Sünde kein Thema mehr in der Seelsorge

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ad-fontes
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Re: Sünde kein Thema mehr in der Seelsorge

Beitrag von ad-fontes »

Marion hat geschrieben:
Gamaliel hat geschrieben:2. Zur Frage der Vorbedingungen für den Taufempfang (siehe Seite 679,mitte ["Die Notwendigkeit einer Disposition..."]):
http://www.archive.org/stream/lehrbuchd ... 8/mode/2up
Für Kinder bedarf es nur des Glaubensbekenntnisses, ... jenes legen die Paten ab.

Heißt das, wenn ungläubige Paten ihr Kind taufen lassen und das Glaubensbekenntnis nur wie einen Vers ablesen, aber nicht glauben was sie da vortragen, daß die nötige Intention für eine gültige Taufe nicht da ist?
Die nötige Intention geht vom Spender, nicht vom Paten aus.

Aber die Frage hat schon was für sich.
Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)

Filius Custodis
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Re: Sünde kein Thema mehr in der Seelsorge

Beitrag von Filius Custodis »

Bei uns jedenfalls bürgert es sich immer mehr ein, dass der Pfarrer im Taufgespräch verlangt, dass für den vorgesehenen Taufpaten vom Taufpfarramt desselben ein Zeugnis verlangt wird, dass er 1. katholisch ist und 2. auch einigermaßen praktiziert.
Taufpfarramt ? Ich war seit meiner Taufe in 10 verschiedenen Kirchengemeinden wohnhaft, darunter auch solchen, die heute auf Grund Neuordnung pastoraler Räume gar nicht mehr existieren.
Wie soll mir das Taufpfarramt bescheinigen, was ich praktiziere ?

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pierre10
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Re: Sünde kein Thema mehr in der Seelsorge

Beitrag von pierre10 »

Faszinierend finde ich es immer wieder, wie in Deutschland auch der Glaube "organisiert" und reglementiert wird. Vieles findet sich hier im Forum. Mit einer der Gründe, warum ich seit 52 Jahren in Frankreich lebe. Obwohl hier im Elsass......na ja die teutonischen Wurzeln sind immer mal wieder erkennbar.

Kleines Beispiel dazu:
in fast allen Ländern der Welt ist die Finanzierung der Religionen und deren Mitarbeiter Sache der Kirche, Kirchensteuer gibt es nicht. Aber hier im Elsass setzte nach Ende der "deutschen Zeit" 1945 die Kirche durch, dass die Gehälter der Priester vom französischen Staat übernommen werden... :) :) :) :)

Und mir scheint,dass Franzosen nicht weniger gläubig und praktizierend sind als Deutsche.

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Kai
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Re: Sünde kein Thema mehr in der Seelsorge

Beitrag von Kai »

Bei mir rennst Du offene Türen ein.

In letzter Zeit gefällt mir die Idee der Abschaffung der Kirchensteuer. Und zwar nicht, um Steuern zu sparen, sondern weil ich mir davon längerfristig eine spirituelle Stärkung der Kirche in Deutschland erhoffe.

(Wir sind übrigens off topic.)
"We have feminized the Church so much that it is not attractive to men."
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cantus planus
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Re: Sünde kein Thema mehr in der Seelsorge

Beitrag von cantus planus »

Ich befürchte nur, dass der Bischof von Regensburg mit seiner Argumentation einen echten Geniestreich geliefert hat. Wenn die Regelung eingeführt wird, dass man auf dem Pfarramt seinen Austritt erklären muss, und dieses die Tatsache dann den weltlichen Behörden meldet, gibt es auch aus theologischer Sicht nichts mehr zu deuteln.

Ich sage es ungern, aber aus der Sache wäre kein Entkommen ohne deklarierten und damit gültig festgestellten Glaubensabfall mehr möglich. Die Kirchensteuer wäre wohl auf ewig gerettet.
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pierre10
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Re: Sünde kein Thema mehr in der Seelsorge

Beitrag von pierre10 »

Wen kann man als gläubigen, katholischen Christen bezeichnen? Was muss er/sie tun, wie leben, um diese Bezeichnung zu erfüllen?

geht es nur um Kirchgang, oder Taufe oder.......????

