Anzahl der Dogmen

Allgemein Katholisches.
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fritzi77
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Anzahl der Dogmen

Beitrag von fritzi77 »

Beim letzten Lehrbrief von Theologie im Fernkurs (Lehrende und lernende Kirche) stellten wir uns die Frage, wieviele Dogmen es gibt und wie diese heißen. :kratz:

Mir fielen dabei nur drei ein: unbeflecke Empfängnis Mariens, Jungfrauengeburt, Dreienigkeit...

Vielen Dank für Eure Antworten....

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FioreGraz
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Beitrag von FioreGraz »

Eigentlich alle auf einem Konzil (besonders ökumenischen Konzil) ausgesprochenen und rezipierten Glaubensätze.

Dat wären mal schnell Trinität, Def. Gottheit Vater, Def. Gottheit Sohn, (Christologie), Def. Gottheit Geist, Maria Gottesgebärerin, Ikonen, (Verbot der Laieninvestitur), Transsubstantiation, Filioque, Unfehlbarkeit, Mariendogma

LG
Fiore

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Juergen
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Re: Anzahl der Dogmen

Beitrag von Juergen »

fritzi77 hat geschrieben:Beim letzten Lehrbrief von Theologie im Fernkurs (Lehrende und lernende Kirche) stellten wir uns die Frage, wieviele Dogmen es gibt und wie diese heißen. :kratz:
Das ist eine gern genommene "Fangfrage"?

Darauf gibt es drei Antworten, die alle - je nach Sichtweise - "richtig" sind:

1) Es gibt ein Dogma
2) Es gibt unendlich viele Dogmen
3) Eine Zahl dazwischen


Zur Erklärung
Die Wahrheit ist bei Gott nur eine, also gibt es nur ein Dogma (1); in der Welt jedoch vervielfältigt sich diese Wahrheit unbegrenzt und ins Unendliche (2); doch nur ein Teil dieser Menge ist lehrmäßig verankert (3).

:)

Fazit: Streite nicht mit Theologen, die schaffen es, Dir drei unterschiedliche sich widerstreitende Antworten zu geben und behaupten dann noch jede dieser Antworten sei richtig. ;)
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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roncalli
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Beitrag von roncalli »

Der Katholische Erwachsenenkatechismus I hat geschrieben:"Man muß die Dogmen wägen und nicht zählen! Vor allem müssen die einzelnen Dogmen als Entfaltung oder Absicherung des einen und im Grunde einzigen - weil alles umfassenden - Inhalts des Glaubens verstanden werden: Gottes Heil in Jesus Christus. Dies ist das eine Dogma in den vielen Dogmen, das eine Wort in den vielen Worten der dogmatischen Überlieferung. Muß also ein katholischer Christ alle Dogmen kennen, und muß er, wenn er sie kennt, auch alle glauben? Darauf ist schlicht zu antworten: Wer so glaubt wie Abraham, wer in der Nachfolge Jesu seinen Weg geht, und wer dies in und mit der ganzen Gemeinschaft der Glaubenden tut, der glaubt nicht nur einen Teil, sondern einschlußweise den ganzen Glauben, der nicht eine äußere Summe einzelner Sätze, sondern ein Ganzes darstellt, das die einzelnen Sätze nur auslegen und absichern." (S. 57f)

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Fritzi hat geschrieben:»… wieviele Dogmen es gibt«
Gegenfrage: Wieviele Kirchen gibt es eigentlich?
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

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fritzi77
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Beitrag von fritzi77 »

Zunächst mal vielen Dank für Eure Antworten. :kiss:
Wir sind im Kurs deshalb auf diese Frage gekommen, weil im Lehrbrief stand: Jeder Katholik sollte alle Dogmen kennen, oder so ähnlich. Ich werde die genaue Textstelle nachliefern, da ich sie momentan nicht finde. :kratz:

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roncalli
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Beitrag von roncalli »

Die sechs Grundwahrheiten, die Katholiken früher (in Schule und Christenlehre) auswendig lernen mussten:
1. Es ist ein Gott.
2. Gott ist ein gerechter Richter, der das Gute belohnt und das Böse bestraft.
3. In Gott sind drei Personen: der Vater, der Sohn und der Heilige Geist.
4. Die zweite göttlich Person ist Mensch geworden, damit er uns am Kreuz erlöse und ewig selig mache.
5. Die Seele des Menschen ist unsterblich.
6. Ohne die Gnade Gottes können wir nicht selig werden.
Leider fehlte in dieser Aufzählung die Auferstehung!
Zuletzt geändert von roncalli am Montag 25. Oktober 2004, 20:50, insgesamt 2-mal geändert.

