Eine englische Orgel für Berlin!

Von Orgelpfeifen, Zimbelspielern und Kantoren.
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Bernado
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Eine englische Orgel für Berlin!

Beitrag von Bernado »

Für die Liebhaber der Orgel in Klang und Technik zeichnet sich hier eine interessante Entwicklung ab: Das Institut St. Philipp Neri in Berlin hat eine Orgel von William Hill (1789 - 1871) vor der Verschrottung wegen Kirchenaufgabe bewahrt und will das Instrument möglichst bald in St. Afra aufstellen. Der Erwerb der Orgel war ein Schnäppchen (Spende von 1000 Pfund) - Renovierung und Wiederaufbau werden ein Viel-Vielfaches kosten.

Ein "Orgeltagebuch" im Internet informiert über das Instrument und die weitere Entwicklung der Dinge.
„DIE SORGE DER PÄPSTE ist es bis zur heutigen Zeit stets gewesen, dass die Kirche Christi der Göttlichen Majestät einen würdigen Kult darbringt.“ Summorum Pontificum 2007 (http://www.summorum-pontificum.de/)

Stephen Dedalus
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Re: Eine englische Orgel für Berlin!

Beitrag von Stephen Dedalus »

Sehr lobenswert!

Ein ähnliches Projekt hat die anglikanische Gemeinde St. Catherine's in Stuttgart gerade abgeschlossen: Eine Orgel aus Somerset fand ihren neuen Platz in der alten englischen Kirche in Stuttgart. Die Weihe fand zu Pfingsten 211 statt.

http://stcatherines-stuttgart.de/index.php?page=organ
If only closed minds came with closed mouths.

Raimund J.
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Re: Eine englische Orgel für Berlin!

Beitrag von Raimund J. »

Sehr schön!

Darüberhinaus freue ich mich über die Seltenheit einer positiven Meldung hier im Forum!
Der Herr ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln.
Nec laudibus, nec timore

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taddeo
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Re: Eine englische Orgel für Berlin!

Beitrag von taddeo »

Bernado hat geschrieben:Für die Liebhaber der Orgel in Klang und Technik zeichnet sich hier eine interessante Entwicklung ab: Das Institut St. Philipp Neri in Berlin hat eine Orgel von William Hill (1789 - 1871) vor der Verschrottung wegen Kirchenaufgabe bewahrt und will das Instrument möglichst bald in St. Afra aufstellen. Der Erwerb der Orgel war ein Schnäppchen (Spende von 1000 Pfund) - Renovierung und Wiederaufbau werden ein Viel-Vielfaches kosten.

Ein "Orgeltagebuch" im Internet informiert über das Instrument und die weitere Entwicklung der Dinge.
Sag mal, wieviele Aberhunderte Leutchen passen denn in die Kirche rein?
Die Disposition der Orgel reicht ja locker für nen mittelprächtigen Dom. Eine Traumdisposition für Lieberhaber der Orgelromantik. Soviele schöne 8-Füße ...

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Bernado
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Re: Eine englische Orgel für Berlin!

Beitrag von Bernado »

taddeo hat geschrieben:Sag mal, wieviele Aberhunderte Leutchen passen denn in die Kirche rein?
Die Disposition der Orgel reicht ja locker für nen mittelprächtigen Dom. Eine Traumdisposition für Lieberhaber der Orgelromantik. Soviele schöne 8-Füße ...
Spitzenstand bisher waren 250 Besucher. Zum normalen Sonntagsgottesdienst kommen an guten Tagen etwa die Hälfte; bei BVG-Streik usw. natürlich weniger.
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cantus planus
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Re: Eine englische Orgel für Berlin!

Beitrag von cantus planus »

Ich hoffe vor allem, dass man sich in St. Afra über die Folgekosten dieses Ankaufs wirklich im Klaren ist.
Mit solider Finanzierung hatte man in der Vergangenheit ohnehin gewisse Schwierigkeiten. Hoffentlich hat man sich damit jetzt nicht überhoben. Im Orgelbau können gerade bei Gebrauchtorgeln auf den ersten Blick scheinbare Lapalien schonmal in die Zehntausende gehen.
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lifestylekatholik
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Re: Eine englische Orgel für Berlin!