Pierre
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Marion
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Re: Sünde kein Thema mehr in der Seelsorge

Beitrag von Marion »

pierre10 hat geschrieben:Wen kann man als gläubigen, katholischen Christen bezeichnen? Was muss er/sie tun, wie leben, um diese Bezeichnung zu erfüllen?

geht es nur um Kirchgang, oder Taufe oder.......????

Pierre
Er muss der Katholischen Kirche (die mit dem Papst als Oberhaupt!) angehören und alles glauben was die Kirche zum Glauben vorlegt. Ohne Taufe geht es nicht. Wie er lebt und ob er die Kirche oft oder nie besucht hat nichts damit zu tun.
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cantus planus
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Re: Sünde kein Thema mehr in der Seelsorge

Beitrag von cantus planus »

Marion hat geschrieben:Wie er lebt und ob er die Kirche oft oder nie besucht hat nichts damit zu tun.
Einspruch!
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obsculta
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Re: Sünde kein Thema mehr in der Seelsorge

Beitrag von obsculta »

Marion hat geschrieben:
pierre10 hat geschrieben:Wen kann man als gläubigen, katholischen Christen bezeichnen? Was muss er/sie tun, wie leben, um diese Bezeichnung zu erfüllen?

geht es nur um Kirchgang, oder Taufe oder.......????

Pierre
Er muss der Katholischen Kirche (die mit dem Papst als Oberhaupt!) angehören und alles glauben was die Kirche zum Glauben vorlegt. Ohne Taufe geht es nicht. Wie er lebt und ob er die Kirche oft oder nie besucht hat nichts damit zu tun.

Quark!

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Marion
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Re: Sünde kein Thema mehr in der Seelsorge

Beitrag von Marion »

Interessante Beiträge :D
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Petra
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Re: Sünde kein Thema mehr in der Seelsorge

Beitrag von Petra »

Marion hat geschrieben:
pierre10 hat geschrieben:Wen kann man als gläubigen, katholischen Christen bezeichnen? Was muss er/sie tun, wie leben, um diese Bezeichnung zu erfüllen?

geht es nur um Kirchgang, oder Taufe oder.......????

Pierre
Er muss der Katholischen Kirche (die mit dem Papst als Oberhaupt!) angehören und alles glauben was die Kirche zum Glauben vorlegt. Ohne Taufe geht es nicht. Wie er lebt und ob er die Kirche oft oder nie besucht hat nichts damit zu tun.
Dein Beitrag ist auch interessant, liebe Marion. Ich hätte nicht so geantwortet. Besonders das "er muss alles glauben, was die Kirche zum Glauben vorlegt". Das hieße ja, jeder Katholik wäre verpflichtet, sich umfassend darüber zu informieren oder aber blind allem zuzustimmen, damit er noch als Katholik gelten kann. So viel kann nicht von jedem verlangt werden. Viele Menschen haben schwerere Prüfungen im Alltag zu bestehen, als sich alle Dogmen anzueignen.

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Marion
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Re: Sünde kein Thema mehr in der Seelsorge

Beitrag von Marion »

Petra hat geschrieben:Besonders das "er muss alles glauben, was die Kirche zum Glauben vorlegt". Das hieße ja, jeder Katholik wäre verpflichtet, sich umfassend darüber zu informieren oder aber blind allem zuzustimmen, damit er noch als Katholik gelten kann. So viel kann nicht von jedem verlangt werden.
Es wird schon verlangt, daß wir uns bemühen den Glauben kennenzulernen.

Ich weiß ich habe es sehr kurz gesagt, ausführlicher ist es so:
Ein gläubiger Katholik muss alles was ihm von der Kirche vorgelegt wird und was er auch so rauskriegt was die Kirche zu glauben vorlegt glauben. Wenn er etwas nicht erfährt wird er dadurch natürlich nicht ein ungläubiger Katholik (auch wenn der Glaube unvollständig ist) , sondern erst wenn er etwas erfährt was er zu glauben hat aber nicht glauben will oder auch nicht kann, also den ganzen Glauben nicht annimmt. Erst dann ist es kein gläubiger Katholik mehr.

