Konvertiten

Rund um Anglikanertum, Protestantismus und Freikirchenwesen.
mitsch
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Konvertiten

Beitrag von mitsch »

Dieses Thema wurde nicht von Mitsch eröffnet, sondern vom Strang "Meine Aufnahme" abgespalten.

incarnata hat geschrieben:monsieu moi und susato herzlichen Glückwunsch und Gottes Segen!
Freue mich auch,daß Susato der alte ordo missae so beeindruckt hat.
Er bringt eben besonders deutlich das zum Ausdruck,was einen evangelischen
Christen zur Konversion bringt,die Erfahrung des Wunders der Wandlung.
Nit vergessen - es gibt auch Fälle wo jemand zu den Evangelischen konvertiert...

Mitsch
wia dr Schreiner kaas keiner!

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Walter
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Beitrag von Walter »

γενηθήτω το θέλημά σου·

mitsch
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Beitrag von mitsch »

Wenn der Schnitt nit gar so hart wär...

Mitsch :hmm:
wia dr Schreiner kaas keiner!

Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

Welcher Schnitt - der, katholisch zu werden? Tja, wir verschenken nix bei uns... das fordert schon was von Leuten... :)
User inaktiv seit dem 05.06.2018.
Ihr seid im Gebet ... mal schauen, ob/wann ich hier wieder reinsehe ...

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Linus
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Beitrag von Linus »

Kommt drauf an: die Späten beißen die Hunde. Die Jungen bekommen die Taufe noch im Zehnerpack :D
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Susato
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Beitrag von Susato »

Ich habe nur zwanzig Jahre gebraucht, in denen ich mich mit Händen und Füßen gegen die Wahrheit gewehrt habe.

Eine erlauchte Liste übrigens; leider geht mir der Christoph Probst ab.

sofaklecks
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Mir fehlt

Beitrag von sofaklecks »

Mir fehlt der Marschall Turenne.

Aber es ist doch ein deutliches Gefälle festzustellen: Es wechseln signifikant mehr Protestanten zur katholischen Kirche als umgekehrt.

Mir scheint, die Unzufriedenheit mit der katholischen Kirche mündet eher in die Glaubenslosigkeit. Einen besseren Zugang zu den Wahrheiten des Evangeliums durch den Protestantismus erhoffen sich im Gegensatz dazu eher wenige.

sofaklecks

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Robert Ketelhohn
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Re: Mir fehlt

Beitrag von Robert Ketelhohn »

sofaklecks hat geschrieben:Aber es ist doch ein deutliches Gefälle festzustellen: Es wechseln signifikant mehr Protestanten zur katholischen Kirche als umgekehrt.
Wenn du förmlich vollzogene Schritte meinst, ja. Ansonsten verdunsten täglich unzählige Katholiken in den Protestantismus. Leise und unauffällig. Oft aus Mischehen. Aber auch sonst.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
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Linus
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Re: Mir fehlt

Beitrag von Linus »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:Wenn du förmlich vollzogene Schritte meinst, ja. Ansonsten verdunsten täglich unzählige Katholiken in den Protestantismus. Leise und unauffällig. Oft aus Mischehen. Aber auch sonst.
Sag, führst du nicht eine Mischehe? Verdunstest du auch?


SCNR

Linus
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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Verdunstest du auch
Kann sein, bei der Hitze … Ich meinte aber Mischehen von
Gläubigen mit Protestanten und andern ungläubigen oder
nichtkirchlichen Personen.

(Daß ich recht verstanden werde: Das ist keine notwendige
Folge. Aber die Gefahr liegt nahe. Und heute neigt sich die
Waagschale paradoxerweise allzumeist auf der leichteren
Seite.)
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Cavaliere
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Beitrag von Cavaliere »

[quote="Susato"]Ich habe nur zwanzig Jahre gebraucht, in denen ich mich mit Händen und Füßen gegen die Wahrheit gewehrt habe.
/quote]

Das geht und ging Vielen so :)
Es ist doch so: Um katholisch zu werden, muss man
(1) die Autoritaet der Kirche anerkennen. Dann kann ich erst (2) das authentisch gelehrte Evangelium annehmen. (3) als Folge kommt dann die persoenliche Erkenntnis der Gnaden, die die Kirche vermittelt (Gotteserfahrung mit Unterscheidung der Geister).

Punkt (1) ist die Vorraussetzung zur Wahrheit zu gelangen und auch die schwierigste Huerde. Viele Stolpersteine, wie Suendhafte Hirten und Glaeubige, negative Propaganda, falsche Freiheitsbegriffe etc. liegen auf dem Weg die katholische Kirche als Autoritaet anzuerkennen.

Dabei waere es so einfach: Gott ist Mensch geworden und hat diese Kirche eingesetzt. Petrus wurde zu ihrem Leiter auf Erden, obwohl (!) er ein Suender war (Verleugnung). Die Botschaft wurde weitergegeben, bewahrt und Nachfolger eingesetzt. Die Kirche hat bestimmt, was im Evangelium steht und was laut Ueberlieferung authentisch ist und was nicht. Zudem traegt sie all das Wissen in der Tradition weiter, dass nicht in schriftliche Worte gefasst wurde. Das tut sie heute noch!

(Ich werde nie verstehen, wie man sein Seelenheil auf ein Buch setzen kann, dessen Editoren (bzw. dessen Verlag) man verteufelt.)

