Pfarrer Thomas Balogh, Lindau

Allgemein Katholisches.
ad_hoc
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Beitrag von ad_hoc »

Ich denke auch, dass die Intention für eine Entscheidung zur Feuerbestattung maßgeblich dafür ist, ob jemand in das Paradies gelangen kann - oder nicht.
Also nicht die Feuerbestattung selbst, sondern die möglicherweise darin innewohnende persönliche Entscheidung für oder gegen Gott ist entscheidend.

Gruß, ad_hoc
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sofaklecks
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Spekulationen

Beitrag von sofaklecks »

Wir spekulieren.

Je nach unserem Standpunkt.

Und rechtfertigen mit diesen Spekulationen unsere Vorurteile.

Das vom unverträglichen Fundamentalisten, der jeden Kompromiss ablehnt und mit kanpp fünfzig noch immer Aushilfsgeistlicher ist, weil er nirgendwo guttut.

Und das vom frommen Seelenhirten, dem zweiten Pfarrer von Ars, der die Kinder begeistert, seine Grundsätze hat und, von missgünstigen Vorgesetzten beim Bischof denunziert , von diesem hingerichtet wird. Ein Märtyrer des rechten Glaubens.

Die Wahrheit dürfte wohl in der Mitte liegen.

sofaklecks

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ottaviani
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Beitrag von ottaviani »

einen priester 5 jahre zu beurlauben und ihm mehr oder weniger zu empfehlen das priestertum aufzugeben ist ein unerhörter skandal es zeigt nur eins das man in der konziliaren kirche nicht den traditionellen glauben der hwürdige herr sollte sich überlegen ob er sich nicht wirklich etwas anderes sucht eine wirkliche priestergemeinschaft Petrus oder Piusbruderschaft

Raphaela
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Beitrag von Raphaela »

Esperanto hat geschrieben: Ich habe ihn früher immer bei Radio Horeb gehört. Der ist in Ordnung.
Der darf inzwischen nicht mehr bei Radio Horeb sprechen! - So etwas hat ja einen Grund [Punkt]:hmm:

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Esperanto
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Beitrag von Esperanto »

Raphaela hat geschrieben:
Esperanto hat geschrieben: Ich habe ihn früher immer bei Radio Horeb gehört. Der ist in Ordnung.
Der darf inzwischen nicht mehr bei Radio Horeb sprechen! - So etwas hat ja einen Grund [Punkt]:hmm:

Anscheinend weil Pfarrer Kochers Radio Horeb von Mixa abhängt.

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Radio Horeb hat geschrieben:__________________________________________
18.10.2007
08:00 Kalenderblatt Hl. Evangelist Lukas.
Ref.: Pfr. Thomas Balogh
__________________________________________
11.06.2007
08:00 Kalenderblatt Gertraud von Bullion.
Ref.: Pfr. Thomas Balogh
__________________________________________
25.04.2007
08:00 Kalenderblatt Hl. Apostel Markus.
Ref.: Pfr. Thomas Balogh
__________________________________________
16.04.2007
08:00 Kalenderblatt Hl. Bernadette von Soubirous.
Ref.: Pfr. Thomas Balogh
__________________________________________
25.03.2007
08:00 Kalenderblatt Mutter Rosa Flesch.
Ref.: Pfr. Thomas Balogh
__________________________________________
28.10.2006
08:00 Kalenderblatt Hl. Judas Thaddäus.
Ref.: Pfr. Thomas Balogh
__________________________________________
Bis vor sechs Tagen hat er also noch für Radio Horeb Beiträge geliefert.
Wenn jetzt nicht mehr, wie ein Augsburger Priester privat mitteilt, dann
offensichtlich aufgrund der Beurlaubung durch den Bischof.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

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incarnata
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Beitrag von incarnata »