Um was ging es dir Cantus? Ich wartete eigentlich auf eine Erklärung von dir :blinker:
Mit nem Nein oder quatsch fang wohl weder ich was an noch Pierre noch sonst irgendeiner
Meinst du ein Verstockter, ein Todsünder, einer der nicht in die Kirche gehen mag weil er zu faul, ein exkommunizierter ... ist oder oder oder, kann kein gläubiger Katholik sein?
Zuletzt geändert von Marion am Montag 11. Oktober 2010, 23:45, insgesamt 1-mal geändert.
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cantus planus
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Re: Sünde kein Thema mehr in der Seelsorge

Beitrag von cantus planus »

Marion hat geschrieben:Um was ging es dir Cantus? Ich wartete eigentlich auf eine Erklärung von dir :blinker:
Meinst du ein Verstockter, ein Todsünder, einer der nicht in die Kirche gehen mag weil er zu faul, ein exkommunizierter ... ist oder oder oder, kann kein gläubiger Katholik sein?
Ich bestreite die Aussage, "wie er lebt und ob er die Kirche oft oder nie besucht hat nichts damit zu tun." Das ist ja bereits ein Widerspruch zu der Tatsache, alles zu glauben, was die Kirche zu glauben vorlegt, bzw. regelmäßig die Sakramente zu empfangen.
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obsculta
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Re: Sünde kein Thema mehr in der Seelsorge

Beitrag von obsculta »

Wie er lebt und ob er die Kirche oft oder nie besucht hat nichts damit zu tun
Das ist nicht katholisch.

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Marion
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Re: Sünde kein Thema mehr in der Seelsorge

Beitrag von Marion »

cantus planus hat geschrieben:
Marion hat geschrieben:Um was ging es dir Cantus? Ich wartete eigentlich auf eine Erklärung von dir :blinker:
Meinst du ein Verstockter, ein Todsünder, einer der nicht in die Kirche gehen mag weil er zu faul, ein exkommunizierter ... ist oder oder oder, kann kein gläubiger Katholik sein?
Ich bestreite die Aussage, "wie er lebt und ob er die Kirche oft oder nie besucht hat nichts damit zu tun." Das ist ja bereits ein Widerspruch zu der Tatsache, alles zu glauben, was die Kirche zu glauben vorlegt, bzw. regelmäßig die Sakramente zu empfangen.
Man kann ja glauben, daß man die Sakramente empfangen soll. Das ist aber nicht unbedingt erforderlich das man das auch tut, wenn man es glaubt. Man kann nämlich irgendwie verstockt oder sonst ein Problem haben, das einen davon abhält. Irgend ne Gnade die da gerade fehlt ...
Oder würdest du jemanden der z.B nur einmal im Monat zur Kirche geht nicht mehr Gläubigen Katholiken nennen?
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cantus planus
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Re: Sünde kein Thema mehr in der Seelsorge

Beitrag von cantus planus »

Marion hat geschrieben:Oder würdest du jemanden der z.B nur einmal im Monat zur Kirche geht nicht mehr Gläubigen Katholiken nennen?
Doch. Natürlich. Einmal im Jahr reicht ja. Mehr schadet aber nicht. :breitgrins:
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Marion
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Re: Sünde kein Thema mehr in der Seelsorge

Beitrag von Marion »

obsculta hat geschrieben:
Wie er lebt und ob er die Kirche oft oder nie besucht hat nichts damit zu tun
Das ist nicht katholisch.
Natürlich sollen wir uns anstrengen alle Gebote zu halten und auch mindestens jeden Sonntag zur Messe gehen, regelmäßig beichten, Nächstenliebe praktizieren, viel beten, viel arbeiten, ...

Aber wenn es einer nicht tut ist er wenn er glaubt (also nichts von der Lehre der Kirche als unwahr ablehnt) und getauft ist ein katholischer Gläubiger. Er hat dann halt mehr Sünden auf dem Rücken und weniger Gnaden und sein ewiges Heil ist viel gefährdeter. Aber Katholisch ist und glauben tut er auch.