Auch, wenn die Kirche so Manchen verstaubt, antiquiert und abgenuetzt scheinen mag: das haben Originale so an sich ;)

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Linus
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Beitrag von Linus »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Verdunstest du auch
Kann sein, bei der Hitze … Ich meinte aber Mischehen von
Gläubigen mit Protestanten und andern ungläubigen oder
nichtkirchlichen Personen.
Ja, protestieren Orthodoxe nicht gegen den Primatsanspruch des Bischofs von Rom, oder das filioque?

*duckundweg*

Linus
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SpaceRat
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Re: Mir fehlt

Beitrag von SpaceRat »

sofaklecks hat geschrieben:Aber es ist doch ein deutliches Gefälle festzustellen: Es wechseln signifikant mehr Protestanten zur katholischen Kirche als umgekehrt.
Naja, die Beweggründe werden ja nun nicht bewertet...

Friedrich von Hessen-Darmstadt:
war ein Kardinal der römisch-Katholischen Kirche und Fürstbischof von Breslau. Er entstammte einer protestantischen Familie, konvertierte im Laufe seines Lebens jedoch zum katholischen Glauben. Dieser Übertritt brachte ihm letztendlich den angesehenen Kardinalstitel ein.

Winckelmann:
Zu den Besuchern gehörte auch Alberico Archinto, der von Winckelmann so beeindruckt war, dass er ihm die Stelle des Bibliothekars in Rom anbot. In den dortigen Galerien könne er seinen Sinn für bildende Kunst entwickeln. Voraussetzung sei freilich, dass Winckelmann zum Katholizismus konvertiere.


Auch die Ansichten, die von manchen dieser Konvertiten ausgehen sprechen nicht grad für Euch:
Waugh:
Er befürwortete die Politik von Franco und Benito Mussolini und lehnte das Zweite Vatikanische Konzil und seine Reformen innerhalb der katholischen Kirche ebenso ab wie die sozialen Reformen in England nach dem Zweiten Weltkrieg.

Also auf vom Glauben Abgefallene, die das auch noch so schön beweisen, können wir gerne verzichten.
Protestant zu sein erfordert schon, die Nachfolge Christi leben zu wollen.

Bei den meisten Konvertierungen steht keinerlei Beweggrund dabei, aber wenn man sich die Lebensläufe so ansieht, dürfte Opportunität schon ein verbreiteter Anlaß (Einheirat in ein Königshaus z.B.) gewesen sein.

Ach ja, das spricht auch nicht grad für Euch:

Christian Geissler (* 1928) 1953: Protestant → Katholik 1962: → konfessionslos

Also stetiger Glaubensverfall...


Bei den Konvertiten Katholik -> Protestant finden wir aber:

Johannes Evangelista Goßner (* 14. Dezember 1773 in Hausen zwischen Günzburg und Krumbach; † 30. März 1858 in Berlin) war ein deutscher Autor und Missionar.

Goßner verstand sich zeitlebens als ein Prediger des christlichen Evangeliums - zunächst als Priester der römisch-katholischen Kirche, dann als evangelischer Pastor. Er erlangte bleibende Bedeutung als Schriftsteller und Autor zahlreicher Bücher und Schriften. Er wurde Stifter und Gründer von diakonischen und missionarischen Organisationen im Inland und Ausland. Er war Seelsorger von Einzelnen und Gemeinden. Er führte Briefwechsel mit bedeutenden Persönlichkeiten des 19. Jahrhunderts. Er stand in engem Kontakt mit den von ihm entsandten Missionaren und Missionarinnen und betete für sie. Sein Denken und Glauben - Reden und Tun waren inspiriert durch die kirchlichen Erweckungsbewegungen des Landshuter Kreises um Bischof Johann Michael Sailer und Martin Boos sowie durch die Herrnhuter Brüdergemeine um Graf von Zinzendorf. Er gilt als der Vordenker, Begründer und unbequemer Mahner der Kirche für eine ganzheitliche Mission in Zeugnis und Dienst, Wort und Tat, innerhalb - grenzüberschreitend - außerhalb der bestehenden Grenzen. Er bildete Handwerker zu Missionaren aus und sendete insgesamt 141 Missionar-Handwerker nach Australien, Neuseeland, Neuguinea, Samoa, Guatemala, Niederländisch Indien, Südafrika, Westafrika, Mauritius, Tubai-Inseln, Nordamerika, Kanada und vor allem nach Indien.


Mehdi Dibaj (* 1935; † Juni/Juli 1994) war ein vom Islam zum Christentum konvertierter Iraner, später Pfarrer und Märtyrer.

Dibaj konvertierte zum Christentum in jungen Jahren und trat der Jama'at-e Rabbani Kirche bei. Nach 1979 geriet er zusehends unter den Druck des iranischen Regimes. Dies führte dazu, dass er im Jahr 1983 arrestiert und gefangen genommen worden war, gleichwohl gegen ihn kein Urteil gesprochen wurde. Während der Haft wurde er durch seine Gefängniswärter systematisch gefoltert. Am 3. Dezember 1983 wurde er dann vom Islamischen Gerichtshof wegen Glaubensabfalls zum Tode verurteilt. Während seines Prozesses rief Dibaj folgende Worte in den Gerichtssaal: "I am not only satisfied to be in prison for the honour of His Holy Name, but am ready to give my life for the sake of Jesus my Lord."

Auf Grund weltweiter Proteste die von seinem Freund dem armenischen Bischof Haik Hovsepian Mehr initiiert worden waren, gelang eine Freilassung Dibajs (1994), obwohl sein Todesurteil nicht aufgehoben wurde. Drei Tage später wurde Haik Hovsepian Mehr gekidnappt und ermordet. Dibaj selbst wurde am 24. Juni 1994 entführt. Seine Leiche wurde am 5. Juli im westlichen teheraner Park gefunden.