Erinnere mich dunkel,daß der Kalenderblattext zum Hl.Lukas im Horeb radio
von einer weiblichen Stimme vorgetragen wurde.Könnte also sein,daß er
nicht mehr reden durfte.
Das Verhalten von Bischof Mixa wundert mich,wenn ich nur die hier genannten
Tatsachen kenne.Hielt ihn immer für einen Kämpfer wider den modernistischen Zeitgeist
War in letzter Zeit allerdings schon durch sein Verhalten in der
"für viele-für alle" Debatte sowie sein Vorsprengen in der dem motu-proprio
widersprechenden Ausformulierung von Voraussetzungen für die Feier des
vetus ordo in seiner Diäzöse (mindestens 25-30 regelmässige Teilnehmer/Pfarrei)irritiert -da hat er dann allerdings schon vor der Bischofskonferenz in dem B3 Fernsehfilm zum thema motu proprio einen Rückzieher gemacht,was mich wieder beruhigte.
Der Druck, die Modernisten nicht zu verprellen scheint in so `nem Amt sehr hoch .zu sein.
Pfr.Kocher vetritt viel genuin Katholisches,was Modernisten ein Graus ist,vom
Teufel als Person bis zum Vorsehungsglauben.Aber er schätzt mE. ein wenig
zu sehr die Charismatiker und ist dadurch den traditionstreuen Katholiken
mit Wurzeln im vetus ordo gegenüber eher kritisch eingestellt.
Durch die barmherzige Liebe unseres Gottes wird uns besuchen das aufstrahlende
Licht aus der Höhe.......(Lk1,76)

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Samuel
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Beitrag von Samuel »

Zur politischen Gemeinde Peiting, wo ich drei Jahre lang als Kaplan tätig war, gehört der Ortsteil Birkland (ca. 600 Einwohner, zum Bistum Augsburg gehörig), wo Pfr. Balogh Kurat war (wohlgemerkt: Kurat; Pfarrer war Pfr. Mooser aus Schongau), bis er dann unter Bischof Mixa nach Augsburg gerufen wurde. (Das klingt etwas danach: Er war ruhig gestellt; Bischof Mixa hat ihn reaktiviert, bis er dann merkte, dass es nicht ging.)
Ich bin Pfr. Balogh nie persönlich begegnet (mein Pfarrer hatte mit ihm Predigtaustausch, dann aber den Kontakt abgebrochen; da wollte ich nicht in Verdacht geraten, gegen meinen Pfarrer zu intrigieren), habe aber etwas am Rande von ihm mitbekommen: Von seinem intensiven Bemühen um Kinder und Jugend (in Birkland ist eine starke Jugend-2000-Gruppe), aber eben auch einige verquere Dinge: Etwa von Kindern aus Birkland, die ich im Religionsunterricht hatte, die mir eine Geschichte wiedergaben, die er erzählt hatte, von jemand, der auf den Tabernakel schoss und dann prallte die Kugel zurück und er starb.
Wahrscheinlich wäre es besser gewesen, er wäre geblieben - ich hatte den Eindruck, dass die Birkländer eher traurig waren, ihn zu verlieren.
Ich hatte nicht gerade damit gerechnet, dass es in Lindau zu Problemen kommen würde (noch dazu so bald), aber besonders überrascht hat es mich auch nicht. Schade.

ad_hoc
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Beitrag von ad_hoc »

Denken wir einfach mal umgekehrt. Und ich berufe mich zum Teil auf eigene Erfahrungen.

Es ist die Regel, dass im allgemeinen die Pfarrer, sowohl von der inneren Einstellung her, als auch vom Äußeren her, nicht mehr dem Bild eines Pfarrers entsprechen, welches man im allgemeinen noch vor und während des 2. Vatikanischen Konzil gewinnen konnte. Dies liegt an den veränderten Paradigmen, verursacht durch die Umstellung des Lehrbetriebs und -inhalts an den katholischen Fakultäten nach dem Konzil, an dem sogenannten und meinerseits oftmals falsch verstandenen Aggiornamento und an der damit einhergehenden zusehends umfassender werdenden Verflachung weniger des Intellekts, dafür aber um so mehr in Bezug auf Wissensinhalte und -tiefe und der dadurch mit bedingten Abnahme der Spiritualität.

