Aschenkreuz

Allgemein Katholisches.
Raimund J.
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Beitrag von Raimund J. »

Der Herr ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln.
Nec laudibus, nec timore

Paul Heliosch
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Beitrag von Paul Heliosch »

Memento Mori
...hier an einem Rosenkranz aus dem frühen 16. Jahrhundert:
Bild

Christian
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Beitrag von Christian »

Besonders im Buch Hiob wird noch einmal das jüdisch/christliche Bekenntnis zu Gott deutlich , vielleicht sollte ein jeder die Fastenzeit unter diesem Punkt sehen :

Nur durch Gerüchte wusste ich von dir ; jetzt aber hat mein Auge dich gesehen. Drum leiste Widerruf ich und bereue, auf Staub und Asche ! (42,5 f)

Gruß,

Christian
Erst das Lazarett zeigt was Krieg ist.
Erich Remaque

John Grantham
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Beitrag von John Grantham »

Faszinierende Site -- interaktive Fotos:

http://www.afterlifeseasons.com/

(Sound on!)

Cheers,

John
Der Beweis, dass Gott einen Sinn für Humor hat: Er hat die Menschheit geschaffen.
[ Alt-Katholisch/Anglikanisch in Hannover ]

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oblatum
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Beitrag von oblatum »

Für mich ist die Fastenzeit eine Einübung zum Sterben.
Wir werden dann alles Loslassen müssen was uns lieb und teuer ist.

Das Loslassen mitten im Leben zeigt uns einen Weg zur Freiheit und zur eigentlichen Mitte unseres Lebens.
Schalom Oblatum
Morituri te salutant

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overkott
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Beitrag von overkott »

Ich hoffe doch, dass die Fastenzeit eine Einübung nach Ostern ist.

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Linus
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Beitrag von Linus »

overkott hat geschrieben:Ich hoffe doch, dass die Fastenzeit eine Einübung nach Ostern ist.
letzlich ja. Aber davor wird gestorben!
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein

Raimund J.
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Beitrag von Raimund J. »

Linus hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:Ich hoffe doch, dass die Fastenzeit eine Einübung nach Ostern ist.
letzlich ja. Aber davor wird gestorben!
Irgendwann kommt für jeden einmal sein ganz persönlicher Karfreitag.
Der Herr ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln.
Nec laudibus, nec timore

Raphaela
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Beitrag von Raphaela »

Warum ist zu dem Thema eigentlich ein neuer Tread aufgemacht worden? - Es gibt einen Tread zum Thema Aschenkreuz und einer zum Thema Fast-und Abstinenztag Aschermittwoch.
Vielleicht können diese Treads miteinander verbunden werden?

Danke

maliems
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Re: Staub bist du

Beitrag von maliems »

overkott hat geschrieben:Es ist schon erstaunlich, dass die wichtigsten Feste relativ dicht beieinander liegen: Weihnachten, Ostern und Pfingsten.

Dabei rahmen Weihnachten und Ostern den Winter ein.

Am Ende des Winters gingen die Wintervorräte zu Ende und die Fastenzeit begann.

Der Februar (von lat. febris=Fieber oder februarius=zur Reinigung gehörend) war der Krankheitsmonat oder der Reinigungsmonat.
Ich tendiere sehr zur Etymologie von "reinigen". Mittelitalien hat recht wenig Schnee. Ganz praktisch reinigt der Bauer die Felder, d.h. macht sie zur Aussaat fertig.

Und eine kultische Reiniung kommt hinzu.

Sollte jemand eine Literaturangabe haben, wie diese kultische Reinigung im bäuerlichen Rom ausgesehen hat, würde mich das sehr interessieren.

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overkott
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Re: Staub bist du

Beitrag von overkott »

maliems hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:Es ist schon erstaunlich, dass die wichtigsten Feste relativ dicht beieinander liegen: Weihnachten, Ostern und Pfingsten.

Dabei rahmen Weihnachten und Ostern den Winter ein.

Am Ende des Winters gingen die Wintervorräte zu Ende und die Fastenzeit begann.

Der Februar (von lat. febris=Fieber oder februarius=zur Reinigung gehörend) war der Krankheitsmonat oder der Reinigungsmonat.
Ich tendiere sehr zur Etymologie von "reinigen". Mittelitalien hat recht wenig Schnee. Ganz praktisch reinigt der Bauer die Felder, d.h. macht sie zur Aussaat fertig.

Und eine kultische Reiniung kommt hinzu.

