Konversion

Allgemein Katholisches.
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ghiaccio
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Suchet und ihr werdet finden, klopfet an und es wird ...

Beitrag von ghiaccio »

Franzl

Unsere Erwartungen enttäuschen uns und die Menschen, jeder von uns. Dir ist es nun so gegangen, als du einen großen Schritt wagen willst. Es klingt paradox, dennoch: alles wahrhaft Gute stösst auf grosse Schwierigkeiten. Die vor kurzem im Dom zu Roermond seliggesprochene Maria Tauscher ist eine von sehr vielen Konvertiten, die diese Schwierigkeiten nicht nur vor ihrer vollen Hinwendung zur einen Kirche erlebte, sondern - als sie grosses in und für die Kirche tat - oft geradezu ein geistiges Martyrium wegen der vielen Schwierigkeiten erlitt.

Verständlicherweise vwollen wir Menschen gleichsam als Vorbilder haben, die das wunderbare Geschenk des Glaubens in ihrem Handeln nach aussen strahlen, doch wenn wir sie nur sehr verienzeolt finden sollten, wer sollte uns daran hindern, damit anzufangen? Du wirst katholisch werden, wenn du die Fülle der Wahrheit in der katholischen Kirche und in ihr Gottes Stiftung erkannt hast, denke ich fest. Die Sünden der Menschen und die eigenen mögen Hemmnisse sein, werden aber dennoch die Ein- und Heimkehr nicht verhindern.

Seinen Glauben fern der Kirche leben zu meinen ist eine fast unmögliches unterfangen, Millionen von Menschen haben und viele erleben bis zur Stunde diese nicht selbstgewöhlte Wüste und gäben viel darum, einmal nur der Hl Messe beiwohnen und den Leib des Herrn empfangen zu dürfen. Doch freiwillig diese Wüste zu wählen ist i8mmens riskant, bin ich überzeugt.

Noch ist unser Volk so verwöhnt, dass es in relativer Nähe wenigstens eine Kirche hat, doch sie werden wenig besucht, nicht zuletzt weil ein sehr grosser Teil gar nicht mehr den wahren, unverkürzten Glauben kennt, auch und gerade, was die Sakramente angeht und die Bedingungen, unter welchen ich diese erlaubt und mir zum Heile empfangen darf.

Lass dich nicht beirren!
Soltest du, da du die Bundeshauptstadt erwähnst, in dieser Diözese leben, so könnte ich dir per PN einen Geistlichen bennennen, der sich gut auskennt, an wen du dich wenden solltest.

Natbar
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Beitrag von Natbar »

Lieber Franzl,

ich möchte Dir mit einem Spruch von Augustinus antworten:

unruhig ist unser Herz, bis es Ruhe findet in dir

insofern wenn das Dein Weg ist, wirst Du keine Ruhe finden, bis Du konventierst.

Ich persönlich verstehe nicht, warum Du Dein Kind noch hast anderes taufen lassen - aber ok - man macht halt solche Dinge - und genau diese Unruhe kommt danach.

Ein Satz meines Seelsorgers hat mir sehr geholfen: Du stehst vor Gott, und Menschen werden mit der Zeit vergehen, Gott bleibt ewiglich.

Wenn Du Dich mehr austauschen möchtest, schicke mir doch eine PN.

Danke
Natbar

Franzl
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Danke!

Beitrag von Franzl »

Danke für die vielen aufbauenden Antworten.

Ich werde wohl den Entschluß noch etwas aufschieben und weiter reifen lassen, vielleicht auch mal den weiten Weg nach Berlin zu einer traditionellen Messe fahren. Der Tip mit den klöstern ist auch sehr hilfreich. Da gibt es ja einige hier, auch komplentative Orden.

Wahrscheinlich ist die zit noch nicht reif, den entgültigen Schritt zu wagen.

Was die Taufe meines Kindes betrifft: Man braucht die Zustimmung vom anderen Elternteil. Wenn die verweigert wird, gibt es gar keine Taufe, wenigstens konnte ich eine protestantische "heraushandeln". Protestantisch getauft ist ein meinen Augen immer noch besser als gar nicht getauft.
Laudetur Jesus Christus!

