Pfarrer übt Erpressung....

Von Orgelpfeifen, Zimbelspielern und Kantoren.
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kabelkeber
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Pfarrer übt Erpressung....

Beitrag von kabelkeber »

..hallo!

Nachdem ich meine bisherige Stelle aufgekündigt hatte, gab es eine "Krisensitzung" der Gremien mit dem Ziel, mich zu halten und mir einen halbwegs passablen Vertrag anzubieten.
Dieser läßt bislang auf sich warten, zum 1.12. solle nun was kommen.
Ich spiele derzeit nur sporadisch und auf Stunden und habe auch schon eine andere, gute Stelle in Aussicht.
Problem ist derzeit noch der Chor, der mit mir geschlossen aufhören möchte und dem ich versprochen habe, wenigstens bis Weihnachten noch zu bleiben.

Am 3. Advent soll eine Andacht stattfinden, die ich improvisatorisch umrahmen soll.
Leider findet an diesem Tag auch ein Auftritt einer meiner "weltlichen" Chöre statt.
Die Termine kollidieren.
Der Pfarrer akzeptiert das nicht.
Wenn ich einen Vertrag haben möchte, solle ich guten Willen zeigen und den "weltlichen" Auftritt so kürzen, daß ich bei Zeit zur Andacht kommen kann.
Das ist doch Erpressung,...?!!

iustus
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Re: Pfarrer übt Erpressung....

Beitrag von iustus »

Lieber kabelkleber,

bisher habe ich Deine Nöte ja verstanden, aber das hier scheint mir eine klassische Terminkollision zu sein, wie sie im Leben immer mal wieder vorkommt. Wenn beides nicht geht, muss eines zurückstehen.

Dass der Pfarrer versucht, Dich dazu zu bewegen, beides zu machen, ist doch verständlich.

Du musst Dich eben entscheiden. Du kannst aber auch sagen, Du kommst rechtzeitig zur Andacht, wenn der Vertrag bis dahin abgeschlossen ist - aber auch nur dann.
Zuletzt geändert von iustus am Montag 3. November 2014, 17:57, insgesamt 1-mal geändert.
„Was den Gegenstand des Glaubens betrifft, hat sich das Konzil nichts Neues ausgedacht, noch hat es Altes ersetzen wollen." (Papst Benedikt XVI.)

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kabelkeber
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Re: Pfarrer übt Erpressung....

Beitrag von kabelkeber »

Naja, indem man jemanden erpresst, bewegt man ja keinen zu einer "freien" Entscheidung.
Vor allem nachdem, was hier alles schon gelaufen ist....

iustus
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Re: Pfarrer übt Erpressung....

Beitrag von iustus »

Ich würde den Spieß an Deiner Stelle wirklich umdrehen: "Ich komme rechtzeitig, wenn Ihr mir bis dahin einen passablen Vetrrag unterzeichnet habt. Ansonsten komme ich nicht."
„Was den Gegenstand des Glaubens betrifft, hat sich das Konzil nichts Neues ausgedacht, noch hat es Altes ersetzen wollen." (Papst Benedikt XVI.)

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kabelkeber
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Re: Pfarrer übt Erpressung....

Beitrag von kabelkeber »

Tja, schön wär's.
Seit 18 Monaten geht die Sache schon.
Ich habe langsam keinen Bock mehr.
Vor allem lasse ich mir nicht vom Pfarrer (!) vorschreiben, ob ich in meiner Freizeit noch weitere Chöre betreue oder nicht.

Wir haben ja ein "Arbeitspapier" erstellt, anläßlich der Krisensitzung.
Es sollte mir und meiner Arbeit mehr Freiraum eingeräumt werden.
U.a. Vorbereitung bei Familien- und Wortgottesdiensten, Erstellen der Liedpläne etc.
Interessanterweise wurden "kleine Hebelchen" eingebaut.
"...aus pastoralen Gründen hat der Pfarrer in Vetorecht,... "
"...wenn die vorbereitende Gruppe den Organisten informieren möchte,..."

Es wird sich also nix ändern.

Nun wird mir vorgeworfen, ich würde meiner Verpflichtung nicht nachkommen, Lieder aus dem neuen Gl einzuführen.
Das ist aber schlichtwegs gelogen, denn wir haben u.a. mit einer Choralschola ein neues Gloria gesungen, und auch ein neues Sanctus vorgestellt.
Vorwurf des Pfarrers: die Gemeinde habe nicht aus voller Brust mitgesungen.... ja, hallo???? das Lied muß ja erst mal vorgestellt werden und an ein paar
Sonntagen wiederholt werden, damit es ins Ohr geht.
Der sucht in den Krümeln, wo es nur geht.

Anstatt einen zu unterstützen, wartet er nur, bis man wieder was "anstellt"...

iustus
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Re: Pfarrer übt Erpressung....