Jetzt gibt es ja auch heute noch Wunder. Ich sehe als Beispiel eines solchen Wunders die tiefe Gläubigkeit eines 18-jährigen Ministranten, der in einer Pfarrei wirkt, die sich weit den neuen und 'zeitgemßen' Vorstellungen katholischer Religions- und Riten- bzw. Liturgievorstellungen hingegeben hat.

Ein weiteres Wunder in meinen Augen ist, dass es hin und wieder Priester zu geben scheint, die zunächst mal dadurch auffallen, dass sie den Rosenkranz beten, dass sie oft und regelmäßig die Ohrenbeichte vornehmen, dass sie in besonderer Andacht die Hl. Messe nach dem Neuen Ritus feiern, sofern sie nicht schon Zugang z. B. bei der Petrusbruderschaft gefunden haben und dort mit um so größerer Ehrfurcht die Hl. Messe im Alten Ritus feiern, und vor allem fallen sie auf, weil sie Religionsunterricht nach den Maßstäben des alten grünen Katechismus geben und zudem entweder die Soutane oder zumindest einen schwarzen Anzug mit Collar tragen.

Muß ein solcher Priester nicht unter der Masse derjenigen Pfarrer auffallen, die sich dem allgemein angesagten und derzeit vorherrschenden Massenverhalten und -ansichten angepaßt haben?

Und muß ein Bischof der heutigen Zeit nicht befürchten, von allen Seiten angegriffen zu werden, vor allem von der Bischofskonferenz, trifft er nicht eine Entscheidung, die der Massenerwartung entspricht?

Gruß, ad_hoc
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Wissender
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Registriert: Mittwoch 24. Oktober 2007, 20:28

ziemlich erstaunlich, was man sich teilweise zusammenreimt

Beitrag von Wissender »

SCHWÄBISCHE ZEITUNG
Montag, 22. Oktober 2007

Kommentar
Pfarrer Balogh muss gehen, und alle haben verloren. Die Folgen dieses Streites werden noch lange zu spüren sein.

Es gibt keine einfache Antwort
Von Dirk Augustin
Dass so heftige Vorwürfe und üble Gerüchte die Stimmung in den drei Lindauer Kirchengemeinden kaputt machen, muss sich vor allem die Bistumsleitung ankreiden lassen. Zu lange hat sie den Konflikt schwelen lassen. Mit der Folge, dass Dekan Ortwin Gebauer schwer beschädigt ist. Noch nie haben die Gläubigen ihm so deutlich seine Schwächen vor Augen geführt und ihm ins Gesicht gesagt, was sie von ihm halten. Leider ist dabei auch manch alte Rechnung beglichen worden. Und aus Augsburg war am Freitag wieder niemand da, der dem mit der Situation völlig überforderten Gebauer zur Seite gesprungen wäre. Entscheidende Fragen bleiben also weiter unbeantwortet, was Stoff für weitere Gerüchte geben wird. Kein Wunder, dass sich die Gläubigen im Stich gelassen fühlen. Sie hatten sich doch gerade an einen Pfarrer gelehnt, der inmitten dieser Welt voller Fragezeichen Antworten parat hatte: Mit Gebet und Glauben lasse sich alles richten. Zweifel seien unnötig. Dabei lebt der Glaube erst vom Zweifel, wie vom ungläubigen Thomas bis zu Mutter Teresa unzählige Heilige bezeugen. Balogh entspricht mit seiner Eindeutigkeit zwar der Forderung des Papstes nach einem klaren Bekenntnis, lässt aber genau wie die abgelehnten Relativisten nur die eigene Meinung gelten. Wer sich selbst so in den Mittelpunkt stellt, kann tatsächlich nicht als Mittler der Kirche arbeiten.




