"Den Weg der Erneuerung weiter gehen"

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Gamaliel
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Re: "Den Weg der Erneuerung weiter gehen"

Beitrag von Gamaliel »

Berolinensis hat geschrieben:Ich hoffe doch sehr, daß Eminenz die "Meinungsfreiheit" nicht auf die Frauenweihe bezieht, da diese "Frage" ja bekanntlich vom Lehramt endgültig geklärt ist. Diese Formulierung ist - um es ganz vorsichtig zu sagen - mißverständlich :roll:
Da bist Du freilich einem sehr vorkonziliarem Denken verhaftet. ;)

Wer im theologischen Betrieb up to date ist, weiß längst um die Geschichtlichkeit der Wahrheit und das heißt um ihre Relativität. Endgültig geklärt (im Sinne von Dogmen oder endgültig vorgelegten Sätzen [c. 751]) ist da gar nichts mehr, höchstens in einem synchronen Verständnis.

Ich denke daher, daß wir bei Kardinal Schönborn weiterhin mit "tollen" Aussagen rechnen dürfen. :/

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cantus planus
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Re: "Den Weg der Erneuerung weiter gehen"

Beitrag von cantus planus »

Berolinensis hat geschrieben:Inzwischen habe ich schon jedes Mal Angst, wenn Card. Schönborn sich äußert.
Da kann man ihn wohl als würdigen Nachfolger Kardinal Lehmanns bezeichnen. :roll:
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Debora
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Re: "Den Weg der Erneuerung weiter gehen"

Beitrag von Debora »

Ich denke daher, daß wir bei Kardinal Schönborn weiterhin mit "tollen" Aussagen rechnen dürfen. :/
Das glaube ich auch, bei ihm weiß man nie wo man dran ist, an einem Tag blsaphemische Messe mit Fladenbrot und Co und am nächsten Tag Pontifikalvesper mit allem drum und dran.
Meiner Meinung nach ist unser Kardinal innerlich gespalten, und man muss für ihn beten
Die Eucharistie ist das tägliche Brot, das wir als Heilmittel gegen die tägliche Schwachheit brauchen. Hl. Augustinus

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Christiane
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Re: "Den Weg der Erneuerung weiter gehen"

Beitrag von Christiane »

Berolinensis hat geschrieben:Inzwischen habe ich schon jedes Mal Angst, wenn Card. Schönborn sich äußert.
Die Aufhebung des Pflichtzölibats wäre für die Weltpriester sicher eine Erleichterung, hatte Iby gemeint und gleichzeitig auch die Priesterweihe für Frauen für überlegenswert befunden. [...] "Ich bin froh in einer Kirche zu leben, in der es Rede- und Meinungsfreiheit gibt", sagte Schönborn nun zu Ibys Vorstoß, auch wenn "nicht unbedingt" alle die Lösungsansätze teilen würden.
Ich hoffe doch sehr, daß Eminenz die "Meinungsfreiheit" nicht auf die Frauenweihe bezieht, da diese "Frage" ja bekanntlich vom Lehramt endgültig geklärt ist. Diese Formulierung ist - um es ganz vorsichtig zu sagen - mißverständlich :roll:
Eins muss man dem Kardinal ja lassen. Er versteht es hier wunderbar, sich so zu äußern, dass man alles Mögliche hineininterpretieren, ihn aber nicht wirklich festnageln kann. Er wäre sicher ein hervorragender Politiker. :pfeif:
"Die Demokratie feiert den Kult der Menschheit auf einer Pyramide von Schädeln." - Nicolás Gómez Dávila

"Gott kann machen, dass eine Communio entsteht zwischen dem Idiot und dem Arschloch." (Ausspruch auf einem NK-Gemeinschaftstag)

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Linus
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Re: "Den Weg der Erneuerung weiter gehen"

Beitrag von Linus »

