Liturgische Mißbräuche und kein Ende (2)

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PigRace
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende (neu)

Beitrag von PigRace »

Juergen hat geschrieben:
Seraphina hat geschrieben:
taddeo hat geschrieben:
marcus-cgn hat geschrieben:Ich habe jetzt schon zweimal für "die vielen" gehört, habe das unter vorauseilenden Gehorsam verbucht.
Eher hinterherhinkende Dummheit, sowas.
Aber es heißt doch wenn überhaupt eh "für euch und für viele" und nicht "für euch und für DIE vielen", oder?
Genau!
Na, dann hoffe ich mal, daß sich die Tagespost verschrieben hat:
Tagespost hat geschrieben:Kommentar: Versöhnlicher Ton im Gotteslob
23. November 2012 schwerer Stein auf der letzten Etappe ist nun beiseite gerollt. Der korrekten Übersetzung der Wandlungsworte „pro multis“ mit „für die vielen“ steht nach dem Willen des Ständigen Rates nichts mehr im Wege. Von Regina Einig Der Endspurt zur Fertigstellung des neuen Gotteslobs hat mehr...
So stand es dann auch in der Printausgabe der Zeitung. :achselzuck:

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cantus planus
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende (neu)

Beitrag von cantus planus »

taddeo hat geschrieben:
cantus planus hat geschrieben:Ferner zu den Begriffen: Es gibt nur einen Kanon, und zwar den Römischen, der das Erste Hochgebet ist.
:hae?: Wer hat Dir denn das erzählt? Jedes Hochgebet kannst Du auch Kanon nennen. Oder Anaphora.
Das möchte ich aber dem Kanon nicht antun. :breitgrins:
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‎Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky

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taddeo
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende (neu)

Beitrag von taddeo »

cantus planus hat geschrieben:
taddeo hat geschrieben:
cantus planus hat geschrieben:Ferner zu den Begriffen: Es gibt nur einen Kanon, und zwar den Römischen, der das Erste Hochgebet ist.
:hae?: Wer hat Dir denn das erzählt? Jedes Hochgebet kannst Du auch Kanon nennen. Oder Anaphora.
Das möchte ich aber dem Kanon nicht antun. :breitgrins:
Kirchliche Behörden haben da weniger Skrupel:
OFFICE FOR THE LITURGICAL CELEBRATIONS OF THE SUPREME PONTIFF hat geschrieben:
The Priest and the Canon of the Mass

The heart and culmination

The Eucharistic Prayer, known in the Eastern tradition as Anaphora ("offering"), is indeed the "heart" and "culmination" of the celebration of the Mass, as is explained in the Catechism of the Catholic Church.[1] In the Roman tradition, the Eucharistic prayer has been known as "Canon of the Mass" (Canon Missae), a term that is found in the early Sacramentaries and goes back at least to Pope Vigilius (537-555), who speaks of "prex canonica."[2]

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ad-fontes
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende (neu)

Beitrag von ad-fontes »

OFFICE FOR THE LITURGICAL CELEBRATIONS OF THE SUPREME PONTIFF hat geschrieben:
The Priest and the Canon of the Mass

The heart and culmination

The Eucharistic Prayer, known in the Eastern tradition as Anaphora ("offering"), is indeed the "heart" and "culmination" of the celebration of the Mass, as is explained in the Catechism of the Catholic Church.[1] In the Roman tradition, the Eucharistic prayer has been known as "Canon of the Mass" (Canon Missae), a term that is found in the early Sacramentaries and goes back at least to Pope Vigilius (537-555), who speaks of "prex canonica."[2]
The term 'Canon Missae' is not found in the early sacramentaries, but what can be found is i.e. 'canon accionis'!
Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)

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Kantorin
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende (neu)

Beitrag von Kantorin »

Wenn Laien während der Messe predigen, heißt das übrigens nicht mehr Predigt oder Homilie, sondern "Glaubenszeugnis". Bild
Mein huldreicher Gott kommt mir entgegen. (Psalm 59)

Polykarp

Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende (neu)

Beitrag von Polykarp »

"Selbstformuliertes Credo" im letzten "Familiengottesdienst":
"Ich glaube, was ich will -
in meinem Kopf ist Müll,
ich glaube, was mir passt -
ich bin mein eigner Papst,
ich glaube nur das eine,
und zwar das, was ich meine,
ich glaube was ich mag -
nämlich jeden Quark,
ich glaube....."