SCHWÄBISCHE ZEITUNG
Mittwoch, 24. Oktober 2007

Nachgefragt

Die Wogen gehen nach wie vor hoch in der Pfarreiengemeinschaft Insel, Reutin und Zech. LZ-Redakteur Dirk Augustin hat mit Generalvikar Prälat Josef Heigl darüber gesprochen.

„Ein Priester muss zusammenführen"

LZ: Pfarrer Balogh behauptet, Ursache für seine Beurlaubung seien nicht zustande gekommene Gesprächstermine, die Dekan Gebauer habe platzen lassen. Stimmt das?

Josef Heigl: Richtig ist, dass es einen Gesprächstermin beim Herrn Bischof gab. Weil die Spannungen im Vorfeld aber so groß wurden, wurde der Termin abgesagt, und wir haben Einzelgespräche geführt. Es mag sein, dass Pfarrer Balogh subjektiv den Eindruck hat, das Gespräch hätte alles ändern können. Doch ich kann mir nicht vorstellen, dass wir danach anders entschieden hätten.

LZ: Stimmt es, dass Sie Dekan Gebauer als Anlass und Ursache für die Versetzung von Pfarrer Balogh genannt haben?

Heigl: Da muss ich ein wenig ausholen. Der wichtigste Dienst des Priesters ist der Dienst der Einheit. Ein Priester muss darauf achten, dass er die Gemeinde zusammenführt, wie es in der Eucharistiefeier geschieht, wenn sich die Gemeinde um den Altar versammelt. Wenn es nun dazu kommt, dass einige Leute mit dem Seelsorger überhaupt nicht können und andere ihn geradezu anhimmeln, dann ist die Einheit gestört. Das ist in Lindau passiert. Natürlich wurde dabei auch das ursprünglich gute Verhältnis zwischen Dekan . Gebauer und Pfarrer Balogh belastet. Das war aber nicht der Grund für unser Versetzungsangebot. Der liegt vielmehr in Beschwerden von Eltern und Gläubigen, so wie Sie es in der Lindauer Zeitung bereits beschrieben haben. Bei uns stapeln sich Briefe für und gegen Pfarrer Balogh.

LZ: Sie reden von Versetzung, Tatsache ist aber, dass Sie Pfarrer Balogh für fünf Jahre beurlaubt haben. Was muss ein Pfarrer getan haben, damit Sie ihn so lange aus dem Verkehr ziehen?

Heigl: Das ist ein großes Missverständnis. Um allen Gerüchten entgegenzutreten: Es gibt keinen Zweifel am priesterlichen Lebensstil von Pfarrer Balogh. Ich schätze ihn als einen eifrigen Priester. Seinen Ruf wollen weder die Bistumsleitung noch Dekan Gebauer schädigen. Hinzu kommt, dass der Vorschlag zur Beurlaubung von Pfarrer Balogh kommt. Ich hatte ihm verschiedene Angebote gemacht, er hat aber gefragt, ob es Zeit bekommt, um sich neu zu orientieren. Ich habe ihm das nicht aufgezwungen. Dieses geschah im beiderseitigen Einvernehmen. Außerdem ist das letzte Wort noch nicht gesprochen. Es ist durchaus möglich, dass er eines der Angebote doch noch annimmt.

LZ: Wie wird die Bistumsleitung den Gläubigen der betroffenen Pfarreien helfen, die Einheit wiederherzustellen?
Heigl: Das ist mir auch noch nicht klar. Wir werden sicher wieder einen zweiten Priester nach Lindau schicken. Die Erfahrung aus ähnlichen Fällen zeigt, dass sich die Lage schnell beruhigt, wenn ein Mensch kommt, der offen auf die Leute zugeht. Der Auftrag ist sicher nicht einfach, aber ich glaube nicht, dass die Leute den neuen Priester ablehnen werden. Vielleicht werde ich mit einigen Lindauern auch noch Gespräche führen, um die Hintergründe zu klären.

