ChrisCross hat geschrieben:Willst du denn nun sagen, dass der Beweis nur dort zu finden ist, wo etwas evident ist?
Nein.
ChrisCross hat geschrieben:Soll der Satz der Pythagoras, der noch hypothetischer als manche Gottesbeweise ist, etwa dann garkeinen Beweis haben können?
(Inwiefern »hat« der Satz des Pythagoras einen Beweis?)
Hier kommen wir der Sache vielleicht schon näher. Taddel hatte auf die alltägliche Verwendung des Wortes Beweis abgestellt. Da tritt Beweis auf z. B. in der Form: »Gibt es einen Beweis dafür, dass Wulff gelogen hat?« »Endlich, mit Fossilienfund XY ist der Beweis dafür gefunden, dass der Mensch vom Affen abstammt!« usw.
Es handelt sich nicht um mathematische, logische, philosophische Beweise.
Wenn ich jemandem sage »Kuck mal, ich hab hier nen Gottesbeweis«, erwartet er normalerweise handfeste Tatsachen, z. B. ein Dokument, das mit »Gott« unterschrieben ist, Filmaufnahmen von Gott oder sowas. Philosophische 'Spielereien' nachzuvollziehen ist in der Regel nicht sein Interesse. Vor allem wird er sowas auch nicht als überzeugungskräftigen »Beweis« ansehen. Es nutzt in diesem Zusammenhang nichts, dass ich von einem Beweis überzeugt bin, wenn’s mein Gegenüber nicht juckt.
Darum ging’s.
ChrisCross hat geschrieben:Darf ich nicht mehr durch logishce Schlüsse beweisen?
Es ging mir nicht darum, dir vorzuschreiben, was du darfst und was du nicht darfst. Du kannst es gern versuchen, Atheisten mit logischen Schlüssen zum Glauben zu bringen. Ich möchte dir eigentlich sogar raten, das mal zu tun. Geh z. B. mal zu den Brights und lege ihnen deine Gottesbeweise dar. Das ist wahrscheinlich lehrreich. Allerdings bin ich der festen Überzeugung, dass das in den allermeisten Fällen völlig zwecklos ist. Schließlich redest du nicht mit fest verdrahteten Maschinen, sondern mit Menschen.
(Daneben – aber das spielt hier eine untergeordnete Rolle – glaube ich tatsächlich, dass die Gottesbeweise, die ich kenne [z. B. Organisation des Lebens, unbewegter Beweger], keineswegs die Existenz des christlichen Gottes beweisen; denn sie setzen Annahmen voraus, die vielfach nicht geteilt werden.)
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«