Neuordnung der Diözesen und der Seelsorge
Re: Neuordnung der Diözesen und der Seelsorge
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Re: Neuordnung der Diözesen und der Seelsorge
Es ist wirklich immer wieder erstaunlich, dass gerade die Bischöfe, die in Fragen der Liturgie und Lehre jeden machen lassen, was er will, in strukturellen Fragen absolut ohne jeglichen Kompromiss regieren.
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Re: Neuordnung der Diözesen und der Seelsorge
So erstaunlich ist das gar nicht. Da geht es halt um Geld.HeGe hat geschrieben:Es ist wirklich immer wieder erstaunlich, dass gerade die Bischöfe, die in Fragen der Liturgie und Lehre jeden machen lassen, was er will, in strukturellen Fragen absolut ohne jeglichen Kompromiss regieren.
Re: Neuordnung der Diözesen und der Seelsorge
Die Strukturveränderungen in Aachen und anderen Bistümern sind ja nichts neues, sondern lange bekannt. Jetzt geht es auch um die Veränderung der formal-rechtlichen Zuständigkeiten und Satzungen. Da muss dann auch Druck gemacht werden, denn in 9 Monaten steht das ja fest.Maurus hat geschrieben:So erstaunlich ist das gar nicht. Da geht es halt um Geld.HeGe hat geschrieben:Es ist wirklich immer wieder erstaunlich, dass gerade die Bischöfe, die in Fragen der Liturgie und Lehre jeden machen lassen, was er will, in strukturellen Fragen absolut ohne jeglichen Kompromiss regieren.
Zum 1. Januar 2010 wird sich für unser Bistum auf der Ebene der „Kirche am Ort“ eine Veränderung ergeben, die unser Bischof Dr. Heinrich Mussinghoff in den vergangenen Jahren an mehreren Stellen deutlich gemacht hat. 10 Jahre nach der Erstellung des Strukturplans für die Kirche am Ort (zum ersten Mal zum 1. April 2000 in Kraft getreten), werden 71 Gemeinschaften der Gemeinden (GdG) für die Pastoral die Grundlage einer zukünftigen Planung sein.
Damit verknüpft ist die Notwendigkeit, in der jeweiligen Gemeinschaft der Gemeinden eine rechtliche Absicherung vorzunehmen. Daher werden zum 1. Januar 2010 in jeder Gemeinschaft der Gemeinden eine einzige fusionierte Pfarrei oder ein Kirchengemeindeverband (KGV), der aus allen Pfarreien der GdG gebildet ist, vorhanden sein müssen.
Insbesondere die Bildung des Kirchengemeindeverbands verlangt einen entsprechenden Zeitvorlauf, so dass der Abschluss des Vertrages zur Bildung des KGV auf der Ebene der GdG bis zu den Sommerferien 2009 getätigt sein muss.
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Re: Neuordnung der Diözesen und der Seelsorge
Druck ist manchmal notwendig. Das Perfide daran ist, dass man in allen deutschen Diözesen so getan hat, als könnten die Gemeinden frei entscheiden, um dann den gerade in Gang gekommenen Prozeß abzuwürgen und eine Entscheidung ex cathedra durchzusetzen.
Es hätte weniger Kollateralschäden gegeben, wenn man gleich klargestellt hätte, dass die Entscheidung alleine bei den Bischöfen liegt. Ferner zeigen sich die Bischöfe nicht im Ansatz kritikfähig. Wir haben ja schon verschiedene Probleme hier aufgezeigt, aber auch solche Fragen werden mit unglaublicher Arroganz abgewimmelt.
(Gerade am letzten Sonntag musste ich mir die Klagen eines Hannoveraner Pfarrers anhören. Gut, dass wir das in Köln schon hinter uns haben...)
Es hätte weniger Kollateralschäden gegeben, wenn man gleich klargestellt hätte, dass die Entscheidung alleine bei den Bischöfen liegt. Ferner zeigen sich die Bischöfe nicht im Ansatz kritikfähig. Wir haben ja schon verschiedene Probleme hier aufgezeigt, aber auch solche Fragen werden mit unglaublicher Arroganz abgewimmelt.