LZ: Warum war denn bei der Pfarrversammlung am vergangenen Freitag niemand aus Augsburg da?
Heigl: Das war im Nachhinein gesehen sicher ein Fehler, weil ich oder ein Vertreter zur Klärung hätten beitragen können. Aber ich habe diese Pfarrversammlung einfach nicht so hoch gehängt.

Raphaela
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Beitrag von Raphaela »

Samuel hat geschrieben:Zur politischen Gemeinde Peiting, wo ich drei Jahre lang als Kaplan tätig war, gehört der Ortsteil Birkland (ca. 600 Einwohner, zum Bistum Augsburg gehörig), wo Pfr. Balogh Kurat war (wohlgemerkt: Kurat; Pfarrer war Pfr. Mooser aus Schongau),
Siehst du Pfarrer Mooser noch hin und wieder? - Grüße ihn von mir, bin in der selben Gemeinde wie er aufgewachsen! (Nenne einfach den Namen Rasenberger, und sag dazu nicht die Eltern, sondern von der Tochter)

Leopold
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Registriert: Donnerstag 25. Oktober 2007, 11:50

...

Beitrag von Leopold »

Samuel schrieb:
„verquere Dinge: Etwa von Kindern aus Birkland, die ich im Religionsunterricht hatte, die mir eine Geschichte wiedergaben, die er erzählt hatte, von jemand, der auf den Tabernakel schoss und dann prallte die Kugel zurück und er starb“
finde ich nicht so verquer, sondern pädagogisch irgendwie geschickt, den Gedanken der Ehrfurcht zu bringen, oder bist Du anderer Meinung, und wie anders bringst Du den Gedanken?

iustus
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Re: ziemlich erstaunlich, was man sich teilweise zusammenrei

Beitrag von iustus »

Der wichtigste Dienst des Priesters ist der Dienst der Einheit. Ein Priester muss darauf achten, dass er die Gemeinde zusammenführt, wie es in der Eucharistiefeier geschieht, wenn sich die Gemeinde um den Altar versammelt.
Der Heiland selbst wäre nach seiner Eucharistierede in Kapharnaum vom Bistum Augsburg für mehrere Jahre beurlaubt worden. Bekanntlich haben sich danach Zahlreiche abgewandt. Wie war das noch: "Ich bin nicht gekommen, um Frieden zu bringen ..."

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Samuel
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Beitrag von Samuel »

@Raphaela
Pfarrer Mooser habe ich schon früher fast gar nicht gesehen (anderes Bistum); jetzt bin ich weit weg.

@Leopold
Erst mal herzlich willkommen im Forum!
Ich nannte die Geschichte verquer, weil dies im Allgemeinen nicht die Art ist, wie Jesus mit gegen sich gerichteter Gewalt umgeht (siehe Kreuzigung).
Ich habe nicht den Eindruck, dass ich selbst einen besonders guten Religionsunterricht gegeben habe und weiss auch nicht so genau, wie man den Kindern Ehrfurcht vor Gott beibringt. Ich habe für sie gebetet, mit ihnen gebetet und manchmal, glaube ich, ist es mir doch gelungen, ihnen zu vermitteln, dass es jetzt nicht angebracht ist, Quatsch zu machen - nicht weil der Lehrer das so will, sondern weil wir uns an Gott wenden wollen.

@iustus
Das ist mir auch aufgestoßen.
Wenn man etwa eine gewisse Akzentuierung in Richtung Entscheidungschristentum vornimmt, so wird man zwangsläufig einige vor den Kopf stoßen.
Andererseits trifft man bei neuen Bewegungen manchmal die Haltung an "Nur wir sind die wahren Christen". Da scheint ein Verweis auf Joh 17 angebrachter: "Alle sollen eins sein." Hier halte ich ein Zusammenwirken von Pfarrei und Bewegung für sehr wichtig, da es beiden hilft: Die einen bekommen spirituelle Impulse, die anderen werden davor bewahrt, sektiererisch zu werden.