Was würdest du Pierre auf seine Frage denn antworten?
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ad_hoc
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Re: Sünde kein Thema mehr in der Seelsorge

Beitrag von ad_hoc »

cantus planus hat geschrieben:Ich befürchte nur, dass der Bischof von Regensburg mit seiner Argumentation einen echten Geniestreich geliefert hat. Wenn die Regelung eingeführt wird, dass man auf dem Pfarramt seinen Austritt erklären muss, und dieses die Tatsache dann den weltlichen Behörden meldet, gibt es auch aus theologischer Sicht nichts mehr zu deuteln.

Ich sage es ungern, aber aus der Sache wäre kein Entkommen ohne deklarierten und damit gültig festgestellten Glaubensabfall mehr möglich. Die Kirchensteuer wäre wohl auf ewig gerettet.
Aber wieso denn?
Was passiert auf dem Pfarramt, wenn ein Katholik sagt, er tritt aus dem staatlichen Kirchensteuereintreibungsverfahren aus, da er aus Gewissensgründen seinen Obolus in gleicher Höhe zweckbestimmt oder besser gleich direkt an den Vatikan entrichten möchte, im Übrigen sich aber weiterhin als Katholik innerhalb der römisch-katholischen Kirche betrachtet, und somit aus dieser nicht austreten werde.
Schließlich ist die Unterwerfung zur staatlich eingetriebenen Kirchensteuer kein Glaubenskriterium.

Gruß, ad_hoc
quidquid cognoscitur, ad modum cognoscentis cognoscitur (n. Thomas v. Aquin)

Filius Custodis
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Re: Sünde kein Thema mehr in der Seelsorge

Beitrag von Filius Custodis »

"er muss alles glauben, was die Kirche zum Glauben vorlegt".

Aber das höchstens im Kreuzgang !!

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William S
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Re: Sünde kein Thema mehr in der Seelsorge

Beitrag von William S »

pierre10 hat geschrieben:
Bei uns jedenfalls bürgert es sich immer mehr ein, dass der Pfarrer im Taufgespräch verlangt, dass für den vorgesehenen Taufpaten vom Taufpfarramt desselben ein Zeugnis verlangt wird, dass er 1. katholisch ist und 2. auch einigermaßen praktiziert.
Faszinierend finde ich es immer wieder, wie in Deutschland auch der Glaube "organisiert" und reglementiert wird.
Vielleicht interessiert es Euch wie es hier in den USA geht. Von einem Bistum zum Nächsten kann es ja natürlich etwas anders vorkommen, aber in der Regel muss man ein Zeugnis vom eigenen Pfarramt vorlegen, das bestätigt, dass man getauft und gefirmt wurde, in der Pfarrei wohnhaft oder als dort praktizierend eingeschrieben ist, und dass man den katholischen Glauben "lebt", was soll heißen, dass man regelmäßig in der Kirche erscheint bzw. man dem Pfarrer bekannt ist, und dass man etwas zur finanziellen Unterstutzüng der Pfarrei getan hat.

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Sempre
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Re: Sünde kein Thema mehr in der Seelsorge

Beitrag von Sempre »

Filius Custodis hat geschrieben:
er muss alles glauben, was die Kirche zum Glauben vorlegt
Aber das höchstens im Kreuzgang !!
Nein, das hat mit dem Kreuzgang nichts zu tun. Ein gläubiger Katholik ist schon dem Wortsinn nach einer, der den Glauben der Kirche teilt und bekennt. Und falls Zweifel bzgl. `welche Kirche' bestehen: Katholiken, das sind die da, die mit dem Papst und so.

Richtig ist wohl, dass viele, die Wert darauf legen, zur Kirche zu gehören, deren Haupt, Jesus Christus, vom Papst in Rom vertreten wird, gar nicht den Glauben derselben Kirche teilen. Das sind dann Ungläubige, verdorrte Zweige am lebendigen Baum.

