herr, unser Gott, Schöpfer der Welt.
Du schenkst uns das Brot, die Frucht der Erde und der menschlichen Arbeit.
..."
Wenn ich mich recht entsinne, sind in dem Gebet Anklänge an jüdische Tischgebete enthalten.
Du entsinnst Dich richtig. Klaus Gamber im Interview (http://www.kath-info.de/zusammenbruch.html):
Nehmen wir den besonderen Fall der Opferungsgebete: Diese wurden im neuen Ritus durch vollständig neu zusammengestellte Gebete, die von den jüdischen "berakoth" (Segensgebeten) beeinflußt sind, ersetzt. Dergleichen hatte der römische Ritus niemals erlebt; das ist eine totale Neuerung, eine Art Tumor, Fremdkörper, der ihn zutiefst entstellt. Vergleichsweise ist dies etwa so, als fertigte man eine Reproduktion der Mona Lisa mit Meckifrisur an. Versuchen Sie, sich dieses Bild vorzustellen! Das Ergebnis war eine Verwüstung. P. Gélineau, Mitglied der Gruppe, die mit der Meßreform beauftragt war, scheut sich z.B. nicht, dies zuzugeben: "In der Tat liegt eine andere Meßliturgie vor. Es muß ohne Umschweife gesagt werden: Der römische Ritus, wie wir ihn gekannt haben, existiert nicht mehr. Er ist zerstört" (J. Gélineau SJ in "Demain la liturgie", Cerf, l976, S.1). Derartige Worte stimmen nachdenklich.
„Was den Gegenstand des Glaubens betrifft, hat sich das Konzil nichts Neues ausgedacht, noch hat es Altes ersetzen wollen." (Papst Benedikt XVI.)

iustus
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende (neu)

Beitrag von iustus »

Niels hat geschrieben:
taddeo hat geschrieben:Dieser Aspekt der "neuen" Messe ist einer, wo man sich selbst als NOM-Befürworter am sehnlichsten die alten Texte zurückwünscht, inklusive der Offertorien. Was da an theologischem Gehalt aufgegeben wurde, ist durch so ein bißchen spiritueller Ackerbauromantik nicht aufzuwiegen.
Volle Zustimmung.
:ja:
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Melody
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende (neu)

Beitrag von Melody »

taddeo hat geschrieben:Dieser Aspekt der "neuen" Messe ist einer, wo man sich selbst als NOM-Befürworter am sehnlichsten die alten Texte zurückwünscht, inklusive der Offertorien. Was da an theologischem Gehalt aufgegeben wurde, ist durch so ein bißchen spiritueller Ackerbauromantik nicht aufzuwiegen.
:klatsch: :ja:
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Kantorin
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende (neu)

Beitrag von Kantorin »

taddeo hat geschrieben:
Kantorin hat geschrieben:Ich bin überhaupt kein Tradi! :achselzuck:
:D Vielleicht weißt Du es bloß nicht? Wenn es "anonyme Christen" gibt, warum dann nicht auch "anonyme Tradis"? ;D

(Aber Deine Verteidigung des neumodernen Gabenbereitungsgebetes weist Dich eindeutig als Nicht-Tradi aus. Dieser Aspekt der "neuen" Messe ist einer, wo man sich selbst als NOM-Befürworter am sehnlichsten die alten Texte zurückwünscht, inklusive der Offertorien. Was da an theologischem Gehalt aufgegeben wurde, ist durch so ein bißchen spiritueller Ackerbauromantik nicht aufzuwiegen.)
Vielleicht habe ich ja irgendwann mein "Coming-Out". :D
Ich kenne nix anderes als die NOM - wird Zeit, diese Bildungslücke zu schließen.

Ich mag das Gabengebet sehr gern, gerade weil es jüdische Wurzeln und "spirituelle Ackerbauromantik" besitzt. :kugel: Außerdem kann ich es auswendig und muss nicht die Nase ins GL stecken.

Lieber das Gabengebet der NOM (laut oder leise) als einen lauthals die Gemeinde besingenden Pfarrer.
Lieber das Gabengebet der NOM (laut oder leise) als ein in die Lücke geklatschtes Lied.