Christiane hat geschrieben:
Berolinensis hat geschrieben:Inzwischen habe ich schon jedes Mal Angst, wenn Card. Schönborn sich äußert.
Die Aufhebung des Pflichtzölibats wäre für die Weltpriester sicher eine Erleichterung, hatte Iby gemeint und gleichzeitig auch die Priesterweihe für Frauen für überlegenswert befunden. [...] "Ich bin froh in einer Kirche zu leben, in der es Rede- und Meinungsfreiheit gibt", sagte Schönborn nun zu Ibys Vorstoß, auch wenn "nicht unbedingt" alle die Lösungsansätze teilen würden.
Ich hoffe doch sehr, daß Eminenz die "Meinungsfreiheit" nicht auf die Frauenweihe bezieht, da diese "Frage" ja bekanntlich vom Lehramt endgültig geklärt ist. Diese Formulierung ist - um es ganz vorsichtig zu sagen - mißverständlich :roll:
Eins muss man dem Kardinal ja lassen. Er versteht es hier wunderbar, sich so zu äußern, dass man alles Mögliche hineininterpretieren, ihn aber nicht wirklich festnageln kann. Er wäre sicher ein hervorragender Politiker. :pfeif:
Wäre?
Ist. Wie viele seines Standes (des geburtlichen und des geweihten)
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Berolinensis
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Re: "Den Weg der Erneuerung weiter gehen"

Beitrag von Berolinensis »

cantus planus hat geschrieben:
Berolinensis hat geschrieben:Inzwischen habe ich schon jedes Mal Angst, wenn Card. Schönborn sich äußert.
Da kann man ihn wohl als würdigen Nachfolger Kardinal Lehmanns bezeichnen. :roll:
Das fällt nun auch international auf:

Der meistgelesene katholische blog Spaniens: http://www.intereconomia.com/blog/cigue ... l-bochorno ("Der peinliche Kardinal")

Der italienische Vaticanista Paolo Rodari: http://www.paolorodari.com/21/5/16/i ... mi-morali/

Und hier aus der englischsprachigen blogosphere: http://www.sanctepater.com/21/5/card ... ncern.html

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overkott
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Re: "Den Weg der Erneuerung weiter gehen"

Beitrag von overkott »

Vertrauen wir ihn der Fürbitte des hl. Bonaventuras an.

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holzi
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Re: "Den Weg der Erneuerung weiter gehen"

Beitrag von holzi »

overkott hat geschrieben:Vertrauen wir ihn der Fürbitte des hl. Bonaventuras an.
Der Ärmste! Das hat nun doch nicht verdient! :bedrippelt:

civilisation
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Re: "Den Weg der Erneuerung weiter gehen"

Beitrag von civilisation »

Wenn das alles so kommt, wie sich diverse Herrschaften der "Amtskirche" vorstellen ...


Der Kirche Klagelied


Trauert mit mir, meine Kinder, denn die Menschen entstellen mein Antlitz! Sie überschütten mich mit Staub, Alltagslumpen sind mein Kleid.
Die mich ehren sollten, entehren mich.
Ihre Königin stoßen sie auf den feilen Markt
und verkleiden mich — dem Auge des Pöbels zur Weide und seiner Frechheit zum Dienst.
Meine Weisheit wechseln sie um in blecherne Münzen als Steuer und Mietzins für ihren Götzen, die Zeit!
Die Schönheit meiner Liebe verachten sie —
sie höhnen der staunenden Ehrfurcht, die sie verlernt.
Mit frevlem Mut beschwatzen sie meine Lehren und stellen in Frage, was die Ewigkeit gebietet.
Mit Trotz stellen sie sich hin,
die Frucht meines Schoßes zu empfangen.
Das Knien haben sie verschmäht.
Was die Sterne künden, die Lichter der großen Wahrheit vermelden, verplaudern sie in fader Runde.
Vergangen ist Einweihung.
Ahnungslos lassen sie die Geschlechter vorbeiziehn am Strome des Lebens, der meinem Geiste entquillt, der angefüllt — mit Seinem Geiste!
Blind geworden sind meine Wächter.
Narren lassen sie sich vom Vater der Lüge.
Von Nichts-Sagenden lassen sie sich trösten.
Kurz nur ist ihr Schrecken vor Greuel und Mord ringsum.
Denen, die im Stich gelassen, sind Maß und Gesetz erloschen.
Mord breitet sich aus.
Verstummt ist der Propheten Ruf.
Die Wenigen noch,
die den Mund auftun,
schnell werden sie verdächtigt.
Eine Blockmauer haben sie gezogen vor der Wucht ihrer Stimme.
Die Menge soll von Propheten nichts hören.
Öde liegt das Land, das einst ich gesegnet. Wehe, meine Kinder!
Wehe, wenn Wende nicht naht!"
So klagt die Kirche, die heilige Braut des Erlösers. Sie klagt im Namen der unerfüllten Sehnsucht vieler.
Sie klagt im Angesicht des großen Erbarmens.
Stimmen wir in ihr Klagen ein, meine Freunde, voll unbändigen Vertrauens, unverzagt, sieghaft und unbeirrbar gegen jede irdische Aussicht!
Wende wird kommen!

civilisation
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Re: "Den Weg der Erneuerung weiter gehen"

Beitrag von civilisation »

Jetzt auch ein "kleiner" Aufstand in Köln?