Beitrag von lifestylekatholik »

cantus planus hat geschrieben:Ich hoffe vor allem, dass man sich in St. Afra über die Folgekosten dieses Ankaufs wirklich im Klaren ist.
Mit solider Finanzierung hatte man in der Vergangenheit ohnehin gewisse Schwierigkeiten. Hoffentlich hat man sich damit jetzt nicht überhoben. Im Orgelbau können gerade bei Gebrauchtorgeln auf den ersten Blick scheinbare Lapalien schonmal in die Zehntausende gehen.
Die Freunde des Instituts sind solche Katastrophenfälle gewohnt.
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«

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cantus planus
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Re: Eine englische Orgel für Berlin!

Beitrag von cantus planus »

lifestylekatholik hat geschrieben:
cantus planus hat geschrieben:Ich hoffe vor allem, dass man sich in St. Afra über die Folgekosten dieses Ankaufs wirklich im Klaren ist.
Mit solider Finanzierung hatte man in der Vergangenheit ohnehin gewisse Schwierigkeiten. Hoffentlich hat man sich damit jetzt nicht überhoben. Im Orgelbau können gerade bei Gebrauchtorgeln auf den ersten Blick scheinbare Lapalien schonmal in die Zehntausende gehen.
Die Freunde des Instituts sind solche Katastrophenfälle gewohnt.
Das ist natürlich auch ein wahres Wort. :kugel:
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lifestylekatholik
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Re: Eine englische Orgel für Berlin!

Beitrag von lifestylekatholik »

cantus planus hat geschrieben:Ich hoffe vor allem, dass man sich in St. Afra über die Folgekosten dieses Ankaufs wirklich im Klaren ist.
Mit solider Finanzierung hatte man in der Vergangenheit ohnehin gewisse Schwierigkeiten. Hoffentlich hat man sich damit jetzt nicht überhoben. Im Orgelbau können gerade bei Gebrauchtorgeln auf den ersten Blick scheinbare Lapalien schonmal in die Zehntausende gehen.
St. Afra in Berlin hat geschrieben:… Als erstes musste der benötigte Sanierungs- und Umbaubedarf möglichst genau ermittelt werden. Dabei stellte sich heraus, dass, entgegen dem ersten Anschein, doch einige relevante Bauteile nicht nur in einem schlechten Zustand waren, sondern unglücklicherweise auch schlecht konstruiert sind. …

… Andererseits setzt uns das auch finanziell unter Zugzwang: Gezahlt wird nach Arbeitsfortschritt – und die erste Rate wird schon im Juni fällig.
;D

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cantus planus
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Re: Eine englische Orgel für Berlin!

Beitrag von cantus planus »

:kugel: :freude: :kugel: :freude: :kugel:

Nach Propst Goesches Finanznöten könnte man die Uhr stellen; so präzise arbeitet nicht einmal ein Schweizer Uhrwerk. Wenn das verantwortungslose Herumaasen mit anderer Leute Geld nicht so ein Ärgernis wäre (St. Afra dürfte das teuerste aller traditionalistischen Institute mit dem kleinsten Wirkungskreis sein), hätte es echten Unterhaltungswert.
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lifestylekatholik
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Re: Eine englische Orgel für Berlin!

Beitrag von lifestylekatholik »

cantus planus hat geschrieben:das verantwortungslose Herumaasen mit anderer Leute Geld
Na ja, das ist ja nun doch etwas übertrieben.

Fridericus
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Re: Eine englische Orgel für Berlin!

Beitrag von Fridericus »

Aus wie vielen Mitgliedern besteht denn das Institut zur Zeit eigentlich?

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lifestylekatholik
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Re: Eine englische Orgel für Berlin!