Sollte jemand eine Literaturangabe haben, wie diese kultische Reinigung im bäuerlichen Rom ausgesehen hat, würde mich das sehr interessieren.
Ich lese gerade:

Der Februar (lat. februare = reinigen) ist seit 153 v. Chr. der zweite Monat des römischen Kalenders. Er wurde nach dem römischen Reinigungsfest Februa benannt.

Februa (lat.: februa,-orum n. - Reinigungs-, Sühnemittel; Reinigungsopfer) war im Römischen Reich der Name eines Sühne- und Reinigungsfestes. Es wurde Ende Februar gefeiert.

Der Name des Festes stammt vom gleichnamigen Beinamen der Göttin Juno. Die Göttin wurde besonders von den Lupercalien verehrt, bei dem Fest wurden die Frauen von den Luperci mit einem Ziegenfell, dem Mantel der Juno, kultisch gereinigt.

Die Lupercalien (auch Luperkalien) waren das Hauptfest des italischen Herdengottes Faunus, der den Beinamen Lupercus (lateinisch: „Wolfsabwehrer“) führte und am Palatin in Rom eine heilige Grotte (Lupercal) hatte, wo sein mit einem Ziegenfell umhängtes Bild aufgestellt war.

Die Lupercalien, angeblich von Romulus begründet, waren ein Reinigungs- und Fruchtbarkeitsfest und wurden am 15. Februar, also bei Annäherung des Frühlings, gefeiert. Als Tag der Sühnung hieß der Festtag dies februatus.

Die altertümlichen, in Rom bis in die Spätantike gepflegten Gebräuche der Lupercalien deuten auf Sühnung und Befruchtung des Landes, der Stadt, ihrer Einwohner und ihrer Herden hin. Die Feier begann mit einem Bocksopfer im Lupercal, auf das ein Opfermahl folgte. Während der Opferzeremonie wurden zwei vornehme junge Männer herbeigeführt und von den Opferern mit dem blutigen Messer an der Stirn berührt, worauf andere das Blut mit in Milch getränkter Wolle wieder abwischten, die jungen Männer selbst aber mussten lachen [1] – möglicherweise ist dies ein Symbol der Sühne oder eine Erinnerung an ältere Menschenopfer. Nach dem Mahl banden sich die ansonsten nackten Priester (die Luperci) die Felle der geopferten Böcke um die Hüften, zerschnitten andere Felle in Riemen und liefen so durch die Stadt. Verheiratete Frauen stellten sich ihnen gern in den Weg und ließen sich von ihnen mit den Riemen in die Hand schlagen, weil sie sich davon Ehesegen erhofften.

Einzelheiten gibt es nur bei Plutarch, Romulus 21:

As for the Lupercalia, judging by the time of its celebration, it would seem to be a feast of purification, for it is observed on the inauspicious days46 of the month of February, which name can be interpreted to mean purification, and the very day of the feast was anciently called Febrata. But the name of the festival has the meaning of the Greek "Lycaea," or feast of wolves, which makes it seem of great antiquity and derived from the Arcadians in the following of Evander.47 4 Indeed, this meaning of the name is commonly accepted; for it can be connected with the she-wolf of story. And besides, we see that Luperci48 begin their course around the city at that point where Romulus is said to have been exposed. However, the actual ceremonies of the festival are such that the reason for the name is hard to guess. For the priests slaughter p159goats, and then, after two youths of noble birth have been brought to them, some of them touch their foreheads with a bloody knife, and others wipe the stain off at once with wool dipped in milk. 5 The youths must laugh after their foreheads are wiped. After this they cut the goats' skins into strips and run about, with nothing on but a girdle, striking all who meet them with the thongs,49 and young married women do not try to avoid their blows, fancying that they promote conception and easy child-birth. A peculiarity of the festival is that the Luperci sacrifice a dog also.

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overkott
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Beitrag von overkott »

Wir sehen also, dass der deutsche Text bereits eine Interpretation darstellt hin auf agrarische Lebensumstände.

Der Text bei Plutarch zeigt, dass sich im Kult nicht die Lebensumstände von Bauern, sondern von Hirten ausdrückten.

Demnach scheint der Kult auf die Bedrohung der Herden und Hirten durch Wölfe zurückzugehen.

Wenn in milden Wintern ihre Lieblingsbeute, die Hirsche, zu viel Nahrung finden, trauen sich die Wölfe nicht an die großen Tiere heran.

Wo Schafe und Ziegen ungeschützt weiden, werden sie leicht Opfer des Wolfes.

Daraus kann sich eine fleischarme Folgezeit ergeben.

Die Paarungszeit der Wölfe ist im Winter und am häufigsten im Februar.

