Katholikentag – Wunsch oder Wirklichkeit
Bei der Analyse des Katholikentags in Osnabrück unterscheiden sich die Geister und die Betrachtungen im erheblichem Ausmaß.
Im Resümee von
Pater von Gemmingen bei
Radio Vatikan überwiegen die positiven Eindrücke.
Bei
Welt Online wird folgen Fazit gezogen:
Katholikentag: Kontroversen bis zum Schluss
Der Kommentator von
Deutschland Radio Kultur titelt.
Benedikt wirkommen, wir sind die neuen Frommen - Unter der Decke des größten katholischen Laientreffens gärt es.
Dieser Kommentar bringt die Gemengelage innerhalb der katholische Kirche meines Erachtens auf den Punkt, viele anagierte Christen glaubten dass es in der katholischen Kirche in Deutschland nach den langen und für viele lähmten Jahre der ewig alten Diskussionen um Zölibat, Frauenpriesterweihe und dem Umgang mit wiederverheirateten Geschiedenen in einer total veränderten Sozialstruktur neue und andere Diskussionsansätze geben müsste.
Aber das "
weiter so" dass von den neuen Vorsitzenden der deutschen Bischofkonferenz den Erzbischof von Freiburg
Robert Zollitsch ausgegeben wird, klingt wie eine Botschaft aus einen hermetisch abgeriegelten klerikalen Elfenbeinturm, die jede aktuelle Entwicklung ignoriert. Ignoranz, ist das letzte was ich von der katholischen Kirche in Deutschland (DBK) erwarte.
Die katholische Kirche in Deutschland hat viel tiefer greifende Probleme als Denk- oder Redeverbote betreffend der ewig alten Forderungen, nein das Problem ist, zu diesen Themen wurde bereits alles und zwar von wirklich allen gesagt.
Angesicht der neuen Armut die laut des 3. Armutsberichtleben immerhin rund 1/3 aller Bürger in Armut oder Armutsnähe und vor allem ist jedes sechste Kind von Armut bedroht.
Wer Angesicht dieser Faktenlage Sprüche wie
„Wir stellen Ansprüche – an den anderen, die Gesellschaft, an den Staat und die Kirche. Ja, wir sind in unserem Land in Gefahr, eine Anspruchsgesellschaft zu werden, in der sich mehr und mehr eine Versorgungsmentalität breit macht.“ oder ( Eine andere Frage ist ?
Welche Mentalität besitzen jene die Ein Euro Jobs bei Caritas und Diakonie anbieten)
„Die erste Frage einer solidarischen Gemeinschaft heißt nicht: Was erwarte ich von der Gesellschaft? Was soll der andere für mich tun? Die erste Frage ist: Was kann ich für den anderen, für die Gesellschaft, für die Kirche tun? verkündet, zeigt für mich überdeutlich welchen Geistes Kind er ist. Nein am neoliberalen Zeitgeist und seinen Wesen wird keine Zivilgesellschaft genesen, wer soziale Gerechtigkeit aufgrund der
christlichen Soziallehre erreichen möchte, muss Umdenken, er muss neu Denken
"Das Geld ist schlecht verteilt" er braucht kein „weiter so“ sondern die Bereitschaft zur echten Veränderung. (Eventuell indem er sich als erstes von Ein Euro Jobs distanziert)
Wer eine Hartz IV Regelsatzerhöhung fordert hat nicht eine Anspruchsgesellschaft mit Versorgungsmentalität im Blick sondern
Das Beispiel vom reichen Mann und vom armen Lazarus (Lk 16,19-31) 19 Es war einmal ein reicher Mann, der sich in Purpur und feines Leinen kleidete und Tag für Tag herrlich und in Freuden lebte. 20 Vor der Tür des Reichen aber lag ein armer Mann namens Lazarus, dessen Leib voller Geschwüre war. 21 Er hätte gern seinen Hunger mit dem gestillt, was vom Tisch des Reichen herunterfiel. Stattdessen kamen die Hunde und leckten an seinen Geschwüren….
Angesicht der Lebenswirklichkeit vieler Menschen wird die Bezeichnung Anspruchsgesellschaft mit Versorgungsmentalität nach meinen Empfinden bezogen auf die Armen zum reinen Zynismus der Reichen und Satten und jener die in einen hermetisch abgeriegelten Elfenbeinturm leben.
sonntags, 25.05.2008 Heiner Geißler im Gespräch.
Ich sehe das Hauptproblem der katholischen Kirche in D darin dass nur noch 10 – 20 % der Gläubigen am Sonntagsgottesdienst teilnehmen.
(Freiburg 12,69 %; Mainz 11,88 % Regensburg 21,35 % Zahlen von 2005)
Die katholische Kirche in D hat mehr als die Jugend verloren und Laien die sich aus den verbleibenden 12 % rekrutieren bleiben im eigenen Denken und Empfinden gefangen, der Mensch muss wieder Gott in die Mitte rücken, diese Zahlen zeigen das ganze Desaster der „Zeitgeistlichen Modernisierung“ wer alleine auf noch mehr Reformen und alleine auf die Jugend setzt, gibt ganze "Gottferne" Generationen auf. Doch die Wende ist nötig die katholische Kirche in Deutschland muss alle Menschen jedes Alters ansprechen, dass diese Wende nicht mit den Erzbischof von Freiburg
Robert Zollitsch an der Spitze der DBK möglich ist, ist meine Erkenntnis des Katholikentags in Osnabrück.
Ich fürchte eine weiter so führt nicht "hinaus ins Weite" sondern in die Irre der Gottverlorenheit und Gottferne, nicht der Zeitgeist der Menschen sondern Gott und das Wort Gottes sind der zentrale Mittelpunkt der katholischen Kirche. Ich denke, wir (die katholische Kirche in Deutschland) müssen nicht "hinaus ins Weite" sondern zurück zu Gott.