Beitrag von lifestylekatholik »

Fridericus hat geschrieben:Aus wie vielen Mitgliedern besteht denn das Institut zur Zeit eigentlich?
Meines Wissens sind an geistlichem Personal in Berlin Dr. Goesche, Dr. Jatzkowsky und Frater Góral, daneben eine Oblatin. Drüben in Wessiland noch Pater Bartels. An Laien gibt’s einen Küster und Hausmeister für das zugehörige Wohnhaus, einen Sekretär für den Bürokram und den Regens chori.

Vir Probatus
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Re: Eine englische Orgel für Berlin!

Beitrag von Vir Probatus »

cantus planus hat geschrieben:
lifestylekatholik hat geschrieben:
cantus planus hat geschrieben:Ich hoffe vor allem, dass man sich in St. Afra über die Folgekosten dieses Ankaufs wirklich im Klaren ist.
Mit solider Finanzierung hatte man in der Vergangenheit ohnehin gewisse Schwierigkeiten. Hoffentlich hat man sich damit jetzt nicht überhoben. Im Orgelbau können gerade bei Gebrauchtorgeln auf den ersten Blick scheinbare Lapalien schonmal in die Zehntausende gehen.
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Das ist natürlich auch ein wahres Wort. :kugel:
Es ist ja bekanntlich "schon immer etwas teurer, einen besonderen Geschmack zu haben".
„Die Kirche will herrschen, und da muss sie eine bornierte Masse haben, die sich duckt und die geneigt ist, sich beherrschen zu lassen. Die hohe, reich dotierte Geistlichkeit fürchtet nichts mehr als die Aufklärung der unteren Massen.“ (J.W. von Goethe)

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cantus planus
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Re: Eine englische Orgel für Berlin!

Beitrag von cantus planus »

lifestylekatholik hat geschrieben:
cantus planus hat geschrieben:das verantwortungslose Herumaasen mit anderer Leute Geld
Na ja, das ist ja nun doch etwas übertrieben.
Nein. Wenn man sich ausschaut, unter welch geradezu spartanischen Bedingungen die grossen Bruderschaften entstanden sind und teilweise heute arbeiten, erstaunt es schon sehr, dass das Institut in Berlin bis heute keine stehende Gemeinschaft ist und dennoch aufs Feinste ausgestattet ist. Ich mache mir jetzt nicht die Mühe, einmal den Finanzbedarf der letzten fünf Jahre zu addieren. Das kann jeder selbst überschlagen. Aber mich erstaunen diese Summen schon sehr. Es muss gestattet sein, da nach der Verhältnismässigkeit zu fragen.

Aber du hast natürlich recht: das ist eine Privatmeinung. Andere mögen das anders sehen. Und viele der bemerkenswert grossherzigen Spender sehen es ja offenkundig auch so. Ich habe eben meine Bedenken. Es zeugt nicht von Demut, wenn ein Institut permanent über seine Verhältnisse lebt, denn wir reden bei einem grossen Teil der Kosten ja nicht von unmittelbaren Notwendigkeiten.
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Bernado
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Re: Eine englische Orgel für Berlin!

Beitrag von Bernado »

Es ist schon bemerkenswert, was für ein nachgerade calvinistisch-aszetisches Denken bei Tradis der deutschsprachigen Länder anscheinend erheblichen Anklang findet. Nicht: "Alles zur höheren Ehre Gottes," dann schon lieber "Schaffe, spare, Häusle baue".

Auf den hl. Pfarrer von Ars, den man nun wirklich keiner Verschwendungssucht beschuldigen kann, kann sich diese Einstellung jedenfalls nicht berufen: Der brachte es fertig, nachdem er wieder einmal seine letzte Hose einem Bettler gegeben hatte, das zur Anschaffung einer neuen gespendete Geld statt dessen (zusammen mit anderen Spenden) in die Anschaffung teurer Paramente zu stecken. Und dem hl. Philipp Neri, den das Berliner Institut nicht ohne tieferen Grund als Patron anruft, war jede Buchhalterei zutiefst fremd. Der wurde, nachdem er den Grundstein für seine Chiesa Nuova gelegt hatte, auch von einem der Pfeffersäcke der Stadt gefragt, ob er denn schon das Geld für das anspruchsvolle Projekt beisammen habe. Worauf der Heilige in die Tasche seiner Soutane griff und dem Frager den Inhalt der Börse vorzählte: Zwei oder drei Goldstücke, wenig mehr an silbernen Scudi, und ansonsten jede Menge kupferne Bajocci.