Paulus Stephanus Cassel:
Jude -> Protestant
Am 28. Mai 1855 empfing er in der evangelischen Kirche Büßleben bei Erfurt die christliche Taufe. [...]

Um 1867 kam Cassel in Kontakt mit der Londoner Gesellschaft zur Verbreitung des Christentums unter den Juden, die ihn als Reiseprediger anstellte. Gleichzeitig übernahm er die Aufgaben eines Pastors an der freikirchlich orientierten Christuskirche in Berlin.

Galt seine theologische Arbeit in der ersten Phase seines 24-jährigen pastoralen Dienstes vor allem der Judenmission, so kämpfte er in den letzten Jahren seines Lebens verstärkt gegen den aufflammenden Antisemitismus des späten 19. Jahrhunderts zu.


Egon Friedell
Jude -> Protestant (1908, nicht erst im 3. Reich)
Friedell über das Dritte Reich:
"Das Reich des Antichrist. Jede Regung von Noblesse, Frömmigkeit, Bildung, Vernunft wird von einer Rotte verkommener Hausknechte auf die gehässigste und ordinärste Weise verfolgt."


Hermann Herlitz:
Jude -> Protestant
Von 1847 bis 1855 machte Herlitz eine Berufsausbildung zum Kaufmann und hatte später verschiedene Anstellungen als Kaufmann und Reisender. In London konvertierte er 1857 vom jüdischen Glauben zum Protestantismus, machte 1859–1862 seine theologische Ausbildung an der Basler Mission in der Schweiz und erreichte 1862 seine Ordination in Durlach.

Für sein erstes Pfarramt wanderte Herlitz nach Australien aus und war in den Jahren 1862–1868 Pastor der Gemeinde Grovedale (früher: Germantown) bei Geelong, dann von 1868 bis 1914 Pastor der deutschen Dreifaltigkeitsgemeinde in Melbourne. Er war dort überhaupt erst der zweite Pastor dieser evangelischen Kirchengemeinde und wird als der „Architekt“ einer gesamtaustralischen lutherischen Kirche bezeichnet.

Die Anfänge des deutschen Luthertums in Australien gehen auf Pfarrer und Gemeinden zurück, die wegen der Einführung der Altpreußischen Union aus Preußen ausgewandert waren, um in einem weit entfernten Kontinent ungestört ihren vertrauten lutherischen Glauben leben zu können. Die 1853 gegründete evangelisch-lutherische Dreifaltigkeitsgemeinde Melbourne und die 1866 gegründete deutsche evangelisch-lutherische Kirche Sydney gehören zu den Anfängen lutherischer Gemeinden und Kirchen in Australien seit 1838.

Herlitz war Präsident der lutherischen Synode in der britischen Kronkolonie Victoria, die von seinem Vorgänger Matthias Goethe 1856 gegründet worden war, und ab 1876 auch Präsident der evangelisch-lutherischen Generalsynode. Von 1868 bis 1914 arbeitete er in der Dreifaltigkeitsgemeinde in Melbourne.

Erst 1914 trat Herlitz in the Ruhestand. Nachdem er am 9. Juni 1920 gestorben war, wurde er auf dem Melbourne General Cemetery beigesetzt.



Hubertus Gerardus Josephus Henricus Oosterhuis
Katholik -> Protestant
, genannt Huub (* 1. November 1933 in Amsterdam), ist ein niederländischer Theologe und Dichter.

Oosterhuis war Jesuit, katholischer Priester und Studentenpfarrer in Amsterdam. Sein umfangreiches dichterisches Werk und seine Beiträge zur Erneuerung von Liturgie und Gemeindegesang fanden seit 1967 auch in deutschen Übersetzungen weite Verbreitung.

[Anm.: Sollten nicht die Jesuiten die Protestanten bekämpfen und nicht umgekehrt?]


Said Oujibou : Moslem → Protestant
Keine weiteren Angaben


Carl Leonhard Reinhold
Katholik -> Protestant
In Wien trat Reinhold 1772 in den Jesuitenorden ein. 1774 erfolgte ein Übertritt in den Barnabitenorden. Er studierte dort Philosophie und Theologie und wurde 1778 Lehrer für Philosophie im Barnabitenkollegium. 1780 wurde er zum Priester geweiht und damit Ordensgeistlicher.
Im November 1783 floh Reinhold aus dem Wiener Kloster „St. Michael“ nach Leipzig. Anschließend reiste er nach Weimar. Hier fand 1784 sein Übertritt zum protestantischen Bekenntnis statt, was unter der Anregung und Aufsicht Johann Gottfried Herders erfolgte.


Leopold von Sedlnitzky
Katholik -> Protestant
Zu umfangreich:
http://de.wikipedia.org/wiki/Leopold_von_Sedlnitzky


Fulbert Steffensky (* 7. Juli 1933 in Rehlingen Gemeinde Rehlingen-Siersburg im Saarland) ist ein deutscher Theologe.

Er absolvierte zunächst ein Studium der katholischen und evangelischen Theologie und lebte 13 Jahre lang als Benediktinermönch in der Abtei Maria Laach.

1969 konvertierte Steffensky zum lutherischen Bekenntnis und wurde im selben Jahr wissenschaftlicher Assistent an der Pädagogischen Hochschule Ruhr.


Das sind alle Konvertiten aus der Liste, abgesehen von Heinrich Heine und Victor Klemperer, beide Jude -> Protestant und wie ich vermute aus reiner Opportunität.


Ansonsten finde ich bei den Konvertiten ZUM Protestantismus aber seltsamerweise nur Leute, die sich damit beschäftigt haben, Theologen, Märtyrer,...