„Man muss sich dem stellen“
Der Kölner Diözesanrat fordert eine Diskussion über den Zölibat

http://www.domradio.de/aktuell/64349/ma ... ellen.html
„Im Kontext der Missbrauchsfälle ist eine gesellschaftliche Debatte entstanden, die alte und neue Anfragen an den Zölibat und die kirchliche Sexualmoral auf die Tagesordnung setzt“, erklärte die Vertretung der Laien in der Erzdiözese bereits am Dienstag in Köln. Aber auch unabhängig von der Missbrauchsdebatte müsse man sich dieser Diskussion stellen und sie in den kirchlichen Gremien führen.
Ich verstehe eigentlich nicht, was die "Diskussion um eine Lebensform" sowie "neue Anfragen an die kirchliche Sexualmoral" in den Gremien zu suchen hat.

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cantus planus
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Re: "Den Weg der Erneuerung weiter gehen"

Beitrag von cantus planus »

Der Kölner Diözesanrat scheint seit längerer Zeit außer Rand und Band. Womit meine alte Forderung, derlei Räte ersatzlos abzuschaffen, aktuell bleibt.
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cantus planus
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Re: "Den Weg der Erneuerung weiter gehen"

Beitrag von cantus planus »

Klartext von Weihbischof Laun: http://www.kath.net/detail.php?id=2683 :daumen-rauf:
Mir fällt auch jenes Mädchen ein, das mir schrieb: „Die Kirche wird nur von denen beschimpft, die sie am wenigsten kennen. Die wirklichen Katholiken haben ja kaum etwas oder nichts auszusetzen! Aber diese „Besserwisser“ wollen sich nichts erklären lassen, und verunreinigen nur unser Heiligtum!“ Mir scheint: Ohne eine neue dankbare Liebe zur Kirche, wird es kein wirkliches Zusammenfinden derer, die heute wie 2 Kirchen in der Kirche einander gegenüberstehen, geben können!
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Maurus
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Re: "Den Weg der Erneuerung weiter gehen"

Beitrag von Maurus »

civilisation hat geschrieben:Jetzt auch ein "kleiner" Aufstand in Köln?

„Man muss sich dem stellen“
Der Kölner Diözesanrat fordert eine Diskussion über den Zölibat
Wenn das, was sich allerorten abspielt keine Diskussion über den Zölibat ist, was stellen diese Leute sich dann eigentlich unter einer solchen vor? Der Zölibat ist doch seit Jahren und Jahrzehnten beständig in der Diskussion.

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Niels
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Re: "Den Weg der Erneuerung weiter gehen"

Beitrag von Niels »

Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta

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lifestylekatholik
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Re: "Den Weg der Erneuerung weiter gehen"

Beitrag von lifestylekatholik »

Daraus:
NZZ hat geschrieben:Eine schonungslose Aufarbeitung ist erforderlich, denn nur die Wahrheit macht frei (Joh. 8, 31). ... Nulltoleranz gegenüber sexuellem Missbrauch ist daher zu Recht die päpstliche Devise. Dennoch steht die Frage im Raum, wie es innerhalb des klerikalen Milieus zu den gehäuften Übergriffen kommen konnte.
Ich verstehe das nicht. Da schreibt Herr Tück zu Beginn des Absatzes von Wahrheit, um kurz darauf die Mär von den »gehäuften Übergriffen« »innerhalb des klerikalen Milieus« als Faktum hinzustellen.
:vogel:
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«

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Linus
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Re: "Den Weg der Erneuerung weiter gehen"