Gruß
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Niemals sei gesagt es werde je zugelassen, daß ein zum Leben prädestinierter Mensch sein Leben ohne das Sakrament des Mittlers beendet. (St. Augustin, Gegen Julian, V-4)

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pierre10
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Re: Sünde kein Thema mehr in der Seelsorge

Beitrag von pierre10 »

Spannend Eure Kommentare, aber wenn es so stimmt, kann es eigentlich nicht viele Katholiken geben...... die alles glauben was die Kirche vorschreibt!!

Und wie ist es bei den Protestanten? Brauchen die nichts zu glauben?

Pierre, lächelnd nachdenklich
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Filius Custodis
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Re: Sünde kein Thema mehr in der Seelsorge

Beitrag von Filius Custodis »

pierre10 hat geschrieben:Spannend Eure Kommentare, aber wenn es so stimmt, kann es eigentlich nicht viele Katholiken geben...... die alles glauben was die Kirche vorschreibt!!

Und wie ist es bei den Protestanten? Brauchen die nichts zu glauben?

Pierre, lächelnd nachdenklich
Es scheint mir ein wesentlicher Teil der Daseinsberechtigung socher "katholischer Foren" zu sein, dass dort Leute Ihre eigene (Schein-) Heiligkeit auf den Leuchter stellen können, um im gleichen Atemzug anderen jede Katholizität, am besten jegliche christliche Gesinnung absprechen zu können, nur weil die nicht so intensiv, so stark, so oft etc.

Ca 80 % aller Beitrge beschäftigen sich jedenfalls ausschliesslich damit.
Die Bezeichnung "verdorrter Zweig" zählt da noch zu einer eher höflichen Wortwahl, das habe ich auch schon ganz anders vernommen.

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Re: Sünde kein Thema mehr in der Seelsorge

Beitrag von ad_hoc »

Ja. Und dann kommt so einer wie Du dahergelaufen der uns die Masken von den Gesichtern reißt und unsere Scheinheiligkeit offenlegt.
Gut, dass Du wenigstens zu denjenigen 20% gehörst, die dies beurteilen können und als das bezeichnen, was wir Deiner Meinung nach und der Deinesgleichen wohl sind, verdorrte Zweige nämlich.
Da sollte man dieses Forum doch sogleich schließen oder noch besser, Dir und den 20 % mit der "wahren" Erkenntnis Geschlagenen überlassen.

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cantus planus
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Re: Sünde kein Thema mehr in der Seelsorge

Beitrag von cantus planus »

Ich warte immer darauf, dass jene ihre Erkenntisse den anderen mitteilen, auf dass sie sich bekehren können. :breitgrins:
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Re: Sünde kein Thema mehr in der Seelsorge

Beitrag von Raphaela »

pierre10 hat geschrieben:Spannend Eure Kommentare, aber wenn es so stimmt, kann es eigentlich nicht viele Katholiken geben...... die alles glauben was die Kirche vorschreibt!!

Pierre, lächelnd nachdenklich
Mir hat mal eine altkatholische Frau, die in der röm-katholischen Kirche mitarbeitet folgendes gesagt: "Von dem, was die römisch-katholischen Leute so alles sagen und glauben, sind sie eigentlich altkatholisch."

:breitgrins:
Ich bin gerne katholisch, mit Leib und Seele!

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Re: Sünde kein Thema mehr in der Seelsorge

Beitrag von lifestylekatholik »

pierre10 hat geschrieben:Spannend Eure Kommentare, aber wenn es so stimmt, kann es eigentlich nicht viele Katholiken geben...... die alles glauben was die Kirche vorschreibt!!
(Ein Rufzeichen hätte vielleicht auch genügt.)

»Glaube« heißt »Vertrauen«, gegründet auf die glaubwürdigen Zeugnisse. Ich vertraue darauf, dass Christus, Gott Sohn, die Apostel ausgesandt und die apostolische Kirche gegründet und der Leitung von Gott Heiligem Geist anvertraut hat. Ich vertraue der Kirche, und darauf, dass durch die Kirche Gott spricht, der eine Gott in drei Personen, der gesagt hat, wer euch hört, hört mich, et cognoscunt me meæ.