Halt, ich denke, ich hatte heute Nacht zum Glück nur eine Alptraum...
:blinker:

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Seraphina
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende (neu)

Beitrag von Seraphina »

Polykarp hat geschrieben:"Selbstformuliertes Credo" im letzten "Familiengottesdienst":
"Ich glaube, was ich will -
in meinem Kopf ist Müll,
ich glaube, was mir passt -
ich bin mein eigner Papst,
ich glaube nur das eine,
und zwar das, was ich meine,
ich glaube was ich mag -
nämlich jeden Quark,
ich glaube....."

Halt, ich denke, ich hatte heute Nacht zum Glück nur eine Alptraum...
:blinker:
Leider ist das gar nicht so weit weg von der Realität...
Bei uns gabs heute übrigens ein Adventsliedchen statt des Credos.... :roll:
Si Deus nobiscum, quis contra nos?

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Hubertus
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende (neu)

Beitrag von Hubertus »

Seraphina hat geschrieben:Leider ist das gar nicht so weit weg von der Realität...
Bei uns gabs heute übrigens ein Adventsliedchen statt des Credos.... :roll:
Ja, das sind diese Dinge, die mich letztlich zur Alten Messe geführt haben.
Dabei ist ja schon der liturgische Mißbrauch per se schlimm genug. Aber daß
solche offensichtliche Fehlformen völlig gleichberechtigt neben der regulären
Liturgie stehen und praktisch kein Priester oder Gläubiger sehen will, daß die-
se Dinge abzulehnende, gravierende Mißbräuche sind, ja daß diese als Selbst-
verständlichkeit gelten und das "Gezeter", das man darüber veranstaltet, zu
einer bloßen "Geschmackfrage" herabgewürdigt wird, das kann einen schon
manchmal mutlos machen. :traurigtaps:
Der Kult ist immer wichtiger als jede noch so gescheite Predigt. Die Objektivität des Kultes ist das Größte und das Wichtigste, was unsere Zeit braucht. Der Alte Ritus ist der größte Schatz der Kirche, ihr Notgepäck, ihre Arche Noah. (M. Mosebach)

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Seraphina
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende (neu)

Beitrag von Seraphina »

Ich beneide die Menschen, die neben einer Kirche wohnen, in der die alte Messe gefeiert wird.
Ich muss einfach viel zu früh aufstehen, um zur alten Messe zu kommen; um 7.30 und die Messe beginnt um 10.45. Bin dann auch meist erst nachmittags gegen drei wieder zu Hause, wenn ich Glück habe und die Bahn kriege, gegen zwei, da dort nur einmal in der Stunde die Bahn fährt. Tja, die Alternative wäre die Piusbruderschaft...
Außerdem bin ich durch meine Mutter ein wenig verpflichtet in meine Territorialgemeinde zu gehen und ärgere mich dort leider die halbe Zeit. Zwar mag ich die tridentinische Messe mehr, aber eigentlich habe ich nichts gegen die neue Messe, also hätte ich nicht, wenn sie denn mal würdig gefeiert würde...
Aber die meisten Menschen stört das nicht. Bin dann froh, wenn wir statt der Sonntagmorgenmesse in die Vorabendmesse gehen, da die liturgisch meist sehr anständig ist, manchmal gibt es da sogar ein Choralamt. Aber diese dauernden Familienmessen sind furchtbar. Leider wurden die schon für den gesamten Advent angekündigt: "und dann werden wir jetzt jeden Sonntag in der Messe Bilder an die Kinder verteilen..." :roll:
In der Fastenzeit ging das genauso, jeden Sonntag wurden da große Papiereier an den Dekostoff gepinnt von den Kindern...nach zwei oder dreimal sind wir nur noch in die Vorabendmesse gegangen. Schade sowas. Merken tun die nix...
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Melody
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende (neu)

Beitrag von Melody »

Seraphina hat geschrieben:Außerdem bin ich durch meine Mutter ein wenig verpflichtet in meine Territorialgemeinde zu gehen und ärgere mich dort leider die halbe Zeit.
Wieso bist Du durch Deine Mutter "verpflichtet" in Deine Territorialgemeinde zu gehen?! Verstehe ich nicht. Ihr seid doch beide volljährig?! :achselzuck:

Ich bin nur Gott verpflichtet.
Als ich seinerzeit konvertierte, bin ich immer allein in die katholische Kirche gegangen, ohne meinen katholischen Lebensgefährten, den ich damals noch hatte... Meines Erachtens sollte man dort in die Hl. Messe gehen, wo es für den Glauben förderlich ist.