Beitrag von iustus »

Waren wir nicht schonmal so weit?

Wenn es irgendwie möglich ist, solltest Du da weg gehen.

Und ihm bei der Andacht das Messer auf die Brust setzen: Die Spitzen werden aus dem Vertragsentwurf gestrichen oder Du kommst nicht zur Andacht.
„Was den Gegenstand des Glaubens betrifft, hat sich das Konzil nichts Neues ausgedacht, noch hat es Altes ersetzen wollen." (Papst Benedikt XVI.)

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kabelkeber
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Re: Pfarrer übt Erpressung....

Beitrag von kabelkeber »

Das "Papier" wurde im Zusammensein von mehreren Vertretern der Gremien erstellt.
Er hat dann nach drei Wochen das Protokoll an uns versandt.
Wenn ich jetzt hingehe und an der Sache herumbohre, dann kann ich gleich einpacken.
In zwei Wochen ist ein WoGoDi.
Bislang hat sich bei mir keiner gemeldet, um das Konzept zu besprechen, damit ich musikalisch tätig werden kann.
-> Fazit: die halten sich nicht an die Abmachung.

Auch mit den Liedplänen liegt das Versäumnis derzeit auf der "Leitungs-"Seite.

Eine nicht unattraktive Stelle tut sich derzeit bei der Konkurrenz auf.
Sehr netter Pfarrer, äußerst musikalisch.
Die haben nur keinen Chor.
Da muß man erst mal sondieren, ob man dort einen ins Leben rufen könnte.

Was mein derzeitiger Chef betreibt, ist ganz klar Mobbing.

iustus
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Re: Pfarrer übt Erpressung....

Beitrag von iustus »

kabelkeber hat geschrieben:Das "Papier" wurde im Zusammensein von mehreren Vertretern der Gremien erstellt.
Er hat dann nach drei Wochen das Protokoll an uns versandt.
Wenn ich jetzt hingehe und an der Sache herumbohre, dann kann ich gleich einpacken.
Na und? Was hast Du denn zu verlieren? Du gehst doch offensichtlich da kaputt. Also: Du machst es zu Deinen Bedingungen oder gar nicht.

Eine nicht unattraktive Stelle tut sich derzeit bei der Konkurrenz auf.
Sehr netter Pfarrer, äußerst musikalisch.
Die haben nur keinen Chor.
Da muß man erst mal sondieren, ob man dort einen ins Leben rufen könnte.
Viel Glück dafür!
„Was den Gegenstand des Glaubens betrifft, hat sich das Konzil nichts Neues ausgedacht, noch hat es Altes ersetzen wollen." (Papst Benedikt XVI.)

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cantus planus
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Re: Pfarrer übt Erpressung....

Beitrag von cantus planus »

Ich wundere mich immer wieder, warum Leute sich sowas freiwillig antun. Die (guten) Organisten und Chorleiter werden knapp und die Lage in den kommenden Jahren dramatisch. Wer flexibel ist, sollte gehen und sich eine andere Gemeinde suchen (zumal, wenn ein gutes Angebot vorliegt) oder den Kirchendienst ganz aufstecken und sich ein anderes Standbein aufbauen. Das braucht Geduld, Glück und Mut - aber es ist möglich.
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taddeo
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Re: Pfarrer übt Erpressung....

Beitrag von taddeo »

kabelkeber hat geschrieben:Eine nicht unattraktive Stelle tut sich derzeit bei der Konkurrenz auf.
Sehr netter Pfarrer, äußerst musikalisch.
Die haben nur keinen Chor.
Da muß man erst mal sondieren, ob man dort einen ins Leben rufen könnte.
Wenn der neue Kirchenmusiker kein Unsympath ist :pfeif: ;D , dann dürfte eine Chorneugründung eigentlich nicht allzu schwer sein. Ein guter Freund von mir hat vor nem Jahr auch ne neue Stelle angetreten (aus ähnlichen Gründen wie Du) - die Hälfte seines vorherigen Chors ist ihm treu geblieben (selbe Stadt, nur Nachbarpfarrei), und es sind ne ganze Reihe neuer Sängerinnen dazugekommen. Nur Männerstimmen sind Mangelware. Man muß halt am Anfang ein bißchen Aufbauarbeit betreiben.

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kabelkeber
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Re: Pfarrer übt Erpressung....

Beitrag von kabelkeber »

Hallo, taddeo!

@ "unsympath": klar, ich bin grausam, frag mal unseren Pfarrer.
Weiß alles besser, beschwere dauernd, daß ich für nix gefragt werde, mische mich ein, wenn mal liturgisch wieder die Wildau tanzt, will an allen Ecken musikalisch was
machen und habe es geschafft, einen alten 36 Personen schwachen Chor auf mittelalterliche 47 Personen zu bringen, und dabei hat unser Pfarrer samt seinen Klosterschwestern einen parallelen Chor aufgezogen, der mir dauernd das Leben "versüßt".