Sühnung bedeutet: Versöhnung mit Gott. Dafür haben die Menschen stets geopfert.

Um die Bedrohung durch die Wölfe abzuwehren, haben die Menschen rituell Ziegen, aber auch Hunde getötet.

Einen Hinweis auf kultische Menschenopfer gibt es nicht, sondern ist freie Interpretation.

Gleichwohl dürfte die kultische Handlung auf Verletzungen der Hirten hingewiesen haben.

Durch die Sühne sollte eine Sündenschuld getilgt und von Sünden gereinigt werden.

Auch zwischen Reinigung und Paarung könnte ein Zusammenhang bestehen.

Obwohl die Lupercalien als Ursprung des Karnevalbrauchtums in der aktuellen Forschung angezweifelt werden, sprechen dafür nicht nur der Termin und das Lachen der jungen Männer, sondern auch die ethymologische Deutung von Karneval als carne vale = Fleisch lebe wohl.

In dieses Brauchtum wurde das Christentum inkulturiert.

Mit der Ausbreitung des Christentums über das römische Reich auch in andere Kulturkreise hinein, dürften auch andere Einflüsse zur Geltung gekommen sein.

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overkott
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Re: Staub bist du

Beitrag von overkott »

overkott hat geschrieben:Denn Staub bist du, zum Staub musst du zurück. (Gen 3,19)
Ist das nicht doch eine materialistische Weltsicht?

Ein bisschen schon.

Doch schon den ersten Theologen ist aufgefallen, dass es nicht nur die stoffliche und die geistige Welt gibt, sondern dass auch der Mensch Leib und Seele hat.

Weiter ist ihnen beim Menschen aufgefallen, dass Kennzeichen für des Lebens der Atem ist, unsichtbar wie die Seele als Spiegel von Logos und Liebe.

Wer hat der Welt Wind und dem Staub Atem eingehaucht?

Mit unserem Atem hauchen wir unsere Seele in Form von Wörtern aus.

Einerseits hauchen wir der Welt damit Leben ein; andererseits ist jedes Ausatmen auch ein kleiner Tod.

Wenn wir endgültig aushauchen, trennen sich Seele und Leib.

Unser Atem wird eins mit dem Wind, unser Leib muss zurück zum Staub, unsere Seele steigt auf zum Himmel, wird eins mit dem Geist der Schöpfung.

1Kor 15,42 Was gesät wird, ist verweslich, was auferweckt wird, unverweslich.

So haben die Theologen den Sinn des Lebens in wunderbaren Bildern ausgedrückt.

Raphaela
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Beitrag von Raphaela »

Juergen hat geschrieben: Dom: 6:30 - Messe
Dom: 7:15 - Messe
Dom: 7:50 - Messe (Michaelsschule)
Gaukirche: 8:30 - Messe
Herz-Jesu: 8:30 - Messe
Dom: 9:00 - Kapitelsamt (unter Anwesenheit des EB)
Franziskaner: 9:00 - Messe
Dom: 11:30 - Messe (Michaelsschule)
Busdorf: 15:00 - Messe
Herz-Jesu: 15:00 - Messe
Marktkirche: 18:00 - Messe
Herz-Jesu: 18:30 - Messe
Franziskaner: 18:30 - Messe
Dom: 19:30 - 1. Fastenpredigt (anschl. Austeilung des Aschenkreuzes)
Ah, da kommt jemand aus Paderborn!
Leider wurden noch ein paar weitere Kirchen/ Klöster vergessen, die man leicht zu Fuß erreichen kann:
Klarissenkloster: mittwochs 8.00 Uhr Messe
Mutterhaus der Vinzentinerinnen- da weiß ich leider die Messzeiten nicht, ist aber sowieso gleich neben der Busdorfkirche
Und ich nehme an, dass im Michaelskloster auch noch eine Messe am Aschermittwoch ist, da die meisten Schwestern doch sehr alt sind und nicht unbedingt die 5 Minuten bis zum Dom gehen.

Raphaela
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Beitrag von Raphaela »

Eine evangelische Kollegin hat mir heute erzählt, dass sie den katholischen Pfarrer ihres Ortes gefragt hat, warum es das Aschenkreuz gibt.
Dessen Antwort: Damit die Sünden vergeben werden, die die Leute im Fasching auf sich geladen haben.

Logischerweise hat mich diese Kollegin gefragt, warum das so einfach ginge. - Auch ich habe doch sehr bei der Begründung des Pfarrers gestutzt und ihr dann erklärt, um was es wirklich geht.