PS: Ich stehe sonntags gegen 7 Uhr auf... und wünschte, es gäbe tridentinische Sonntagabendmessen...
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Seraphina
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende (neu)

Beitrag von Seraphina »

Melody hat geschrieben:
Seraphina hat geschrieben:Außerdem bin ich durch meine Mutter ein wenig verpflichtet in meine Territorialgemeinde zu gehen und ärgere mich dort leider die halbe Zeit.
Wieso bist Du durch Deine Mutter "verpflichtet" in Deine Territorialgemeinde zu gehen?!
Naja, wenn man zu Hause wohnt, ist es normal, Sonntags gemeinsam zur Messe zu gehen ;-)
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Hubertus
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende (neu)

Beitrag von Hubertus »

Seraphina hat geschrieben:
Melody hat geschrieben:
Seraphina hat geschrieben:Außerdem bin ich durch meine Mutter ein wenig verpflichtet in meine Territorialgemeinde zu gehen und ärgere mich dort leider die halbe Zeit.
Wieso bist Du durch Deine Mutter "verpflichtet" in Deine Territorialgemeinde zu gehen?!
Naja, wenn man zu Hause wohnt, ist es normal, Sonntags gemeinsam zur Messe zu gehen ;-)
Ich kann das schon verstehen. Die Situation, in der wir uns z.Zt. befinden, ist zutiefst anormal.
Aber die Zeit, wo man sich "zuhause" alles kritiklos vorsetzen läßt, sind halt nun mal auch vor-
bei. Mittlerweile läuft es eben unter dem Gesichtspunkt von "Angebot" und "Nachfrage". Und
es ist allemal besser, sich eine Gottesdienstpfarrei zu suchen, als in der eigenen von Sonntag
zu Sonntag Frustrationen in sich reinzufressen. Nur der katholische Zusammenhalt, der frühe-
re Generationen prägte, geht dabei völlig verloren. :(
Der Kult ist immer wichtiger als jede noch so gescheite Predigt. Die Objektivität des Kultes ist das Größte und das Wichtigste, was unsere Zeit braucht. Der Alte Ritus ist der größte Schatz der Kirche, ihr Notgepäck, ihre Arche Noah. (M. Mosebach)

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Melody
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende (neu)

Beitrag von Melody »

Mmmh. Da hab ich dann wohl eine andere Meinung.
Als ich noch zu Hause wohnte und evangelisch war, bin ich ja sonntags auch alleine in den Gottesdienst gegangen (meine Mama hat mir nur das Geld für den Klingelbeutel mitgegeben... :))...
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Kantorin
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende (neu)

Beitrag von Kantorin »

Seraphina hat geschrieben:Leider ist das gar nicht so weit weg von der Realität...
Bei uns gabs heute übrigens ein Adventsliedchen statt des Credos.... :roll:
Ach, das geschieht doch aus "pastoralen Gründen" :ikb_clown: :
Die Gemeindemitglieder wollen/sollen Adventslieder singen, sie haben ja nur 4 Wochen Zeit....
Und so gibt es Adventslieder auch zur Gabenbereitung und an anderen (un)geeigneten Stellen. :ikb_tongue_ss:
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Hubertus
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende (neu)

Beitrag von Hubertus »

Kantorin hat geschrieben:
Seraphina hat geschrieben:Leider ist das gar nicht so weit weg von der Realität...
Bei uns gabs heute übrigens ein Adventsliedchen statt des Credos.... :roll:
Ach, das geschieht doch aus "pastoralen Gründen" :ikb_clown: :
Die Gemeindemitglieder wollen/sollen Adventslieder singen, sie haben ja nur 4 Wochen Zeit....
Und so gibt es Adventslieder auch zur Gabenbereitung und an anderen (un)geeigneten Stellen. :ikb_tongue_ss:
Der Klassiker im Advent ist doch "Gloria sei Dir gesungen", wenn es mal trifft (z.B. 8. Dezember). :ikb_stretcher:
Der Kult ist immer wichtiger als jede noch so gescheite Predigt. Die Objektivität des Kultes ist das Größte und das Wichtigste, was unsere Zeit braucht. Der Alte Ritus ist der größte Schatz der Kirche, ihr Notgepäck, ihre Arche Noah. (M. Mosebach)