Und das allerschlimmste: an Weihnachten soll, quasi als Abschied, "Jauchzet, frohlocket" mit Orchester gesungen werden.
Ich bin doch echt grausam...
Auch da wurde sich schon beschwert: bitte kein Weihnachtsoratorium, das Kind sei ja noch klein und das Wesentliche komme doch erst....

Nein, ich bin einfach grausam...
sowas wie mich kann sich keine Gemeinde antun.

P.S: Wenn ich gehe, nehme ich auch die Hälfte des Chores mit. Das ist sicher.
Der Pfarrer der "mitbewerbenden" Konfession hat mir schon Bereitschaft signalisiert, einen Chor aufzubauen, der auf "Niveau" singt, und ist auch bereit für die Finanzierung einzutreten.

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Peregrin
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Re: Pfarrer übt Erpressung....

Beitrag von Peregrin »

kabelkeber hat geschrieben:..hallo!

Nachdem ich meine bisherige Stelle aufgekündigt hatte, gab es eine "Krisensitzung" der Gremien mit dem Ziel, mich zu halten und mir einen halbwegs passablen Vertrag anzubieten.
Dieser läßt bislang auf sich warten, zum 1.12. solle nun was kommen.
Ich spiele derzeit nur sporadisch und auf Stunden und habe auch schon eine andere, gute Stelle in Aussicht.
Problem ist derzeit noch der Chor, der mit mir geschlossen aufhören möchte und dem ich versprochen habe, wenigstens bis Weihnachten noch zu bleiben.

Am 3. Advent soll eine Andacht stattfinden, die ich improvisatorisch umrahmen soll.
Leider findet an diesem Tag auch ein Auftritt einer meiner "weltlichen" Chöre statt.
Die Termine kollidieren.
Der Pfarrer akzeptiert das nicht.
Wenn ich einen Vertrag haben möchte, solle ich guten Willen zeigen und den "weltlichen" Auftritt so kürzen, daß ich bei Zeit zur Andacht kommen kann.
Das ist doch Erpressung,...?!!
Andersrum wird ein Schuh draus. Warum sollst Du einen vereinbarten Auftritt absagen, wenn Du keine vertragliche Verpflichtung hast?
Würde ich nicht machen. Unter den geschilderten Umständen ist "guter Wille zeigen" und in Vorleistung treten nicht angezeigt.
Ich bin der Kaiser und ich will Knödel.

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Peregrin
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Re: Pfarrer übt Erpressung....

Beitrag von Peregrin »

iustus hat geschrieben:Ich würde den Spieß an Deiner Stelle wirklich umdrehen: "Ich komme rechtzeitig, wenn Ihr mir bis dahin einen passablen Vetrrag unterzeichnet habt. Ansonsten komme ich nicht."
Ich würde das nicht machen, vor allem, um mich nicht dem Ruf auszusetzen, mit erpresserischen
Methoden an einen Vertrag kommen zu wollen. ich würde dem Pfarrer freundlich verklickern, daß
Chorarbeit längerfristig geplant wird und und kurzfristige Änderungen leider nicht möglich sind. Die
Welt geht nicht unter, wenn er seine Adventandacht ohne oder mit Aushilfsorganist abhalten muß.
Ich bin der Kaiser und ich will Knödel.

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Peregrin
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Re: Pfarrer übt Erpressung....

Beitrag von Peregrin »

kabelkeber hat geschrieben: Was mein derzeitiger Chef betreibt, ist ganz klar Mobbing.
Schön alles dokumentieren, Gedächtnisprotokolle von so unerfreulichen
Unterhaltungen anfertigen, damit läßt sich später womöglich auch noch was anfangen.
Ich bin der Kaiser und ich will Knödel.

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kabelkeber
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Re: Pfarrer übt Erpressung....

Beitrag von kabelkeber »

Das geistreiche Pamphlet, das anläßlich der Sitzung vereinbart wurde, möchte ich keinem vorenthalten.
Meine Kritikpunkte im Vorfeld:

- ich kann keinen Einfluß auf die Liedauswahl nehmen
- Orgelnachspiele werden nicht unterstützt
- musikalische Gestaltungsideen meinerseits nur selten akzeptiert und umgesetzt
- bei WoGo-Feiern werde ich nicht in die Vorbereitung eingebunden und bin dann oft, wegen schlechter Liedwahl, genötigt, während des Gottesdienstes umzustricken
- FamGoDi laufen ganz ohne mich, die "Orgel sei zu träge".... Meine Appelle, es doch mal mit Orgel und Band zu probieren, werden nicht ernst genommen.
- der parallelen Chortruppe, die nicht unter meiner Leitung steht, aber seitens des Pfarrers protegiert wird, werden Vorzüge eingeräumt.