Seltsam, oder?

Es heißt halt nicht einfach nur so

Evangelisch aus gutem Grund

:)
Schmutziges Geschirr schimmelt nicht, wenn man es einfriert.

Baerchen
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Beitrag von Baerchen »

www.johannes-ramel.at
Im Aufbruch des Glaubens!
Ich war Priester ...
Mit 48 Jahren wurde ich als Pfarrer suspendiert, da ich der Heiligen Schrift den Vorrang gab vor einer kirchlichen Tradition.

Und Bärchen selbst! 1982! Halleluja! Der Herr ist groß!

Gruß Bärchen
SOLI DEO GLORIA - GOTT ALLEIN DIE EHRE!

Baerchen
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Beitrag von Baerchen »

Hallo Susato,

ich grüße Dich ganz herzlich, aber ich gratuliere Dir nicht zu Deinem Schritt, von der evangelischen in die katholische Kirche zu konvertieren. Es ist Deine Entscheidung, Du musst sie vor Gott verantworten.
Ich kenne ein paar evangelische Christen, die das katholische Gepränge super finden und schon in Rom oder auch in Medjugorje waren. Es sind aber immer Äußerlichkeiten, von denen sie angezogen wurden. Wenn man sie aber dann auf die Lehre der katholischen Kirche hinweist, dann nehmen doch einige Abstand.

Das muss jetzt bei Dir nicht so sein, aber Dein u.a. Satz bringt mich doch zum Nachdenken ....

Trotzdem alles Gute - vielleicht überlegst Du es Dir ja doch noch einmal?

Gruß Bärchen
Susato hat geschrieben: Am Rande bemerkt: ich habe vor einigen Wochen eine Messe nach dem Alten Ritus miterleben dürfen und fand sie sehr ergreifend, sehr feierlich.
SOLI DEO GLORIA - GOTT ALLEIN DIE EHRE!

Stephen Dedalus
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Re: Mir fehlt

Beitrag von Stephen Dedalus »

sofaklecks hat geschrieben:Mir fehlt der Marschall Turenne.

Aber es ist doch ein deutliches Gefälle festzustellen: Es wechseln signifikant mehr Protestanten zur katholischen Kirche als umgekehrt.

Mir scheint, die Unzufriedenheit mit der katholischen Kirche mündet eher in die Glaubenslosigkeit. Einen besseren Zugang zu den Wahrheiten des Evangeliums durch den Protestantismus erhoffen sich im Gegensatz dazu eher wenige.

sofaklecks
Hallo Sofaklecks,

woran machst Du diese Aussage fest?

In Deutschland mag das wohl so sein, aber Zahlen habe ich da auch nicht.

Global betrachtet denke ich, daß diese Aussage nicht stimmt. Besdonders in Südamerika verliert die katholische Kirche Massen von Menschen an charismatische protestantische Sekten.

Und was die Anglikaner angeht, kann ich aus eigener Anschauung sagen, daß der Wechsel hin und her sich in etwa die Waage hält. Wobei ich persönlich mehr ehemalige Katholiken kenne, die jetzt Anglikaner sind, aber das hat natürlich damit zu tun, daß ich mich mehr in anglikanischen Kreisen bewege.

Eine Sache ist mir aber besonders aufgefallen: Wenn Protestanten Katholiken werden, waren sie häufig vorher bereits sehr in ihrem Glauben engagiert. Der Übertritt zum Katholizismus ist ein Schritt, der mit der Vertiefung ihres Glaubens zusammenhing. Katholiken, die Protestanten werden, waren in der Regel nur "Mitläufer" in der katholischen Kirche, wußten wenig über den Glauben und hatten ihn nicht verinnerlicht. Der Übertritt zum Protestantismus ist meist damit verbunden, daß diese Menschen überhaupt zum Glauben kommen, meist in ev. Kontext, und dies mit einer Absage an die als geistlich als "tot" und "unbiblisch" empfundene katholische Kirche empfinden. Einen ähnlichen Aderlaß aus gleichen Gründen erlebt auch die EKD. Diese Leute wandern dann häufig in evanglikale Gemeinden oder Freikirchen ab.

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Edi
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Re: Mir fehlt

Beitrag von Edi »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
sofaklecks hat geschrieben:Aber es ist doch ein deutliches Gefälle festzustellen: Es wechseln signifikant mehr Protestanten zur katholischen Kirche als umgekehrt.
Wenn du förmlich vollzogene Schritte meinst, ja. Ansonsten verdunsten täglich unzählige Katholiken in den Protestantismus. Leise und unauffällig. Oft aus Mischehen. Aber auch sonst.
Das sind meistens diejenigen, die ohnehin nur glauben, dass eine gute Wurst eine gute Suppe gibt. Die Protestanten der ev. Grosskirchen unterscheiden sich heute kaum von denen, die nur diesen Wurstglauben haben, von wenigen Ausnahmen abgesehen.
Etwas anderes ist es mit den Katholiken, die in Freikirchen abwandern, da kann ich Stephen nur bestätigen. Die sind werden und bleiben dann meistens auch giftig auf die kath. Kirche. Den psychischen Hintergrund kann man sich ja denken.

Die kath. Kirche ist lehrmässig-inhaltlich faszinierender und fundierter als die meisten prot. Richtungen. Ob man diesen Glauben lebt, ist dann die andere Frage.
Zuletzt geändert von Edi am Freitag 20. Juli 2007, 15:48, insgesamt 5-mal geändert.
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Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
der Irrtum findet immer freie Bahn,
die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.

Die meisten Leute werden immer schmutziger je älter sie werden, weil sie sich nie waschen.