Die Benediktiner von Clear Creek oder die Carmeliten von Wyoming mit ihren absolut großartigen Bauprojekten halten es heute genauso. Da ist das ISPN geradezu bescheiden - was angesichts der schwierigen deutschen Umstände sowohl im Heiden- wie im Tradiland ja auch nur vernünftig ist.

Dabei wurde in Berlin insbesondere hinsichtlich der Kirchenmusik schon viel erreicht. Das ISPN ist einer der ganz wenigen Orte in Deutschland, an dem das gregorianische Hochamt einschließlich des Propriums zur sonntäglichen Selbstverständlichkeit gehört. Gegenwärtig bemüht sich die Kommunität gerade um die Einführung der allabendlichen gesungenen Komplet. Mit seinen Messen der polyphonalen Klassiker Palestrina, Byrd, Victoria usw strahlt es inzwischen über die Stadt hinaus aus. Vorträge der winterlichen "Matinée" finden Hörer von außerhalb der Gemeinde. Und es gibt deutliche Anzeichen dafür, daß die Aktivitäten in einem Raum, der gemeinhin nur als "kultureller Bereich" angesehen wird, auch Aufmerksamkeit und Bewußtsein für das "Kerngeschäft" in Liturgie und Sakramentenspendung hervorruft.

Ein Überraschung ist das nicht: So hat das schon immer funktioniert. Nicht als einziger Weg zur Propagierung des Glaubens, aber als einer von mehreren.
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Robert Ketelhohn
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Re: Eine englische Orgel für Berlin!

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Propagierung des Glaubens? :vogel: Wie soll der Glaube propagiert werden, wo sie
da nicht mal die elementarsten Rubriken beachten und gar ein verrenteter Novus-
Ordo-Bischof im vollen Meß-Ornat während der Messe firmt?! Wie kann man Or-
geln kaufen, wenn man nicht einmal die Rubriken runterbeten kann? Oder wenig-
stens rauf? – Am Gründonnerstag oder zu Fronleichnam hängt man bei den Röm-
lingen und ihrer unsäglichen Pseudomesse rum. Und das alles im Namen des al-
lerheiligsten Traditionalismus aller Zeiten. Ein Skandal sonder gleichen.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

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Re: Eine englische Orgel für Berlin!

Beitrag von Fragesteller »

Ein vollständiges gregorianisches Proprium hat doch höhere Priorität als rubrizistische Detailfragen, oder? Und was lässt Dich von einer Pseudo-Messe sprechen?

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Melody
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Re: Eine englische Orgel für Berlin!

Beitrag von Melody »

OT
Robert Ketelhohn hat geschrieben:Am Gründonnerstag oder zu Fronleichnam hängt man bei den Römlingen und ihrer unsäglichen Pseudomesse rum. Und das alles im Namen des allerheiligsten Traditionalismus aller Zeiten. Ein Skandal sonder gleichen.
:hae?:

Verstehe ich jetzt nicht. Habt Ihr an Gründonnerstag und Fronleichnam keine Hl. Messe im Institut? Wieso das denn nicht??? Ausgerechnet FRONLEICHNAM??? :glubsch:
/OT
Ewa Kopacz: «Für mich ist Demokratie die Herrschaft der Mehrheit bei Achtung der Minderheitenrechte, aber nicht die Diktatur der Minderheit»

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lifestylekatholik
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Re: Eine englische Orgel für Berlin!