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Re: Neuordnung der Diözesen und der Seelsorge
Da stimme ich dir ganz zu, nur jetzt trifft es eben auch diejenigen, die erfahren, dass da oben nichts ankommt und die oben glauben, sie könnten nach unten durchregieren, auf dem Rücken der Priester.cantus planus hat geschrieben:Druck ist manchmal notwendig. Das Perfide daran ist, dass man in allen deutschen Diözesen so getan hat, als könnten die Gemeinden frei entscheiden, um dann den gerade in Gang gekommenen Prozeß abzuwürgen und eine Entscheidung ex cathedra durchzusetzen.
Es hätte weniger Kollateralschäden gegeben, wenn man gleich klargestellt hätte, dass die Entscheidung alleine bei den Bischöfen liegt. Ferner zeigen sich die Bischöfe nicht im Ansatz kritikfähig. Wir haben ja schon verschiedene Probleme hier aufgezeigt, aber auch solche Fragen werden mit unglaublicher Arroganz abgewimmelt.
(Gerade am letzten Sonntag musste ich mir die Klagen eines Hannoveraner Pfarrers anhören. Gut, dass wir das in Köln schon hinter uns haben...)
Ich sehe das so, dass die Diözesanebene weit weg ist von der Realität und solche Äußerungen, wie sie mein Erzbischof Anfang Januar gemacht hat - "wir machen jetzt 100 Pastoralverbünde und haben dann bis 2030 Ruhe" löste bei uns Heiterkeit aus. Der hat nämlich keine Ahnung.
Diese Erfahrung der Ahnungslosigkeit und des Desinteresses, überhaupt wissen zu wollen, was die Schafe und ihre Unterhirten sehen, führt dazu, dass die Herde macht, was sie will. Muss sie ja, zwangsläufig.
Das ist dann das pastorale Erscheinungsbild von Kirche - jeder macht und glaubt, was er will und man trifft sich zur Eucharistiefeier, die in einer gewissen Ordnung noch statt findet, d.h. üblicherweise Sonntags - aber da kann man sich auch bald nicht mehr darauf verlassen. Ich führe auch schon einen Kalender, es wird überlegt, wie wir Treffpunkte einrichten, an denen wir uns sammeln, um dann der Eucharistiefeier hinter her zu fahren.
Wenn ich mir die Altersstruktur ansehen, dann wird das sehr schnell gehen, bis dann doch die oben merken, dass das Fundament nicht mehr trägt.
Gemeinden, in denen sich die Gottesdienststruktur aufgelöst hat, verlieren sehr schnell ihrer weiteren Gottesdienstbesucher. Damit wird das Gemeindeprinzip zerstört, mit allen Folgen. In diesem Sinne mag mein Erzbischof doch Recht haben: dann ist 2030 Ruhe.
Re: Neuordnung der Diözesen und der Seelsorge
Gute Beurteilung der Sachlage, Aletheia.
Gruß, ad_hoc
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Re: Neuordnung der Diözesen und der Seelsorge
Ich stimme deiner Einschätzung voll und ganz zu, Aletheia. Allerdings kann ich den Bischöfen keine Ahnungslosigkeit oder Weltfremdheit zu Gute halten: sie wissen genau, was sie tun. Kritik gibt es genug, bis in die obersten Etagen hinein, von allen Seiten.
Die Katastrophe ist viel verheerender, wie ich an verschiedenen Stellen schon ausgeführt habe. Die Volkskirche ist aus rein biologischen Gründen in weniger als zwei Jahrzehnten am Ende, Jugend kommt nicht mehr nach, die aktuellen "Reformen" verhindern die Entstehung funktionierender Pfarr-Räume und Berufungen. Die Bischöfe führen die Kirche sehenden Auges in den Abgrund.