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Seraphina
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende (neu)

Beitrag von Seraphina »

Hubertus hat geschrieben:
Seraphina hat geschrieben:
Melody hat geschrieben:
Seraphina hat geschrieben:Außerdem bin ich durch meine Mutter ein wenig verpflichtet in meine Territorialgemeinde zu gehen und ärgere mich dort leider die halbe Zeit.
Wieso bist Du durch Deine Mutter "verpflichtet" in Deine Territorialgemeinde zu gehen?!
Naja, wenn man zu Hause wohnt, ist es normal, Sonntags gemeinsam zur Messe zu gehen ;-)
Ich kann das schon verstehen. Die Situation, in der wir uns z.Zt. befinden, ist zutiefst anormal.
und wie :/
Das tut mir im Herzen weh.
Aber die Zeit, wo man sich "zuhause" alles kritiklos vorsetzen läßt, sind halt nun mal auch vor-
bei. Mittlerweile läuft es eben unter dem Gesichtspunkt von "Angebot" und "Nachfrage". Und
es ist allemal besser, sich eine Gottesdienstpfarrei zu suchen, als in der eigenen von Sonntag
zu Sonntag Frustrationen in sich reinzufressen. Nur der katholische Zusammenhalt, der frühe-
re Generationen prägte, geht dabei völlig verloren. :(
Leider. :(
Aber es geht ja auch nicht nur um den Zusammenhalt, es ist ja auch die Entfernung. Und beides zusammen macht es halt unmöglich, jeden Sonntag die tridentinische Messe zu besuchen.
Und es ist so traurig, dass man nicht einfach ganz normal katholisch sein kann ohne sich dauernd über irgendwas ärgern zu müssen...dass die Kirche im Innern so sehr zerissen ist :/
Und da muss ich nicht auch noch meine Familie ein zweites Mal zerreißen. Das hab ich schon getan, als ich katholisch geworden bin. Nun ist meine Mutter auch konvertiert und da ist es halt auch ein...wie soll ich sagen...Bedürfnis, gemeinsam zur Messe zu gehen, schließlich teilt man den gleichen Glauben und es ist auch schön, diesen gemeinsam zu leben.
Kantorin hat geschrieben:
Seraphina hat geschrieben:Leider ist das gar nicht so weit weg von der Realität...
Bei uns gabs heute übrigens ein Adventsliedchen statt des Credos.... :roll:
Ach, das geschieht doch aus "pastoralen Gründen" :ikb_clown:
Ebenso, wie es aus pastoralen Gründen geschieht, einfach mal ein anderes Evangelium zu lesen, um die U-Boot-Katholiken anzusprechen, die nur im Advent zur Kirche kommen und es dann schön weihnachtlich haben wollen... :vogel:
Hubertus hat geschrieben:
Kantorin hat geschrieben:
Seraphina hat geschrieben:Leider ist das gar nicht so weit weg von der Realität...
Bei uns gabs heute übrigens ein Adventsliedchen statt des Credos.... :roll:
Ach, das geschieht doch aus "pastoralen Gründen" :ikb_clown: :
Die Gemeindemitglieder wollen/sollen Adventslieder singen, sie haben ja nur 4 Wochen Zeit....
Und so gibt es Adventslieder auch zur Gabenbereitung und an anderen (un)geeigneten Stellen. :ikb_tongue_ss:
Der Klassiker im Advent ist doch "Gloria sei Dir gesungen", wenn es mal trifft (z.B. 8. Dezember). :ikb_stretcher:
Mit nem Gloria hatte ich heute eigentlich auch schon gerechnet...aber soviel liturgische Bildung existierte dann doch noch...
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Melody
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende (neu)

Beitrag von Melody »

Kantorin hat geschrieben:Und so gibt es Adventslieder auch zur Gabenbereitung und an anderen (un)geeigneten Stellen. :ikb_tongue_ss:
Nachdem die Schola fertig war, haben wir heute auch noch ein Adventslied zur Gabenbereitung gesungen. Ich persönlich hab mich darüber sehr gefreut... aber ich hab ja auch meinen eigenen Kopf... :)
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Kantorin
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende (neu)

Beitrag von Kantorin »

Mir wäre es bei der Gabenbereitung am liebsten, wenn Gemeinde und Orgel einfach mal still wären. :unbeteiligttu:
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Protasius
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende (neu)