......
2. Die Organisten und Chorleiter planen, dass und wie das neue Liedgut in allen Pfarreien eingeübt wird, wählen das Liedgut aus und unterstützen mit Chor oder Chorgruppen den Gemeindegesang.
3. Kurzfristige Änderungen sind aus pastoralen Gründen oder durch die der Liturgie vorstehenden Priester nicht zu vermeiden und möglich, z. B. auswärtige Chöre, erst spät bekannt gewordene Jubiläen.
4. Der Pfarrer oder der Liturge informiert – oder lässt übers Pfarrbüro informieren – bei Gd, die nicht im Pfarrbrief stehen, den Organisten über den anstehenden neuen Termin.
5. Für Taufen, Trauungen, Beerdigungen, Jubiläen weist der Pfarrer oder der Liturge die Beteiligten darauf hin, die musikalische Gestaltung, Liedwünsche, mit den Organisten zu besprechen. Spontane Wünsche anderer Personen kurz vor der Liturgie („Überraschungen“) werden nicht berücksichtigt.
6. Die Organisten sollen die Liedplanung für die Gd übernehmen. In der Regel ist davon auszugehen, dass die Information in der Sakristei vor dem Gd genügt.
Dem Liturgen ist ein votum vorbehalten.
Die Mitwirkung des Chores oder anderer Gruppen oder Solisten gehört zur Planung, die längerfristig abgesprochen werden sollte.
7. Bei Fam.gd. liegt die musikalische Gestaltung in der Hand der vorbereitenden Gruppe.
Die Mitwirkung des Organisten mit der Orgel ist möglich und auf Wunsch der Gruppe für diesen verpflichtend.
8. Bei WG legt die vorbereitende Gruppe das Konzept dem betreffenden Organisten vor. Sie kann selbst Lieder auswählen, Vorschläge und Wünsche nennen oder dem Organisten die Aufgabe übertragen. Dafür muss eine angemessene Zeit vorgesehen werden.



Zu Punkt 2): die Art der Einführung versucht er dauernd mitzubestimmen, auch welches Lied eingeführt wird.
zu Punkt 3): mit dem Satz kann man alles aushebeln
zu Punkt 4): Beerdigungen, z.B. bekommt man meistens aus der Zeitung oder den dörflichen NSA mit.
zu Punkt 5): "Überraschungen" sind meist Einlagen, die sich die Angehörigen wünschen, die dem Pfarrer aber nicht passen. Hatten wir letztes Mal des öfteren.
zu Punkt 6): Ich komme in die Sakristei, lege den Liedplan vor, den er schon eine Woche zuvor erhalten hat. Er zückt seinen Plan heraus mit dem Kommentar:
"Na, schauen wir mal, wo unsere Schnittmenge liegt..."
zu Punkt 7): damit ist jede musikalische Einflußnahme in Zukunft passé. FamGoDi sind das Steckenpferd der "Lieblings-"Ordensschwester.
zu Punkt 8): In 2 Wochen ist ein WoGo. Bislang hat mit mir keiner Kontakt aufgenommen.

So... es darf sich jeder seine Meinung bilden.

iustus
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Re: Pfarrer übt Erpressung....

Beitrag von iustus »

Meine Güte!

Ich habe als Ministrant schon vor unzähligen Messen erlebt, wie der zelebrierende Priester und der Organist die Lieder abstimmen. Da gab es wirklich nie Probleme. Und nicht selten konnte ich auch als Ministrant spontane Wünsche äußern, die berücksichtigt wurden. Hier müssen einfach alle ein bisschen Flexibilität zeigen. Anders ist es natürlich, wenn der Organist Lieder erst einüben muss. Eine Grenze ist sicher auch erreicht, wenn das Kindermutmachlied als Credo gesungen werden soll (denn die liturgischen Vorschriften müssen beachtet werden). Aber dazwischen ist doch viel Spielraum.

Ich weiß, dass manche Organisten darauf bestehen, dass sie alleine die Liedauswahl treffen, weil sie dafür ausgebildet sind, dafür habe ich aber kein Verständnis. Sicher sollen sie die Kenntnisse aus ihrer Ausbildung in den Liedauswahlprozess einbringen, aber Entscheider sind sie nicht, sondern der zelebrierende Priester (im Rahmen der liturgischen Vorgaben).
„Was den Gegenstand des Glaubens betrifft, hat sich das Konzil nichts Neues ausgedacht, noch hat es Altes ersetzen wollen." (Papst Benedikt XVI.)

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kabelkeber
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Re: Pfarrer übt Erpressung....