Beitrag von Linus »

cantus planus hat geschrieben:Klartext von Weihbischof Laun: http://www.kath.net/detail.php?id=2683 :daumen-rauf:
Mir fällt auch jenes Mädchen ein, das mir schrieb: „Die Kirche wird nur von denen beschimpft, die sie am wenigsten kennen. Die wirklichen Katholiken haben ja kaum etwas oder nichts auszusetzen! Aber diese „Besserwisser“ wollen sich nichts erklären lassen, und verunreinigen nur unser Heiligtum!“ Mir scheint: Ohne eine neue dankbare Liebe zur Kirche, wird es kein wirkliches Zusammenfinden derer, die heute wie 2 Kirchen in der Kirche einander gegenüberstehen, geben können!
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Torsten
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Re: "Den Weg der Erneuerung weiter gehen"

Beitrag von Torsten »

Kardinal Schönborn und der Weg der Erneuerung. Man liest recht häufig von Seiner Eminenz. Und häufig widersprüchliches. Nie scheint es dasselbe Fenster, aus dem er sich lehnt.

Wenn ich aus dem Fenster schaue, dann blicke ich auf schöne Brunnen. Links und rechts des Weges liegt jeweils einer, jeder mit seinem eigenem Häuschen. Der Weg führt weiter in eine Stadt, wo Steine in Lob baden. Vor der Stadt sprudelt links des Weges eine Quelle aus dem Fels. Diese wird von einem Wesen behütet, an dem nur vorbeikommt, wer weder Katz noch Maus spielt. Sondern wirklich auf der Suche nach dem Ort ist, wo der Hund begraben liegt.

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phylax
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Re: "Den Weg der Erneuerung weiter gehen"

Beitrag von phylax »

cantus planus hat geschrieben:Der Kölner Diözesanrat scheint seit längerer Zeit außer Rand und Band. Womit meine alte Forderung, derlei Räte ersatzlos abzuschaffen, aktuell bleibt.
Man findet in vielen Gemeinden sowieso kaum noch Interessenten für eine Kandidatur zum PGR, solche, die -wie etwa vor 40
Jahren freiwillig- da hin drängen.
Von Gott kommt mir ein Freudenschein,/ wenn Du mich mit den Augen Dein/ gar freundlich tust anblicken

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Gamaliel
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Re: "Den Weg der Erneuerung weiter gehen"

Beitrag von Gamaliel »

Österreich: Wir sind Ketzer - Wie bastle ich eine Kirche?

"Wir sind Kirche" fordert weitere Schritte

Daraus:
Die "Initiative für eine neue Kirchenverfassung" wurde von der Plattform auf der Kirchenvolks-Konferenz vergangenes Wochenende im Vorarlberger Ort Batschuns erarbeitet und nun vorgestellt.

Eine solche Verfassung müsse sich an den Menschenrechten orientieren, so Hurka. Als "Eckpunkte" nannte er die Prinzipien der Gewaltenteilung, der Subsidiarität, der Repräsentanz, der Mitwirkung sowie das Prinzip der befristeten Amtszeiten, der Rechenschaftspflicht und das Prinzip der Schriftlichkeit.

In der Verfassung soll unter anderem die Bestimmung enthalten sein, dass "Leiter und Leiterinnen auf allen Ebenen kirchlicher Verantwortung (...) durch Wahlen zu ihren Ämtern bestellt" werden. Die Amtszeit soll begrenzt, die Wiederwahl nur einmal möglich sein. Auch die Schaffung von "fairen Verfahren" müsse gewährleistet sein.

[...]

An eine Umsetzung ihrer Vorschläge durch die Kirchenführung glaubt Hurka nicht, daher müsse die Änderung von unten kommen. So könne man etwa zunächst lokal Pfarrverfassungen erarbeiten, aus denen dann Diözesanverfassungen hervorgehen könnten und letztendlich könnte darauf eine Verfassung für die Weltkirche entstehen, so Hurka.

Man müsse jedenfalls den öffentlichen Druck erhöhen, denn: "Die Kirchenleitung handelt nur dann, wenn der öffentliche Druck da ist, das zeigt sich auch jetzt", so Hurka.

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Gamaliel
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Re: "Den Weg der Erneuerung weiter gehen"

Beitrag von Gamaliel »

Bischof Scheuer: Kirchenkrise ist auch eine Chance

Daraus:
Zur Zölibatsdiskussion meinte der Innsbrucker Diözesanbischof, dass Änderungen der Zulassungsbedingungen für das Priesteramt sicher eine "Entkrampfung und Entlastung" für die Kirche mit sich bringen würden. Er könne sich bewährte verheiratete Männer, wie sie die Kirche in den Diakonen bereits habe, durchaus als Priester vorstellen. Ebenso müsste auch das Diakonat für Frauen ein Thema sein. Er wolle diesen Weg aber nicht allein gehen; es brauche die Absprache mit anderen Ortskirchen und der Weltkirche betonte Scheuer.