Ich habe derzeit keine Hoffnung mehr, dass das noch aufzuhalten ist. Die Zerstörung der Kirche hier ist systematisch. Natürlich wird die Kirche als solche nicht untergehen. Aber Deutschland wird in kurzer Zeit nur noch reines Missionsland sein. (Was aus meiner Sicht gar nicht negativ sein muss. Wenn der gigantische Verwaltungsapparat durch Geldmangel eingeht, und wirklich wieder Kreativität und Improvisation gefragt sind, kann das der Kirche nur gut tun.)
Die Katastrophe ist viel verheerender, wie ich an verschiedenen Stellen schon ausgeführt habe. Die Volkskirche ist aus rein biologischen Gründen in weniger als zwei Jahrzehnten am Ende, Jugend kommt nicht mehr nach, die aktuellen "Reformen" verhindern die Entstehung funktionierender Pfarr-Räume und Berufungen. Die Bischöfe führen die Kirche sehenden Auges in den Abgrund.
Ich habe derzeit keine Hoffnung mehr, dass das noch aufzuhalten ist. Die Zerstörung der Kirche hier ist systematisch. Natürlich wird die Kirche als solche nicht untergehen. Aber Deutschland wird in kurzer Zeit nur noch reines Missionsland sein. (Was aus meiner Sicht gar nicht negativ sein muss. Wenn der gigantische Verwaltungsapparat durch Geldmangel eingeht, und wirklich wieder Kreativität und Improvisation gefragt sind, kann das der Kirche nur gut tun.)
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Re: Neuordnung der Diözesen und der Seelsorge
Das ist wie mit der Politik - es gibt keine Alternative - heißt da der berühmte, schwachsinnige Satz. In Paderborn - also meinem Bischofssitz - sieht die Kirche ja ganz anders aus. Und wenn unser Weihbischof zu seiner Firmreise durch die Gemeinden zieht, dann hat er auch immer volle Kirchen. Es wird zwar immer weniger, aber das fällt noch nicht ganz so auf. Dann fließen ja auch noch die Kirchensteuer-Einnahmen. Die Versäumnisse der letzten zwanzig, dreißig Jahre machen sich eben jetzt bemerkbar.cantus planus hat geschrieben:Ich stimme deiner Einschätzung voll und ganz zu, Aletheia. Allerdings kann ich den Bischöfen keine Ahnungslosigkeit oder Weltfremdheit zu Gute halten: sie wissen genau, was sie tun. Kritik gibt es genug, bis in die obersten Etagen hinein, von allen Seiten.
Der milieubedingte Zusammenhalt verdeckte auch die Oberflächlichkeit des Glaubens bei der Volkskirche. Tradition hieß da auch, das macht man so. Man geht Sonntags zur Kirche, man tut dies, man tut das .... wenn das "man" weg fällt, dann wird sichtbar, dass der christliche Glaube auf Entscheidung beruht. Ich muss entscheiden - für Christus oder für mich - was hat Vorrang. Gemeinschaften, Gruppen, Gewohnheiten und auch Gebote, nehmen mir das ab und erleichtern auch die Entscheidung und damit die Orientierung. Aber wenn das wegfällt und ich auf mich selbst gestellt bin - dann gilt mein persönliche Entscheidung.Die Katastrophe ist viel verheerender, wie ich an verschiedenen Stellen schon ausgeführt habe. Die Volkskirche ist aus rein biologischen Gründen in weniger als zwei Jahrzehnten am Ende, Jugend kommt nicht mehr nach, die aktuellen "Reformen" verhindern die Entstehung funktionierender Pfarr-Räume und Berufungen. Die Bischöfe führen die Kirche sehenden Auges in den Abgrund.
Deshalb fand ich den Beitrag von Cantalamessa so hilfreich - Gewissen und Lehramt - mein eigener Kompass und das gemeinschaftliche Navigationsgerät.
Allerdings muss vorher beides auf Christus geeicht sein - d.h. die Grundeinstellung muss erkannt werden. Und da gibt es vieles in der Kirche, was Kompass und Navigationsgerät irritiert bzw. stört. Aber das war schon immer so - Jesus hat ja schon gesagt "Lasst euch nicht verwirren".
