Den Glauben anbieten in der heutigen Gesellschaft

Allgemein Katholisches.
Ralf

Beitrag von Ralf »

Ich muss sagen, dass mir Jojos letzter Beitrag hier noch einmal so richtig die Prioritäten klar vor Augen geführt hat - die pastorale Fragerei ist wirklich fehl am Platz, auch wenn sie so naheliegend, "dem gesunden Menschenverstand entsprechend", dem eigenen Arbeitsbereich angemessen erscheint.

Das gleiche Problem haben ja auch in anderer Form die Ordensgemeinschaften - wenn es ihnen einfach (von wegen einfach!) erst einmal - und ohne sich weitere Gedanken zu machen - um das Reich Gottes in ihren Gemeinschaften ginge: a) Brüderlichkeit, die diesen Namen verdient, b) Austausch über Fundamente des Glaubens, c) Armut ohne Psychologisierung, d) Freude an der Kirche, natürlich mit berechtigter Kritik, e) Gehorsam ohne Egomanie oder Kollektivmacherei, dann würden ihnen die Leute die Bude einrennen.

Denn diese Welt dürstet nach dem Reich.

Wenn wir ein wenig mehr vom Reich Gottes in unseren "real existierenden" Gemeinschaften wie einer Gemeinde (die ja den Glauben gemein hat, oder?) durchscheinen lassen, dann haut der Magneteffekt so richtig rein.

Wise Guy
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Beitrag von Wise Guy »

2596 Aufrufe hat dieses Thema laut Statistik gehabt,
vielen Dank für das große Interesse:

für mich wird immer klarer: jeder/jede muß an seiner Stelle tun was er kann,
ergo: unterschiedliche Orte (Berufungen, Berufe usw.) bedeuten unterschiedliche Aufgaben, Handlungen um den Glauben weiterzugeben

es ist nicht hilfreich, den Inhalt gegen die Form, Hardware gegen Software, (Umkehr der Kirche innerhalb, back to the roots sozusagen und sich auf den Weg machen zu den Menschen außerhalb mit den dazu nötigen Strukturen)

oder um es mit einem Lied zu sagen:

WENN JEDER GIBT WAS ER HAT, DANN WERDEN ALLE SATT :)

Wise Guy
Es ist nicht so wichtig etwas über Gott zu wissen, sondern ihn zu kennen. (Rahner)

Lucia

Beitrag von Lucia »

Wise Guy hat geschrieben: oder um es mit einem Lied zu sagen:

WENN JEDER GIBT WAS ER HAT, DANN WERDEN ALLE SATT :)

Wise Guy
*grins*

das gehört aber in die "AVE EVA" - Diskussion!

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Wise Guy hat geschrieben:»Wenn jeder gibt, was er hat, dann werden alle satt«
Was unter ökonomischem Gesichtspunkt natürlich eine Milchmädchenrechnung ist, die nicht aufgeht. Aber beim Almosengeben geht’s auch nicht um Gerechtigkeit (und schon gar nicht um Gerechtigkeit für alle), sondern um Heiligung.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

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lancelot
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Beitrag von lancelot »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Wise Guy hat geschrieben:»Wenn jeder gibt, was er hat, dann werden alle satt«
Was unter ökonomischem Gesichtspunkt natürlich eine Milchmädchenrechnung ist, die nicht aufgeht. Aber beim Almosengeben geht’s auch nicht um Gerechtigkeit (und schon gar nicht um Gerechtigkeit für alle), sondern um Heiligung.
Vielleicht doch um Gerechtigkeit: Gott zurückgeben, was Gottes ist. Jesus tun, was er uns tat. Die "Geringsten seiner Brüder" haben einen Anspruch drauf, weil Er ihn hat und Er ihn an sie übertrug.