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Bernado
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Re: "Den Weg der Erneuerung weiter gehen"

Beitrag von Bernado »

Gamaliel hat geschrieben:Bischof Scheuer: Kirchenkrise ist auch eine Chance

Daraus:
Zur Zölibatsdiskussion meinte der Innsbrucker Diözesanbischof, dass Änderungen der Zulassungsbedingungen für das Priesteramt sicher eine "Entkrampfung und Entlastung" für die Kirche mit sich bringen würden. Er könne sich bewährte verheiratete Männer, wie sie die Kirche in den Diakonen bereits habe, durchaus als Priester vorstellen. Ebenso müsste auch das Diakonat für Frauen ein Thema sein. Er wolle diesen Weg aber nicht allein gehen; es brauche die Absprache mit anderen Ortskirchen und der Weltkirche betonte Scheuer.
Ja, die Dinge werden täglich deutlicher. Denn wenn einer sagt, er wolle einen Weg nicht alleine gehen, dann heißt das ja nicht, daß er meint, er könne diesen Weg nicht gehen. Es sollen halt nur genug andere dabei serin, dann kann der Bischof in Rom sich auf den Kopf stellen.

Wo der Weg dann endet, beschreibt kurz und prägnant "Funneman" im Nachbarthread: Bei einer Kirche als Verein mit sozialer Zielsetzung, in der es keine Sakramente, keine Gnade Gottes und letztlich auch keinen Weg zur ewigen Seligkeit mehr braucht. Die perfekt säkularisierte Veranstaltung für die perfekt säkularisierte Gesellschaft.
„DIE SORGE DER PÄPSTE ist es bis zur heutigen Zeit stets gewesen, dass die Kirche Christi der Göttlichen Majestät einen würdigen Kult darbringt.“ Summorum Pontificum 2007 (http://www.summorum-pontificum.de/)

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Gamaliel
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Re: "Den Weg der Erneuerung weiter gehen"

Beitrag von Gamaliel »

Bernado hat geschrieben:Ja, die Dinge werden täglich deutlicher. Denn wenn einer sagt, er wolle einen Weg nicht alleine gehen, dann heißt das ja nicht, daß er meint, er könne diesen Weg nicht gehen. Es sollen halt nur genug andere dabei serin, dann kann der Bischof in Rom sich auf den Kopf stellen.
Zu Deinen Beobachtungen möchte ich noch ergänzen, daß das Kriterium für die Möglichkeit der Umsetzung der angedachten "Reformen" überhaupt nicht mehr Lehramt, Tradition,... Offenbarung ist, sondern lediglich ein (demokratischer) Mehrheitsbeschluß. - Die perfekte self-made Kirche.

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Bernado
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Re: "Den Weg der Erneuerung weiter gehen"

Beitrag von Bernado »

Gamaliel hat geschrieben:
Bernado hat geschrieben:Ja, die Dinge werden täglich deutlicher. Denn wenn einer sagt, er wolle einen Weg nicht alleine gehen, dann heißt das ja nicht, daß er meint, er könne diesen Weg nicht gehen. Es sollen halt nur genug andere dabei serin, dann kann der Bischof in Rom sich auf den Kopf stellen.
Zu Deinen Beobachtungen möchte ich noch ergänzen, daß das Kriterium für die Möglichkeit der Umsetzung der angedachten "Reformen" überhaupt nicht mehr Lehramt, Tradition,... Offenbarung ist, sondern lediglich ein (demokratischer) Mehrheitsbeschluß. - Die perfekte self-made Kirche.
Ja. Und mir ist inzwischen auch noch eingefallen, daß die Aussage, Die Kirche braucht die Laien, aber die Laien brauchen nicht die Kirche, überhaupt nur gedacht werden kann, wenn man die Kirche als demokratischen Verein in der von Dir dargestellten Weise begreift. Wer dagegn auch nur in Erwägung zieht, daß die Kirche das Werk Christi, das Wort Christi, sein leinbhaftiges Weiterwirken in der Welt bedeutet - der sollte eigentlich davor zurückschrecken, zu denken: Die Menschen brauchen die Kirche, brauchen Christus nicht.

