Vollständige Lieder

Von Orgelpfeifen, Zimbelspielern und Kantoren.
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Amideus
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Beitrag von Amideus »

1. - Wie freue ich der Botschaft mich, wie höre ich sie gern,
Herz und Gemüt erheben sich: Wir gehn zum Haus des Herrn!"
Dein Tempel ist die hohe Stadt, darin dein Volk die Heimat hat.
Auf deinen Ruf, Herr kommen wir, zu singen und zu danken dir.

2. - Gott, unsre Füße wollen stehn in deinem Heiligtum.
Laß deine Gnad an uns geschehn zu deines Namens Ruhm! / Herr, Gott, dein Haus ist unser HAus, wir gehn in Freude ein und aus; im Überfluß schenk uns dein Heil, daß alle Gläubgen haben teil.

nach Psalm 121, Melodie: Sursum Corda 1874; Gotteslob, Anhang für das EB Paderborn, Nr. 803
Das "Sursum Corda" war bis zur Einführung des "Gotteslob" das Gebet- und Gesangbuch des Erzbistums Paderborn


1. - Sei gegrüßet, o Libori, dessen Namen Ehr und Glorie / Gott auf Erden goß gemacht, ´sei gegrüßt im Himmel droben, wo dich Christus hoch erhoben und die Krone dir gebracht.

2. - Durch dein Beispiel, deine Lehre hast du dich um Gottes Ehre treu gemüht zu aller Zeit; / hast dein Volk zu Gott geleitet, Christi Namen ausgebreitet als ein Licht in Dunkelheit.

3. - Sankt Libori, sieh uns beten und aus allen unsern Nöten flehn zu dir mit Zuversicht. / Leib und Leben uns behüte, Kranken hilf in deiner Güte, und im Tod verlaß uns nicht.

4. - Sieh im Lebenskampf uns ringen! Hilf, das Böse zu bezwingen! Steh als Helfer uns zur Seit! / Stärke kraftvoll unsre Seele, daß sie nicht das Ziel verfehle auf dem Weg zur Ewigkeit!

5. - Sankt Libori, unser Leben sei in deine Hand gegeben, unser Schutzherr, Gottes Freund. / Steh uns bei, wenn wir einst sterben, daß das Himmelreich wir erben, immerdar mit Gott vereint.

Text: Paderborn 1767 / Neufassung v. Maria Luise Thurmair 1972; Melodie: Paderborn 1765; Gotteslob, Anhang für das EB Paderborn, Nr. 887

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Sursum Corda
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Liborilied - alte Fassung

Beitrag von Sursum Corda »

Hier zum Vergleich die alte Fassung des Liboriliedes (Sursum Corda 1874-1948):

1. Sei gegrüßet, o Libori, dessen Namen, Ehr' und Glorie,
Gott auf Erden großgemacht! Sei gegrüßt im Himmel droben,
wo Dich Christus hocherhoben und die Krone Dir gebracht.

2. Durch dein Beispiel, Deine Lehre hast für Gott und seine Ehre
Du geeifert allezeit. Deine Herde trau geleitet,
Christi Namen ausgebreitet in der dunklen Heidenzeit.

3. Dich mit Andacht zu begrüßen, liegen wir zu Deinen Füßen,
fleh'n zu Dir mit Zuversicht: Deine Ohren zu uns neige,
und uns Deine Huld erzeige, in der Not verlaß uns nicht.

4. O Libori, Deine Güte unsern Leib vor Leid behüte,
lind're, was ihm schmerzlich fällt; denn Du kannst die Schmerzen heilen, wider Krankheit Hilf' erteilen, als ein Arzt von Gott bestellt.

5. Hilf vor allem unsrer Seele, daß ihr Ziel sie nicht verfehle verfehle
auf der Reis zur Ewigkeit. Will der Satan uns bestreiten,
und zum Bösen uns verleiten, steh' uns hilfreich dann zur Seit'.