Beitrag von kabelkeber »

Bei anderen Priestern ist das auch kein Thema, da spricht man vorher das Liedgut ab und kommt auf einen Konsens.
Da hatte ich nie Probleme, ganz im Gegenteil, die lassen mir meist freie Hand, weil sie mein theologisches und liturgisches Verständnis zugute halten.

Das Beste war Allerheiligen:
Vor 3 Wochen hatte ich schon mitgeteilt, wie der Chor was gestalten möchte.
Keine Reaktion, schriftlicher Gestaltungsplan lag vor. Also ging ich von Akzeptanz aus. Chor hat geprobt.
Am Festtag dann, zum Glück treffe ich ihn zuvor in der Sakristei, möchte nochmal Vergewisserung, daß alles wie besprochen läuft.
Er erinnert sich an nichts, möchte torpedieren. Ich erinnere an die Mail und die schriftliche Vorlage. Er stockt, überlegt,... dann kommt:
"Dann muß ich halt alles nochmal ändern....."

So kann man doch nicht arbeiten.
Wenn ich vor 3 Wochen nur mündlich agiert hätte, dann wäre jetzt wieder der Knall gekommen.
Er hat ja schonmal vor dem Gottesdienst versucht, mir bestimmte Chorstücke zu untersagen.
Einem Kollegen in der Nachbargemeinde hat er im Weihnachtshochamt zwei Chorwerke verboten.
Dieser hat sie trotzdem gesungen, weil er sagte: Für was proben wir denn....

Dieter
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Re: Pfarrer übt Erpressung....

Beitrag von Dieter »

Es bringt doch gar nichts, uns hier die Ohren mit deinen ganz persönlichen Problemen voll zu jammern!

Da hilft nur eines: Ein Vier-Augengespräch. Wenn auch das die Situation nicht verändert, solltest du überlegen, einen Rechtsanwalt einzuschalten.

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taddeo
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Re: Pfarrer übt Erpressung....

Beitrag von taddeo »

Dieter hat geschrieben:Da hilft nur eines: Ein Vier-Augengespräch. Wenn auch das die Situation nicht verändert, solltest du überlegen, einen Rechtsanwalt einzuschalten.
Beides wird nichts bringen außer noch mehr böses Blut. Der Pfarrer hat von Amts wegen immer recht, auch wenn er im Unrecht ist - und dieser Pfarrer scheint das zu wissen, daß er am längeren Hebel sitzt.

So wie sich das hier und die früheren Berichte dazu lesen, gibt es wohl nur eine einzige Lösung: Aufhören, und zwar sofort. Und etwas anderes suchen. Man muß irgendwann den Staub von den Füßen schütteln zum Zeugnis wider das Dorf, das einen nicht aufnimmt.

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kabelkeber
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Re: Pfarrer übt Erpressung....

Beitrag von kabelkeber »

@Dieter:
Ich gebe Dir ja vollkommen recht, möchte auch nicht meine persönlichen Dinge hier so breittreten.
Denn da kann mir von Euch zunächst mal keiner helfen.
Leider sind meine Erfahrungen Realität in mancher Gemeinde, nicht nur hier.

Derzeit ergibt sich eine neue Stelle, zwar bei den "Mitbewerbern", aber mit einem sehr sympathischen, musikalischen Pfarrer.
Jetzt muß halt nur noch das Salaire passen.
Denn ganz ohne den Aspekt geht es auch nicht, das war ja auch der Grund für mein langes Ausharren hier.
Beenden wir den Thread und gehen zum kirchenpolitischen Tagesgeschehen über.

gc-148
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Re: Pfarrer übt Erpressung....

Beitrag von gc-148 »

kabelkeber hat geschrieben:"Dann muß ich halt alles nochmal ändern....."

So kann man doch nicht arbeiten.
Kirchenmusiker sind aber auch nicht der Nabel einer Pfarrgemeinde .....

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kabelkeber
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Re: Pfarrer übt Erpressung....

Beitrag von kabelkeber »

Pfarrer auch nicht...

Ich schließe den Thread.

Polykarp

Re: Pfarrer übt Erpressung....

Beitrag von Polykarp »

gc-148 hat geschrieben:
kabelkeber hat geschrieben:"Dann muß ich halt alles nochmal ändern....."

So kann man doch nicht arbeiten.
Kirchenmusiker sind aber auch nicht der Nabel einer Pfarrgemeinde .....
In diesem Kontext kann ich das nur als Bestätigung des von Kabelkebers beschriebenen Klerikalismus deuten. Widerlich.

gc-148
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Re: Pfarrer übt Erpressung....

Beitrag von gc-148 »

Polykarp hat geschrieben: In diesem Kontext kann ich das nur als Bestätigung des von Kabelkebers beschriebenen Klerikalismus deuten. Widerlich.
von Nichts eine Ahnung -aber große Töne spucken......

Polykarp

Re: Pfarrer übt Erpressung....