Tatsächlich ist es genau umgekehrt richtig: Die Kirche ist zwar zum Heil der Menschen eingerichtet - aber sie "braucht" keine Menschen. Und sie wird weiterbestehen, wenn es die Sorte Menschen, denen die alleinige Aufmerksamkeit von Leuten von F. gilt, längst nicht mehr auf dieser Erde gibt.
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overkott
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Re: "Den Weg der Erneuerung weiter gehen"

Beitrag von overkott »

Der Sommer fängt an. Die Freibadsaison. Wir duschen uns ab, bevor wir ins Becken springen. Wir machen uns sauber, machen uns frisch. So war das auch am Jordan. Johannes tauchte und taufte. Er machte die Herzen sauber und die Seelen frisch. Wie der Hirsch lechzt nach frischem Wasser, kam auch Jesus an den Jordan. Da öffnete sich der Himmel. Jesus sah eine Taube. Das war das Zeichen. Das war der Geist. Das war Gottes Friede. Das war der Anfang. Das war die Erneuerung. Auf diesem Weg gehen wir auch heute noch. Sollen wir gehen. Sollen wir einschwenken. Zu diesem Anfang. Als Jesus auftauchte. Aus dem Jordan. Und der Geist ihn erfüllte.

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cantus planus
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Re: "Den Weg der Erneuerung weiter gehen"

Beitrag von cantus planus »

Langsam kommt das Ziel der Mißbrauchsintrige in Sicht:
Bonn (dpa) - Nach den Missbrauchsfällen in der katholischen Kirche wollen Bischöfe und Laien künftig enger zusammenarbeiten. Im November soll es eine gemeinsame Arbeitstagung mit dem Titel «Der Weg der Kirche in die Zukunft» geben. Das haben die Deutsche Bischofskonferenz und das Zentralkomitee der deutschen Katholiken mitgeteilt. Dabei gehe es um eine Situationsanalyse von Kirche und Gesellschaft, hieß es. Von der Veranstaltung soll vor allem eine Orientierung ausgehen.
Die Einführung der protestantischen Synodal-Struktur steht wohl unmittelbar bevor.
Mich überkommt das nackte Grauen! :panisch:
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Re: "Den Weg der Erneuerung weiter gehen"

Beitrag von cantus planus »

Auf die Dokumentation der Ergebnisse dieses Treffens bin ich schon jetzt gespannt. Ich werde sie sehr gründlich lesen,...

Auf diesem Hintergrund bleibt dieser Artikel interessant: http://www.faz.net/s/Rub79FAD9952A1B487 ... ntent.html

ZdK und der unsägliche Bischof Fürst Hand in Hand.
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Niels
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Re: "Den Weg der Erneuerung weiter gehen"

Beitrag von Niels »

cantus planus hat geschrieben:Auf die Dokumentation der Ergebnisse dieses Treffens bin ich schon jetzt gespannt. Ich werde sie sehr gründlich lesen,...
Dito. :ja:
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Re: "Den Weg der Erneuerung weiter gehen"

Beitrag von Bernado »

cantus planus hat geschrieben:Die Einführung der protestantischen Synodal-Struktur steht wohl unmittelbar bevor.
Mich überkommt das nackte Grauen! :panisch:
Ja, so wird es wohl kommen - und damit verschwinden die letzten Reste persönlicher Verantwortlichkeit der Bischöfe. Haben sie sich bisher schon stets hinter den "Kollegialentscheidungen" der DBK zu verstecken gewußt, werden sie zukünftig auch noch die Räte vor sich herschieben können. Eigene Positionen und eigenes Handeln sind dann völlig irrelevant.
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Re: "Den Weg der Erneuerung weiter gehen"

Beitrag von cantus planus »

Eine erfreuliche Gegenstimme:
P. Stefan Frey hat geschrieben:Zur Zeit erleben wir ja eine der erschütterndsten Belastungsproben, die die katholische Kirche je zu bestehen hatte. Der augenblicklich tobende Sturm scheint nun tatsächlich die letzten Fassaden zum Zusammensturz zu bringen, nachdem das Gift des Modernismus bereits seit Jahrzehnten im Innern der Kirche die Glaubenssubstanz zerfressen hat.

