Granuaile hat geschrieben:Lutheraner hat geschrieben:In der gestrigen Ausgabe der "Berliner Morgenpost" schreibt der evang.-luth. (SELK) Pfarrer Gottfried Martens auf Seite 12 unter der Rubrik "Gedanken zum Sonntag" einen frommen und glaubensfesten Artikel "über den Glauben an Christus und die Suche nach Mehrheiten", den man
hier Online nachlesen kann.
Auf derselben Seite, direkt über dem Artikel von Pfarrer Martens, ist ein Interview mit dem neuen unierten evang. Bischof von Berlin, Markus Dröge, abgedruckt (
hier online lesbar). Der Bischof schreibt dort über Strukturen, Mentalitätsunterschiede zwischen West und Ost, Ethikunterricht und Kirchensteueraufkommen, aber Worte wie "Gott" oder "Jesus" nimmt er nicht in den Mund. Stattdessen bekennt er, dass es ihm "auf Vielfalt" ankommt. Gegensätzlicher können Aussagen zweier Christen auf einer Zeitungsseite kaum wirken - der lutherische Pfarrer fromm und christusgläubig, der unierte Bischof was den Glauben angeht unscharf und unverbindlich.
Das Interview gibt keinen Grund Berlin zum neuen Bischof zu gratulieren.
Ich denke, dass Lutheraner hier Kraut und Rüben durcheinander bringt. Pfarrer Gottfried Martens schrieb Gedanken zum Sonntag. Der designierte Bischof, Superintendent Markus Dröge wurde interviewt, er hat nicht geschrieben.
Man kann von Gott nicht nur schreiben, man kann auch von ihm reden
Einige Fragen hätte der unierte Bischof natürlich mit einem Bekenntnis zum Christentum beantworten können. Nehmen wir als Beispiel die Frage:
"Der Bischof in Berlin ist eine herausgehobene Figur im intellektuellen Leben. Worauf kommt es für Sie an?". Darauf hätte der Bischof antworten können, dass es ihm auf die Verkündigung des Evangeliums ankommt, dass er die frohe Botschaft wieder in eine entkirchlichte Gesellschaft tragen möchte, dass er im "Intellektuellen Leben" seine Stimme für Christus erheben möchte. So schwer ist das doch nicht. Stattdessen meint er, dass es ihm "auf Vielfalt" ankommt. Das ist einfach schwach.
Granuaile hat geschrieben:
Markus Dröge wird Bischof einer uniierten Kirche. Er selbst stammt aus dem Rheinland, aus einer uniierten Kirche. Ich denke, Lutheraner tut ihm Unrecht, wenn er ihm praktisch vorwirft, dass er nicht einen stramm lutherischen Kurs verfolgt und schon gar nicht einen Kurs auf der Basis des Luthertumsverständnisses einer SELK.
Da denkst Du falsch. Ich habe ihm das nirgends weder theoretisch noch praktisch vorgeworfen. Den Begriff "lutherisch" habe ich in meinem Beitrag nur zur (neutralen) Konfessionsbezeichnung des Pastors verwendet. Ich weiß nicht, wie Du zu Deiner Einschätzung kommst.
Im übrigen gibt oder besser gab es auch vorbildliche Bischöfe unierter Kirchen, die zu ihrem Glauben standen, z.B. Otto Dibelius (auch Berlin).
Granuaile hat geschrieben:
Ich weiss von Markus Dröge wenig. Dass er sich der "Barmer Theologischen Erklärung" verbunden fühlt, spricht mich an.
Woher weißt Du das? In dem Interview hat er das nirgends gesagt. Davon abgesehen - der BTE fühlt sich doch heute fast jeder EKDler, der sich nicht streng an das lutherische Bekenntnis bindet, zumindest offiziell verbunden. Wenn man den Text auch wirklich achten würde, dann sähe es in der Zeitgeist-Kirche (denn genau die verwirft die BTE!) anders aus. Und jetzt mal ehrlich: Man findet an der BTE doch toll, das sie während der Nazi-Zeit und auch aus kirchlicher Opposition zum Nazi-Regime entstanden ist. Um das, was in ihr steht, geht es doch gar nicht. Das ist wie mit dem "großen Bonnhoefer". Der wird in Ehren gehalten, weil er den Nazis widerstanden hat. Aber seine Theologie? Darauf wird gepfiffen. Ein Pfarrer Bonnhoefer würde heute in der EKD als übler Fundi und Chauvinist beschimpft werden.
"Ta nwi takashi a huga bakashi. Ta nwi takashi maluka batuka"