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Linus
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Beitrag von Linus »

qualitativ besteht in der Taufe ja Gott sei Dank kein Unterschied. (á la ungetauft-heilig- sehr heilig- hyperheilig)
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Franzl
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Beitrag von Franzl »

Linus hat geschrieben:qualitativ besteht in der Taufe ja Gott sei Dank kein Unterschied. (á la ungetauft-heilig- sehr heilig- hyperheilig)
Ich bin mir da nicht so sicher. Ich habe gehört, daß etwa die Piusbruderschaft bedingungsweise jeden Konvertiten neu tauft, egal welcher Konfession er angehört hat.
Laudetur Jesus Christus!

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Linus
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Beitrag von Linus »

Tja, bloss ist der Status der Piusbruderschaft selbst unklar: schismatisch oder doch (noch) in der Kirche. (das nur vorausgeschickt)

Halte dich daher lieber an das Lehramt und seine Ausführungen (CIC ab can. 840 zum Thema Taufspender ab can.861 - 863 und bezüglich der Gültigkeit can 869 §2 ("In einer nichtkatholischen kirchlichen Gemeinschaft Getaufte sind nicht bedingungsweise zu taufen,[...]" also: sie ist gültig und das Sakrament entfaltet seine Wirkung.)

PS: Du entfaltest mir etwas zuviel Donatistisches Gedankengut, und machst die Gnade eines Sakramentes vom Stand des Spenders und/oder des Empfängers abhängig. Dabei wirken Sakramente ex opere operato.
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Franzl
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Beitrag von Franzl »

Linus hat geschrieben:PS: Du entfaltest mir etwas zuviel Donatistisches Gedankengut, und machst die Gnade eines Sakramentes vom Stand des Spenders und/oder des Empfängers abhängig. Dabei wirken Sakramente ex opere operato.
Es fällt mir halt schwer, zu akzeptieren, dass jemand gültig handelt, dessen moralische Integrität ich anzweifle.

P.S.: Ich habe mir fest vorgenommen, morgen die Heilige Messe zu besuchen.
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Uwe Schmidt
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Beitrag von Uwe Schmidt »

Hallo Franzl, jede Gemeinde ist halt anders - ich würde an deiner Stelle mal in verschiedene Kirchen zur Messe fahren. Am besten sind wohl die von polnischen Geistlichen zelebrierten (schön konservativ; in Polen ist in kirchlichen Dingen halt noch vieles wie nach dem letzten Krieg, was mich persönlich ja auch eher anspricht als nieveaulose Pop-Messen, wie es sie in Paris oder Lateinamerika gibt). Aber die kirchliche Lehre ist in der weltweiten kath. Lehre natürlich überall gleich, nur halten sich die Leute selten daran...

Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

Franzl hat geschrieben: P.S.: Ich habe mir fest vorgenommen, morgen die Heilige Messe zu besuchen.
Mensch, freu dich doch, dass du die Chance dazu hast...
Ich kann mich aber dem Ratschlag von Uwe anschließen - fahr mal ein bisserl rum und schau einfach und lasse wirken.

Aber auch Linus hatte total Recht - im Gegensatz zur evangelischen Kirche, wo alles total von der Kreativität eines Pfarrers abhängt, was er machen kann und wird, ist das in der katholischen Kirche total egal. Es hängt wirklich nicht vom Stand des Spenders ab, wenn du die Sakramente empfängst...

Und: Es gibt nur eine Taufe, und die der Evangelischen Kirche wird bei der Konversion nicht wiederholt. Wenn die Piusbruderschaft das anzweifelt, darf man sich nicht wundern, die zweifeln ja auch die NOM-Messe an. Und dabei ist ihr Status wirklich nicht geklärt.
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Linus
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Beitrag von Linus »

Franzl hat geschrieben:Es fällt mir halt schwer, zu akzeptieren, dass jemand gültig handelt, dessen moralische Integrität ich anzweifle.
Verwechsle Glaube nicht mit Kult/Magie: Das erste ist die Gnadenwahl Gottes der dich zur Gemeinschaft der Kirche ruft, das zweite ist der zum scheitern verurteilte Versuch sich selbst kultisch rein zu machen und zu halten um Ihm wohlgefällig zu sein. Das ist aber vergebene Liebesmüh' denn einerseits können wir das nicht und andererseits hat es Jesus für uns schon erledigt.
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Uwe Schmidt
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Beitrag von Uwe Schmidt »