Gibt es noch mehr Priester, die so etwas sagen, oder hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht.

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Pit
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Beitrag von Pit »

Nun, ich höre(bzw. lese) die "Begründung" gerade das erste Mal. Ich kenne keinen Priester, der soetwas denkt und ich kenne manche Priester.

Gruß,Pit
Raphaela hat geschrieben: ...
Gibt es noch mehr Priester, die so etwas sagen, oder hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht.
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anneke6
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Beitrag von anneke6 »

Sowas habe ich auch das allererste Mal gehört…und ich kenne wirklich viele Priester.
Man könnte stattdessen sagen: Um die Leute an ihre Sünden zu erinnern, die sie während der Karnevalszeit (und auch sonst) begangen haben, damit sie sie bereuen und die Vergebung der Sünden erhalten.
-- Ist natürlich nur ein Teil der vielen Bedeutungen des Aschenkreuzes.

sofaklecks
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Quantenmechnik

Beitrag von sofaklecks »

Eine quantenphysikalische Antwort. In der Quantenphysik sind Wirkungen bekannt, die der Ursache vorausgehen, hab ich gehört.

Aber ernsthaft, es könnte auch eine leicht genervt scherzhafte Antwort auf eine wenig überlegte Frage gewesen sein. Oder ist dem Protestantismus die Symbolik des Kreuzes unbekannt? Oder die der Asche? Oder die des Fastens?

Nicht die Antwort, die Frage ist seltsam. So seltsam wie die Frage nach der Bedeutung der Krippe an Weihnachten.

sofaklecks

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anneke6
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Beitrag von anneke6 »

Symbolik des Kreuzes: Bekannt. Zwar bekreuzigen sich die meisten Evangelischen nicht, aber sie kennen das Kreuz in Verbindung mit dem Segen und es steht bei ihnen auf dem Altar.
Symbolik der Asche: Bekannt. Bei der Beerdigung wirft der Pfarrer dreimal Erde ins Grab (als Aufforderung an die Trauergäste, dasselbe zu tun) und sagt: Erde zu Erde, Asche zu Asche, Staub zu Staub.
Fasten: Bekannt. In vielen evangelischen Familien wird freitags kein Fleisch gegessen. Manche geben während der Fastenzeit "etwas auf". So können Kinder in der Fastenzeit keine Süßigkeiten essen und das Geld, das sie dafür ausgegeben hätten, spenden. Eigentliches Fasten, im Sinne von "nicht essen", wie am Aschermittwoch oder Karfreitag, ist in evangelischen Familien unbekannt.

Raphaela
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Re: Quantenmechnik

Beitrag von Raphaela »

sofaklecks hat geschrieben: Aber ernsthaft, es könnte auch eine leicht genervt scherzhafte Antwort auf eine wenig überlegte Frage gewesen sein. Oder ist dem Protestantismus die Symbolik des Kreuzes unbekannt? Oder die der Asche? Oder die des Fastens?

sofaklecks
Die Frau, die den Pfarrer das gefragt hatte, ist nicht so sehr kirchlich, wollte aber eine glaubwürige Antwort haben.

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overkott
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Staub bist du...

Beitrag von overkott »

...und zum Staub kehrst du zurück.

Eine sehr realistische Sichtweise der Kirche an Aschermittwoch. Wird diese Formel heute noch verwendet oder werden Tod und Hölle als negative thinking heute in der Kirche eher verdrängt?

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cantus planus
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Re: Staub bist du...

Beitrag von cantus planus »

Bei uns werden die Formeln "Gedenke Mensch, dass du Staub bist, und zum Staub zurückkehrst" und "Kehr um, und glaube an das Evangelium" verwendet. Anders habe ich das auch noch nie erlebt.
Nutzer seit dem 13. September 2015 nicht mehr im Forum aktiv.

‎Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky

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overkott
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Re: Staub bist du...

Beitrag von overkott »

Tritt die Formel "Kehr um" nicht immer stärker in den Vordergrund?

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overkott
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Re: Staub bist du...

Beitrag von overkott »

Eigentlich stellt sich genau Aschermittwoch die Frage nach dem Sinn und Ziel des Lebens. Wann hat sich mein Leben gelohnt? Wer bin ich? Wer sind meine Eltern? Wer sind meine Geschwister? Wo gehe ich hin? Wer ist meine Familie? Wer sind meine Kinder? Was bleibt? Das Evangelium Christi gibt eine aktuelle Antwort: Liebe! Liebe Gott und deinen Nächsten wie dich selbst. In der Liebe findest du dein Glück und deine Seligkeit. Wer liebt, der bleibt.