Dann ist es erforderlich, dass man sich nach dem Licht richtet "Glaubt an Gott und glaubt an mich" - um aus der Verwirrung herauszukommen.
Das ist doch keine Drohung - Missionsland. Das Problem liegt doch daran, dass du glaubst, die Mission wäre irgendwo und irgendwann abgeschlossen. Das ist wohl eine immerwährende Aufgabe. Und zwar innerhalb und außerhalb der Kirche.Ich habe derzeit keine Hoffnung mehr, dass das noch aufzuhalten ist. Die Zerstörung der Kirche hier ist systematisch. Natürlich wird die Kirche als solche nicht untergehen. Aber Deutschland wird in kurzer Zeit nur noch reines Missionsland sein.
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Re: Neuordnung der Diözesen und der Seelsorge
Kritik an Fortbildungssituation: http://www.kreuz.net/article.927.html
Priester beklagen, dass Angebote für jene Mitbrüder fehlen, die demnächst große Pfarrverbände lenken müssen. Allgemein wird eine... gewisse Lehramtsferne attestiert.
Priester beklagen, dass Angebote für jene Mitbrüder fehlen, die demnächst große Pfarrverbände lenken müssen. Allgemein wird eine... gewisse Lehramtsferne attestiert.
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Re: Neuordnung der Diözesen und der Seelsorge
Noch problematischer finde ich, dass statt ordentlicher Katechesen sich mit Eifer auf solche Sachen gestürzt wird:cantus planus hat geschrieben:Kritik an Fortbildungssituation: http://www.kreuz.net/article.927.html
Priester beklagen, dass Angebote für jene Mitbrüder fehlen, die demnächst große Pfarrverbände lenken müssen. Allgemein wird eine... gewisse Lehramtsferne attestiert.
http://www.eo-bamberg.de/eob/dcms/sites ... m_id=62137
Unter dem Motto „Warum der alte Glaube neu geboren werden muss“ wollen engagierte Theologen und Laien aus unserem Landkreis an vier verschiedenen Orten (die meisten davon nicht-kirchlich) offene Gespräche anbieten über Gott und die Welt, Spiritualität, die Kirche und das Leben. Nach einer kurzen Einführung soll viel Zeit zum Gespräch in Kleingruppen sein. Dabei wird es keine Denkverbote geben.
Der Herr ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln.
Nec laudibus, nec timore
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Neuordnung in Essen?
http://www.bistum-essen.de/start/news-d ... 94f596c8Die Aufgaben des Bischöflichen Offizialates Essen werden ab dem 1. Mai 29 vom Erzbischöflichen Offizialat Köln übernommen. Diese Entscheidung der Apostolischen Signatur, des höchsten Gerichts der Römischen Kurie, welches auch die Aufsicht über die Organisation der Rechtsprechung in den Bistümern der Weltkirche führt, gab Diözesanadministrator Weihbischof Franz Vorrath am Dienstag, 28. April, in Essen bekannt.
(...) Der frühere Essener Bischof Dr. Felix Genn hatte sich bereits im vergangenen Jahr für eine Ausdehnung der Zuständigkeit des Erzbischöflichen Offizialtes auf das Ruhrbistum ausgesprochen, weil er für die Nachfolge des Essener Offizials, Domkapitular Dr. Rainer Alfs, keinen Priester freistellen konnte.
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Re: Neuordnung der Diözesen und der Seelsorge
Der Anfang vom Ende des Ruhrbistums? Offenbar zwingt die finanzielle Situation hie und da doch noch zur Vernunft.
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Re: Neuordnung der Diözesen und der Seelsorge
Ich bin zwar kein Profi im kanonischen Prozessrecht, frage mich aber gerade, wie den jetzt der Instanzenzug aussieht. Das Offizialat der Metropolie ist doch normalerweise zweite Instanz.
...bis nach allem Kampf und Streit wir dich schaun in Ewigkeit!
Re: Neuordnung der Diözesen und der Seelsorge
Das ist kein Problem, nur ein Frage der Delegation.ar26 hat geschrieben:Ich bin zwar kein Profi im kanonischen Prozessrecht, frage mich aber gerade, wie den jetzt der Instanzenzug aussieht. Das Offizialat der Metropolie ist doch normalerweise zweite Instanz.