Außerdem ist das Opfer gerade bei einer Messe, die einem ästhetisch nicht gefällt, ja viel größer. Z.B. muss ich manchmal aus Zeitgründen die Messe von "Wir sind Kirche" in Saarbrücken besuchen (Prof. Hasenhüttel ist auch oft dort als einfacher Messbesucher - und was mich gewundert hat bei ihm: er kniet von allen Besuchern am längsten (was dort aber sowieso kaum jemand macht) nach dem Kommunionempfang....und das, obwohl er doch gar nicht an einen personalen Gott glaubt). Ich bin ja kein Liturgieexperte, aber ich meine, die Messe dort ist durchaus gültig. Der Zelebrant baut zwar manchmal ein paar antiautoritärere Formeln ein wie "ich bin nicht würdig, dass du eingehst unter mein Dach - doch, Herr, ich bin würdig, weil du mich würdig machst", aber ansonsten ist alles wie in einer ordentlichen Messe, wenn man mal die Predigt abzieht usw. Nur ästhetisch gefällt es mir dort halt nicht.
Also Franzl: weniger auf die Befriedigung der Sinne achten und mehr für Gott tun wollen! Sicher ist vieles total unchristlich, was die '68-er predigen, aber andererseits sollte man sich auch nicht als Nabel der Welt sehen, der die Welt nach seinem Gusto einrichten will.

Ossikind
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Beitrag von Ossikind »

Kann dich in der Hinsicht ein bisschen verstehen, mir verwehrten 3 Gemeinden meinen Wunsch nach Taufe, mir wurde sprichwoertlich die Nase vor der Tuer zugeschlagen: im Sinne von "Sie sind erwachsen und wollen sich taufen lassen?? Die Baptisten sind da drueben!"

Schoenen Dank auch! Meine groesstenteils atheistischen Verwandten konnten das auch alle nicht raffen, die waren der Meinung, wenn schon taufen, warum katholisch?? Die wenigsten haben verstanden, dass nun mal freiwiliig Katholikin geworden bin, die sehen das als die "strengere Variante", nun ja. :roll: Wer halt sich selber nie damit befasst, spricht schnell Unfug. Zumal ich so manches protestantisch nicht ersthaft mitmachen koennte, schon gar nicht hier in den USA, wo das alles noch einen Zacken schaerfer ablaeuft.

Ich wuerde auch wirklich nach einem Priester suchen, der deinen Weg nachvollziehen kann- der 4., der mich taufte, ist 87 Jahre und selber Konvertit gewesen. Seine Verlobte schickte ihn mit 25 auf ein "Retreat", da daemmerte ihm einiges und er heiratete lieber nicht... Taufte stattdessen jahre spaeter die Kinder seiner ehemaligen Verlobten.

Such Dir eine Gemeinde mit Erfahrung im Katechumenat, wer keine Erfahrung hat, ist eine echte Herausforderung fuer den Suchenden. Im Bistum Boston kamen 500 Elect zusammen, um dem jetztigen Kardinal O'Malley vorgestellt zu werden. Da war er noch Bischof, dann machte ihn "Ratzi", wie ihn mein Bruder gern nennt, zum Kardinal.

Ich hab das Bild von mir und Kardinal O'Malley mal an meine Familie geschickt, was meinst, was da abging!

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Erzähl! ;D
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

Ossikind hat geschrieben:Kann dich in der Hinsicht ein bisschen verstehen, mir verwehrten 3 Gemeinden meinen Wunsch nach Taufe, mir wurde sprichwoertlich die Nase vor der Tuer zugeschlagen: im Sinne von "Sie sind erwachsen und wollen sich taufen lassen?? Die Baptisten sind da drueben!"

Schoenen Dank auch! Meine groesstenteils atheistischen Verwandten konnten das auch alle nicht raffen, die waren der Meinung, wenn schon taufen, warum katholisch?? Die wenigsten haben verstanden, dass nun mal freiwiliig Katholikin geworden bin, die sehen das als die "strengere Variante", nun ja. :roll: Wer halt sich selber nie damit befasst, spricht schnell Unfug. Zumal ich so manches protestantisch nicht ersthaft mitmachen koennte, schon gar nicht hier in den USA, wo das alles noch einen Zacken schaerfer ablaeuft.

Ich wuerde auch wirklich nach einem Priester suchen, der deinen Weg nachvollziehen kann- der 4., der mich taufte, ist 87 Jahre und selber Konvertit gewesen. Seine Verlobte schickte ihn mit 25 auf ein "Retreat", da daemmerte ihm einiges und er heiratete lieber nicht... Taufte stattdessen jahre spaeter die Kinder seiner ehemaligen Verlobten.