Petra
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Beitrag von Petra »

Ralf hat mal kurz zitiert aus „Grundriss der Dogmatik“ von Ludwig Ott (8. Aufl. 1980)

A. Die Lehre von Gott dem Einen der Wesenheit nach

1. Gott, unser Schöpfer und Herr, kann aus den geschaffenen Dingen durch das natürliche Licht der Vernunft mit Sicherheit erkannt werden.
2. Das Dasein Gottes ist nicht bloß Gegenstand der natürlichen Vernunfterkenntnis, sondern auch Gegenstand des übernatürlichen Glaubens.
3. Gottes Wesen ist für den Menschen unbegreiflich.
4. Die Seligen des Himmels besitzen eine unmittelbare, intuitive Erkenntnis des göttlichen Wesens.
5. Die unmittelbare Gottanschauung übersteigt das natürliche Erkenntnisvermögen der menschlichen Seele, ist also übernatürlich.
6. Um Gott wirklich unmittelbar zu schauen, bedarf die Seele des Glorienlichtes.
7. Gottes Wesen ist auch für die Seligen des Himmels unbegreiflich.
8. Die göttlichen Eigenschaften sind sowohl mit der göttlichen Wesenheit als auch unter sich real identisch.
9. Gott ist absolut vollkommen.
10. Gott ist in jeder Vollkommenheit absolut unendlich.
11. Gott ist absolut einfach.
12. Es gibt nur einen einzigen Gott.
13. Der eine Gott ist im ontologischen Sinn wahrer Gott.
14. Gott besitzt eine unendliche Erkenntniskraft.
15. Gott ist die absolute ontologische Güte in sich und in Beziehung zu anderen.
16. Gott ist absolut unveränderlich.
17. Gott ist ewig.
18. Gott ist unermesslich und absolut raumlos.
19. Gott ist im geschaffenen Raum überall gegenwärtig.
20. Das Erkennen Gottes ist unendlich.
21. Gott erkennt alles bloß Mögliche.
22. Gott erkennt alles Wirklcihe in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.
23. Gott sieht in der scientia visionis auch die zukünftigen freien Handlungen der vernünftigen Geschöpfe mit unfehlbarer Gewissheit voraus.
24. Das Wollen Gottes ist unendlich.
25. Gott will und liebt sich selbst mit Notwendigkeit, die außergöttlichen Dinge hingegen mit Freiheit.
26. Gott ist allmächtig.
27. Gott ist der Herr des Himmels und der Erde.
28. Gott ist unendlich gerecht.
29. Gott ist unendlich barmherzig.
30. Gott ist absolut wahrhaftig.
31. Gott ist absolut treu.
32. Gott ist die absolute sittliche Güte oder Heiligkeit.
33. Gott ist die absolute wohlwollende Güte
34. In Gott sind drei Personen, der Vater, der Sohn und der Hl. Geist. Jede der drei Personen besitzt numerisch dieselbe göttliche Wesenheit.
35. Es gibt in Gott zwei innergöttliche Hervorgänge.
36. Subjekt der innergöttlichen Hervorgänge (im aktiven und passiven Sinn) sind die göttlichen Personen, nicht die göttliche Natur.
37. Die zweite göttliche Person geht aus der ersten durch Zeugung hervor und verhält sich deshalb zu ihr wie der Sohn zum Vater.
38. Der Hl. Geist geht aus dem Vater und dem Sohn als einem einzigen Prinzip durch eine einzige Hauchung hervor.
39. Der Hl. Geist geht nicht durch Zeugung hervor.
40. Die Relationen in Gott sind mit der göttlichen Wesenheit real identisch.
41. In Gott ist alles eins, soweit nicht ein Gegensatz der Relation vorhanden ist.
42. Die drei göttlichen Personen sind ineinander.
43. Alle Tätigkeiten nach außen sind den drei Personen gemeinsam.