Beitrag von Protasius »

Kantorin hat geschrieben:Mir wäre es bei der Gabenbereitung am liebsten, wenn Gemeinde und Orgel einfach mal still wären. :unbeteiligttu:
Klar, da gehört ja auch das Offertorium hin und ggf. eine Motette. *duckundweg*
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009

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Robert Ketelhohn
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende (neu)

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Hubertus hat geschrieben:Der Klassiker im Advent ist doch "Gloria, Dir sei gesungen", wenn es mal trifft (z.B. 8. Dezember). :ikb_stretcher:
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marcus-cgn
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende (neu)

Beitrag von marcus-cgn »

Hubertus hat geschrieben:
Kantorin hat geschrieben:
Seraphina hat geschrieben:Leider ist das gar nicht so weit weg von der Realität...
Bei uns gabs heute übrigens ein Adventsliedchen statt des Credos.... :roll:
Ach, das geschieht doch aus "pastoralen Gründen" :ikb_clown: :
Die Gemeindemitglieder wollen/sollen Adventslieder singen, sie haben ja nur 4 Wochen Zeit....
Und so gibt es Adventslieder auch zur Gabenbereitung und an anderen (un)geeigneten Stellen. :ikb_tongue_ss:
Der Klassiker im Advent ist doch "Gloria sei Dir gesungen", wenn es mal trifft (z.B. 8. Dezember). :ikb_stretcher:
Im Rheinland wird das "Gloria sei Dir gesungen" im Advent regelmäßig zum Sanctus gesungen. Das geschieht selbst an Orten, die nicht unbedingt im Verdacht stehen, liturgischen Experimenten zugeneigt zu sein, etwa die Sakramentskapelle im Kölner Dom. Selbst unter konservativen Kirchgängern (und Priestern) werden die jahrezeitbezogenen Kirchenlieder geschätzt. Würde man auf diese deutsche Eigenart verzichten würde man auf breitester Linie einen Aufstand erleben. Man hat viele Möglichkeiten das "progressive movement" innerhalb der Kirche zu kritisieren. Sich am Einsatz klassischer Advent-, Weihnachts- oder Osterliedern in der Messe zu stören ist der falsche Weg.

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Seraphina
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende (neu)

Beitrag von Seraphina »

An Advents- und Weihnachtsliedern in der Messe stört sich auch keiner, bloß an welchen an der falschen Stelle. Und Weihnachtslieder statt Credo beispielsweise ist die falsche Stelle.
Si Deus nobiscum, quis contra nos?

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Juergen
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende (neu)

Beitrag von Juergen »

Seraphina hat geschrieben:An Advents- und Weihnachtsliedern in der Messe stört sich auch keiner, bloß an welchen an der falschen Stelle. Und Weihnachtslieder statt Credo beispielsweise ist die falsche Stelle.
Wann ist denn die richtige Stelle?
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende (neu)

Beitrag von taddeo »

Juergen hat geschrieben:
Seraphina hat geschrieben:An Advents- und Weihnachtsliedern in der Messe stört sich auch keiner, bloß an welchen an der falschen Stelle. Und Weihnachtslieder statt Credo beispielsweise ist die falsche Stelle.
Wann ist denn die richtige Stelle?
:D
Die fieseste Frage, die man stellen kann. ;D

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Protasius
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende (neu)

Beitrag von Protasius »

taddeo hat geschrieben:
Juergen hat geschrieben:
Seraphina hat geschrieben:An Advents- und Weihnachtsliedern in der Messe stört sich auch keiner, bloß an welchen an der falschen Stelle. Und Weihnachtslieder statt Credo beispielsweise ist die falsche Stelle.
Wann ist denn die richtige Stelle?
:D
Die fieseste Frage, die man stellen kann. ;D
Ach Quatsch, die richtigen Stellen sind:
-vor dem Introitus,
-ggf. vor oder nach der Predigt,
-nach dem Offertorium,
-als Schlußlied,
-in der Andacht.
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009

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taddeo
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende (neu)

Beitrag von taddeo »

Ein Offertorium gibt es offiziell gar nicht mehr. Das ist daher einer der wenigen Zeitpunkte, wo solche Lieder uneingeschränkt hinpassen.

iustus
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende (neu)

Beitrag von iustus »

Protasius hat geschrieben:die richtigen Stellen sind:
-vor dem Introitus,
-ggf. vor oder nach der Predigt,
-nach dem Offertorium,
-als Schlußlied,
:ja:
Protasius hat geschrieben:-in der Andacht.
Da sowieso.
„Was den Gegenstand des Glaubens betrifft, hat sich das Konzil nichts Neues ausgedacht, noch hat es Altes ersetzen wollen." (Papst Benedikt XVI.)