Normalerweise ist immer Rom die zweite (und dritte) Instanz. Wo es gut organisierte Kirchengerichte gibt (wie in Deutschland), kann die zweite Instanz z. B. an ein Metropolitangericht delegiert werden. Aber auch für das Metropolitangericht selbst gibt es ja eine zweite Instanz, das ist bei uns in der Regel ein benachbartes Metropolitangericht. Vermutlich wird also das schon bisher für Köln als zweite Instanz zuständige Gericht diese Aufgabe auch für Essen wahrnehmen.
Re: Neuordnung der Diözesen und der Seelsorge
Also im Bistum Limburg ist der Offizial irgendwo Pfarrer (der Stadtdekan Johannes zu Eltz/ Wiesbaden ist derzeit Offizial). Ich dachte auch erst, dass das eine Notlösung nach der Demission des zur SPD übergelaufenen ehem. Stadtdekans Roth sei, hörte dann aber, dass dies auch schon in früheren Zeiten Praxis gewesen sei. J. zu Eltz wurde zwar 2001 residierender Domkapitular, ist aber schon seit 1999 Offizial, da war er noch Pfarrer im Westerwald. Ein Pfarrer meinte in einem Gespräch, das zufällig auf diese Causa kam, das wäre kein Problem, der Offizial würde ja nur irgendwelche Schriftstücke unterzeichnen, für alles andere gäbe es ein Büro und natürlich noch die ganzen Diözesanrichter. Mehr wird auch der Kölner Offizial hier ohl nicht machen, weswegen mir die ganze Sache merkwürdig vorkommt. Aber ich habe natürlich keine Kenntnisse von der genaueren Organisation, daher muss das nichts heißen.
Re: Neuordnung in Essen?
Eine weise Entscheidung. Das Kölner Offizialat ist ausgezeichnet bestückt, theologisch rechtgläubig, effizient, sachkundig.Niels hat geschrieben:http://www.bistum-essen.de/start/news-d ... 94f596c8Die Aufgaben des Bischöflichen Offizialates Essen werden ab dem 1. Mai 29 vom Erzbischöflichen Offizialat Köln übernommen. Diese Entscheidung der Apostolischen Signatur, des höchsten Gerichts der Römischen Kurie, welches auch die Aufsicht über die Organisation der Rechtsprechung in den Bistümern der Weltkirche führt, gab Diözesanadministrator Weihbischof Franz Vorrath am Dienstag, 28. April, in Essen bekannt.
(...) Der frühere Essener Bischof Dr. Felix Genn hatte sich bereits im vergangenen Jahr für eine Ausdehnung der Zuständigkeit des Erzbischöflichen Offizialtes auf das Ruhrbistum ausgesprochen, weil er für die Nachfolge des Essener Offizials, Domkapitular Dr. Rainer Alfs, keinen Priester freistellen konnte.
Offizial Assenmacher hätte längst Karriere auf einem Bischofsstuhl gemacht, wenn er nicht so furchtbar deutlich machen würde, was er von seinen karrieregeilen Prälaten-Brüdern denken würden.
Re: Neuordnung der Diözesen und der Seelsorge
Doch, doch, der ist Herr im Haus und weiß sehr gut Bescheid, wer, wo, was tut. Am Offizial geht nichts vorbei.Maurus hat geschrieben: Mehr wird auch der Kölner Offizial hier wohl nicht machen
Re: Neuordnung der Diözesen und der Seelsorge
Kann sein. Vielleicht ist Köln aber auch weit weg.maliems hat geschrieben:Doch, doch, der ist Herr im Haus und weiß sehr gut Bescheid, wer, wo, was tut. Am Offizial geht nichts vorbei.Maurus hat geschrieben: Mehr wird auch der Kölner Offizial hier wohl nicht machen
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Re: Neuordnung der Diözesen und der Seelsorge
ar26 hat geschrieben:Ich bin zwar kein Profi im kanonischen Prozessrecht, frage mich aber gerade, wie den jetzt der Instanzenzug aussieht. Das Offizialat der Metropolie ist doch normalerweise zweite Instanz.