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»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«

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Re: Sünde kein Thema mehr in der Seelsorge

Beitrag von ad-fontes »

Petra hat geschrieben:
Marion hat geschrieben:
pierre10 hat geschrieben:Wen kann man als gläubigen, katholischen Christen bezeichnen? Was muss er/sie tun, wie leben, um diese Bezeichnung zu erfüllen?

geht es nur um Kirchgang, oder Taufe oder.......????

Pierre
Er muss der Katholischen Kirche (die mit dem Papst als Oberhaupt!) angehören und alles glauben was die Kirche zum Glauben vorlegt. Ohne Taufe geht es nicht. Wie er lebt und ob er die Kirche oft oder nie besucht hat nichts damit zu tun.
Dein Beitrag ist auch interessant, liebe Marion. Ich hätte nicht so geantwortet. Besonders das "er muss alles glauben, was die Kirche zum Glauben vorlegt". Das hieße ja, jeder Katholik wäre verpflichtet, sich umfassend darüber zu informieren oder aber blind allem zuzustimmen, damit er noch als Katholik gelten kann. So viel kann nicht von jedem verlangt werden. Viele Menschen haben schwerere Prüfungen im Alltag zu bestehen, als sich alle Dogmen anzueignen.
Das ist auch richtig, Petra. Das gläubige Vertrauen in das Lehramt "suppliert" die Nichtkenntnis, wenn ich das so sagen darf.
Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)

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Re: Sünde kein Thema mehr in der Seelsorge

Beitrag von ad-fontes »

Filius Custodis hat geschrieben:
"er muss alles glauben, was die Kirche zum Glauben vorlegt".

Aber das höchstens im Kreuzgang !!
Hier besteht noch nicht einmal Einigkeit darüber, was die Kirche vorlegt, ja nicht einmal was und wo die Kirche ist.. :pfeif:
Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)

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Re: Sünde kein Thema mehr in der Seelsorge

Beitrag von cantus planus »

ad-fontes hat geschrieben:
Filius Custodis hat geschrieben:
"er muss alles glauben, was die Kirche zum Glauben vorlegt".

Aber das höchstens im Kreuzgang !!
Hier besteht noch nicht einmal Einigkeit darüber, was die Kirche vorlegt, ja nicht einmal was und wo die Kirche ist.. :pfeif:
Das macht nichts. Es reicht, wenn das römische Lehramt das festlegt.
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Re: Sünde kein Thema mehr in der Seelsorge

Beitrag von ad-fontes »

Raphaela hat geschrieben:
pierre10 hat geschrieben:Spannend Eure Kommentare, aber wenn es so stimmt, kann es eigentlich nicht viele Katholiken geben...... die alles glauben was die Kirche vorschreibt!!

Pierre, lächelnd nachdenklich
Mir hat mal eine altkatholische Frau, die in der röm-katholischen Kirche mitarbeitet folgendes gesagt: "Von dem, was die römisch-katholischen Leute so alles sagen und glauben, sind sie eigentlich altkatholisch."

:breitgrins:
Ja, das ist so ein Insider. Interessiert einen gewöhnlichen Katholik aber genausowenig wie die Lehre seiner Kirche.
Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)

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Re: Sünde kein Thema mehr in der Seelsorge

Beitrag von pierre10 »

lifestylekatholik hat geschrieben:»Glaube« heißt »Vertrauen«, gegründet auf die glaubwürdigen Zeugnisse. Ich vertraue darauf, dass Christus, Gott Sohn, die Apostel ausgesandt und die apostolische Kirche gegründet und der Leitung von Gott Heiligem Geist anvertraut hat. Ich vertraue der Kirche, und darauf, dass durch die Kirche Gott spricht, der eine Gott in drei Personen, der gesagt hat, wer euch hört, hört mich, et cognoscunt me meæ.

Where’s the problem?
Na ja Die Kirche wird vom "Personal" vertreten,und da gibt es ja gerade in letzter Zeit einige Problemfälle.

Glauben, das klingt irgendwie nach "kritiklos alles annehmen" was man (wer?) sagt. Und vielleicht ist genau das in unserer Zeit nicht mehr so ganz zeitgemäß, wo bei sich die Frage stellt, ob eine Religion, ein Glaube zeitgemäß sein kann, sein soll.

Pierre, der es sich nicht gerade leicht macht
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