Beitrag von Polykarp »

gc-148 hat geschrieben:
Polykarp hat geschrieben: In diesem Kontext kann ich das nur als Bestätigung des von Kabelkebers beschriebenen Klerikalismus deuten. Widerlich.
von Nichts eine Ahnung -aber große Töne spucken......
Wie ich bereits sagte: Widerlich!

gc-148
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Re: Pfarrer übt Erpressung....

Beitrag von gc-148 »

Polykarp hat geschrieben:Wie ich bereits sagte: Widerlich!
ich wiederhole es ausdrücklich nicht!

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Lupus
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Re: Pfarrer übt Erpressung....

Beitrag von Lupus »

Schade eigentich, dass ein Aufeinanderzugehen erheblich schwierig zu sein scheint.

Einerseits muss ich sagen, dass grundsätzlich der zelebrierende Priester für die Auswahl der Lieder oder Musikstücke zuständig ist. Die Vorbereitung einer hl Messe am Sonntag -und um die handelt es sich doch sicherlich im oben geschilderten Zusammenhang,-obliegt zunächst dem Zelebranten, der gehalten ist, sich mit der Sonntagsliturgie intensiv zu beschäftigen, d.h. die Texte, die in der Messliturgie vorgegeben sind, z.B. Eingangsvers, Antwortpsalm nach der 1. Lesung oder Halleluja mit Vers, Kommunionvers sollten in etwa auch in den ausgewählten Liedern vorkommen, das Ordinarium Kyrie, Gloria, Sanktus, Agnus Dei müssen möglichst textgetreu gesungen oder gebetet werden. Da hat der Kirchenchor ein reiches Betätigungsfeld.

Er wird dabei sich aber immer rechtzeitig mit dem Organisten oder Chorleiter ins Benehmen setzen, der sich sicher auch ähnliche Gedanken bei der Vorbereitung gemacht hat. Immer aber wird man miteinander reden müssen.

Andrerseits habe ich allerdings gelegentlich auch die Freiheit und den Mut gehabt, darauf zu bestehen, dass wirklich passende Gesänge für den Chor, genauso wie für die mitfeiernden Gläubigen, ausgesucht wurden.
Allzu saloppe Lieder, die z. B. der Song von Weite wie Gras und Ufer oder von der imaginären Sache Jesu, die Begeisterte braucht halte, ich schon vom Theologischen her für ungeeignet.
Die kann man evtl. nach der Messe bei der gemütlichen Einkehr im Pfarrsaal durchaus singen.

Mit dieser Haltung habe ich in 40 Jahren keine Schwierigkeiten bekommen.

Wie die Schwaben eben sagen: "Mr mueß halt mitenand schwätza"!

0.p.i.
+L.
Christus mein Leben, Maria meine Hoffnung, Don Bosco mein Ideal!

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Maurus
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Re: Pfarrer übt Erpressung....

Beitrag von Maurus »

kabelkeber hat geschrieben:Bei anderen Priestern ist das auch kein Thema, da spricht man vorher das Liedgut ab und kommt auf einen Konsens.
Da hatte ich nie Probleme, ganz im Gegenteil, die lassen mir meist freie Hand, weil sie mein theologisches und liturgisches Verständnis zugute halten.

Das Beste war Allerheiligen:
Vor 3 Wochen hatte ich schon mitgeteilt, wie der Chor was gestalten möchte.
Keine Reaktion, schriftlicher Gestaltungsplan lag vor. Also ging ich von Akzeptanz aus. Chor hat geprobt.
Am Festtag dann, zum Glück treffe ich ihn zuvor in der Sakristei, möchte nochmal Vergewisserung, daß alles wie besprochen läuft.
Er erinnert sich an nichts, möchte torpedieren. Ich erinnere an die Mail und die schriftliche Vorlage. Er stockt, überlegt,... dann kommt:
"Dann muß ich halt alles nochmal ändern....."

So kann man doch nicht arbeiten.
Wenn ich vor 3 Wochen nur mündlich agiert hätte, dann wäre jetzt wieder der Knall gekommen.
Er hat ja schonmal vor dem Gottesdienst versucht, mir bestimmte Chorstücke zu untersagen.
Einem Kollegen in der Nachbargemeinde hat er im Weihnachtshochamt zwei Chorwerke verboten.
Dieser hat sie trotzdem gesungen, weil er sagte: Für was proben wir denn....
Wenn man sich mit dem Pfarrer nie einig wird, dann hat das keinen Sinn. Denn deinen Vertragswünschen wird er kaum nachkommen, da sie darauf hinauslaufen, die musikalische Gottesdienstgestaltung komplett an den Kirchenmusiker zu übergeben, ohne jede Einflussmöglichkeit. Das wird er bei der Vorgeschichte nie machen. Überleg mal: Er kommt sonntags an und sagt "können Sie bitte GL xxx zum EInzug spielen, ich habe dazu eine Predigt vorbereitet?" - Dann könntest du mit deinem Vertrag sagen: "Interessiert mich nicht, ich spiele GL yyy und Sie können mir da nicht hereinreden." Warum sollte sich der Pfarrer darauf einlassen?