Die zweite Instanz für Köln ist das Offizialat in Münster. Ich gehe davon aus, daß dieses dann auch die Fälle aus Essen in zweiter Instanz entscheiden wird.
Re: Neuordnung der Diözesen und der Seelsorge
Ja, aber der Prozess wird dann ja in Köln geführt und soweit Anwesenheitspflicht ist, zB für Zeugenauassagen uä wwerden diese Personen dann sicher nach Köln eingeladen.Maurus hat geschrieben:Kann sein. Vielleicht ist Köln aber auch weit weg.maliems hat geschrieben:Doch, doch, der ist Herr im Haus und weiß sehr gut Bescheid, wer, wo, was tut. Am Offizial geht nichts vorbei.Maurus hat geschrieben: Mehr wird auch der Kölner Offizial hier wohl nicht machen
Re: Neuordnung der Diözesen und der Seelsorge
falsch, wie ich gerade lese-Essen wird Außenstelle von Köln. OK.
Re: Neuordnung der Diözesen und der Seelsorge
Quelle hat geschrieben:Um fast 50 Prozent schießen die Kosten für die wichtigsten Reformbausteine des neuen Pfarrverwaltungssystems im Bistum Aachen in die Höhe. Auf 3,2 Millionen Euro hatte die Unternehmensberatung Droege & Comp. im Auftrag des Generalvikariats den Betrieb der vier Verwaltungszentren kalkuliert. Im Priesterrat der Diözese wurde jetzt bekannt, dass bis 2011 pro Jahr 4,5 Millionen Euro aufgewendet werden müssen.
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Re: Neuordnung der Diözesen und der Seelsorge
Großartig. Da haben die neuen Strukturen ja in der Tat sehr zum Sparen beigetragen...Niels hat geschrieben:Quelle hat geschrieben:Um fast 50 Prozent schießen die Kosten für die wichtigsten Reformbausteine des neuen Pfarrverwaltungssystems im Bistum Aachen in die Höhe. Auf 3,2 Millionen Euro hatte die Unternehmensberatung Droege & Comp. im Auftrag des Generalvikariats den Betrieb der vier Verwaltungszentren kalkuliert. Im Priesterrat der Diözese wurde jetzt bekannt, dass bis 2011 pro Jahr 4,5 Millionen Euro aufgewendet werden müssen.
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Re: Neuordnung der Diözesen und der Seelsorge
Dieser Effekt ist erklärbar:cantus planus hat geschrieben:Großartig. Da haben die neuen Strukturen ja in der Tat sehr zum Sparen beigetragen...Niels hat geschrieben:Quelle hat geschrieben:Um fast 50 Prozent schießen die Kosten für die wichtigsten Reformbausteine des neuen Pfarrverwaltungssystems im Bistum Aachen in die Höhe. Auf 3,2 Millionen Euro hatte die Unternehmensberatung Droege & Comp. im Auftrag des Generalvikariats den Betrieb der vier Verwaltungszentren kalkuliert. Im Priesterrat der Diözese wurde jetzt bekannt, dass bis 2011 pro Jahr 4,5 Millionen Euro aufgewendet werden müssen.
Je kleiner die Pfarrei, desto weniger spielten die laufenden Kosten (Verwaltung, Reinigung, Mesner, u.s.w.) eine Rolle, da sehr viel von der Gemeinde ehrenamtlich geleistet wurde. Nach der Zusammenlegung und "Kolchosebildung" werden zwar vielleicht ein, zwei Pfarrerstellen "eingespart" aber alles weitere an Verwaltungsstrukturen wird grösser, unpersönlicher und selbstverständlich damit teurer. Ich habe hier schon selbst erlebt, daß sich da (auch aus Frust) selbst bei langjährig treu dienenden Kirchenpflegern und Mesnern eine Art "Dienst nach Vorschrift" Mentalität entwickelt.