Such Dir eine Gemeinde mit Erfahrung im Katechumenat, wer keine Erfahrung hat, ist eine echte Herausforderung fuer den Suchenden. Im Bistum Boston kamen 500 Elect zusammen, um dem jetztigen Kardinal O'Malley vorgestellt zu werden. Da war er noch Bischof, dann machte ihn "Ratzi", wie ihn mein Bruder gern nennt, zum Kardinal.

Ich hab das Bild von mir und Kardinal O'Malley mal an meine Familie geschickt, was meinst, was da abging!
Danke für dieses [Punkt] :) :ja: :freude:
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Lofty
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Ich gehe einen ähnlichen Weg.

Beitrag von Lofty »

Ich bin evangelisch getauft und konfirmiert und gehöre seit Jahrzehnten einer kleinen Freikirche an. Seit einiger Zeit treibt mich ein bislang ungekanntes Interesse an der Katholischen Kirche um. Ich bin mittlerweile Stammkunde in einem kleinen kath. Buchladen in Berlin-Mitte, habe mir eine Herder-Bibel zugelegt und ein gotteslob sowie diverse Bücher über den Katholischen Glauben. Sonntags bin ich seit einiger Zeit Gast in einer kleinen kath. Kirche in meiner Nähe.
Was ich besonders interessant finde sind die Glaubens-Informationen der "Katholischen Glaubens Information -kgi". www.kgi.org
Ich will nicht unbedingt konvertieren, es ist im Moment nur ein Interesse. Ich habe das Gefühl ich sitze vor einer wertvollen Truhe, in der ich stöbern kann und finde immer wieder neue, wunderbare Dinge.

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Nietenolaf
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Re: Ich gehe einen ähnlichen Weg.

Beitrag von Nietenolaf »

Lofty hat geschrieben:Ich habe das Gefühl ich sitze vor einer wertvollen Truhe, in der ich stöbern kann und finde immer wieder neue, wunderbare Dinge.
Gott gebe, daß Dich dieses Gefühl nicht verläßt. Hier ist eine Truhe, deren Tiefe gar nicht zu bemessen ist: Bibliothek der Kirchenväter.

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Lofty
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Beitrag von Lofty »

Vielen Dank für den Link! ;) ;)

Ecce Homo
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Re: Ich gehe einen ähnlichen Weg.

Beitrag von Ecce Homo »

Gott gebe, daß Dich dieses Gefühl nicht verläßt. Hier ist eine Truhe, deren Tiefe gar nicht zu bemessen ist: Bibliothek der Kirchenväter
*g* Lofty, wir sehen uns in einigen Jahren wieder, wenn du die BKV gelesen, exzerpiert, bearbeitet und verinnerlicht hast... ;D :ja:
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berku
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Konversion und Ehescheidung

Beitrag von berku »

Liebe Brüder und Schwestern,

als vor annähernd zwanzig Jahren aus der evangelischen Kirche Ausgetretener kehre ich nun langsam zu Mutter Kirche zurück und würde gerne katholisch werden - allerdings gibt es da kleinere Hindernisse ( vor zwanzig Jahren geschieden, wieder verheiratet ); muß ich endgültig "draußen" bleiben? Ein Ehenichtigkeitsverfahren wird wohl kaum Erfolg haben, da nach so langer Zeit kaum noch Zeugen vorhanden sind die unvoreingenommen sind, auch ist die Wahrnehmung nach so langer Zeit sicherlich nicht mehr korrekt...

Was also bleibt mir?
Grüße von Berku!

Lest Matthäus 5 - 7

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JuliaVictoria
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Beitrag von JuliaVictoria »

Du sagtest du bis aus der evangelischen Kirche ausgetreten?
Dem entnehme ich, dass du damals in der evangelischen Kirche geheiratet hast, ist das richtig?
Das heisst du müsstest eigentlich ohne Probleme in die katholische Kirche eintreten können, da du ja nicht das Sakrament der Ehe empfangen hast in der Katholischen Kirche. Die Ehe in der evangelischen Kirche ist KEIN Sakrament sondern meines Wissens lediglich ein Segen. Somit wärst du aus Sicht der katholischen Kirche eigentlich auch nie verheiratet gewesen....
Es sei denn, deine erste Frau war katholisch und ihr habt sowohl vor einem katholischen als auch vor einem evangelischen Pfarrer geheiratet...dann dürft das etwas problematisch sein...
Am besten wendest du dich einfach mal an einen katholischen Pfarrer..
"Die Kirche würde die Liebe zu Gott und ihre Treue zum Evangelium verraten, wenn sie aufhörte, die Stimme derer zu sein, die keine Stimme haben."
(Erzbischof Óscar Romero)

Petra
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Beitrag von Petra »

Willkommen im Kreuzgang, berku

In die katholische Kirche könntest du auch eintreten, wenn du fünfmal geschieden wärst. Kein Problem. Vorausgesetzt du glaubst richtig.