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Niels
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Re: Pfarrer übt Erpressung....

Beitrag von Niels »

gc-148 hat geschrieben:
Polykarp hat geschrieben: In diesem Kontext kann ich das nur als Bestätigung des von Kabelkebers beschriebenen Klerikalismus deuten. Widerlich.
von Nichts eine Ahnung -aber große Töne spucken......
:patsch:
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta

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Protasius
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Re: Pfarrer übt Erpressung....

Beitrag von Protasius »

Maurus hat geschrieben:
kabelkeber hat geschrieben:Bei anderen Priestern ist das auch kein Thema, da spricht man vorher das Liedgut ab und kommt auf einen Konsens.
Da hatte ich nie Probleme, ganz im Gegenteil, die lassen mir meist freie Hand, weil sie mein theologisches und liturgisches Verständnis zugute halten.

Das Beste war Allerheiligen:
Vor 3 Wochen hatte ich schon mitgeteilt, wie der Chor was gestalten möchte.
Keine Reaktion, schriftlicher Gestaltungsplan lag vor. Also ging ich von Akzeptanz aus. Chor hat geprobt.
Am Festtag dann, zum Glück treffe ich ihn zuvor in der Sakristei, möchte nochmal Vergewisserung, daß alles wie besprochen läuft.
Er erinnert sich an nichts, möchte torpedieren. Ich erinnere an die Mail und die schriftliche Vorlage. Er stockt, überlegt,... dann kommt:
"Dann muß ich halt alles nochmal ändern....."

So kann man doch nicht arbeiten.
Wenn ich vor 3 Wochen nur mündlich agiert hätte, dann wäre jetzt wieder der Knall gekommen.
Er hat ja schonmal vor dem Gottesdienst versucht, mir bestimmte Chorstücke zu untersagen.
Einem Kollegen in der Nachbargemeinde hat er im Weihnachtshochamt zwei Chorwerke verboten.
Dieser hat sie trotzdem gesungen, weil er sagte: Für was proben wir denn....
Wenn man sich mit dem Pfarrer nie einig wird, dann hat das keinen Sinn. Denn deinen Vertragswünschen wird er kaum nachkommen, da sie darauf hinauslaufen, die musikalische Gottesdienstgestaltung komplett an den Kirchenmusiker zu übergeben, ohne jede Einflussmöglichkeit. Das wird er bei der Vorgeschichte nie machen. Überleg mal: Er kommt sonntags an und sagt "können Sie bitte GL xxx zum EInzug spielen, ich habe dazu eine Predigt vorbereitet?" - Dann könntest du mit deinem Vertrag sagen: "Interessiert mich nicht, ich spiele GL yyy und Sie können mir da nicht hereinreden." Warum sollte sich der Pfarrer darauf einlassen?
Das ist zwar richtig, aber es kann ja auch nicht sein, daß man ihm 3 Wochen vorher einen schriftlichen Ablaufplan einreicht, den er dann eine Viertelstunde vor der Messe über den Haufen werfen will.
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009

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Maurus
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Re: Pfarrer übt Erpressung....

Beitrag von Maurus »

Protasius hat geschrieben:
Maurus hat geschrieben:
kabelkeber hat geschrieben:Bei anderen Priestern ist das auch kein Thema, da spricht man vorher das Liedgut ab und kommt auf einen Konsens.
Da hatte ich nie Probleme, ganz im Gegenteil, die lassen mir meist freie Hand, weil sie mein theologisches und liturgisches Verständnis zugute halten.

Das Beste war Allerheiligen:
Vor 3 Wochen hatte ich schon mitgeteilt, wie der Chor was gestalten möchte.
Keine Reaktion, schriftlicher Gestaltungsplan lag vor. Also ging ich von Akzeptanz aus. Chor hat geprobt.
Am Festtag dann, zum Glück treffe ich ihn zuvor in der Sakristei, möchte nochmal Vergewisserung, daß alles wie besprochen läuft.
Er erinnert sich an nichts, möchte torpedieren. Ich erinnere an die Mail und die schriftliche Vorlage. Er stockt, überlegt,... dann kommt:
"Dann muß ich halt alles nochmal ändern....."

