"Passende" Lieder in der Messe

Von Orgelpfeifen, Zimbelspielern und Kantoren.
Raphaela
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Re: Kommt vor

Beitrag von Raphaela »

sofaklecks hat geschrieben:Spielverderber, liturgiepuristische!

sofaklecks
Ich bin in meinem Gebrauch an Worten eigentlich noch zurückhaltend. Während des Studiums hat ein Kurskollegen über den Priester/Organisten, der so etwas aussuchte immer folgende Worte bereit:
Liturgische Wildsau

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Robert Ketelhohn
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Re: Kommt vor

Beitrag von Robert Ketelhohn »

sofaklecks hat geschrieben:Das kann vorkommen,weil im Text das Wort Opferlamm vorkommt.

Und "will uns speisen, will uns tränken", was vorzüglich zur Kommunion passt.

Auf die Idee, das zum Agnus Dei zu singen, sind alle ganz stolz.

Spielverderber, liturgiepuristische!


Was heißt hier eigentlich »zum Agnus Dei«? Zusätzlich?
Drüber, drunter, draufsingen? Oder wie oder was?
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Raimund J.
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Re: Kommt vor

Beitrag von Raimund J. »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
sofaklecks hat geschrieben:Das kann vorkommen,weil im Text das Wort Opferlamm vorkommt.

Und "will uns speisen, will uns tränken", was vorzüglich zur Kommunion passt.

Auf die Idee, das zum Agnus Dei zu singen, sind alle ganz stolz.

Spielverderber, liturgiepuristische!


Was heißt hier eigentlich »zum Agnus Dei«? Zusätzlich?
Drüber, drunter, draufsingen? Oder wie oder was?
Anstelle des. :/
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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Da müßten einfach mal drei kräftige Bässe auf ein solches Ersatzlied-
chen ein gregorianisches Agnus Dei singen. Einfach übertönen. ;D
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holzi
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Re: Kommt vor

Beitrag von holzi »

Robert Ketelhohn hat geschrieben: Was heißt hier eigentlich »zum Agnus Dei«? Zusätzlich?
Drüber, drunter, draufsingen? Oder wie oder was?
Da rächt sich halt die noch aus vorkonziliaren Zeiten stammende Unsitte der Betsingmesse, wo der Priester vorne das Agnus Dei gemurmelt hat und die Gemeinde irgendwas irgendwie einigermaßen Passendes dazugesungen hat.

Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

*aufreg*

Komme grade aus einer Messe (z. Goldhochzeit), wo wirklich einiges schief lief... hätte ich vorher gewusst, welcher Priester da "zelebriert", hätt´ ich vorher abgesagt...

Zum Gloria: GL 267 - Nun danket all... :sauer: :sauer: :sauer:
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Raimund J.
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Beitrag von Raimund J. »

Wir sollten vielleicht eine Laienorganisation gründen um uns bei der DBK Gehör zu verschaffen.
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sofaklecks
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Einmal mehr

Beitrag von sofaklecks »

Bitte, mein Beitrag war satirisch gemeint.

Und das "zum" war mit Bedacht gewählt. Es werden diese Lieder eben nicht anstelle, sondern bei Gelegenheit des Agnus Dei gesungen.

Und jedermann, der das so handhabt, hat es immer nur gut gemeint, weil es doch Festzeit ist und die Leute das auch merken und sich freuen sollen und das Agnus Dei in der Werktagsmesse sonst alle Tage gesungen wird und man es ein bisschen feierlicher haben will und das Lied doch so gut passt und die Leute auch lieber an Ostern Osterlieder singen und wann soll man die denn überhaupt singen, wo Ostern doch das höchste Fest ist, aber die Osterzeit nur vierzig Tage und davon neun Himmelfahrt und weisser Sonntag fällt da auch hinein und päpstlicher als der Papst muss man auch in der katholischen Kirche nicht sein und so gescheit sind die Leute, dass sie das merken und überhaupt das gut mit dem Lamm, das passt so gut, dass man die Strophe sogar unter dem Jahr nehmen könnte, aber gut, das ginge vielleicht doch ein wenig weit, aber dafür doch wenigstens in der Osterzeit und wenn jetzt immer noch kleinliche Bedenken bestehen, ich, der Pfarrer bete das stellvertretend für die Gemeinde, so wie das früher auch gegolten hat und wenn das früher gegangen ist, kann es nicht falsch sein, die alte Messe ist ja wieder gültig und dass ich das ein bisschen schneller bete, damit, damit ich mitsingen kann, das tut das der Wirkung sicher keinen Abbruch und wenn Sie durchaus Bedenken haben, dann machen Sie einfach ein längeres Vorspiel, empfiehlt sich ja auch wegen des Friedengrusses und jetzt bleibt das Lied, wie der Bauer gesagt hat, so isch's kocht un so werd's jetzt gesse.