Beitrag von lifestylekatholik »

cantus planus hat geschrieben:und dennoch aufs Feinste ausgestattet ist
Einerseits ist es natürlich schön zu sehen, dass das Institut den Eindruck katholischer Üppigkeit vermitteln kann. Andererseits zeigt ein Blick hinter die Kulissen, dass es sich – in bester barocker Tradition – an vielen Stellen nur um Theatermarmor handelt. Was für die Liturgie nicht nötig ist, gibt’s auch nicht. So besteht z. B. der einzige fahrbare Untersatz des Instituts aus einem Baumarktfahrrad. (Die Marke heißt übrigens – fett auf den Rahmen gedruckt – »Prophete«, und wenn Pater J. damit durch die Gegend fegt, glaubt man’s auch fast.)

Aber im Ernst: Die laufende Finanzierung steht inzwischen. Problematisch und unter buchhalterischen Gesichtspunkten eigentlich »too big« war das lange Gewürge um den Erwerb des Afrastifts. Allerdings ist das Afrastift tatsächlich fast ideal: Mitten in der Stadt, am Schnittpunkt zwischen Szenekiez, Familienwohngegend und Studentenviertel am Mauerpark, Kirchbau noch vor Einbruch der Moderne, groß genug für eine vernünftige Gemeinde, groß genug, dass Kirchenmusik nach Kirchenmusik klingt und Liturgie Liturgie sein kann, aber nicht so groß, dass sich die 20 Leutchen der Anfangszeit in den Bänken verloren vorgekommen wären, mit Wohnungen für die Institutsmitglieder, sodass die Priester ständig vor Ort und erreichbar und greifbar sind, und einem normalen Mietshaus zur Straße, mit Räumen für Gemeindesaal, Büro, Küche usw.

Ich vergleiche das mit der Situation hier in Hannover: Die Petrusbruderschaft ist immer nur Untermieter in einer fremden Kirche, musste in den vergangenen Jahren häufig von einer Kirche zur anderen umziehen, ständig gab’s Ärger mit den verschiedenen PGR, Küstern und Pastoralreffis, vor jeder Messe muss hektisch der Altar umdekoriert und nachher alles hektisch wieder abgebaut werden, der Priester ist »Reisepriester« und nur zur Messe da und wird sowieso alle paar Jahre ausgetauscht etc. pp.

Die Piusbruderschaft hat seit einiger Zeit zwar eine eigene Kapelle, allerdings kaum umgebaut von der NAK übernommen, mit Pfarrsaalcharme und E-Orgel, liegt außerhalb der Stadtgrenze, auch nur Reisepriester, die ebenfalls alle paar Jahre ausgewechselt werden.

Nee, die Bruderschaften unterhalten hier quasi Missionsstationen wie im Busch, wo noch nicht mal ständig ein Priester anwesend ist. Unter der Woche ist tot. Ästhetisch-kulturell ist die Liturgie sowieso so, dass man’s einem Fremden kaum guten Gewissens zeigen kann und tatsächlich nur die schon Überzeugten hinkommen. Selbst beim Priorat in Berlin ist’s nicht wirklich wesentlich anders. Dieser Ansatz hat sicherlich seine Berechtigung, aber das Konzept des Instituts ist ein anderes. Leute wie Enoch zu Guttenberg erreicht Pius eben nicht.

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lifestylekatholik
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Re: Eine englische Orgel für Berlin!

Beitrag von lifestylekatholik »

Melody hat geschrieben:OT
Robert Ketelhohn hat geschrieben:Am Gründonnerstag oder zu Fronleichnam hängt man bei den Römlingen und ihrer unsäglichen Pseudomesse rum. Und das alles im Namen des allerheiligsten Traditionalismus aller Zeiten. Ein Skandal sonder gleichen.
:hae?:

Verstehe ich jetzt nicht. Habt Ihr an Gründonnerstag und Fronleichnam keine Hl. Messe im Institut? Wieso das denn nicht??? Ausgerechnet FRONLEICHNAM??? :glubsch:
/OT
Du missverstehst Robert. An Fronleichnam ist von 8.00 Uhr 18.00 Uhr Aussetzung. Um 18.00 Uhr beginnt dann die Orgelmesse. Fronleichnam ist in Berlin kein staatlicher Feiertag, deshalb (und wohl auch, weil man vermeiden möchte, mit der Diözesanprozession in St. Hedwig zu kollidieren) ist am folgenden Sonntag levitiertes Amt mit Fronleichnamsprozession.