So kann man doch nicht arbeiten.
Wenn ich vor 3 Wochen nur mündlich agiert hätte, dann wäre jetzt wieder der Knall gekommen.
Er hat ja schonmal vor dem Gottesdienst versucht, mir bestimmte Chorstücke zu untersagen.
Einem Kollegen in der Nachbargemeinde hat er im Weihnachtshochamt zwei Chorwerke verboten.
Dieser hat sie trotzdem gesungen, weil er sagte: Für was proben wir denn....
Wenn man sich mit dem Pfarrer nie einig wird, dann hat das keinen Sinn. Denn deinen Vertragswünschen wird er kaum nachkommen, da sie darauf hinauslaufen, die musikalische Gottesdienstgestaltung komplett an den Kirchenmusiker zu übergeben, ohne jede Einflussmöglichkeit. Das wird er bei der Vorgeschichte nie machen. Überleg mal: Er kommt sonntags an und sagt "können Sie bitte GL xxx zum EInzug spielen, ich habe dazu eine Predigt vorbereitet?" - Dann könntest du mit deinem Vertrag sagen: "Interessiert mich nicht, ich spiele GL yyy und Sie können mir da nicht hereinreden." Warum sollte sich der Pfarrer darauf einlassen?
Das ist zwar richtig, aber es kann ja auch nicht sein, daß man ihm 3 Wochen vorher einen schriftlichen Ablaufplan einreicht, den er dann eine Viertelstunde vor der Messe über den Haufen werfen will.
Sicher nicht. Aber das Problem wird sich mit einem Vertrag nicht lösen lassen. Wenn Pfarrer und Kirchenmusiker dauernd nur gegeneinander arbeiten, dann führt das zu nichts. Sofern man eine passable Alternative hat, ist es für meine Begriffe auch ratsam, ein zerrüttetes Verhältnis nicht bis zum bitteren Ende durchzuschleppen.

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kabelkeber
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Registriert: Sonntag 13. Juni 2010, 14:13

Re: Pfarrer übt Erpressung....

Beitrag von kabelkeber »

Ein Vertrag würde zwar ein (zunächst) gefestigtes Salaire ergeben, aber eine sichere Stelle noch lange nicht. Zwar bin ich schon seit Jahren hier und habe immer wieder auf einen Vertrag gedrängt, da dieser aber aus den fadenscheinigsten Gründen nicht gewährt wurde, habe ich auch keinen Anspruch auf Fprtführung meiner Stelle bzw. des Beschäftigungsumfanges in Zukunft.
Hätte man mir vor Jahren einen Vertrag gegeben, damals als mein Vorgänger starb, wäre ich nun so viele Jahre im Dienst, daß man daran nicht rütteln könnte.
Zuletzt wurde mir ein Vertrag aufgrund "überzogener" Personalkosten-Konten streitig gemacht.
Eigentlich hätte man gar kein Geld mehr, meine Arbeit zu bezahlen. Wegen mir müßten nun andere Federn lassen.
Dabei gibt es Angestellte unserer Pfarreiengemeinschaft, Küster etc., die seit Jahren einfach zu viel erhalten, weil sie alte Verträge haben, deren Umfang aufgrund der gesunkenen Gottesdienst-Anzahl nicht mehr erfüllbar war. Deren verträge mußten nun revidiert werden. Das war Forderung der Diözese.
Mir also deswegen mein Geld streitig zu machen, ist Blödsinn.
Und ja, daß ich Geld für meine Arbeit verlange... "man solle die Kirche nicht melken"... so lautete der Vorwurf.

Zur Liedauswahl etc.
Ich hatte, wie erwähnt nie Probleme mit anderen Pfarrern, ganz im Gegenteil, man schätzt meine Kompetenz und läßt mir da recht freie Hand.
Nur "unser" Herr meint bis ins Detail bestimmen zu können, dahinter verbergen sich sicher auch irgendwelche Ängste. Egal...soll kein Thema sein.

Anläßlich des Krisengesprächs wurde dann auch klar, welche Auffassung er vom Dienst des Kirchenmusikers hat:
er hat zu "dienen", ist Angestellter und weisungsgebunden.
Ich warf in den Ring, daß ich meine Arbeit eher als "Mit-"Arbeit verstehe.
Daran macht sich natürlich schon eine verschiedene Auffassung deutlich.

Die Sache geht ja nun schon Jahre.
Angefangen hat der Spaß eigentlich, als ich ihm vor Jahren klar machte, daß ich keine Theologie studieren möchte und auch nicht das Priesteramt anstrebe.
Und dann kamen noch zwei Jahre bei der FSSPX dazu. Seitdem ist der Karren verfahren.
Ich habe ja mittlerweile mit der ganzen Sache nichts mehr am Hut. Aber der Keil ist drin.

Deswegen: laßt uns das Thema schließen und ein Gebet für die Sache sprechen.
Irgendwie wird Gott das alles schon richten.
Es tut sich für mich ja eine neue Möglichkeit auf. Ein Weggehen fällt zwar schwer, weil man doch "irgendwie" an vielem hängt, vor allem am Chor, aber es gibt manchmal Zeichen, die sollte man ernst nehmen.

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