Die Lehre von Gott dem Schöpfer


44. Alles, was existiert, wurde seiner ganzen Substanz nach von Gott aus nichts hervorgebracht.
45. Gott wurde durch seine Güte bewogen, die Welt frei zu erschaffen.
46. Die Welt wurde zur Verherrlichung Gottes erschaffen.
47. Die drei göttlichen Personen sind ein einziges, gemeinsames Prinzip der Schöpfung.
48. Gott hat frei von äußerem Zwang und innerer Nötigung die Welt erschaffen.
49. Gott hat die Welt gut erschaffen.
50. Die Welt hat einen zeitlichen Anfang genommen.
51. Gott hat die Welt allein geschaffen.
52. Gott erhält alles Geschaffene im Dasein.
53. Gott schützt und leitet durch seine Vorsehung alles Geschaffene.
54. Der erste Mensch wurde von Gott erschaffen.
55. Der Mensch besteht aus zwei Wesensbestandteilen, einem materiellen Leib und einer geistigen Seele.
56. Die vernünftige Seele ist unmittelbar die Wesensform des Leibes.
57. Jeder Mensch besitzt eine individuelle unsterbliche Seele.
58. Gott hat dem Menschen ein übernatürliches Endziel gesetzt.
59. Die Stammeltern waren vor dem Sündenfall mit der heiligmachenden Gnade ausgestattet.
60. Die Stammeltern sündigten durch Übertretung des göttlichen Prüfgebotes schwer.
61. Die Stammeltern verloren durch die Sünde die heiligmachende Gnade und zogen sich den Zorn und Unwillen Gottes zu.
62. Die Stammeltern verfielen dem Tod und der Herrschaft des Teufels.
63. Die Sünde Adams ist durch Abstammung, nicht durch Nachahmung auf alle seine Nachkommen übergegangen.
64. Die Erbsünde wird durch natürliche Zeugung fortgepflanzt.
65. Im Stand der Erbsünde ist der Mensch der heiligmachenden Gnade und ihrer Gefolgschaft sowie der präternaturalen Integritätsgaben beraubt.
66. Die Seelen, die im Stande der Erbsünde aus dem Leben scheiden, sind von der beseligenden Anschauung Gottes ausgeschlossen.
67. Gott erschuf am Anfang der Zeit geistige Wesen (Engel) aus nichts.
68. Die Natur der Engel ist geistig.
69. Die bösen Geister (Dämonen) wurden von Gott gut erschaffen; sie wurden durch ihre eigene Schuld böse.
70. Die sekundäre Aufgabe der guten Engel ist der Schutz der Menschen und die Sorge für ihr Heil.
71. Der Teufel besitzt auf Grund der Sünde Adams eine gewisse Herrschaft über die Menschen.

Die Lehre von der Person des Erlösers


72. Jesus Christus ist wahrer Gott und wesenhafter Gottessohn.
73. Christus hat einen wirklichen Leib, nicht einen Scheinleib angenommen.
74. Christus hat nicht bloß einen leib, sondern auch eine vernünftige Seele angenommen.
75. Christua wurde aus einer Adamstochter, der Jungfrau Maria, wahrhaft gezeugt und geboren.
76. Die göttliche und die menschliche Natur sind in Christus hypostatisch, d.h. in der Einheit der Person, miteinander verbunden.
77. Die beiden Naturen Christi bestehen nach der Vereinigung ohne Verwandlung und Vermischung in ihrer Eigenart unversehrt fort.
78. Jede der beiden Naturen in Christus besitzt einen eigenen physischen Willen und eine eigene physische Wirkungsweise.
79. Die hypostatische Vereinigung der menschlichen Natur Christi mit dem göttlichen Logos erfolgte im Augenblick der Empfängnis.
80. Die hypostatische Vereinigung wird nie aufhören.
81. Der Akt der hypostatischen Union wurde von den drei göttlichen Personen gemeinsam bewirkt.
82. Die zweite göttliche Person ist allein Mensch geworden.
83. Jesus Christus ist auch als Mensch der natürliche Sohn Gottes.
84. Der Gottmensch Jesus Christus ist mit einem einzigen Kult, und zwar mit dem Gott allein zukommenden absoluten latreutischen Kult, zu verehren.
85. Die göttlichen und menschlichen Prädikate Christi sind dem einen fleischgewordenen Logos zuzuteilen.
86. Christus war frei von jeder Sünde, sowohl von der Erbsünde als auch von jeder persönlichen Sünde.
87. Die menschliche Natur Christi war körperlichen Leiden unterworfen.