6. O Freund Gottes, Gut und Leben sei in Deinen Schutz gegeben,
nimm uns auf in Deine Hut! Sind wir einst in Todesnöten,
dann woll uns bei Gott vertreten, führ uns dann zum höchsten Gut!
Auf, eilen liebentzündet, auch wir zum heil'gen Streit! Der Herr, der's Haus gegründet, uns ew'gen Sieg verleiht.

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Sursum Corda
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Beitrag von Sursum Corda »

Juergen hat geschrieben:Aus gegebenem Anlass.....

Bild

http://www.liborius.soemer-digital.de/indenheilgen.mid


:)
Interessant ist die Verbreitung bekannter Melodien. Auf dieselbe Weise wird in Haaren (EB Paderborn) das Patronatslied zum Hl. Meinolphus gesungen. Meinolphus war Sachse, von Karl. d. Gr. getauft, und brachte die Reliquien des Hl. Liborius nach Paderborn. Er genießt im Hochstift Paderborn eine breite Verehrung.
Hier der Text des Haarener Liedes auf die obige Melodie:

1. Heilger Meinolf, Deine Jugend und Dein Alter war voll Tugend,
ohne Makel, engelrein. Gottes Ehren stets vermehren,
war auf Erden dein Begehren, öffentlich und insgeheim.

2. Jesu Lehre zu verbreiten, Sünd und Laster auszureuten,
darauf ging Dein ganzer Sinn. Um die Schwachen zu erquicken,
um die Armen zu beglücken, gabst Du Deinen Reichtum hin.

3. In der Näh bei unsern Feldern, in den einsam stillen Wäldern,
hier sprachst Du für alle Zeit: "Schöpfer, Gott! bei diesen hellen,
silberweißen Wasserquellen, sei mein Leben Dir geweiht!"

4. Dort, wo sich der Hirsch Dir zeigte, mit dem Kreuz sich vor Dir beugte, dort, wo alles öde war: bautest Du aus heil'gem Triebe,
Gott dem Herrn allein zuliebe, Kloster, Tempel und Altar.

5. Hier nun, wie in Engel-Chören, ließ sich das Lob Gottes hören;
wo das wilde Vieh sonst lief, sah man jetzt zu hei'gen Hallen
andachtsvoll die Menschen wallen, deren Gebet zum Himmel stieg.
Auf, eilen liebentzündet, auch wir zum heil'gen Streit! Der Herr, der's Haus gegründet, uns ew'gen Sieg verleiht.

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Juergen
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Re:

Beitrag von Juergen »

Sursum Corda hat geschrieben:
Juergen hat geschrieben:Aus gegebenem Anlass.....
Interessant ist die Verbreitung bekannter Melodien. Auf dieselbe Weise wird in Haaren (EB Paderborn) das Patronatslied zum Hl. Meinolphus gesungen.
In Warburg-Wormeln gibt es auch ein Patronatslied, daß auf diese Melodie gesungen wird. Den genauen Text kenne ich allerdings nicht. Es war irgenwas wie "Seit gegrüßet Ihr Patrone..."

-----------------

Aus gegebenem Anlass......

Alle:
Voi hiligen drei mät usem Steen,
veu get op de Stöcke un saiket deen Herrn.
Et schnigget, et schnagget, dat deiet us nicks,
voi hollet us alle recht dapper un ficks.
Voi wollet ok use Namens seggen,
damit se ok Respekt vor us hewwen.

Kasp.:
Ick Käsperken, kein Pläcksken witt,
deen scheunen Jungfern gefall ick nitt.
Doch wenn i mi boi Nachte bekeuke
dann sin i akraht ä ugetgleukens.

Mel.:
Ick Künik Melcher sinn säu feun,
säu feun är ain Heer un Grof kann soin.
Besonders wenn i mi waske un kämme,
dann sing i mei Leid met klängender Stemme.

Balth.:
Ick heite BaIzer un schlürre säu mett,
ick sin nit eiks un ok nit nett.
Ick duddle säu Iiuter ächter deen andern,
will ok taum hiligen Lanne wandern.