Ich verstehe auch nach 20 Jahren Kontakt zur rkK nicht, was da "Opfer" oder "Gabe" sein soll - das bisschen Wein inkl. Wasser, die paar Oblaten, das zusammengeklimperte Kleingeld? :achselzuck:
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taddeo
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende (neu)

Beitrag von taddeo »

Kantorin hat geschrieben:Ich verstehe auch nach 20 Jahren Kontakt zur rkK nicht, was da "Opfer" oder "Gabe" sein soll - das bisschen Wein inkl. Wasser, die paar Oblaten, das zusammengeklimperte Kleingeld? :achselzuck:
Wein und Brot, in denen wenige Augenblicke später das Kreuzesopfer Christi gegenwärtig gesetzt wird - und DU.

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ad-fontes
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende (neu)

Beitrag von ad-fontes »

Niels hat geschrieben::klatsch:
:neinfreu:

Dass Stille an sich unliturgisch ist, dahinter möchte ich ein vorsichtiges Fragezeichen setzen.
Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)

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Niels
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende (neu)

Beitrag von Niels »

ad-fontes hat geschrieben:
Niels hat geschrieben::klatsch:
:neinfreu:

Dass Stille an sich unliturgisch ist, dahinter möchte ich ein vorsichtiges Fragezeichen setzen.
Gemeinsam rumsitzen und nix machen, ist unliturgisch.
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta

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Melody
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende (neu)

Beitrag von Melody »

Sagt wer?
Sagst Du?
Stille ist sehr wichtig und in der AEM auch vorgesehen.
Unter anderem aufgrund seiner Stille bevorzuge ich ja die außerordentliche Form des römischen Ritus.
Die Welt ist laut genug.
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ChrisCross
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende (neu)

Beitrag von ChrisCross »

Niels hat geschrieben:
ad-fontes hat geschrieben:
Niels hat geschrieben::klatsch:
:neinfreu:

Dass Stille an sich unliturgisch ist, dahinter möchte ich ein vorsichtiges Fragezeichen setzen.
Gemeinsam rumsitzen und nix machen, ist unliturgisch.
Das Beten kann man doch auch hervorragend im Stillen verrichten, und sich so mit dem Messopfer vereinen. Ixh hatte gedacht, der Weihrauch, der zum Zeichen der Gebete aufsteigt, sei auch auf solche Gebete bezogen. Insofern finde ich es in Ordnung, wenn es gewisse stille Teile in der Messe gibt.
Tu excitas, ut laudare te delectet, quia fecisti nos ad te et inquietum est cor nostrum, donec requiescat in te.
Augustinus Conf. I. 1

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Melody
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende (neu)

Beitrag von Melody »

Eben.
Man "sitzt ja nicht gemeinsam rum und macht nix", sondern man betet.

Wer natürlich unter "participatio actuosa" das versteht, was der Novus Ordo darunter versteht, wird das nicht verstehen.
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Niels
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende (neu)

Beitrag von Niels »

Melody hat geschrieben:Sagt wer?
Sagst Du?
Wer sonst? :patsch:
Mit solchen Beiträgen erwärmst Du die Herzen des Gegenübers ungeheuer... :patsch:
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende (neu)

Beitrag von Niels »

Melody hat geschrieben:Eben.
Man "sitzt ja nicht gemeinsam rum und macht nix", sondern man betet.

Wer natürlich unter "participatio actuosa" das versteht, was der Novus Ordo darunter versteht, wird das nicht verstehen.
Wenn's einen Preis für zwanghaftes Missverstehen gibt, dann... :koenig:
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende (neu)

Beitrag von Niels »

ChrisCross hat geschrieben:
Niels hat geschrieben:
ad-fontes hat geschrieben:
Niels hat geschrieben::klatsch:
:neinfreu:

Dass Stille an sich unliturgisch ist, dahinter möchte ich ein vorsichtiges Fragezeichen setzen.
Gemeinsam rumsitzen und nix machen, ist unliturgisch.
Das Beten kann man doch auch hervorragend im Stillen verrichten, und sich so mit dem Messopfer vereinen. Ixh hatte gedacht, der Weihrauch, der zum Zeichen der Gebete aufsteigt, sei auch auf solche Gebete bezogen. Insofern finde ich es in Ordnung, wenn es gewisse stille Teile in der Messe gibt.
Habe ich etwas anderes gesagt?
:neinfreu:
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende (neu)

Beitrag von Melody »

Niels hat geschrieben:
Melody hat geschrieben:Sagt wer?
Sagst Du?
Wer sonst? :patsch:
Mit solchen Beiträgen erwärmst Du die Herzen des Gegenübers ungeheuer... :patsch:
So wie Du mit Deinen beleidigenden Smilies.