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ar26
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sektiererisch

Beitrag von ar26 »

Das einzige, was davor bewahrt, sektiererisch zu werden, ist das vollständige Bekenntnis zum überlieferten katholischen Glauben. Die Frage, was sektiererisch ist und was nicht, muss anhand eines objektiven Maßstabes bestimmt werden und nicht anhand einer bestimmten soziologischen Gemengelage.

In der Umgebung, in der ich lebe könnte man mich auch unter Verweis auf ein "alle sollen eins sein" als sektiererisch bezeichnen, da ich weder am materialistischen Neopaganismus von 90% meiner Umgebung noch am "evangolischen" Wischi-Waschi-"Christentum" der den größten Teil des Restes leider erfasst hat und wo man die Sachen auch mal "relativ" sieht, partizipiere.

Im übrigen ist der Verweis auf Joh 17, 21 nur dann angebracht, wenn man auch deutlich, den zweiten Teil des Satzes erwähnt: Wie du, Vater, in mir bist und ich in dir bin, sollen auch sie in uns sein, damit die Welt glaubt, dass du mich gesandt hast. Keine Einheit ohne Wahrheit.

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Linus
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Re: sektiererisch

Beitrag von Linus »

ar26 hat geschrieben:Das einzige, was davor bewahrt, sektiererisch zu werden, ist das vollständige Bekenntnis zum überlieferten katholischen Glauben.
Wenn du das heutzutage machst, wirst du vom Episkopat höchstpersönich mit Brief und Siegel gebannt und exkommuniziert.
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
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FelicitasPerpetua
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Re: sektiererisch

Beitrag von FelicitasPerpetua »

Linus hat geschrieben:
ar26 hat geschrieben:Das einzige, was davor bewahrt, sektiererisch zu werden, ist das vollständige Bekenntnis zum überlieferten katholischen Glauben.
Wenn du das heutzutage machst, wirst du vom Episkopat höchstpersönich mit Brief und Siegel gebannt und exkommuniziert.
Wie [Punkt]

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ar26
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Beitrag von ar26 »

Linus hat geschrieben:Wenn du das heutzutage machst, wirst du vom Episkopat höchstpersönich mit Brief und Siegel gebannt und exkommuniziert.
Fehlt da nen Ironie :) oder sowas. Selbst EB Lefebvre ist nur wegen der unerlaubten Bischofsweihen "als exkommuniziert erachtet worden", nicht etwa wegen seines antimodernen Apostolates. Also so schlimm is ja doch noch nicht. Das Episkopat ist eh meistens mit interreligiösem Händeschütteln, Sozialpapieren und Politiker hofieren etc. beschäftigt. Da bleibt nicht wirklich viel Zeit, für so'n paar antimoderne Spinner, die zumindest versuchen, es ein bischen genauer zu nehmen mit der Religion und so.

maliems
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Beitrag von maliems »

5 Jahre mit vollem Gehalt - da kann man klasse Sachen machen, wie z.b. promovieren oder in die Mission gehen oder ...

Wir kennen doch unsere deutschen Geldbischöfe.

Tragen wir das schlechte (Entfernung aus der alten Stelle) mit Fassung und freuen uns über den Geldsegen für 5 geschenkte Jahre, sich eine neue Stelle/Stellung zu suchen, die unabhängiger von der dt. Kirchensteuer ist.