Alle:
Taum hiligen Lanne dat is näu woit,
da gieret unnerweges näu faker Awwetoit.
Dat Geld, dat kann man von Tuinen nit briäken,
doirum meitet voi mildtätige Luije anspriäken.
Mildtätige Luije in düser Stadt,
dai wellet us giwwen en Daler dai batt.

Voi singet taum Danke un drägget deen Steen,
un gruißet uch alle deen laiwen Heern.



--------
Aber weswegen ich überhaupt hier poste....

Als Kind/Jugendlicher bin ich selbst als Sternsinger unterwegs gewesen, doch man wird nicht jünger und so ist mir der Text des Liedes nicht mehr komplett präsent.
Falls jemand den Text hat, wäre es schön, wenn er ihn mal posten könnte:

Aus fernem Morgenlande
ein Stern uns leitet her,
Licht über'm Wüstensande,
frohe Botschaft kündet er.

Uns rief in dunklen Nächten
die Stimme Gottes auf
zu suchen den Gerechten
nach jenes Sternenlauf.


....und wie geht's weiter....

Einige weitere Fragmete fallen mir zwar noch ein, aber nicht mehr alles.

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Hubertus
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Re: Vollständige Lieder

Beitrag von Hubertus »

Ich kenne folgendes Lied in dieser Version:


Ich glaube, Herr, mit Zuversicht
was deine Kirche lehret.
Der Heilge Geist ist ja ihr Licht
und alles ihr erkläret.
Der du die Wahrheit selber bist
hast ihr dein Wort gegeben:
In diesem Glauben lebt der Christ,
in diesem Glauben stirbt der Christ,
gewinnt das ewge Leben.

In genau dieser Variante habe ich es nirgendwo gefunden, es scheint aber in zig Textvarianten verbreitet zu sein.

Welche Variante kennt ihr? Kennt jemand obige Variante, oder weiß, woher sie stammt?


Viele Grüße,
Hubertus
Der Kult ist immer wichtiger als jede noch so gescheite Predigt. Die Objektivität des Kultes ist das Größte und das Wichtigste, was unsere Zeit braucht. Der Alte Ritus ist der größte Schatz der Kirche, ihr Notgepäck, ihre Arche Noah. (M. Mosebach)

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Sursum Corda
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Re: Vollständige Lieder

Beitrag von Sursum Corda »

Der Text des Liedes stammt aus dem bekannten Gesangbuch von Johann Franz Seraph von Kohlbrenner, Landshut 1777:
Der heilige Gesang zum Gottesdienste in der römisch-katholischen Kirche. Landshut 23, ISBN 3-927612-2- (Nachdruck der Ausgabe Landshut 1777)
http://de.wikipedia.org/wiki/Franz_Sera ... ohlbrenner
Der Komponist der ursprünglichen Melodie ist mir nicht bekannt, viele Melodien in dem Buch stammten von dem Herrenchiemseer Chorherren P. Norbertus Hauner, spätere Vertonungen auch von Johann Michael Haydn.
http://de.wikipedia.org/wiki/Norbert_Hauner
In der Diözese Paderborn wird das Lied auf eine Melodie aus dem Heroldschen Gesangbuch gesungen:
"Der heilige Gesang oder vollständiges katholisches Gesangbuch für den öffentlichen Gottesdienst und die häusliche Andacht. Hrsg. von M. L. Herold, Pfarrer zu Hoinkhausen im Herzogthum Westphalen. Mit Gutheißen der geistl. Behörde. 2. verbesserte Aufl. Gedr. auf Kosten des Herausgebers, Rinteln 187.“
Anbei die alte Textfassung aus dem Paderborner Diözesan-Gesangbuch "Sursum Corda", Ausgabe 1874-1948:

1.Ich glaube, Herr, mit Zuversicht, was deine Kirche lehret. Es sei geschrieben oder nicht, du hast es ihr erkläret. Der du die Wahrheit selber bist, du kannst nur Wahrheit geben. In diesem Glauben stirbt der Christ, in diesem muß er leben.
2. Ich hoffe, Gott, durch deinen Sohn Verzeihung meiner Sünden, und Gnad im Leben und den Lohn des Himmels einst zu finden; weil du getreu und gütig bist und mächtig, dies zu geben. In dieser Hoffnung stirbt der Christ, in dieser muß er leben.
3. Gott, über alles lieb ich dich aus meinem ganzen Herzen. Das ich von dieser Liebe wich, das wird mich allzeit schmerzen; weil du des Guten Quelle bist, das Ziel, nach dem wir streben. In dieser Liebe stirbt der Christ, in dieser muß er leben.

In der Neuausgabe des "Sursum Corda" von 1948 und im Paderborner Anhang des Gotteslobes ist das Lied in mehr oder weniger schlechten Neubearbeitungen noch vorhanden. In hiesiger Diözese war es stets das Credo-Lied in der dritten allgemeinen Singmesse des "Sursum Corda".
Auf, eilen liebentzündet, auch wir zum heil'gen Streit! Der Herr, der's Haus gegründet, uns ew'gen Sieg verleiht.

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Hubertus
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Re: Vollständige Lieder

Beitrag von Hubertus »

Vielen Dank für diese ausführliche Antwort! :daumen-rauf:
Der Kult ist immer wichtiger als jede noch so gescheite Predigt. Die Objektivität des Kultes ist das Größte und das Wichtigste, was unsere Zeit braucht. Der Alte Ritus ist der größte Schatz der Kirche, ihr Notgepäck, ihre Arche Noah. (M. Mosebach)

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Galilei
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Re: Vollständige Lieder

Beitrag von Galilei »

Hubertus hat geschrieben:Ich kenne folgendes Lied in dieser Version:


Ich glaube, Herr, mit Zuversicht
was deine Kirche lehret.
Der Heilge Geist ist ja ihr Licht
und alles ihr erkläret.
Der du die Wahrheit selber bist
hast ihr dein Wort gegeben:
In diesem Glauben lebt der Christ,
in diesem Glauben stirbt der Christ,
gewinnt das ewge Leben.

In genau dieser Variante habe ich es nirgendwo gefunden, es scheint aber in zig Textvarianten verbreitet zu sein.

Welche Variante kennt ihr? Kennt jemand obige Variante, oder weiß, woher sie stammt?
Aus dem Bistum Münster kenne ich folgende Variante:
Ich glaube, Gott, mit Zuversicht
was deine Kirche lehret.
Der Heilge Geist verleiht ihr Licht
und alles ihr erkläret.
Der du die Wahrheit selber bist
hast ihr dein Wort gegeben:
In diesem Glauben lebt der Christ,
in diesem Glauben stirbt der Christ,
gewinnt das ewge Leben.

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Athanasius0570
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Wohnort: Einsiedelei St. Athanasius

Re: Vollständige Lieder

Beitrag von Athanasius0570 »

Bei "Ich will dich lieben, meine Stärke" waren 2 Stellen anscheinend zu brautmystisch, um sie (im Gotteslob) dem gemeinen Volk zuzumuten:

In der 2. Strophe heißt es bei [Johannes]Angelus Silesius [Scheffler] eigentlich:

"Ich will dich lieben, Gottes Lamm,
als meinen Bräutigam."

Und die ursprünglich 7. Strophe ist überhaupt weggelassen worden:

"Gib meinen Augen süße Tränen,
Gib meinem Herzen keusche Brunst,
Lass meine Seele sich gewöhnen,
Zu üben in der Liebe Kunst.
Lass meinen Sinn, Geist und Verstand
Stets sein zu dir gewandt."
Freut euch zu jeder Zeit! Betet ohne Unterlass! Dankt für alles; denn das ist der Wille Gottes in Christus Jesus. (1 Thess 5, 16-18)

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