Infos zur Ehe von Nicht-Katholiken: Link

@JuliaVictoria


Dir auch ein Willkommen. :)

Es ist leider etwas komplizierter. Siehe den Link. Aber Eintreten kann man trotzdem. Nur mit der Kommunion könnte es schwierig werden. Aber das sollte berku mit einem Priester besprechen. Da kommt es auf die Details an.

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JuliaVictoria
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Beitrag von JuliaVictoria »

Danke schön :-)

Oh, das hätte ich nicht gedacht, dass die Ehen von Protestanten auch anerkannst sind vor der katholischen Kirche... Ich dachte bisher immer, dass es eher um das Sakrament geht...
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Maria Magdalena
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Beitrag von Maria Magdalena »

Bei diesem Punkt solltest Du vielleicht zu erst deinen zuständigen Pfarrer befragen und dann die zuständigen Stellen im Bistum. Dann sollte Du vielleicht in Erfahrung bringen, ob die "kirchliche" Eheschliessung in das Taufregister deines Ex Mannes steht(dies findest Du, wenn Dir bekannt ist wo er getauft wurde). Wobei leider der Witz an der "Sache" ist, dass für die ev.-luth. Kirche auch schon eine "nur" standesamtliche Trauung wie eine kirchliche Trauung rechtskräftig ist.

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taddeo
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Beitrag von taddeo »

JuliaVictoria hat geschrieben:Danke schön :-)

Oh, das hätte ich nicht gedacht, dass die Ehen von Protestanten auch anerkannst sind vor der katholischen Kirche... Ich dachte bisher immer, dass es eher um das Sakrament geht...
Grundsätzlich ist es so, daß alle Ehen, die zwischen zwei "Gleichgläubigen" in der für sie rechtmäßigen Form geschlossen wurden, aus katholischer Sicht gültige Ehen sind, ob sakramental oder nicht, ist eine andere Frage.
Also müssen auch zwei Ungetaufte, die ihre Ehe nur standesamtlich geschlossen haben, diese Ehe anullieren lassen, um kirchlich heiraten zu können. Das gilt erst recht für Ehen, die nichtkatholische Christen in dem für sie rechtmäßigen Ritus eingegangen sind.

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Linus
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Beitrag von Linus »

JuliaVictoria hat geschrieben:Danke schön :-)

Oh, das hätte ich nicht gedacht, dass die Ehen von Protestanten auch anerkannst sind vor der katholischen Kirche... Ich dachte bisher immer, dass es eher um das Sakrament geht...
Es ist (aus katholischer Sicht) auch bei Protestanten ein Sakrament, lediglich die Formpflicht (also das Erscheinen vor dem Priester) muß nicht eingehalten werden.
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berku
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Antwort

Beitrag von berku »

Liebe Freunde,

die wenigen bisherigen Antworten sind für mich noch kein Grund zur Freude; ich studiere gerade die ganze erreichbare Literatur zu diesem Thema und bin etwas ratlos... Sollte es wirklich so sein, daß ein Fehler aus fernen Zeiten ( noch dazu wußte ich damals nichts über das Sakrament der Ehe und Konsequenzen... ) nicht mehr rückgängig zu machen ist? Wird ein verlorener Sohn tatsächlich nicht mehr aufgenommen, bzw. bekommt er nichts zu essen? Denn natürlich kann man immer eintreten - aber ohne die sonst üblichen Rechte ( Eucharistie, Patenschaft, Wählbarkeit Kirchengemeinderat, Interesse am Amt des Diakons... )

Nochmals: was bleibt mir?

Berku
Grüße von Berku!

Lest Matthäus 5 - 7

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Linus
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Beitrag von Linus »

1.) Für Gott ist nichts unmögich
2.) eventuell ist ein Ehenichtigkeitsverfahren anzustreben.
3.) Besprich deinen Fall bitte
a) mit der geistlichen Begleitung deines Vertrauens
b) mit einem Kirchenrechtler deiner Diözese (am besten jemandem der am Diözesangericht arbeitet)
selbst wenn das vor zwanzig Jahren passiert ist, eine Verjährungsfrist gibts mW nicht.

