Mein Kommentar zum Memorandum:
Grabesruhe, weil die letzten Hoffnungen zunichte gemacht wurden, kann es erst recht nicht sein.
Wenn ihr keine andere Hoffnung habt...
Im vergangenen Jahr sind so viele Christen wie nie zuvor aus der katholischen Kirche ausgezogen; sie haben der Kirchenleitung ihre Gefolgschaft gekündigt oder haben ihr Glaubensleben privatisiert, um es vor der Institution zu schützen.
Glaubentreue Katholiken müssen sich mancherorts die gleiche Frage stellen (auch wenn sie das Wort "Institution" nicht verwenden würden).
Sie hat den Auftrag, den befreienden und liebenden Gott Jesu Christi allen Menschen zu verkünden. Das kann sie nur, wenn sie selbst ein Ort und eine glaubwürdige Zeugin der Freiheitsbotschaft des Evangeliums ist.
Hier wird der Kardinalirrtum der vorgeblichen Gottesgelehrten sichtbar, wie er sich in dem Schlachtruf "Frohbotschaft statt Drohbrotschaft" verdichtet findet.
die Freiheit der Menschen als Geschöpfe Gottes anzuerkennen und zu fördern.
Als gefallene Schöpfung sind wir gar nicht frei, sondern in Todes- und Sündenbanden. Als Kinder Gottes sind wir berufen zur Freiheit. Aber welchen Begriff von Freiheit habt ihr?
Die Orientierung an der biblischen Freiheitsbotschaft schließt ein differenziertes Verhältnis zur modernen Gesellschaft ein: In mancher Hinsicht ist sie der Kirche voraus, wenn es um die Anerkennung von Freiheit, Mündigkeit und Verantwortung der Einzelnen geht; davon kann die Kirche lernen, wie schon das Zweite Vatikanische Konzil betont hat. In anderer Hinsicht ist Kritik aus dem Geist des Evangeliums an dieser Gesellschaft unabdingbar, etwa wo Menschen nur nach ihrer Leistung beurteilt werden, wo wechselseitige Solidarität unter die Räder kommt oder die Würde des Menschen missachtet wird.
In jedem Fall aber gilt: Die Freiheitsbotschaft des Evangeliums bildet den Maßstab für eine glaubwürdige Kirche, für ihr Handeln und ihre Sozialgestalt.
Reduktion und Verzerrung des Evangelium zu einer Diesseitsbotschaft; - das Elaborat der "anthropozentrischen Wende" und der "politischen Theologie".
[Liturgie:] Ausdrucksformen der Gegenwart
Was könnten (angemessene) Ausdrucksformen der Gegenwart in der Liturgie sein? Hat jemand eine Idee?