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overkott
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Re: Staub bist du...

Beitrag von overkott »

Für manche ist ja die Staub-Formel der angemessene Ausdruck für die Katerstimmung und entspricht auch dem Geschmack auf der Zunge.

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Juergen
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Re: Staub bist du...

Beitrag von Juergen »

Die Staub-Formel ist ja in gewisser Weise eine Art "katholischer Mülltrennung"


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:)
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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Raimund J.
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Re: Staub bist du...

Beitrag von Raimund J. »

Memento homo, quia pulveris es,
et in pulverem reverteris


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Juergen
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Re: Aschenkreuz

Beitrag von Juergen »

Wie wird eigentlich bei Euch das Aschenkreuz verteilt?
- kleines Kreuz auf die Stirn
- oder richtig "Asche auf's Haupt" gestreut?
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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michaelis
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Re: Staub bist du...

Beitrag von michaelis »

overkott hat geschrieben:Für manche ist ja die Staub-Formel der angemessene Ausdruck für die Katerstimmung und entspricht auch dem Geschmack auf der Zunge.
Um nochmal Willibert Pauls ("ne bergische Jung") zu zitieren: "Da hasste den Dreck nicht nur im, sondern auch auf dem Kopf"

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cantus planus
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Re: Staub bist du...

Beitrag von cantus planus »

overkott hat geschrieben:Tritt die Formel "Kehr um" nicht immer stärker in den Vordergrund?
Das ist richtig. Das ist auf dem Hintergrund eines "selbstverantworteten Todes", "sozialverträglichen Frühablebens" und "Sterbehilfe" natürlich ein bedenkliches Zeichen.
Aber ich höre die andere Formel auch. Unser Pfarrer macht es so, dass er beide Formeln immer abwechselnd benutzt. Er zeichnet im Normalfall das Aschekreuz auf die Stirn. Es ist aber auch möglich, sich etwas Asche auf das Haupt streuen zu lassen.
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anneke6
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Re: Aschenkreuz

Beitrag von anneke6 »

Juergen hat geschrieben:Wie wird eigentlich bei Euch das Aschenkreuz verteilt?
- kleines Kreuz auf die Stirn
- oder richtig "Asche auf's Haupt" gestreut?
Da, vor ich vorher war, wurde mit dem Finger ein Kreuz auf das Haar — soweit vorhanden — gemacht. Ich fand das immer schade, da es nicht zu sehen war. Ich wäre gerne mit Aschekreuz in die Schule gegangen, sozusagen als Glaubenszeugnis.
Hier wird mit Asche, teilweise sogar noch warmer Asche (es wird aber nicht jedes Jahr frische Asche hergestellt) ein Kreuz auf die Stirn gezeichnet, das auch noch lange sichtbar bleibt.
Aber ich gehe nicht mehr in die Schule, und ich werde niemals schreiben "leider"!
Aber ein Glaubenszeugnis im Bezug auf den Aschermittwoch wäre an vielen Orten wirklich angebracht. Ein Junge (über das Grundschulalter hinaus) hat mal auf die Frage, was denn der Aschermittwoch sei, geantwortet: "Der Tag der Raucher". :auweia:
???

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overkott
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Re: Aschenkreuz

Beitrag von overkott »

anneke6 hat geschrieben:
Juergen hat geschrieben:Wie wird eigentlich bei Euch das Aschenkreuz verteilt?
- kleines Kreuz auf die Stirn
- oder richtig "Asche auf's Haupt" gestreut?
Da, vor ich vorher war, wurde mit dem Finger ein Kreuz auf das Haar — soweit vorhanden — gemacht. Ich fand das immer schade, da es nicht zu sehen war. Ich wäre gerne mit Aschekreuz in die Schule gegangen, sozusagen als Glaubenszeugnis.
Hier wird mit Asche, teilweise sogar noch warmer Asche (es wird aber nicht jedes Jahr frische Asche hergestellt) ein Kreuz auf die Stirn gezeichnet, das auch noch lange sichtbar bleibt.
Aber ich gehe nicht mehr in die Schule, und ich werde niemals schreiben "leider"!
Aber ein Glaubenszeugnis im Bezug auf den Aschermittwoch wäre an vielen Orten wirklich angebracht. Ein Junge (über das Grundschulalter hinaus) hat mal auf die Frage, was denn der Aschermittwoch sei, geantwortet: "Der Tag der Raucher". :auweia:
Das Aschenkreuz oben auf dem Kopf markiert den Landeplatz für den Heiligen Geist.

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