Baerchen
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Re: Mir fehlt

Beitrag von Baerchen »

Stephen Dedalus hat geschrieben:Katholiken, die Protestanten werden, waren in der Regel nur "Mitläufer" in der katholischen Kirche, wußten wenig über den Glauben und hatten ihn nicht verinnerlicht. Der Übertritt zum Protestantismus ist meist damit verbunden, daß diese Menschen überhaupt zum Glauben kommen, meist in ev. Kontext, und dies mit einer Absage an die als geistlich als "tot" und "unbiblisch" empfundene katholische Kirche empfinden.
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Trifft z. B. auf mich nicht zu! In allerkeinster Weise!
Wenn Du wüsstest, wie katholisch ich war, was ich alles getan habe, was katholisch war - o mei, da wird mir heute noch ganz anders!
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Liebe Grüße
Bärchen
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pierre10
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Beitrag von pierre10 »

Aufmerksam habe ich die meisten Zuschriften zu diesem Thema gelesen. Mir stellt sich die Frage, ob wir den Zugang zu Gott, denn darum scheint es ja zu gehen, nur in Verbindung einer bestimmten Religion oder Konfession finden können.

Denn die angeführten Argumente scheinen mir doch sehr "oberflächlich" zu sein, ohne nun jemand angreifen zu wollen.

Es kann doch nicht das Ritual, gleich welcher Art, den Ausschlag geben, ob und wie ich den Weg zum Göttlichen finde.

Pierre, nachdenklich, sehr nachdenklich
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Edi
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Beitrag von Edi »

Pierre hat geschrieben:Aufmerksam habe ich die meisten Zuschriften zu diesem Thema gelesen. Mir stellt sich die Frage, ob wir den Zugang zu Gott, denn darum scheint es ja zu gehen, nur in Verbindung einer bestimmten Religion oder Konfession finden können.

Denn die angeführten Argumente scheinen mir doch sehr "oberflächlich" zu sein, ohne nun jemand angreifen zu wollen.

Es kann doch nicht das Ritual, gleich welcher Art, den Ausschlag geben, ob und wie ich den Weg zum Göttlichen finde.

Pierre, nachdenklich, sehr nachdenklich
Gott findet man jedenfalls nur im Christentum, nicht wo anders. Das hat man dir hier schon oft genug gesagt. Grund: Nur Christus kann im Menschen geboren werden, nicht ein anderer "Gott", denn das wäre ein Götze.
Welche christliche Konfession jemand hat, spielt bei der Gottfindung dann die weniger wichtige Rolle, aber m.E. durchaus schon bei der Glaubensvertiefung.
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Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
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Die meisten Leute werden immer schmutziger je älter sie werden, weil sie sich nie waschen.

Stephen Dedalus
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Re: Mir fehlt

Beitrag von Stephen Dedalus »

Baerchen hat geschrieben: Trifft z. B. auf mich nicht zu! In allerkeinster Weise!
Wenn Du wüsstest, wie katholisch ich war, was ich alles getan habe, was katholisch war - o mei, da wird mir heute noch ganz anders!
Und ich bin keine Ausnahme!
Liebes Bärchen,

aus meiner Erfahrung habe ich gesprochen. Meine Gesprächspartner zum Beispiel auf Jesus.de waren alle eher Mitläufer. Natürlich oft auch Meßdiener oder im Jugendkreis der katholischen Kirche. Eine tiefere Auseinandersetzung mit dem katholischen Glauben hat aber trotzdem nicht stattgefunden. Oft ist auch heute noch deren Kenntnis des katholischen Katechismus mehr als mangelhaft, was besonders schmerzlich ist, da sie häufig die katholische Kirche und ihre Lehren als "unbiblisch" bekämpfen.

Wenn sie den Beginn ihres "Christseins" definieren sollten, dann war dieser zu einem Zeitpunkt, an dem sie sich innerlich von der katholischen Kirche bereits getrennt hatten.

Hinzu kommt aber ein weiteres Phänomen, das man häufig an Koversionsgeschichten beobachten kann, und das m.E. nicht zu unterschätzen ist: Die Konversion ist ein nach außen hin sichtbarer Schritt einer inneren Veränderung. Viele Menschen, die an einem bestimmten Punkt ihres Lebens eine intensive Auseinandersetzung mit dem Glauben beginnen oder in eine tiefere Phase ihrer Gottesbeziehung eintreten, sind wahrscheinliche Konversionskandidaten. Häufig ist zu beobachten, daß diese Menschen ihr neues Glaubensverständnis auch durch einen äußeren Schritt manifestieren wollen. Sehr häufig ist dies der Schritt weg von einer "etablierten" Form der Kirchlichkeit hin zu einer intensiveren Form, in England etwa weg von der C of E zu Freikirchen oder den Katholiken, in Deutschland von den Großkirchen zu Freikirchen etc.
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Edi
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Re: Mir fehlt

Beitrag von Edi »

Baerchen hat geschrieben:
Stephen Dedalus hat geschrieben:Katholiken, die Protestanten werden, waren in der Regel nur "Mitläufer" in der katholischen Kirche, wußten wenig über den Glauben und hatten ihn nicht verinnerlicht. Der Übertritt zum Protestantismus ist meist damit verbunden, daß diese Menschen überhaupt zum Glauben kommen, meist in ev. Kontext, und dies mit einer Absage an die als geistlich als "tot" und "unbiblisch" empfundene katholische Kirche empfinden.
LG
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Wenn Du wüsstest, wie katholisch ich war, was ich alles getan habe, was katholisch war - o mei, da wird mir heute noch ganz anders!
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Liebe Grüße
Bärchen
Solche Katholiken gibt es immer noch genug, aber die haben den Glauben im Herzen doch nicht erfasst. Dann kann es mal sein, dass sie plötzlich, weil sie auch ernster und bereiter wurden, vielleicht auch durch Schicksal verursacht, in einer prot. Richtung zum Glauben an Christus kamen und hernach die Kirche direkt oder indirekt dafür verantwortlich machen, dass sie Gott in der Kirche nicht fanden und nun auch deren Lehren angreifen. Kennt man alles.
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SpaceRat
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Re: Mir fehlt