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Re: Neuordnung der Diözesen und der Seelsorge
Das ist doch selbstverständlich. Bei staatlichen Strukturen beobachtet man genau dasselbe. Einer unserer Gemeindeangestellten hier hat mir mal erzählt, daß er früher in München in einem Ministerium gearbeitet hat. Nach seinem Wechsel in die Gemeindeverwaltung hier (für ca. 4000 Einwohner zuständig) sei er aus allen Wolken gefallen, daß man da um 1/2 8 Uhr früh zu arbeiten anfangen muß und erst um 16.30 Uhr Schluß ist - in München habe man erst mal bis 9 Uhr die Tageszeitungen in Ruhe durchgelesen und gefrühstückt. Die reine Arbeitszeit habe dort selten höher gelegen als 5 Stunden täglich, in den "Führungsebenen" auch noch deutlich niedriger. Arbeit ist eben nicht immer da, wichtig ist die Präsenzpflicht.cantus planus hat geschrieben:Großartig. Da haben die neuen Strukturen ja in der Tat sehr zum Sparen beigetragen...Niels hat geschrieben:Quelle hat geschrieben:Um fast 50 Prozent schießen die Kosten für die wichtigsten Reformbausteine des neuen Pfarrverwaltungssystems im Bistum Aachen in die Höhe. Auf 3,2 Millionen Euro hatte die Unternehmensberatung Droege & Comp. im Auftrag des Generalvikariats den Betrieb der vier Verwaltungszentren kalkuliert. Im Priesterrat der Diözese wurde jetzt bekannt, dass bis 2011 pro Jahr 4,5 Millionen Euro aufgewendet werden müssen.
Sein Fazit war: Was eine normale Kommune mit vielleicht 15 Mitarbeitern an Arbeit leistet, dafür braucht schon ein Landesministerium an die 100 Angestellte - was das kostet, kann man sich leicht denken.
Re: Neuordnung der Diözesen und der Seelsorge
Was kommen soll oder wird oder so....
- Zusammenlegung von mehreren Pfarreien zu einem sog. Pastoralverbund (bereits geschehen)
- Zusammenlegung von mehreren Dekanaten zu einem (bereits geschehen)
- Zusammenlegung von zwei oder mehreren Pastoralverbünden zu einem
- de facto Auflösung von einzelnen Pfarreien nebst ihren Vereinen, Vereinigungn, Gruppen
In Kurzform läuft es anscheinend wohl so...Es wird in unserer Stadt und in unseren Dörfern sehr darauf ankommen, dass wir eine Kultur des Ehrenamtes heranbilden. Sicher, in manchen Dörfern gibt es noch gesunde Modelle, die aber - bedingt durch den Generationswandel und die abnehmende Kirchlichkeit - sich langsam auflösen. Die Vereine und Bruderschaften spüren das bereits und werden in den nächsten Jahren vor entscheidenden Fragen stehen, die von Mitgliederentwicklungen und Finanzen eingeholt werden. Gemeinsame Schützenfeste, Fusionierung von Vereinen, Auflösung derselben usw. werden die neue Realität sein. Es ist schmerzlich, dieses wahrnehmen zu müssen, aber man sollte sich früh auf diese Entwicklung vorbereiten, ähnlich wie wir uns in unseren Pastoralverbünden auf eine einzige Kirchengemeinde vorbereiten müssen, wie mir das Erzbischöfliche Generalvikariat mitgeteilt hat. Also werden wir in Zukunft im politischen, kirchlichen und im Vereinsleben diesen Prozess haben, der neues, offensives Mit-Denken erwartet. Daher kommt auch dem im Herbst zu wählenden Gesamtpfarrgemeinderat eine sehr große Bedeutung zu, der eben diese Perspektive hat: Über die Grenzen des Eigenen auf das Ganze schauen, damit das Eigene nicht verloren geht! Ich versuche derzeit in den pfarramtlichen Gesprächen, auf mögliche Wege hinzuwirken und die Vorstellungen der Vereine in die Gesamtüberlegung mit einzubeziehen. Bis jetzt haben sich bei mir gemeldet: Frauengemeinschaft Volkringhausen, Schützenbruderschaft Mellen, Frauengemeinschaft Balve, Malteser, Pfarrcaritas Balve, Kolping. Auch weiterhin sind alle kirchlichen Vereine und Gruppen eingeladen, die sich der Kirche nahe fühlen, die pfarrlichen Gespräche zu nutzen...