Die Lehre vom Werk des Erlösers


88. Der Sohn Gottes ist Mensch geworden, um die Menschen zu erlösen.
89. Der gefallene Mensch kann sich nicht selbst erlösen.
90. Christus ist den Menschen Gesetzgeber und Richter.
91. Der Gottmensch Jesus Christus ist Hoherpriester.
92. Christus hat sich am Kreuz als wahres und eigentliches Opfer Gott dargebracht.
93. Christus hat uns durch seinen Opfertod am Kreuze losgekauft und mit Gott versöhnt.
94. Christus hat durch sein Leiden und Sterben Lohn von Gott verdient.
95. Nach dem Tode stieg Christus mit der vom Leib getrennten Seele in die Unterwelt hinab.
96. Am dritten Tage nach seinem Tode stand Christus glorreich von den Toten auf.
97. Christus fuhr mit Leib und Seele in den Himmel auf und sitzt nun zur Rechten des Vaters.


Die Lehre von der Mutter des Erlösers


98. Maria ist wahrhaft Gottesmutter.
99. Maria wurde ohne Makel der Erbsünde empfangen.
100. Maria war Jungfrau vor, in und nach der Geburt.
101. Maria empfing ohne Mitwirkung eines Mannes vom Hl. Geist.
102. Maria gebar ohne Verletzung ihrer jungfräulichen Unversehrtheit.
Ich erlaube mir als Verständnishilfe ein Zitat aus dem Buch: „Die nähere Bestimmung, worin die jungfräuliche Unversehrtheit in der Geburt nach der physiologischen Seite besteht, gehört nicht zum Glauben der Kirche. Nach den Aussagen des kirchlichen Lehramtes und nach den Zeugnissen der Tradition ist jedoch daran festzuhalten, dass die Jungfräulichkeit in der Geburt von der Jungfräulichkeit in der Empfängnis verschieden ist und als ein neues Moment zu ihr hinzukommt.“
103. Maria lebte auch nach der Geburt Jesu jungfräulich.
104. Maria wurde mit Leib und Sele in den Himmel aufgenommen.

Die Lehre von der Gnade


105. Es gibt eine übernatürliche Einwirkung Gottes auf die Seelenkräfte, die der freien Willensentscheidung vorangeht.
106. Es gibt eine übernatürliche Einwirkung Gottes auf die Seelenkräfte, die mit der freien Willensentscheidung zeitlich zusammenfällt.
107. Zu jedem Heilsakt ist die innere übernatürliche Gnade Gottes (gratia elevans) absolut notwendig.
108. Zum Anfang des Glaubens und des Heiles ist die innere übernatürliche Gnade absolut notwendig.
109. Der Gerechtfertigte kann ohne besondere Hilfe Gottes nicht in der empfangenen Gerechtigkeit bis ans Ende verharren.
110. Der Gerechtfertigte ist ohne besonderes Gnadenprivileg Gottes nicht imstande, das ganze Leben hindurch alle Sünden, auch die lässlichen, zu meiden.
111. Der Mensch kann auch im gefallenen Zustand mit seiner natürlichen Erkenntniskraft religiöse und sittliche Wahrheiten erkennen.
112. Zur Verrichtung einer sittlich guten Handlung ist die heiligmachende Gnade nicht erforderlich.
113. Die Gnade kann durch natürliche Werke weder de condigno noch de congruo verdient werden.
114. Gott gibt allen gerechten hinreichende Gnade (gratia proxime vel remote sufficiens) zur Beobachtung der göttlichen Gebote.
115. Gott hat durch seinen ewigen Willensratschluss bestimmte Menschen zur ewigen Seligkeit vorherbestimmt.
116. Gott hat durch seinen ewigen Willensratschluss bestimmte Menschen wegen ihrer vorhergesehenen Sünden zur ewigen Verwerfung vorherbestimmt.
Hinweis aus dem Buch: Nach der Lehre der Kirche gibt es eine b e d i n g t e positive Reprobation, d. h. sie erfolgt mit Rücksicht auf vorausgesehene zukünftige Missverdienste (post et propter praevisa demerita). Die Bedingtheit der positiven Reprobation ist gefordert durch die Allgemeinheit des göttlichen Heilswillens. Diese schließt aus, dass Gott von vorneherein die Verdammung bestimmter Menschen will
117. Der menschliche Wille bleibt unter dem Einfluss der wirksamen Gnade frei. Die Gnade ist nicht unwiderstehlich.
118. Es gibt eine Gnade, die wahrhaft hinreichend ist und doch unwirksam bleibt (gratia vere et mere sufficiens).
119. Der Sünder kann und muss sich mit Hlfe der aktuellen Gnade auf den Empfang der Rechtfertigung vorbereiten.
120. Ohne Glauben ist die Rechtfertigung eines Erwachsenen nicht möglich.
121. Zum Glauben müssen noch weitere Dispositionsakte hinzukommen.
122. Die heiligmachende Gnade heiligt die Seele.
123. Die heiligmachende Gnade macht den Gerechten zu einem Freund Gottes.
124. Die heiligmachende Gnade macht den Gerechten zu einem Kind Gottes und verleiht ihm ein Anrecht auf das Erbe des Himmels.
125. Die heiligmachende Gnade macht den Gerechten zu einem Tempel des Hl. Geistes.
126. Mit der heiligmachenden Gnade werden die drei göttlichen oder theologischen Tugenden des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe eingegossen.
127. Mit der heiligmachenden Gnade werden auch die moralischen Tugenden eingegossen.
128. Ohne besondere göttliche Offenbarung kann niemand mit Glaubensgewissheit wissen, ob er sich im Stande der Gnade befindet.
129. Das Maß der empfangenen Rechtfertigungsgnade ist nicht bei allen Gerechten gleich.
130. Die empfangene Gnade kann durch gute Werke vermehrt werden.
131. Die Rechtfertigungsgnade ist verlierbar und wird durch jede schwere Sünde verloren.
132. Der Gerechte erwirbt sich durch seine guten Werke wahrhaft Anspruch auf übernatürlichen Lohn von seiten Gottes.
133. Der Gerechtfertigte verdient sich durch seine guten Werke die Vermehrung der heiligmachenden Gnade, das ewige Leben und die Vermehrung der Himmelsglorie.