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Melody
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende (neu)

Beitrag von Melody »

taddeo hat geschrieben:Ein Offertorium gibt es offiziell gar nicht mehr. Das ist daher einer der wenigen Zeitpunkte, wo solche Lieder uneingeschränkt hinpassen.
War das nicht die Stelle, an der Kantorin es bemängelte?!
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende (neu)

Beitrag von Seraphina »

Melody hat geschrieben:
taddeo hat geschrieben:Ein Offertorium gibt es offiziell gar nicht mehr. Das ist daher einer der wenigen Zeitpunkte, wo solche Lieder uneingeschränkt hinpassen.
War das nicht die Stelle, an der Kantorin es bemängelte?!
Ja, weil Kantorin dort an sich kein Lied haben wollte. Kann das Bedürfnis nach Ruhe im Übrigen gut verstehen, die gibts nämlich im NOM so gut wie gar nicht.
Aber es ging ja gerade um die Frage, wo Weihnachtslieder liturgisch okay sind und wo nicht.
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende (neu)

Beitrag von Kantorin »

Seraphina hat geschrieben:
Melody hat geschrieben:
taddeo hat geschrieben:Ein Offertorium gibt es offiziell gar nicht mehr. Das ist daher einer der wenigen Zeitpunkte, wo solche Lieder uneingeschränkt hinpassen.
War das nicht die Stelle, an der Kantorin es bemängelte?!
Ja, weil Kantorin dort an sich kein Lied haben wollte. Kann das Bedürfnis nach Ruhe im Übrigen gut verstehen, die gibts nämlich im NOM so gut wie gar nicht.
Aber es ging ja gerade um die Frage, wo Weihnachtslieder liturgisch okay sind und wo nicht.
Beim Lied zur Gabenbereitung sollte mMn mindestens ein Hauch des Geschehens getroffen werden - "Wir weihn der Erde Gahaben" etc. wird sonst gesungen. Außerdem ist noch Advent und nicht Weihnachten, da besteht aber dasselbe Problem und dank kurzer Weihnachtszeit noch gravierender. :panisch: "Stille Nacht" zur Gabenbereitung... :erschrocken:

Da ich eh nicht mitsinge, kann es mir auch egal sein - ich bete innerlich beim Gebet mit und gucke lieber nach vorn als ins GL. Jaaa, es gibt auch Priester, die lieber beim Lied zur Gabenbereitung laut mitsingen als das Gebet zur Gabenbereitung zu beten. :angewidert:
Mein huldreicher Gott kommt mir entgegen. (Psalm 59)

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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende (neu)

Beitrag von taddeo »

Kantorin hat geschrieben:Beim Lied zur Gabenbereitung sollte mMn mindestens ein Hauch des Geschehens getroffen werden - "Wir weihn der Erde Gahaben" etc. wird sonst gesungen. Außerdem ist noch Advent und nicht Weihnachten, da besteht aber dasselbe Problem und dank kurzer Weihnachtszeit noch gravierender. :panisch: "Stille Nacht" zur Gabenbereitung... :erschrocken:

Da ich eh nicht mitsinge, kann es mir auch egal sein - ich bete innerlich beim Gebet mit und gucke lieber nach vorn als ins GL. Jaaa, es gibt auch Priester, die lieber beim Lied zur Gabenbereitung laut mitsingen als das Gebet zur Gabenbereitung zu beten. :angewidert:
Aus dieser Stellungnahme spricht überdeutlich, daß Du auf liturgischem Gebiet "das Konzil" praktisch überhaupt nicht ernstnimmst. Daß Du als Gläubige mitsingst, wäre die Dir zukommende "actuosa participatio" - und nicht, daß Du die Präsidialgebete mitbetest. Das ist Pfarrers Job.
Immer die vorkonziliaren Traditionalisten ... ;D :D

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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende (neu)

Beitrag von Melody »

taddeo hat geschrieben:Immer die vorkonziliaren Traditionalisten ... ;D :D
Bei denen wurde aber sogar gesungen... wie gesagt ein Adventslied... :)
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