Quelle: http://www.st-blasius-balve.de/download ... 9_21.pdf
- Zusammenlegung von mehreren Pfarreien zu einem sog. Pastoralverbund (bereits geschehen)
- Zusammenlegung von mehreren Dekanaten zu einem (bereits geschehen)
- Zusammenlegung von zwei oder mehreren Pastoralverbünden zu einem
- de facto Auflösung von einzelnen Pfarreien nebst ihren Vereinen, Vereinigungn, Gruppen
Gruß Jürgen
Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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- cantus planus
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Re: Neuordnung der Diözesen und der Seelsorge
Bischof Franz-Josef Bode (Osnabrück) in seiner Predigt beim Bonifatiusfest in Fulda:
Ich gratuliere dem Bischof zu seinem Mut, das wenigstens in einem Nebenabsatz so deutlich anzusprechen. Auch die eher liberalen Kräfte erkennen langsam, dass die Glaubensverdunstung in wenigen Jahren eine Wüste hinterlassen wird, wo heute noch Kirche ist.
Das ist ja eine frappierend deutliche Einschätzung, die ich in dieser Deutlichkeit von keinem Bischof bisher öffentlich vernommen hätte.Wenn wir jetzt nicht in den notwendigen neuen Strukturen der Weite neue Tiefe des Glaubens und Vertrauens und neue Nähe zu den Menschen gewinnen, werden wir der von Krisen geschüttelten Umgebung und dem rasanten Rückgang kirchlichen Lebens auch auf dem Land nicht mehr standhalten können.
Ich gratuliere dem Bischof zu seinem Mut, das wenigstens in einem Nebenabsatz so deutlich anzusprechen. Auch die eher liberalen Kräfte erkennen langsam, dass die Glaubensverdunstung in wenigen Jahren eine Wüste hinterlassen wird, wo heute noch Kirche ist.
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Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky
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Re: Klagen über liturgische Mißbräuche
Diese Beiträge wurde aus dem Strang "Klagen über liturgische Mißbräuche abgetrennt" und mit diesem Thema vereinigt. Um die Einheit des Stranges zu wahren, wurden die auslösenden Postings mit übernommen, auch, wenn sie hier zunächst fehl am Platze wirken.
Kein direkter Mißbrauch oder Eklat - nur ein "modernes" Evangeliar.
http://www.confronto.at/bilder/89/81 ... 35_jpg.jpg
Und das, wo doch dem Evangeliar eine "besondere Verehrung" zukommt (Evangeliumsprozession, Weihrauch, Kuss).
cantus planus, Moderator
Kein direkter Mißbrauch oder Eklat - nur ein "modernes" Evangeliar.
http://www.confronto.at/bilder/89/81 ... 35_jpg.jpg
Und das, wo doch dem Evangeliar eine "besondere Verehrung" zukommt (Evangeliumsprozession, Weihrauch, Kuss).
- cantus planus
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Re: Eklat in der heiligen Messe!
Wo sich der Mensch in den Mittelpunkt rückt, steht Gott am Rand und wartet.
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Re: Eklat in der heiligen Messe!
.......
wer weiß das schon?
Vielleicht freut er sich auch, weil seine Kinder spielen?
*unschuldig*
wer weiß das schon?
Vielleicht freut er sich auch, weil seine Kinder spielen?
*unschuldig*
Per Deum omnia fieri possunt.
Benedicamus Domino!
PAX
Benedicamus Domino!
PAX
Re: Eklat in der heiligen Messe!
Du kannst offenbar mit der Menschenwerdung nichts anfangen.cantus planus hat geschrieben:Wo sich der Mensch in den Mittelpunkt rückt, steht Gott am Rand und wartet.