(Gründonnerstag gab’s in der Früh gesungene Karmette und natürlich auch eine Messe.)

Robert meint mit »Römlingen« das Institut.

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Re: Eine englische Orgel für Berlin!

Beitrag von Fragesteller »

lifestylekatholik hat geschrieben:
Melody hat geschrieben:OT
Robert Ketelhohn hat geschrieben:Am Gründonnerstag oder zu Fronleichnam hängt man bei den Römlingen und ihrer unsäglichen Pseudomesse rum. Und das alles im Namen des allerheiligsten Traditionalismus aller Zeiten. Ein Skandal sonder gleichen.
:hae?:

Verstehe ich jetzt nicht. Habt Ihr an Gründonnerstag und Fronleichnam keine Hl. Messe im Institut? Wieso das denn nicht??? Ausgerechnet FRONLEICHNAM??? :glubsch:
/OT
Du missverstehst Robert. An Fronleichnam ist von 8.00 Uhr 18.00 Uhr Aussetzung. Um 18.00 Uhr beginnt dann die Orgelmesse. Fronleichnam ist in Berlin kein staatlicher Feiertag, deshalb (und wohl auch, weil man vermeiden möchte, mit der Diözesanprozession in St. Hedwig zu kollidieren) ist am folgenden Sonntag levitiertes Amt mit Fronleichnamsprozession.

(Gründonnerstag gab’s in der Früh gesungene Karmette und natürlich auch eine Messe.)

Robert meint mit »Römlingen« das Institut.
Gabs denn Gründonnerstag auch nur eine Orgelmesse? Sonst müsste Robert mit der "Pseudomesse" ein anderes Problem angesprochen haben.

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Bernado
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Re: Eine englische Orgel für Berlin!

Beitrag von Bernado »

Hier gibt es die Bilder von den Liturgien der Heiligen Woche in St. Afra.
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Sursum Corda
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Re: Eine englische Orgel für Berlin!

Beitrag von Sursum Corda »

Ich habe das Institut vor einiger Zeit gelegentlich eines Besuches kennenlernen dürfen und halte das Vorhandensein einer solchen Einrichtung gerade auch in der Hauptstadt für sehr wichtig. Manchmal habe ich allerdings das Gefühl, daß auch in der "Tradi-Szene" der eine auf den anderen und vor allem auf dessen Klingelbeutel schaut. Dann beginnt das große Aufrechnen, wer denn besser wirtschaften könne, wer generell größer bzw. wichtiger sei etc.
Als Außenstehender kann ich nicht beurteilen, wie "wirtschaftlich" (rein finanziell gesehen) eine Einrichtung arbeitet. Das ist aber auch nicht entscheidend. Ich gebe lifestylekatholik recht, wenn er von den Vorzügen einer ständigen Einrichtung spricht. Immer nur in fremden Kirchen Gast zu sein, ist auf Dauer kein befriedigender Zustand, selbst wenn man, wie bei uns in Paderborn, freundlich aufgenommen und umsorgt wird. Ich jedenfalls wünsche dem Propst für seine Projekte alles Gute und Gottes Segen.
Eigentlich geht es ja hier um die Orgel. Dazu meine unmaßgebliche Privatmeinung: Ich hätte das bestehende Instrument reparieren lassen und damit wäre es gut gewesen. Aber meine kirchenmusikalischen Ansprüche sind, wie bekannt, ja auch nicht allzu hoch angesetzt... :pfeif: :breitgrins:
Auf, eilen liebentzündet, auch wir zum heil'gen Streit! Der Herr, der's Haus gegründet, uns ew'gen Sieg verleiht.

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Re: Eine englische Orgel für Berlin!

Beitrag von Fragesteller »


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