Wenn Du eine Behauptung formulierst à la "ist unliturgisch" (Präsens), ist es wohl erlaubt zu fragen, ob dies Deine persönliche Meinung darstellen soll oder ob Du Dich auf irgendein Dogma/Paragraphen/Buch etc. beziehst.
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Re: "Gemeinsame Stille"

Beitrag von Niels »

:hae?: :achselzuck:

(Schau mal nach, wie oft Du hier den :patsch: -Smilie verwendet hast.)
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende (neu)

Beitrag von civilisation »

Melody hat geschrieben:
Niels hat geschrieben:
Melody hat geschrieben:Sagt wer?
Sagst Du?
Wer sonst? :patsch:
Mit solchen Beiträgen erwärmst Du die Herzen des Gegenübers ungeheuer... :patsch:
So wie Du mit Deinen beleidigenden Smilies.

Wenn Du eine Behauptung formulierst à la "ist unliturgisch" (Präsens), ist es wohl erlaubt zu fragen, ob dies Deine persönliche Meinung darstellen soll oder ob Du Dich auf irgendein Dogma/Paragraphen/Buch etc. beziehst.
Du kennst die Dogmen unserer Kirche immer noch nicht?
(Diesmal ohne die "beleidigenden Smilies".)

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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende (neu)

Beitrag von Melody »

civilisation hat geschrieben:Du kennst die Dogmen unserer Kirche immer noch nicht?
(Diesmal ohne die "beleidigenden Smilies".)
Es gibt ein Dogma, dass Stille im Gottesdienst unliturgisch ist?! :hae?: :achselzuck:
Ewa Kopacz: «Für mich ist Demokratie die Herrschaft der Mehrheit bei Achtung der Minderheitenrechte, aber nicht die Diktatur der Minderheit»

civilisation
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende (neu)

Beitrag von civilisation »

Melody hat geschrieben:
civilisation hat geschrieben:Du kennst die Dogmen unserer Kirche immer noch nicht?
(Diesmal ohne die "beleidigenden Smilies".)
Es gibt ein Dogma, dass Stille im Gottesdienst unliturgisch ist?! :hae?: :achselzuck:
Du hast den Sinn meiner Frage nicht verstanden? :hae?: :achselzuck:

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Protasius
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende (neu)

Beitrag von Protasius »

civilisation hat geschrieben:
Melody hat geschrieben:
civilisation hat geschrieben:Du kennst die Dogmen unserer Kirche immer noch nicht?
(Diesmal ohne die "beleidigenden Smilies".)
Es gibt ein Dogma, dass Stille im Gottesdienst unliturgisch ist?! :hae?: :achselzuck:
Du hast den Sinn meiner Frage nicht verstanden? :hae?: :achselzuck:
Das klingt nach einem Fall für das Superdogma der participatio actuosa.
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009

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Re: "Gemeinsame Stille"

Beitrag von HeGe »

Die Stille in der Messe kann eigentlich nur eine Erfindung von Männern sein. Wenigstens ein paar Minuten Ruhe am Sonntag, bevor das Genörgel wieder losgeht. :pfeif:
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obsculta
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Re: "Gemeinsame Stille"

Beitrag von obsculta »

HeGe hat geschrieben:Die Stille in der Messe kann eigentlich nur eine Erfindung von Männern sein. Wenigstens ein paar Minuten Ruhe am Sonntag, bevor das Genörgel wieder losgeht. :pfeif:
Wie das? In der Kirche schweigen wir Weibsleut doch eh... :unbeteiligttu: :umkuck:

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