Beitrag von SpaceRat »

Edi hat geschrieben:Die kath. Kirche ist lehrmässig-inhaltlich faszinierender und fundierter als die meisten prot. Richtungen. Ob man diesen Glauben lebt, ist dann die andere Frage.
Seltsam. Ich sehe das genau umgekehrt.

Die zusammengeschusterte Lehre der römischen Gemeinschaft hält nur zusammen, weil es einen Papst gibt, der Basta sagen kann und dann ist notfalls der Himmel von da an halt grün.

Von den Konvertiten ev.->kath. hört man seltsamerweise selten von irgendwelchen Glaubensinhalten als Motivation, sondern eher "boah ey, großes Kino" über die Messe.

Sicher ist die Messe, wenn feierlich zelebriert, großes Kino. Man müsste aber als Protestant nur mal eben den Anhang seines Gesangbuchs aufschlagen um festzustellen, daß sie auch in der ev. Kirche vorgesehen ist.
Für meine ev. Hochzeit musste ich sogar auf Elemente der ev. Messe verzichten, weil sie dem großen Anteil römischer Gäste nicht mehr geläufig sind und außer "Und mit Deinem Geiste" kein Responsorium mehr gekonnt wird.
Was ich damit sagen will: Wenn man seinem ev. Pfarrer mal eine andere Rückmeldung als einen Gähner bei der Predigt gibt, kommt man meist auch ans Ziel, ohne vom Glauben abfallen zu müssen.
Die Pfarrer unterliegen nämlich dem Irrglauben, die Leute wären immer noch alle auf der Flucht und wollen unbedingt nach spätestens 45min aus der Kirche wieder raus sein.

Mal zu den Traditionen:

Die römische Kirche hat doch eigentlich alle Traditionen über den Haufen geschmissen:

- Die Lesordnung
- Die Benennung der Sonntage im Kirchenjahr (Palmarum, Quasimodogeniti, Trinitatis, Laudate, Rogate, Cantate, etc. pp.). Wer von den Römern hier weiß, daß diesen Sonntag der 7. Sonntag nach Trinitatis ist?
- Die Predigt von der Kanzel, eingeleitet von einem Graduallied
- Konsekration ad orientem
- Die Vorpassionszeit

Stattdessen wurden und werden neue Traditionen eingefügt, die mit der alten Kirche langsam garnichts mehr am Hut haben.
Kommt man schon in keiner Messe mehr an einer so schon peinlichen Verehrung der Gottesmutter Maria (Ja, ich glaube an die Jungfrauengeburt und sie ist die Mutter Gottes, aber das sollte keine 10min einer Messe einnehmen) vorbei, fordert der Papst zu [noch mehr] Marienfrömmigkeit auf.
Wieso nicht mal zu mehr Frömmigkeit und Nachfolge Christi?

Und dann dieser tolle Friedensgruß... Da kann der Papst faseln, bis die Kiefer knacken, da wird seelenruhig einmal die ganze Kirche gegrüsst. Jeder einzeln, am besten man latscht auch mal ne Runde.
Einfach mal dem Banknachbarn die Hand reichen tut's da nicht.
Völlig entwürdigend, diese Zwangspause.
Schmutziges Geschirr schimmelt nicht, wenn man es einfriert.

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Edi
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Re: Mir fehlt

Beitrag von Edi »

SpaceRat hat geschrieben:
Edi hat geschrieben:Die kath. Kirche ist lehrmässig-inhaltlich faszinierender und fundierter als die meisten prot. Richtungen. Ob man diesen Glauben lebt, ist dann die andere Frage.
Seltsam. Ich sehe das genau umgekehrt.
Wohl noch nie von den sog. Bischöffinnen Jepsen und Käßmann gehört und was die so alles vertreten? Nennst du das christlich?
Man kann an der kath. Kirche genug kritisieren, aber die ev. schiesst heutzutage den Vogel ganz ab.
Es lebt der Mensch im alten Wahn.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
der Irrtum findet immer freie Bahn,
die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.

Die meisten Leute werden immer schmutziger je älter sie werden, weil sie sich nie waschen.

Raimund J.
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Re: Mir fehlt

Beitrag von Raimund J. »

SpaceRat hat geschrieben: Und dann dieser tolle Friedensgruß...
Welcher Friedensgruß?
Der Herr ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln.
Nec laudibus, nec timore

sofaklecks
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Also gut

Beitrag von sofaklecks »

Also gut,

auch wenn ich dazu eigentlich nichts mehr posten wollte.

Zum einen: Ich bin einfach von der Liste ausgangen, die zu Anfang hier verlinkt wurde. Es fiel mir einfach auf und war nicht wertend gemeint.

Zum zweiten: Die Beweggründe liegen bei vielen Konvertiten auf der Hand. Bei August dem Starken waren es dieselben wie bei Heinrich IV: Warschau oder Paris waren eine Messe wert. Beim Marschall Turenne hingegen war es eine echt Bekehrung.