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Juergen
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Re: Den Glauben anbieten in der heutigen Gesellschaft

Beitrag von Juergen »

Neu am Start: http://www.reliki.de/
Internetseelsorge.de via Facebook hat geschrieben: Neu am Netz: viel Wissenswertes zum Glauben für Kinder im Grundschulalter - die Seite ReliKi des Bistums Osnabrück
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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cantus planus
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Re: Den Glauben anbieten in der heutigen Gesellschaft

Beitrag von cantus planus »

Es kommt dabei heraus, was beim Bistum Osnabrück zu erwarten war: oberflächlich bis falsch, aber immerhin hübsch bunt und ambitioniert aufgemacht. Die Antworten auf die Fragen sind meistens grob unvollständig, das Thema verfehlend und teilweise auch ganz falsch.

Als Beispiel die Antwort auf die Frage nach dem Schutzengel:
Trotzdem stellen wir uns manchmal vor, dass Engel uns begleiten und beschützen. [...]
Du kannst dir sicher sein, dass Gott dich beschützt. Denn Gott liebt alle Menschen und möchte verhindern, dass ihnen Schlimmes passiert. Ob er dir dazu einen ganz persönlichen Schutzengel schickt, das kannst nur du selber spüren. Zu wissen, dass es jemanden gibt, der auf dich aufpasst, fühlt sich jedenfalls gut an und kann helfen, wenn du traurig bist oder Mut brauchst.
Die Lehre über den Schutzengel, der sogar ein eigenes kirchliches Fest hat, scheint aufgehoben und die Existenz des Engels auf ein rein emotionales oder mystisches Erfahren reduziert. So könnte man jede der Antworten auseinandernehmen. Diese Seite dient nicht der Aufklärung, sondern ist an sich ein Symptom für die Krise der kirchlichen Lehre.
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‎Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky

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ChrisCross
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Re: Den Glauben anbieten in der heutigen Gesellschaft

Beitrag von ChrisCross »

Du kannst darauf vertrauen, dass alle Menschen nach ihrem Tod ganz nah bei Gott sind und dass es ihnen dort gut geht. Sie leben zwar nicht mehr hier auf der Erde, aber sie leben bei Gott. Ein neues, ein ganz anderes Leben. Wie das genau aussieht, das kann niemand so richtig sagen. Aber in der Bibel steht, dass es in diesem neunen Leben keine Trauer und keinen Schmerz und nichts Schlimmes mehr gibt.
:erschrocken:
Tu excitas, ut laudare te delectet, quia fecisti nos ad te et inquietum est cor nostrum, donec requiescat in te.
Augustinus Conf. I. 1

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Gallus
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Re: Den Glauben anbieten in der heutigen Gesellschaft

Beitrag von Gallus »

Hw. Deneke hat geschrieben:Ich käme an kein Ende, wollte ich einen auch nur annähernd umfassenden Katalog solcher Formulierungen zusammenstellen. Er müsste ebenso die „Verheutigung“ („Christsein heute“, „Kirche heute“, „Glauben im Heute“ usw.) wie die Subjektivierung („Für mich ganz konkret bedeutet Eucharistie…“, „Was macht das jetzt mit dir?“ etc.) und die mit ihr verbundene Emotionalisierung („berührt mich tief“, „macht mich jetzt wirklich betroffen“…), außerdem eine Reihe nichtssagender Modeausdrücke („ein Stück weit“, „unheimlich spannend“ und ähnliche) enthalten.

Aber wem, außer vielleicht einigen humorigen Christen, die ihrem Ärger gerne in einem religiösen Satireblättchen oder einem Kirchenkabarett Luft machen würden, wäre mit solcher Arbeit gedient? Wichtiger ist es, der Wolken- und Seifenblasenproduktion Klares und Gehaltvolles entgegenzusetzen und sich ansonsten an der Sprache der Bibel, der Heiligen und guter Schriftsteller, die nicht unbedingt sehr fromm sein, sondern nur ihr Handwerk beherrschen müssen, zu schulen. Für Suchende sollte es dann nicht schwer sein, den Leuchtturm von Nebel und Dunst zu unterscheiden.
:klatsch:

Der ganze Artikel: http://frischer-wind.blogspot.de/213/ ... rache.html

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