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Edi
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Beitrag von Edi »

Zwischenfrage: Wo kann man dieses Buch von Ott, das mir schon einmal empfohlen wurde, heute noch erstehen?

Anastasis

Beitrag von Anastasis »

Edi hat geschrieben:Zwischenfrage: Wo kann man dieses Buch von Ott, das mir schon einmal empfohlen wurde, heute noch erstehen?
Antiqurisch unter http://zvab.com oder http://sfb.at (beides Adressen, die man sich merken sollte, wenn man hin und wieder vergriffene Bücher sucht). Unter sfb findet sich ein "Schnäppchen" für unter 20 Euro, sonst fangen die Angebote für den Ott so um die 40 Euro an.

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Dogmatica specialis continuata hat geschrieben:134. Ott ist im ontischen Sinne der unendlich Schweigsame schlechthin.
135. Ott ist habituell der unendlich Geschwätzige.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

Petra
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Beitrag von Petra »

Hat Herr Ott diese Aufstellung verfasst? Ich dachte, das wäre offiziell die Sammlung der Glaubenswahrheiten? :kratz:

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Pelikan
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Beitrag von Pelikan »

Eine unfehlbare Liste der unfehlbaren Aussagen? Das wäre nun wahrhaftig der Stein der Weisen! Aber selbst dann bliebe die Frage, wie ein fehlbarer Rezipient sie verstünde. Wahrheit einzuzäunen ist nicht gerade leicht.

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Ich wollte vor allem sagen: Wer diese Liste auch nur andeutungsweise als Katechismuswissen verstünde, der wäre gewaltig auf dem Holzweg. Wozu die Liste dennoch taugen mag, darüber läßt sich trefflich streiten.
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roncalli
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Beitrag von roncalli »

Wenn man schon eine Art "Dogmensammlung" wünscht, rate ich zu:

Josef Neuner/Heinrich Ross, Der Glaube der Kirche in den Urkunden der Lehrverkündigung, 8. Auflage, Pustet-verlag 1971.
Gibt vermutlich auch neuer Ausgaben.
Lehren, die "de fide" sind, also deren Gegenteil mit Anathema belegt ist, werden extra gekennzeichnet.

Unübertroffen, für Theologen unentbehrlich, aber um einiges dicker als das obige Werk, ist natürlich:
Heinrich Denzinger, Enchiridion Symbolorum , viel Auflagen. (Bitte neuere wählen!)

Micha

Beitrag von Micha »

roncalli hat geschrieben:Unübertroffen, für Theologen unentbehrlich, aber um einiges dicker als das obige Werk, ist natürlich:
Heinrich Denzinger, Enchiridion Symbolorum , viel Auflagen. (Bitte neuere wählen!)
Dann doch gleich den Denzinger-Hünermann, bitte!

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Nö. :P
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

Micha

Beitrag von Micha »

Dochdoch. :mrgreen:

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