Ich für meinen Teil (und das ist eine ganz persönliche Einstellung) fände vieles im Protestantismus nicht mehr: Die Liturgie, die Heiligen, die Universalität. Sgnifikant ist, dass die Liste zwischen Protestanten und Anglikanern unterscheidet. Mit letzteren könnte ich mich eher anfreunden.

Wobei ich eine tiefe Hochachtung vor den Menschen habe, die ihren protestantischen Glauben leben. Ich fahre nie bei Schramberg vorbei, ohne Königsfeld zu besuchen, wo die Herrenhuter eine Gemeinde haben und bin immer wieder von der Offenheit der Menschen dort beeindruckt.

sofaklecks

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Pit
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Beitrag von Pit »

Du meintest wohl "Mischehen" von römisch-katholischen Gläubigen mit Protestanten und anderen Christen der reformatorischen Tradition. Oder bezogst Du das "und anderen Ungläubigen..." nicht (!) auf die evangelischen/protestantischen Christen?
Dann hätte ich Dich nämlich missverstanden.

Gruß, Pit
Robert Ketelhohn hat geschrieben:
… Ich meinte aber Mischehen von
Gläubigen mit Protestanten und andern ungläubigen ... Personen.
...
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Stephen Dedalus
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Re: Mir fehlt

Beitrag von Stephen Dedalus »

SpaceRat hat geschrieben:Von den Konvertiten ev.->kath. hört man seltsamerweise selten von irgendwelchen Glaubensinhalten als Motivation, sondern eher "boah ey, großes Kino" über die Messe.
Das deckt sich nicht mit meinen Erfahrungen. Eine ästhetische Faszination stand zwar bei manchen am Anfang, führte aber dann zu einer vertieften Auseinandersetzung mit den Inhalten. Erst diese führte dann zur Konversion.
Sicher ist die Messe, wenn feierlich zelebriert, großes Kino. Man müsste aber als Protestant nur mal eben den Anhang seines Gesangbuchs aufschlagen um festzustellen, daß sie auch in der ev. Kirche vorgesehen ist.
Das könnte von der Realität aber nun wirklich nicht weiter weg sein.

Mal zu den Traditionen:
Was Du hier als "Tradition" bennenst, sind nichts weiter als eingeübte Ordnungen (von der Zelebration vs orientem abgesehen). Diese sind selbstverständnlich veränderbar. Und ob man nun von Sexagesimae spricht oder von einem Sonntag im Jahreskreis, ist nicht wirklich erheblich. Echte "Tradition" bezieht sich auf die Glaubensinhalte und die damit unaufgebbar verbundenen liturgischen Formen. Und diese bleiben interessanterweise in Deinem Posting unerwähnt.

Auch Deine Kirche würde dies nicht unter den Traditionsbegriff im Sinne der Alten Kirche fassen, sondern allenfalls unter die Adiaphora.

Stattdessen wurden und werden neue Traditionen eingefügt, die mit der alten Kirche langsam garnichts mehr am Hut haben.
Kommt man schon in keiner Messe mehr an einer so schon peinlichen Verehrung der Gottesmutter Maria (Ja, ich glaube an die Jungfrauengeburt und sie ist die Mutter Gottes, aber das sollte keine 10min einer Messe einnehmen) vorbei, fordert der Papst zu [noch mehr] Marienfrömmigkeit auf.
Wieso nicht mal zu mehr Frömmigkeit und Nachfolge Christi?
Das ist eine Provokation. Sie deckt sich außerdem nicht mit der Realität. Die Verehrung der Jungfrau Maria nimmt in der Messe idR niemals 10 min ein.
Zuletzt geändert von Stephen Dedalus am Freitag 20. Juli 2007, 17:52, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Mir fehlt

Beitrag von Leguan »

SpaceRat hat geschrieben:Von den Konvertiten ev.->kath. hört man seltsamerweise selten von irgendwelchen Glaubensinhalten als Motivation, sondern eher "boah ey, großes Kino" über die Messe.
Das würde ich nicht so sehen. Lies mal hier z.B.
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SpaceRat
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Re: Mir fehlt

Beitrag von SpaceRat »

