"Theologisch bedenklich" ist vielleicht der Schluß - Maria hat nicht als erste "Ja" gesagt zum Leben ihres Sohnes, sondern Gott Vater - "aus dem Vater geboren vor aller Zeit". Das ist aber wohl im Text eh nicht so gemeint.Marcus hat geschrieben:Gegen den Inhalt gibt es aus meiner Sicht keine theologischen Bedenken. Das Gebet enthält weder eine Anbetung noch eine Anrufung um Fürbitte. Ich könnte es mir allerdings nicht vorstellen, dass so ein Gebet in einem Gottesdienst bei uns ohne vorherige Erläuterung innerhalb eines Gemeindegesprächskreises gesprochen werden könnte. Andernfalls wären wohl heftige Gegenreaktionen einzelner Gemeindeglieder die Folge. Ich denke, Clemens Einschätzung dürfte hier den Nagel auf den Kopf treffen.Stephen Dedalus hat geschrieben:Eine Frage an die hier vertretenen Lutheraner (gerne auch andere evangelische Christen):
Würdet Ihr diesen Text sprechen/beten können, bzw. wäre es vorstellbar, daß er in der Liturgie Eurer Gemeinde Verwendung findet:
"Gegrüßet seist du, Maria, voll der Gnade,
der Herr ist mit dir.
Du bist gebenedeit unter den Frauen,
und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes, Jesus.
Mit dem Engel ehren wir dich,
Gottesgebärerin, vor allen Heiligen,
weil du als erste Ja gesagt hast
zum Leben deines Sohnes. Amen"
Daß die "Anrufungen" Marias (durch Gabriel bzw. Elisabeth) so schon im Evangelium stehen und in diesem Gebet nur zitiert werden, wäre für Lutheraner also kein Grund, sie gutzuheißen? Verstehe ich das richtig?