Die persönliche Kränkung wird am Ende der 5 Jahre hoffentlich (zwar nicht vergessen, aber doch) verdaut sein.

ad_hoc
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Beitrag von ad_hoc »

Die persönliche Kränkung wird am Ende der 5 Jahre hoffentlich (zwar nicht vergessen, aber doch) verdaut sein.
Das glaube ich weniger.
Gerade solche Priester nehmen ihre priesterlichen Pflichten ernster, weil sie ein deutlich intensiveres Empfinden der ihrem Amt innewohnenden Spiritualität besitzen, sie haben i.d.R ein deutlich ausgeprägteres Gefühl für die Nöte und Bedürfnisse der Gläubigen, sie setzen sich mehr ein und tun regelrecht alles, um die ihnen anvertrauten Menschen auf den richtigen Weg zu führen und zu halten.

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Linus
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Beitrag von Linus »

ar26 hat geschrieben:Fehlt da nen Ironie :) oder sowas. Selbst EB Lefebvre ist nur wegen der unerlaubten Bischofsweihen "als exkommuniziert erachtet worden", nicht etwa wegen seines antimodernen Apostolates. Also so schlimm is ja doch noch nicht. Das Episkopat ist eh meistens mit interreligiösem Händeschütteln, Sozialpapieren und Politiker hofieren etc. beschäftigt. Da bleibt nicht wirklich viel Zeit, für so'n paar antimoderne Spinner, die zumindest versuchen, es ein bischen genauer zu nehmen mit der Religion und so.
Nein. Kleriker werden meist nur totgestreichelt. Laien aus dem rechten (iSv richtigen) Eck bläßt da ein deutlich schärferer Wind entgegen. (was aber angenehm sein kann, man weiß gleich woran man ist. Durchs zu Tode streicheln hingegen kommt man uU zu spät drauf, daß es der Henker ist, der einen da streichelt. [Lefebvre war offensichtlich schlau, er durchschaute die "Steig doch mal ins Taxi aus Rom"-Masche]
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Robert Ketelhohn
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Re: Pfarrer Thomas Balogh, Lindau

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Pfarrer Thomas Balogh ist inzwischen übrigens Militärpfarrer in Neubrandenburg.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

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ar26
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Re: Pfarrer Thomas Balogh, Lindau

Beitrag von ar26 »

Die Militärdiözese scheint mittlerweile ein Refugium für glaubenstreue Priester geworden zu sein. Da gibt es halt keine Pfarrsowjets. :D
...bis nach allem Kampf und Streit wir dich schaun in Ewigkeit!

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Robert Ketelhohn
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Re: Pfarrer Thomas Balogh, Lindau

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Übrigens ist mir aufgefallen, daß Bischof Waltern ereilt hat, was er selber am Pfarrer Thomas
Balogh verbrochen hat. Da gab’s eine lokale Kampagne einiger Aktivisten (vom exactement sel-
ben Schlage wie die Nattern, die bald den Bischof stechen sollten), und Bischof Walter „nahm
seinen Pfarrer aus der Schußlinie“ (demütigte ihn öffentlich durch Beurlaubung, den Hyänen
scheinbar recht gebend) und versorgte ihn anschließend klammheimlich mit jener Militärpfar-
rersstelle.
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Re: Pfarrer Thomas Balogh, Lindau

Beitrag von Linus »

ar26 hat geschrieben:Die Militärdiözese scheint mittlerweile ein Refugium für glaubenstreue Priester geworden zu sein. Da gibt es halt keine Pfarrsowjets. :D
Das dürfte auch für Österreich gelten (nur der Militärbischof in Wiener Neustadt ist hier die Ausnahme - der braucht die Volkskredenz um zelebrieren zu können, alle andern schaffen das auf dem Hochaltar)
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michaelis
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Re: Pfarrer Thomas Balogh, Lindau

Beitrag von michaelis »

ar26 hat geschrieben:Da gibt es halt keine Pfarrsowjets. :D
Solltest du damit Pfarrgemeinderäte meinen, so irrst du (siehe hier).

Allerdings dürften die immer noch mehrheitlich mit Männer besetzt sein. :pfeif:

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