Alles klar?

sofaklecks

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anneke6
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Beitrag von anneke6 »

Ecce Homo hat geschrieben:*aufreg*

Komme grade aus einer Messe (z. Goldhochzeit), wo wirklich einiges schief lief... hätte ich vorher gewusst, welcher Priester da "zelebriert", hätt´ ich vorher abgesagt...

Zum Gloria: GL 267 - Nun danket all... :sauer: :sauer: :sauer:
Manche Priester haben einfach kein Gespür für liturgische Musik. Nimm's Dir nicht so zu Herzen.

Alle Herren der Schöpfung, die gerne ein Lied mit ihrer Baßstimme übertönen wollen, weise ich daraufhin, daß dadurch a) ein Ärgernis entstehen kann, und b) es nicht besonders demütig ist.
Ich finde, gerade beim Gesang in der Kirche ist die Harmonie wichtig. Wer von Natur aus eine kräftige Stimme hat (ich gehöre auch dazu), soll sich Mühe geben, andere nicht zu übertönen.

Raimund J.
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Beitrag von Raimund J. »

anneke6 hat geschrieben:[Wer von Natur aus eine kräftige Stimme hat (ich gehöre auch dazu), soll sich Mühe geben, andere nicht zu übertönen.
Wenn aber jeder bemüht ist nur ja nicht zu laut zu singen, wird der Gemeindegesang immer bang und bänger.

Es singe wem Gesang gegeben!
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Raphaela
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Re: Kommt vor

Beitrag von Raphaela »

Robert Ketelhohn hat geschrieben: Was heißt hier eigentlich »zum Agnus Dei«? Zusätzlich?
Drüber, drunter, draufsingen? Oder wie oder was?
Den Ausdruck zum Agnus Dei hatte ich erst gebraucht.
Ich drücke mich jetzt anders aus: als Agnus Dei.

Hoffe, du bist jetzt zufrieden...... :hmm:

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anneke6
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Beitrag von anneke6 »

Raimund Josef H. hat geschrieben:
anneke6 hat geschrieben:[Wer von Natur aus eine kräftige Stimme hat (ich gehöre auch dazu), soll sich Mühe geben, andere nicht zu übertönen.
Wenn aber jeder bemüht ist nur ja nicht zu laut zu singen, wird der Gemeindegesang immer bang und bänger.

Es singe wem Gesang gegeben!

Tu ich ja auch. Kräftig und vor allem deutlich. Wobei ich da unterscheide, ob ich in einer deutschen Werktagsmesse mit ein paar Omas bin, oder in einer Sonntagsmesse der PMK. Der dortige Organist spielt zudem noch sehr laut, da kann ich ja nicht nur stumm die Lippen bewegen. Und es macht auch irgendwie Spaß, aus voller Kehle: "Grob ten prozny zostal, Paan, zmartwychpoooowstaal, Aaaleeeluujaa!" zu singen.
Im anderen Fall halte ich es wichtig, mit klarem Gesang zu führen, weil kaum eine alte Frau sich traut, hörbar zu singen, wenn niemand anders singt…aber übertönen wäre nicht mein Ziel. Wir sind hier ja nicht in Bayreuth…

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Walfischschleim
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Beitrag von Walfischschleim »

Bei uns in der Nähe gibt es zwei Dörfer, die derzeit noch eigen Pfarrer haben. In dem einen Dorf wird normal gesungen, d.h. die Frauen singen und einige Männer brummen mit.
Im anderen Dorf hat sich irgendwie die Tradition gebildet, dass die Männer voll mitsingen. Das ist schon ziemlich mitreißend, wenn wirklich alle singen. Das ist übrigens auch die Kirche, wo die Männer rechts und die Fraune links sitzen. Alles nochmal schnell anscheune, bevor nem Hauptamtlichen auffällt, dass da noch was kaputtzumachen ist.

iustus
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Beitrag von iustus »

Raphaela hat geschrieben:
Maurus hat geschrieben:Weniger schön finde ich, dass die Strophen nicht ausgesungen werden. Das ist fatal bei jenen Liedern, die die Auferstehungsgeschichte beschreiben. Was soll man davon halten, wenn am Ostersonntag von GL 218 nur 1-3 gesungen wird? Vor der Strophe "Er ist erstanden von dem Tod,..." wird dann abgebrochen - dadurch wird die Aussage des Lieds völlig zerstört :(.
Ich habe gerade die dritte Strphe angesehen, die ja mit den Worten endet: "Ihr sucht Jesus, den findet ihr nicht."
Peinlich, das Lied so enden zu lassen.
Ist das das Lied mit dem "Warum bist Du so fröhlich? Ach ja, Dein Sohn erstanden ist - wie konnte ich das nur vergessen"? :mrgreen:

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anneke6
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Beitrag von anneke6 »

Nein, das ist "Laßt uns erfreuen herzlich sehr…"

Raphaela
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Beitrag von Raphaela »

iustus hat geschrieben:
Raphaela hat geschrieben:
Maurus hat geschrieben:Weniger schön finde ich, dass die Strophen nicht ausgesungen werden. Das ist fatal bei jenen Liedern, die die Auferstehungsgeschichte beschreiben. Was soll man davon halten, wenn am Ostersonntag von GL 218 nur 1-3 gesungen wird? Vor der Strophe "Er ist erstanden von dem Tod,..." wird dann abgebrochen - dadurch wird die Aussage des Lieds völlig zerstört :(.
Ich habe gerade die dritte Strphe angesehen, die ja mit den Worten endet: "Ihr sucht Jesus, den findet ihr nicht."
Peinlich, das Lied so enden zu lassen.
Ist das das Lied mit dem "Warum bist Du so fröhlich? Ach ja, Dein Sohn erstanden ist - wie konnte ich das nur vergessen"? :mrgreen:
Was du meinst, ist in Gotteslob unter den Marienliedern. -> GL 585

Hier der Text ohne all den Hallelujas:
1. Lasst und erfreuen herzlich sehr, Maria seuft und weint nicht mehr. Verschwunden sind die Nebel all, jetzt glänzt der liebe Sonne Strahl.
2. Wo ist o freudenreiches Herz, wo ist dein Weh, wo ist dein Schmerz? Wie wohl ist dir oh Herz, wie wohl, nun bist du aller Freuden voll.
3. Sag an, Maria, Jungfrau rein, kommt das nicht von dem Sohne dein? Ach ja, dein Sohn erstanden ist, kein Wunder, dass du fröhlich bist.
4. Aus seinen Wunden fließen her, fünf Freudenseen, fünf Freudenmeer. Die Freud sich über dich ergoss, und durch dein Herz die Freude floss.
5. Dein Herz nun ganz in Freuden schwimmt, und zu und zu die Freude nimmt. Ach nun vergiss auch unser nit, und teil auch uns ein Tröpflein mit.

Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

Raphaela hat geschrieben: 1. Lasst und erfreuen herzlich sehr, Maria seuft und weint nicht mehr. Verschwunden sind die Nebel all, jetzt glänzt der liebe Sonne Strahl.
Fast, aber nur fast ([Punkt]) wär´s der bekannteste Singfehler geworden - den schreibt man mit "ä"... :mrgreen: :D :kiss:
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Maurus
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Beitrag von Maurus »

Raphaela hat geschrieben:
Maurus hat geschrieben:Ich finde die Osterlieder im GL eigentlich alle schön bis sehr schön. Weniger schön finde ich, dass die Strophen nicht ausgesungen werden. Das ist fatal bei jenen Liedern, die die Auferstehungsgeschichte beschreiben. Was soll man davon halten, wenn am Ostersonntag von GL 218 nur 1-3 gesungen wird? Vor der Strophe "Er ist erstanden von dem Tod,..." wird dann abgebrochen - dadurch wird die Aussage des Lieds völlig zerstört :(.
Ich habe gerade die dritte Strphe angesehen, die ja mit den Worten endet: "Ihr sucht Jesus, den findet ihr nicht."
Peinlich, das Lied so enden zu lassen. Noch peinlicher, wenn es auch noch als Schlusslied genommen wird.

Wer sucht bei euch die Lieder aus? - Mach die Person mal auf den Text aufmerksam und frage, ob die an diese Aussage glaubt.
Du unterstellst, dass man sich darüber überhaupt Gedanken macht. Es wird aber einfach 217ff (Osterzeit) aufgeschlagen und irgendwas genommen. Und mehr als zwei oder drei Strophen geht gar nicht. Der Inhalt ist völlig egal, es geht nur darum, dass ein Liedchen gesugen wurde.