Aber um die Spekulationen die hier mehr oder minder passiert sind auszuräumen, müsste man einiges an Details (Konfessionen der Brautleute zum Zeitpunkt der Eheschließungen, wie wurde geheiratet (nur zivilrechtlich?)wissen.
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berku
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Beitrag von berku »

Wir waren beide evangelisch und haben auch kirchlich geheiratet, zwei Kinder sind aus dieser Verbindung hervorgegangen, die ich hernach allein erzogen habe ( beide sind inzwischen volljährig ), bis ich meine jetzige Frau kennengelernt habe. Diese zweite Ehe nun führen ich und sie in einem guten katholischen Sinne ( obwohl meine zweite Frau auch evangelisch ist ) - die erste Ehe habe ich zu keinem Zeitpunkt als unauflöslich angesehen - allerdings kann ich das eben nicht beweisen!

Mir geht es aber auch vorrangig gar nicht um die zweite Heirat, sondern zuerst einmal um meine Möglichkeiten eines richtigen Beitrittes zu Mutter Kirche in Rom!

Übrigends: Seelsorger meines Vertrauens zu finden ist gar nicht so einfach - zwei Versuche habe ich hinter mir:

ein Priester ließ zwischen den Zeilen durchblicken er halte nicht viel von diesen Dingen und ich solle das alles nicht so ernst nehmen,

und ein Pastoralreferent ( patenter Kerl, sehr engagiert und nett ) hat mich aufgefordert bei Interesse einfach an der Eucharistie teilzunehmen ( was ich aber nicht getan habe ) und hat schließlich grußlos jeden Kontakt zu mir abgebrochen, als ich ihm mitteilte daß ich den neuen Papst sympathisch finde...
Grüße von Berku!

Lest Matthäus 5 - 7

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Linus
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Beitrag von Linus »

Daß s nicht leicht ist, einen guten geistlichen Begleiter zu finden (und durchaus lange dauern kann) weiß ich. Eventuell kann dir das Pastoralamt deiner Diözese beim Vermitteln helfen.
berku hat geschrieben:Mir geht es aber auch vorrangig gar nicht um die zweite Heirat, sondern zuerst einmal um meine Möglichkeiten eines richtigen Beitrittes zu Mutter Kirche in Rom!
Verfall bitte nicht gleich in Papalismus. du kannst auch bei dir daheim katholisch werden :kiss:

Ob du die Erstehe für dich zu jeder Zeit unauflöslich war und ist, ist mal eher zweitrangig weil subjektiv: Klar es besteht zwar rechtsgunst für de Verbindung, aber Sinn eines Annulierungsverfahrens ist ja objektiv zu prüfen, ob diese Rechtsgunst auch berechtigt war, und ob nicht schon von Anfang an Ehehindernisse oder unwilligkeit zur Ehe (im katholischen Sinn) bestanden hat. (das kann auch nach Jahrzehnten festgestellt werden (Etwa wenn der Mann mit der Ehefrau keine Kinder zeugt, dafür jährlich einen unehelichen Unterhaltsempfänger...)
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Beitrag von Petra »

berku hat geschrieben: Mir geht es aber auch vorrangig gar nicht um die zweite Heirat, sondern zuerst einmal um meine Möglichkeiten eines richtigen Beitrittes zu Mutter Kirche in Rom!
Hältst du die wiederverheiratet geschiedenen Katholiken nicht für "richtige" Katholiken?

Linus hat es schon empfohlen: bei der Diözese nachfragen. Die kennen sich am besten aus.

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taddeo
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Beitrag von taddeo »

Petra hat geschrieben:Linus hat es schon empfohlen: bei der Diözese nachfragen. Die kennen sich am besten aus.
So wie die Angelegenheit bisher erscheint, würde ich an Deiner Stelle auch mal beim diözesanen Gericht (Konsistorium oder wie das in Deiner Diözese heißt) nachfragen. Erstens wegen einer Eheanullierung, und dann auch gleich wegen der nötigen Formalitäten bzgl. einer Konversion. Die Kirchenrechtler sind da meistens ziemlich direkt, da erfährst Du wohl sicher und zuverlässig, was Sache ist, ohne pastoral vollgesülzt zu werden.
Schließlich kann man Dir dort vielleicht auch einen geistlichen Ansprechpartner empfehlen, wenn Du Deine Probleme schilderst, einen passenden zu finden.

Gottes Segen auf Deinem Weg!
taddeo

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berku
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Beitrag von berku »

Liebe Freunde,

ich denke diesen Weg werde ich beschreiten - eine andere Wahl habe ich sowieso nicht...
Grüße von Berku!

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