nun,
Papst Johannes Paul II. hat geschrieben:
Der Leib und das Blut Christi sind hingegeben für das Heil des Menschen, des ganzen Menschen und aller Menschen. Dieses Heil ist integral und gleichzeitig universal, damit es keinen Menschen gibt, der — wenn nicht durch einen freien Akt der Ablehnung — von der Heilsmacht des Blutes Christi ausgeschlossen bliebe: »qui pro vobis et pro multis effundetur«. Es handelt sich um ein Opfer, das für »viele« hingegeben wird, wie der biblische Text (Mk 14, 24; Mt 26, 28; vgl. Jes 53, 11-12) in einer typisch semitischen Ausdrucksweise sagt. Während diese die große Schar bezeichnet, zu der das Heil gelangt, das der eine Christus gewirkt hat, schließt sie zugleich die Gesamtheit der Menschen ein, der es dargeboten wird: Es ist das Blut, »das für euch und für alle vergossen wird«, wie einige Übersetzungen legitim deutlich machen.
Quelle: http://www.vatican.va/content/john-paul ... rsday.html
meine Meinung:
1) ein Teil(?) der Piusbrüder behauptete, dass die oben im Zitat erwähnten landessprachlichen Übersetzungen der Liturgiereform, die infolge des II.Vaticanums erfolgten, die Messe ungültig machen würden. Vorher war das kein Problem - da war das auf lateinisch.
2) Papst Benedikt XVI war es ein Anliegen, die Piusbruderschaft mit der Kirche zu versöhnen
(erfolglos, wie wir heute wissen)
3) Die Neu-Auflage des "Gotteslob" stand bevor. Papst Benedikt schrieb einen Brief, dass er sich "für viele" statt "für alle" wünsche. Nach dem Motto: "Dein Wunsch sei uns Befehl" landete das dann im "Gotteslob".
4) Nun aber - vgl. hierzu auch gern "Liturgiam Authenticam" - genügt ein vom Papst in einem Brief geäußerter Wunsch nicht, um die kodifizierte Liturgie zu ändern.
5) so. jetzt "hammer den Salat"- jeder Priester, der in einer deutschsprachigen Messe (aus dem Gotteslob) "für viele" sagt, verstößt gegen geltendes liturgisches Recht.
conclusio:
Papst Johannes Paul II. hat m. E. nicht nur damals den Priestern in seinem Gründonnerstags-Brief, sondern auch mir erklärt und begründet, was Sache ist. danke, nachträglich.