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Seraph
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Beitrag von Seraph »

Maurus hat geschrieben: Und mehr als zwei oder drei Strophen geht gar nicht.
Bei solchen Konstatierungen erlebe ich übrigens regelmäßig, daß "nicht mehr" geht, weil der Organist oder der Mesner nach Hause möchte oder etwas ähnliches (wie etwa chronisch schlechte Laune), während Gottesdienstbesucher und die liturgischen Dienste bestürzt darüber sind, wenn z. B. am Palmsonntag nur vier Verse von "Der König siegt, sein Banner glänzt" oder drei Verse von "Komm Heilger Geist, der Leben schafft" gesungen werden.
Der Inhalt ist völlig egal, es geht nur darum, dass ein Liedchen gesugen wurde.
Sagt wer?

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Maurus
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Beitrag von Maurus »

Seraph hat geschrieben:
Maurus hat geschrieben: Und mehr als zwei oder drei Strophen geht gar nicht.
Bei solchen Konstatierungen erlebe ich übrigens regelmäßig, daß "nicht mehr" geht, weil der Organist oder der Mesner nach Hause möchte oder etwas ähnliches (wie etwa chronisch schlechte Laune), während Gottesdienstbesucher und die liturgischen Dienste bestürzt darüber sind, wenn z. B. am Palmsonntag nur vier Verse von "Der König siegt, sein Banner glänzt" oder drei Verse von "Komm Heilger Geist, der Leben schafft" gesungen werden.
Der Inhalt ist völlig egal, es geht nur darum, dass ein Liedchen gesugen wurde.
Sagt wer?
Das ist meine bissige Feststellung, die sich aus der Beobachtung der Liedauswahl und der Singpraxis ergibt.

Raphaela
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Beitrag von Raphaela »

Maurus hat geschrieben:
Seraph hat geschrieben:
Maurus hat geschrieben: Und mehr als zwei oder drei Strophen geht gar nicht.
Bei solchen Konstatierungen erlebe ich übrigens regelmäßig, daß "nicht mehr" geht, weil der Organist oder der Mesner nach Hause möchte oder etwas ähnliches (wie etwa chronisch schlechte Laune), während Gottesdienstbesucher und die liturgischen Dienste bestürzt darüber sind, wenn z. B. am Palmsonntag nur vier Verse von "Der König siegt, sein Banner glänzt" oder drei Verse von "Komm Heilger Geist, der Leben schafft" gesungen werden.
Der Inhalt ist völlig egal, es geht nur darum, dass ein Liedchen gesugen wurde.
Sagt wer?
Das ist meine bissige Feststellung, die sich aus der Beobachtung der Liedauswahl und der Singpraxis ergibt.
Bei uns werden die Stophen ganz bewusst ausgesucht. Und wenn z.B. drei Strophen gesungen werden, dann nicht unbedingt 1- 3, sondern z.B. 1, 3, 4

Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

*aufreg* :sauer:

Heute Frühmesse:
SANCTUS ([Punkt]): 220 1 + 5 (Das hat so viel mit Sanctus zu tun wie ich mit einem evangelischen Pfarrer verheiratet bin... ) :sauer: :sauer: :sauer:

Agnus Dei: 547, 2 ( :hmm: ) - *indirekt, aber eigentlich anders gemeint... * :sauer: :sauer: :sauer:
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Seraph
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Beitrag von Seraph »

Raphaela hat geschrieben:Und wenn z.B. drei Strophen gesungen werden, dann nicht unbedingt 1- 3, sondern z.B. 1, 3, 4
Wobei mich dieses Strophenbingo bei Liedern mit wenigen Strophen auch verrückt macht. Ich sitze mit dem Rücken zur Liedertafel, und da man uns keinen Liederzettel spendiert, muß ich dran denken, mich rechtzeitig zwischendurch umzudrehen, sonst singe ich bei Strophe 3 einen anderen Text als der Rest der Gemeinde. :floet:

Vergangenen Sonntag hat der Organist das Credo Nr. 276 erstmalig auf zwei Verse gekürzt. Ich hätt ihn treten mögen, schon, weil ich die Fürbitten hatte und dann - nach Verarztung des Zelebranten mit dem Fürbittbuch - nicht viel Zeit hatte, den recht langen Weg zum richtigen Mikro zu eiern. Abgesehen davon kann man das MUEN einfach nicht machen.

Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

OK, das ist auch eines der Lieder, wo ich mir immer denke - ich bet´s Credo lieber... :/
Klingt zwar objektiv nicht "schlecht" (es fehlt nur so einiges), aber der richtige Text ist eben unberbietbar... :/
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Sursum Corda
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Ostermesse

Beitrag von Sursum Corda »

Raphaela hat geschrieben:Im Dom(!) wurde zum Agnus Dei vom Organisten heute folgendes Lied ausgesucht:

Halleluja! Auferstanden aus des dunklen Grabes Banden ist der Herr, der uns befreit, der am Kreuz den Tod bezwungen und des Vaters Huld errungen: Jubelt ihm ihr Lande weit!
Halleluja, ewges Leben will der Herr den Seinen geben, edle Frucht vom Kreuzesstamm, will uns speisen, will uns tränken, will sich selber ganz uns schenken, Neuen Bundes Osterlamm.
Nun ja, was soll man denn im Hochstift Paderborn anderes bei dieser Gelegenheit singen? Das ist nun einmal das im SURSUM CORDA vorgesehene Kommunionlied der 1. Ostermesse. Das Absingen deutscher Singmessen ist in der Diözese Paderborn nach wie vor keine Unsitte, sondern ehrwürdige Tradition. Die Singmessen in unserem alten Diözesangesangbuch sind allerdings auch nicht so langweilige Einschlafgesänge wie die Thurmayr-Quack-"Messen" im Gotteslob...
Aber vielleicht hätte man das angemahnte Lied zum Agnus Dei wirklich besser in seiner Urfassung (Tillmannsches Ges.-Buch 1796) gesungen:
"Alleluja, hochentzücket, Christen zum Altare blicket, betet an das höchste Gut! Alleluja, der erstanden, glorreich aus des Grabes Banden, dort in Brodes Hülle ruht!"
Mögen die Südländer in Ruhe ihren Choral singen und uns norddeutschen Landkindern unsere lieben alten Singmessen lassen, selbst Pius X hat uns das erlaubt, also kann es nicht schlecht sein! :ikb_angel_not: :ikb_angel_not:

Ecce Homo
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Re: Ostermesse

Beitrag von Ecce Homo »

Sursum Corda hat geschrieben:Nun ja, was soll man denn im Hochstift Paderborn anderes bei dieser Gelegenheit singen? Das ist nun einmal das im SURSUM CORDA vorgesehene Kommunionlied der 1. Ostermesse.
Wir reden aber nicht vom Kommunionlied, sondern vom Agnus Dei... :/
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Raimund J.
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Beitrag von Raimund J. »

Beim Agnus Dei scheint die Kreativität der für die Liedauswahl Verantwortlichen besonders groß zu sein. Wir hatten neulich
GL 257 11. Strophe an Stelle des Agnus Dei.

Ich frage mich warum es nicht einfach öfters mal gebetet wird. Bei unserem früheren Pfarrer haben wir das Agnus Dei öfter gebetet (und dafür das Vaterunser immer gesungen).
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holzi
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Re: Ostermesse

Beitrag von holzi »

Ecce Homo hat geschrieben:Wir reden aber nicht vom Kommunionlied, sondern vom Agnus Dei... :/
Bei vielen reicht die einmalige Erwähnung eines Lammes, um ein Lied als Agnus Dei tauglich zu machen :/

Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

Dasselbe aber auch beim Sanctus.... kaum kommt irgendwo was "heiliges" vor, wird es genommen... :/
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Raimund J.
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Beitrag von Raimund J. »

Heute war ich in einer Nachbarstadt im Gottesdienst (anl. goldener Hochzeit in der Verwandschaft).

Zum Agnus Dei: GL (BA) 921: "Gib uns Frieden jeden Tag"

Da kommt noch nicht mal ein Lamm drin vor, nur Frieden.
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anneke6
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Beitrag von anneke6 »

Ich vermute mal: Der Priester hat keine Ahnung von Musik und/oder ist desinteressiert, und er gibt dem Organisten freie Hand. Wenn diesem aber das Gespür für Liturgie abgeht, kann es zu solchen Blüten kommen.
Hier in D merke ich, daß vor allem Priester mittleren Alters (die also während der 70er Jahre geweiht worden sind) schlechte Sänger sind. Die Jungpriester hier singen nicht schlecht.
???

Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

Raimund Josef H. hat geschrieben:Heute war ich in einer Nachbarstadt im Gottesdienst (anl. goldener Hochzeit in der Verwandschaft).

Zum Agnus Dei: GL (BA) 921: "Gib uns Frieden jeden Tag"

Da kommt noch nicht mal ein Lamm drin vor, nur Frieden.
Ist oft so - leider meinen alle, weil vorher der Friedensgruß kam und mit dem "gib uns deinen Frieden" abgeschlossen wird, muss man dann ein Friedenslied singen -
sehr oft hört man da auch, besonders bei Hochzeiten, "Wo Menschen sich vergessen... da berühren sich HImmel und Erde, dass FRIEDE werde unter uns, --- " *kotz* oder auch "Herr, gib uns deinen Frieden, gib uns deinen Frieden" (ca. 32 Mal gesungen und dann noch im Kanon - hinterher meine ich... ) *doppelkotz*
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