In seinen unerforschlichen Ratschlüssen hat Gott diese so tiefe Erniedrigung seiner Kirche zugelassen – gewiss als Strafe, aber auch als Mahnruf und Chance zu aufrichtiger Gewissenserforschung und Umkehr. Auch dem naivsten Fortschrittsgläubigen müsste jetzt aufgehen, dass der nachkonziliare Weg der Kirche nicht ins erhoffte Zeitalter eines neuen geistlichen Frühlings, sondern im Gegenteil in den Abgrund der Glaubens- und Sittenlosigkeit führte. Bevor es zu spät ist, müsste dringend eine Rückkehr eingeleitet werden zur Höhe des vollen Glaubens und zur Heiligkeit des christlichen und vor allem des priesterlichen Lebens. Ein solcher Reformeifer wäre das Gebot der Stunde. Allein das Zeugnis der Wahrheit und des heiligen Lebens der Christen wirkt überzeugend und kann der Kirche wieder neue missionarische Ausstrahlungskraft verleihen. Insbesondere die vielgeschmähte Tugend der Keuschheit – in Begleitung von Armut und Gehorsam – muss wieder Anerkennung und Hochschätzung finden. Hier mit gutem Beispiel voranzugehen ist selbstverständlich Aufgabe der Priester und Ordensleute.
:klatschhops:
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Re: "Den Weg der Erneuerung weiter gehen"

Beitrag von Gamaliel »

Pfarrer: Kirchenleitung muss in vielem umdenken

Daraus:
Mittels Telefoninterviews wurden 500 Pfarrer (und damit rund ein Drittel aller Pfarrer) in ganz Österreich zu ihrer Lebens- und Arbeitssituation befragt.
[...]
Das markanteste Ergebnis: Zwischen den sehr loyalen Pfarrern und ihrer Kirchenleitung besteht eine tiefe Dissonanz.
[...]
Rund 80 Prozent der befragten Pfarrer gaben an, die katholische Kirche soll verheiratete Männer zu Priestern weihen, 51 Prozent sind dafür, Frauen zu Priesterinnen zu weihen.
[...]
52 Prozent der Pfarrer sagten, dass sie in wichtigen Fragen anders denken als die Kirchenleitung.
Es gibt in dieser Telefonumfrage aber auch einige eher "positive" Aussagen. Ich habe sie bewußt ausgelassen, da sie nicht zum Threadthema gehören.

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cantus planus
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Re: "Den Weg der Erneuerung weiter gehen"

Beitrag von cantus planus »

Das Ergebnis wird im TV vorgestellt und Christoph Schönborn ist zu Gast. Ich habe mich schon zu Zulehners besten Zeiten, als ich selbst noch in Wien war, immer gewundert, dass jede noch so dämliche Umfrage sofort im TV präsentiert und von hochrangigen Kirchenvertretern kommentiert wird.

Bei allem Ärger, den man in Sachen Deutscher Bischofskonferenz hat: sowas wäre in Deutschland überhaupt nicht möglich.

Wenn die Bischöfe ehrlich sind, ist ihnen auch bewusst, dass weder die Konservativen noch die Liberalen den derzeitigen Kirchenkurs teilen, und dass die Kluft dazwischen immer größer wird. Dass man das seit Jahren ignoriert, ist äußerst bedenklich.
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Re: "Den Weg der Erneuerung weiter gehen"

Beitrag von civilisation »

Auch die sogenannte "Pfarrerinitiative" läßt wieder mal (wann eigentlich nicht?) von sich hören.

Dieser P. Udo Fischer OSB schreibt in seinem Leitartikel zur nächsten Ausgabe seiner "Ja - Die neue Kirchenzeitung":
Dass vom Boden der Wirklichkeit abgehobene römische Prälaten sich in Windeseile zu einer großen Kirchenreform bequemen würden, konnte wohl nicht einmal der Naivste erwarten. ...
Die Arbeit an der Basis macht Pfarrer stark und glaubwürdig. ...
Ein Seemann, der ein Leck im Schiff bemerkt und es allein mit Schweigen zu stopfen versucht, wird von seiner Reederei wohl fristlos entlassen. In Rom nicht, im Gegenteil. Dort sucht man förmlich nach Blinden, Tauben und Stummen.
http://www.ja-kirchenzeitung.at/27/leit.html

Ich halte jetzt dazu lieber mal meinen Schnabel. :ikb_shutup:

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