Stephen Dedalus hat geschrieben:
SpaceRat hat geschrieben:Von den Konvertiten ev.->kath. hört man seltsamerweise selten von irgendwelchen Glaubensinhalten als Motivation, sondern eher "boah ey, großes Kino" über die Messe.
Das deckt sich nicht mit meinen Erfahrungen. Eine ästhetische Faszination stand zwar bei manchen am Anfang, führte aber dann zu einer vertieften Auseinandersetzung mit den Inhalten. Erst diese führte dann zur Konversion.
Es steht Dir selbstredend frei, eine andere Meinung zu haben. Allein sie deckt sich nicht mit meinen Beobachtungen.
Stephen Dedalus hat geschrieben:
SpaceRat hat geschrieben:Sicher ist die Messe, wenn feierlich zelebriert, großes Kino. Man müsste aber als Protestant nur mal eben den Anhang seines Gesangbuchs aufschlagen um festzustellen, daß sie auch in der ev. Kirche vorgesehen ist.
Das könnte von der Realität aber nun wirklich nicht weiter weg sein.
Dann bilde ich mir die Seiten 1225ff. meines Gesangbuches (Ausgabe Rheinland und Westfalen) und die mir vorliegende UEK-Trauagende also nur ein.
Und die ev. Messe in der Kölner Antoniterkirche habe ich nur geträumt. Auch gut.
Wenn mich mein ev.-luth. Glauben so weit trägt, daß ich Messen schon lebensecht in meinem Geiste nachempfinden kann, dann ist das doch auch ein guter Beweis dafür, daß ich hier richtig bin.
Wenn man dann noch berücksichtigt, was Imagination in einer unierten Landeskirche zu leisten vermag, kann man sich vorstellen, welch' großartige Messen man sich dann in einer lutherischen Landeskirche auszumalen im Stande ist....
Der auf mein Gemach wirkende Hl. Geist ist sogar so stark, daß ich in der Lage bin, im Internet Bilder entsprechender Messen und Gemeinden zu finden.... d.h. daß der ev.-luth. Hl. Geist sogar TCP/IP kann...
Stephen Dedalus hat geschrieben:
SpaceRat hat geschrieben:Mal zu den Traditionen:
Was Du hier als "Tradition" bennenst, sind nichts weiter als eingeübte Ordnungen (von der Zelebration vs orientem abgesehen). Diese sind selbstverständnlich veränderbar. Und ob man nun von Sexagesimae spricht oder von einem Sonntag im Jahreskreis, ist nicht wirklich erheblich.
Ich finde es schon gravierend, aus Sexagesimae einen Sonntag im Jahreskreis zu machen. Gehört Sexagesimae doch zum Osterfestkreis... genauer, zur Vorpassionszeit.
Stephen Dedalus hat geschrieben:Echte "Tradition" bezieht sich auf die Glaubensinhalte und die damit unaufgebbar verbundenen liturgischen Formen. Und diese bleiben interessanterweise in Deinem Posting unerwähnt.
Als da wären?
Stephen Dedalus hat geschrieben:
SpaceRat hat geschrieben:Stattdessen wurden und werden neue Traditionen eingefügt, die mit der alten Kirche langsam garnichts mehr am Hut haben.
Kommt man schon in keiner Messe mehr an einer so schon peinlichen Verehrung der Gottesmutter Maria (Ja, ich glaube an die Jungfrauengeburt und sie ist die Mutter Gottes, aber das sollte keine 10min einer Messe einnehmen) vorbei, fordert der Papst zu [noch mehr] Marienfrömmigkeit auf.
Wieso nicht mal zu mehr Frömmigkeit und Nachfolge Christi?
Das ist eine Provokation. Sie deckt sich außerdem nicht mit der Realität. Die Verehrung der Jungfrau Maria nimmt in der Messe idR niemals 10 min ein.
Das mit der Provokation will ich jetzt mal nicht gehört haben. Bei Dir deckt sich außerdem nichts mit der Realität, was Dir nicht paßt.
Nimm einfach 1-2 Marienlieder, den entsprechenden Passus des Glaubensbekenntnisses, zzgl. "gebenedeit .... gebenedeit ist die Frucht Deines Leibes ...", dann hast Du 10min. Manchmal zwar nur gefühlte 10min, aber so oder so einfach zu viel.
Bei einer Taufe kommt dann noch die Tauflitanei mit den ganzen Heiligen dazu, ungelogen eine Viertelstunde bei der letzten Taufe, bei der ich dabei war.
Also nach meinem Empfinden war die letzte kath. Taufhochzeit bei der ich war einem christlichen Gottesdienst höchstens noch ähnlich.
Und großes Kino war es übrigens auch nicht!

Such, wer da will,
Nothelfer viel,
die uns doch nichts erworben;
hier ist der Mann,
der helfen kann,
bei dem nie was verdorben.
Uns wird das Heil
durch ihn zuteil;
uns macht gerecht
der treue Knecht,
der für uns ist gestorben.
Schmutziges Geschirr schimmelt nicht, wenn man es einfriert.

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Beitrag von SpaceRat »

Mir ist da übrigens noch ein Konvertit eingefallen:

Pfarrer Ido Pizzini
Katholisch -> Protestant
Das ist der Pfarrer der Nachbargemeinde... Italiener und ehem. Angehöriger der römischen Gemeinschaft...
(Ich hab mich von Anfang an bei dem Namen gewundert, wo wir einen italienischen Protestanten herhaben, aber wie ich inzwischen erfahren habe, ist er Konvertit.)

Ich werde jetzt hier nicht jeden einzelnen Konvertiten nachtragen, aber einen ital. Pfarrer aus dem Nachbarort fand ich schon erwähnenswert, vor allem, weil auf div. kath. Websites gerne auf konvertierten ev. Pfarrern rumgeritten wird, obwohl umgekehrte Konversionen ungefähr gleich häufig sind.
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Re: Mir fehlt

Beitrag von SpaceRat »

Edi hat geschrieben:
SpaceRat hat geschrieben:
Edi hat geschrieben:Die kath. Kirche ist lehrmässig-inhaltlich faszinierender und fundierter als die meisten prot. Richtungen. Ob man diesen Glauben lebt, ist dann die andere Frage.
Seltsam. Ich sehe das genau umgekehrt.
Wohl noch nie von den sog. Bischöffinnen Jepsen und Käßmann gehört und was die so alles vertreten? Nennst du das christlich?
Man kann an der kath. Kirche genug kritisieren, aber die ev. schiesst heutzutage den Vogel ganz ab.
Dann hast Du etwas nicht richtig verstanden:
Letztendlich sind das Privatmeinungen und wenn das Duo Infernale die "Bibel in verhunzter Sprache" ganz toll findet, dann ist das deren Bier.
Um die Ohren fliegen würden ihnen diese beim Rezitieren der Weihnachtsgeschichte daraus trotzdem.

Also wenn Jepsen oder Käßmann sich verbal erbrechen, dann interessiert mich das soviel, als wenn in Grönland ein Schlittenhund kotzt.
Schmutziges Geschirr schimmelt nicht, wenn man es einfriert.

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